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Vergebene Homeruns und eine Sahara im Labor von moth-to-flame

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2. Kapitel

Sam blickte einfach nicht mehr durch. Sie war eigentlich zu müde für diese Arbeit, aber es konnte doch nicht so schwer sein! Aber sobald sie den Reaktor in eine aufrechte Position bringen wollte, schalteten sich sämtliche Funktionen ab. Dieses Problem kannte sie schon länger, aber es musste doch eine Lösung geben! Der Reaktor war im Längsformat viel zu unhandlich..."Verdammtes Teil!", langsam wurde sie wütend.

Aus Versehen fegte sie bei ihrem Ausbruch ein paar Dutzend Gefäße voll mit Wüstensand vom Planeten PX48702 vom Tisch und der Boden hatte plötzlich mehr Ähnlichkeit mit der Sahara als mit dem Labor.

"Oh Mann! DAS DARF DOCH NICHT WAHR SEIN!"

Fluchend und schimpfend machte sie sich auf den Weg zur Abstellkammer, um etwas zum aufkehren dieser Sauerei zu holen...

"Abstellkammer" war eigentlich ein völlig irreleitender Begriff für diesen riesigen Raum, fand O'Neill als er ihn betrat. Riesige Regale voll von Putzmitteln, Besen, Handtüchern und allen möglichen und unmöglichen anderen Utensilien waren zu sehen, es glich fast einem Archiv. Kein Wunder, die riesige Anlage hier drin im Cheyenne Mountain musste nun mal sauber gehalten werden.

Er wollte sich gerade einen Handbesen und einen Putzlappen schnappen, als ihn ein Geräusch aufschrecken lies.

"Col. was machen Sie denn hier?", Carter war wirklich verwundert, ihn hier zu sehen und hatte sich ein wenig erschreckt.

"Verdammt, Carter, machen Sie das nie wieder, sich so an mich ranzuschleichen!". Carter stutzte bei dem seltsamen Ausdruck in seinem Gesicht.

"Tschuldigung, Sir, ich wollte nur, ich ähm, hatte ein kleines Ungeschick..."

"Sie auch? Muss wohl heute ein besonderer Tag sein, na ja, Scherben bringen Glück!". Er schnappte sich endlich was er brauchte und wollte in der Tür verschwinden, als diese plötzlich zufiel.

"Col. nein, nicht! Die Tür lässt sich ohne Schlüssel nur von außen öffnen!"

"Hey, das war ich nicht! Die ist von alleine zugefallen! Haben Sie denn keinen Schlüssel, Major?". Schuldbewusst zuckte Sam mit den Schultern.

"Nein."

"Ähm, nur dass ich das richtig verstehe, Carter. Soll das heißen das wir hier EINGESPERRT sind?". Seine Worte hatten einen ziemlich belustigten Unterton, wie Sam fand, und auch ihr Herz tat einen Extraschlag bei dem Gedanken, die Nacht mit Jack alleine hier in diesem Raum verbringen zu müssen...DÜRFEN!

"Sieht ganz so aus."

"Es ist kalt hier drin!"

"Ja", nickte Carter, sie wusste ebenso wenig wie O'Neill was sie sagen sollte.

"Es ist nicht das erste Mal das wir zusammen in der Scheiße...ich meine KÄLTE hocken...", jetzt grinste der Col. und auch Sam musste schwach lächeln, bei der Erinnerung an die Arktis...

"Na ja, ich schätze so kalt ist es dann auch wieder nicht."

Auch Jack schmunzelte, aber die Schmerzen von seinem halb erfrorenem Bein und den gebrochenen Rippen damals waren gar nicht so witzig gewesen, hingegen andere Erinnerung daran waren noch immer sehr belustigend...

Der Col. lehnte sich gegen die Tür und ließ sich langsam zu Boden gleiten. Auch Sam hatte sich inzwischen gesetzt, allerdings einige Meter weit entfernt.

"Major, sie haben nicht zufällig Pokerkarten dabei, was?"

"Nein, und ich glaube das wir nicht vor morgen vermisst werden...wenn überhaupt."

"Oh, ich hab mir noch gedacht ich sollte mir was zu essen mitnehmen..."

Aber Sam fand das jetzt weniger komisch. Dieser Small Talk brachte sie manchmal zur Weißglut.

Lange schwiegen beide.

Plötzlich ging das Licht aus.

"Strom?", fragte Jack etwas beunruhigt.

"Nein, Sir, wenn wir den Lichtschalter finden, geht das Licht in zehn Minuten wieder an - Energiesparmaßnahme...der Strom für die Anlage ist am Tag teuer genug...".

Jack war aufgestanden und suchte blind nach dem Lichtschalter. Dabei haute er sich das Schienbein bei einem der knapp daneben stehenden Regale an und stieß einen unterdrückten Schmerzensschrei aus.

Sam kicherte und endlich hatte Jack den Schalter gefunden.

"Haben Sie grade gelacht, Major?", fragte er gespielt ärgerlich.

"Nein, Sir!", log Carter vergnügt.

"Verdammt, Sam, der Sir und der Colonel sind in meinem Privatquartier und sehen grade zu, wie Jerry Dowell einen Homerun nach dem anderen schlägt, okay?"

"Okay,....Jack.", erwiderte sie mit einem Grinsen, das er aber wegen der Dunkelheit nicht sehen konnte.

"Schon besser..", Jack hatte sich wieder gesetzt.

Endlich ging das Licht wieder an. Mittlerweile war es wirklich kalt geworden in dem Raum und Sam fröstelte.

"Jetzt rutsch schon endlich rüber zu mir, ich beiße doch nicht. Außerdem ist mir auch scheißkalt.", grinste Jack und nickte auffordernd.

Sam lächelte schüchtern und rutschte hinüber zu Jack. Dieser bereute es wirklich, seine Jacke im Quartier liegen zu haben und genauso wie Sam kurzärmelig zu sein.

Plötzlich stand Jack auf.

"Hey, vielleicht liegt hier irgendwo was rum, das wir gebrauchen könnten?"

Und wirklich, hinter ein paar Putzeimern und Lappen fand er eine uralte mottenzerfressene Decke.

Schnell präsentierte er Sam stolz seinen Fund und setzte sich wieder neben sie. Er breitete die Decke über sie und sich. Sam kuschelte sich enger an ihn und er genoss ihre Nähe.

Wieder langes Schweigen. Das Licht ging wieder aus.

"Ich hätte meine Taschenlampe mitbringen sollen.", witzelte Jack.

Sam kicherte leise.

Sam kam es irgendwie seltsam vor, so nah bei dem Mann zu sein, den sie liebte und trotzdem Welten von ihm entfernt. Sie musste jetzt irgendwie versuchen, eine Mauer einzureißen, hoffentlich war das der richtige Weg:

"Denkst du noch oft an Charlie?", flüsterte sie vorsichtig.

"Es vergeht kein Tag ohne einen Gedanken an ihn und wie es ihm wohl da oben geht.", erwiderte Jack wehmütig.

"Wie...wie war er so?", fragte Sam weiter, erstaunt darüber das Jack, der sonst nie viel freiwillig von sich oder seiner Vergangenheit erzählte, so offen zu ihr war. War da vielleicht doch mehr als Fürsorge für seine Untergebene und Freundschaft? Sie hoffte es so sehr...

"Er war einfach....Charlie. Immer ein Lächeln auf den Lippen, immer lustig, immer wollte er irgendetwas erleben. Aber er war auch sehr schüchtern und sensibel.". Jack wunderte es, das er das alles so leicht herausbekam, ohne gleich im Selbstmitleid zu ertrinken. Vielleicht lag es daran, WEM er das alles gerade erzählte...

"Genau wie sein Vater eben...", hauchte Sam.

"Du findest ich bin sensibel?"

"Oh ja, mehr als du je zugeben würdest. Du magst vielleicht eine harte Schale haben, aber du bist nicht immer der hartgesottene Soldat, den du immer vorgeben willst, du bist ein sehr sensibler Mensch." Und sie legte vorsichtig, fast schüchtern ihre Hand auf seinen Brustkorb. "Hier drin.".

Jack hörte einen Moment lang auf zu atmen und verkrampfte sich bei ihrer Berührung. Es war unvorstellbar.

"Und seine Mutter?"

"Sara? Ich habe sie geliebt, sie war eine tolle Frau."

"War?"

"Ja, es ist vorbei. Sie hat mir nie die Schuld an dem.....an dem Unfall gegeben, aber ich konnte ihr nicht mehr in die Augen sehen, ohne das mich die Schuldgefühle zerfressen haben. Und sie war nach Charlies Tod ein völlig anderer Mensch. Genau wie ich. Aber ich habe gelernt, damit fertig zu werden. Charlie wird immer da drin sein.", sinnierte er und legte seine Hand auf die von Sam auf seinem Brustkorb. "Ich kann nicht ändern, was geschehen ist. Es ist schmerzvoll und traurig, aber die Zeit heilt alle Wunden, wenngleich bei einigen tiefen Narben bleiben.", schloss Jack.

"Danke!"

"Wofür?"

"Für dein Vertrauen. Ich weiß, dass du es nicht jedem schenkst."

Er löste seine Hand von Sam's und seufzte.

weiter: Kapitel 3
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