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Michelle von Timelord

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Michelle


Chulak

Der Morgen graute. Langsam aber sicher schob sich die Sonne, verdeckt von Wolken, hinter dem Berg hervor, den man vom Tor aus sehen konnte. Der morgendliche Nebel schlich sich wie ein jagendes Raubtier durch den Wald. Zwei Dutzend Jaffa hielten Wache am Sternentor. Niemals in ihrer Aufmerksamkeit nachlassend, immer darauf gefasst ihre Freiheit gegen einen Eindringling zu verteidigen. Selbst das Leben in den Wäldern schien gegen diese Stille nicht anzukommen. Kein Laut war zu vernehmen, umso lauter war das Geräusch, das aus Richtung des Stargates kam. Sämtliche Chevrons leuchteten gleichzeitig auf und ein Ereignishorizont stabilisierte sich, ohne dass sich der Symbolring bewegt hatte.

„Jaffa! Kre! Cha´aba´ai! “
Doch dieser Befehl ihres Anführers war unnötig. Die Krieger standen längst mit aktivierten Stabwaffen im Halbkreis um das Tor und harrten dessen was noch kommen möge.
Ein merkwürdiger summender Ton entstand und das Wurmloch veränderte seine Farbe in ein tiefdunkles violett. Eine zweite Welle entstand und sie ließ einen menschlichen Körper zurück, der zusammengekauert auf dem Boden lag.

Danach deaktivierte sich das Tor und die Stille begann ihr Territorium zurückzuerobern.
Die Krieger, die einst in den Diensten Apophis, Sokars und Morrigans gestanden hatten, hielten ihre Waffen nun auf die Hinterlassenschaft gerichtet das diese ungewöhnliche zweite Welle zurück ließ.
Eine dünne Eisschicht überzog den Körper, der in eine Art Uniform gekleidet zu sein schien. Die Jacke schien etwas groß zu sein, aber ansonsten wirkte die Kleidung wie eine zweite Haut.

Ein Jaffa, mit dem Schlangensymbol auf der Stirn, kniete sich hin und drehte den Menschen so dass er das Gesicht sehen konnte. Ein Mädchen, der Krieger schätzte das sie nicht älter als 16 oder 17 sein konnte. Die junge Frau musste große Qualen durch litten haben, die sich deutlich auf ihrem Gesicht abzeichneten.

Sie riss die Augen und fing an zu schreien. Das Mädchen drehte sich auf dem Bauch und versuchte auf den Knien robbend den Krieger zu entkommen. Ihr Weg brachte sie bis zum DHD und sie versuchte sich dahinter zu verstecken.

„ Geht weg! Lasst mich in Ruhe! „ Die ängstlichen Worte waren kaum zu verstehen.
Der Krieger der sich hingekniet hatte erhob sich, mit der Jacke des Mädchens die sie bei ihrem „Fluchtversuch“ verloren hatte. Sein Blick fiel auf das Namensschild das an dem Seitenärmel angebracht war. „O´Neill“ stand dort zu lesen, in kleinen Druckbuchstaben.
Der Jaffa wandte sich an den Krieger links neben ihm.
„ Geh und hole Master Bra’tac. Sofort! „


Cheyenne Mountain

Der Fahrstuhl schien mal wieder eine Ewigkeit zu brauchen. Wie in Zeitlupe zählte die LED- Anzeige die Etagen. Um sich die Langeweile zu vertreiben versuchte Jack ein Gespräch mit der Frau, die sich hinter ihm im Fahrstuhl befand anzufangen. Die Art und Weise wie sie sich vor dem Colonel zu verstecken suchte, brachte ihn zum Lächeln.

„ Sind sie neu hier, Captain? „
Die junge Frau wirkte jetzt noch eingeschüchterter als vorher.
„ Ja… Ja… Sir. „
„ Und? Wie gefällt es ihnen hier Captain… „ Jack sah auf das Namensschild „ … Kowalski?“
„ Sehr gut, Sir. Ich denke dass ich es auch Team mäßig gut getroffen habe. Colonel Matthews ist ein guter Mann. „
„ Also, SG9. Na dann. „ Die Tür öffnete sich und Jack trat aus der Kabine. „ Bestellen sie Hannibal einen schönen Gruß von mir. „
O´Neill wartete die Antwort der blonden Frau nicht ab und eilte zum Besprechungsraum. Er war mal wieder spät dran.

General Hammond machte einen leicht säuerlichen Eindruck. Sam und Daniel schauten betreten zur Seite und Teal´c saß da wie immer. Den Blick starr geradeaus gerichtet und nicht die geringste Regung im Gesicht zeigend.

Der Stargatekommandeur wollte gerade zu einer Maßregelung ansetzen, als Jack ihm zuvorkam.
„ Entschuldigen sie, Sir. Es wird nicht wieder vorkommen. „
Während George noch überlegte ob er das dem Colonel wirklich abkaufen sollte, nahm O´Neill seinen Platz neben dem großen schwarzen Mann ein.

Irgendwie wollte das Schicksal es nicht das die Missionsbesprechung für P3X797 stattfinden sollte. Der General hatte die Akte in der Hand, in der sich die Sondendaten befanden, als die Alarmsirenen anfingen zu heulen und Sergeant Harrimans Stimme eine außerplanmäßige Aktivierung von außen ankündigte. Allesamt wie sie am Besprechungstisch saßen erhoben sie sich und stürmten in den Kontrollraum.

Hammonds erster Blick fiel auf das Sternentor. Die Iris war bereits geschlossen.
„ Erhalten wir ein Signal? „
„ In diesem Augenblick, Sir. „ Walter ließ das Signal durch das Erkennungsprogramm laufen.
„ Es ist Master Bra’tac. „
„ Iris öffnen. „ Der General beugte sich zu dem Mikro vor. „ Entwarnung. Die Einheiten sollen sich aus dem Torraum zurückziehen. „

SG1 war in den Torraum geeilt um ihren Freund, Lehrmeister und Verbündeten zu begrüßen. Sie sollten nicht lange warten. Wenige Sekunden später trat der ehemalige Anführer der Truppen Apophis´ aus dem Wurm loch. Doch er war nicht alleine. Auf den Armen trug er ein bewusstloses Mädchen.

„ Dieses Kind braucht sofort einen Arzt! „
Kurz darauf kamen Dr. Fraiser und zwei Sanitäter in den Torraum gerannt und legten das Mädchen auf die mitgebrachte Bahre.
Bra’tac sah ihnen hinterher bis sie durch das Schott verschwunden waren, dann wandte er sich dem Mann zu der ihm wie ein Sohn war.

„ Tec´ma´te, Teal´c.“
„ Tec´ma´te, Bra’tac. Es ist eine Freude dich wiederzusehen. „
Nachdem sich die beiden die Hände gereicht haben drehte er sich dem Colonel zu.
„ Wir müssen reden. „

Sie saßen nun wieder alle am Besprechungstisch, nur diesmal warteten sie darauf das ihnen Bra’tac erzählen würde, wer das Mädchen ist und wie sie zu ihm gelangt war. Die Augen der Anwesenden hingen an den Lippen des alten Mannes, während dieser ihnen erzählte was passiert war.

„ Als ich am Cha´aba´ai eintraf war dieses Mädchen immer noch sehr verängstigt. Es dauerte eine Weile, bis ich sie beruhigen und ihr klarmachen konnte das sie in uns keine Bedrohung zu sehen braucht. Ich fragte sie nach der Jacke, wo sie, sie herhabe... „
„ Und? „ Jack sah ziemlich ungeduldig aus, war es doch immerhin sein Name der auf dem Ärmel stand.
„ Das soll dir das Kind selbst erzählen. „
Das Telefon neben General Hammond klingelte. Der glatzköpfige Mann führte ein kurzes Gespräch mit der Person am anderen Ende der Leitung. Als er schließlich auflegte wandte er sich seinen Leuten zu.
„ Das war Doktor Fraiser. Das Mädchen ist aufgewacht. „
Ohne ein weiteres Wort standen alle auf und gingen zum Krankenrevier.

Daniel kam als erster durch die Tür. Das Mädchen sprang vom Bett auf und rannte auf ihn zu. Bevor ihm klar wurde was da gerade mit ihm geschah, hatte sie ihn schon umarmt.
„ Daniel! „
Ein überraschter Gesichtsausdruck begleitete sein verwirrtes Gesicht.
„ Was? „
Die Kleine ließ von ihm ab.
„ Mum und Dad haben mich also doch zum richtigen Zeitpunkt durch das Tor geschickt. „

Sam trat an Daniels Seite und das Mädchen schaute ihr ins Gesicht, dem Archäologen fiel eine gewisse Ähnlichkeit auf.
„ Kurze Haare? Na ja... sieht auch gut aus. „
Ein Lächeln stahl sich über das Gesicht des Kindes.
Nun war es an Carter verwirrt auszusehen.
„ Woher kommst du? Wer bist du? Und was willst du hier? „
„ Ich bin hier um euch zu warnen. „
„ Vor wem? „ Jack stellte diese Frage als erster.
„ Vor dem Systemlord Apophis. Er hat heraus gefunden wie man Mithilfe des Stargates in andere Realitäten springen kann. „

Der Colonel wirkte eine wenig genervt.
„ Wovon sprichst du da? In andere Realitäten springen? Wie denn? „
„ hm... hier bist du anscheinend keine helle Leuchte was? „
„ HEY! „

Carter räusperte sich und versuchte ein Grinsen zu unterdrücken, was ihr nicht ganz gelingen wollte. Das Mädchen wandte sich wieder Doktor Jackson zu.
„ Hast du ihnen denn nicht von mir erzählt, Daniel? „
Der Mann zuckte mit den Schultern.
„ Tut mir leid, ich hab dich nie vorher gesehen. „

Das Kind wirkte etwas bedrückte, als sie dies hörte.
„ Anscheinend kennst du mich hier wirklich nicht. Dann muss es ein anderer Daniel gewesen sein, der in seine Realität zurückgegangen ist. „
„ Moment mal! Willst du damit jetzt sagen dass du aus einer anderen Realität kommst? Durch das Sternentor? „

Major Carter machte einen ungläubigen Gesichtsausdruck.
„ Ja. Aus einer alternativen und wie mir scheint zeitlich versetzten Realität. „
„ Wow! „

Das war alles was die sonst redegewandte Astrophysikerin aus sich herausbekam.
O´Neill schien dieses hin und her satt zu sein.
„ Und wer bist du jetzt?! „
Das Kind schien sich erst noch Mut machen zu müssen, denn es dauerte einige Sekunden, bevor sie darauf antwortete.
„ Mein Name ist Michelle O´Neill. Ich bin deine und Sams Tochter. Na ja, zumindest auf der anderen Seite. „

Das hatte gesessen. Jeder im Raum war mehr als sprachlos. Und die beiden Offiziere von SG-1 benahmen sich, als ob sie bei irgendwas ertappt worden wären.
Nachdem der Schock, über diese Eröffnung des Mädchens einigermaßen verdaut worden war. Stürmten sie wieder mit Fragen auf sie ein.
Sie hob abwehrend die Hände.


Es wurde ruhiger.
Sam traute sich als erste wieder was zu sagen.
„ Wie soll das funktionieren? Einen Realitätssprung mit einem Stargate? „
„ Wie genau weiß ich auch nicht. Aber habt ihr euch nie gefragt warum einige der Sternentore einen neunten Chevron besitzen? Alles was ich weiß ist, das es damit zu tun hat. Und das Apophis jetzt weiß wie es funktioniert. „
General Hammond, der bisher nur im Hintergrund gestanden und zugehört hatte drängte sich nun nach vorne.
„ Wie? Wie konnte er das herausfinden? „
Michelle setzte sich zurück aufs Bett und begann zu erzählen.


In einer anderen Realität, zu einer anderen Zeit…

Der Wagen näherte sich dem kleinen Tunnel der in den Cheyenne Mountain hineinführte. Sie erinnerte sich noch daran wie ihre Eltern sie das erste Mal hierher mitgenommen hatten. Damals war die Erde von einem Angriff der Asgard bedroht gewesen, die in der Erde einen vermeintlichen Feind gesehen hatten in ihrem Kampf gegen die Goa´uld. Zum Glück war dieses Missverständnis rechtzeitig durch ihren Vater aufgeklärt worden und nun existierte ein Bündnis zwischen diesen Rassen. Damals war Michelle 11 Jahre alt gewesen, und nun fünf Jahre später war sie mehr oder weniger sogar fester Bestandteil des Programms. Sie wurde allgemein hin als das Glücksmaskottchen des Cheyenne Mountain bezeichnet, wieso und weshalb war ihr bis heute nicht klar.

Seit sie zum ersten Mal diesen großen ring aus Naquada gesehene hatte, wollte sie nichts weiter als ihren Eltern nacheifern und diesem Programm beitreten. Es würde wohl noch eine Weile dauern bis sie offiziell ein Bestandteil dieser Aufgabe sein wird, aber die Gene waren viel versprechend.

Immerhin war ihr Vater Lieutenant General Jack O´Neill, seit mehr als zehn Jahren Kommandeur des Kommandos und ihre Mutter war niemand geringere als Doktor Samantha Carter, Astrophysikerin und zum Teil mitverantwortlich für die erste Aktivierung des Tores im Jahre 1994.

Als sie so darüber nachdachte, was ihr ihre Mutter erzählte hatte, über dieses Gefühl das Tor zum Universum geöffnet zu haben, erinnerte sie sich an Daniel Jackson. Er war vor wenigen Monaten durch das Tor gekommen und stammte aus einer anderen Realität. Es hatte einen Fehler beim Anwählen eines Planeten in seiner Welt gegeben, wie Sam herausgefunden hatte, lag es an dem ominösen neunten Chevron das wohl bei ihm zusätzlich aktivierte wurde und diesen Sprung bewirkt hatte. Nach einiger Zeit des Forschens hatte ihre Mutter herausgefunden wie man den neunten Chevron aktivieren konnte und hat den Archäologen zurück in seine Welt geschickt. Sehr zum Bedauern ihre Tochter, denn Michelle musste sich eingestehen dass sie sich in den Mann verliebt hatte. Aber nun war er weg und würde aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr zurückkehren.

„ Guten Morgen, Glücksfrosch. „
Es gab nur einen Mann der sie so nannte. Ihr war gar nicht aufgefallen, das Major Walter Harriman Davis mit ihr in den Fahrstuhl getreten war, sosehr war sie in Gedanken gewesen.
„ Hallo Wally. „
Sie unterhielten sich über Gott und die Welt, bis der kommandierende Offizier von SG-3 den Aufzug verließ.
Michelle musste noch einige Sekunden länger warten bis sie ihr Ziel auf Ebene 28 erreichte.
Sie kam aus dem Aufzug und machte sich auf den Weg ins Büro ihres Vaters.
„ O´Neill. Es ist schön dich zu sehen. „

Sie drehte sich herum und sah Thor, den Verbindungsoffizier zwischen Asgard und Menschen auf sich zu laufen. Michelle mochte dieses kleine graue Wesen sehr, er war der freundlichste von denen, die sie bisher kennen lernen durfte. Vor allem der Oberbefehlshaber der Asgardflotte, Loki, war ein kleiner arroganter Scheißkerl.

„ Geht mir genauso, Thor. Wie gefällt dir das Leben auf der Erde? „
Der Kopf des Asgard lag ein wenig schief, als dieser versuchte ihr ins Gesicht zu sehen.
„ Es ist angenehmer als ich dachte. Danke der Nachfrage. Ich hätte da eine Bitte an dich. „
„ Schieß los. „
„ warum sollte ich schießen? Es hat mir niemand was getan. „

Die Tochter des Generals lachte auf.
„ Das ist ein Ausdruck für, teile mir deine Bitte mit. „
„ Ich wollte dich fragen ob du deinem Vater was von mir ausrichten könntest? „
„ Gerne. „
„ Meine Unterkunft ist in der Nähe der Trainingsräume und wenn eure Leute dort ihrer Beschäftigung nachgehen stören sie meine Nachtruhe. „
Michelle ging in die Hocke um mit dem kleinen grauen Kerl auf einer Augenhöhe zu sein.
„ Werde ich tun, mein Freund. „

Thor blinzelte.
„ Ich danke dir O´Neill. „
Dann ging er seines Weges.

Sie näherte sich dem Büro ihres Vaters und konnte schon auf einige Entfernung mitkriegen das er sich mal wieder eine hitzige Diskussion mit seiner Frau und ihrer Mutter lieferte.
Wenn sie zuhause waren drang nie ein lautes oder gar böses Wort über ihre Lippen. Aber ging es um das Stargateprogramm, und sie waren unterschiedlicher Meinung, flogen die Fetzen.

Als Michelle das Büro betrat wurde es schlagartig still.
„ Lasst euch von mir nicht aufhalten. „
Sie setzte sich auf den freien Stuhl und legte ihre Füße auf die Schreibtischkante, was ihr einen harschen Blick ihres Vaters einhandelte.
„ Michelle! Wir sind hier nicht zuhause. „
„ Entschuldige, Dad. Ich habe Thor auf dem Gang getroffen. Er hat darum gebeten dass man ihm ein anderes Quartier zuweist. Sein jetziges ist wohl in der Nähe der Trainingsräume und der Krack stört wohl seine Ruhe. „
„ Ich kümmere mich drum. „

Sam, die aufrecht vor dem Tisch stand so dass ihr Haar bis zum Steißbein reichte, wandte sich wieder ihrem Mann zu.
„ Jack wir haben dadurch Möglichkeiten, die wir bisher nur erahnen können. Stell dir doch nur mal das Wissen vor das wir durch Reisen in andere Realitäten gewinnen könnten. „
Der General massierte sich mit Daumen und Zeigefinger den Nasenrücken.
„ Aber ist dir auch klar, was das an potenziellen Gefahren mit sich bringt? Wir werden ja kaum mit unseren eigenen Problemen fertig, und dann sollen wir auch noch die anderer Universen aufhalsen?“

Die beiden Liebenden sahen sich kurz in die Augen. Jack erkannte das sich die Idee anderen Realitäten zu erforschen zu tief bei seiner Frau verankert war, als das es ihm möglich wäre sie vom Gegenteil zu überzeugen. Er seufzte.
„ Gut. Du hast grünes Licht. „
„ Danke, Jack. „
Er beugte sich vor.
„ Und jetzt sieh zu das du hier rauskommst, bevor ich es mir anders überlege. „


Zwei Wochen später…

Es stimmte also. Das Gerücht das seit einiger Zeit durch die Gänge dieser Ta’uri- Einrichtung kursierte, und was seinen Herrn besonders wichtig war. Der Mensch, den er beherrschte hatte eben einer Einsatzbesprechung beigewohnt wo alles bestätigt worden war. Die Menschen hatten das Geheimnis des neunten Chevrons entschlüsselt und waren imstande in andere Realitäten zu reisen. Eine Kunst die selbst die Goa´uld nicht beherrschten, aber das sollte sich durch ihn ändern.

Er deaktivierte das Kommunikationsgerät, mit dem er gerade einen Zwischenbericht an seinen Lord Apophis durchgegeben hatte, und versteckte es. Diese Menschen waren so leicht zu täuschen. Es wunderte ihn dass sie sich, solange der Gewalt der Götter widersetzen konnten. Er schaute auf seine Armbanduhr. Es wurde Zeit. Das Team dem er, oder besser sein Wirt angehörte musste noch zu einer Nachbesprechung ins Labor.

Sam trank mit Doktor Felger, ihrem Forschungsassistenten, einen Kaffe, während sie auf SG-1 warteten. Die Einheit unter Colonel Kawalsky sollte als erstes den Sprung in ein alternatives Universum wagen.

Sie erinnerte sich noch gut an die Zeit als sie selbst dieser Einheit angehört hatte, damals noch unter dem Kommando von Colonel O´Neill. Ihr wurde bewusst wie lange das schon her war, in Anbetracht der Tatsache das ihre gemeinsame Tochter schon sechzehn Jahre alt war.

Carter musste grinsen, als sie sich an ihre erste Begegnung mit Jack erinnerte. Es war nach der ersten Abydosmission gewesen und die Frage stand im Raum ob das Programm fortgeführt werden sollte oder nicht. Damals hatten sie sich als Gegner gegenüber gestanden. Er hatte damals gefordert das Tor zu schließen und die Probleme der Galaxis vor der Tür zu lassen. Es waren dieselben Argumente die er auch vor zwei Wochen benutzt hatte. Jack konnte schon manchmal ein ziemlicher Stur kopf sein, und hier und da ließ er auch mal gerne den Befehlshaber raushängen, aber wenn es drauf ankam, gab es niemanden der sich mehr für seine Leute einsetzte als ihr Ehemann.

Schritte rissen sie aus ihren Erinnerungen. Sam sah auf und sah in das grinsende Gesicht Kawalskys. Kurz nach ihm betraten Major Jane Henatsch, der Archäologe Mike Jäger und Lieutenant Jennifer King den Raum. Das waren sie, die besten der Besten, Das Eliteteam Sierra Golf Eins.

Nach einer knappen Stunde wussten die vier alles, was nötig war um sicher wieder nach Hause zu kommen. Sie schienen es sogar kaum noch abwarten zu können sich in dieses Abenteuer zu stürzen.
„ Nur eins noch. Der Austritt aus dem Wurmloch könnte schmerzhaft werden. „
„ Wir sind Schmerzen gewöhnt, Doktor. „
„ Ich kann es mir denken, Colonel. „
„ Ok Leute. „ Sagte der Mann, während er sich ein Teammitglied nach dem anderen ansah. „Habt ihr auch alles verstanden?“

„ Ja, Sir. „ Major Henatsch griff zu ihrer Pistole und zog sie. Ihre Augen glühten, während sie den neben ihr stehenden Archäologen in den Kopf schoss. Dieser starb ohne das es ihm bewusst wurde. Die Frau schoss das ganze Magazin leer und traf den Colonel in Schulter und Brust.
Doktor Felger wurde von einer Kugel genau zwischen die Augen getroffen. Lieutenant King schaffte es noch rechtzeitig, in Deckung zu gehen. Doch dabei verlor sie selbst ihre Waffe, was ihr nichts anderes übrig ließ, als zu warten bis die Sicherheit sich der Sache annahm.

Wo bleiben die bloß, dachte sie verzweifelt. Sie lugte um die Tischkante herum und konnte sehen wie Doktor Carter von einem Streifschuss am Kopf getroffen wurde und bewusstlos zu Boden sank.
King konnte hören wie der Goa´uld versuchte zu fliehen, im Gang dann aber von den Sergeants überwältigt wurde.

Jack kam in die Krankenstation gestürmt, dicht gefolgt von seiner Tochter. Das einzige was die Sergeants der Sicherheit, die vor der Tür Wache hielten, mitbekamen war ein starker Windzug der ihnen fast die Mützen vom Kopf fegte.

Die Härte und Entschlossenheit in seinem Gesicht wich der Fürsorge und Erleichterung, als er seine Frau wohlauf auf dem Bett sitzen sah, mit einem Verband der sich um ihre Stirn zog. Er blieb vor ihr stehen und Sam sah zu ihm auf, Tränen im Gesicht. Mit halb erstickter Stimme fing sie an zu reden.
„ Jack, es war so schrecklich. Sie… Sie hat Mike, Felger und Kawalsky erschossen. Ich… „
Die Stimme brach und Sam brachte kein Wort mehr heraus. Er nahm sie in den Arm und strich ihr mit seiner Hand durchs Haar.

„ Es wird alles wieder gut. Du brauchst keine Angst mehr zu haben. „
Doktor Augustin, die Chefärztin des Stargatekommandos, trat an seine Seite.
„ Sir, kann ich kurz mit ihnen reden? „
O´Neill löste die Umarmung und bedeutete Michelle sich um ihre Mutter zu kümmern.
„ Legen sie los, Doktor. „
„ Ihrer Frau geht es soweit gut. Sie steht nur noch etwas unter Schock. Colonel Kawalsky ist seine Verletzungen vor einigen Minuten erlegen. Eine der Kugeln, die ihn getroffen haben ist in die linke Herzkammer eingedrungen. Wir haben versucht sie zu entfernen, aber… „

„ Schon gut. Wie geht es Lieutenant King? „
„ Außer einem leichten Schock ist sie unverletzt. Es gibt etwas was mich an der ganzen Sache extrem stört, Sir. Bei den Routineuntersuchungen des Majors konnten wir keinerlei Anzeichen einer Übernahme feststellen. Weder Naquada im Blut oder ähnlich bekannte Anzeichen. Rein gar nichts.“
„ Und? „
„ Das heißt, General, das wir nicht ausschließen können, da sich noch mehr Goa´uldspione in der Basis aufhalten. „

Jack eilte zum nächsten Wandtelefon und rief die Kommandozentrale.
„ Code Gelb! Die Basis wird abgeriegelt! Das ist keine Übung! Ich wiederhole! Code Gelb! Das ist keine Übung! „

Es dauerte nicht lange bis die Gänge von einem hellen gelben Licht erfüllt waren und ein schriller ton durch den Berg heulte. Sicherheitspersonal rannte durch die Gänge und nahm ihre Posten ein. Die Zugänge nach außen wurden geschlossen und versiegelt. Niemand kam mehr rein oder raus.
„ Doktor. Ich will das jeder, und ich meine jeder, von ihnen untersucht wird. Finden sie eine Möglichkeit eventuelle weitere Spione zu entlarven. „
„ Ich tue was ich kann, Sir. „

Der Monitor vor dem er saß, zeigte den Innenraum einer Arrestzelle. In der Mitte dieser zweimal zwei großen Räume stand ein Stuhl, auf dem die Person, die früher mal Major Jane Henatsch gewesen war, saß. Ihre Augen starrten direkt in das Kameraobjektiv, als ob sie den Wachhabenden dadurch sehen konnte.

Chief Master Sergeant John Smith trank seinen Tee, während er die Frau beobachtete.
„ Hat die sich überhaupt bewegt, seit sie da sitzt? „
Diese Frage kam von seinem Kollegen, Sergeant Harry Maybourne. Er war älter als John, hatte es aber nie über den Rang eines Sergeants hinweg gebracht. Manchmal fragte sich Smith wie er es überhaupt ins Programm geschafft hatte. Lag vielleicht an seiner schleimigen Art. Zum Glück war die Schicht bald vorbei und er konnte sich wieder den angenehmen Dingen des Lebens widmen. Sein Blick wandte sich wieder in Richtung des Bildschirms.

„ Was zum… ? „
Die Frau war aufgestanden und schien zu reden. Er ging näher an den Monitor ran um mehr zu erkennen. Als ihm klar wurde was da gerade geschah ließ er seine Tasse fallen und der restliche Inhalt ergoss sich über seine Hose. Er griff zu seinem Funkgerät.
„ Smith hier! Die Gefangene hat ein Kommgerät! Ich wiederhole, die Gefangene hat ein Kommgerät! „

Die Enge in der Zelle wirkte noch erdrückender als sonst. Ob es nun daran lag das sich mehr als eine Person in diesem Raum befand, oder an der Tatsache das Jack einer Frau gegenüberstand, die er immer als loyalen Offizier und vorrangig als gute Freundin betrachtet und sich nun als Goa´uldspion entpuppt hatte. Es war nichts mehr von der Person zu sehen die der Major früher gewesen war.
Das freundliche, offene und hilfsbereite Wesen war dem arroganten und überheblichem eines Goa´ulds gewichen. In jeder Ecke des Raums stand ein Sergeant der Sicherheit mit gezogener und schussbereiter Waffe.

„ Woher hast du das Kommunikationsgerät? Gibt es noch mehr von deiner Sorte hier? „
Jack stellte noch eine Reihe von Fragen, aber die einzige Antwort die er erhielt war ein höhnisches und verächtliches Grinsen.
„ Mein Lord wird mich befreien und euch vernichten. „

Der General wirkte niedergeschlagen und wollte sich gerade abwenden.
Der Goa´uld zerriss in einer Bewegung die Fesseln und wollte sich auf ihn stürzen, doch auf halbem Weg wurde er von einem Schuss niedergestreckt. Das Glühen in den Augen erstarb und ein dankbarer Ausdruck sprach aus ihnen als der Körper tot zu Boden sank.
„ Sergeant. Lassen sie den Major in die Leichenhalle bringen. Sie wird zusammen mit den anderen in allen Ehren bestattet. „


3 Tage später…

O´Neill klappte die Akte mit dem Statusbericht zu. Doktor Augustin saß vor ihm und sie sahen sich in die Augen.
„ Und die Ergebnisse sind gesichert, Doktor? „
„ Ja. Wir haben bei der Untersuchung des Leichnams von Major Henatsch Spuren einer Naquada neutralisierenden DNS entdeckt. Diese ist nicht bei einer Routineuntersuchung festzustellen. Anhand dieser Ergebnisse konnten wir einen weiteren Spion ausmachen. Es war eine Krankenschwester aus meinem Stab. Alle anderen innerhalb der Basis sind sauber. „

„ Die Schwester? „
„ Hat sich selbst erschossen. „
„ Gut. Sie kümmern sie persönlich darum das die Teams die noch draußen sind, sofort nach ihrer Rückkehr untersucht werden, damit… „

Er kam nicht mehr dazu den Satz zu vollenden. Die Alarmsirenen heulten und die Stimme des Tortechnikers verkündete eine außerplanmäßige Aktivierung von außen. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis der General hinter dem Techniker stand und Einzelheiten forderte.
„ Die Iris wurde geschlossen. Wir erhalten gerade ein Signal. Es ist SG-3. „
„ Iris öffnen. „

Diese zwei Worte sollten der Beginn eines Desasters werden.
Kaum das der Schutzschild geöffnet war, flog eine fussballgroße Metallkugel durch das Tor. Ein greller Blitz überlagerte kurz alle anderen Eindrücke. Von den Soldaten im Torraum waren nur noch verkohlte Skelette übrig. Die Apparaturen an den Wänden wirkten wie gegossene skurrile Skulpturen. Die Trennscheibe zwischen Kommandozentrale und dem Torraum war rußgeschwärzt. Doch Jack konnte noch klar erkennen wie der Goa´uld Apophis durch den Ereignishorizont kam, den abgetrennten Kopf von Major Walter Harriman Davis in den Händen. Dem Systemlord folgten Heerscharen von Jaffa die sofort in die Gänge stürmten.

Jack griff zum Mikro.
„ Code Rot! Foothold! Das ist keine Übung! „
Im Drehen stieß er beinahe mit seiner Frau zusammen. Sam stand mit bleichem Gesicht da und starrte auf das Schauspiel das sich ihr bot.
„ Sam. Such Michelle und versteckt euch. Hast du verstanden? „
Sie nickte nur und gab ihrem Mann einen Kuss, dann ging sie los ihre Tochter suchen.

Die Dunkelheit in der kleinen Kammer, in der sich Michelle und ihre Mutter versteckt hielten, wurde durch zwei schmale Türschlitze durchbrochen, die den Gang licht hineinließen. Dieses Licht reichte jedoch aus um den Schweiß auf dem Gesicht ihrer Mutter zu sehen. Das Mädchen hatte Angst. Sie zitterte am ganzen Körper, mit der einen Hand hielt sie sich den Mund zu, damit das Zähneklappern nicht ihr Versteck verraten würde. Von draußen waren Schreie zu hören und mit jedem Schuss starb jemand den sie kannten.  
Sam hielt die P90 fest an ihren Körper gedrückt.
„ Mom. Wann ist das alles vorbei? Wann kommt Dad und holt uns hier raus? „
Sollte sie ihr sagen dass dieser Planet so gut wie verloren und ihr Vater höchstwahrscheinlich tot war? Oder sollte sie Michelle anlügen und ihr erzählen dass alles bald vorbei war und ihr Vater schon in den nächsten Minuten vor der Tür stehen würde?
„ Ich weiß es nicht, Schatz. Du musst mir jetzt genau zu hören. Wir schaffen dich von diesem Planeten. „
„ Ich glaube nicht das es auf einem anderen Planeten sicherer ist als hier. „
„ Keine andere Welt, sondern eine andere Realität. . Wenn ich alles genau berechnet habe, und die Erde im richtigen Verhältnis zur Sonne steht wirst du in der Realität landen aus der Daniel gekommen ist. „
„ Nur ich? „
„ Ich weiß es wird schwer für dich, aber du musst es tun. Warne sie, dort darf nicht dasselbe passieren wie hier. Verstehst du? „
„ Mom… bitte, verlang das nicht von mir. „
Ihrer Tochter kamen die Tränen und Sam wischte sie weg.
„ Du musst jetzt stark sein. „
Nachdem Michelle sich beruhigt hatte, erklärte sie dem Mädchen ihren Plan.

Carter öffnete vorsichtig die Tür ihres Verstecks und spähte in den Gang. Kein Jaffa war zu sehen, aber auch keiner der Soldaten, wenn man von den Toten auf dem Boden absah. Sie nahm einem der toten Sergeants die Pistole ab und gab sie ihrer Tochter.
„ Wenn dich jemand bedroht, schieß. „

Das Mädchen starrte auf die Waffe in ihren Händen. Sie hatte so ein Ding noch nie in der Hand gehabt. Sie wusste zwar wie man damit umging, ihr Vater hatte es ihr erklärt, aber selber benutzt noch nie. Es war auch nicht nötig gewesen, bisher. Gemeinsam liefen sie den Gang entlang, Richtung Kommandozentrale. Sam lief voran, die P90 immer schussbereit im Anschlag. Bereit jedem eine Salve zu verpassen der ihrer Tochter zu nahe kam.

Aus einem Seitengang, der sich wenige Meter vor ihnen befand hörte sie Schritte und jemanden reden. Sam gab ihrer Tochter Zeichen sich hinter einer Wandstrebe zu verstecken.
Vier Jaffa kamen um die Ecke, in ihrer Mitte führten sie einen Gefangenen. Es war Jack.
Carter gab drei kurze Feuerstöße ab, die je einen Jaffa niederstreckten. Doch beim vierten hatte sie Ladehemmungen. Der Überlebende Jaffa merkte dass er knapp dem Tod entkommen ist und wähnte sich siegessicher als er seine Stabwaffe, auf die am Boden kniende Frau richtete.

„ Kre!! Hashak!! „
Energientladungen züngelten um die Mündung der feindlichen Waffe. Ein Schuss löste sich und der Krieger brach mit einem überraschten Gesichtsausdruck zusammen. Aus einem Loch in seiner Stirn flossen einige Tropfen Blut. Sam drehte sich herum um zu sehen woher der Schuss gekommen war und sah ihre Tochter mit erhobener Waffe im Gang stehen, einen grimmigen Gesichtsausdruck machend.

„ Also die Zielsicherheit hast du definitiv von deinem Vater. „
Beide Frauen lächelten unsicher, und eilten zu dem Mann, den die Wachen achtlos fallen gelassen haben. Er war benommen und sein Gesicht war von Blutergüssen überseht, das linke Auge war zugeschwollen und eine tiefe Schnittwunde zog sich über seine Wange.  
„ Jack. Hörst du mich? „

Ein schmerzerfülltes „ Ja. „ war die Antwort.
„ Du musst aufstehen. Ich hab eine Idee wie wir unsere Tochter in Sicherheit bringen können. Wir bringen sie in eine andere Realität, ich brauche deine Hilfe dabei. „
Diese wenigen Worte schienen ihn komplett zu verwandeln. Aus dem geschlagenen Mann wurde wieder der General der alles im Griff hatte. Immer noch mit schmerzerfüllter Stimme sagte er, „Worauf warten wir noch. „
Er stand auf. Sam wollte ihm dabei helfen, doch er wies ihre Hilfe ab. Anschließend nahm er einem der Jaffa die Stab und Zatwaffe ab.


Wieder zurück

„ Das Tor wurde aktiviert und ich bin durch, als ich dann auf der anderen Seite war, stand die Gruppe von Jaffa. Ich hab versucht wegzukommen, aber ich wusste ja nicht wohin. Dann kam Bra´tac und nun bin ich hier. Ich bin so froh euch alle zu sehen. „
Alle wirkten bedrückt angesichts dessen was sie gerade erfahren haben.

„ General, ja? Cool! „
Jack schaffte es ein Lachen auf das Gesicht des Mädchens zu zaubern.
„ Ja, und du hast deinen Job verdammt gut gemacht. „
Kurz darauf fiel sie in Ohnmacht. Der Colonel konnte sie noch auffangen bevor sie mit dem Kopf auf dem Boden knallte. Er nahm sie auf den Arm und legte sie aufs Bett zurück, von dem sie vorhin aufgesprungen war. Doktor Fraiser prüfte den Puls und untersuchte sie kurz.

„ Sie ist erschöpft. Sir, sie sollten jetzt besser gehen. Ich rufe sie, wenn sie wieder zu sich kommt. Versprochen. „
Sie versammeltem sich alle vor der Krankenstation.
„ Glauben sie das, was sie gesagt hat? „ General Hammond schaute jeden von ihnen ins Gesicht. „ Major Carter? „
„ Nun ja, Sir. Wir haben uns immer gefragt wofür der neunte Chevron gut ist. Nun wissen wir es. Ich glaube ihr. „
„ Gut, das wollte ich hören. Treffen sie Vorbereitungen, falls Apophis ihr folgen sollte. „
„ Ich werde nach Chulak zurückkehren und die Jaffa darauf vorbereiten. „ Bra´tac hielt seinen Umhang in der Armbeuge.

„ Ich werde dich begleiten, alter Freund. Mit ihrer Erlaubnis, General Hammond. „
„ Erlaubnis erteilt, Teal´c. „
„ Dann komm. Lass uns keine Zeit mehr verlieren. „
Der alte Mann und sein ehemaliger Schüler gingen zum Torraum um ihre Reise anzutreten.

Die restlichen Mitglieder von SG-1 hatten sich wenig später in Daniels Büro versammelt. Sam lief in dem kleinen Raum hin und her.
„ Das ist wirklich unglaublich. „
Jack sah von seinem Sitzplatz zu ihr auf.

„ Ja, genau. Wenn man erst richtig hinsieht, bemerkt man die Ähnlichkeit. Sie hat ihre Augen Carter. „
Der Major musste lächeln.
„ Sir, das meine ich nicht. Ich kann es nicht fassen, dass es wirklich Apophis ist, der da kommen soll. Schließlich ist er hier ja schon tot. Wenn ich das richtig verstanden habe, müssen für einen Realitätssprung ähnliche Bedingungen herrschen wie für einen Zeitsprung. . Und das geht nur wenn die Sonne im richtigen Winkel zur Erde steht. „
Colonel O`Neill stieß ein Seufzen aus.
„ Ja, ja. Der gute alte Apophis. Den werden wir wohl nie los. Glauben sie, dass sie herausfinden können, wann das nächste Mal so ein Sprung möglich ist? „

„ Mit Hilfe der Prometheus, oder den Asgard, sicher Sir. Aber ich wüsste nicht wie uns das gegen Apophis helfen soll. Wir könnten höchstens Thor oder die Tok´ra um Hilfe bitten. „
Daniel, der dem ganzen interessiert zugehört hatte, sah sich genötigt was zu sagen.
„ Was ist wenn bei uns genau das gleiche passiert. Wenn sich Apophis durch einen GDO-Code Zugang verschafft, ohne das wir vorbereitet sind. „
Jack sah den Archäologen etwas skeptisch an.
„ Ich glaub nicht, dass der Schlangenkopf das Gleiche auch bei uns abzieht.“
„ Warum nicht, Sir? Er hat es bereits einmal gemacht und könnte es jederzeit wieder tun. „
Carters Rede wurde durch Doktor Fraiser unterbrochen, die gerade den Raum betrat.
„ Hallo Janet, ist sie wieder wach?“
Die Ärztin wirkte nervös.
„ Ja, aber…“
Die Nervosität schien auf Sam überzugreifen.
„ Was aber? „
„ Ich glaube das dass das alles zu viel für sie war. „
„ Wie meinen sie das? „
„ Das sollten sie sich besser selbst ansehen. „

Alle drei folgten der Ärztin. In der Krankenstation angekommen, bot sich ihnen ein Bild des Jammers. Aus dem jungen Mädchen war ein sich zusammenkauerndes, wimmerndes und ängstliches Etwas geworden. Daniel näherte sich, darauf bedacht keine ruckartige Bewegung zu machen, die das Kind noch mehr ängstigen könnten.
„ Michelle? „
Sie sah ihn an, doch ihr panischer Blick schien durch ihn hindurch zu gehen.
„ Daniel? Mum? Dad? „

Jack und Sam traten zu Daniel an den Bettenrand. Der Colonel nahm die Hand Michelles in die seine und drückte sie leicht.
„ Was ist los? „
Sie flüsterte.
„ Er ist hier. „
Jack wurde hellhörig.
„ Wer? Wer ist hier, Kleine? „
Michelle ließ die Hand los und starrte einen nach dem anderen an.
„ Apophis ist hier! Hier in diesem Zimmer! „

Major Carter nahm den Doktor zur Seite und blieb mit ihr ein paar Meter vom Bett entfernt stehen. Sie wollte nicht dass Michelle das Gespräch mitbekommt.
„ Was soll das, Janet? „
„ Keine Ahnung. Ich hab ihre Werte alle überprüft und konnte nichts Unnormales feststellen. Das könnten Halluzinationen sein. Eine stressbedingte Nebenwirkung des Realitätssprungs. Anders kann ich es mir nicht erklären. „
Ein mitleidiger Ausdruck trat in Sams Gesicht.
„ Arme Kleine. Können wir irgendwas tun? „
„ Sie hat doch gesagt dass sie „eure“ Tochter sei. Vielleicht hilft es ja, wenn ihr mit ihr redet. „

Janet winkte eine Schwester heran.
„ Wir geben ihr am besten ein Beruhigungsmittel. „
Als Michelle sah wie die Schwester die Spritze überreichte wurde sie panisch.
„ Was soll das! Nein! Ich will das nicht!! Daniel, bitte sag ihr das sie es nicht tun soll!!“
Sie wirbelte vom Bett und versuchte zu verhindern, dass Doktor Fraiser ihr das Mittel spritzen konnte. Zwei Sergeanten der Sicherheit hielten sie fest. Michelle versuchte sich aus dem Griff der Männer zu befreien. Es gelang ihr nicht. Das Mädchen brach in Tränen aus.
„ Ich bin nicht verrückt!!! „

Daniel packte das Mädchen an den Schultern.
„ Sie wollen dir nur helfen. „
Während der Archäologe weiterhin auf das Kind aus einer anderen Realität einredete, setzte die Ärztin die Spritze an und gab ihr das Mittel. Einer der Sergeant hob sie auf das Bett. Jack schaute zwischen der Ärztin und Michelle hin und her.
„ Was sollen wir jetzt tun? „
„ Es wäre am besten Colonel, wenn einer von ihnen heute Nacht hier bleibt. Bekannte Gesichter sind im Moment das Beste für sie. „
„ Ich bleibe. Sie gehen nach Hause, Carter. „
„ Ok, Sir. „

Daniel beugte sich vor sah in Michelles leicht benebelte Augen.
„Michelle, wir sehen uns morgen. Jack bleibt hier, ok. „
Trotz des benommenen Zustandes schien sie zu verstanden zu haben, ein Nicken war die Antwort.

Alles schien sich zu drehen. Die ganze Welt stand Kopf. Vor ihrem inneren Auge erschein das süffisant grinsende Gesicht des verhassten Systemlords. Es kam rasend schnell auf sie zu. Sie wollte ausweichen, doch dieses Gesicht folgte jeder ihrer Bewegungen. Michelle schrie auf und wurde wach.

Das erste was sie sah, war nicht das Gesicht von Apophis, sondern das eines besorgten Jack O´Neill.
„ Alles, ok? „
„ Ja, Da… Jack. „
Ihr wurde wieder schmerzlich bewusst, das dieser Mann nicht ihr Vater war. Er hieß so, er sah so aus und verhielt sich auch so, aber er war es definitiv nicht. Um der peinlichen Stille zuvorzukommen, die im entstehen begriffen war, fing Jack an zu reden.  
„ Darf ich dir eine Frage stellen? „
„ Natürlich. „
„ Wie bin ich so… in deiner Welt? „

Michelle musste lachen.
„ Einfach großartig. Ein ganz toller Ehemann… und Vater. . Mum war immerzu von dir am schwärmen. „
„ Wirklich? „

Der Colonel wirkte etwas verlegen.
„ Ja, du wirst.. wurdest von allen bewundert und geachtet. Selbst dann, wenn du mal was falsch gemacht hast. Darf ich dich auch was fragen? „
„ Schieß los. „
„ Hast du hier Familie? „

Dem Mädchen fiel auf, das es ihrem gegenüber schwer fiel darüber zu reden. Sie konnte förmlich sehen wie Jack sich einen inneren Ruck gab.
„ Ich war verheiratet und hatte einen Sohn. „
„ Hatte? „
„ Charlie hat sich vor knapp sechs Jahren mit meiner Dienstwaffe erschossen. Sara, meine Frau, und ich waren draußen, als es passierte. Wir haben nur einen Schuss gehört. Nach seinem Tod hat Sara es nicht mehr mit mir ausgehalten und mich verlassen. „
„ Oh, das tut mir leid. „
„ Das muss dir nicht leid tun, du konntest es ja nicht wissen. „
„ Wie war er denn so? „

Der Colonel lächelte versonnen, als er sich an seinen Sohn erinnerte.
„ Charlie war ein ganz lieber Junge. Er war unser einziges Kind. Sara und ich haben ihm alles gegeben, damit er glücklich ist. Er war toll. Ihr hättet euch sicherlich gemocht. „
Michelle machte ein entschlossenes Gesicht.
„ Davon bin ich überzeugt. „
„ Er ist leider nur zehn Jahre alt geworden. „

Sie umarmte den Mann so gut es ging.
„ Das war wirklich viel zu jung. Aber in einem bin ich mir sicher, wenn er dich jetzt sehen könnte, er wäre mehr als stolz auf dich. „
Man konnte dem sonst so toughen Mann ansehen, wie er sich die Tränen verkneifte.
„ Danke. „

Das Mädchen schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln.
„ Keine Ursache. Du bist geblieben damit ich mich besser fühle, und ich versuche alles zu tun, damit du dich besser fühlst. Das ist wirklich nur fair, oder? „
Jack musste grinsen.
„ Warum müsst ihr Kinder immer Recht haben? „
„ He… He… Außerdem find ich es cool, so etwas wie einen Bruder zu haben. „

Beide fingen an zu lachen. Mit einem Mal veränderte sich der Gesichtsausdruck des Mädchens. Ihre Augen wurden groß und sie machte wieder den ängstlichen Eindruck, wie vor ein paar Stunden. Der Blick des Kindes schien sich auf einen Punkt hinter ihm zu konzentrieren. Jack drehte sich herum, doch er konnte nichts sehen.
„ Alles in Ordnung, Kleines?“

Mit zitternder Stimme, und den Blick immer noch auf den imaginären Punkt gerichtet, antwortete sie ihm.
„ Pass auf, Jack. Er ist direkt hinter dir. „
Er drehte sich noch mal herum, konnte aber immer noch nichts entdecken.
Sie wurde energischer und deutete mit ausgestrecktem Arm auf den imaginären Punkt.
„ Doch! Apophis steht direkt hinter dir. „
„ Nein, Michelle. Hier ist niemand außer uns beiden. Wir sind hier ganz allein. „

Sie schrie fast.
„ Sieh doch hin!!! Da ist er doch!!! „
Im nächsten Moment war sie die Ruhe selbst und schien sich nur noch auf den Punkt hinter ihm zu konzentrieren. Der Colonel wunderte sich über den plötzlichen Umschwung, blieb aber ruhig und wartete ab, was nun kommen würde.

Dort stand er. Selbstgefällig und überheblich. Metallimplantate verdeckten die Wunden im Gesicht, die ihr Vater ihm einst zugefügt hatte. Der Systemlord hatte geschworen diese Wunden erst behandeln zu lassen, wenn sein größter Feind, die Ta’uri, vernichtet war. Seine Augen glühten in einem gefährlichen Rotton, während er zu ihr sprach.

„ Ich werde kommen und euch vernichten. Dich und die, die schützen. „
Sie spürte wie die Angst wieder die Oberhand in ihr gewinnen wollte, doch Michelle schaffte es dieses Gefühl zu unterdrücken.
„ Was willst du von mir? „
„ Ich weiß, wie du durch das Sternentor entkommen konntest, und ich weiß auch wo du bist. Du bist das Kind meines ärgsten Feindes. Glaubst du wirklich, ich würde dich vergessen und zu lassen das du zu einer Bedrohung für mich wirst. „
„ Warum bin ich die einzige die dich sehen kann? „
„ Ich habe dir etwas in deinen Körper einpflanzen lassen. „
„ Aber wie? „

Apophis stieß ein Lachen aus.
„ Erinnerst du dich daran, das du auf der Krankenstation warst, um dich gegen Übelkeit behandeln zu lassen? „
Das Mädchen überlegte kurz, und schien sich zu erinnern.
„ Ja, aber… oh Gott… Die Schwester. „
„ Genau. Einer meiner Spione hat dir mit der Spritze noch etwas anderes injiziert. Einen Naniten, der sich in deinem Gehirn mit deinem Wahrnehmungszentrum verbunden hat. Dadurch kann ich mit dir in Kontakt treten und weiß immer wo du bist. „
„ Warum haben die Ärzte nichts gefunden? „
„ Sie haben anscheinend nicht tief genug gesucht. „

Michelle spielte kurz mit dem Gedanken, diesem Kerl zu zeigen, wie sehr sie die Tochter ihres Vaters war. Doch sie verwarf ihn schnell wieder, dieser Apophis war nur eine Projektion, es hätte nichts gebracht.
„ Ich werde kommen und die Ta´uri vernichten. Niemand wird die Rache des Gottes Apophis überleben, egal in welcher Realität er sich befindet. „
Das Abbild begann sich aufzulösen.
„ Nicht solange SG-1 und ich dich aufhalten können. „

Mit den letzten Worten die das Kind von sich gab, verschwand der Systemlord völlig.
Michelle wurde mit einem Mal wieder ganz still. Jack wirkte besorgt, als er versuchte eine Regung in ihrem Gesicht festzustellen.
„ Michelle? „
Doch alles wozu das Mädchen noch fähig war, sich hinzulegen und einzuschlafen. Der Colonel setzte sich auf den Stuhl zurück, und es sollte nicht lange dauern bis auch er eingeschlafen war.


Am nächsten Morgen…

Doktor Fraiser war auf dem Weg von ihrem Büro zur Krankenstation. Sie studierte die letzten Untersuchungsergebnisse ihres Gastes. Die Ärztin konnte sich immer noch nicht erklären, woher die Halluzinationen des Kindes kamen. Sie war so sehr in die Akte vertieft, das sie nicht sofort bemerkte, das der Colonel immer noch auf der Station war und leise vor sich hin schnarchte. Janet berührte ihn an der Schulter.
„ Sir? „
Der Mann wachte auf und schüttelte kurz den Kopf, bevor er sich den Schlaf aus den Augen rieb.
„ Bin wach. „
„ Haben sie gut geschlafen? „
Er stand auf.
„ Einigermaßen. Entschuldigen sie, Doktor. Aber ich gehe mir jetzt einen Kaffee holen. „
Janet lächelte.
„ Tun sie das, Sir. Ich passe solange auf Michelle auf. „
Jack zog sich seine Jacke über und machte sich auf den Weg zur Kantine.

Wenige Stunden später saßen SG-1 und General Hammond wieder im Besprechungsraum und wollten die weitere Vorgehensweise, in dieser Angelegenheit, besprechen. Sie diskutierten gerade über einen möglichen Einsatz in eine andere Realität, als Doktor Fraiser zusammen mit Michelle den Raum betrat.

„ Verzeihung General, aber sie hat darauf bestanden mit ihnen zu reden. Ihnen allen. „
Der Stützpunktkommandant bedeutete den beiden Platz zu nehmen.
Die Blicke von Major Carter und dem Kind begegneten sich. Sam lächelte ihr aufmunternd zu. Ihr fiel auf das sich Michelle einen Platz neben Daniel suchte, wie schon die ganze Zeit. Sie sprach meistens ihn immer zuerst an. Carter war sich sicher, das sich „ihre“ Tochter in den Archäologen verliebt hatte.

„ Ich denke mal das Jack euch allen erzählt hat was mit mir gestern passiert ist. „
„ Kennst mich doch, Kleines. Ich bin ein Plappermaul. „
„ Ich weiß jetzt warum nur ich Apophis sehen kann und ihr nicht. Ich bin nicht verrückt. „
Sie begann zu erzählen was sie von der Erscheinung erfahren hatte.
„ Naniten. Sind das die…?“
„ Ja, Sir. Das sind die Dinger die auf Argos für ihre extreme Alterung zuständig waren. „

Carter erwähnte noch dass diese kleinen Maschinen vielseitig einsetzbar sind, und dass das was Michelle gerade erzählt hat, durchaus im Bereich des Möglichen liegt.
Jack verzog eine Miene.
„ Ich hasse diese Dinger. „
Der Major wandte sich General Hammond zu.
„ Sir, in Anbetracht diese Erkenntnisse halte ich es für ratsam Michelle nochmals einer Untersuchung zu unterziehen. Jetzt wissen wo und wonach wir suchen müssen. „

Der Mann sah das Mädchen fragend an.
„ Falls sie mich fragen wollen, ob ich damit einverstanden bin. So lautet meine Antwort definitiv ja, General. „
„ Gut. Beginnen sie sofort mit der… „
„ AUSSERPLANMÄSSIGE AKTIVIERUNG VON AUSSEN!!!“
Man konnte durch das Fenster sehen wie die Iris geschlossen wurde und die Soldaten in den Torraum stürmten und Position bezogen.

Im Kommandoraum angekommen wandte sich Walter direkt an den General.
„ Wir empfangen etwas, Sir. Aber es ist kein SG-Code. „
„ Zeigen. „
Dort wo normalerweise ein Erkennungscode zu sehen war, erschien eine Ziffernfolge, die der Computer nicht zuordnen konnte.
Michelle drängte sich nach vorne.
„ Oh mein Gott. Sir, bitte sie müssen die Iris öffnen. „
„ Warum? „
„ Weil das der Todestag meines Hundes ist, und niemand ihn wissen kann, außer meinen Eltern.“
Hammond zögerte kurz, doch der flehentliche Blick in den Augen des Mädchens stimmte ihn um.
„ Iris öffnen! „

Als die Torblende geöffnet war, konnte man auch die farbliche Veränderung, die auf einen Realitätssprung hindeutete, erkennen.
Jedermann wartete im Kontrollraum was nun kommen würde. Sie hatten mit allem gerechnet, nur nicht mit dem zusammengeknüllten Briefumschlag, der aus dem Ereignishorizont geflogen kam. Jack erinnerte das ganze ein wenig an damals, als sie die Nachricht aus der Zukunft erhielten. Ohne dass er es merkte, war Michelle an ihm vorbeigerannt. Jack sah sie gerade durch das Schott gehen, das zum Torraum führte.

Das Mädchen lief zu dem Papierknäuel. Sie kniete sich hin und hob es auf. Mit zittrigen Händen glättete sie das Papier und öffnete den Brief. Sam trat hinter sie, dicht gefolgt von den anderen zwei Mitglieder des SG-1 Teams. Nachdem sie den Brief gelesen hatte, brach sie weinend zusammen. Jack befahl den Soldaten den Torraum zu verlassen. Carter machte ein sorgenvolles Gesicht.
„ Michelle, was ist denn los? „

Ihr tränenüberströmtes Gesicht wandte sich dem Major zu.
„ Sie sind tot. Sie sind alle tot. „
Sam nahm dem Mädchen den Brief aus der Hand und las ihn selbst. Anschließend reichte sie den Brief an den Colonel und nahm das Mädchen in den Arm, die ihr Gesicht sofort an Sams Schulter drückte und ein lautes Schluchzen ertönen ließ. Während Carter damit beschäftigt war, Michelle zu trösten lasen Jack und Daniel den Brief gemeinsam
„ Liebe Michelle,
Du weißt, dass dein Dad und ich dich sehr lieben.
Deshalb wollen wir auch nicht, dass du zurückkommst!
Hier ist es viel zu gefährlich, hast du verstanden!
Wir wissen, dass du bei unseren alternativen Ichs und deinem Daniel gut aufgehoben bist.
Also tu uns bitte den Gefallen, und bleib wo du bist.
Versuche nicht zurück zu kommen, auch wenn es hart klingt.
Wenn du diesen Brief erhalten hast, haben uns die Jaffa wahrscheinlich schon längst erschossen, zusammen mit den anderen Leuten auf dem Stützpunkt. Apophis ist wirklich sehr mächtig.
Bitte, bleib wo du bist und such nicht nach uns!
In liebe Mum & Dad“

Betroffenes Schweigen breitete sich aus. Jack brach als erster die Stille.
„ General Hammond, Sir. Wenn sie erlauben, sollten wir das Kind in ein Quartier bringen lassen, damit sie sich ausruhen kann. „
Der General drehte sich zu der Ärztin die hinter ihm stand.
„ Ist es unbedingt notwendig die Untersuchung auf der Krankenstation durchzuführen? „
Janet schaute einen Moment zwischen dem Befehlshaber und dem Colonel hin und her. Sie bemerkte die stumme Bitte in den Augen O´Neills.
„ Nein, Sir. „
„ Dann ist die Erlaubnis erteilt. Bringen sie Michelle ins VIP-Quartier auf Ebene 23. „
„ Danke, Sir. „
Alle zusammen half SG-1 dem Mädchen dabei hochzukommen, und brachten sie in ihre neue Unterkunft.

Michelle zog sich sofort auf das Bett zurück und zog die Beine zu sich heran, so das sie den kopf auf die Knie legen konnte. Sie weinte immer noch.
„ Ich wusste, dass das passiert. Ich hätte sie niemals alleine lassen dürfen. Niemals! „ Sie schüttelte den Kopf. „ Warum habe ich es nur getan. Ich hätte bleiben sollen. „

Sam setzte sich neben sie aufs Bett.
„ Es ist nicht deine Schuld. Du hättest es nicht verhindern können. „
„ Doch! Und versuch nicht, mir das auszureden! Ich bin schuld! Ich ganz alleine! „

Sie sah auf.
„ Seid mir nicht böse, aber ich möchte jetzt alleine sein. „
Carter erhob sich wieder und führte die anderen zur Tür.
„ Ist gut. „

Jack drehte sich in der Tür noch mal um.
„ Wir gehen, aber wenn du was brauchst… „
„ Ich weiß Jack, danke. „

Nachdem er die Tür geschlossen hatte wandte er sich dem Sergeant zu die zu Michelles Schutz abgestellt worden waren.
„ Das sie mir gut auf das Kind aufpassen. Wenn was sein sollte benachrichtigen sie mich umgehend. Sie stehen mir persönlich dafür gerade, falls dem Kind was passiert. „
„ Ja, Sir!“

Als der Colonel am nächsten Morgen durch die Tür tritt, fällt ihm sofort auf, das es der Kleinen schon besser zu gehen scheint. Die Tränen waren versiegt und sie lächelte, als sie ihn sah.
„ Guten Morgen. Gut geschlafen? „
Ihr Gesicht glich dem einer zusammengeknautschten Bulldogge, was ihn wieder zu einem Lächeln veranlasste.
„ Hab schon bessere Nächte gehabt! Was willst du denn?“
Aus dem Lächeln wurde ein breites Grinsen.
„ Ich hab heute frei bekommen und wollte dich fragen, ob du nicht Lust hast, mit mir einen kleinen Ausflug zu machen?“
Michelle die an dem Tisch gesessen und gefrühstückt hatte, sprang auf und kippte dabei den Stuhl um, auf dem sie gesessen hatte.
„ Im Ernst? „
„ Natürlich. Und willst du? „
Sie ging auf ihn zu und umarmte ihn.
„ Na klar. „
„ Ok. Dann lass uns hier verschwinden. Ich kenn einen ruhigen Ort an dem man prima entspannen kann. „

Das Auto bog vom Waldweg ab und näherte sich einem kleinen See, an dem eine Blockhütte stand.
Michelle stieg als erste aus. Sie ließ den Ort auf sich einwirken.
„ Wo sind wir hier? „

Jack stand an der Heckklappe und holte gerade die Kühlbox mit der Verpflegung, aus dem Laderaum.
„ Das ist mein See. Hier geh ich immer hin, wenn ich etwas Freizeit habe und entspanne beim Fischen. Weißt du, der Welt ständig den Arsch zu retten ist anstrengend. „
„ Du und fischen? Ich bin überrascht. Positiv überrascht natürlich. „

Der Colonel stutzte.
„ Ist dein Dad nie mit dir fischen gegangen? „
„ Nein. Ganz im Gegenteil, er haste es. „
„ Er hasste es? Und du bist sicher dass er ich ist? „
Michelle fing an zu lachen.
„ Ja. Komisch, oder? „
Jack setzte sich auf einen Klappstuhl und warf die Angel aus.
„ Ich könnte mir nichts entspannender es vorstellen. „

Jack O´Neill genoss zusammen mir der kleinen Michelle die Ruhe beim fischen. Zwischendurch konnte man einen Vogel hören der sich darüber beschwerte warum er kein Futter finden konnte.
Er schloss die Augen und wäre beinahe eingeschlafen, wenn da nicht das Geräusch eines Automotors gewesen wäre, der sich langsam aber sicher näherte. Der Colonel ahnte schon, wer da kommen würde, und seine Ahnung sollte ihn nicht täuschen. Wenige Minuten später bog ein dunkles Fahrzeug auf den Zufahrtsweg und er konnte hinter der Windschutzscheibe die Gesichter von Daniel und Sam erkennen. Auch Michelle bemerkte die Neuankömmlinge.

Daniel stieg als erster aus.
„ Hi, Leute. „
Das Mädchen schien sich besonders über seine Anwesenheit zu freuen.
„ Habt ihr auch frei? „
„ Ja. Haben wir. „
„ Aber woher wusstet ihr wo wir sind? „
Sam die gerade mit ihrer Angelausrüstung heran gelaufen kam beantwortete diese Frage als Erste.
„ Immer wenn der Colonel frei oder Urlaub hat, geht er fischen. „
Michelle sah neugierig zu dem Mann der gerade einen neuen Köder an seiner Angel anbrachte.
„ Ich bin ein Fischfreak! „
Sie beließen es dabei. Nach wenigen Minuten saßen sie alle gemeinsam an dem See und genossen dir Ruhe. Als die Dämmerung einsetzte meinte Daniel dass es wohl besser wäre, wenn sie zum Stützpunkt zurückkehren würden, da General Hammond sie sonst wahrscheinlich durch einen Trupp Marines suchen lassen würde. Alle waren mit dem Vorschlag einverstanden und sie packten die Sachen zusammen.
Jack war gerade dabei die letzten Sachen zu verstauen, als Michelle ihm eine Frage stellte.
„ Jack, können wir das irgendwann noch mal machen? „
„ Versprochen. „

Im Cheyenne Mountain war die Nachtruhe eingekehrt. Walter war zusammen mit Sergeant Siler in der Kommandozentrale und sie spielten Karten. General Hammond befand sich in seinem Büro und studierte die Missionsberichte verschiedener Teams. Carter war auf der Krankenstation und unterhielt sich mit Doktor Fraiser über die Untersuchungsergebnisse von Michelle, während Jack und Daniel in der Kantine waren und sich über die Reste ihres Limonenhühnchens hermachten. Der Colonel sinnierte gerade über die verschiedenen Entspannungsmöglichkeiten die das Fischen bot, als die Warnlampen an den Wänden in einem tiefen Rot leuchteten und Sergeant Silers Stimme eine außerplanmäßige Aktivierung von außen verkündete.

„ Das wird langsam zur Gewohnheit. „ Meinte Daniel.
Beide Männer kamen zeitgleich mit dem Major an. General Hammond drehte sich kurz zu ihnen um, bevor er sich wieder dem Geschehen widmete.
„ Erhalten wir inzwischen ein Signal? „
„ Nein, Sir. „
„ Iris geschlossen halten! „

Die Spannung stieg innerhalb des Raumes. Der Colonel sah nach wenigen Minuten auf die Uhr.
„ Wenn das ein Scherz ist dann ein verdammt schlechter. „
Das Telefon an der Wand klingelte. Hammond nahm den Hörer ab und meldete sich. Der Mann mit der Glatze legte nach wenigen Sekunden wieder auf, ohne was gesagt zu haben.
Er wandte sich wieder den drei Leuten seines Eliteteams zu.
„ Das war die NASA. Einer ihrer Satelliten hat eine flotte von Goa´uld Mutterschiffen gemeldet. Sie konnten ungefähr zwei Dutzend orten, bevor der Kontakt abbrach. „
„ Sie sind wegen mir hier, das weiß ich. „

Erschrocken drehten sich alle um, Michelle trat gerade durch die Tür die in einen Seitengang führte.
Jack sah sie an.
„ Das kannst du nicht wissen. „
Sie tippte sich an den Kopf.
„ Doch ich weiß es. Was wollen wir jetzt tun? „
Der Colonel drehte sich wieder Hammond zu.
„ Sir, ich würde vorschlagen das wir die Prometheus starten und unsere Verbündeten um Hilfe ersuchen. „
„ Einverstanden. Sergeant Davis, nehmen sie mit den Asgard und den Tok´ra Kontakt auf, und schildern ihnen die Situation. Colonel sie und SG-1 begeben sich auf die Prometheus und übernehmen das Kommando. „
„ Ich will mit. „ Michelle wurde von Jack und dem General gleichzeitig gemustert. „ Ich will dabei sein, wenn sie Apophis zur Hölle jagen. „
An ihrem Verhalten und ihrer Ausdrucksweise merkte man, dass dieses Kind eine echte O´Neill sein musste. Der Colonel warf Hammond einen Blick zu, der soviel bedeutete wie, ganz allein ihre Entscheidung.
„ Gut, einverstanden. Und nun machen sie sich auf den Weg. „

Das Schiff, das seine Bahn durch den Orbit des Planeten Erde zog, wirkte bedrohlich. Es war die
X-303, auch Prometheus genannt. Sie war das erste fernflugtaugliche Schiff der Menschen. Mit Hilfe erbeuteter Technologie und dem ein oder anderen Ratschlag der Asgard ist ein prachtvolles Schiff entstanden. Colonel Pendergast, der normalerweise das Kommando innehatte, saß an den Ortungskontrollen und gab alle paar Sekunden einen Statusbericht durch.
„ Wir orten jetzt 24 Schiffe der Hatak-Klasse, Sir. „

24 sind verdammt viele, dachte Jack. Die Prometheus war durchaus imstande es mit zwei oder drei Schiffen gleichzeitig aufzunehmen, aber nicht mit der Menge die der Orter wiederspiegelte.
Daniel, Sam und Michelle standen hinter dem Kommandostuhl, auf dem Colonel O´Neill saß. Sie hielten ihn auf eine Art und Weise fest, das es so aussah, als ob sie ihn stützen würden.
„ Irgendeine Nachricht von der Erde?“
„ Kommt gerade rein, Sir. Das SGC meldet das Verstärkung durch die Tok´ra und die Jaffa unterwegs ist. Die Asgard haben bisher noch nicht auf den Notruf reagiert. „
„ Wenigstens etwas. „
Jack ärgerte es ein wenig, das Thor sich noch nicht gemeldet hatte. Mit seiner Hilfe, wäre das hier schnell erledigt gewesen. Aber er war wahrscheinlich gerade dabei, seiner eigenen Galaxis den Arsch vor den Replikatoren zu retten.
„ Colonel O´Neill, wir empfangen einen Funkspruch von einem der Hatak-Schiffe. „
„ Auf den Schirm. „

Der Hauptbildschirm, der bis eben gerade das umgebende All gezeigt hatte, zeigte nun das Gesicht eines Goa’uld, den Jack schon längst beerdigt glaubte. Apophis lächelte so hochmütig und arrogant, wie der Colonel es in Erinnerung hatte. Hinter ihm drängte Michelle sich schutzsuchend an Daniel heran.
„ General O´Neill, dich findet man wohl in jeder Realität wieder. „
Jack stand auf.
„ Dazu kann ich nur drei Dinge sagen. Erstens, für dich Colonel O´Neill. Zweitens, mich wird man nicht so schnell los, und drittens. Kannst du nicht endlich die Klappe halten verschwinden und nie mehr wiederkommen? Nein? „
„ Ergebt euch und händigt mir das Mädchen aus, dann werde ich dein kleines Schiff und eure mickrige Welt verschonen. „
„ Ach Apo, komm schon. Wir beide wissen, dass dieses Spiel so nicht läuft. Du wirst uns so oder so angreifen und wir werden dir in den Arsch treten. So sieht es aus. „
„ Ich werde dir dein vorlautes Mundwerk stopfen, Ta´uri! „

Mit einer herrischen Bewegung beendete der selbsternannte Gott die Verbindung. Jack sah Daniel an.
„ Glaubst du ich war zu forsch? „
„ Nein, ich denke er hat kapiert was du sagen wolltest. „
Die Stimme eines Sergeanten rief dazwischen.
„ Die feindlichen Schiffe aktivieren ihre Waffensysteme. „
„ Ja, so wie es aussieht, hat er das. Schilde hoch und nehmt das Schiffs aufs Korn, von dem dieses Signal kam. „

Eine Erschütterung jagte die nächste. In der Zentrale herrschte das Chaos. Mit jedem ruck explodierte irgendwo eine Konsole. Der Bildschirm zeigte vier Mutterschiffe, die aus allen Rohren feuernd, direkt auf sie zu kamen. Der Prometheus war es gelungen die erste Welle von drei Mutterschiffen auszuschalten. Zwei waren vernichtet worden und das dritte trieb, aus allen Öffnungen Trümmer und tote Jaffa von sich gebend, auf den Mond zu.
„ Schilde auf 30%. Waffen nur noch beschränkt einsatzfähig. „
„ Kurs halten. Sie dürfen nicht an uns vorbei. Dieser Mistkerl will mit uns spielen. „
„ Colonel O´Neill, es öffnen sich weitere Raumfenster. „
„VERDAMMT!!! Wie viele? „
„ Sechs Mutterschiffe, dreizehn Al´kesh und mehrere Geschwader an Todesgleitern. Sir, einen Moment wir empfangen was. „

Wenige Sekunden später erschein das Gesicht Teal´cs auf dem Bildschirm.
„ O´Neill. So wie es aussieht brauchst du Hilfe. Wirt haben uns auf halbem Weg mit den Tok´ra vereinigt und stehen dir nun zur Verfügung. „
„ Sehr schön, hättest du dann was dagegen, diesen Schlangenkopf endgültig zur Hölle zu jagen?“
„ In der Tat, nein. „
Damit brach die Verbindung zwischen den beiden Freunden ab. Die neu dazugekommenen Schiffe fingen damit an ihre tödlichen Energien in die Reihen der Feinde zu werfen.
„ Sir, eins der Schiffe versucht zu fliehen. „
„ Holen sie alles aus der Kiste raus und verfolgen sie diesen Dreckskerl. „

Die Prometheus mobilisierte ihre letzten Energiereserven und folgte dem flüchtenden Hatak.
Doch das Mutterschiff sollte nicht weit kommen. Mitten in seiner Flugbahn entstand ein Hyperraumfenster, aus dem ein Asgardschiff geflogen kam und es mit seinen Waffen zerstörte.
Kurz danach entstand mitten in der Zentrale ein helles Leuchten, das ein kleines graues Wesen zurückließ.
„ Thor!!! „
Michelle lief auf den kleinen Kerl zu und nahm ihn fest in die Arme. Selbst die Asgard konnten verblüfft und verwirrt wirken. Das beste Beispiel war gerade zu sehen.
„ Kenne ich dich? „

Jack übernahm es die beiden aneinander vorzustellen. Nachdem man sich bei dem Oberkommandierenden der Asgardflotte für seine Hilfe bedankt hatte, verschwand dieser auch gleich wieder. So klein und doch so große Schiffe, dachte Jack, während er sah wie das Schiff abdrehte und im Hyperraum verschwand. Er wandte sich Colonel Pendergast zu.
„ Bringen sie die Prometheus nach Hause. „
„ Zu Befehl, Sir. „

Sie waren wieder zurück auf der Erde. Nach einer zeitraubenden Abschlussbesprechung, wollte jeder nur noch seine Ruhe haben. Jack tat das, was er in solchen Fällen immer tat. Er ging fischen. Dabei hielt er sein Versprechen gegenüber Michelle ein und nahm sie mit. Nun saßen die beiden wieder an dem kleinen See mit der Blockhütte. Sie lehnten sich in ihren Klappstühlen zurück und beobachteten den Schwimmer der Angel, wie er auf dem Wasser hin und her tänzelte.
Das Mädchen warf einen Seitenblick auf den Mann neben ihr. Sie spürte dass er ihr etwas sagen wollte, aber keinen Anfang zu finden schien.
„ Jack? „
„ Ja, was denn? „
„ Ich muss weg, stimmt’s? „

Der Colonel antwortete nicht sofort, sondern schein erst die richtigen Worte zu suchen. Daran merkte sie, dass ihre Vermutung zu traf.
„ Es ist wirklich das Beste, Michelle. „
Sie spürte wie eine Art Trotz sich in ihr breit zu machen versuchte.
„ Aber ich will nicht weg! Ich will euch nicht noch einmal verlieren. „
Jack sah ihr in die Augen.
„ Es wäre wirklich das Beste. „

Michelle war den Tränen nahe.
„ Warum kann ich nicht bei euch bleiben, auf dem Stützpunkt, bei dir? „
„ Das geht einfach nicht. Es würde für zu viel Verwirrung sorgen. Und es würde auf die Dauer nicht gut gehen. Wir sind nicht deine richtigen Eltern, auch wenn wir ihnen sehr ähnlich sein mögen.“
„ Aber was soll ich denn machen, meine richtigen Eltern sind mit ziemlicher Sicherheit tot. „
Beide standen sich nun auf dem Bootssteg gegenüber und nahmen sich in den Arm. Jack strich ihr mit der Hand eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„ Keine Sorge, Kleines. Wir lassen uns was Tolles für dich einfallen, ok? „
Sie schaute traurig drein.
„ OK. „

Nachdem sie die Nacht, in der Blockhütte am See verbracht haben, kehrten die zwei am nächsten Morgen zum Cheyenne Mountain zurück. Als sie aus dem Fahrstuhl traten, wurden sie bereits von Sam und Daniel erwartet. Teal´c war mit Bra´tac wieder nach Chulak geflogen um an einer Zeremonie zu Ehren der gefallenen Jaffa teilzunehmen.
„ Hallo, Leute. „
Sam sah den Archäologen an.
„ Sag du es ihnen. „

Der Mann mit der Brille räusperte sich kurz.
„ General Hammond hat entschieden dass Michelle auf Orban untergebracht werden soll. Wir sind der Meinung dass sie dort gut aufgehoben ist. „
Michelle schien im ersten Moment nicht ganz zu verstehen, was das für sie bedeutete. Es dauerte einige Sekunden bis ihr es klar wurde.
„ Ich soll auf einen anderen Planeten? „
„ Es wäre wirklich besser für dich und uns, du bist da wirklich gut aufgehoben. „
„ So was ähnliches hat Jack gestern auch gesagt. „
„ Dann hat er recht. „

Der Colonel nahm das Mädchen an den Schultern.
„ Pass auf. Dieser Planet ist doch die Lösung. Dort gibt es noch mehr Kinder in deinem Alter, sie lernen viel und malen gerne. „
Sie schaute immer noch skeptisch.
„ Wir kommen dich auch besuchen so oft es geht. „
Sie schüttelte mit dem Kopf.
„ Also gut, ich geb mich geschlagen. Ich werde gehen. „
Bevor sie jedoch die Erde verlassen konnte, wurde sie noch mal auf der Krankenstation von Doktor Fraiser nach dem Naniten untersucht. Es wurde nichts gefunden. Die Ärztin erklärte das sich die Maschine mit dem, hoffentlich, endgültigem Tode Apophis, selbst abgeschaltet hatte und mittlerweile vom Körper absorbiert worden war.

SG-1, Michelle und General Hammond standen im Torraum. Das Mädchen verabschiedete sich von dem General mit einer Umarmung, was dieses eine Lächeln auf sein Gesicht zauberte.
„ Viel Glück, Mädchen. „
Dann sah er dabei zu wie die vier in das Wurm loch eintraten.

Kaum da sie das Tor auf der anderen Seite verlassen hatten, kam auch schon Kalan, das Oberhaupt der Orbaner, auf sie zugestürmt und begrüßte sie überschwänglich.
„ AAH! Ihr seid wieder da. „
Sam schob die Arme von sich.
„ Wir haben dir jemanden mitgebracht. „

Da erst bemerkte Kalan das Mädchen in der Mitte seiner alten Freunde. Jack sah ihn fragend an.
„ Meint ihr, ihr könnt sie bei euch aufnehmen? „
„ Du meinst, sie soll für immer bei uns bleiben? Das ist kein Problem. Die anderen Kinder freuen sich immer über neue Freunde. Wie heißt du denn, mein Kind? „
„ Michelle „
Kalan sah Jack an.
„ Woher kennt ihr sie? „
„ Das ist eine lange Geschichte. „
„ Na gut, dann wollen wir nicht weiter darauf eingehen. Michelle? Folge mir einfach, ich führe dich zu den anderen, sie werden dir dann alles zeigen. „

Daniel nahm den Mann bei der Hand und führte ihn ein Stück weg.
„ Könntest du noch einen Augenblick warten? „
„ Aber sicher. „
Kalan ging zu dem Eingang der Halle, in dem das Sternentor stand.
„ Michelle? „ Sie drehte sich zu Jack. „ Siehst du das blonde Mädchen, was da am Eingang mit Kalan wartet?“
Sie nickte.
„ Sie ist wirklich sehr nett und wird dir helfen, so wie wir ihr damals geholfen haben. Aber das ist eine andere Geschichte, dich ich dir später erzählen werde. „
„ Wenn wir wieder fischen gehen? „, fragte das Mädchen.
Der Colonel lächelte.
„ Ja, genau. Dann wird ich sie dir erzählen. „

Sie nahm alle nacheinander noch mal in den Arm. Bei Daniel schien sie sich am längsten aufzuhalten.
„ Ich danke euch allen sehr, und sagt Teal´c das ich froh bin ihn kennen gelernt zu haben, auch wenn es nur kurz war. Mum, Dad ich habe euch sehr lieb und das ihr mir gut aufeinander aufpasst.“
Jack und Sam wirkten etwas verlegen.
„Machen wir, versprochen. „
„ Und wenn nicht gibt es Ärger mit mir. „
„ Das wollen wir doch nicht riskieren. „ Jack setzte sich seine Mütze auf. „ Daniel, wählen sie die Erde an. „
Jackson ging zu dem Anwählgerät und gab die Koordinaten ein. Das Wurmloch baute sich auf. Bevor das Team durch das blaue Leuchten verschwand winkten sie noch mal den Kinder und vor allem Michelle zu.
Michelle flüsterte etwas, so leise dass es keiner mitkriegte.
„ Ich werde immer an euch denken. „
Sie wusste dass sie diese Menschen wiedersehen würde, doch Michelle vermisste sie jetzt schon.

ENDE
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