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Hast du Angst? von moth-to-flame

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2. Kapitel

Das sind Gedanken, die ich in letzter Zeit immer hege, wenn ich so wie jetzt gerade alleine in meinem Quartier sitze und über mich und meine Leben nachdenke. Habe ich das erreicht was ich wollte? Sicher, ich habe ein Leben, um das mich viele andere beneiden würden. Wem würde es wohl nicht gefallen, jede Woche einen neuen Planeten in einer Milliarden von Lichtjahren entfernten fremden Galaxie zu besuchen, fremde Kulturen, die meist sogar von der Erde stammen zu erforschen. Und wer kann von sich schon sagen, er habe mitgeholfen, die Welt vor ihrer vielleicht schlimmsten Bedrohung zu retten? Ich kann es, das muss ich mir eingestehen. Und es erfüllt mich mit Stolz. Aber manchmal beneide ICH andere Menschen, die jeden Tag ihrer normalen unbedeutenden Arbeit nachgeben, um die Familien zu erhalten, die sie zu Hause erwartet. Manchmal denke ich, es wäre ein schöneres Leben, jeden Tag zu einem dich liebenden Ehepartner heimzukehren, dich von ihm umarmen zu lassen. Kinder? Kinder gehören einfach dazu. Ich denke, dass fast jeder erwachsene Mensch das Bedürfnis hat, hier auf der Welt ein Zeichen seiner Existenz zu hinterlassen, eine Spur seines Daseins. Und wie soll das besser gehen als seine Gene in Form von Nachwuchs weiterzugeben.

Ein Klopfen an der Tür lässt mich unsanft aus meinen Gedanken schrecken. Ich stehe auf und öffne die Tür.
"Major Carter, ich soll Sie an das Briefing erinnern.", erklärt Teal'c, der im Türspalt erscheint.

Richtig. Das Meeting heute. Die Entscheidung über ein nächstes Missionsziel. Ich höre mich seufzen.
"Alles in Ordnung?"; fragt der Jaffa mit erhobener Augenbraue.
"Ähm...ja klar, ich komme sofort!", antworte ich abwesend und schmeiße ihm die Tür vor der Nase zu. Schnell schnüre ich mir meine Stiefel und bringe meine Uniform in Ordnung, bevor ich mein Quartier verlasse und Richtung Besprechungsraum gehe.

Ich bin die Letzte. Daniel, Teal'c und der General sehen mich vorwurfsvoll an. Ich grinse entschuldigend und sie wenden ihre Blicke ab. Der Colonel hat nicht aufgesehen, als ich den Raum betreten habe. Er kommt selbst oft genug zu spät zu einer Sitzung. Er weiß wie peinlich das ist. Ja, der Colonel, Jack O'Neill. Der Mann meiner verbotenen Träume. Ich habe es gespürt, seitdem ich damals vor fast 4 Jahren in die Besprechung geplatzt bin und er überrascht war, das ich eine Frau war. Ich muss heute noch lächeln, wenn ich an seine Reaktion denke. Das, was ich gespürt habe, hat sich in all den Jahren noch verstärkt, in allem war wir zusammen durchgemacht haben. Anfangs habe ich meine Gefühle noch geleugnet. Versucht, es mir auszureden. Er sei zu alt und solche Sachen. Aber er sieht einfach verdammt gut aus und gerade sein Alter ist etwas, das mich fasziniert. Diese grauen Haare sind einfach sexy, ja ich habe gelernt, mich mit dieser verbotenen Liebe zu arrangieren. Ich leugne sie nicht mehr, ich verstecke sie jetzt. Auf jeden Fall versuche ich, es niemandem zu zeigen. Wie einfach es klingt - ICH LIEBE MEINEN VORGESETZTEN.
Verdammte Air-Force-Regeln. Nun gut, selbst ohne diese Regeln würde ich mich wahrscheinlich nicht trauen, ihm meine Liebe zu gestehen. Aus Angst, enttäuscht zu werden. Ich weiß, dass er auch etwas für mich fühlt, spätestens seit diversen Erfahrungen mit der Tok'ra Technologie. Aber ich bin mir sicher, dass es nur übertriebene Fürsorge war. Er sieht in mir wahrscheinlich so etwas wie eine Tochter, auf die man ein Auge werfen muss. Ich muss wieder sarkastisch schmunzeln, er wäre fast alt genug, um mein Vater zu sein.
Ich liebe alles an ihm, seinen Sarkasmus, seine Gestik, seine Körpersprache, einfach alles. OH GOTT das ist unfair. Dieser Mann sitzt hier zwei Meter entfernt und ist dabei trotzdem Millionen von Meilen entfernt. Ich muss es einfach einsehen, es ist eine unmögliche Liebe. Ich werde niemals erfahren, wie sich seine Lippen anfühlen, ich werde niemals gewisse Worte hören, die er mit seiner dunklen Stimme sanft in mein Ohr flüstert. Ich werde nie seinen Atem spüren, der sanft über meinen Nacken streift. Ich werde nie seinen muskulösen Oberkörper streicheln können, was ich mir immer schon gewünscht habe. Wieder seufze ich.

Erst jetzt merke ich, dass mich alle anstarren.
"Major, zum dritten Mal, Sie können sich jetzt setzen."; wiederholt Hammond verwirrt.
Ich murmle ein schnelles "Tut mir leid" und setze mich neben Teal'c. "Alles in Ordnung?", flüstert Daniel zu mir herüber. Ich nicke und versuche zu lächeln. Es klappt, er ist zufrieden und wendet sich wieder dem Briefing zu. Alle Augen sind auf Hammond gerichtet, der gerade unseren nächsten Besuchsplaneten beschreibt. Ich höre nur mit halbem Ohr hin, wie immer in letzter Zeit wenn Jack in meiner Nähe ist. Ich weiß nicht wie lange ich das noch durchstehen kann, oder will. Er sieht mich an. Er hat seinen Kopf jetzt doch gehoben und sieht mir mit seinen schokobraunen und so warmen Augen direkt in meine. Ich schlucke und wende mich ab. Ich kann diesem Blick nicht standhalten. Jedes Mal, wenn er mich ansieht, durchzucken mich Milliarden von kleinen Blitzen und mein Herz macht Überstunden. Seine Gesichtszüge haben sich in mein Gehirn gebrannt. Ich schließe nachts die Augen und sehe in vor mir.
Seine warmen braunen Augen, höre seine dunkle und doch samtigweiche Stimme, sehe sein seltenes Lächeln. Ja, er lächelt wirklich selten. Sarkastisch grinsen, das sieht man öfter. Aber ein wirkliches aufrichtiges Lächeln ist eine Rarität. Er mimt immer den kalten und gefühlslosen Colonel, aber ich weiß das er innerlich sensibel und verletzt ist. Verletzt immer noch vom Tod seines Sohnes. Er fühlt sich bis heute immer noch schuldig für Charly. Und auch die Trennung von Sarah nagt immer noch an seinem geschundenen Herzen. Sie sagt, es wäre, weil er sich abgewendet hat und seinen Schmerz alleine ertragen wollte, aber ich weiß es besser.
Er hat einfach seine ihm eigene Art, mit Schmerz, sowohl psychisch als auch physisch, umzugehen und damit erscheint er seiner Umgebung oft introvertiert.

Wieder bemerke ich, dass alle Augen im Raum auf mich gerichtet sind. Was war das Thema? General Hammonds Augen verengen sich zu böse blitzenden Schlitzen. "Major Carter, zum allerletzten Mal, entweder Sie konzentrieren sich jetzt auf diese Sitzung oder ich schicke Sie zu Doc. Frasier, verstanden?", bestimmt er ärgerlich.
Ich nicke. Ich muss mich zusammennehmen. Wenn das so weiter geht...

Endlich ist diese nichtsnutzige Sitzung vorbei. Ich kann mich erinnern - früher konnte ich es kaum erwarten zu jedem dieser Briefings überpünktlich zu erscheinen um mit den anderen die aktuellsten Erkenntnisse über neue Planeten zu diskutieren. Aber jetzt...So vieles hat sich geändert und manchmal frage ich mich wirklich um den Sinn meines Lebens.
Schnell schüttle ich den Kopf um endlich diese lästigen Gedanken zu vertreiben und richte meine Schritte rasch in Richtung meines Quartiers. Ich schließe meine Tür hinter mir und seufze erleichtert. Hier kann ich endlich ich sein und muss nicht immer die glückliche Fassade aufrecht erhalten. Ich lege mich auf mein Bett und verschränke die Arme hinter meinem Nacken. Ich starre sinnlos an die Decke. Keine Minute, ja keine Sekunde eines Tages vergeht, ohne dass ich an ihn denken muss. Wie konnte es so kommen? Ich weiße es nicht aber ich fürchte, dass sich Gefühle als eines der wenigen Dinge auf dieser und aller anderen Welten nicht kontrollieren lassen. Liebe ist ein zweischneidiges Schwert. Wer auch immer diesen Spruch geschrieben hat, hat den Nagel so ziemlich auf den Kopf getroffen.

Ich beschließe, mich nicht länger selbst zu bemitleiden. Immerhin werden wir morgen zu einer Mission aufbrechen und ich muss fit sein. Außerdem befreit Sport die Gedanken. Ich ziehe meine Trainingsklamotten an, schnappe mir ein Handtuch aus der Kommode und gehe Richtung Sporthalle. Ich könnte mir selbst in den Hintern beißen, hier runter gekommen zu sein. Mein erster Blick beim Betreten der Halle fällt auf zwei Boxer in der Ecke - Jack und Teal'c... Ich verdrücke mich lautlos wieder und sehe den beiden aus sicherer Entfernung zu. Wenn auch Teal'c ansonsten ein gefürchteter Krieger zu sein scheint und über weitaus mehr Kraft als ein normaler Mann verfügt, scheint er in diesem Sport doch Jack unterlegen zu sein. Geschickt weicht Jack jedem von Teal'cs Schlägen aus und platziert die seinigen beinahe immer perfekt. Ich mustere das Spiel seiner Oberarmmuskeln, wenn sie sich zu einem weiteren gestreckten Schlag formen. Er trägt nur ein ärmelloses enges graues Shirt und mein Pulsschlag verdoppelt sich, bei diesem Anblick. Er schwitzt und seine Bauchmuskeln zeichnen sich feucht unter diesem süßen Shirt ab. Er tänzelt wieder um Teal'c herum. Dieser rote Helm gefällt mir nicht...Und dann sieht er plötzlich zu mir. Unsere Augen treffen sich und ich wäre am liebsten vom Erdboden verschluckt worden. Er sieht verlegen aus, fast ein bisschen erschrocken. Er ist unachtsam und Teal'c nützt die Chance. Er platziert eine saubere Rechte auf Jacks Unterlippe. Dieser taumelt und stöhnt leise. Er schüttelt den Kopf "Teal'c, verdammt noch mal!"; schimpft er. Teal'c zuckt die Schultern und ich glaube, ich kann sogar den Anflug eines Lächelns auf seinem sonst so harten Gesicht erkennen.
Ich muss mir ein Grinsen verkneifen und tue so, als hätte ich nichts gesehen. Ich nicke den beiden noch einmal zu und nehme das Laufband für mich in Besitz. Jack flucht noch ein paar Mal, bis es Teal'c schließlich zu viel wird und er verduftet. Jack seufzt und nimmt sich den Helm ab. Seine Haare stehen wild ab. Einfach süß.
Ich kann meinen Blick nicht mehr von seinem Oberkörper lassen und stolpere fast vom Laufband. Jack zieht die Handschuhe aus und fängt an, Gewichte zu stemmen. Ich werfe ihm verstohlene Blicke zu.

Nach einer halben Stunde Laufen habe ich die Anspannung in Jacks Nähe satt, er macht keine Anstalten, das Training für heute gut sein zu lassen. "Schon Schluss für heute, Carter?", fragt er schwer atmend unter der Last eines nach meinen Schätzungen ziemlich schweren Gewicht, das er schier mühelos über seinem Oberkörper gestemmt hat. Ich nicke nur, ich bin in seiner Nähe nicht mehr Herr über meine verbalen Funktionen. Schnell gehe ich Richtung Dusche.

Ich lasse den heißen Strahl der Dusche sanft meine Nackenmuskulatur massieren und verdränge mit wiederholtem Kopfschütteln den Gedanken, mit Jack unter der Dusche zu stehen. Ich hasse mich! Warum kann ich mich nicht in jemand anderes verlieben? Die Welt ist ungerecht.

Am nächsten Abend
Planet PX61908

Wir haben den ganzen Tag den Planeten erforscht und haben uns mittlerweile ein ganzes Stück vom Gate entfernt. Jack hat vorgeschlagen, die Nacht hier auf der kleinen Lichtung mitten in einem kleinen Waldstück zu verbringen und uns morgen auf den Rückweg zu machen. Es kommt mir gerade recht, ich bin hundemüde und den anderen scheint es ähnlich zu gehen. Ich lege mich in mein Zelt und kuschle mich in meinen Schlafsack. Ich höre Teal'c im Nebenzelt leise meditieren und Daniel schnarchen. Das monotone Schlafgeräusch wiegt mich schon fast in den Schlaf, als ich plötzlich das laute Knacksen eines Astes hinter meinem Zelt vernehme. Die anderen scheinen nichts davon bemerkt zu haben aber ich krieche sofort aus meinem Zelt um dem Geräusch nachzugehen. Ich seufze erleichtert als ich Jack im Schein unseres beinahe erloschenen Lagerfeuers auf einem umgefallen Baum sitzen sehe. Er singt leise vor sich hin. Ich lächle. Leise schleiche ich mich an ihn heran. "BOOM!"; mache ich und Jack fällt vor Schreck fast vom Baum. Ich grinse und er versucht, sein Grinsen zu verbergen.
"Verdammt noch mal, Carter!", flucht er.
"Sorry, es war einfach zu verlockend!"; erkläre ich und steige unbeholfen über den Baum, um mich neben in zu setzen.
"Was machen Sie hier, Sir?", frage ich.
"Na ja, eigentlich bin ich ja müde, aber ich kann nicht schlafen.", sagt er und blickt mir direkt in die Augen. Eine warme Welle durchfährt mich.
Ich nicke zustimmend. Er schaut in den Himmel und seufzt leise. Ich weiß nicht was ich sagen soll, ich bin verlegen. "Carter...ich meine...:Sam?", flüstert er und ich erschaudere.
"Mhm?".
"Was ist in letzter Zeit los mit Ihnen?", fragt er mit tiefer Stimme und ich bekomme eine Gänsehaut von deren Klang.
"Von was reden Sie, Sir?", frage ich.
"Jack!"; bestimmt er und ich muss trotz meiner Nervosität ein Lächeln verbergen.
"Also, antworten Sie mir nun oder was?", fragt er erneut und richtet seinen Blick wieder auf mich. Ich sehe auf und treffe seine Augen. Ein fataler Fehler. Wie soll ich ihm in die Augen sehen und gleichzeitig lügen?
"Ich...ähm....es ist nichts!", versuche ich auszuweichen aber ich weiß das es erfolglos ist.
"Weichen Sie mir nicht aus, Sam. Ich weiß das etwas nicht stimmt und ich werde Sie nicht wieder schlafen lassen, ohne das Sie mir es nicht erzählt haben!", bestimmt er und schaut mich aufmunternd an.
"Ich weiß nicht ob ich es einfach so sagen kann, es ist so schwer.", antworte ich wahrheitsgemäß. "Wir halten uns doch für Freunde, oder?", fragt er plötzlich. Ich nicke verständnislos. "Freunde erzählen einander doch alles, oder?", fragt er weiter und ich kann wieder nur nicken. "Also?", hakt er weiter nach und ich bewundere plötzlich seine Hartnäckigkeit.
"Ich kann es nicht!", höre ich mich plötzlich schreien und stehe auf um wegzulaufen. Tränen sammeln sich in meinen Augenwinkeln und ich renne durch den dunklen Wald. Ich weiß, dass er mir folgt aber ich will es nicht. Ich lasse meinen Tränen freien Lauf. Ich HASSE MICH! Warum bin ich so dumm. Was hätte schon schief gehen können? Ich hatte so viel Angst verletzt zu werden. Ich könnte mich ohrfeigen. Wie soll ich ihm je wieder unter die Augen treten ohne verlegen zu sein für meine Feigheit. Er wird denken ich will ihm nicht erzählen, was mich bedrückt. Aber es ist ja wirklich so, nur weiß er ja nicht, WAS mich bedrückt. Ich kann es nicht. Verdammt noch mal.
Ich sehe nicht mehr auf den Weg vor mir und ich stolpere. Ich schreie laut auf vor Schreck und stürze einen kleinen Abhang hinunter. Jack schreit auch. Besorgnis in seiner Stimme. Er ist bei mir. Ich sehe zu ihm auf und schließe die Augen. Ich kann nicht mehr stark sein und meine Gefühle verbergen. Ich kann nicht mehr. Ich kann nicht mehr.

"Sam. Alles okay?"; fragt er wirklich besorgt.
Ich nicke unter Tränen. Er hilft mir auf und stützt mich. Ich schüttele das Laub von meiner Hose. Er überzeugt sich noch mal davon, dass es mir gut geht. Dann nimmt er meine Hand und ich glaube zu sterben. Sie ist so warm und sendet ein Gefühl der Geborgenheit aus, das ich noch nie in meinem Leben gefühlt habe.
Er führt mich zurück zum Lager. Schließlich setzen wir uns wieder auf den Baum. Er schüttelt den Kopf.
Ich sehe ihn verwirrt an.
"Sie hätten einfach sagen können, dass Sie es nicht sagen wollen."; tadelt er.
"Ich will es Ihnen ja sagen!", unterbreche ich ihn. Er sieht mich an. Unsere Blicke treffen sich.
"Also?", wiederholt er.
"Also, egal was Sie jetzt vielleicht denken oder sagen wollen. Bitte lassen Sie mich einfach ausreden. Ich bin nicht gut in solchen Dingen.", beginne ich und könnte mich selbst ohrfeigen bei dem Gedanken daran, was ich gerade mache. Er nickt schweigend und sieht mich groß und erwartungsvoll an.
"Colonel........Jack!..........ich kann meine Gefühle für dich nicht länger leugnen, ich habe sie seit Jahren versteckt und vergraben, aber ich kann nicht mehr. Ich kann es einfach nicht mehr."; ich weine wieder. "Jack, ich liebe dich, so lange schon. Ich liebe dich so sehr das es schon weh tut.", schließe ich. Er sieht mich entsetzt an. Seine Augen blitzen nervös. Ich kann seinen Blick nicht deuten. "Verzeih mir!", flüstere ich und stehe auf.
Seine Hand greift nach meiner. Ich schaue ihn an. Er zieht mich wieder auf den Baum. Unsere Blicke treffen sich. Seine Hand lässt meine los und er legt sie auf meine Wange, um eine Träne wegzuwischen. Ich weine noch mehr. "Sam, ich liebe dich auch!"; raunt er und in diesem Moment fallen FELSEN von meinem Herzen.
"So lange!"; flüstert er fast unhörbar.
Ich lächle und weine wieder, diesmal sind es Freudentränen. Er schenkt mir ein Lächeln. Vielleicht das größte und seltenste Geschenk, das er mir machen kann. Er zieht mich sanft näher zu sich. Ich sehe ihn aus glasigen Augen an. Er lächelt wieder. Wunderschön. Dann beugt er sich langsam herunter und sieht mich ein letztes Mal fragend an. Dann legen sich seine Lippen sanft auf die meinen und Tausende Stromstöße wandern durch meinen Körper. Seine Lippen sind zart und geschmeidig. Der Kuss hauchzart und vorsichtig. Ich rutsche noch näher an ihn und lege meine Hände um seinen Nacken. Ich verstärke den Kuss. All die Liebe und Leidenschaft der versteckten Gefühle kommen ans Tageslicht. Schließlich lassen wir voneinander ab. Er lächelt wieder sein seltenes Lächeln. Ich lächele zurück. "Wow!", flüstert er und ich schaue ihn verwirrt an.
"Ich dachte nicht dass sich meine Träume je erfüllen würden!"; antwortet er auf meine stumme Frage. Ich lehne mich seufzend an seine Brust und höre auf seinen Herzschlag.

Wir sitzen noch Minutenlang auf diesem Baum und er umarmt mich und hält mich einfach nur fest. Wünsche gehen auch für mich in Erfüllung.

am nächsten Morgen

Ich wache mit einem Grinser im Gesicht auf. Daniel packt seine Sachen vor meinem Zelt uns sieht mich verschlafen an.
"Wunderschönen Guten Morgen!"; werfe ich ihm überschwänglich an den Kopf und er kneift die Augen zusammen. Ich kichere und schlage ihm auf die Schulter. "Ist das heute nicht ein prächtiger Tag?", lache ich.
Daniel schaut mich entgeistert an. "Ist was passiert?", fragt er verständnislos. Ich grinse nur wieder blöd und mache mich dann auch daran, meine Sachen zu packen. Teal'c steht schon lange abmarschbereit am Rand der Lichtung und beobachtet die Umgebung.
"Hi! Schöner Tag heute, was?"; begrüße ich ihn.
"In der Tat, Major Carter.", erwidert er kühl und sieht mich abschätzend an.
Eine halbe Stunde später kriecht schließlich auch ein verschlafener Jack aus seinem Zelt. Ich grinse ihn sofort an und er grinst zurück.
Unsere Augen treffen sich und wir sprechen tausend Worte ohne den Mund zu öffnen. Ich höre Daniel sagen: "Jack, warum grinsen Sie so?"
Aber Jack gibt keinen Ton von sich und sieht einfach nur mich an. Daniel folgt seinem Blick und ich glaube, er versteht langsam.

Auf dem Rückweg zum Stargate wurde nicht viel gesprochen. Teal'c und Daniel waren uns ein paar Meter voraus und in einem unbeobachteten Moment zog ich MEINEN Colonel an mich und küsste ihn zärtlich, ehe er es sich versah. Als sich unsere Lippen trafen, verlor unsere Umgebung jegliche Bedeutung und wir versanken in unserem Kuss.
Plötzlich hörte ich Daniel sich räuspern. Erschrocken sahen Jack und ich gleichzeitig auf. Daniel grinste und Teal'c legte seinen Kopf schief.
Wir zuckten die Schultern und machten uns schließlich wieder auf den Weg. Fast beim Stargate angekommen, nahm Jack meine Hand.
"Ähm...Jack, Sam, ich wollte nur noch sagen, dass wir über diese...uhm...Sache unseren Mund halten werden, nicht wahr Teal'c?", ließ der junge Archäologe sich vernehmen und Teal'c verbeugte sich zustimmend.
Wir grinsten dankbar und als Daniel und Teal'c endlich durch das Wurmloch verschwunden waren, zog mich Jack an sich und küsste mich stürmisch. Ich lachte in den Kuss hinein und legte meine Hände um seinen Nacken. "Ich liebe dich Sammy!"; flüsterte mir Jack ins Ohr und in meinem Magen fing es an zu kribbeln. Sammy...wie lange hatte ich diesen Namen schon nicht mehr gehört. Als Kind hat mich meine Mutter immer so genannt.
"Ich dich auch, Jack!"
Und dann gingen wir hintereinander durch das Gate und versuchten General Hammond nicht zu offensichtlich anzugrinsen.

Mein Leben hat wieder einen Sinn. Ich bin vollkommen glücklich. Zum ersten Mal in meinem Leben.

Ende
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