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Sternentor Kommando - Staffel 3 von Phoenix36

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3.08 Aufbruch ins Ungewisse?

8000 . geheimer Antiker Militärstützpunkt; Pegasusgalaxie

Der Schiffstribun starrte aus dem Fenster seines Büros.

Er blickte auf die leeren Liegeplätze der Kriegsschiffe die einst hier stationiert gewesen waren.

Zwölf für Schlachtschiffe der Aurora-Klasse in einem Ring mit einem Durchmesser von mehreren Kilometern um den Turm herum angeordnet, in dem sich sein Büro befand. 8 weitere für die 300 Meter kürzere Luna-Klasse und die nur halb so lange Laren-Klasse waren in einem äußeren Ring ebenfalls um den Turm angeordnet.

Von den Liegeplätzen des Marsfeldes waren in den letzten Jahrzenten immer mehr verwaist. Die Wraith hatten ein Schiff nach dem anderen zerstört.

In den ersten Jahren des Krieges waren die Plätze wieder mit neuen Schiffen besetzt worden, teils Neubauten teils Verlegungen von anderen Flotten.

Doch sie hatten seit Jahren keinen Nachschub mehr bekommen und die knapp verfügbaren Ressourcen und Schiffe wurden in letzten verzweifelten Gegenangriffen oder Evakuierungen geopfert.

Die Lage des Flottenstützpunkts war vom Anfang des Krieges bis jetzt geheim geblieben. Man hatte alles daran gesetzt, dass der Feind nicht von der Lage des Flottenstützpunktes erfuhr. Doch was nutzte ihnen eine geheime Hafenfestung, wenn es keine Schiffe gab die zu ihr zurückkehren konnten?

Ihm war nur ein beschädigtes Schiff der Aurora-Klasse, drei Schiffe der Luna-Klasse, eines davon kampfunfähig in den Docks zur Behebung der schweren Schäden, vier Schiffe der Laren-Klasse, sowie ein halbes dutzend Patrouillenschiffe geblieben.

„Meine Herren sie kennen unsere Lage. Von 163 erfassten Hives haben wir 107 zerstört. Also sind dort draußen noch mehr als 50 erfasste Hives die wir mit ein paar Schiffen und beschränkten Ressourcen zerstören müssen, Neukonstruktionen nicht mit einkalkuliert. Ich bin für Vorschläge offen.", sprach er in den Raum an seinen Stab gerichtet.

„Kapitän Hypredus hat einen Plan zur Bergung seines Schiffes vorgelegt…", weiter kam sein Adjutant nicht.

Der Schiffstribun unterbrach ihn mit einer Handgeste und atmete einmal tief durch: „Ich habe es Hyperdus bereits gesagt, dass wir kein Schiff und nicht genügend Ressourcen für eine Mission tief ins Feindesland haben um seine Penta zu bergen. So sehr ich mir ein weiteres Schiff der Aurora-Klasse in unseren Reihen wünsche, wir wissen nicht einmal genau wodurch die Strahlungsflutung verursacht wurde, die ihn zur Aufgabe seines Schiffes zwang. Solange er mir keinen Plan vorlegt der mir garantiert, dass er das Schiff innerhalb von zwei Stunden wieder in Betrieb nehmen kann, und das mit einem Bruchteil seiner Besatzung, werde ich dem nicht zustimmen."

Ein Bote kam in den Raum gehastet.

„Es wurde der Evakuierungsbefehl gegeben. Atlantis wurde aufgegeben."

Der Flottentribun hielt für einen kurzen Augenblick inne und wandte sich dann an seinen Adjutant: „Schicken Sie die Nachricht weiter an die Tria und die Aurora und beordern Sie sie zurück zur Erde. Ich habe immer noch die Hoffnung, dass die Aurora noch da draußen ist, auch wenn sie überfällig ist."

„Wir werden nicht zur Erde evakuieren. Das Sternentor auf der anderen Seite scheint blockiert. Der Hohe Rat hat sich für Praklarusch Taonas entschieden. Die thermische Energie dürfte den Schild des Außenpostens gut mit Energie versorgt haben."

„Dann eben nach Praklarusch Taonas. Geben die den Evakuierungsbefehl."

Versammlung des Rates des Bundes; Gegenwart

„Was erfordert diese Dringlichkeit?", fragte Blair, der gerade den Sitzungsraum betreten hatte.

„Wir warten noch auf Oberstleutnant Dr. Rehr.", erwiderte Chirac.

In dem Moment kam sie in den Raum gestürzt: „Ich hoffe Sie haben nicht zu lange warten müssen."

„Doktor fangen sie an, wir haben heute alle noch etwas anderes zu tun.", meinte Blair.

„Vor zwölf Stunden ist es uns gelungen einen Teil des Speichers des Antikeraußenpostens auf Praklarush Taonas auszulesen. Leider war es uns nur möglich ein Bruchstück der Daten zu sichern.", begann Judith ohne Umschweife.

„Wieso das?", warf Schroeder ein.

„Unsere Festplatten waren voll. Das Budget wurde uns nämlich vor drei Monaten im Bereich der Datenverwaltung und einigen anderen 'Nicht Kriegswichtigen Abteilungen' um die Hälfte gekürzt."

„Wie bitte, die Speicher ist voll? Ich dachte sie hätten in der Entwicklungs- und Forschungsabteilung in Grönland den größten Speicher der je gebaut wurde?", meinte der japanische Premierminister Jun'ichirō Koizumi.

„Die größte mobile Datenenspeichereinheit. Allerdings wäre ein vernetztes Hauptspeichersystem, wie es bei großen Datenmengen üblich ist, wesentlich effizienter. Wir haben das Problem bereits gelöst und konnten noch einmal etwa doppelt soviel sichern, was in etwa 0,002% der kompletten Daten entspricht. Der Rest der Antikerdatenbank ist entweder defekt oder verschlüsselt."

„Doktor, ich bin mir sicher, dass dieser Durchbruch wichtig ist, allerdings hätte ein Bericht auf unseren Schreibtischen dafür auch gereicht. Also kommen sie zum Punkt.", warf Blair ein.

„Was wir retten konnten waren die letzten Eintragungen eines Nachrichtenverzeichnis von vor 10000 Jahren und Fragmente der Geschichtsschreibung der Pegasus Ära der Antiker."

Stille herrschte im Raum, abgesehen von dem Bleistift der aus Tony Blairs Hand fiel.

„Wie kommen diese Daten nach Praklarush Taonas? Die Antiker sind, soweit wir wissen, in die Pegasus Galaxie vor der Seuche geflohen, wieso sollten sie zurück kehren?"

„Weil sie dort von einer anderen Plage heimgesucht wurden. Ein Krieg gegen eine gnadenlose menschenverachtende Spezies."

Abydos System

Die Gungnir schwebte um einen der Planeten des Systems.

Sie war auf ihrer Erprobungsfahrt.

Im Hangar stand Kapitän zur See Ehlers, ehemaliger Kommandant der Sleipnir, vor der neuen, noch sehr grünen Besatzung.

Man hatte ihm, fünf Monate nachdem er aus dem Koma erwacht war, diese Aufgabe zugeteilt. Es waren Gerüchte im Umlauf nach denen er diese fünf Monate lang fast durchgehend bei jeder möglichen Abteilung des STK und der Raumstreitkräfte, ja sogar in der Kantine des STK, nach einer Aufgabe gefragt hätte die er erledigen konnte.

Worauf Heyerdahl ihm die Aufgabe überwiesen hatte, die Besatzung des Raumkreuzers Gungnir einzuweisen.

Im Moment war er stink sauer, was man auch deutlich an seinem Tonfall hören konnte: „DAS, meine Herren, ist ein 600 Kilogramm schweres Geschoss, eines der Hauptgeschütze eines Kreuzers der Tyr's Schwert Klasse. Es wird auf bis zu 30.000.000 Meter in der Sekunde beschleunigt.

Wie lautet Newtons erstes Gesetz, Matrose?"

„Ein Körper in Bewegung bleibt in diesem Zustand, Herr Kapitän.", antwortet ein Mann in der ersten Reihe.

„Für halbe Antworten gibt es hier kein Lob, Matrose!"

„…es sei denn eine Kraft wirkt auf ihn ein.", fuhr er schnell fort.

„Geht doch.

Wie wir alle wissen ist der Weltraum leer, also keine beeinflussenden Kräfte.

Das Geschoss trifft mit 405 Petajoule, also 10 hoch 15 Joule, auf. Das entspricht 8800 Megatonnen TNT.

Diese Kanone ist eine Massenvernichtungswaffe und wenn sie schießt fliegt das Projektil, bis es etwas trifft.

Das kann ein Schiff sein, der Planet hinter dem Schiff oder es verfehlt ihn und fliegt 10.000 Jahre und trifft dann etwas anderes.

Wenn sie bei dieser Waffe abdrücken versauen sie irgendwem irgendwo irgendwann den Tag.

Und deswegen warten wir bis der Feuerleitrechner uns eine Feuerlösung gibt und feuern nicht einfach über den Daumen gepeilt ab.", fauchte er einen britischen Schützen an, der vor versammelter Mannschaft stramm stehen musste.

„30.000.000 Meter in der Sekunde? Ich dachte, die Geschütze schaffen bis zu 90% Lichtgeschwindigkeit?", fragte sich ein Unteroffizier in der ersten Reihe laut.

Ehlers drehte sich ruckartig zu ihm um. Mit eisernem Blick anstarrend lief er langsam Schritt für Schritt auf ihn zu.

„Kann irgendjemand hier diesem Klugscheißer sagen, wieso a) das Geschütz dies nicht mit mehr als ein paar Molekülen schafft diese Endgeschwindigkeit zu erreichen und b) weshalb man das Geschütz niemals mit voller Leistung abfeuern sollte?"

Nach einer Weile hob ein eingeschüchtertes Besatzungsmitglied langsam den Arm.

„So viele? Da bin ich ja richtig beruhigt!

Meine Damen und Herren, wenn wir morgen in einen Kampfeinsatz beordert werden, müssen wir diesen leider absagen, denn mit ihnen wird eine Alkeschjagd zum reinsten Himmelfahrtskommando.", antwortete der Kapitän.

Er wischte sich über das Gesicht, atmete einmal tief durch und wies dann den wie Espenlaub zitternden Matrosen an, zu antworten.

Der fing sofort an monoton einen Text herunter zu beten, der klang, als ob er aus einem Lehrbuch kopiert wäre: „Ein Gaußgeschütz ist nur bis zu der ihm zugewiesenen maximalen Leistung zu betreiben, da die Effizienz durch niedrigere Feuerrate wegen Überhitzung gemindert wird."

„Ah, da hat jemand das Handbuch auswendig gelernt. Naja, immerhin etwas.", brummelte Ehlers etwas zu leicht verständlich vor sich hin, dann wandte er sich an den Matrosen:

„Danke für diese erleuchtende Auskunft.

Wie ihr Kamerad Richtig zitiert hat, wird die Effizienz durch Überhitzung gemindert. Im Klartext, wenn man mit zu viel Energie abfeuert verzieht sich das Rohr oder schlimmeres passiert. Diejenigen, die auf die dumme Idee kommen sollten, die maximale Leistung an ein Geschütz anzulegen, werde ich Kielholen lassen."

Ein Funkmeldeoffizier kam in den Hangar gespurtet. Er ging geradewegs auf den Kapitän zu, salutierte vor ihm und überreichte eine Nachricht.

Er las die Nachricht durch und als er aufschaute war allen klar, dass er mit der eben erhaltenen Nachricht überhaupt nicht zufrieden war.

„Wenn ich hier richtig zwischen den Zeilen gelesen habe werden sie schon früher auf dieses Himmelfahrtskommando geschickt werden als wir alle gedacht und gehofft hatten.

Die neue Order lautet, alle Kalibrierungen der Waffen, des Lebenserhaltungssystems, des Hyperaumantriebes und des Schildes so schnell wie möglich zu beenden und zur Erde zurückzukehren, wo uns unsere Staffel Raumjäger zugewiesen wird sowie vier Pelikane, die das Schiff mit Vorräten beladen und die Besatzung aufstocken werden."

Sein eisiger Blick wanderte über den angetretenen Teil der Besatzung: „Jeder von ihnen wird einem erfahrenem Besatzungsmitglied zugewiesen, das mit ihnen dann die Kalibrierungsarbeit zu Ende führen wird. Das erfahrene Mitglied ist für diese Arbeit ihr unmittelbarer Vorgesetzter, egal welchen Dienstgrad es hat."

Erde; Zwei Tage später

„…wir wissen nicht genau was uns in der Pegasus Galaxie erwartet. Nur dass dort ein Feind lauert, der einst die Antiker besiegte und dass nicht durch überlegene Technologie, sondern durch Masse und ungeheuren Fanatismus.", begann Vizeadmiral Heyerdahl seinen Vortrag.

Man hatte in aller Eile eine Expedition zusammen gestellt, um General Hammond und der Prometheus im Kielwasser zu folgen. Allerdings war die Vorbereitung des Planungsstabs nicht so fortgeschritten wie gedacht.

Oberst Reinhardt hatte gleich nach seiner Versetzung seinen Resturlaub genommen und die, wegen einer Sonderregelung fürs STK nicht verfallenden, Urlaubstage hatten sich ganz schön angestaut.

Seine Untergebenen hatten ohne eine Führungsperson nur sehr wenig geleistet und anscheinend die meiste Zeit einen Lenz geschoben.

Das Resultat, eine immer noch festsitzenden Pegasus-Expedition.

Dass die Prometheus wegen eines Zwischenfalls zur Umkehr gezwungen worden war, machte die Lage nicht besser.

„Unsere primären Aufgaben sind die Sicherung und Rettung der Atlantis-Expedition und Schadensbegrenzung. Diese Spezies ernährt sich fast ausschließlich von Menschen, das heißt, sollten sie von der Erde oder der Milchstraße erfahren, werden sie versuchen zu uns zu gelangen. Wir wären wir für sie das reinste Selbstbedienungsbuffet.", fuhr er fort.

„Sie ernähren sich von Menschen? Wäre es nicht effektiver Viehzucht zu betreiben?", fragte ein etwas bleicher Leutnant der RAF.

„Die Übersetzung dieser Passage aus dem gesicherten Text heißt wörtlich übersetzt 'die sich vom Lebenskraft ernähren'. Wir haben noch nicht herausgefunden wie genau dies gemeint ist. Ein Teil unserer Spezialisten ist der Meinung, dass damit Blut gemeint ist und diese Spezies das Vorbild für den Vampir Mythos war."

Ein Raunen ging durch den Hörsaal.

„Und wie werden wir eine offensichtlich so groß angelegte Expedition in die Pegasusgalaxie befördern? Mit einem der Hataks des Freikorps oder via Sternentor?", fragte ein sehr skeptisch dreinblickender Anzugträger in der ersten Reihe.

„Ein Hatak wäre zwar groß genug, allerdings ist die Leistung des Hyperaumantrieb nur in einem gewissen Rahmen steigerbar und ohne ZPM können wir im Moment nicht die nötige Energie aufbringen, um ein Wurmloch in die Pegasusgalaxie zu öffnen.

Die einzige Möglichkeit diese Distanz in angemessener Zeit zu überwinden ist mit einem Schiff mit Asgardhyperraumantrieb."

„Sie wollen einen unserer Kreuzer dazu abstellen? Die sind zu klein um die Expedition und ihr Material zu transportieren.", warf der Anzugträger ein.

„Sie würden sich wundern, was alles in so ein Schiff hinein passt. Allerdings nicht die komplette Expedition, weswegen sie mit der Gungnir und der Mjölnir fliegen werden."

„Bei allem Respekt Vizeadmiral, aber die Erde mit so wenig Schutz zurück und zwei unserer Schiffe ins Ungewisse fliegen zu lassen, ohne einen sicheren Hafen auf der anderen Seite, ohne Unterstützung ist nicht gerade taktisch klug.", funkte ihm der Anzugträger erneut dazwischen.

Heyerdahl schritt von seinem Podium auf den Nörgler in der ersten Reihe zu und beugte sich zu ihm hinunter: „Sie können froh sein, dass sie relativ neu in unserem Kreise sind und bisher nur Akten und Berichte von unserer Arbeit kennen Mister Bottlebee, ansonsten würde ich Sie auf der Stelle wegen unangemessenem Verhaltens gegenüber eines Vorgesetzten aus der Expedition werfen lassen."

„Das können Sie nicht, denn ich unterstehe nicht ihnen und das wissen Sie genau.", warf er dem Admiral direkt an den Kopf.

„Unterschätzen Sie mich nicht. Nur weil Sie uns von der britischen Regierung wegen Langzeitbeobachtungen zugeteilt wurden, heißt das noch lange nicht, dass Sie sich benehmen können wie Sie wollen. Also stecken Sie ihre britische Arroganz weg und verhalten Sie sich wie jeder andere auch, ansonsten werden Sie die längste Zeit Mitglied dieser Expedition gewesen sein."

In der letzten Reihe beugte sich eine Sanitäterin zu einem Oberst: „Der klingt ja fast so, als ob er in der aller letzten Schrottmühle fliegen will, die Jahrhunderte braucht und bei dem ersten leichten Beschuss auseinander fällt."

Der Oberst schnaubte verächtlich: „Sie glauben doch nicht wirklich, dass dieser Sesselfurzer da vorne mitkommt. Nein, er bleibt auf der Erde und 'hält uns den Rücken frei'. Ehrlich gesagt fände ich es beruhigender, wenn wir komplett ohne diese Rückendeckung operieren könnten. Ich will nicht ständig aufpassen müssen das uns nicht der politische Dolch in den Rücken gestoßen wird."

„Außerdem glauben Sie doch nicht wirklich, dass wir einfach so ins Ungewisse segeln? Und wer hat gesagt, dass wir ohne Unterstützung operieren?", fuhr Heyerdahl, der sich wieder beruhigt hatte, mit ruhiger aber eiskalter Stimme fort.

Ein weißes grelles Licht leuchtete neben dem Admiral am Podium auf.

„Sei gegrüßt, Vizeadmiral Heyerdahl. Der Hohe Rat der Asgard hat sich dazu bereit erklärt euch bei dieser Expedition zu unterstützen.", grüßte die kleine grau Gestalt die in dem Licht erschienen war.

„Willkommen auf der Erde Oberkommandierender Thor. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Asgard.", antwortete Heyerdahl, als er sich nach einem kurzen Augenblick von dem Schreck des plötzlich auftauchendem Oberbefehlshaber der Asgardflotte erholt hatte.

Thor setzte gerade an, etwas an die im Hörsaal Versammelten gerichtet zu sagen, als Mister Bottlebee erneut ungeduldig dazwischen redete: „Unterstützung von den Asgard schön und gut, aber ich bezweifle, dass ein paar Asgardschilde und Hyperaumantriebe uns da weiter helfen. Wie Sie bereits gesagt haben, wird sich die Expedition auf feindliches Gebiet begeben und wie Sie ebenfalls berichtet haben, handelt es sich dabei um einen Feind der sogar die Antiker in die Knie gezwungen hat. Und gegen so einen Feind wollen Sie vorgehen?"

Heyerdahl setze gerade an, dem arroganten Anzugträger eine offensichtlich sehr emotionsgeladene Antwort zu geben, als Thor den Finger hob.

Heyerdahl hielt inne und gab mit einer Handbewegung Thor den Vortritt.

„Die Antiker verloren den Krieg gegen einen technologisch unterlegenen Feind. Die Technologie der Wraith ist komplett organisch, ihre Schiffe besitzen eine organische Panzerung mit starker Regenerationsfähigkeit anstelle von Energieschilden. Die kinetischen Waffen eurer Schiffe sollten effektiv gegen ihre Schiffe sein."

„Wie konnten die Antiker einen Krieg gegen einen so unterlegenen Feind verlieren?", fragte Bottlebee skeptisch.

„Mister Bottlebee, sind Sie mit der Schlacht im Teutoburger Wald vertraut?", erwiderte Heyerdahl.

„Teutoburger Wald kommt mir bekannt vor."

„Die Schlacht im Teutoburger Wald war wohl die größte Niederlage Roms in seiner Blütezeit und seines damaligen Herrschers Augustus, bei der drei komplette Legionen und deren Hilfstruppen fast vollständig vernichtet wurden.

In der Schlacht unterlagen die gut ausgerüsteten und ausgebildeten römischen Truppen den Germanen. Einer der wesentlichen Gründe für die Niederlage war die Arroganz Roms. Die Römer glaubten sie hätten die 'Provinz Germania Magna' erobert und befriedet und dass die barbarischen Germanen keine ernstzunehmende Gefahr für sie wären.

Wie wir aus den geschichtlichen Aufzeichnung entnehmen konnten, haben die Antiker vor allem in den ersten Jahren des Krieges sehr hohe Verluste durch eben diese Arroganz, indem sie die einfache Technologie und die weit überlegene Zahl dieses Feindes unterschätzten."

„Wir wissen also, dass uns auf der anderen Seite ein technisch unterlegener, aber zahlenmäßig überlegener Feind erwartet. Das löst noch immer nicht das Problem eines sicheren Hafens. Ich bezweifle, dass wir einfach bei Atlantis anklopfen und nach einer Unterkunft für eine Nacht fragen können, geschweige denn danach einen militärischen Brückenkopf dort einrichten können."

„Wir haben bereits eine Position für unsere Basis…", sagte Heyerdahl mit völlig ruhiger Stimme.

Doch weiter kam er nicht. Bottlerbee unterbrach ihn erneut: „Haben sie etwa einen bewohnbaren Planeten in der Datenbank gefunden auf dem Vorhaben ein Feldlager zu errichten, das, sobald diese Spezies von unserer Anwesenheit erfährt in Grund und Boden gebombt wird? Oder ist es sogar eine antikische Wetterstation, denn das ist die einzige Stationsart, die mir einfällt, die von diesen Wraith nach einem Krieg intakt zurückgelassen worden sein könnte."

„Mister, wenn Sie mich nicht ständig unterbrechen würden, wären wir bereits fertig und ich hätte Ihre essenziellen Fragen bereits beantwortet. Also besinnen Sie sich ihres britischen Gentlemans und lassen Sie mich meinen Vortrag zu Ende führen.", erwiderte Heyerdahl, starke Abneigung in der Stimme mitschwingend. Er atmete einmal tief durch und fuhr fort: „In den geschichtlichen Aufzeichnungen ist von einem geheimen Flottenstützpunkt der Antiker die Rede, der, wegen seiner einmaligen Beschaffenheit, nicht aufspürbar ist. Mann müsste schon über ihn stolpern um ihn zu finden, wenn die Beschreibung des Stützpunktes richtig ist."

„Wenn dieser Stützpunkt so unauffindbar ist, wie können wir ihn dann finden, wenn es diese Wraith in 10 000 Jahren nicht geschafft haben?", fragte Kapitän Erikson, kommandierender Offizier der Mjölnir.

„Wie einige von Ihnen wissen, ist vor etwas mehr als einem Jahr ein GDO durch das Sternentor geflogen. Wie wir fest stellten, enthielt es eine versteckte und für uns unverständliche Nachricht 'Gloria victis! Antikeraußenposten Datenbank, 13, 15 Milliarden'. Nun wissen wir was sie bedeutete.

Gloria Victis war der Titel des Kapitels, über den Rückzug der Antiker aus der Pegasusgalaxie und auch das einzige Kapitel in dem der Flottenstützpunkt erwähnt wurde.

13 war die Archivierungsnummer der verschlüsselten Datei des Stützpunktes und 15 Milliardenste Lösung, war der Entschlüsselungskode."

„Das klingt… verdammt weit hergeholt.", meinte ein Major in der ersten Reihe.

„Es war auch ein verdammtes Glück, dass wir die Nachricht überhaupt so schnell entschlüsselt haben. Selbst mit der Nachricht hätten wir statistisch ein Jahrzehnt gebraucht um die Daten zu finden und zu entschlüsseln."

„Zuerst dachte ich, Sie würden eine sehr waghalsige Strategie verfolgen, aber nun haben sie mich überzeugt.", platze Bottlebee dazwischen. Er war mittlerweile aufgestanden und schaute sich im Raum erwartungsvoll um, als ob er auf eine Reaktion der Zuhörer warten würde.

Nach einem Moment absoluter Stille und einem sehr kritischen Blick von Admiral Heyerdahl fuhr er fort: „Sie sind ein engstirniger Offizier der alten Garde, der sich immer noch benimmt wie zu Zeiten des Kalten Krieges und leichtsinnig seine Truppen aufs Spiel setzt bei irrsinnigen Operationen nur wegen einer Vermutung eventuell ein Antikerkriegsschiff abstauben zu können. Man sollte Sie mit sofortiger Wirkung ihres Kommandos entheben und in Rente schicken, wie man es auch mit all den andern Fossilen des Kalten Krieges gemacht hat."

Heyerdahl starrte den Bürokraten mit einem eisigem Blick an und befahl in einem viel zu ruhigem Ton zwei Fallschirmjägern in der zweiten Reihe: „Geleiten sie bitte Mister Bottlebee zu seinem Auto, er wird den Stützpunkt auf den schnellsten Wege verlassen wollen. Und bitte nehmen sie ihm die Zugangskarte zu diesem Stützpunkt und die Akten über unsere Expedition ab. Und wenn es ihnen nichts ausmacht, schauen sie auf dem Rückweg bei der IT Abteilung vorbei und lassen sie seine Zugangsdaten zu unseren Großservern sperren."

„Sind sie jetzt endgültig übergeschnappt? Ich bin ein Mitglied der britischen Vertretung im IOA. Sie können mir nichts befehlen!"

„Ich befehle Ihnen doch auch nichts. Ich entlasse Sie lediglich aus der Expedition und verweise Sie des Stützpunktes. Sie sind Zivilist und als solcher haben Sie, wenn Sie hier keine Verwaltungsaufgaben zu tun haben, nichts auf diesem Stützpunkt zu suchen."

„Das wird Ihnen leid tun, sich mit dem IOA angelegt zu haben!", funkelte Bottlebee ihn mit blankem Abscheu in seinen Augen an.

„Sie haben da etwas vergessen. Wir unterstehen dem IOA nicht."

„Früher oder später wird auch dem anarchistischen Treiben ihrer Abteilung ein Riegel vorgeschoben und sie werden dem IOA unterstellt.", rief Bottlebee, während er mit leichter Gewalt aus dem Saal bugsiert wurde.

Heyerdahl wartete bis die beiden Fallschirmjäger, nun auch von einem Feldjäger begleitet, den Bürokraten aus dem Raum führten, entschuldigte sich bei Thor für den Aufruhr (Zwischenfalls/die Unterbrechung) und fuhr fort.

Drei Tage später

Die beiden Erdkreuzer Gungnir und Mjölnir lagen im Erdorbit. Alle Vorbereitungen waren bereits abgeschlossen. Es fehlten nur ein paar Expeditionsmitglieder und die Startfreigabe.

Mit dem üblichen Lichtblitz eines Asgardtransporters erschienen ein Oberst und ein Hauptmann auf der Brücke der Gungnir, jeder mit einer Kiste in den Händen.

„Mit freundlichen Grüßen von General Heyerdahl.", grinste Oberst Reinhardt.

„Wir haben Starterlaubnis.", meldete der Funker.

„Gut. Gehen sie mit dem Pegasusgeschwader auf Kurs.", befahl Flottillenadmiral

Ehlers.


weiter: Kapitel 9
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