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Alex von moth-to-flame

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Kapitel 6: Frauenbesuche

abends
19.42 Uhr

Jack musterte die Decke seines Quartiers und atmete seufzend aus. Das war die perfekte Ausrede für die Goa'uld. Sie konnten behaupten, die Menschen hätten das Asgard-Raumschiff zum Absturz gebracht und somit den Vertrag gebrochen und die Erde vernichten. Diese Gedanken spukten Jack durch den Kopf. Er saß auf dem Bett in seinem Quartier und dachte über die ganze Misere nach. Wahrscheinlich war es Thor dessen Leiche in der Pathologie des Militärkrankenhauses lag und mit dessen Körper niemand etwas anfangen konnte. Diese Vorstellung war erschreckend. Thor hatte ihnen schon so oft aus der Patsche geholfen. Und jetzt sollte er auf eine solche Art und Weise gestorben sein? War es möglich, dass das Raumschiff einfach so abgestürzt war? Befanden sich Replikatoren an Bord? Nein, das hatten die Techniker bereits ausgeschlossen. Jack setzte sich im Bett auf und starrte nun statt der Decke die geschlossene Tür an. Für solche Gedanken brauchte er einfach einen fixen Punkt, auf den er sich
konzentrieren konnte. Was brachte ein Asgard Schiff zum Absturz? Waren es am Ende die Goa'uld gewesen? In einer fernen Galaxis wütete ein Krieg zwischen den erstarkten Goa'uld und den von den Replikatoren geschwächten Asgard. War Thor gekommen, um um Hilfe zu bitten? Hatten ihn die Goa'uld verfolgt und versuchten nun, den Menschen die Schuld dafür in die Schuhe zu schieben? Durch ein resolutes Klopfen wurde er aus seinen Überlegungen gerissen.
Ohne seine Aufforderung abzuwarten, trat Freya ein und schloss die Tür hinter sich.

Die Tok'ra blieb vor seinem Bett stehen und faltete die Hände vor ihrer Brust. "Hallo, O'Neill.", stammelte sie. "Hi!", antwortete Jack und versuchte, cool zu bleiben. "Ich...wollte dir nur mitteilen, dass wir herausgefunden haben, dass es sich tatsächlich um Thors Raumschiff gehandelt hat. Das tut mir sehr leid.", erzählte sie aufrichtig. Jack nickte. Das war nur die Bestätigung seiner Annahme. "Kann ich irgend etwas für dich tun?", fragte Freya. Ihre Stimme hatte wieder diesen säuselnden, verführerischen Tonfall angenommen, und Jack fühlte sich sofort unbehaglich. "Nein...nein...ich...es geht mir gut.", winkte er ab und grinste. Doch Freya trat näher an das Bett heran.
"Was gibt's denn noch?", fragte der Colonel ungeduldig. "Ich...ich habe dich vermisst, O'Neill. Ich bin froh, dass ich mit auf die Erde kommen durfte, um dich wieder zu sehen...", wisperte sie. O'Neill rollte mit den Augen. In ihm sperrte sich alles gegen die Anmachversuche dieser Frau, die sich gerade in aufreizender Pose auf die Bettkante gesetzt hatte und ihn abwartend musterte. Er lächelte immer noch höflich. Doch als Freya ihm ihre Hand auf den Brustkorb legte, atmete er tief ein und ergriff ihr Handgelenk. "Freya...nicht.", bat er leise. Gekränkt wandte die Tok'ra ihr Gesicht ab. Jack seufzte, ließ ihre Hand aber nicht los. "Hör zu. Du bist...eine sehr hübsche...Frau und ich...ich...", stammelte er. Er hörte sie leise schluchzen und drehte mit seiner freien Hand ihren Kopf zu ihm. Er wischte ihr sanft die Tränen von den Wangen. "Nicht weinen. Aber versteh doch. Es hat nichts damit zu tun, dass du eine Tok'ra bist.", versuchte er ihr zu erklären, was nicht ganz der Wahrheit entsprach.
"Ach nein...?", fragte sie unter Tränen. Jack schüttelte bedächtig den Kopf und ließ ihr Handgelenk frei. "Nein. Aber ich kann nicht. Ich kann nicht, weil...es schon jemanden gibt, verstehst du?", flüsterte er. Freya senkte ihren Blick. "Ich verstehe.", sagte sie fast unhörbar leise und stand auf.
"Danke.", sagte Jack dankbar und erleichtert zugleich. Freya nickte kurz und näherte sich der Tür. Die Hand auf dem Türknopf, drehte sie sich noch einmal um. "Ich komme trotzdem immer wieder gerne auf die Erde, um dich zu sehen. Und ich werde dich vermissen.", sagte sie und verließ dann den Raum. Jack ließ sich seufzend auf das Bett zurückfallen. Sein Herz hämmerte laut gegen seinen Brustkorb und erleichtert schloss er die Augen.

Aber nicht für lange. Wenige Zeit später klopfte es wieder. Diesmal wartete sein Besucher aber darauf, dass ihm die Tür geöffnet wurde. Es war Alex. Lächelnd bat Jack sie herein. Es hatte in den letzten Tagen öfter tiefgründige Gespräche zwischen ihnen beiden gegeben. Alex hatte von ihrer Kindheit und ihrer Familie erzählt und Jack auch einige Stücke aus seiner Vergangenheit. Natürlich nur Bruchteile, die das Mädchen nicht belasteten. "Hi Alex. Setz dich doch.", sagte er und sah sich nach dem Hund um. "Momo ist diesmal nicht dabei...", erklärte das Mädchen ihm ernsthaft. Jack nickte und nahm neben ihr auf dem Bett Platz. "Also meine Süße. Was gibt's?", fragte er und klopfte ihr spielerisch auf die Schenkel. Alex grinste nicht, wie sonst. Sie wirkte ernsthaft und nervös und knetete nervös ihre Hände.
"Was ist los?", fragte Jack erneut sanft. Alex sah ihn aus großen, braunen Augen an. "Ich will dich etwas fragen.", meinte sie. "Schieß los.", antwortete Jack leichtfertig. "Werden sie mich zurück zu meiner Familie schicken?", fragte sie. Jack hatte diese Frage befürchtet. Was sollte er nur sagen? Sollte er sie anlügen? Das hatte sie nicht verdient..."Wenn du nicht zurück zu deinen Eltern kommst, wird man ein Heim für dich finden müssen. Ist dir das lieber?".
"Ja!", sagte Alex prompt. Jack sah sie erstaunt an. "Ist es denn so schlimm? Du hast immerhin noch einen Bruder, der dich braucht.", meinte O'Neill und legte der Kleinen tröstend seine Hand auf die Schulter. "Nicht!", sagte Alex und wischte seine Hand weg. "Mein Bruder ist krank.".
"Er ist jetzt in einem Krankenhaus und wird bald wieder gesund werden. Das weißt du doch.", behauptete Jack. Alex nickte. Das Mädchen schwieg. "Ich will nicht zurück. Ich will bei dir bleiben.", brach es schließlich aus ihr heraus und sie begann zu weinen. Jack breitete seine Arme aus. "Komm her.", sagte er. Alex sah ihn mit verschwommenem Blick an. Jack nickte ihr zu. Schließlich ließ sich Alex in seine starken Arme fallen und heulte sich an seinem Brustkorb aus. Jack seufzte und strich dem Mädchen beruhigend über das Haar, bis sie sich wieder gefasst hatte. Sein T-Shirt klebte ihm nass am Körper. Alex schniefte und sah ihn traurig an. "Ich will einen Vater, so wie dich. Der immer für mich da ist, wenn ich ihn brauche. Den ich lieben KANN.", sagte sie. Aus dem unschuldigen Gesicht sprach eine solche Offenheit, dass es Jack fast den Atem verschlug. Irgendwie erinnerte Alex ihn an Charlie. Und daran, dass ER alles war - nur kein guter Vater...

"Hör mal, Alex. Wir werden eine andere Familie für dich finden, okay? Wen du nicht zurück willst, dann musst du auch nicht, das verspreche ich dir!", versicherte Jack der Kleinen nach einer Weile. Er wusste nicht, ob er dieses Versprechen einhalten würde können, aber er würde zumindest alles dafür tun!
Alex nickte und stand auf. Sie wischte sich die letzten Tränen von den Wangen. "Ich wünschte, du wärst mein Vater.", sagte sie aufrichtig. Jack schloss kurz wehmütig die Augen. "Du wärst eine fabelhaft Tochter, denke ich.", sagte er dann schließlich. Alex lächelte.

Eine halbe Stunde später klopfte es erneut. Jack stöhnte. "Wenn Sie eine Frau sind, können Sie gleich draußen bleiben!", rief Jack, stand jedoch auf und öffnete die Tür. Sam stand vor ihm und musterte ihn mit gerunzelter Stirn. "Was...uhm...soll das heißen?", wollte sie wissen. Ihr Minenspiel war eine Mischung aus Amüsiert- und Gekränktheit. Jack musste bei dem Anblick unwillkürlich grinsen. "Das war ein Scherz, kommen Sie rein.", sagte er und hielt ihr die Tür auf. Ächzend ließ er sich aufs Bett fallen. Sam musterte ihn immer noch mit einem abschätzigen Blick. Jack zuckte die Schultern. "Ich hatte in der letzten Stunde drei Frauenbesuche, sie mitgezählt.", sagte er verhüllt. Sams Augenbrauen schnellten nach oben und sie fühlte sich mit einem Mal nicht mehr so wohl...
"Erst kommt Freya und baggert mich an, dann fragt mich Alex, ob ich nicht ihr Vater sein könnte und jetzt stehen sie in der Tür. Entschuldigen sie, aber...das hat eine eigenartige...Reaktion ausgelöst.", erklärte er grinsend. Sam nickte langsam. "Ich bin eigentlich nur hier, um Ihnen zu sagen, dass auch die Tok'ra keine Spuren von Replikatoren im Schiff finden konnten und...", begann sie.
"...dass es wirklich Thors Schiff war.", führte Jack zu Ende. Sam blinzelte und nickte dann mehrmals. "Hat mir Freya schon erzählt", erklärte Jack. "Dann hat sie Ihnen wahrscheinlich auch schon gesagt, dass das Innere des Schiffes Spuren einer kleineren Explosion aufweist?", fragte sie herausfordernd. Jack schüttelte den Kopf und Sam grinste. "Ist ja interessant.", meinte er. Sam nickte. "Dann können wir also ausschließen, dass es sich um einen Unfall gehandelt hat?", folgerte O'Neill. Carter nickte erneut. "Ja. Der nächste Schritt ist, herauszufinden, wo die Explosion stattfand und was sie zerstört hat. Nach Alex Angaben konnten sich die beiden Asgard noch 'herausbeamen' also kann nicht allzu viel beschädigt worden sein. Ich denke eher, es hat sich um die gezielte Zerstörung eines Antriebsmoduls oder etwas Ähnlichen gehandelt.", mutmaßte sie. Jack lauschte andächtig ihren Ausführungen. "Klingt logisch.", meinte er dann. Schweigen machte sich breit. Plötzlich lächelte Sam. Jack sah sie
stirnrunzelnd an. "Sie hat Sie angebaggert?", fragte sie dann amüsiert. Jack nickte eifrig. "Nicht zum ersten Mal, übrigens.", antwortete er, einigermaßen erstaunt darüber, dass Sam dem Thema auch nur irgendeine Bedeutung zukommen ließ.
"Und?", wollte Sam neugierig wissen. Jack stutzte. "Das interessiert SIE?", fragte er keck zurück. Sam zuckte nervös die Achseln. "Nein. Aber Sie haben mit dem Thema angefangen. Dann können Sie mir auch sagen, was daraus geworden ist.", verteidigte sie sich. "Sie haben das ganze noch einmal zur Sprache gebracht", entgegnete Jack und grinste wissend. "Wissen Sie, ich kann auch einfach wieder gehen.", antwortete Sam und stand auf. Ihre Taktik hatte Erfolg. "Ich hab sie abblitzen lassen.", sagte Jack schnell. Sam drehte sich nicht mehr um. Sie lächelte. "So?", sagte sie leise. "Ja. Ich hab sie eiskalt abserviert...ihr einen Korb gegeben...", redete er. Sam rettete sich schnell zur Tür. "Gute Nacht, Sir!", rief sie noch. "...ihr eine Abfuhr erteilt...Gute Nacht, Carter!", rief Jack und seufzte. Irgendwie hatte sich das Gespräch nicht ganz so entwickelt, wie er es sich erhofft hatte...


weiter: Kapitel 7
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