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Almarien von Selana

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1. Teil 4

Nachdem Sheppard, Rhiana und Teyla so plötzlich verschwunden waren, beschlossen die anderen sich auf den Rückweg zu machen. McKay stellte die Vermutung auf, dass die Drei mithilfe einer Beamtechnologie weggestrahlt worden waren.

Olaf war voller Unruhe, weil sein Dorf in Gefahr war und trieb sie zur Eile an. In Rekordzeit stiegen sie ins Tal hinunter.

Als es Abend wurde, beschlossen sie auf die Nachtruhe zu verzichten. Olaf war sich sicher, dass er auch im Dunkeln den Weg finden würde. Beim ersten Licht des Tages standen sie auf der Anhöhe über dem Dorf und konnten den Grund für Abigails Warnung sehen. Das Dorf wurde von See her belagert. Fünf fremde Schiffe hatten vor der Bucht ihre Anker geworfen und am Ufer ein großes Zeltlager aufgeschlagen worden. Vor den Zelten brannten Feuer. Trotz der frühen Stunde waren viele schon auf den Beinen. In die Bucht konnten die Angreifer dank der schmalen Einfahrt und dem heruntergelassenen Tor nicht hineinfahren.

„Eine geniale Idee“, sagte McKay. „Gegen einen Luftangriff der Wraith würde es aber nichts nützten.“

„Der Feuerschutzwall um das Dorf herum ist auch neu“, sagte Ronon.

„Er ist nicht neu. Ihr habt bei eurer Ankunft nur seinen Zweck nicht erkannt“, belehrte Olaf sie.

Auf den Wehrgängen der Mauern konnten sie die Wächter des Dorfes sehen. Im Dorf selbst waren auch schon Verwüstungen zu entdecken. Einige Häuser waren abgebrannt. An andern wurden trotz der frühen Morgenstunde gearbeitet. Angesichts des Feindes war es aber wahrscheinlicher, dass die Bewohner überhaupt nicht ins Bett gekommen waren.

„Wie kommen wir hinein?“ fragte Ronon.

„Ich habe da vielleicht einige Überraschungen für die Angreifer. Sie sehen nicht gerade weit entwickelt aus.“

Über Ronons Gesicht zog ein Lächeln. „Du denkst an Sprengstoff? Wir haben aber kein C4 dabei.“

McKay nickte. „Ich stelle selbst etwas her. Er wird primitiv sein, aber für diese Hinterwäldler völlig ausreichen. Das gute alte Schulwissen ist immer nützlich.“

„Was ist Sprengstoff?“ fragte Olaf.

„Ihr kennt kein Schwarzpulver?“

„Dieser Name sagt mir nichts.“

„Mit genug Schwarzpulver kann man ein ganzes Haus auf einmal in die Luft jagen“, erklärte McKay geduldig. Als er Olafs fragenden Blick sah: „Es ist wie ein großer Blitz, der das Haus in die Luft fliegen lässt.“

„So etwas gibt es?“ fragte Olaf erschrocken.

„Ja, wenn ihr es nicht kennt, dann hoffentlich auch die Angreifer nicht. Ich kann es herstellen. Habt ihr Kohlenstoff, Schwefel und Kaliumnitrat?“

„Ja, das kommt mir bekannt vor.“

„Im Dorf?“

„Ich denke schon“, meinte Olaf.

„Gut, dann kann ich einige Überraschungen bauen. Lasst uns ins Dorf gehen“, sagte McKay.

Sie schlichen den Hügel hinunter bis zu dem Graben. Als die Feinde angriffen, hatten die Dorfbewohner das Öl darin entzündet und das Feuer bildete einen natürlichen Schutzwall aus Flammen. Die Hitze, die das Feuer ausstrahlte, war gewaltig. Olaf kannte zum Glück einen Geheimgang, der sie unter dem Graben hindurchbringen würde. Dies war einer der Fluchtwege für die Bewohner, als letzter Ausweg gedacht.

Zu ihrem Glück brauchten sie bis zum Tunneleingang nicht allzuweit gehen. Er war gut getarnt worden. Die Decke war so niedrig, dass sie einzeln hindurchkriegen mussten, aber tief genug, um unbeschadet unter dem Feuergraben hindurchkriechen zu können.

Das andere Ende befand sich innerhalb des Dorfes. Als sie herauskamen, blickten sie in die Mündungen von Waffen, die sich aber sofort senkten, als die Wikinger die Eindringlinge erkannten.

„Was ist hier passiert?“ fragte Olaf einen der Krieger.

„Sie kamen, kaum, dass ihr wegwart“, sagte der Angesprochene. „Sie griffen ohne Vorwarnung an. Woher wusstet ihr davon?“

„Die Hohepriesterin hat uns gewarnt“, antwortete Olaf. „McKay und seine beiden Freunde wollen uns helfen.“

„Du hast die Hohepriesterin von Almarien gesehen?“ fragte der Wikinger.

„Ja, sie sieht wunderschön aus.“

„Warum hilft sie uns nicht?“

„Sie hilft uns, Thorwald“, Olafs Blick fiel auf McKay. „Er wird uns helfen.“

„Wie soll der Fremde uns helfen können? Er ist nur ein Mann.“

„Ein Mann mit guten Ideen“, erklärte McKay. „Habt ihr so etwas wie einen Krisenstab?“

„Dieses Wort kenne ich nicht“, meinte Thorwald. „Aber ich nehme an, du meinst jemanden, der uns anführt?“

„Richtig“, bestätigte McKay.

„Grimhilde und Eric wissen immer, was zu tun ist“, sagte Thorwald.

„Grimhilde?“ fragte McKay.

„Sie ist unsere Seherin und weiß immer Rat“, sagte Olaf. „Gehen wir zum Haus des Kriegsrates.“

McKay und Ronon folgten Olaf durch das Dorf bis zum Versammlungshaus in der Ortsmitte. Dort hatte sich der Kriegsrat versammelt. Die Beratenden sahen auf, als die Neuankömmlinge eintrafen.

„Ihr seid da?“ Grimhilde sah sie an. „Habt ihr den Lichtstein nicht gefunden?“

„Wir haben nur ein Abbild einer wunderschönen Frau, die sich Abigail nannte, gefunden. Sie hat Sheppard, Teyla und Rhiana nach Almarien mitgenommen“, erzählte McKay. „Aber ich kann euch helfen, indem ich mit eurer Hilfe kleine Wurfbomben herstelle, mit welchen wir, mit etwas Glück, den Feind verjagen können.“

„Was sind Wurfbomben?“ fragte Grimhilde. „Ihr benutzt seltsame Worte.“

„Ihr könnt sie mit Hilfe von Waffen und Katapulten abschießen. Wenn sie ihr Ziel treffen, gibt es ein Feuer, das großen Schaden anrichtet. Wenn die Wurfbomben groß genug sind, könnt ihr damit auf einen Schlag ein ganzes Haus oder auch, bei entsprechender Größe, eines der Schiffe zerstören.“

Ein Raunen ging durch die Menge. Sollte der Fremde von den Vorfahren gesandt sein? Nur die Götter und die Vorfahren besaßen die Macht, mit Hilfe von Blitzen zu töten.

„Wir besitzen aber keine solchen Wurfgeschossen“, gab einer der Kriegsführer, ein Mann von etwa 60 Jahren, zu bedenken.

„Ich kann sie herstellen. Dazu brauche ich Kohlenstoff, Schwefel und Kaliumnitrat. Habt ihr das hier?“

„Ja, sicher“, sagte Grimhilde.

„Dann holt mir die Stoffe und ich fange sofort mit der Produktion der Bomben an. Ich brauche einen Raum, wo ich ungestört experimentieren kann. Am besten einen Kellerraum.“

„Den haben wir. Hier unten gibt es einen Lagerraum, den du benutzen kannst. Ich werde ihn dir selbst zeigen und dir die gewünschten Stoffe holen lassen“, erklärte Grimhilde. „Folgt mir!“

Grimhilde führte McKay und Ronon in einen im Keller liegenden großen Raum, welcher mit Regalen voll gestellt war, auf denen Lebensmittel, Töpfe, Behälter, Gebrauchsgegenstände und auf den ersten Blick nicht zu identifizierende Gegenstände gelagert wurden. In der Mitte des Raumes stand ein großer Tisch.

„Primitiv, aber ich sollte damit auskommen“, sagte McKay.

Nach und nach brachten die Wikinger McKay die Stoffe, die er zur Herstellung des Schwarzpulvers brauchte. „Ich werde erst die richtige Mischung herstellen. Dann brauche ich kleine Gefäße, am besten Beutel oder kleine Töpfe, in die wir das Pulver schütten. Anschließend stellen wir noch Zündschnüre her. Dazu brauchen wir Schnüre, die in Öl getaucht werden.“

„Für welchen Zweck?“ fragte Olaf neugierig.

„Die Schnüre werden in die Beutel oder Töpfe gesteckt und angezündet. Dann werfen wir sie auf den Gegner und die Beutel explodieren. Das nennt man eine Bombe. Es werden primitive Bomben sein, aber für unsere Zwecke ausreichen. Also, lasst uns an die Arbeit gehen. Die Zeit drängt.“

Sheppard, Rhiana und Teyla standen auf der Brücke, die sich zwischen den beiden Schlössern spannte und genossen die Aussicht. Ein hohes Geländer garantierte die Sicherheit der Fußgänger. Weit voraus, auf dem See, waren Nebelschwaden zu sehen.

Sie hörten Stimmen, die nach ihnen riefen.

„Ich komme gleich nach“, sagte John.

Er sah den Frauen hinterher und genoss die Aussicht über die See.

„So in Gedanken?“ fragte eine Stimme hinter ihm.

Sheppard zuckte zusammen und drehte sich um. Er sah Thora auf sich zukommen. Abigails beste Freundin lächelte ihn an. Sheppard nickte zustimmend: „Ich denke über manches nach.“

Thora und blieb dicht vor ihm stehen. „Du bist ein schöner Mann, weißt du das?“

„Äh!“ Sheppard wich einen Schritt zurück, wurde aber von dem Brückengeländer im Rücken gestoppt. „Ich danke dir für das Kompliment, aber ...“

„Du findest mich nicht schön?“

„O doch, aber ... ich liebe Rhiana.“

„Du solltest sie vergessen, denn sie ist die gleiche Versagerin wie Abigail.“

„Wie meinst du das?“ fragte John, erstaunt darüber, wie Thora über ihre Freundin sprach.

Die Priesterin kam näher und blieb dicht vor ihm stehen. „Weil Abigail genauso versagen wird wie ihr.“

Bevor Sheppard begriff, was sie meinte, spürte er einen rasenden Schmerz in der Brust. Thora trat zurück und zog dabei den Dolch wieder aus Sheppards Körper. John sah an sich herunter und bemerkte das Blut. Seine Beine gaben nach und er spürte noch, dass er langsam an der Brückenmauer zu Boden sank, bevor es Nacht um ihn wurde.

„Ihr seid alle Schwächlinge und Versager“, fauchte Thora verächtlich. „Aus diesem Grunde werdet ihr alle sterben. Wir, die Saat Bhai, werden die Macht übernehmen.“

Thora sah sich schnell um, doch niemand hatte ihre Tat bemerkt. Jetzt musste sie nur den Körper verschwinden lassen. Das Wasser würde Sheppards Grab werden. Es war nicht einfach für sie, den schweren Körper auf die Brüstung der Brücke zu heben, aber sie schaffte es. Sie sah zu wie Sheppard im Wasser verschwand

Sie vergewisserte sich nochmals, dass niemand zu sehen war, der ihre Tat beobachtet haben konnte, und machte sich schnell auf den Rückweg. Niemand würde sie mit dem Verschwinden von John Sheppard in Verbindung bringen.

weiter: Kapitel 5
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