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Almarien von Selana

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Teil 2

Als die Raubtiere angriffen, liefen Teyla, Ronon und McKay auf den nahen Wald zu. Sie bemerkten nicht, dass Sheppard und Rhiana zurückblieben. Die wütenden Schreie der Räuber in ihrem Rücken trieb sie zur Eile an.

Teyla kletterte auf den nächsten hohen Baum und suchte sich einen sicheren Halt auf einem Ast und blickte nach unten. McKay und Ronon hatten nicht wie sie einen sicheren Platz auf den Bäumen gesucht. Stattdessen stellten sie sich und schossen auf die angreifenden Tiere. Die junge Frau zählte sechs Raubtiere. Teyla hob ihr Gewehr und legte an. Von oben waren die Räuber ein leichtes Ziel. Den Ersten tötete sie mit einem gezielten Schuss in den Kopf. Zwei waren inzwischen den Gewehrschüssen der Männer zum Opfer gefallen, sodass nur noch drei Raubtiere übrig waren.

Neue Schüsse aus den Gewehren töteten zwei weitere Angreifer. Das letzte Tier stürzte sich auf Ronon. Dieser konnte im letzten Moment zur Seite springen, sodass der Angriff des Tieres ins Leere ging. Bevor es ein zweites Mal angreifen konnte, traf den Räuber Teylas Messer und tötete ihn. Danach kletterten sie von dem Baum herunter.

Teyla sah sich suchend um. „Es waren noch mehr. Wo sind sie geblieben?“

„Die bessere Frage ist: wo sind Sheppard und Rhiana?“ stellte McKay die Gegenfrage.

„Sie waren hinter mir“, teilte Ronon ihnen mit.

„Wir müssen sie suchen“, sagte Teyla besorgt. „Hoffentlich haben die fehlenden Räuber sie nicht erwischt.“

So schnell sie konnten gingen sie den Weg zurück. Zum Glück trafen sie auf keine weiteren Raubtiere. Sie erreichten die Stelle, wo Sheppard und Rhiana von ihnen getrennt wurden und fanden zwischen den Felsen einen toten Dino liegen.

„Sie müssen zum See hinuntergeflüchtet sein“, sagte Teyla, während sie den Boden nach Spuren absuchte.

„Dann sollten wir auch hinuntergehen“, schlug McKay vor.

Sie folgten dem Pfad und fanden ein weiteres totes Tier.

„Jemand von den beiden ist den Abhang heruntergestürzt. Der andere lief hinterher und wurde dabei von dem Räuber angegriffen“, erklärte Ronon.

„Wo sind sie dann? Ich sehe sie nicht“, sagte McKay.

„Hier! Siehst du die dritte Spur? Die Fußspuren eines Menschen. Rhiana und Sheppard müssen mit dem Unbekannten fortgegangen sein.“

„Folgen wir den Spuren.“

Sie gingen am See entlang, als sie auch schon eine Gruppe Menschen auf sich zukommen sahen. Ronon und Teyla hoben ihre Waffen.

„Die Waffen weg!“ ermahnte McKay sie schnell. „Wir wollen keinen feindseligen Eindruck auf sie machen.“

„Außerdem erkenne ich Sheppard unter ihnen“, sagte Teyla.

Als John Sheppard seine Freunde erkannte, lief er auf sie zu. „Bin ich froh, euch zu sehen! Ich habe mir große Sorgen gemacht.“

„Und wir um dich! Wo ist Rhiana?“ fragte McKay besorgt, als er die Frau nicht in der Gruppe ausmachen konnte.

„Sie ist den Abhang zum See hinuntergestürzt, als uns die beiden Tiere angriffen.“ Sheppard zeigte auf den jungen Wikinger neben sich. „Das ist Olaf. Er hat mich vor einem gerettet. Rhiana wurde verletzt und befindet sich im Dorf.“

Sie gingen zum Dorf zurück, wo sich der Suchtrupp auflöste. Nur Olaf begleitete sie zum Haus von Rotraud. Rhiana ging es schon besser. Grimhilde war wie erwartet immer noch da.

Die alte Frau wandte sich an Sheppard. „Ich bin froh, dass du deine Freunde gefunden hast. Ihr müsst uns helfen. Ihr müsst den Lichtstein holen. Nur es kann uns vor den Dämonen beschützen.“

„Was ist das?“ fragte Sheppard.

„Ein magischer Gegenstand der Macht. Er kann mit seiner Energie unsere heilige Insel beschützen.“

„Ein ZPM!“ entfuhr es McKay. „Wo ist diese Lichtstein?“

„An einem sicheren Ort. Dieser Ort ist viele Stunden von hier entfernt und sehr beschwerlich zu erreichen. Zumindest für eine alte Frau wie mich. Olaf kennt den Weg. Er kann euch führen. Am besten geht ihr sofort los.“

„Was ist diese Insel?“ fragte Sheppard.

„Almarien, unser heiliger Ort“, erklärte Grimhilde.

„Es wird mir eine Ehre sein, euch zu führen“, erklärte Olaf. „Wir werden Verpflegung mitnehmen. Jetzt ist es früher Nachmittag. Bis Einbruch der Dunkelheit können wir den Platz nicht mehr erreichen. Wir werden unterwegs übernachten. Bis morgen Mittag sind wir dann am Ziel.“

Sheppard sah Rhiana an. „Glaubst du, dass du das schaffen wirst? Oder willst du auf unsere Rückkehr im Dorf warten?“

„Ich komme mit. Das schaffe ich schon“, erklärte Rhiana selbstsicher.

Eine halbe Stunde später brachen sie auf. Zuerst führte Olaf sie mehrere Stunden am See entlang bis gegen Abend vor ihnen ein hoher Berg auftauchte.

„Auf dem Gipfel befindet sich der heilige Schrein. Wir werden noch etwas hochsteigen und die Nacht in einer Höhle verbringen. Dadurch beginnen wir morgen früh ausgeruht den Aufstieg“, Olaf führte sie noch etwa 100 Meter auf einem ausgetretenen Pfad den Berg hinauf. Schließlich sahen sie die Höhle vor sich liegen. Langsam begann es auch schon zu dämmern.

„Du hast die Höhle schon öfters benutzt?“ fragte Sheppard.

„Natürlich! Und noch einige andere Leute meines Dorfes“, erklärte der Wikinger.

In der Höhle fanden sie einen großen Vorrat an Holz. „Wir sorgen dafür, dass genügend Brennholz hier ist“, erklärte Olaf. „Ich mache das Feuer. Wir essen und schlafen dann.“

„Zu Befehl“, sagte Sheppard schmunzelnd.

Während Olaf ein Feuer entzündete, holten die anderen das Essen aus den Rucksäcken. Sie begannen eine Mahlzeit zuzubereiten. Dazu tranken sie Kräutertee.

Während die anderen sich zum Schlafen legten, übernahm Sheppard die erste Wache. Er sah Rhiana am Eingang der Höhle stehen und nach draußen blicken. Die Nacht war schon längst hereingebrochen, doch silberne Strahlen überfluteten den See zu ihren Füßen. Der Vollmond stand hoch am Himmel.

Sheppard legte Rhiana die Hand auf die Schulter und sie blickte ihn überglücklich an. „Du kannst nicht schlafen?“ fragte er.

„Nein, es ist eine wunderschöne Nacht. Außerdem geht mir viel im Kopf herum.“

„Was machen die Kopfschmerzen?“

„Sie sind weg. Rotraud muss mir ein Wundermittel gegeben haben.“

„Trotzdem solltest du versuchen etwas zu schlafen. Morgen wird ein anstrengender Tag werden“, meinte John fürsorglich.

„Womit habe ich dich verdient, John“, fragte Rhiana.

John lächelte hintergründig, beantwortete die Frage aber nicht. „Geh schlafen, mein Schatz.“

„Na schön, Colonel Sheppard! Wie Sie wünschen“, sie gab ihm einen leidenschaftlichen Kuss und ging dann in die Höhle zurück.

Sheppard sah ihr solange hinterher, bis er sie in der Dunkelheit nicht mehr sehen konnte und konzentrierte sich dann auf seine Wache, bis Ronon ihn zwei Stunden später ablöste.

Mit dem ersten Tageslicht brachen sie am anderen Morgen auf. Wie es Olaf angekündigt hatte, wurde der Aufstieg sehr anstrengend. Manchmal war der schmale Weg kaum auszumachen oder verlor sich in einer Geröllhalde, wo bei jedem Schritt die Gefahr bestand, dass sich Steine lösten und ins Tal hinabstürzten und dabei jemanden von ihnen mit sich riss.

Immer öfters mussten sie eine kurze Pause einlegen, um neuen Atem und Kraft zu schöpfen. Am Ende wurde jeder weitere Schritt zur Qual und das ganze Denken richtete sich auf ein Ziel aus: die nächsten Meter zurückzulegen. Als sie am Mittag den Gipfel und damit das Ziel erreichten, gab es nicht einen unter ihnen, der nicht erleichtert aufatmete.

Doch die Aussicht, die sich ihnen nun bot, entschädigte sie für die ganze Anstrengung der letzten Stunden. Tief unter ihnen lag der See. Ihr Gipfel war der höchste Berg in der ganzen Umgebung. Der Blick reichte bis weit ins Innenland. In manchen Tälern lag immer noch der Nebel. Immer wieder hörten sie die Rufe von Tieren zu ihnen herüber schallen.

„Wo ist der Schrein, Olaf?“ erkundigte sich Sheppard schließlich.

„Hier entlang, um den Stein herum“, Olaf zeigte auf den großen Felsen, der den Gipfel des Berges bildete.

Ein schmaler Fußweg führte um den Felsen herum und endete vor einer Höhle. Als sie eintraten, sahen sie, dass es nicht mehr als eine große Grotte war. Ein Steinalter bildete den Abschluss der Höhle. Ein großer Stein, in Form eines Dreiecks, stand auf dem Altar. Im Stein war ein großer roter Edelstein eingesetzt.

„Das ist ein Rubin“, erkannte Rhianas geschultes Auge sofort.

„Aber kein ZPM“, sagte McKay enttäuscht. „Und dafür sind wir so hoch gestiegen?“

„Berühr den Rubin“, schlug Olaf vor.

Zögernd streckte McKay seine Hand aus und berührte den Stein, doch nichts geschah.

Sheppard versuchte es als Nächster. Seine Hand umschloss fest den Stein. Zuerst geschah nichts, doch dann fing der Rubin in seiner Hand an zu glühen. Ein Strahlen ging von ihm aus und hüllte John ein. Ronon wollte schon loslaufen und John von dem Stein wegziehen, als sich neben ihm eine schlanke Gestalt als Holobild materialisierte.

Sprachlos blickte er auf die Gestalt. Sie war eine wunderschöne Frau in mittleren Jahren, die Erfahrung, Weisheit und Charisma ausstrahlte. Überwältigt blickten alle sie an. Sie trug ein bodenlanges goldenes Kleid mit Silberstickereien. Die langen blonden Haare zeigten an den Schläfen das erste Weiß, was ihrer Schönheit jedoch keinen Abbruch tat. In ihr Haar hatte man Schnüre mit kleinen Perlen geflochten.

„Ich bin Abigail“. Sie blickte die Anwesenden der Reihe nach an. Auf Sheppard ruhte ihr Blick etwas länger, als auf den anderen. Er hatte den Eindruck, als würde sie tief in seine Seele blicken und jedes noch so tief vergrabene Geheimnis erkennen.

„Warum habt ihr mich gerufen?“

„Grimhilde schickt uns“, erklärte Sheppard. „Sie sah voraus, dass die Wraith zurückkehren. Deshalb sollen wir den Lichtstein holen, um eine Insel zu beschützen.“

Abigail drehte sich Sheppard zu und sah ihn bestützt an. „Also ist es soweit. Meine alte Prophezeiung erfüllt sich. Erneut wird Almarien von den Dämonen der alten Vorfahren bedroht. Es erfüllt sich aber auch die zweite Prophezeiung: Die Retter kehren in der Zeit der größten Not zurück, um Almarien erneut vor dem Bösen zu beschützen.“

„Was meinen Sie damit, Abigail?“ fragte Sheppard erstaunt.

„Dich meine ich! Und alle deine Begleiter.“ Abigail zeigte auf Ronon, McKay, Rhiana und Teyla.

weiter: Kapitel 3


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