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Ausklang zu Offenbarung von Turmwache

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Vorwort

Entstehungsdatum 29.7.09. Schließt unmittelbar an die Folge Epiphanie an, also "Offenbarung".

Zuhause



Als sie von der Lichtung in den Wald traten, fiel John der erste Unterschied zwischen seinen Freunden aus Atlantis, und den nun aufgestiegenen Dorfbewohnern auf. Wo die Meditations-Leute bedächtig gelaufen waren, und öfter innehielten, schritten seine Teamkameraden kräftig aus. Elizabeth strebte zielbewusst voraus den kleinen Pfad entlang, der auf die Bergkette zuführte, im Schlepptau Ronon und Carson, der eine mit ausgreifenden Schritten, der andere mit vorsichtig tastenden, wo Wurzeln den Weg überzogen. Teyla folgte leichtfüßig und flink, Rodney kam den anderen wenig elegant, aber schnell nach. John warf einen letzten Blick zurück durch das Blätterwerk auf die Lichtung. Er fragte sich, wo die Antikerin Teer auf ihn warten würde - wie Sie ihm in ihren letzten Worten versprochen hatte.
Die Blätter eines hochgewachsenen Buschwerks schwangen zurück, und verdeckten seine Sicht. Mit einem leicht wehmütigem Gefühl in der Brust, und allerhand Freude, zurück nach Atlantis zu können, legte er einen Spurt ein und setzte sich an die Spitze zu Dr. Weir.
"Ich führe uns. Den Weg bin ich nicht nur einmal gegangen.", grinste John schief.
Elizabeth sah ihn von der Seite an. John konnte die Fragen in ihrem Blick sehen, was die letzten sechs Monate für ihn bedeutet hatten. Dann allerdings stellte Sie nur die banalste Frage laut: "Wie ist es, hatte dieses Volk ein Äquivalent für Rasierklingen?"
"Schon", gab John drucksend zu, und lief schweigend weiter.
"Aber?", hakte Elizabeth nach.
Johns Stirn legte sich in Falten. Endlich sagte er: "Das Ding ist ziemlich scharf, diese Klinge, hat kaum einen Stiel, und der Schaum ist sehr dünnflüssig." Er spürte förmlich die Blicke der anderen in seinem Nacken brennen. "Na ja, ich habs am Anfang mal probiert, und mich dabei übel geschnitten. Hedda, die Tochter der Antikerin, sie hat Heilkräfte, hat das wieder ins Lot gebracht - aber ich wollte nicht jeden Tag mit blutigem Kinn anfangen." Er zuckte die Achseln. "Was war bei Ihnen, nachdem Sie merkten, was hinter den Bergen liegt?" John sah sich flüchtig um.
In der Tat schaute nur McKay. Seine blauen Augen starrten ihn ziemlich intensiv an, und schweiften rasch weg, als er Johns Blick bemerkte.
"Den Krater meinen Sie?", setzte McKay an. John nickte ihm zu, aber McKay wirkte jetzt wie immer. Etwas plump sprang der Kanadier über einen Bodengraben, und konzentrierte sich auf den Boden. Als der Pfad schöner wurde, antwortete er: "Wir kamen darauf, dass es sich um ein Zeiterweiterungsfeld handelt. Naja, ich vermutete es. Als ein blühender Ast, den wir in das Portal hielten, halb verwelkt zurückkam, hatte ich Sicherheit. Ronon und ich füllten unsere Energieriegel in Teylas Rucksack, und warfen den zu Ihnen durch."
"Danke schön. Hat mich über den dritten Tag gebracht, ihre Riegel.", erwiderte John leicht säuerlich, und erinnerte sich an die Tage, da er mit knurrendem Bauch in der Höhle saß, zurück.
"Wir machten so schnell wir konnten, nachdem Dr. McKay uns erklärte, was los war.", versicherte Teyla.
John nickte ihr zu. "Das weiß ich. Und ich bin ihnen wirklich dankbar, dass sie gekommen sind."
Ihre Gruppe war schnell gelaufen, vor ihnen zogen sich bereits die ersten Gebirgsausläufer hin. "Dort entlang.", wies John den Weg. Während sie der Höhlenöffnung näherkamen, ergänzte Elizabeth den Bericht durch ihre Darstellung, und schilderte John, wie ein aufgeregter Rodney McKay einen Jumper in leichtem Zickzackkurs auf Atlantis zuflog, und eine Mannschaft zusammentrommelte zur Rettung des Colonels.
"Auch dafür Danke.", murmelte John, und blickte über die Schulter zu McKay. Er erhaschte gerade noch einen seltsamen Glanz in Rodneys Augen, der ihn anschaute. Wieder senkte Rodney die Augen auf den Weg. "Keine Ursache."
Jetzt stiefelten sie in den Gang unter dem Berg und liefen den Stollen entlang, und während Elizabeth von vorne rief, in welche Richtung sie weitermussten - John hatte den Weg früher mal mit Pfeilen markiert - rief sich John in den Sinn, wie McKays Verhalten sonst nach einer gelungenen Mission war. Nicht so, soviel stand fest. Aber möglicherweise hatte der niedrige Sonnenstand John etwas vorgegaukelt - er hatte gegen die Sonne geschaut.
Nach einiger Zeit, in der nur das Trappeln ihrer Füße zu hören, und das einzige Licht McKays Taschenlampe und Sheppards P 90 war, erkannte Sheppard ein paar der Felsformationen wieder. "Wir kommen jetzt in den Teil, der die ersten Tage meine Bleibe war.", wies er die anderen darauf hin.
Endlich erschien in fünfzehn Metern Entfernung eine helle Stelle im erdigen Boden, ein hellerer Fleck, der sich beim Näherkommen als Sheppards erster Pfeil, gebildet aus Steinen, erwies. Nach einer Wegbiegung tauchte am Boden eine alte Lagerfeuerstelle auf.
John deutete auf eine kleine Kuhle im Erdreich. "Dort habe ich die ersten Nächte geschlafen, Leute. Bin ich froh, wenn ich wieder in mein Quartier in Atlantis einziehe!"
Elizabeth lächelte ihn an.
Carson kratzte sich an der Stirn. "Verzeihen Sie, aber für mich ist das immer noch sehr merkwürdig. Gestern erst haben wir uns im Gang gesehen, und uns unterhalten. Vielen dürfte es so gehen, dass sie praktisch keinen Tag fehlten."
"Jajaja, schön und gut, aber wie-", Rodneys angefangene Frage ging in lautem Rumpeln unter.
"Hey!", meinte John aufgeregt. "So hat es sich angekündigt, als sie mir anfangs den ersten Rucksack zuwarfen! Das Portal!" Sie starrten alle auf die graue Fläche, die die Tür von innen darstellte. Und von einem Moment zum anderen verschwand die Barriere.
"Jetzt aber raus!", ordnete John an, und verließ fluchtartig das Höhlensystem. Elizabeth und Rodney folgten ihm auf dem Fuße, Carson ließ Ronon und Teyla den Vortritt, und stellte sich ganz dicht vor die Öffnung, um blitzschnell durchzuspringen.
Auf der anderen Seite stand das Team im Halbkreis. "Na, war doch gar nicht so schlimm!", begrüßte ein gut gelaunter Dr. McKay den Arzt.
"Mag sein, aber gerne mache ich das nicht.", wiegelte der ab.
Ein kurzes Wabern in der Höhlenöffnung verriet, dass das Portal zur Zufluchtsstätte wieder funktionierte. John schaute sich um. Obwohl er sechs Monate nicht mehr hier gewesen war, erkannte er sofort, in welcher Richtung der Jumper geparkt war: Die niedrigen Sträucher hatten sich noch nicht wieder aufgerichtet, wo seit einem halben Tag McKay, Ronon und Teyla im Rahmen der Rettungsaktion öfters hin und her gelaufen waren.
McKay übernahm hier die Führung, dicht gefolgt von Ronon und Teyla. Elizabeth und John bildeten das Schlusslicht.
Fünf Minuten später hatten sie über den inzwischen ausgetretenen Trampelpfad den Jumper erreicht. John atmete tief ein, während die Heckklappe aufging. "Sogar die Luft riecht hier anders."
"Ist mir auch aufgefallen.", erklärte McKay. "Die Luft im Krater ist 10.000 Jahre alt, und trotzdem nicht abgestanden. Ich frage mich, wie der Mechanismus dafür aussieht." Sein Gesicht verzog sich träumerisch, als er an all die fortgeschrittene Technik zu denken begann.
Carson blickte zurück, obwohl dort nichts als Bäume zu sehen waren. "Wie eine riesige Lüftung wahrscheinlich.", murmelte er. Ärgerlich blickte McKay auf. "Lüftung kann man es auch nennen. Aber was da drin abläuft, ist viel komplizierter, als ein irdisches Gebläse." Er baute sich vor Carson auf. "Sehen Sie, in das Feld eindringende Materie, das war zum Beispiel unsere Sonde, wird durch Gezeitenkräfte vollständig zerrissen. Diese Materie bildet eine Scheibe über dem Krater, auf dem Kraftfeld liegend, in der sie anfangs schnell, dann immer langsamer um das Feld kreist. Dadurch kommt es zwischen Scheibe und Kraterinnerem zur Reibung, welche die Materie aufheizt. Das muss erstmal gekühlt werden! Unter zwei ZPM kann der Feldgenerator nicht laufen."
"Wieso gekühlt?", fragte Carson verwirrt. "Sie sagten doch, die kinetische Energie der Materie verringere sich, weniger Reibungsenergie entstehe?"
"Carson: Bleiben Sie Arzt. Natürlich kühlt es auch von alleine ab, doch die Wahrscheinlichkeit, von einem Wraithbasisschiffsensor entdeckt zu werden, steigt mit der Wärme. Außerdem könnte das Feld am Kraterrand ausfransen. Sie erinnern sich, ich sagte im Anflug, dass ich nicht weiß, ob der Krater entstand, weil das Feld da liegt, oder ob die Antiker ihre heilige Stätte in den Krater bauten?", mokierte McKay.
"Ja ja, schon gut. Ich erinnere mich.", gab Carson klein bei.
Ronon und Teyla warfen sich einen nachdenklichen Blick zu.
Sheppard grinste in sich hinein. Sie verstauten die Rucksäcke in den Wandnischen und zurrten sie fest. John beobachtete sein Team, und lächelte, als er die vertrauten Kabbeleien wieder hörte.
Er schob sich an den anderen vorbei, und ging ins Cockpit. Den Pilot dort winkte er bei Seite. Es würde sich gut anfühlen, nach diesem halben Jahr Zwangspause wieder einen Puddlejumper zu steuern. Als alle ihre Plätze im Heck eingenommen hatten, ließ er mit einem Gedanken das Triebwerk an und lauschte dem vertrauten Geräusch.
Jetzt kam er nach Hause.

Die Jumperbucht sah aus, wie sie für John vor sechs Monaten ausgesehen hatte. Er ließ die anderen auspacken, schnappte sich nur seine Ausrüstung, und lief - nach einem Abstecher zur Waffenkammer - eilig die bekannten Gänge entlang. Mit einem Stoßseufzer öffnete er seine Quartiertüre, ließ den Rucksack fallen, und sprang ins Bad.
"Jetzt aber endlich.", murmelte er, und strich großzügig Rasierschaum über sein Kinn.




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