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Ein erstes Wiedersehen von Christine82

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Kapitel 6

„Aiden kam nach dem Autounfall seiner Eltern zu uns", erzählte Alma Ford mit stockender Stimme. Martin sah von der liebevoll gerahmten Fotografie auf, die er geistesabwesend in die Hand genommen hatte. Es zeigte einen jungen Mann, fast noch ein Teenager, mit leuchtenden Augen und einem strahlenden Lächeln. Seine Haare waren kurz rasiert, so wie es eben bei Soldaten Vorschrift war. Auf diesem Photo wirkte Aiden Ford wie ein Junge, der das Leben noch nicht so ernst nahm, wie es manchmal sein konnte. Alles in allem wirkte er ganz anders als auf den beiden Fotografien, die das Militär ihnen für die Suche nach Ford zur Verfügung gestellt hatte. Eines davon war das Photo aus Fords Dienstakte gewesen. Das andere – und zu diesem hatte dieses Bild die meiste Unähnlichkeit – sei vor wenigen Wochen im Krankenhaus entstanden. Jedenfalls hatte man ihnen das gesagt. Verschlossen, gefährlich und auf irgendeine Art auch wütend und verloren, wirkte der Mann auf dieser dritten Fotografie. Noch immer erschauerte Martin bei dem Gedanken an das pechschwarze Auge, das ihm beim Betrachten des Bildes entgegen gestarrt hatte. Unwillkürlich fragte er sich, was wohl mit Aiden Ford geschehen war. Was hatte ihn derart – auch äußerlich – verändert? Und konnte das auch anderen passieren?

„Wann hatten Sie den letzten Kontakt zu ihrem Enkelsohn?", wollte Sam wissen und Martin zwang sich seine Aufmerksamkeit wieder auf das Gespräch zu lenken. Mit zitternden Händen stellte er das Bild zurück an seinen Platz.

„Das letzte Mal gesehen haben wir ihn vor drei Jahren", antwortete Fords Großvater Michael. „Er brach zu dieser Mission auf." Martin räusperte sich.

„Welche Mission war das?", fragte er. Das Ehepaar tauschte einen kurzen Blick aus.

„Das wissen wir nicht", entgegnete die Frau schließlich zögernd. „Aber Aiden war furchtbar stolz, dass er dabei sein durfte."

„Und seitdem hatten Sie keinen Kontakt mehr mit ihm?", hakte Sam nach. Alma schüttelte den Kopf.

„Nein, nun… wir bekamen eine Videobotschaft von ihm. Zusammen mit der Nachricht, dass er als vermisst gilt", sagte sie.

„Eine Videobotschaft?", wiederholte Martin fragend.

„Ja", Michael nickte. „Darin sagte er, wie viel Spaß ihm seine Arbeit mache und wie wichtig sie sei und dass es ihm gut ginge. Er wirkte besorgt, aber… ansonsten… nicht verändert."

„Wo war ihr Enkelsohn den vor dieser Mission stationiert?", erkundigte Martin sich. Erneut wechselte das Paar einen kurzen Blick.

„Er war in der Antarktis", antwortete der Großvater.

„Aber nur für kurze Zeit", warf seine Frau schnell ein. „Davor war er in Colorado stationiert. Es war alles streng geheim. Aiden hat nie über seine Arbeit gesprochen. Nur, dass es ihm sehr viel Spaß machen würde."

„Haben Sie irgendeine Ahnung, wo sich ihre Enkel momentan aufhalten könnte?", fragte Sam.

„Nein", entgegneten beide und schüttelten die Köpfe.

„Uns wurde mitgeteilt, dass man ihn lebend gefunden hätte. Allerdings müsste er einige Zeit im Krankenhaus verbringen und es wäre besser, wenn wir ihn vorerst nicht besuchen würden", fügte Alma hinzu. „Ein Dr. Beckett teilte uns letzte Woche mit, dass wir ihn demnächst in Boston sehen könnten. Wir haben uns schon so darauf gefreut." Sie griff nach der Hand ihres Mannes und drückte sie. Die Tränen, die sie bisher hatte zurückhalten konnten, bahnten sich nun ihren Weg frei und schimmerten in ihren Augen. „Wir wissen nicht, wo er jetzt sein könnte. Er hat nicht mehr viel Kontakt zu seinen alten Freunden und wenn er bisher Probleme hatte… dann ist er damit immer zu uns gekommen."


weiter: Kapitel 7
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