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Eine Burg mitten in der Welt von Fermina

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Kapitel Bemerkung: Ihr solltet zumindest Teil 2 gelesen haben. Insgesamt hat die Geschichte drei Teile und so ist dieser dritte Teil der Abschluss meiner Story. Ich hoffe, sie wird euch gefallen! …Ich knuddel hiermit Greyfinchen noch einmal ganz dolle, weil sie sich als meine Beta der Story so geduldig angenommen hat. Sie hat auch die tolle Synopse zum dritten Teil geschrieben!

Inhalt: SG-1 bringt Licht in das Dunkel und erlebt den Abglanz einer großen Allianz. Die Aufklärung alter Geheimnisse findet sich begraben in den Wurzeln eines alten Weltmythos. Wird sich das Vermächtnis aus vergangenen Tagen als Trojanisches Pferd entpuppen oder den Weg in die Zukunft der Menschheit verheißen?
Kapitel 3

„Ein Baum?“, fragte Jack ungläubig.
„Sieht ganz so aus, Sir.“, antwortete Sam.

Es war ein Baum, soviel stand auch für Daniel fest. Aber was für einer! Er war größer als das Apartmenthaus, in dem er lebte und leuchtete in Farben, die er noch nie in seinem Leben an einem Baum gesehen hatte. Die Blätter schimmerten golden und erhellten das Gewölbe um den Baum herum. Von der Anhöhe, auf der sie sich befanden, sah es so aus, als ob das Blätterwerk und die Äste des Baumes in vier Teile geteilt worden waren und jeder der vier Teile leuchtete zusätzlich in einem unterschiedlich intensiven Grün. Das Gold schien jedoch allgemein zu überwiegen.
Daniel konnte sich kaum von dem Anblick losreißen. Als er es aber dennoch geschafft hatte, blickte er sich noch etwas weiter um. Mit der Helligkeit war auch eine Art Treppe erschienen, die runter auf den Platz führte, auf der der Baum oberirdisch einen Teil seines riesigen Wurzelwerkes präsentierte.
„Dort ist eine Treppe erschienen. Ich glaube, wir sollten da runtersteigen und uns unten mal umsehen.“, schlug Daniel vor.
„Das ist ja fantastisch!“, sagte Sam. „Diese Treppe scheint aus purer Energie zu bestehen, die von dem Gerät dort unten, erzeugt wird!“
„Ja ja, was auch immer!“, sagte Jack und wagte den ersten Schritt auf die oberste Stufe. Erst vorsichtig und dann immer fester, bis er auf der Stufe hin und herhüpfte und die anderen davon unterrichtete, dass sie wirklich sicher sei.
SG-1 machte sich auf den Weg nach unten.
Aus der Perspektive, die sie jetzt hatten, sah der Baum noch gewaltiger aus. An den Felswänden waren im Abstand von 90° Einbuchtungen, hinter denen noch kleinere Räume zu erkennen waren. Daniel fragte sich, welchen Nutzen diese vier Räume wohl gehabt hatten.

Langsam näherten sie sich dem Baum.
Teal’c der vorn ging, stoppte plötzlich. „DanielJackson, hier steht etwas auf dem Boden geschrieben. Es scheint, als würde dieser Text den Baum umranden.“
„Lass mal sehen, Teal’c!“ Daniel ging näher und sah die riesigen Buchstaben, die zum Teil von etwas Staub bedeckt waren. Er zückte sein Notizbuch und einen Bleistift und schrieb die Buchstaben auf ein Blatt, während er sie entlang schritt. Als er wieder bei den restlichen Teammitgliedern angekommen war, schaute er angestrengt auf das Blatt Papier.
„Was steht da, Daniel?“, fragte Sam.
„Moment noch – das ist in Altisländisch verfasst, ähnlich wie der Text an der Vulkanwand. Hm…hm…!“ Er grübelte und schrieb dann die Übersetzung unter den Text.
„Lies schon vor, Daniel!“, drängte Jack.
„Es soll wohl heißen: ‚Hier treffen sich die Rater alle Tage, wenn sie zu urteilen ziehen, unter der Esche Yggdrasil’ …Das ist wirklich unglaublich. Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass es diesen Baum wirklich gibt!“
Jack kratzte sich am Kopf. „Also Daniel, wenn es den Baum aus der Mythologie wirklich gibt, dann würde es mich aber ziemlich interessieren, was noch alles Wirklichkeit in dieser Geschichte ist. Besonders der Teil, mit der Schlange.“

„O’Neill!“, rief Teal’c, der sich dem Baum schon bis zu den riesigen Wurzeln genähert hatte. „Ich habe etwas gefunden, das von Interesse sein könnte!“
„Was denn, Teal’c?“, fragte Jack.
Aber die Frage erübrigte sich, als sie näher an Teal’c heran gekommen waren. Teal’c stand vor einer Urne auf einem Sockel. Auf der Urne war etwas in Goauld geschrieben. Daniel ging noch etwas näher und las:
„Akatash!“
„Akatash?!“, fragte Jack. „Was zum Teufel soll das heißen?!“
„Ich glaube zu wissen, O’Neill, was es zu bedeuten hat!“, sagte Teal’c in seiner üblichen Stimme. „Als ich noch ein junger Jaffa war, erzählten sich die Krieger untereinander Legenden. Und eine Legende war die des Akatash. Es heißt, dass einst Yu, einer der ältesten der Systemlords, nach einem Krieg mit den Asgard, Verhandlungsgespräche für einen Waffenstillstand geführt haben soll, um eine vollständige Zerstörung seines Reiches und seines Heeres zu vermeiden. Es begab sich aber, dass er gleichzeitig mit einem anderen sehr alten Systemlord Krieg führte und dieser an Yus Zerstörung interessiert war. Er versuchte die Verhandlungen zu sabotieren um die Asgard dazu zu bewegen, Yu endgültig zu zerstören. Dies gelang ihm aber nicht und er wurde von den Asgard gefangen genommen. Der Name des Systemlords war Akatash. Seitdem hat man nichts mehr von ihm gehört.“
„Das sieht aus wie eine von den Container Urnen, in denen Osiris eingeschlossen wurde und zweitausend Jahre auf seine Freilassung warten musste. Es ist doch möglich, dass Akatash von den Asgard hierher verbannt worden ist. Nur kann ich keinen Goauld spüren. Du, Teal’c?!“ Sam umschritt die Urne, um sie näher zu untersuchen.
„Ich spüre nichts, MajorCarter!“
„Vielleicht ist der Schlangenkopf tot?“, fragte Jack hoffnungsvoll.
„Das ist möglich, denn das Siegel ist gebrochen! Ich werde sie öffnen!“ Sam nahm die Urne in die Hand und brach den schmucklosen Kopf der Urne ab.
„Sie ist leer!“
Daniel zuckte zusammen. Aber nicht, aufgrund Sams Bemerkung, sondern weil Jack schnell seine Zat aktiviert hatte und abwechselt in alle vier Richtungen zielte.
„Jack, was tust du da?“, fragte er.
„Wenn die Urne leer ist, dann heißt das, dass hier irgendwo ein Schlangenkopf herumlaufen kann!“, sagte er.
„Jack, ein Goa’uld braucht immer einen Wirt um ‚herum zu laufen’ und hier war weit und breit niemand für mehrere hundert oder taus….“, er brach ab, weil ihm plötzlich etwas einfiel.
Sam sprach es aus, was er dachte: „Der verschwundene Amerikaner!“
„Aber hier scheint niemand anwesend zu sein, außer uns.“, sagte Teal’c.
„Das stimmt!“ Jack ließ seine Waffe sinken und grinste. „Ich glaube, wenn hier wirklich einer von den Schlangenköpfen herumlaufen würde, hätte er schon längst versucht, uns zu Sklaven zu machen und Teal’c einen Shol’va genannt.“
Daniel war sich da nicht so sicher, denn wenn Akatash wirklich einer der ältesten Systemlords war, dann besaß er vielleicht doch ein wenig Weisheit und hielt sich verborgen. Aber Daniel wollte diesen Verdacht lieber für sich behalten, denn er brannte darauf, herauszufinden, was es mit der Halle auf sich hatte und das konnte er sich abschminken, wenn Jack der Überzeugung war, dass Gefahr drohte.
Jack unterbrach ihn in seinem Gedankengang und sagte: „Nun, Daniel, auf jeden Fall haben wir herausgefunden, was die Schlange auf der Abbildung zu bedeuten hatte! Die Schlange ist Akatash!“
Dabei hatte Daniel ebenfalls seine Zweifel.
„Colonel, ich habe eine Konsolenscheibe im Baum entdeckt!“, sagte Sam, die in diesem Moment einen Knopf betätigte und eine grünliche Scheibe zum Vorschein kam, auf der viele weiße Linien und Punkte zu sehen waren. Außerdem befand sich dort einer der Konsolensteine. Sam, die mit der Technologie vertraut war, nahm zielstrebig den Stein in die Hand und bewegte ihn auf der Scheibe hin und her, als ob sie genau wusste, was sie da tat.
„Dieser Baum ist so etwas wie ein riesiger Megacomputer!“, sagte sie begeistert. „Die Scheiben sind überall im Kreis um diesen Baum angeordnet. Ich denke…“, sie aktivierte eine andere Scheibe, die auch sogleich aus dem Baumstamm heraus kam. „…dass jeder eine andere Funktion zugeordnet ist. Ich will hier nichts kaputt machen, deswegen muss ich vorsichtig vorgehen!“
„Versuchen Sie herauszufinden, was es mit dem Baum auf sich hat! Teal’c und ich kundschaften mal die Räume aus, die sich an die Halle anschließen. Daniel, du schaust sich um, ob du noch irgendwelche Schriftzeichen findest! Wir treffen uns nachher wieder hier an dem Sockel!“, sagte Jack und ging mit Teal’c zu einem der Räume hinüber.
Daniel war sich nicht so sicher, wohin er zuerst gehen sollte und er entschied sich für die Richtung, die in entgegen gesetzt zu der Energie-Treppe war. Diese Halle schien eine Art Treffpunkt der Asgard gewesen sein. Dies sagte jedenfalls der Text auf dem Boden. Die Rater…Er grübelte noch eine ganze Weile und suchte nach Spuren, fand aber nichts, das von Interesse sein könnte.

Als er zurück zum vereinbarten Treffpunkt kam, war Sam sehr mit den ganzen Scheiben beschäftigt. Jack und Teal’c sahen so aus, als hätten sie nichts gefunden, das sie weiterbrachte.
„Das sind alles Sackkassen!“ Jack nahm die Urne in die Hand und spielte ein wenig an ihr herum. „Und jeder der Räume gleicht dem anderen. Es gibt ein paar Vertiefungen, aber sonst ist da nichts – nada! Hast du noch etwas entdecken können?“, fragte Jack Daniel, der sich gerade auf einer kleineren Wurzel niedergelassen hatte.
Daniel schüttelte den Kopf.
Sam schien ganz und gar in ihre Arbeit an den Scheiben vertieft zu sein. Schließlich sagte sie:
„Ich hab’s! Ich weiß welche Funktion diese Scheibe hat!“
„Aha, und welche?“, fragte Jack gelangweilt.
„Es ist so etwas wie eine Videokassette. Es sind aufgezeichnete Filmsequenzen. Nur kann ich nirgendwo ein Abspiel Gerät sehen.“
„Drücken sie doch einfach mal auf ‚Play’ und wir gucken, was passiert, Major!“
„Na gut, Sir!“, sagte Sam unsicher und schob den Konsolenstein ein paar Kreise nach rechts.

Der nächste Anblick, der sich dem SG-1 Team bot, ließ sich wohl am besten mit einer Licht- und Lasershow vergleichen. Der Baum teilte sich auf halbem Wege zwischen Wurzelwerk und Krone und sofort schoss ein hellgrüner Lichtstrahl in alle Richtungen und wurde von den Wänden des Gewölbes absorbiert.
„Cool“, kommentierte Jack.
Nach wenigen Augeblicken formten sich an dem Felsen mit dem Vorsprung an dem auch die Energietreppe immer noch aktiv war, Zeichen. Sie gehörten definitiv zu jenen, die die Asgard benutzten. Daniel kannte sich mit diesen erweiterten Zeichen, die vor allen technische Bedeutungen hatten, noch nicht besonders gut aus, da sie auf der Erde nie gefunden worden waren und er noch nicht viele Gelegenheiten gehabt hatte, sie in Ruhe zu studieren. Sie waren immer auf der Flucht oder in unglaublicher Gefahr, wenn sie an Bord eines Asgard Schiffes gewesen waren. Dafür machte Sam den Eindruck, als ob sie wüsste, was dort geschrieben stand. Da fiel Daniel ein, dass sie vor drei Jahren auf einer Asgard Welt, eine Invasion der Replikatoren verhindert hatte. Wie hatte er das nur vergessen können!
„Einen halben Augenblick!“, sagte Sam. „Ich muss eben etwas ausrechnen…. Also die ersten Zeichen fügen sich zu einem Datum zusammen…wenn mich nicht alles täuscht, dann heißt das in unserer Zeitrechnung ca. 2000 v. Chr. Und dahinter steht… Daniel kannst du das lesen?“
Die letzten Zeichen kannte er, da es sich um ganz normale Runen handelte.
„Da steht: ‚Versammlung des Rates der großen Vier’
„Mehr ist auf der Aufnahme nicht drauf, Carter?“, fragte O’Neill in einem etwas enttäuschten Tonfall.
„Ich werde es noch mal überprüfen, Sir!“, antwortete sie und schaute wieder auf die Scheibe. Nach einer Weile sagte sie: „Ich habe mich getäuscht, Sir, das war noch nicht die Aufnahme, sondern nur der Titel.“ Dann nahm sie den Konsolenstein und bewegte ihn ein Feld nach unten.
Zu dem grünen Lichtstrahl kamen nun viele andere in den verschiedensten Farben dazu. Die Strahlen trafen auf den Felsen direkt über den vier Einbuchtungen und schrieben die Namen:
„Thor, Desala, Erla, Berengar“ Daniel las laut vor. Er hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn als der Lichtstrahl erneut auf den Felsen traf, erschienen noch weitere Schriftzüge.
„Asgard, Antiker, Nox, Furlinger.“, schrieb sich unter die jeweiligen Namen. Daniel hielt den Atem an. Konnte dies denn sein? Konnte dies ein weiterer Treffpunkt der großen Allianz der vier außerirdischen Völker sein?
Im nächsten Augenblick erschien wie aus dem Nichts ein Asgard mit seinem Sessel in der Einbuchtung, die mit Thor, Asgard betitelt war.
„Thor, Kumpel!“, rief Jack in dem Augenblick und wollte auf ihn zu gehen, doch Sam stoppte ihn.
„Sir, denken Sie daran, dies ist nur eine holographische Aufzeichnung! Was Sie hier sehen ist eine Abbildung von Thor, vor 4000 Jahren. Sehen sie doch seinen Körper! Er sieht ein wenig anders geformt aus. Er ist ein bisschen größer und kräftiger; man sieht mehr Parallelen zu dem Körper, den wir vor einem Jahr zusammen mit Heimdall aus dem Labor gerettet haben!“
Thor suchte unterdessen mit seinen Augen lebhaft die Umgebung ab. Schließlich sahen sie ein bekanntes Licht durch die Decke des Gewölbes dringen. Daniel staunte, wie echt dies alles wirkte. Als ob Oma Desala wirklich gerade durch die Decke gekommen wäre. Er legte seine Stirn in Falten. Er konnte sich, im Gegensatz zu seinem Leben als Daniel Jackson, an nichts aus seiner Zeit als Lichtwesen im Kreise der Antiker erinnern. Alles, was er aus jener Zeit mitgebracht hatte, war die Fähigkeit, ihre Sprache zu lesen. Während er noch diesen Gedanken nachhing, entrollte sich in der Einbuchtung neben Thor ein Teppich. Oma Desala, die eine menschliche Gestalt angenommen hatte, war in einem beigefarbenen, langen Kleid gekleidet, verbeugte sich und sagte:
„Sei gegrüßt, Thor!“
Thor nickte ihr zu und Oma ließ sich im Schneidersitz auf dem rötlichen Teppich nieder.
Plötzlich zuckten die vier Mitglieder von SG-1 zusammen, denn aus dem Felsen in der dritten Einbuchtung wuchs ein dicker Baumstamm und wie aus dem Nichts war eine Noxfrau erschienen und wandte sich lächelnd an Thor und Oma Desala. Sie nickte und setzte sich auf den Baumstumpf.
Gespannt warteten Daniel, Sam, Jack und Teal’c auf den Abgesandten der Furlinger, aber der lies auf sich warten. Daniel glaubte schon gar nicht mehr an seine Anwesenheit bei diesem Treffen, als sich an dem Felsvorsprung, von welchem auch sie die Halle betreten hatten, etwas tat. Eine große Gestalt kam die Energie-Treppe hinunter.
Auf den ersten Blick wirkte die Gestalt Berengars sehr menschlich. Auf den zweiten Blick jedoch bemerkte Daniel, dass er keineswegs Ohren und Augen eines Menschen hatte. Der Kopf erinnerte an den einer Katze. Er hatte spitze Ohren und stechende mandelförmige Augen. Die Haut war fellartig, gezeichnet wie ein Leopard und Daniel musste es zugeben, wunderschön anzusehen. Berengar war in dunkelbraun gekleidet und trug zusätzlich einen sehr langen Umhang. Energisch und mit einem ernsten Gesicht ging er auf die letzte noch freie Einbuchtung zu und verbeugte sich sehr elegant und sehr tief. Dann ließ auch er sich nieder. Seine Sitzgelegenheit bestand aus einem Kupfer und Bronzefarbenen Hocker.

Nun begann Thor zu sprechen.
„Ich hoffe sehr, dass ihr eine gute Reise gehabt habt. Ich heiße euch in der Burg der Asgard willkommen!“
„Es blieb keine andere Möglichkeit, sich zu treffen. Die drei anderen Konferenzräume waren verhindert!“, erklärte die Noxfrau leise.
Berengar blickte nun auf und sagte in einer tiefen Stimme, die stark an ein Schnurren erinnerte: „Unsere Burg ist nicht mehr sicher. Das Klima auf dem Planeten, auf dem sie steht, hat sich stark verändert. Gewitterstürme und das unruhige Meer nagen an dem alten Gemäuer. Die Burg wird irgendwann in den Ozean stürzen. Das Sternentor sollte bald entfernt werden.“
„Alles Gewordene ist vergänglich; alle Erscheinungen sind leidhaft; alle Dinge sind wesenlos.“, sagte Oma Desala und Daniel sah, wie Jack die Augen verdrehte.

Aber was hatte Berengar gemeint? Etwa das Schloss, auf jenem Planeten, auf dem sie Ernest entdeckt hatten? Daniel erinnerte sich, wie er es als das zweite Heliopolis betitelt hatte. Erla hatte von insgesamt vier Konferenzräumen gesprochen. Also stellte jedes Volk, das zur Allianz gehörte einen Raum. Ihm wurde ganz schwindelig, wenn er daran dachte, wie viele Informationen dort gespeichert sein mussten…

Thor ging nicht darauf ein, was Oma Desala gesagt hatte, sondern fragte in die Runde:
„Was ist der Grund, dass wir uns heute hier versammeln? Was ist so wichtig, dass wir unsere Pflichten zurücklassen mussten.“
„Das helle Licht des Geistes verbrennt wie mit einem Blitz den Schleier der Unwissenheit.“, war Oma Desalas Kommentar.
Berengar knurrte in die Richtung in der Oma Desala saß. Die kleine Noxfrau zuckte zusammen. „Mit Verlaub – ich habe diese Sitzung einberufen. Ich weiß, dass jedes Volk Probleme hat. Aber mit unserem geht es zu Ende. Seht euch nur Yggdrasil an!“
Alle starrten nun zu dem Baum und SG-1 hinüber und Daniel bekam eine Gänsehaut, obwohl er wusste, dass dies nur eine Aufzeichnung war.
„Einst wurde sie gepflanzt als Spiegel der Befindlichkeit der Vier großen Völker. Grün symbolisiert Wohlstand und Gesundheit. Golden bedeutet Elend und Zerstörung.“
„Fälle einen Baum an der Wurzel, und die Blätter werden welk; treffe den Geist an der Wurzel, und Samsara fällt ab.“
Ohne Oma Desala auch nur eines Blickes zu würdigen, sprach Berengar weiter: „Wie Ihr sehen könnt, ist an dem Teil, an dem sich die Befindlichkeit der Furlinger widerspiegelt, kaum ein grünes Blatt mehr. Wir sind nun endgültig ein sterbendes Volk!“
Die Noxfrau legte ihren Kopf schief: „Wir haben Euch schon mehrmals Hilfe angeboten. Euer Volk ist alt und weise, älter als das der Nox. Wir wären erfreut gewesen, euch Schutz zu bieten.“
„Wie ihr aber auch wisst, ist unsere Art zu leben sehr verschieden von der der Euren. Wir sind ein Volk, das die Tiere jagt, die Ihr eure Freunde nennt.“
„Wir haben so gut es ging versucht, Euch zu helfen!“, mischte Thor sich ein. „Aber es war einfach unmöglich für uns, an allen Ecken des Universums gleichzeitig zu sein. Euer Volk weigert sich, eure Raumschiffe mit den üblichen Waffen auszustatten. Ihr sagt, man muss dem Feind ins Auge blicken können, wenn man ihn vernichtet. Diese Art zu handeln mag zwar ehrenvoll sein, aber keineswegs effektiv!“
„Das Volk der Furlinger ist stolz und rüttelt nicht an den Traditionen.“

Jack drehte sich zu Daniel und fragte flüsternd: „Was ist denn nun ihr Problem? Warum sterben sie aus?“
Daniel zuckte mit den Schultern.

Als ob Berengar Jacks Frage gehört hatte, sagte er:
„Um unsere Frauen steht es besonders schlimm. Sie werden von den Goa’uld noch stärker gejagt und getötet, als wir Männer. Das Fell der Furlinger Frauen, wie ihr wisst, ist noch schöner als das unsere. Es hat doppelt so viel Wert für sie. Aber nicht nur die Habgier treibt sie dazu, uns in Scharen zu töten. Ich erfuhr durch Zufall, dass die Goa’uld es sich zum Ziel gemacht haben, alle Furlinger auszurotten, denn wir sind eine der wenigen Arten im Universum, in der ein Goa’uld Symbiont nicht überleben kann.“

„Was sie nicht besitzen können, das zerstören sie!“, hörte Daniel Sam neben sich murmeln.

Berengar sprach weiter: „Ich habe nicht zu dieser Sitzung gerufen, weil ich Eure Hilfe brauche. Ihr habt sie uns zur Genüge angeboten. Es kommt für unser Volk keine Eurer Lösungen in Frage.“ Zu Oma Desala gewandt sagte er: „Auch Euer Angebot haben wir zur Kenntnis genommen, aber durch Erleuchtung die Unsterblichkeit unserer Rasse zu erlangen, funktioniert für uns nicht.“
„Wenige überqueren den Fluss. Die meisten stranden auf dieser Seite und laufen am Ufer auf und ab. Wir haben uns schon gedacht, dass Ihr den Fluss nicht überqueren wollt, nur sagt, was wollt ihr stattdessen tun!?“, fragte Oma Desala.
„Wir werden in eine weit entfernte Galaxie fliegen, an der die Goa’uld kein Interesse haben und dort in Frieden leben. Wir wollen die Goa’uld in dem Glauben lassen, dass sie Erfolg mit unserer Vernichtung hatten. Deshalb möchte ich darum bitten, die Furlinger aus der Allianz zu entlassen.“

Stille trat ein. Alle schienen über das eben Gesagte nach zu denken.

Thor meldete sich als erster wieder zu Wort:
„Das können wir leider nicht tun. Die Weisheit der Vier großen Völker wird ohne Zweifel die Goa’uld überleben, aber die Asgard sind auf einen Feind gestoßen, der momentan unsere Galaxie bedroht. Wir denken, dass dieser Feind den Untergang des Universums, wie wir es kennen, bedeuten könnte, wenn er sich weiter ausbreitet. Früher oder später wird dieser Feind auch die Furlinger bedrohen. Deswegen ist es wichtig, die Allianz zu erhalten, um weiter von dem Wissen aller zu profitieren.“
„Alles Gewordene ist veränderlich, vergänglich, in sich zerbrechlich, wie ungebrannter Ton. Es gleicht etwas Geliehenem, einer Stadt, die auf Sand gebaut ist, und existiert nur kurze Zeit.“
Thor schaute zu ihr hinüber: „Es mag sein, dass unsere Existenz nur ein Wimpernschlag in der Geschichte des Universums ist, aber die Bedrohung, von der ich spreche, ist keine Bedrohung, die aus einer Kuriosität des Lebens entstanden ist. Sie ist künstlicher Natur. Wir nennen sie Replikatoren. Wir wissen nicht, wie sie entstanden sind, aber wir tun alles Mögliche, um sie mit unseren Waffen zu besiegen. Wenn wir es nicht schaffen, dann könnte die Allianz noch einmal von großer Wichtigkeit sein.“
Berengar hatte die Augen geschlossen und sein Gesicht hinter der rechten Hand verborgen. Er verharrte so eine kleine Weile und sprach dann: „Mein Vorschlag lautet, dass die Asgard den Krieg gegen die Replikatoren fortsetzten und die Allianz erst wieder zusammen trifft, wenn sie nicht besiegt werden konnten. Für die Goa’uld lassen wir es so aussehen, als ob die Furlinger ausgestorben sind.“
Thor nickte. „Auch ich halte das für die beste Lösung. Falls es nötig sein wird, die Furlinger in ihrem Frieden zu stören, müssen wir aber wissen, wo wir Euch erreichen können!“
Berengar stand von seinem Hocker auf. Er hob die Hände zu beiden Seiten und Daniel staunte nicht schlecht, als eine kleine Lichtkugel zwischen seinen Händen entstand und immer größer wurde. Als die Kugel die Größe eines riesigen Kürbisses erreicht hatte, füllte sie sich mit schwarzer Farbe. Nach und nach blinkten kleine Lichter in ihr auf und Daniel wusste, was sie waren: Es handelte sich um Sterne.
„Dies ist die Galaxie, in die wir flüchten werden. Es gibt in ihr keine Sternentore und keine besondere Art von Ressourcen. Man würde dort niemanden vermuten, deswegen glauben wir, dass wir dort sicher sein werden!“
Daniel staunte noch immer über die unglaublichen Kräfte, die der Furlinger gerade präsentiert hatte, als er einen Moment lang glaubte, ein Lachen gehört zu haben. Er drehte sich zu seinen Teammitgliedern um, aber alle schauten gespannt zu Berengar.
„So soll es geschehen!“, sagte die Noxfrau lächelnd zu Berengar.
„Wir werden falsche Informationen an die Goa’uld weiterleiten, um sie in die Irre zu führen und…“. Daniel drehte sich erneut herum. Da war ganz klar ein Lachen gewesen. Ob es in der Aufzeichnung war?
„Was ist mit dir, Daniel?“, fragte Sam besorgt.
„Halte mal bitte die Aufzeichnung an!“
Sam griff sofort nach dem Konsolenstein und die Szene fror ein.
„Seid mal ganz still!“, flüsterte er und entfernte sich von der Wurzel, an die er sich angelehnt hatte. Er drehte sich im Kreis und untersuchte jede Richtung ganz genau. Jack, der Daniels Verhalten beobachtet hatte, war alarmiert aufgesprungen und zielte mit seiner Zat erneut in alle Richtungen.
Wieder ertönte das Lachen. Lauter und durchdringender als zuvor. Das Echo verdoppelte und verdreifachte es und verursachte ein Schauergefühl bei Daniel.
„Zeige dich!“, rief Jack fordernd und hielt seine Zat aktiviert.

Schließlich zeigte er sich. Er trat an der Stelle, an der vor einiger Zeit Berengar erschienen war, ins golden-grüne Licht Yggdrasils und lachte erneut. Jack richtete die Waffe in seine Richtung und schoss, verfehlte ihn aber.
„O’Neill, diese Waffe ist nicht für weite Entfernungen geeignet!“, sagte Teal’c.
„Ich weiß!“, brummte Jack.
Die Gestalt lachte wieder.
„Hey, kannst du auch etwas anderes, als nur lachen?“, fragte Jack.
Das Lachen verstummte. Stattdessen sagte die Gestalt in der bekannten Goa’uld Stimme: „Schweig, Unwürdiger! Lange war ich in der Urne gefangen. Aber ich bemerke, dass dies war ein wirklich ausgezeichneter Zeitpunkt ist, befreit zu werden. Sobald ich mit eurer Hilfe hier heraus komme, werde ich den Systemlords verraten, wo sich die Furlinger verstecken und mit ihrer Hilfe bald wieder in meine alte Position zurückkehren!“
Er stieg nun die Energie Treppe hinunter.
„Wir müssen in Deckung gehen!“; ordnete Jack an und duckte sich hinter eine Wurzel. „Bewaffnet euch mit allem, was ihr finden könnt und verteilt euch!“
Daniel schnappte sich einen großen Stein und robbte an einer Wurzel entlang, kroch unter einer weiteren hindurch und drückte sich an die Säule, auf der die Urne gestanden hatte. Nur, was nun? Ein Nachteil war, dass er durch das dicke Wurzelwerk seine Freunde nicht mehr sah. Er funkte Sam an.
„Sam, hörst du mich?“, flüsterte er leise.
„Ja, ich höre dich. Ich fürchte, dass wir gegen Akatash nicht viel ausrichten können. Ich konnte eben kurz einen Blick auf ihn werfen. Er trägt eine Handspange. Ich schätze, dass die Asgard die Handspange neben die Urne gelegt hatten. Wir können nur hoffen, dass der Colonel ihn mit der Zat erwischt!“
Daniel riskierte einen Blick über die Säule, konnte den Goa’uld aber nicht entdecken und duckte sich schnell wieder.
Plötzlich hörte er einen Schrei. Er schoss nach oben und sah, wie der Goa’uld Jack mit der Zat bedrohte, die er ihm wohl abgenommen hatte.
Der Goa’uld schrie: „Kommt raus, ihr Narren, sonst töte ich euren Freund!“
„Kommt nicht!“, rief Jack heiser.
Daniel wollte Jack nicht gefährden und zu viert würde es ihnen wohl eher gelingen, den Goa’uld aus der Nähe zu überwältigen, also kam er aus seinem Versteck. Sam dachte wohl ähnlich, denn auch sie näherte sich Akatash und Jack. Teal’c hielt sich verborgen.
Der Goa’uld schien auch zu bemerken, dass einer fehlte.
„Schol’va, zeige dich!“, rief er wütend und zog den Arm enger um Jacks Hals und drückte ihm die Zat fester an den Kopf.
Teal’c rührte sich nicht.
„Du hast das ‚Kre’ vergessen!“, sagte Jack keuchend.
Auf Jack Scherz nicht eingehend, bedeutete er Sam und Daniel mit einem Kopfnicken ihm zu folgen. Langsam gingen sie zu der Einbuchtung, in der das eingefrorene dreidimensionale Hologramm von Thor in seinem Sessel saß und zum Anfassen echt wirkte. Akatash, der rückwärts ging und Jack mit sich schliff, ging einfach durch Thor hindurch. Daniel stockte kurz vor dem Hologramm und schwenkte einen Arm hindurch. Verblüffend. Dann folgte er dem Goa’uld und Jack in den kleinen Nebenraum.
„Dort in die Ecke!“, befahl Akatash in einem schroffen Ton. Daniel und Sam folgten seinem Befehl. Als sie sich in der Ecke auf einen Boden gesetzt hatten, schleuderte er Jack zu ihnen. Unsanft prallte er gegen Daniel.

Von innen erinnerte der Raum Daniel stark an Katakomben. Glatter, nackter, abgeschliffener Stein mit Ausbuchtungen wie für Gräber gemacht. Daniel schätzte, dass sie von den jeweiligen Abgesandten selbst eingerichtet wurden, wenn eine Versammlung mehrere Tage andauerte.

Akatash saß schräg zu ihnen, so dass er sowohl seine Gefangenen im Auge hatte, als auch den Eingang zum Gewölbe, wo sich immer noch Teal’c versteckt hielt.
Daniel seufzte.
Akatashs Augen glühten. „Erzähle mir, wie lange ich geruht habe!“, sagte er an Sam gerichtet.
„Das wissen wir nicht genau!“, antwortete Sam wahrheitsgemäß.
„Du lügst!“ Seine Augen glühten erneut auf.
„Es könnten so um die 3000 Jahre sein. Tau’ri Zeitrechnung!“, fügte Sam schnell hinzu.
„Das ist lange. Aber einem Goa’uld wie mir wird es schnell gelingen, wieder an die Macht zu kommen!“ Er schien sehr von sich überzeugt.
Müde mischte Daniel sich ein: „Die Situation hat sich geändert, Lord Akatash. Die Systemlords haben zuviel zu tun, um jemandem wie dir Aufmerksamkeit zu schenken.“ Daniel dachte an Anubis, der versucht hatte, alle Systemlords auszuschalten.
„Es wird sie interessieren, wo die Furlinger sich versteckt halten!“, sagte Akatash überzeugt.
„Die Machtverhältnisse haben sich verschoben. Die Systemlords kämpfen um ihr Überleben. Deshalb wird es sie reichlich wenig kümmern, dass du den Aufenthaltsort der Furlinger kennst!“
„Lass es gut sein, Daniel. Es ist die Mühe nicht wert, denn er wird es ja doch nicht einsehen wollen.“ An den Goa’uld gerichtet sagte er: „Hey, Schlangenkopf! Schon mal darüber nachgedacht, dass jemand weiß, dass wir hier unten sind? Die Asgard sind schon auf dem Weg hier her und dann kommst du wieder in deine Urne!“
Das hätte Jack wohl besser nicht sagen sollen, denn Akatash, der nun wirklich furchterregend aussah, versetzte ihm einen Schuss mit der Zat. Jack sackte stöhnend und zitternd zusammen. Sam wollte Jack stützen, damit er sich nicht den Kopf am Felsen aufschlug, aber Jack winkte ab.
„Ahhh …alles okay…langsam…ggggg… gewöhnt man sich… daran!“

Eine Weile geschah nichts. Akatash suchte unentwegt das Gewölbe nach Teal’c ab, konnte ihn aber nicht ausfindig machen. Sam und Jack schwiegen. Daniel dachte angestrengt nach, wie sie den Goa’uld überrumpeln könnten und was Teal’c jetzt wohl trieb. Es war nicht Teal’cs Art, so lange tatenlos zu bleiben.
Die Frage, die er sich in Gedanken gestellt hatte, sollte kurz darauf beantwortet werden, denn im Gewölbe draußen spielten sich plötzlich sonderbare Dinge ab:
Es schien, als sei der Raum plötzlich mit einer riesigen Menschenmenge gefüllt, die alle wild durcheinander redeten. Als Daniel genauer hinsah, bemerkte er, dass es oft immer dieselben Personen waren, die sich dort aufhielten.
Sam lachte auf, als sie das Schauspiel beobachtete.
„Teal’c muss sämtliche Steine von den übrigen Tafeln genommen und auf die mit der Abspielfunktion gesetzt haben.“
Zusätzlich zu den ganzen Gestalten in dem Raum kam auch noch ein ungeheuerer Lärm hinzu.
Die Aktivitäten in dem Gewölbe entgingen auch dem Goa’uld nicht. Er starrte entgeistert die Gestalten an. Plötzlich schien Jack auf einmal bemüht, sämtliche Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
„Hey, Schlangenkopf! Hey! Kennst du schon den Witz mit dem Tau’ri, dem Tok’ra und dem Goa’uld? Also, der geht folgendermaßen…“
„Schweig endlich!“ Akatash drehte sich ihm zu und sah sehr genervt aus.
„Der ist aber wirklich gut. Hör zu… ein Tok’ra, ein Tau’ri und ein Goa’uld treffen sich auf P5X-434. Da sagt der Goa’uld zum Tok’ra…“

Genau in diesem Moment verstand Daniel. Er sah, wie Teal’c im Schutz des Lärms hinter der äußersten Wurzel Yggdrasils hervorschoss und in ihre Richtung spurtete. Daniel gab sich einen Ruck und zwang sich, seine Aufmerksamkeit auf Jack zu wenden, um Teal’c nicht zu verraten. Wenig später hörte er nur noch einen dumpfen Schlag und der Goa’uld sackte zu Boden. O’Neill raffte sich auf, nahm die Zat aus dessen Hand und schoss einmal auf ihn, um sicher zu gehen, dass er sie für eine Weile erst einmal nicht mehr nerven würde.
„Gut gemacht, Teal’c!“, lobte Jack.
„Danke, O’Neill!“
„Aber jetzt stell ganz schnell diesen Lärm ab – der ist ja nicht zum Aushalten!“

Teal’c nahm den Goa’uld auf seine Schultern und gemeinsam gingen sie zu der Konsolenscheibe. Sam beförderte die Steine auf ihre ursprünglichen Plätze und es wurde wieder still.
„Jetzt, Carter, sorgen Sie dafür, dass wir hier wieder rauskommen!“, sagte Jack, der den Goa’uld mit einem Seil aus ihrer Ausrüstung fesselte.
„Das könnte schwierig werden, Sir!“
„Warum das denn? Benutzten Sie diesen Megacomputer!“
„Das ist es ja! Es würde Jahre dauern, bis ich weiß, wo welche Funktion liegt. Es sind 360 Konsolenscheiben!“
„Naaa…fangen Sie wenigstens an! Ich weiß nicht wie wir sonst hier raus kommen sollten!“
„Ja, Sir!“

Sam fing an, sich an den Konsolenscheiben zu arbeiten und Daniel wusste nicht so ganz, was er jetzt tun sollte. Er verstand nichts von der Asgard Technologie und konnte Sam dadurch nicht behilflich sein. Jack hatte sich neben den Goa’uld auf den Boden gesetzt, packte einen Keks aus der Notration aus und aß ihn genüsslich. Die Hälfte vom Keks fiel ihm aus der Hand, als plötzlich die Erde anfing zu beben.
„Carter, verdammt, was haben Sie gemacht?“, schrie Jack.
Daniel musste sich an einer Wurzel abstützen um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
„Ich weiß es nicht, Sir!“, rief Sam zurück.
„Es kann aber nicht sein, dass es einen Vulkanausbruch gibt, oder?“, fragte Daniel so laut er eben konnte.
„Das glaube ich weniger! Vielleicht ein Erdbeben. Island liegt gleichzeitig auf zwei Kontinentalplatten. Der Amerikanischen und der Eurasischen!“
Das Erdbeben wurde währenddessen immer stärker. Der Boden wies an manchen Stellen schon Risse auf und Daniel fürchtete um die Stabilität des ganzen Gewölbes. Das Kuriose war, dass sich das Beben nun langsam auf eine runde Fläche konzentrierte, die sich zwischen Wurzelwerk und Wand befand. Der Boden fing an, an dieser Stelle wegzubrechen und es entstand ein gewaltiges Loch. Dann stoppte das Beben so plötzlich wie es begonnen hatte.
„Und was nun?“, fragte Jack, der sich aufrichtete und zum Loch starrte. „Wir wollten aus dem Berg raus nicht noch weiter hinein.“
Alle starrten ratlos zu dem Loch.
„Ein normales Erdbeben können wir in jedem Fall ausschließen, Sir. Denn es gibt keine Art von Erdbeben, die runde Löcher entstehen lassen!“, bemerkte Carter.

Als ob es eine Reaktion auf Sams Bemerkung geben wollte, fing die Erde erneut an zu Beben. Diesmal jedoch leichter als zuvor. Zusätzlich kam ein Geräusch aus dem Loch, das mit der Zeit immer lauter wurde.
Daniel lauschte und stellte mit erschrecken fest:
„Da kommt etwas näher!“
„Den Eindruck habe ich auch DanielJackson!“
„Vielleicht Wasser?!“, mutmaßte Sam.
Was es auch war, er machte ein grauenhaftes Geräusch und Daniel lief es eiskalt den Rücken runter. Wenn das wirklich Wasser sein sollte. Wie lange würde es dauern, bis dieses Gewölbe gefüllt ist? Daniel wagte nicht, daran zu denken.
Inzwischen war die Lautstärke, die das Geräusch verursachte, so laut geworden, dass er Jack, der offensichtlich etwas sagen wollte, nicht mehr verstand. Er sah nur, wie dieser die Lippen bewegte und Zeichen machte, die Daniel aber nicht deuten konnte.

Nach einigen Augenblicken erfuhr Daniel, was sich so unaufhaltsam näherte. Es war kein Wasser, sondern etwas weitaus Schrecklicheres. So groß wie Yggdrasil erhob es sich aus dem Loch und warf einen Schatten auf SG-1.
Daniel blieb der Mund weit offen stehen. Er konnte nicht fassen, was er da sah.
Der Schatten gehörte zu einem gigantischen Wesen, das kein Ende zu haben schien. Es war eine gräulich schimmernde drachenähnliche Schlange, die wütend auf sie herab starrte.

In der plötzlich eingetretenen Stille hörte er Jacks Stimme.
„Geht in Deckung!“, schrie er und alle gehorchten sofort seinem Befehl.
Daniel fiel auf die Knie und faltete schützend die Hände über dem Kopf zusammen. Was für ein Urlaub! Er war mit dem Gedanken nach Island gekommen, seine Erinnerungen zu verarbeiten. Und nun sollte sein Urlaub so enden…?



- - - - - Weit von der Yggdrasil-Höhle legte jemand einen Konsolenstein auf ein anderes Feld….



- - - - - - - Erdumlaufbahn, Gegenwart

Plötzlich war etwas anders. Obwohl Daniel die Augen geschlossen hielt, spürte er, dass sich der Untergrund verändert haben musste. Er war nicht mehr lehmig und feucht, sondern glatt und trocken. Er öffnete langsam das eine Auge und erblickte einen grauen Untergrund. Mutig öffnete er nun auch das zweite Auge.
Es bestand kein Zweifel. Sie befanden sich in einem Raumschiff. Er blickte auf und sah einen Asgard auf einem Sessel vor ihm sitzen. Die anderen sahen sich verwundert um. Als Jack den Asgard erblickte rief er:
„Thor, Kumpel! Das war aber höchste Eisenbahn!“
Daniel fragte sich in Gedanken, wie es Jack möglich war, ihn von den anderen Asgard zu unterscheiden. Er beschloss, ihn später danach zu fragen.
„O’Neill! Ich bin froh dich, zu sehen! General Hammond hat mir von eurer Mission berichtet.“, sagte er in seiner üblichen leidenschaftslosen Stimme.
„Thor“ Daniel ergriff die Gelegenheit. „Warum habt ihr uns nie von eurer Burg auf Island erzählt?“
„Wir fanden es nicht wichtig, euch davon zu berichten!“
„Nicht wichtig?????“, fragte Jack ungläubig. „Ihr fandet es nicht wichtig uns zu sagen, dass ein Goauld, ein Megacomputer voller gefährlicher Informationen und eine hässliche Riesenschlange sich auf unserer Erde befinden?“
„Bei der Schlange handelt es sich um Jörmungand. Sie war das Resultat eines unglücklichen genetischen Experimentes. Sie wurde von zwei unserer Wissenschaftler im Zuge der genetischen Experimente zum Fortbestand der Rasse der Asgard erschaffen. Loki und Agrboda arbeiteten zusammen an dem Versuch ein Lebewesen ohne Gefühl und Verstand zu erzeugen, um an ihm zu experimentieren. Ein zweifelhafter Versuch, der auf das Schärfste von anderen Asgard verurteilt wurde. Es wurde festgestellt, dass dieses Wesen trotz aller Bemühungen Verstand und Gefühle besaß und dazu kam noch, dass es ununterbrochen wuchs. Wir beschlossen, Jörmungand unter Yggdrasil schlafen zu legen. Einerseits um ihr ein Leben zu ermöglichen und andererseits auch als Schutz gegen Eindringlinge. Als Major Carter den Computer bediente, löste sie den Schutzmechanismus aus.“
„Ausgerechnet eine solch gefährliche Schlange musstet ihr als Schutzmechanismus nehmen?!“ Jack war tatsächlich ein wenig wütend.
„Die Bedingungen auf eurem Planeten waren ausgezeichnet für die Schlange. Es tut uns leid, dass wir euch nichts von ihr erzählt haben. Wir werden ein neues Zuhause für sie finden.“
„Ist Jörmungand die Schlange, die auf der Abbildung in dem kegelförmigen Raum zu sehen war?“, fragte Sam.
Der Asgard blinzelte.
„Nein. Das ist eine Abbildung, die von den Menschen gemacht wurde. Die Schlange, die ihr darauf gesehen habt, soll die Rasse der Goa’uld darstellen, die an den Wurzeln des Weltenbaumes, allen Lebens frisst. Um den Goa’uld Akatash, der bei euch war, habe ich mich gekümmert. Er wird von seinem neuen Wirt getrennt und auf einem anderen Planeten untergebracht werden. Dem Wirt wird das Gedächtnis gelöscht und ich werde ihn dann zur Erde zurück senden. Genau wie euch.“
„Warte, Thor!“, warf Daniel schnell ein, denn Thor hatte schon eine Hand erhoben. „Was passiert mit Yggdrasil?“
„Die Burg der Asgard wird endgültig verschlossen werden, bis die Allianz neu aufersteht. Vielleicht mit den Menschen als die fünfte Spezies.“, erklärte der kleine graue ohne Umschweife.
Jack grinste. „Dann müsst ihr aber noch eine Einbuchtung schaffen, denn wir wollen auf jeden Fall unsere eigene!“
Verwirrt schaute der kleine Asgard Jack an. Sam und Daniel verdrehten die Augen.
„Ich muss euch jetzt wieder zur Erde schicken, denn ich befand mich auf einer wichtigen Mission, zu der ich nun zurückkehren werde. Auf Wiedersehen O’Neill, Samantha Carter, Daniel Jackson und Teal’c.“

Es wurde kurz hell und dann befanden sie sich auch schon wieder auf der Erde. Genauer gesagt vor der Felswand. Vor ihnen stand ein völlig verdutzter Jonny, der SG-1 entgeistert anstarrte.
„Du hättest mich auch gleich nach Hause beamen können!“, fluchte Jack laut zum Himmel.
Daniel kümmerte sich nicht um Jack.
„Hallo Jonny! Da sind wir wieder!“, sagte er freundlich.
„Wie lange waren wir da drin?“, fragte Sam.
„Etwa 18 Stunden. Ich habe mir echte Sorgen gemacht. Besonders als ich ein Beben verspürte, habe ich gedacht, dass ihr mit Sicherheit alle ums Leben gekommen seid!“
„Jetzt sind wir ja wieder da!“, sagte Sam. „Ich schlage vor, dass wir uns langsam auf den Weg zur Hütte machen!“

So geschah es dann auch. Alle machten ihre Pferde fertig und ritten wieder Richtung Süden. Nach einer Weile fragte Teal’c:
„O’Neill?!“
„Ja, Teal’c?“
„Wie geht der Witz zu Ende, den du Akatash erzählen wolltest!?“
„Der Witz? Ach so, klar! …ein Tok’ra, ein Tau’ri und ein Goa’uld treffen sich auf P5X-434. Da sagt der Goa’uld zum Tok’ra…“

Daniel trieb sein Pferd zur Eile an und holte Jonny, der vorn ritt, rasch ein. Die verbleibende Zeit des Rittes verbrachte Daniel damit seinem alten Freund, der aus dem Staunen nicht mehr heraus kam, von ihrem aufregenden Abendteuer im Vulkan zu berichten.

Ende
Schlusswort: (2. Anmerkung der Autorin: Diejenigen von euch, die Teil 1 und 2 schon gelesen haben, können sich auch für den dritten Teil ein Bilderpacket im Zip Format herunterladen. Es besteht aus sieben gemalten bzw. gezeichneten Bildern. )

Link: www.fermina.gmxhome.de/teil3.zip

Viel Spaß beim Anschauen! :o-)
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