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Sternentor Kommando - Staffel 3 von Phoenix36

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3.02 Wunden

Cameron Mitchell schlug die Augen auf.

Etwas hatte ihn geweckt.

Es war nicht das Piepen der Lebenszeichen-Überwachung seiner Bettnachbarin oder die Krankenhauskulisse an die er sich schon nach ein paar Tagen gewöhnt hatte.

Langsam drehte er sich vorsichtig um und lugte in Richtung der Vorhänge die sein und ihr Bett von einander trennten.

Durch einen Spalt sah er eine Hand, mit einem Goa'uld Handgerät, das einen orangen Energiestrahl auf die, im Koma befindliche, fremde Pilotin schoss.

Mitchels Augen weiteten sich vor Schrecken.

Ein Goa'uld? Hier?

Und was wollte er von der fremden Pilotin, die nur eine der beiden Piloten gewesen sein konnte, die von Frankreich und Britannien geschickt worden waren?

Er streckte sich und versuchte mit aller Kraft an den Alarmschalter zu kommen, doch er kam nicht weit genug.

Der Vorhang wurde auf die Seite gerissen.

Innerhalb von Sekundenbruchteilen war der Goa'uld auch schon bei ihm, packte seine Hand und presste ihn zurück ins Bett.

Dann nahm er seine Handspange und richtete den Energiestrahl auf seinen Kopf, während er seinen Mund zu hielt.

Mitchell schreckte auf.

Sein Gesicht war schweißgebadet.

Ruckartig drehte er sich in Richtung seiner Bettnachbarin, was mit dem Gestell auf seinen Schultern, das seinen Kopf fixierte äußerst kompliziert war.

Er erkannte durch einen Spalt zwischen den Vorhängen, dass diese immer noch bewusstlos in ihrem Bett lag.

„Ihr geht es gut, Gott sei Dank.", schoss es ihm durch den Kopf.

Das war nun der dritte Alptraum.

Letzte Nacht war er aus dem Schlaf gerissen worden, nachdem er von einem Goa'uld geträumt hatte, der durch einen Asgardtransporter neben dem Bett der fremden Pilotin erschien, diese kurz mit einer Goa'uldhandspange bearbeitete und ihn, kurz bevor er den Alarm auslösen konnte, mit einer Pistole erschoss.

Dem Doktor, der in den frühen Morgenstunden kam, um nach den beiden Patienten zu sehen, fielen sofort die Augenringe unter Cams Augen auf.

„Nicht gut geschlafen, Colonel?", fragte er ihn.

Der brummte nur etwas Unverständliches zur Antwort.

„Haben sie Schmerzen oder können sie nur einfach so nicht einschlafen?"

„Weder noch.", antwortete Cam miesmutig.

„Was hindert sie dann? Sie wissen, dass sie ihren Schlaf brauchen.

Ihr Körper und ihre Seele müssen sich erholen und da ist Schlaf sehr wichtig. Sie brauchen diese Ruhephase."

„Und was ist, wenn diese Ruhephase immer unterbrochen wird?"

Verständnis leuchtete in den Augen des Arztes auf: „Colonel, sie sollten im Moment weniger über belastende Dinge nachdenken. Ich weis, dass es schwierig ist in solch einer Situation nicht über den Krieg und den Feind nachzudenken, vor allem in einem Militärkrankenhaus, aber versuchen sie sich wenigstens vor dem Schlafen abzulenken, dann haben sie auch weniger Albträume."

Mitchell sah nur schweigend aus dem Fenster.

Bundeswehrkrankenhaus des STK

Im Militärkrankenhaus des STK Stützpunktes war die Hölle los.

Vor ein paar Minuten hatte es einen hellen Lichtblitz gegeben und über hundert Soldaten waren erschienen, die meisten schwer verletzt.

Die Krankenschwestern und Pfleger, die zum Großteil nicht eingeweiht waren, hatte das einen Schrecken eingejagt, der es in sich hatte.

Als der leitende Arzt die Abzeichen auf der Uniform eines der Verletzten gesehen hatte, hatte er erst einmal sein geschocktes Personal per Lautsprecher zur Besinnung gerufen und dann General Seibold und das Kommandozentrum der Bundraumflotte verständigt.

General Seibold hatte sofort die Errichtung des mobilen Lazaretts neben dem viel zu kleinen, und nun überfüllten, Krankenhaus befohlen.

Man hatte sogar einen Schwerverletzten auf der Trage im Rettungswagen, der gerade neben dem Krankenhaus parkte, gefunden.

Das Raumflottenkommando hatte die Suche nach Überlebenden der Sleipnir eingestellt.

Einer der Leichtverletzten hatte berichtet, dass der Rest der Besatzung tot war, ihre Leichen verdampft, als die Sleipnir sich selbst sprengte.

Kurz darauf war er vor Erschöpfung zusammengebrochen.

SGC Krankenhaus

Mitchell lag in seinem Bett und starrte wie so oft an die Decke.

Ein Stöhnen vom benachbarten Bett lies ihn herum fahren.

Die fremde Pilotin brummelte etwas. Es war sehr undeutliche, aber in einer Sprache die sicher nicht Englisch oder Französisch war.

„Du bist endlich wach?", sagte Cam zu ihr.

„Wo bin ich? Wie lange war ich weg?", fragte sie mit schwacher Stimme auf Englisch.

„Du bist im Colorado Springs Militärkrankenhaus, die Schlacht über Antarktika ist fünf Tage her.", antwortete Cam.

„Mein Schädel fühlt sich an, als ob jemand sein Hatak darauf geparkt hätte."

In dem Moment kam auch schon ein Doktor in Begleitung einer Krankenschwester in das Zimmer geschossen.

„Sie sind wach?", sagte er überrascht: „Nicht bewegen, sie müssen sich ausruhen, sie haben einige Schäden an der Wirbelsäule und ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten.

Wir haben sie wegen der vielen anderen Verletzungen in ein künstliches Koma versetzt.

Eigentlich sollten sie gar nicht wach sein."

Bundeswehrkrankenhaus des STK

Generalmajor Seibold betrat eines der Krankenzimmer.

„Herr General.", begrüßte ihn Bernier, die Maschinistin der Sleipnir, mit schwacher Stimme.

„Leutnant. Können sie mir sagen was passiert ist? Wir hatten seit dem Auslaufen der Sleipnir nichts mehr von ihnen gehört. "

„Sie sollten sich setzen, das ist eine etwas längere Geschichte…

Einige Wochen zuvor

Die Sleipnir trat aus dem Hyperraum aus und schwenkte in die Umlaufbahn eines Planeten ein.

Sie mussten Ersatzteile anfordern, denn bei dem letzten Angriff auf einen Goa'uldstützpunkt waren sie von zwei Hataks und mehreren Alkesch überrascht worden und im Zuge des Gefechts hatten sie die Langstreckenkommunikation verloren, bevor sie sich zurück ziehen konnten.

„Ich empfange seltsame Signaturen von der Oberfläche des Planeten, welche alles andere überdecken; kein Anzeichen vom Sternentor.", meldete der Sensoroffizier.

„Machen sie einen Zielpunktscan auf einer Fläche von einem Quadratmeter, vielleicht kommen sie dann durch die Störung.", befahl Kapitän Ehlers.

Der Sensoroffizier schreckte auf und deutete auf einen seiner Monitore: „Herr Kapitän, schauen sie sich das an."

Ehlers warf einen seitlichen Blick in Richtung der Sensorstation.

„Der ganze Planet ist mit tausenden Schichten Replikatorenblöcken bedeckt."

„Was! Ich dachte die Replikatoren wären alle zusammen in der Galaxie Ida auf einem Planeten in der Zeit eingefroren?", sagte Ehlers überrascht.

„Anscheinend haben sich einige auf diesem Planeten niedergelassen, als eine Art Reserve, wenn den anderen, wider Erwarten, etwas zustößt.", meinte der erste Offizier.

„Ein Schiff ist soeben aus dem Schatten des Planeten aufgetaucht. Es hat dieselbe Energiesignatur wie die der Replikatorenblöcke."

„Schild aktivieren, Ionenkanonen hochfahren, Gaußgeschütze laden.", befahl Ehlers sofort: „Ich will genauere Daten über das Schiff."

„Ein zwei Kilometer langer bolzenförmiger Replikatorenblock, Herr Kapitän. Und so wie es aussieht, massiv."

„Erste Salve abfeuern.", befahl Ehlers.

„Bei der Entfernung beträgt die Ausweichwahrscheinlichkeit 99 Prozent."

„Dann hoffen wir, dass sie arrogant genug sind nicht auszuweichen. Maximale Geschwindigkeit, Abfangkurs A."

Die Triebwerke der Sleipnir erwachten zum Leben.

Sie beschleunigte so stark, dass nicht alles von den Trägheitsdämpfern abgefangen werden konnte.

Von den Besatzungsmitgliedern hatte sich allerdings jeder zuvor, dank einer Warndurchsage, an irgendetwas festgehalten. Nur ein Sicherheitsoffizier fiel auf den Rücken, als ein Ruck durch das Schiff ging, wie bei einem Bus der stark beschleunigte; er verletzte sich zum Glück nicht.

Das Bundschiff war auf direkten Konfrontationskurs, aus allen Rohren feuernd.

Die beeindruckte das Replikatiorenschiff erst wenig, doch dann schlug die erste Salve ein.

Die Geschosse rissen ganze Krater in die oberen Schichten Naniten und dort wo die Ionenkanonen trafen bröselten die ausgebrannten Nanitenzellen von der Hülle wie Sand der vom Wind davon geblasen wurde.

„Wie ist das möglich? Haben die kein Schild?", fragte Ehlers erstaunt.

„Nein, die oberste Schicht Naniten wird von einem magnetischen Feld besonders stark zusammen gehalten, was sie zu einer Art Panzerung werden lässt, doch unsere Gaußkanonen haben anscheinend genügend kinetische Energie um ihren Panzer zu beschädigen.", antwortete der Sensoroffizier

„Und was ist mit den Ionenkanonen? Die Asgard Energiewaffen hatten wenig bis keinen Effekt auf die Replikatorenschiffe."

„Nun, die Replikatoren absorbieren bei ihren eigenen Schiffen, im Gegensatz zu übernommenen, bei denen sie die Schilde modifizieren, die Energie der gegnerischen Waffen.

Bei kinetischer Energie scheint das nicht zu funktionieren, aber da ist ihre Panzerung meist widerstandsfähig genug werden sie es nicht weiter beachtet haben und anscheinend überlasten die Ionenkanonen die Naniten."

Das Replikatorenschiff antwortete auf diesen überraschend effektiven Angriff mit mehreren ballistischen Geschossen aus Naniten, die jedoch an dem Asgardschild abprallten.

Als die Replikatoren bemerkten, dass sie das Schiff nicht entern und übernehmen konnten, wechselten sie ihre Strategie.

An der Spitze des Schiffes schossen nun blaue Energieladungen in Richtung der Sleipnir.

„Schild auf 50 Prozent."

„Nach ein paar Treffern?", fragte Ehlers geschockt: „Raketenmagazine 1- 4 abfeuern. Unter dem Schiff weg tauchen."

Die Replikatoren kannten anscheinend das Angsthasenspiel nicht, denn das Schiff blieb weiter auf seinem Kurs und hätte um ein Haar das Erdschiff mitgenommen, doch dies tauchte unter dem Nanitenzylinder weg, dessen Oberfläche bereits mit Einschuss-Kratern übersät war, was recht übel aussah, allerdings das Replikatorenschiff nur bedingt beeinträchtigte, angesichts des massiven Nanitenblocks.

Während die beiden Schiffe knapp aneinander vorbei flogen schossen aus den Raketenmagazinen der Sleipnir je fünf Raketen im Sekundentakt und drehten ab.

Die Plasmagefechtsköpfe der Raketen zündeten sofort und versenkten sich tief im gegnerischen Schiff.

Sie bahnten sich ihren Weg durch die Naniten wie ein glühendes Eisen, das in einen Eisblock gerammt wurde.

Einer der Gefechtsköpfe bahnte sich seine Weg in die Reaktorkammer des Schiffes, das daraufhin explodierte.

Einen Großteil der freiwerdenden Energie fing das bereits lädierte Schild der Sleipnir ab, die verdammt nah an dem explodierenden Schiff dran war... zu nah.

Die restliche Energie der Schockwelle, fegte über das Schiff hinweg und beschädigte es stark, während die Besatzung ordentlich durchgeschüttelt wurde.

Die Energie fiel aus.

Der Erste Offizier war der Erste der seine fünf Sinne wieder beisammen hatte.

„Sanitäter auf die Brücke.", befahl er in dem Moment, als die Notbeleuchtung wieder anging.

Kapitän Ehlers saß regungslos und Blut überströmt in seinem Sessel, eine große Wunde klaffte an seinem Kopf und ging sogar über sein Gesicht.

Eine der Abdeckplatten hatte sich durch eine kleine Explosion aus der Decke gelöst, hatte ihn am Kopf getroffen und sein halbes Gesicht aufgeschlitzt.

Es dauerte keine Minuten und zwei Sanitäter erschienen auf der Brücke, verbanden Ehlers Kopf, um die Blutung zu stoppen, verfrachteten ihn auf ihre Trage und verschwanden in Richtung Krankenstation.

Als sie verschwunden waren stellte sich der Erste Offizier vor den Stuhl des Kapitäns und aktivierte die Sprecheinrichtung schiffsweit.

„Schiffszeit …", er schaute auf die zersprungene Uhr die am Boden neben der Tür lag: „Auch egal. Hier spricht der Erste Offizier Fregattenkapitän Rüdgers, ich übernehme das Kommando."

Er beendete die Durchsage und wandte sich an die Brückenbesatzung: „Schadensbericht."

„Ich glaube es wäre einfacher aufzuzählen was noch funktioniert: das Licht, die schiffsinterne Kommunikation, die Lifte."

„Keine Lebenserhaltung?"

„Arbeitet nur zu einem Bruchteil seiner Effizienz und das was sie schafft, entweicht durch kleine Risse, die über die ganze Hülle verteilt sind."

„Alle unwichtigen Sektionen räumen und abschotten."

„Das wird den Prozess nur verlangsamen, die Risse sind einfach zu viel. Selbst Abdichten würden wir nicht vor der vollständigen Dekompressation schaffen."

„Wie viel Zeit bleibt uns?"

„Zwei bis Drei Stunden."

Rüdgers überlegte kurz, dann wandte er sich wieder an die Offiziere: „Beladen sie alle unsere Flieger mit den Fusionsbomben die wir haben und lassen sie sie in einem gleichmäßigen Muster um den Planeten verteilen, aber so, dass ein Platz für unsere Dame frei bleibt. Die schleppen sie dann auf die Position und kehren in die Hangars zurück, um die Besatzung aufzunehmen.

Der Rest der Besatzung packt alles Wichtige zusammen, Proviant, Sauerstoffreserven, wenn es geht versuchen sie ein paar der kleineren Luftaufbereitungsanlangen auszubauen, um sie mit in die Pelikane zu nehmen. Ich will alle von Bord haben. Stapeln sie die Besatzung in den Pelikane und stopfen sie welche hinter die Sitze der Waffensystemoffiziere in den RJ1 wenn es sein muss.

Bernier reparieren sie das Notsignal; sie haben zwei Stunden."

Zwei Stunden später stand Rüdgers alleine in Paradeuniform auf der Brücke und schaute der Besatzung hinter her, die in der Leere des Weltraums verschwand.

Da fast alle Systeme ausgefallen waren, musste die Sleipnir von Hand gesprengt werden.

Kurz zuvor war er im Maschinenraum gewesen, hatte alle Sicherheitsprotokolle und Vorrichtungen deaktiviert und zwei der Reaktoren volle Pulle hochgefahren, so dass sie sich überladen würden.

Er salutierte ein letztes Mal, bevor das Schiff explodierte.

Heute, Bundeswehrkrankenhaus des STK

Seibold stand immer noch neben Berniers Bett.

Er hatte sich während der ganzen Zeit während sie erzählt hatte, nicht von der Stelle bewegt.

„Nun, nach ein paar Tagen tauchte plötzlich ein Asgard Schiff auf und hat uns aufgesammelt. Thor hatte die Explosion des Planeten bemerkt und da er auf dem Weg zur Erde recht nahe vorbei kam, hat er einen kleinen Umweg gemacht, uns aufgesammelt und ein paar Minuten später waren wir hier."

Auf einmal bemerkte Seibold den leitenden Arzt hinter sich stehen. Anscheinend war er schon eine ganze Weile dort gestanden.

„Doktor, nichts zu tun?", fragte Seibold mit einem starken Unterton der nach Ironie klang.

„Komischerweise habe ich wirklich nichts zu tun.", sagte der leicht amüsiert und grinste: „Thor also. Das erklärt einiges. Keiner der Patienten schwebt in Lebensgefahr oder hat irgendwelche schweren Verletzungen.

Sie sind nur alle erschöpft, abgesehen von Ehlers liegt im Koma."

„Selbst mit dem Salz der großen Niederlage in der Wunden sind es kleinen Siege die immer wieder Mut geben."

Bernie und der Arzt schauten Seibold leicht irritiert an.

Der stand auf und verschwand, zum abschied nickend, aus dem Zimmer.


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