Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Ausklang zu Offenbarung von Turmwache

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +

_Kapitel 2_



Gerade als John an diesem Abend das Hemd angezogen hatte, welches er zum Schlafen trug, läutete die Türglocke. Müde erhob er sich vom Bett und rief: "Herein."
Die Tür glitt auf und gab McKay frei.
"Rodney!", bemerkte John verwundert. "Was ist? Konnten Sie nicht schlafen?"
"Nein, ja, ich meine... es gibt da noch eine Sache, die mich nicht loslässt.", antwortete McKay.
"Na gut, kommen Sie rein. Aber als Babysitter war ich noch nie gut.", murmelte John, und ließ sich zurück aufs Bett sinken.
"Sehr witzig.", grummelte Rodney, und heftete seinen Blick irgendwo auf die Bettdecke. "Tut mir Leid, dass ich so spät noch störe. Sie wollen sicher ins Bett, das verstehe ich. Ich meine, das würde ich nach der Zeit in der Fremde auch wollen, wenn ich zuhause ankomme.", druckste er, und schaute sich um, als suche er etwas.
John deutete auf einen freien Stuhl am Tischchen.
"Danke.", meinte McKay, und ließ sich nieder. Sein Blick schweifte aus dem Fenster und blieb am dunklen Nachthimmel hängen. "Denken Sie an Sie?", fragte er plötzlich, weiter nach draußen starrend.
"An wen?", fragte John verdutzt.
"Na diese Antikerfrau, die heute auf der Lichtung sagte, sie würde auf Sie warten. Ich glaube, Sie nannten Sie Hebba.", sagte McKay leise.
John starrte ihn an wie ein Raubtier seine Beute. McKay war eifersüchtig!, dämmerte ihm. Ganz langsam gewann er seine Fassung zurück. McKay schien endlich den Mut gefunden zu haben, seinen Gesprächspartner auch anzuschauen.
"Hedda.", murmelte John, leicht benommen. "Das Mädchen hieß Hedda. Und Teer ist die Frau, auf die Sie gerade anspielen. Sie hat mich bei sich wohnen lassen, und mir Essen gegeben." Das Wort *zubereitet* lag ihm auf der Zunge, doch das hätte zu viel von der engen Verbindung zwischen ihnen preisgegeben, die es gegen Ende der sechs Monate auf jeden Fall gab. Sie beide hatten sogar die Nacht, bevor das Atlantisteam zur Rettung kam, miteinander verbracht!

Er musterte McKay.

Der Kanadier schien sich einen Ruck zu geben. "Was glauben Sie, wenn wir... ich meine, ich möchte nicht zu viel fordern, aber...-", wieder hielt McKay inne.
John bemühte sich, seinen Gesichtsausdruck neutral zu halten. Innerlich kaute er allerdings an dem Gedanken, dass Rodney auf ihn stehen könnte. Wie sonst sollte er denn dessen Verhalten deuten, erst all die Blicke, und jetzt hatte der Wissenschaftler ihn spät abends alleine aufgesucht!
Rodney stand auf, und begann vor John herumzulaufen. "Wir erleben hier ziemlich viel, und vieles davon ist gefährlich. Deshalb meine ich, könnte es auf jeden Fall nicht schaden, wenn wir-"
John überlegte, wie er das Thema dem Kanadier leichter machen könnte. Der wollte ja offensichtlich darüber sprechen. Also begann er, ebenso langsam: "Sie meinen, besser es jetzt machen, bevor wir tot sind, und es bereuen?"
"Ja. Nicht das ich glaube, dass wir im Tod viel bereuen können. Aber wir könnten in Gefangenschaft geraten, oder an einer Seuche erkranken, und dann wäre es gut, es vorher gemacht zu haben.", erläuterte Rodney, und wedelte mit der rechten Hand in der Luft, als blieben ihm sonst die Worte im Halse stecken.

John schluckte.

"Sie wissen ja wohl am Besten, wie wir anfangen.", sprach Rodney, zur Tür gewandt. "Ich bin nicht gut in so etwas."
"McKay, ich bin ein Militär! Was erwarten Sie, wie viel Erfahrung ich erst darin haben soll? Sie sind Zivilist, ihnen ist das erlaubter!", John war jetzt wirklich aufgebracht. Gerade wollte er anfangen, Rodney darauf anzusprechen, dass er dabei seine Position verlieren könnte, als der sich mit hochgezogenen Augenbrauen umdrehte: "Und ich bin Wissenschaftler. Ich kann auch nicht einfach so was machen, mein Ruf steht auf dem Spiel. Es ist nicht gerade... seriös."

"Komische Wortwahl für das Vorhaben.", murmelte John.
Rodney nickte. "Aufgestiegene Antiker anzurufen ist eher was spirituelles, und darin sollten sie nach den sechs Monaten doch etwas Erfahrung haben."
John stieß sich innerlich vor den Kopf. Da hatte er Rodney aber gewaltig falsch verstanden! Er schloss die Augen und atmete tief durch. Schließlich rang er sich durch zu fragen, was er gleich zu Beginn hätte fragen sollen: "Und was genau machen wir?"
Aufgeräumt antwortete Rodney, während er sich wieder auf den Stuhl setzte. "Was weiß ich, vielleicht ist Beten eine ganz gute Möglichkeit; nicht dass ich wirklich daran glaube. Aber diese Frau, Tea, sagte Ihnen, sie würde auf Sie warten, also achtet Sie vielleicht darauf, was Sie hier machen. Wenn Sie Sie rufen, Sheppard, könnte Sie zu uns herabsteigen, oder wie man das nennt."

John schwieg.

McKay las nervös in seinem Gesicht. "Sehen Sie jetzt, warum ich das nicht vor Radek und den anderen in der Mensa sagen wollte? Kein seriöser Wissenschaftler schlägt vor, eine Geisterfrau um Hilfe anzubeten. Aber wir haben schon so einiges von den Antikern gesehen - wenn diese hier Willens wären, uns zu helfen in der nächsten Notlage... könnte das unser Leben retten."
"Lassen Sie mich darüber nachdenken, McKay. Wenn es Sie beruhigt, kann ich vor dem Einschlafen eine Weile meditieren, und wenn Teer tatsächlich erscheint, unterbreite ich ihr das. Ich kann Ihnen allerdings nicht versprechen, dass die sich weiter uns verpflichtet fühlen."
"Oh, schon klar. Versteh ich. Aber ich finde, es ist den Versuch wert. Danke Sheppard.", nickte Rodney erleichtert, und stand auf. "Falls Sie Kontakt herstellen, könnten Sie mich..?"
"Ich melde mich, McKay. Schlafen Sie gut.", wünschte John, und beobachtete, wie Rodney verschwand.
Müde legte er sich auf sein Bett, und zog die Decke über die Beine.

Da hatte er Rodney aber komplett falsch verstanden! Wie gut, dass er nichts gesagt hatte!
Erleichtert drehte er sich zum Fenster um, und betrachtete den sternenklaren Nachthimmel.
Jetzt war er wieder Zuhause.



ENDE

Schlusswort:

Hi, vor ein paar Tagen schaute ich mir Epiphany an, und spontan entstand dazu die Idee zu dieser Geschichte. Ich dachte mir, wenn Rodney schon das ZPM nicht nutzen darf, könnte er versuchen, aus Sheppards Freundschaft zu begabten Antikern Nutzen zu ziehen. : - ) Es ist, wie Elizabeth in Hide and Seek sagte: Die Pegasus Galaxy ist ihnen weitgehend unbekannt, Atlantis ist halb unerforscht, stets tauchen neue technische Objekte oder deren Auswirkungen auf - und zu alldem kommt, dass in den Augen der Wraith Atlantis begehrenswert ist - so wie die Menschen dort. Auf dem Expeditionsteam lastet ein ständiger Druck. Ende.

Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.