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I only have eyes for you von moth-to-flame

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2. Kapitel

Plötzlich höre ich ein Auto die Auffahrt herauf fahren. Vielleicht hat sich jemand verfahren oder es ist Missy, meine Nachbarin, die wieder einmal mit ihren Freundinnen Bridge spiel war. Ich bin manchmal bei ihr und trinke ihren scheußlichen Kaffee, wir reden über so belanglose Dinge...das tut manchmal gut.
Missy ist 67 und vor 2 Jahren ist ihr Mann gestorben...sie hat es auch nicht leicht. Es klingt nicht wie ihr alter Ford Scorpio, aber ich gebe mich mit der Erklärung zufrieden und rühre mich nicht.
Ich höre eine Autotür zuschlagen. Klingt verdammt nah...
Irgend jemand läutet an meiner Haustür! Ich rühre mich nicht. Vielleicht denkt dieser jemand, ich schlafe und verduftet wieder...Schritte im Garten. Verdammt, jemand der weiß, wo er mich finden kann.

Knackende Geräusche auf der Leiter, die auf das Dach führt...es wird heiß. Ich will mich aufsetzen und dem Besucher wenigstens anständig gegenübertreten.
Langsam dämmert es mir. Daniel! Es ist Daniel. Er hat wahrscheinlich als einziger in der Basis mitbekommen, wie schlecht es mir geht.
Ich seufze und öffne die Augen. Die Schritte kommen vom anderen Ende des Daches immer näher, aber es ist mir egal, was Daniel von mir denkt. Er soll ruhig sehen, wie ich mich fühle. Er bleibt stehen. Ich warte darauf, dass er was sagt. Warum sagt er nur nichts?
"Sir...?", flüstert plötzliche eine Stimme. Eine weibliche Stimme...es ist SAM!!!!! Mein Gehirn schreit einen stummen Hilfeschrei. Überraschung ist kein Ausdruck für das, was ich empfinde. Ruckartig springe ich auf die Füße und starre sie ungläubig und mit offenem Mund an. Tatsächlich, sie ist es...das fahle Licht der alten Straßenlaterne ist zwar nicht hell, aber ich erkenne sie eindeutig...was denkt sie jetzt wohl von mir? Ich meine, was würde ich selbst von mir denken, wenn ich auf mein Dach kommen würde und ich dort auf dem Rücken, alle Viere von mir gestreckt, liegen würde, den Blick in den Himmel gerichtet...?
"CARTER...!", rufe ich überrascht.
"Colonel.", antwortet sie mit einem Nicken. Ich setze mich wieder überwältig zurück auf den Boden.
Seltsamerweise setzt sie sich neben mich. "Major, gehen Sie wieder...ich bin betrunken.", sage ich und könnte mich selbst ohrfeigen...ich habe Angst.
Sie bringt den Mut auf und kommt mich besuchen und ich bin so gemein zu mir.
"Nein, Sie sind nicht betrunken.", sagt sie ruhig.
Sie hat recht. "Sie haben recht.", sage ich und seufze resignierend.
Sie nickt nur kurz. Ich reiche ihr eine der reichlich vorhandenen Bierflaschen und den dazugehörigen Öffner. Sie bedankt sich leise und nimmt einen Schluck.
"Wie spät ist es?", gibt es etwas Belangloseres, das ich jetzt fragen könnte?
Sie sieht auf die Uhr. Es ist erst neun.
"Woher wissen Sie, dass ich hier oben bin?", frage ich.
"Ich wusste es nicht. Ich würde hier heraufkommen, wenn ich nachdenken muss.", flüstert sie.
"Sie glauben, ich muss nachdenken...!", antworte ich. Ich bin so gemein...
"Ja. Sie sind schon seit Wochen so komisch. Ich musste in letzter Zeit auch oft nachdenken.", sagt sie offen.
Ich schaue sie an. Ein Fehler. Ihre Augen erscheinen im Halbdunkel fast schwarz und sind verdammt schön.

Bright eyes

is it a kind of a dream
floating out on the tide
following the river of death downstream
oh is it a dream
there's a fog along the horizon
a strange glow in the sky
and nobody seems to know where you go
and what does it mean
oh oh is it a dream

bright eyes
burning like fire
bright eyes
how can you close and fail
how can a light that burned so brightly
suddenly burn so pale
bright eyes

is it a kind of shadow
reaching into the night
wandering over the hills unseen
or is it a dream
there's a high wind in the trees
a cold sound in the air
and nobody ever knows when you go
and where do you start
oh oh into the dark

~~*Art Garfunkel*~~

"Sie haben recht. Wie immer. Worüber denken Sie nach?", frage ich unverschämt.
Sie zögert. Nimmt einen Schluck von dem Bier und sieht zu den Sternen auf. Ich erwarte eine Rede von irgendwelchen astronomischen Abstraktionen, um vom Thema abzulenken.
"Über uns.", sagt sie leise. Tja, Pech gehabt, Jack. Sie ist nicht so ein Feigling wie du.
Ich sehe sie wieder perplex an. Sie lächelt. Ich kann nicht anders und erwidere es.
"Ja, geht mir ähnlich.", gebe ich zu. "Es gibt viel darüber nachzudenken.", addiere ich und sehe sie fragend an. Sie nickt.
"Sir, was Sie...", begann sie. Ich glaube, ich höre nicht richtig.
"SAM!", rufe ich und sie zuckt zusammen. "Tschuldigung...aber bitte, tu mir das nicht an und erinnere mich auch jetzt noch daran, dass ich dein Vorgesetzter bin, okay?", sage ich sanfter. Sie nickt. Sie versteht. Sie beschwert sich nicht. Wie immer. Ich schließe dankbar die Augen und bin gespannt darauf, was jetzt kommt. Ich bin immer noch völlig konfus über ihre bloße Anwesenheit. Sie sieht mich Momente lang mit einem undeutbaren Blick an, bevor sie fortfährt.
"Jack, was...du....damals...gesagt hast. Du weißt schon...bei diesem Zartarc-Test...", beginnt sie wieder.
"Ich meinte jedes Wort.", sage ich sanft und unterbreche sie wieder. Sie sieht mich mit diesem einen Blick an, den ich so fürchte...er lässt mich abheben.
"Das wollte ich hören", flüsterte sie.
"Ich wollte es dir vorher sagen...oder nachher...aber nicht...so! Es war sehr schlimm für mich...und für dich sicher auch...", stammle ich.
Sie nickt. Ich weiß, dass es so für sie war.
"Und ich wollte schon früher mit dir darüber reden, aber...es war alles so schwer. Martoufs Tod...und dann habe ich mich nicht mehr getraut.", sagte sie leise und ich sehe es ihr an, dass sie immer noch um Marty trauert. Hey, verurteilt mich nicht, ich hatte Marty auch gern, er war ein ordentlicher Kerl, loyal, ehrlich und mutig...aber er wollte nun mal Sam...genau wie ich.
"Martoufs Tod war sehr schwer für dich...", stelle ich fest. Wie dumm von mir. Sie weiß es - ich weiß es...es ist...verdammt Jack!
Sie nickt wieder.
"Ich habe ihn sehr gern gehabt...Jolinar hat ihn geliebt. Es war seltsam...zweigeteiltes Gefühl.
Manchmal war ich mir nicht ganz sicher. Verstehst du. Ein Teil von dir trauert mehr als der andere...es ist verwirrend.", versucht sie zu erklären und ich glaube, ich verstehe es.
"Kann ich mir vorstellen.", sage ich sanft.
"Aber ich habe gesehen, dass es dir in letzter Zeit nicht so gut ging. Ich wusste warum. Aus dem selben Grund, aus dem ich immer wieder überlegt habe, alles hinzuschmeißen. Und heute kam ich nach Hause und dachte an dich. Nicht, dass das etwas Neues wäre. Aber ich habe mich in mein Auto gesetzt und bin losgefahren. Voilà, hier bin ich...", sagt sie.
Hat sie gerade gesagt, dass sie öfters an mich denkt? Ja, das hat sie. Mein Herz verdoppelt seine Arbeit. Ich mache mir ein neues Bier auf.
"Ich denke auch oft an dich.", sage ich und es klingt dämlich...wie alles, was ich von mir gebe.
"Also, ich bin hier - du bist hier. Wir sollten darüber reden.", sagt sie und ich denke, dass es logisch klingt, aber ich weiß nicht, was ich sagen soll.
"Es gibt nicht viel zu sagen, glaube ich. Ich kann nur eines sagen, Sam. Ich liebe dich.", raune ich und es verfehlt seine Wirkung nicht. Ihr Blick verändert sich...Sie kämpft gegen Tränen und ich weiß, wie das ist. Es tut so verdammt weh...es ist so schwer.
Ich lege ihr zögernd meinen Arm um die Schulter. Irgendeine Mauer bricht ein. Sie fängt an, hemmungslos zu schluchzen und ihr Kopf liegt plötzlich auf meiner Brust. Ich streiche ihr beruhigend über den Kopf.
"Hey, so schlimm?", frage ich und lächle. Sie senkt den Blick. "Nein...ich...liebe dich auch!", flüstert sie.
"Jetzt, wo es ausgesprochen ist, klingt es gar nicht so dumm...", stelle ich fest und sie lächelt endlich wieder ihr Lächeln.
"Und jetzt?", fragt sie und spricht aus, was ich denke.
"Ich weiß es nicht, Sam. Ich weiß es wirklich nicht. Aber wir müssen einen Weg finden.", sage ich und ich weiß es wirklich nicht.
Wir schweigen eine Weile.
"Es ist eine einfache Frage...", sage ich schließlich.
"...mit einer schweren Antwort...", erwidert sie und ich weiß genau, was sie meint.
"Wollen wir es?...Wollen wir es und setzen unsere Karriere aufs Spiel, riskieren alles, wofür wir...vor allem du...dein Leben lang gearbeitet haben?", frage ich.
Sie sieht mich an. Sie sieht mich einfach nur an. Das schlimmste, was sie sagen könnte...nichts. Ich will mich von ihrem durchdringenden Blick abwenden, aber plötzlich sind ihre Lippen auf den meinen und ihre Hand auf meinem Hinterkopf.
Sie drückt mich gegen ihren Mund und ich küsse sie zurück. Zur Hölle mit den AirForce-Regeln....ich küsse zurück! Es ist so wunderschön...so anders als damals in der Zeitschleife...der Impuls geht von ihr aus.
Sie will es...
Ich versinke in dem Kuss, und als sie mich längst loslässt, sind meine Augen immer noch geschlossen und meine Lippen bewegen sich noch, als würden sie die ihren umschließen.
Ich öffne die Augen und sie lächelt mich an. Ich schwebe in Gedanken immer noch dem Kuss hinterher und sehe sie verliebt an.
"Ich will es.", sagt sie. Ich sehe sie glücklich an. Ich hätte so etwas niemals erwartet...niemals. Habe ich das überhaupt verdient?
Und trotzdem nagt das schlechte Gewissen an mir...
"Ich weiß, wie sehr du deine Arbeit mit dem Stargate liebst...die Reisen auf andere Planeten, die anderen Kulturen...deinen Vater regelmäßig mit dem Raumschiff spazieren fahren zu können...deine militärische Karriere......Sam, ich will nicht schuld daran sein, wenn sie dir deinen Lebensinhalt nehmen!", sage ich und einige Momente lang sieht sie mich traurig an.
"DU bist mein Lebensinhalt.", raunt sie leise und ich glaube nicht zum ersten mal an diesem Abend, dass ich mich verhört habe.
Dann sind ihre Lippen wieder auf den meinen und ich bin so verdammt glücklich! Ich küsse zurück und plötzlich ist ihre Zunge in meinem Mund. Ich treffe sie mit meiner und sie tanzen einen verbotenen Tanz. Endlich trennen wir uns. "Wow...", kommentiere ich.
"Ich will es auch.", sage ich schließlich.
Sie lehnt sich wieder gegen mich und ihr Kopf sinkt wieder auf meinen Brustkorb.
"Ich dachte nicht, dass dieser Tag heute noch etwas Besonderes wird...", murmle ich wahrheitsgemäß. Sie seufzt glücklich und schlingt ihre Arme um mich. Ein wunderbares Gefühl, ihr so nahe zu sein. Wie lange träume ich schon davon?
"Ich kann dir gar nicht sagen, wie gut und richtig es sich anfühlt, hier bei dir zu sein.", sagt sie leise und ich lache. Sie liest meine Gedanken.
"Wie lange sitzt...", sie räuspert sich grinsend, "...liegst du eigentlich schon hier oben?", fragt sie. Ich zucke mit den Schultern. Ich weiß es wirklich nicht. Aber sie spürt, dass mir kalt ist. "Gehen wir rein?", frage ich.
Sie nickt lächelnd und nimmt ihren Kopf von meiner Brust. Ich stehe auf und reiche ihr die Hand. Sie nimmt sie und ich ziehe sie in meine Arme. Wie gut es sich anfühlt...

Wir sitzen auf dem Sofa und trinken Kaffee. Ich bin glücklich, mit der bloßen Tatsache, sie neben mir zu wissen. Wir reden über belanglose Sachen, lachen über unsere Abenteuer, reden über Daniel, Teal'c...es ist wundervoll. "Ich habe das vermisst...", sage ich schließlich und sie sieht mich fragend an.
"Einfach nur rumzusitzen und zu plaudern, ohne ein schlechtes Gefühl dabei haben zu müssen.", erkläre ich.
"Ja, du hast recht. Ich auch.", pflichtet sie mir lächelnd bei.
Ich sehe ihr zu, wie sie an ihrem Kaffee nippt. Gott, wie schön sie ist. Ihr Haar steht ein wenig wirr ab und sie sieht einfach nur bezaubernd aus.
"Es ist ziemlich heiß hier drin!", sagt sie und grinst unschuldig. Dann zieht sie sich ihren Pullover aus und macht es sich in einem Shirt neben mir auf der Couch gemütlich. Ich folge ihrem Beispiel und lege meinen Kopf auf ihren Schoß. Sofort sind ihre Hände in meinem Haar, wuseln dort herum...streichen sanft über meine Wangen und dann über meine Lippen. Ich schließe genussvoll die Augen und kann mich nicht daran erinnern, jemals in meinem Leben etwas Wundervolleres gespürt zu haben. Ich seufze zufrieden und sie wischt mit ihren Händen meine letzten Zweifel an der Richtigkeit unseres Tuns weg. Irgendwann höre ich sie gähnen. Auch ich bin müde.
Ich werfe ihr einen ängstlichen Blick zu. "Du wirst doch jetzt nicht mehr nach Hause fahren?", frage ich besorgt.
Sie schüttelt langsam den Kopf. "Meine erste Nacht im Hause O'Neill...", sinniert sie und lächelt verträumt. Ich grinse.
"Du kannst mein Bett haben.", schlage ich vor und gähne herzhaft.
"Ich habe nicht vor, irgendwohin zu gehen. Auch wenn es dein Bett ist...", murmelt sie und lehnt sich noch weiter nach hinten. Ich will aufstehen, aber ihre Hand auf meiner Brust hält mich zurück. Ich grunze und liege wieder halb auf ihr. Sie seufzt zufrieden und schlingt ihre Arme um mich.
Wenig später werden ihre Atemgeräusche rhythmischer und schließlich schlafe auch ich irgendwann ein.

Morgens

Ich öffne meine Augen. Irgend etwas stimmt nicht. Es ist nicht wie sonst. Ich bin weder auf dem Dach noch in meinem Bett. Ich öffne die Augen. Ich liege weich...irgendwo. Ich erkenne meine Couch. Hatte ich gestern wirklich so viele Biere, dass ich auf der Couch geschlafen habe? Das mache ich sonst nie... Ich drehe meinen Körper und wundere mich noch, dass ich keine Kopfschmerzen habe. SAM! Sie lächelt mich verschlafen an und die Erinnerung trifft mich wie ein Keulenschlag. Ich grinse zurück und erhebe mich trotzdem. Ich reibe mir verschlafen die Augen. Ich sehe auf die Uhr...so spät.
"Morgen...", raune ich schnell. "Äh...haben wir nicht heute um 10 eine...", füge ich hinzu.
"BESPRECHUNG!", schreit sie plötzlich und spring auf ihre Füße.
"Na dann mal los, sonst kommen wir zu spät!", sage ich und bestehe darauf, dass sie das Bad zuerst benützt. Sie lächelt dankbar und ich zeige ihr den Weg.

Wir nehmen beide unsere eigenen Wagen und ich fahre etwas später los als sie.
Trotzdem kommen wir fast gleichzeitig in der Basis an. Ich kann es einfach nicht ertragen, ohne sie zu sein.
Nacheinander betreten wir den Besprechungsraum. Teal'c und Daniel starren uns an. Hammon sitzt mit auch schon da. SIE WISSEN ES...
Ihre Blicke kommen mir so verdammt wissend vor.
Ich tausche einen unauffälligen Blick mit Sam, aber sie hat schon Platz genommen und ist wieder Major Carter. Sie würdigt mich keines Blickes. Ich habe vermutet, dass sie besser damit umgehen kann als ich. Und so ist es auch. Ich kann das nicht...ich kann es nicht!
Hammond und die anderen inklusive Sam diskutieren über irgendeinen Planeten, aber ich kann mich darauf nicht konzentrieren, ich habe nur Augen für Sam.

I only have eyes for you

my love must be a kind of blind love
I can't see anyone but you
are the stars out tonight
I don't know if it's cloudy or bright
I only have eyes for you dear
the moon may be high
but I can't see a thing in the sky
I only have eyes for you
I don't know if we're in our garden
or on a crowded avenue
maybe millions of people go by
but they all disappear from view
and I only have eyes for you

~~*Art Garfunkel*~~

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