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Ein erstes Wiedersehen von Christine82

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Kapitel 11

Deprimiert ließ sich Martin auf den Bürostuhl neben Danny fallen. „Ich habe noch nie so wenig von einer Unterhaltung verstanden", gestand er und streckte sein schmerzendes Bein aus.

„Beschwer dich nicht", entgegnete sein Kollege. „Ich bin bei den Antikern keinen Schritt weitergekommen: Antiquitätenläden, antiquarische Bücher, Professoren für alte Geschichte, Nachhilfe in Latein und Griechisch… es gibt tausende Treffer, aber keinen, der uns weiterhilft."

„Hast du die Suche auf das ganze Land ausgeweitet?"

„Ja, und das Ergebnis war dasselbe." Er sah seinen Kollegen an. „Und wie sieht es bei dir aus?" Martine atmete tief durch. „Ich hatte Recht damit, dass Dr. McKay Selbstgespräche führt."

„Aber du hast kein Wort davon verstanden", führte Danny den Satz fort.

„Aber ich habe kein Wort davon verstanden", bestätigte er. „Abgesehen davon, dass er immer nur in halben Sätzen redet, hätte er genauso gut Chinesisch sprechen können. Das einzige, was ich verstanden habe, ist, dass es mit Hilfe eines gewissen Zelenka schneller gehen würde."

„Zelenka?"

„Ich denke, es handelt sich um Dr. Radek Zelenka, ein tschechischer Physiker. Mehr habe ich aber…" Er unterbrach sich und lauschte. „Was ist das für ein Lärm?", fragte er. Auch Danny hörte nun das Stimmengewirr.

„Das kommt aus der Nähe des Fahrstuhles", meinte er. „Komm, wir sehen mal nach."


*************************

Zwei Stunden waren seit seinem Aufbruch vergangen als Sheppard in den Fahrstuhl trat, der ihn hinauf zu der Etage bringen sollte, auf der Malone und sein Team arbeiteten. Der Besuch bei Fords Großeltern war schwierig gewesen. Aber genauso sehr war er nötig gewesen. Wie ein Versager hatte er sich gefühlt, als er vor den beiden gestanden hatte. Ihm war das Leben ihres Enkels anvertraut worden… und was war nun aus diesem Leben geworden? Sheppard war derart in Gedanken versunken, das er den Mann, der im letzten Augenblick in den Lift hastete, fast nicht erkannt hätte.

„Agent DiNozzo", entfuhr es ihm überrascht. Die Gestalt, die schweratmend an der Fahrstuhlwand lehnte, sah sich verblüfft um. „Colonel Sheppard!", rief er aus. Sämtliche Farbe wich aus seinem Gesicht. Offenbar hatte er selbst seinem Mitfahrer keine große Aufmerksamkeit gewidmet. „Sie sind auch hier?", fragte der Colonel verwirrt. „Warum…" Er stutzte. „Sie sind hier um uns hinterher zu schnüffeln! Hinter wem waren Sie her – McKay oder Beckett?"

„Ähm…äh…", stotterte Tony verlegen. Sheppard seufzte innerlich auf. Zum Glück wusste er, dass weder McKay noch Beckett etwas angestellt haben konnten. McKay hatte nicht das Material, um eine Atombombe zu bauen und Becketts Helfersyndrom war momentan so sehr auf Ford fokussiert, dass daneben niemand anderes Platz hatte. „Nur die Einheimischen machen mal wieder Probleme", fuhr es ihm durch den Sinn.

„War es wenigstens interessant", fragte er eher rhetorisch.

„Also…ähm…", brachte er hervor. Der Fahrstuhl kam zum Stehen und die Türen öffneten sich. Sofort drangen die Stimmen von Gibbs und Malone zu ihnen. „Hören Sie, Ihre Privatfehde mit Sheppard ist mir egal. Alles was ich will ist Lt. Ford zu finden", sagte Malone.

„Genau das möchte ich auch", entgegnete Gibbs. „Aber…" Endlich fand DiNozzo seine Stimme wieder. „Ford hat Dr. Beckett entführt", erklärte er – und sofort verstummten alle anderen.


**********************

Beckett stand im Nebel. Jedenfalls fühlte er sich so, als er erwachte. Sein Kopf schmerzte und die Bilder vor seinem Auge gewannen nur langsam an Kontur. Tisch. Schränke. Eine Küche? Stöhnend hob Beckett den Kopf. Er versuchte sich zu bewegen. Doch der Arzt stellte sofort fest, dass er an den Stuhl gefesselt war, auf dem er saß. Eine Bewegung erregte seine Aufmerksamkeit. Beckett versuchte ihr zu folgen, doch hielt sofort inne, als ein stechender Schmerz sich hinter seiner Stirn bemerkbar machte. Aber es war auch gar nicht nötig, dass der Mediziner sich bewegte. Ein Gesicht kam in sein Sichtfeld. Es war dasselbe Gesicht, das Beckett als letztes gesehen hatte, bevor er das Bewusstsein verloren hatte:

„Ford!" Sofort eilte Beckett aus dem Laden, als er den jungen Soldaten erkannt hatte. Doch kaum stand er auf der Straße, war der junge Soldat wie vom Erdboden verschluckt. Hastig sah sich Beckett um. Da war er! Nur wenige Meter von ihm entfernt sah er Ford, der zur nächsten Querstraße eilte. Der Arzt zögerte keine Sekunde. Ohne Rücksicht auf die anderen Passanten zu nehmen rannte er ihm hinterher. Doch der Lieutenant war schneller. Geschickt wandte er sich an den Menschen vorbei. Immer weiter fiel Beckett zurück. Der Abstand zwischen ihnen wurde größer und größer… Der Arzt befürchtete schon zu versagen und den jungen Mann zu verlieren. Gerade noch – wahrlich in letzter Sekunde- konnte er beobachten, wie Ford in einer Seitenstraße verschwand.

Beckett wusste nicht, was er tun sollte, wenn es ihm gelang, ihn einzuholen. Er wusste nicht, was er sagen sollte, um Ford dazu zu bewegen, mit ihm zu kommen. Er wusste nur, dass er Ford nicht gehen lassen konnte. Nicht gehen lassen durfte – und er würde alles tun, um diese Pflicht zu erfüllen. „Ford!", rief er und bog um die Ecke. Schlagartig blieb er stehen. Ford stand nur wenige Meter vor ihm. Neben ihm lag ein Gullideckel auf der Straße. Verwirrt ließ Beckett seinen Blick über den offengelegten Abflussschacht gleiten. Hatte Ford auf diese Weise versucht zu entkommen? Seine Aufmerksamkeit wurde auf das Gesicht des jungen Mannes gelenkt, als dieser leise lachte. „Nett, dass Sie meiner Einladung gefolgt sind, Doktor."


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