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Alex von moth-to-flame

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Kapitel 2: Blutroter Horizont

Hier am Waldrand gab es keine Laternen mehr, die den Weg erhellten. Momo trottete langsam vor Alex her und ihr hellrotes Fell war das einzige, was ihr den Weg wies. Es wurde immer dunkler und das Licht aus den nahen Häusern wurde immer schwächer, je weiter Alex sich in den Wald vorwagte. Die Schatten der umstehenden Bäume wirkten bedrohlicher als noch vor einer Minute. Trotzdem hatte Momos Anwesenheit etwas sehr tröstliches an sich.
Plötzlich veränderte sich die Farbe des Horizontes. Das schwächer werdende hellorange, welches das Mädchen durch die Bäume noch erkennen konnte, verwandelte sich in ein intensives Rot. Der blutrote Rand, der nun die Berge umgab, hatte fast etwas Schauriges an sich und Alex fröstelte. Das war doch kein normaler Sonnenuntergang mehr! Ungläubig wurde das Mädchen Zeuge eines noch unglaublicheren Schauspiels. Das Rot wurde dunkler und plötzlich tauchte eine graue Wolke inmitten des Farbspektrums auf. Wulstig türmten sich die Wolkenausläufer immer weiter in den Himmel hinauf. Dann durchstieß ein greller Lichtblitz das verschwommene Grau und ein Objekt schoss daraus hervor. Das Gebilde selbst war dunkel, aber wie ein gleißend helles Licht umgab es fast wie der Schweif eines Kometen. Schützend hielt sich Alex die Hände vors Gesicht und blinzelte in den Nachthimmel. Ein ohrenbetäubendes Geräusch setzte plötzlich ein und ergänzte die Szene auf eine unheimliche Art und Weise. Der erste Gedanke,
der dem Mädchen kam, war der an ein abstürzendes Flugzeug oder Asteroiden. Alex konnte es sich zwar nicht leisten, ins Kino zu gehen, aber die Filmplakate, die vor dem großen Kino in der Stadt hingen, hatten vor wenigen Jahren genau diese Bilder gezeigt. Momo hatte angefangen, zu bellen. Die Hündin schwänzelte nervös um Alex Beine und kläffte heiser. Der Lärm war mittlerweile zu einem unsteten Dröhnen angeschwollen und man konnte verfolgen, wie das fliegende Etwas immer näher kam. Fast schon streifte es die Baumkronen. Es durchschnitt die Luft und hinterließ einen rauchenden Streifen, den man sogar noch im Dunkeln ausmachen konnte. Momo war außer sich und jaulte leise. Der Lärm bereitete dem Hund große Schmerzen und Alex überlegte für den Bruchteil einer Sekunde, ob sie nicht nach Hause laufen sollte, um es ihren Eltern zu sagen. "Sinnlos, das würden die mir nie im Leben glauben!", beantwortete sie sich ihre eigene Frage und starrte weiter ungläubig auf die Szene, die sich vor ihren
Augen abspielte. Der 'Meteor' sank immer weiter und die ersten Baumwipfel knisterten unter der Hitze des Feuers, welches ihn umgab. Und dann gab es einen dumpfen, lauten Knall. Die Erde bebte unter ihren Füßen und Alex schrie aus voller Kehle. Doch so schnell wie es angefangen hatte, war das ganze Szenario auch schon wieder zu Ende. Ängstlich öffnete das Mädchen die Augen und sah sich nach ihrem Hund um. Momo jedoch lief bereits bellend auf die Stelle zu, wo das Ding runtergekommen sein musste. Alex konnte durch die Bäume ein helles Licht sehen, das wie Feuer aussah. Mit entschlossenem Gesicht rannte sie hinter Momo her.

Als sie die Hündin endlich eingeholt hatte und ihr kurz über das Fell strich, traute sie wieder einmal ihren Augen kaum. Vor ihren Füßen tat sich ein großer Krater auf, aus dem Rauch und Funken aufstiegen. Momo knurrte und Alex, die vom Laufen noch heftig atmete, starrte ungläubig auf das Bild, das sich ihr bot. Sie schloss die Augen und öffnete sie kurz darauf wieder, aber das Bild änderte sich nicht. Aus dem wolkigen Rauch tauchte ein großes auf. Flammen züngelten rund um die abgestürzte Maschine und tauchten sie in ein abstraktes Licht.

Von einem Augenblick auf den anderen verlöschte das Feuer und der Rauch verzog sich. Rings um das Flugzeug erstrahlten plötzlich künstliche Lichter, Scheinwerfer, die das Mädchen blendeten. Ein Geräusch war zu hören, das sich anhörte, als würde irgendeine Luke geöffnet. Alex dachte dabei sofort an das hydraulische Quietschen einer Baggerschaufel. Das Licht wurde stärker, aber man konnte nicht erkennen, was sich da geöffnet hatte. Ein gleißender Lichtstrahl entfuhr plötzlich aus der Unterseite des Raumschiffes und zerschnitt schwertartig die Dunkelheit. Langsam glaubte Alex nicht mehr, dass das, was dort unten vor ihr lag, ein normales Flugzeug war. Momo hatte aufgehört zu bellen und sah dem Spektakel mit gespitzten Ohren zu. Als das Licht war, erkannte man zwei Körper, die reglos auf dem Boden lagen. Alex Atem kam stoßweise und sie zögerte. Sie packte die Hündin am Halsband und versuchte sie vom Krater wegzuzerren. Doch so folgsam Momo sonst auch immer war, sie ließ sich nicht einen
Zentimeter bewegen. "Komm schon! Komm schon, wir müssen weg.
Verdammt...", schrie Alex außer sich. Ein Angstgefühl hatte sich in ihr breit gemacht. Ein unbestimmtes Gefühl sagte ihr, dass etwas hier ganz und gar nicht in Ordnung war. Momo knurrte wieder und schließlich ließ das Mädchen den Hund los. Sofort hetzte Momo wieder über den Rand des Kraters und näherte sich den leblosen Figuren, die immer noch an derselben Stelle lagen.

"Nein! Momo...NEIN!", rief Alex verzweifelt und spürte, wie ihre Beine unter ihr nachgaben. Sie landete unsanft auf ihrem Hinterteil und rutschte den Abhang hinunter. Stein und Geröll brachen los und begleiteten sie in ihrer Talfahrt. Endlich war sie unten angekommen und stand ächzend auf. Das abgestürzte Ding gab immer noch ein seltsam diffuses Licht ab und erhellte die Umgebung soweit, dass Alex noch ein paar Meter weit sehen konnte. Die Hündin war in einiger Entfernung der Stelle stehen geblieben, an der zuvor das seltsame Licht verschwunden war und tänzelte nervös von einem Bein aufs andere. Langsam ging auch das Mädchen darauf zu.

Mittlerweile schnupperte Momo an den Körpern herum und Alex riss sie beim Halsband zurück. Der Hund jaulte erstaunt auf, ließ aber nicht davon ab. Alex selbst hatte sich hingekniet und streckte ihre Hand aus, um eine der beiden Leiber zu berühren. Soweit sie erkennen konnte, war die Haut der Wesen blassviolett und fast durchsichtig. Sie waren klein, schlank und zartgliedrig und hatten große Köpfe. Große mandelförmige Lider, ein kleiner schlitzförmiger Mund und zwei winzige Nasenlöcher überzeugten Alex davon, was sie hier gefunden hatte. Momo stupste einen der Körper mit ihrer Schnauze an und wich erschrocken zurück. Alex berührte die Stelle. Die Haut war feucht und kalt. Auch sie zog die Hand zurück und atmete stoßweise aus. "Das...das sind keine Menschen, Momo...", murmelte sie und starrte
kopfschüttelt auf das, was sie für Außerirdische hielt. Dann richtete sie einen Blick auf das abgestürzte 'Flugzeug'. "Ein Raumschiff. Ein echtes Raumschiff...", flüsterte sie.

Plötzlich hörte sie ein leises Stöhnen und riss ihre Augen von der ebenfalls violett schimmernden und immer noch Helligkeit abgebenden Oberfläche des UFOs los. Eines der Wesen hatte sich bewegt! Momo zog die Lefzen nach oben und knurrte wieder. "Pscht!", warnte Alex und sah, wie sich die Lider des Aliens öffneten. Große, dunkle Augen starrten leer in die Luft. Alex schluckte. "Hallo?", wisperte sie fast unhörbar. Langsam drehte sich der große Kopf des Aliens und Alex begann zu zittern. Angstschweiß drang ihr aus allen Poren. Dann kamen Laute aus dem winzigen Mund der Kreatur, die Alex nicht verstand. Sie schüttelte den Kopf und biss sich auf die Unterlippe. Dann verstummte das Alien und schloss die Augen wieder. Ein letztes Mal öffnete sich der Mund. "O'Neill...", hörte das Mädchen. Dann sackte sein Kopf reglos zur Seite.

"O'Neill? Was ist das?", fragte sich Alex laut und wartete noch einige Zeit, ob sie vielleicht nicht doch ein Lebenszeichen der Wesen überhört hatte. Dann stand sie schließlich auf und versuchte, zu begreifen, was sie gerade erlebt hatte. Noch ehe sie einen einzigen logischen Gedanken spinnen konnte, hörte sie menschliche Stimmen, die näher kamen. Dann sah sie Lichtkegel von Taschenlampen und überlegte, ob sie sich verstecken sollte. Sie würden ihr nicht glauben! Vielleicht sogar sie für das verantwortlich machen, was passiert war...ängstlich kroch sie in den Schatten des großen Raumschiffes, das nun langsam aufhörte, Licht abzugeben. Dem Mädchen kam der absurde Gedanke, das UFO könnte vielleicht gemeinsam mit den Aliens gestorben sein.
Ihr Körper bebte, als sie hörte, wie mehrere Männer den Krater heruntergerutscht kamen. Ihre Chance, unentdeckt zu bleiben, schwand, als Momo anfing, wie wild zu bellen...


weiter: Kapitel 3
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