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Unser Mann McKay von Selana

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Teil 3

Marokko, einige Stunden später

Das Computerprogramm erzeugte ein perfektes Abbild der Bucht von Agadir. Im Nordosten konnte man die Ausläufer des Hohen Atlas-Gebirges erkennen. Rötlich-braunes Gestein und schroffe Abhänge. Etwas mehr südlich schlängelte sich der Wadi as Sas, ausgetrocknet und tief eingegraben in die Gebirgsformation. Richtung Osten, zum Ozean war das Wasser in der Bucht grünlich und wechselte allmählich von blau in das tiefschwarz der ungeheuren Wassermassen des Atlantiks. Weit draußen konnte man weiße Schaumkronen erkennen, wobei sich die Wellen beim Herannahen an den Strand brachen und sich leise plätschernd im Sand verliefen.

„Das ist einfach großartig“, sagte John während seiner Betrachtung des Panoramas. „Woher hast du das genaue Aussehen?“

„Aus meinem Gedächtnis! Oder hast du vergessen, dass ich der schlaueste Kopf in Atlantis bin? Und ich bin kurz vor meiner Abreise nach Atlantis dort gewesen.“

„Wie konnte ich das nur vergessen?“, sagte John spöttisch. Und der Eingebildetste ebenfalls, dachte John leise bei sich. Nichts desto trotz war er natürlich mächtig beeindruckt.

McKay, Sheppard und Teyla saßen in einem Jeep, genossen den ungewöhnlichen Anblick und warteten auf Rhiana, die etwa einhundert Meter von ihnen entfernt mit einem Mann verhandelte. Die Unterhaltung verlief gestenreich und bis hierher konnten sie die wütende Stimme der Antikerin hören.

John überlegte gerade, ob er zu Rhiana gehen sollte, als er sah, wie sie dem Mann etwas überreichte und sich dann umdrehte und zu ihnen herüberkam.

"Der Mann war nicht ganz deiner Meinung?", fragte Rodney, als Rhiana sich auf den Rücksitz nehmen ihn setzte.

"So kann man es auch ausdrücken, doch ich konnte ihn schließlich überreden mir zu sagen, was wir wissen wollten." Sie wandte sich an John, der hinter dem Steuer des Jeeps saß. "Fahr auf die Fernstraße 30 nach Tiznit und von dort weiter bis nach Jemma-Ida-Oussemial. Dort soll sich Betas Hauptquartier befinden."

"Du traust dem Informanten?", fragte Teyla und warf Rhiana einen fragenden Blick zu.

"Ich würde ihm nicht unbedingt mein Leben anvertrauen, aber seine Informationen waren immer wertvoll. Ich arbeite schon länger mit dem Mann zusammen. Doch er hatte Angst und erst, als ich ihm viel Geld gab, war er bereit auszupacken."

"Fahr schon los, John", befahl Rodney etwas ungeduldig.

John zuckte mit den Achseln, startete den Motor und fuhr auf die Straße zurück. Kurz darauf fuhren sie in Richtung Tiznit. Das waren einhundert Kilometer durch ödes totes Land, vorbei am Wadi-As-Sas. Die Straße war staubig und als Tiznit endlich vor ihnen auftauchte, atmeten sie erleichtert auf. Hier bogen sie von der Hauptstraße ab und fuhren Richtung Jemma-Ida-Oussemial und wünschten sich schon kurze Zeit später zurück auf die Fernstraße. Denn diese Straße entpuppte sich als ungeteerter besserer Feldweg mit unzähligen Schlaglöchern. Schon nach kurzer Zeit taten ihnen sämtliche Knochen weh. Der Jeep zog eine mächtige Staubfahne hinter ihnen her und auch die Insassen bekamen ihren Teil ab.

Sie hatten etwa zwei Drittel der Strecke hinter sich, als ihnen ein seltsames Brummen auffiel. Es schien aus der Richtung zu kommen, in die sie fuhren. Es wurde immer lauter, bis es schließlich zu einem lauten Knattern anschwoll.

"Ein Hubschrauber", erkannte John und hielt den Jeep an.

Sie befanden sich mitten in den Bergen und fuhren einen kleinen Pass hinauf. Rechts von ihnen war der Berg, links ging es etwa zwanzig Meter in die Tiefe. Vor ihnen öffnete sich die Straße zu einem kleinen Plateau.

Sie fanden jedoch keine Zeit, um zu beratschlagen, denn in diesem Moment tauchte der Hubschrauber über dem Berghang auf. Es war nur eine kleine Maschine und deutlich erkannten sie die zwei Insassen, den Piloten und einen Passagier.

Rodney bemerkte die Waffe in der Hand des Beisitzers und stieß einen Warnruf aus. Mit einem Satz sprangen alle vier aus dem Wagen und suchten sich eine Deckung, als die Waffe in der Hand des Mannes auch schon Feuer spuckte.

Hinter einem Felsbrocken, dicht am Abhang fand McKay eine Deckung. Hinter ihm gähnte der Abgrund, er musste beide Hände gebrauchen, um sich festzuhalten, damit er nicht abrutschte. Ein Sturz würde nicht tödlich sein, denn der Abhang war nicht sehr steil, doch er wollte es lieber nicht ausprobieren.

Inzwischen hatte der Hubschrauber beigedreht und flog einen neuen Angriff. Rodney bemerkte Rhiana ganz in seiner Nähe hinter einem Felsbrocken liegend. Doch im Gegensatz zu seiner Deckung befand sich ihrer nicht in unmittelbarer Nähe des Abhanges. Rhiana hielt eine Waffe in der Hand, auch eine Maschinenpistole. Sie eröffnete das Feuer auf den anfliegenden Hubschrauber.

Der Hubschrauber überflog sie und eröffnete seinerseits das Feuer. Rodney hatte Glück und wurde nicht getroffen. Doch er brauchte seine ganze Kraft um nicht abzurutschen. Im Unterbewusstsein hörte er Rhiana schimpfen und begriff, dass sie nicht getroffen hatte.

Beim dritten Anflug kam der Hubschrauber aus einer anderen Richtung und als Rodney ihm entgegenblickte, begriff er, dass ihm diesmal die Deckung des Felsens nichts nützen würde.

Rhiana sah das auch und rief Rodney eine Warnung zu: "Spring, Rodney!"

Er gehorchte ohne zu überlegen.

Ein wahrer Kugelhagel schlug dort ein, wo er vor kurzem noch gekauert hatte, während er selbst den Abhang hinunterrollte. Die Erde drehte sich um ihn bis er nicht mehr wusste, wo oben oder unten war. Mit einem Schmerzschrei schlug er schließlich auf einem Felsen auf, der jedoch seinen weiteren Absturz verhinderte. Ein Schmerz durchzuckte ihn, der so stark war, dass er fast das Bewusstsein verlor.

Entsetzt begriff McKay, dass er sich verletzt hatte. Das war zuviel und er dachte intensiv daran aufzuwachen. Rodney hatte genug davon James Bond zu spielen. Doch zu seinem Entsetzen funktionierte es nicht und McKay schaffte es nicht aufzuwachen. Und damit bestand die Gefahr, dass sie sich alle verletzen konnten.

Rhiana hatte indes keine Zeit Rodney hinterher zublicken, denn der Angreifer kam zurück. Sie hob ihre Schnellfeuerwaffe und eröffnete aufs Neue das Feuer. Diesmal zielte sie auf die Rotoren und hatte Glück. Die Maschine geriet ins Stottern und schmierte ab. Der Pilot versuchte verzweifelt die Maschine unter Kontrolle zu bekommen, doch es war zu spät. In einem mächtigen Feuerball zerschellte der Hubschrauber ungefähr dreihundert Meter von ihnen entfernt.

Rhiana nickte grimmig. Sheppard und Teyla tauchten neben ihr auf und blickten in den Abgrund hinunter.

"Rodney!", rief Sheppard erschrocken und schwang sich über den Rand. Mehr rutschend als kletternd erreichte er die Stelle, wo der Gestürzte lag. McKay versuchte sich aufzurappeln.

"Bis du verletzt?", fragte John und musterte sein Gegenüber besorgt.

McKay versuchte alle Knochen zu bewegen. "Ich denke, dass ich mir nur eine Unmenge blauer Flecken eingehandelt habe", entgegnete er dann. "Ich hätte glatt tot sein können."

„Warum hast du dich nicht einfach aufgeweckt?“

„Das hab ich ja versucht, aber es ging nicht“, antwortete Rodney kleinlaut.

„Was? Willst du damit sagen, dass wir nicht aufwachen können.“

„Versuchs du mal.“

Sheppard dachte nun ebenfalls daran aufzuwachen, doch auch bei ihm ging es nicht.

„Rodney!“

„Das ist sicher nur ein kleiner Fehler.“

„Ein kleiner Fehler nennst du das? Du hast es selbst gesagt, dass du getötet hättest werden können. Geht das überhaupt? Es ist doch nur ein Spiel.“

„Wenn ich ehrlich sein soll, ich habe keine Ahnung.“

„Du hast keine Ahnung und lässt uns so ein gefährliches Spiel spielen? Ich glaube es nicht! Na schön! Klettern wir erst einmal nach oben.“

Zusammen kletterten sie nach oben, wobei Sheppard Rodney die letzten Meter hinauf half.

„Hört zu, Freunde! Rodneys Spiel funktioniert nicht mehr richtig. Wir können uns nicht mehr aufwecken.“

„Was?“

Teyla und Rhiana versuchten es darauf hin auch, aber ebenfalls mit demselben Ergebnis.

„Und was bedeutet das nun? Sind wir in Gefahr?“, wollte Teyla wissen.

"Das wissen wir nicht und wir wollen es lieber nicht ausprobieren. Ich hätte mir nämlich gerade fast das Genick gebrochen“, sagte Rodney.

"Das beste ist es, wenn wir einfach weiter spielen“, sagte John.

Teyla und Rhiana warfen McKay einen bitterbösen Blick zu.

"Der Jeep ist hinüber", gab John bekannt, nachdem er das Auto überprüft hatte. "Ich befürchte, die letzten Kilometer müssen wir zu Fuß gehen."

„Was?“, Rodney konnte es nicht fassen. „Zu Fuß?“

"Natürlich zu Fuß! Oder kannst du fliegen?“

„Wie weit ist es denn noch?" erkundigte sich Teyla. "Woher wussten die überhaupt, dass wir auf dem Weg sind?"

"Ungefähr sechs Kilometer", schätzte McKay. "Und wahrscheinlich hat der Informant uns verraten."

"Ich werde wohl ernsthaft mit ihm reden müssen", stellte Rhiana fest. Sie stockte und sagte plötzlich: „Das ist doch Blödsinn! Nur ein Spiel! Wir sollten einfach aufhören. Vielleicht schaltet sich der Computer dann ab.“

„Und wenn nicht?“

"Nein, das könnte ebenfalls gefährlich sein“, meinte John.

„Ja, wir könnten alle Gehirnschäden davontragen“, fügte Rodney hinzu.

„Wobei bei dir wohl nicht mehr viel Schaden angerichtet werden kann“, meinte John böse.

„Das trifft wohl eher auf dich zu, oder?“

"Hört auf zu streiten, ihr beiden! Lasst uns einfach losgehen“, meinte Rhiana und ging mit entschlossenen Schritten voran.

Der Marsch durch die Wüste war anstrengend und Rodney verfluchte innerlich den Computer und John, der so unverschämt zu ihm war. Es nützte nichts, sich vorzustellen, dass die Landschaft nicht echt war. Hier und jetzt war sie mehr als real für sie. Er hatte sich nicht getraut zu sagen, dass der Hubschrauber auch nicht von ihm war. Der Computer hatte sich ohne Zweifel selbstständig gemacht.

Da sie befürchteten, dass weitere Verfolger nach ihnen suchten, waren sie vom Weg abgewichen und schlugen sich quer durch die Wüste.

"Weißt du, wo sich Betas Hauptquartier befindet? Hat der Informant das gesagt?" fragte Teyla Rhiana etwas später.

"Außerhalb eines Ortes, in einem riesigen Grundstück. Es soll gut bewacht sein", entgegnete Rhiana.

"Ach ja? Und wie sollen wir da zu viert hineinkommen?", fragte Rodney. "Sie warten doch sicher nur darauf, dass wir so etwas versuchen."

„Du bist doch der große James Bond, das Superhirn, dass hier alles entworfen hat“, sagte John. „Lass dir gefälligst was einfallen.“

„Mein Informant verriet mir, dass Beta zwei Gäste erwartet. Wir geben uns als diese aus und kommen so mit einer Einladung auf das Gelände. Vielleicht sogar zu Mr. Alpha selbst“, schlug Rhiana vor.

"Einfach so?"

"Die Gäste werden in Kürze erwartet. Wir fangen sie ab und betreten in deren Bekleidung das Gelände."

"Und wenn die Verkleidung nicht gelingt?", meinte Rodney.

Rhiana zuckte nur mit den Achseln: "Das hoffen wir lieber nicht."

"Das sind ja tolle Aussichten", mischte sich Sheppard ein. "Eines weiß ich, Rodney, dieses Spiel mache ich nie mehr mit dir."

Sie gingen weiter und sahen bald darauf die ersten Häuser des Ortes auftauchen. Das Dorf lag zu ihren Füßen, in einem kleinen Seitental, und von ihrem höheren Standpunkt aus, konnten sie das ganze Tal überblicken.

Die Anlage Betas war nicht zu übersehen. Ein riesiger Zaun umspannte das Gelände. Wachposten mit Hunden patrouillierten an diesem entlang. Es würde unmöglich sein, ohne Erlaubnis einzudringen. Um zum Eingangstor zu gelangen, musste man von der Hauptstraße in einen Privatweg einbiegen. Das Tor befand sich gut einen Kilometer von der Dorfstraße entfernt.

"Das ist ideal. Wir können die Gäste abfangen ohne dabei gesehen zu werden", meinte John.

"Und was ist, wenn Beta die Gäste persönlich kennt? Dann fliegen wir schon bei der Ankunft auf", meinte Teyla.

"Beta kennt die Leute nicht persönlich, dafür habe ich bei der Programmierung gesorgt“, beruhige Rodney sie.

„Aber die funktioniert nicht mehr“, sagte Teyla.

McKay warf ihr darauf hin einen bösen Blick zu, den die Athosianerin jedoch ignorierte.

„Wir brauchen uns dort nicht lange aufzuhalten. Wir versuchen Alphas Aufenthaltsort herauszufinden und machen uns dann sofort aus dem Staub“, sagte John. "Wir werden unsere Freunde außer Sichtweite abfangen. Lasst uns gehen und eine geeignete Stelle suchen."

Sie fanden eine ideale Stelle, gleich am Eingang der Privatstraße, die weit genug von der Hauptstraße entfernt war, um von dort nicht gesehen zu werden. Sie warteten. Einmal passierte sie ein alter Lastwagen, doch bei diesem handelte es sich nicht um das erwartete Fahrzeug. Schließlich näherte sich ihnen eine schwarze Limousine.

weiter: Kapitel 4
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