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Almarien von Selana

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1. Teil 6

Olaf und Sheppard gingen durch das Dorf bis zur Außenmauer. Mit Hilfe von Leitern konnte man in regelmäßigen Abständen auf die Mauer klettern. Durch die hohe Brüstung geschützt, die immer wieder von Schießscharten durchbrochen war, gingen sie bis zum heruntergelassenen Tor. Die Wächter begrüßten Olaf und Sheppard freundlich.

„Alles in Ordnung, Branac?“ fragte Olaf einen der Wächter.

„Bisher ist alles ruhig. Wollt ihr euch freiwillig zum Wachtdienst melden?“ Branac sah Sheppard abschätzend an. John gab den Blick gelassen zurück.

„Vernachlässigt eure Wache nicht!“ ermahnte sie Olaf. Dann wandte er sich an Sheppard. Kannst du schwimmen?“

„Soll das ein Scherz sein?“ fragte Sheppard amüsiert.

„Gut, dann klettern wir am Tor herunter und schwimmen an Land.“

Sheppard begutachtete das Tor. Es war an mächtigen Holzsäulen befestigt, die tief ins Wasser reichten. Das Tor nahm die ganze Breite der schmalen Buchteinfahrt ein und wurde mit einem einfachen Räderwerk nach oben bis zur Wasserhöhe gezogen. Dann konnte es zur Seite geschwenkt und an dieser Seite der Bucht befestigt werden. Hier wollten sie hinunterklettern. Es handelte sich um eine einfache, aber geniale Vorrichtung.

Olaf hatte den Wächtern inzwischen erklärt, was sie vorhatten.

„Ich wünsche euch viel Glück“, sagte Branac.

Die beiden Männer bedankten sich. Als Nächstes zogen sie alle hinderliche Bekleidung aus, banden diese zu einem handlichen Bündel zusammen und verstauten sie in einem wasserundurchlässigen Beutel. Anschließend begannen sie mit dem Abstieg. Es war dunkel, der Mond, nur eine kleine Sichel am Himmel, verschwand hinter einer Wolkenbank. Die Mauer lag im Dunkeln, während das Lager hell erleuchtet war. Die Angreifer mussten sich sehr sicher fühlen.

Ohne gesehen zu werden, erreichten sie das Ufer und zogen sich wieder an. Das Lager umgingen sie in weitem Bogen und näherten sich ihm von der Landseite. Auch wenn die Fremden nachlässig waren, wollten sie kein Risiko eingehen.

Ihre Vorsicht wurde belohnt. Niemand bemerkte sie. Olaf und Sheppard schlängelten sich am Boden an den ersten Zelten vorbei. In den meisten war es ruhig. Die Besitzer schienen zu schlafen. Immer wieder mussten sie sich vor patrouillierenden Wachen verstecken. Schließlich fanden sie ein Zelt, das noch hell erleuchtet war und vor dessen Eingang zwei Wächter standen.

Sie schlichen zur Rückseite. Sheppard zückte sein Messer und schnitt ein kleines Loch in die Zeltwand. Olaf machte es ihm nach. Niemand von den beiden sprach ein Wort. Sie verständigten sich mit Handzeichen.

Im Zelt saßen zwei Männer und eine Frau an einem kleinen Feuer und unterhielten sich. Zu seinem Erstaunen erkannte Sheppard in der Frau Thora.

„Wir freuen uns über deine Ankunft, Herrin Thora“, hörte Sheppard einen der Männer sagen. Er war in eine Rüstung gekleidet und besaß lange helle Haare, die er zu einem Zopf gebunden hatte. „Bedeutet es, dass die Amazonen uns im Kampf gegen die Dämonen unterstützen?“

Dämonen? Meinte der Krieger damit die Wikinger? Sheppard lauschte gespannt.

„Noch konnte ich sie nicht überzeugen. Amphonia, die Anführerin, ist im Grunde von friedliebender Natur. Wir waren immer Kriegerinnen, doch seit kurzem sucht Amphonia lieber eine gewaltlose Lösung. Ohne Beweise, dass die Wikinger mit den Dämonen im Bunde sind, will sie kein Leben unserer Kriegerinnen gefährden. Sie ist eine Närrin. Aber, ich bin sicher, dass sie nicht mehr lange unsere Führerin ist. Ich werde beweisen, dass sie von den Dämonen beeinflusst wurde. Im Notfall töte ich sie“, antwortete Thora.

„Thora hat recht“, mischte sich der zweite Mann ein. Dieser trug einen einfachen schwarzen Anzug, Hose und Hemd. Ohne Zweifel hetzte Thora die Angreifer gegen die Wikinger auf. Und waren mit diesen Dämonen etwa sie gemeint?

Da sagte der Mann auch schon. „Die Fremden sind schuld. Sie sind Dämonen aus einer anderen Welt und wollen über eurer Land herrschen. Sie haben die Wikinger verblendet und verhetzt. Mithilfe ihrer magischen Zauberkräfte wollen sie alle Stämme erobern. Das müssen wir verhindern. Deshalb wird es als Erstes notwendig sein, diese Dämonen zu töten.“

Olaf sah Sheppard an. Auch er hatte begriffen, dass die Angreifer im Grunde nur aufgehetzt wurden. Sie lauschten weiter und erfuhren, dass die Angreifer sich selbst als Markomanen bezeichneten. Schließlich gab John Olaf ein Zeichen, und sie zogen sich lautlos ans andere Ende des Lagers zurück.

„Was sind die Amazonen?“ wollte Sheppard wissen.

„Ein Stamm aus Kriegerinnen. Ihr Dorf ist in der Nähe. Wir müssen verhindern, dass auch noch die Amazonen gegen uns aufgehetzt werden“, sagte Olaf.

„Dann lass uns zu den Amazonen gehen. Wir müssen sie überzeugen, dass wir keine Dämonen sind. Ich werde Rhiana über Funk informieren, dass wir nicht wie abgemacht zurückkommen.“

John aktivierte sein Funkgerät und informierte Rhiana, die alles andere als begeistert über die neue Entwicklung der Dinge war.

Auf dem Weg zum Dorf der Amazonen erzählte Olaf, dass sie öfters mit den kriegerischen Frauen zusammentrafen. Früher war das jedes Mal in Kampf ausgeartet, doch seit zwei Jahren hatte sich das geändert. Jetzt kamen sie freundschaftlich mit den Amazonen aus. Mit einer verband ihn sogar eine besondere Art der Freundschaft.

„Wir sind da.“

Tatsächlich tauchte jetzt auf einer Waldlichtung vor ihnen ein Dorf auf. Ohne zu zögern, verließen sie den Wald und gingen auf die Siedlung zu. Die Amazonen bemerkten sie nach kurzer Zeit. Wenig später waren sie von einer Gruppe Kriegerinnen umringt. Drohend richteten sich Schwerter und Pfeile auf sie.

Langsam hoben Sheppard und Olaf die Hände, um ihre friedlichen Absichten zu zeigen.
„Wir kommen in Frieden. Führt uns zu Amphonia oder Hypolita“, verlangte Olaf.

Die beiden Männer rührten sich nicht, als die Kriegerinnen sie einkreisten. „Kommt mit“, forderte eine der Frauen sie auf.

Die beiden gingen mit ihrer Eskorte durch das große Tor in das Dorf. Das erste, dass ins Auge stach, war, dass keine Männer zu sehen waren. Nur Frauen jeder Altersgruppe hielten sich in der Siedlung auf.

Auf dem Dorfplatz wurde angehalten. Der Kreis der Kriegerinnen, der sich um die beiden Männer gebildet hatte, teilte sich, als eine groß gewachsene Frau in den Kreis trat.

„Hallo Hypolita!“ begrüßte Olaf die schöne Amazone mit den langen blonden Haaren. „Lange nicht mehr gesehen!“

Hypolita lächelte Olaf hintergründig an. „Schön, dich zu sehen, Olaf. Was ist der Grund deines unverhofften Besuches?“

„Wir müssen mit euch reden. Ist Amphonia noch eure Anführerin?“

„Selbstverständlich.“

„Dann bring uns einfach ach zu Amphonia“, drängte Olaf. Es galt keine Zeit zu verlieren.

Hypolita zögerte noch einen Augenblick und bedeutete ihnen dann, ihr zu folgen. Wenig später standen sie vor der Anführerin der Amazonen. Amphonia war wie Hypolita hochgewachsen und schlank, besaß aber lange braune Haare.

Ihr durchdringender Blick ruhte lange auf Sheppard. „Du bist einer dieser Dämonen.“

„Das ist eine unverschämte Lüge“, verteidigte Sheppard sich. „Wir sind keine Dämonen. Die Frau, welche sich Thora nennt, lügt. Sie stammt wie ich von einer anderen Welt. Ich kenne ihre Absicht nicht genau, aber sie kann nicht gut sein, denn sie hat versucht, mich zu ermorden.“

„Glaube ihm nicht, Amphonia! Er ist ein Dämon der Finsternis und will euch blenden!“ Die Stimme ließ alle herumfahren.

Unter der Tür standen Thora und ein in schwarz gekleideter Mann. Es war derselbe, den Sheppard im Zelt gesehen hatte.

Hypolitas und Amphonias Blick wanderte von einem zum anderen. Es war offensichtlich, dass sie nicht wussten, wem sie glauben sollten.

„Du bist eine Verräterin“, beschuldigte er Thora. Sheppard wandte sich an Amphonia. „Sie hat Abigail verraten.“

„Woher willst du das wissen?“ fragte Amphonia verdutzt.

„Ich war in Almarien! Die Hüterin vom See gab mir den Lichtstein.“

„Und wo ist dieser Lichtstein?“

„In Almarien. Ich schenkte ihn Abigail zum Schutz der Insel vor den Wraith.“

„Glaubt ihm nicht!“ rief Thora aus. „Es stimmt, dass er in Almarien war. Vor kurzem traf ich ihn und seine Freunde. Er überredete mich, ihn nach Almarien mitzunehmen. Ich habe ihm vertraut und sah keinen Grund ihn nicht mitzunehmen. Doch er missbrauchte mein Vertrauen und stahl den Lichtstein.“

Thora und der Krieger waren inzwischen zu ihnen herangetreten. Der Fremde grinste Sheppard siegessicher an.

„Ich schlage vor, ihr sperrt Sheppard und seinen Freund ein. Dann entscheiden wir, was mit ihnen geschieht“, sagte der dunkle Krieger.

„Für Dämonen gibt es nur eine Strafe: den Tod“, verlangte Thora.

weiter: Kapitel 7
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