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Blue von moth-to-flame

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Kapitel 2

19.13 Uhr
Sams Quartier

Sam hatte eine geschlagene Stunde vor Jacks Quartier gewartet, aber als Teal'c dann noch immer nicht zurückgekommen war, hatte sie aufgegeben. Natürlich war sie immer noch besorgt um den Colonel, aber sie würde versuchen, Teal'c auszuquetschen.

am nächsten Tag

05.37 Uhr
Teal'cs Quartier

Früh am nächsten Morgen klopfte sie an die Tür des Jaffas. Wie erwartet war er schon lange wach. Der kleine Raum war übersäht mit Kerzen. "Hi!", begrüßte sie ihn und er antwortet ihr mit einem kurzen Nicken. "Hast du gestern etwas aus dem Col. herausbekommen können? Wie geht's ihm?"; fragte sie neugierig. "Du machst dir Sorgen um ihn.", stellte er fest. Sam wurde verlegen. "Ja natürlich, er...er ist mein Vorgesetzter...mein Teamkollege.", antwortete sie nervös.
"Ja, das ist korrekt. Aber er ist noch mehr als das für dich.", erklärte er wohlweißlich und Sam bekam fast Angst. Woher wusste er...?
Sie sah ihn mit gerunzelter Stirn an. "Er ist ein Freund. Mehr nicht.", verteidigte sie sich. "Wenn du das sagst, Major Carter."; erwiderte dieser ungerührt. "Du solltest ehrlich zu dir sein und auf dein Herz hören.", addierte er und Sam war völlig verwirrt. "Hat er dir gesagt, was mit ihm los ist, Teal'c?", fragte sie wieder. "Das solltest du selbst herausfinden, dein Verstand kämpft mit deinem Herzen, nicht wahr?", sprach er weiter.

Sam glaubte ihren Ohren nicht zu trauen, es war alles die volle Wahrheit. So etwas hätte sie diesem Mann hier nicht zugetraut. Diesem nach außen so kalten und disziplinierten Krieger, der immer nur so viele Worte als unbedingt notwendig sprach.
"Na schön, wenn du mir also nichts über O'Neills Zustand sagen kannst, dann werde ich wieder gehen, Danke, Dr. Freud!"; gab sie ein wenig ärgerlich von sich und zischte aus der Tür. Teal'c schüttelte den Kopf. Er lächelte...

Sam fluchte leise vor sich hin. Woher wusste Teal'c, dass sie für ihren CO. mehr empfand, als sie sollte, ja mehr als sie sich selbst eingestehen wollte?
Gott, sie liebte ihn...jetzt war es gar nicht mehr so schwer, es sich selbst weiß zu machen. Wie einfach es klang. Major Samantha Carter liebt ihren Vorgesetzten, Colonel Jack O'Neill.

Sie hatte die Tür zu ihrem Quartier gerade hinter sich geschlossen und lies sich mit einem tiefen Seufzer auf ihr ungemachtes Bett fallen. Sie kroch unter die noch warme Decke, zog sie sich über den Kopf und schloss die Augen. Das hatte sie als Kind auch immer gemacht, wenn sie traurig war oder nachdenken musste. Sie fühlte sich dann irgendwie beschützt und unbeobachtet. Sie überlegte, wie es wohl wäre, es ihm einfach ins Gesicht zu sagen. "Colonel, haben Sie eine Sekunde Zeit für mich? Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich Sie von ganzem Herzen liebe, SIR!"...murmelte sie. Sam bemerkte, wie dumm es klang und wie unmöglich diese Situation war. Sie musste grinsen, aber bald verhärteten sich ihre Gesichtszüge und eine einsame Träne fiel auf das weiße Laken.

9.03 Uhr
Besprechungsraum

Als General Hammond zum auf neun Uhr angesetzten Meeting im Besprechungsraum erschien, waren nur Dr. Daniel Jackson und Teal'c anwesend und standen auf. Er nickte den beiden kurz zu. "Wo sind Colonel O'Neill und Major Carter?"; fragte er und just in diesem Moment rauschte Samantha herein, entschuldigte sich förmlich und setzte sich mit einem gequälten Lächeln neben Teal'c. Schließlich schlenderte auch Jack mit den Händen in der Hosentasche in den Raum, begrüßte die Runde halbherzig und nahm neben Carter Platz. Wie immer, wenn Sam ihn sah, flatterten Hunderte kleiner Schmetterlinge in ihrem Bauch auf. Jack ging es nicht anders. Er freute sich jeden Tag darauf, sie wiederzusehen. Er hatte zwar über all die Jahre gelernt, seine Gefühle tief in seinem Inneren zu verstecken und nach außen immer der coole, abgehärtete und gefühlslose Colonel zu sein. Aber mit der Zeit wurde das immer schwerer und lange würde er dieses brodelnde Gefühlschaos in seinem Herzen nicht mehr unter Kontrolle halten
können. Am liebsten wäre er wieder in sein Quartier gelaufen, hätte sich auf den Boden gesetzt und wieder in die Leere geschaut, ohne an etwas oder besser gesagt, jemanden denken zu müssen. Aber er konnte das ja nicht immer machen, er konnte nicht einfach vor seinen Gefühlen davonrennen, das würde ihn mit der Zeit vollkommen verrückt werden lassen.

Die fünf anwesenden Personen waren in eine Diskussion über ihr nächsten Missionsziel, das zwischen zwei Planten entschieden werden musste, vertieft. Daniel und Teal'c waren für P3X765, weil dort laut der Sondendaten Anzeichen einer alten, den Griechen relativ ähnlichen Kultur zu finden wäre und Teal'c einige der Zeichen, die die Sonde entdeckt hatte, wiedererkannte. Sam war für den zweiten Planeten, P4X912, weil sie aufgrund der Bodenbeschaffenheit dort Naquada-Vorkommen vermutete. Jack saß teilnahmslos dabei und lies die anderen die Entscheidung treffen. Seine Gedanken waren ganz woanders. Er sah sie verstohlen an. Diese freche blonde Frisur, die wunderschönen tiefblauen Augen, in denen er jedes Mal wie in einem riesigen Ozean versinken konnte...Ihre vollen, leicht nachgezogenen Lippen, von denen er so gerne wissen würde, wie sie sich anfühlten. Ja eigentlich wusste er das ja, aber das war nicht dasselbe gewesen. Damals in der Zeitschleife war das eher eine total egoistische und
unüberlegte Handlung gewesen, schließlich hatte er damals ja nicht auf ihre Reaktionen Wert legen müssen. Für sie war es niemals passiert. Und wenn er ehrlich war, bereute er es heute irgendwie. Es kam ihm plötzlich vor, als hätte er sie verraten.

Die Art wie sie ihre Hände einsetzte, wenn sie in der Diskussion ein weiteres Argument vorlegte, die Überzeugende Deutlichkeit in ihren Augen. Ihre Art, sich zu bewegen...OH GOTT! Wie liebte er diese Frau...

"Colonel! Würden Sie bitte so freundlich sein und meine Frage beantworten?", kam es plötzlich sehr gereizt von General Hammond. Seltsam, Jack hatte seine Frage gar nicht gehört...
Er sah verwirrt in die Runde und acht Augen sahen ihn mehr als fragend an. "Ähm...Wie war die Frage?", flüsterte er unschuldig.
"Colonel, würden Sie bitte etwas mehr Ernst in diese Sache legen, ja? Ich hatte gesagt, ich würde Ihnen die Entscheidung ihres nächsten Reisezieles überlassen. Es wurden für beide Planeten triftige Argumente vorgelegt."; erklärte er gereizt.
"Ja,...uhm...okay, dann nehmen wir den zweiten, den mit dem Naquada!", bestimmte er ein wenig verlegen und sah Sam an.
Diese lächelte ein wenig, aber schon alleine diese kleine Geste bestätigte Jacks Wahl für ihn als die richtige. Daniel seufzte verächtlich und Teal'c nahm es ohne eine Regung zur Kenntnis. Wie immer. Hammond lies sich noch über ein paar andere mögliche Reiseziele aus, als es plötzlich an der Tür zum Besprechungszimmer klopfte. Ein junger, blondhaariger Bote trat ein. "Ähm...entschuldigen Sie bitte vielmals die Störung, aber hier ist eine Eilzustellung. Major Carter?", lies dieser sich vernehmen. Carter stand auf und der Bote trat auf sie zu. Er holte einen großen Blumenstrauß hinter seinem Rücken hervor und drückte ihn einer verdutzten Sam in die Hand. Dann verlangte er noch eine Unterschrift und verschwand. Verlegen und mit gerötetem Kopf drehte sich Sam wieder den Anderen zu und legte den Blumenstrauß auf den Tisch. Hammond räusperte sich und fuhr fort. Jack konnte sich fast nicht mehr beherrschen. Natürlich hatte er den Blumenstrauß für sie bestellt, aber das dieser Bote gerade
hier vor allen reinplatzen musste und ihn selbst und vor allem Carter so in Verlegenheit brachte, hatte er nicht gewollt. Teal'c sah schon die ganze Zeit mehr als auffällig zu ihm und am liebsten wäre Jack im Erdboden versunken. Immer nervöser rutschte er auf seinem Stuhl hin und her, seine Hände waren schweißnass. Endlich beendete Hammond die Besprechung und Jack rannte fast in sein Quartier. Er schloss die Tür hinter sich und rutschte daran auf den Boden. Er wischte sich mit einer Hand über die Stirn und atmete ein paar Mal heftig aus und ein.

Hätte er Teal'cs Rat befolgt und eine Karte mit seiner Handschrift, aber ohne einen Namen dazugelegt, er wäre wohl soeben gestorben. Gott sei Dank hatte er sich das nicht getraut.


weiter: Kapitel 3
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