Stargate Fanfic Login
HilfeImpressumLexikon
Erweiterte Suche

Der Untergang von Atlantis / Verwehte Zeiten von Selana

[Reviews - 0]   Drucker Kapitel oder Geschichte Inhaltsverzeichnis

- Schriftgröße +
3. Kapitel: Operation Exodus

O´Neill, Teal´c und Shiron bestiegen einen der Todes-Gleiter um zurück nach Atlantis zu fliegen. Die übrigen Männer des Stoßtruppes blieben am Sternentor zurück, um für die Sicherheit der inzwischen laufend eintreffenden Schiffe zu sorgen. Die Antigraph-Gleiter und Flugzeuge der Atlanter benötigten keine Landebahn. Menschen und Material wurde auf den neuen Planeten evakuiert. Der kleine Umweg über den anderen Planeten war auch hier  notwendig.
Teal´c setzte sich hinter das Steuer um den Gleiter zu fliegen. Zwei Kampf-Jets der Atlanter begleiteten sie auf dem Rückflug und gaben gleichzeitig Geleitschutz für die Evakuierungs-Transporter der Atlanter. Die Goa´ulds griffen inzwischen ununterbrochen an und viele Flugzeuge der Atlanter schafften es nicht.  Mit dem Todes-Gleiter war es nur ein Katzensprung in die Stadt.
König Cassian leitete persönlich das Unternehmen Exodus. "Das war gute Arbeit", begrüßte er O´Neill, Teal´c und Shiron. "Es sind inzwischen schon viele unterwegs. Noch ein Tag und die meisten sind in der neuen Welt."
"Was ist mit Celestra?" fragte Shiron, weil er in Sorge um seine Frau war.
"Sie müßte inzwischen in der neuen Welt sein. Man hat mich darüber informiert, daß sie das Sternentor sicher erreicht hat.
"Auch du solltest schon längst dort sein", warf ihm Shiron vor, der besorgt war, weil der König noch in der Stadt war.
"Ich lasse doch mein Volk nicht im Stich", antwortete Cassian. "Was würden die Menschen von mir denken?"
"Das Volk braucht dich lebend. Was nützt einem Volk ein toter König?" konterte Shiron.
"Ein anderer wird meinen Platz einnehmen", meinte Casssian.
"Und wer? Talon vielleicht? Willst du unser Volk diesem Verrückten ausliefern? Er hat gerade versucht O´Neill umzubringen."
Cassian sah O´Neill an. "Ich hoffe du wurdest nicht verletzt?"
"Nur leicht", antwortete O´Neill. "Dank meinen Freunden lebe ich noch. Aber Shiron hat recht, Eure Majestät. Sie sollten gehen und in der neuen Welt Ihr Volk in eine sichere Zukunft führen. Wenn Talon die Macht an sich reißt, erwartet das Volk von Atlantis eine düstere Zukunft unter der Führung eines Diktators."
"Anscheinend sind alle gegen mich", meinte Cassian. "Meine Unterführer haben mich auch schon gedrängt zu gehen."
"Die Offiziere haben recht. Geh oder ich lasse dich mit Gewalt in das Flugzeug schaffen",  Shiron wandte sich an einen der Offiziere, die gleichzeitig als Leibwächter des Königs fungierten: "Captain Mirkon, ich gebe Ihnen den Auftrag den König sicher durch das Sternentor zu bringen. Ihr dürft sogar Gewalt anwenden, wenn Seine Majestät sich weigert."
Cassian sah Shiron ungläubig an. "Das wagst du nicht."
Shiron ließ sich nicht beirren. "Bringt Seine Majestät in das Flugzeug und sorgt dafür, daß er sicher am Sternentor ankommt."
"Jawohl, Sir", antwortete Captain Mirkon. Er gab seinen Männer einen Wink.
Der König winkte ab, warf Shiron aber einen zürnenden Blick zu: "Nicht notwendig. Ich gehe freiwillig."
Shiron achtete nicht darauf, denn für ihn zählte nur die Sicherheit seines König und Freundes. "Gut, ich werde an deiner Stelle hier alles organisieren, und ich bin sicher O´Neill und Teal´c werden mir helfen."
"Natürlich", sagte O´Neill.
"Wo ist eigentlich Talon?" fragte der König.
"Ich nehme an, daß er die neue Welt nicht mehr verlassen hat. Schon deshalb möchte ich dich auch dort haben", erklärte Shiron. "Talon wird sonst die Gewalt an sich reißen."  Shiron sah dem König noch hinterher und hoffte, daß er es sicher in die neue Welt schaffte.
Die nächsten Stunden hatten sie dann aber soviel zu tun, daß sie nicht mehr zum nachdenken kamen. Jedes Flugzeug, Transporter, Hubschrauber, Gleiter und von den Goa´ulds erbeutete Schiffe, schafften Menschen und Tiere aus der Stadt. Material aller Art, in Kisten und Container verpackt, wurden gleichfalls mitgenommen. Es war ein nicht enden wollender Strom, der die dem Untergang geweihte Stadt verließ. Zwischendurch erreichte sie zu ihrer Erleichterung die Nachricht, daß der König sicher am Sternentor angekommen war.  
"Nicht mehr lange und wir haben es geschafft", meinte Shiron zufrieden.
In diesem Moment trafen Carter, Daniel und die letzten Wissenschafter bei ihnen ein. Sie sahen etwas mitgenommen aus.
"Wie sieht es bei euch aus?" fragte O´Neill gespannt. "Habt ihr etwas herausgefunden?"
"Wir wissen jetzt wie die Maschine funktioniert, doch bevor wir damit länger experimentieren konnten, griffen die Goa´ulds an und wir mußten fliehen", erklärte Carter.
"Das heißt, die Station ist für uns verloren? Wir können nicht zurück?" fragte O´Neill entsetzt.
"Vielleicht nicht", warf Daniel ein. "Die Atlantis-Station ist für uns verloren, doch es gibt noch die Empfangsstation in Ägypten. Wir müssen diese nur finden."
"Aber dort werden wir die Kugel nicht finden", meinte O´Neill. "Sie ist hier."
"Die Kugel wird nicht benötigt. Sie dient anscheinend nur zur Beförderung. Die wirkliche Maschine ist dieser Tunnel. Ich bin sicher, daß wir in Ägypten wieder die gleiche Anlage finden, wie vor 10.000 Jahren", erklärte Daniel.
Ein Soldat stürmte in die Halle und rief: "Zwei riesige Pyramiden-Schiffe sind im Anflug auf unsere Insel. Sie vernichten alles, was ihnen im Weg liegt."
In der Tat konnten sie jetzt weit entferntes Donnergrollen hören; und es schien näher zu kommen. "Durch die ununterbrochenen Angriffe wird der Schild langsam überlastet. Und wenn die Pyramiden-Schiffe eingreifen, wird er nicht mehr lange halten. Wir müssen weg hier", sagte Daniel. Zu gut war ihm noch der Anblick der zerstörten Städte auf der Paralell-Erde in Erinnerung.
Sie sahen auf die Menschen, die in die bereitstehenden Transporter stiegen. Noch immer brach der Strom der Flüchtlinge nicht ab. Plötzlich erschütterte die Halle eine mächtige Detonation und die Decke wackelte bedenklich. Der Boden bebte und kam nicht mehr zur Ruhe.
"Der Vulkan!" rief Shiron. "Er erwacht!"
"Wir gehen!" bestimmte O´Neill, als eine neue Erschütterung die Halle erbeben ließ. Menschen liefen in Panik auf die Fluchtzeuge zu, doch alle würden es unmöglich noch schaffen können. Erschüttert meinte er: "Wir können sie nicht alle retten. Wir nehmen zwei Gleiter. Teal´c und Shiron werden fliegen."
Sie überlegten nicht länger, sondern begaben sich zu den beiden Todes-Gleitern, die jeweils sechs Mann aufnehmen konnten. O´Neill und Carter, sowie zwei der Wissenschaftler setzten sich in den Gleiter den Teal´c flog, Daniel und die restlichen Wissenschaftler folgten Shiron. Die Gleiter hoben ab und schafften es mit Mühe aus der inzwischen einstürzenden Halle zu entkommen. Die Erde beruhigte sich nicht mehr. Der Berg, das seit Jahrhunderten schlafende Ungeheuer, erwachte. Die sich noch in der Halle aufhaltenden Menschen wurden unter den Trümmern begraben.
O´Neill sah nach oben. Der Himmel über der Stadt sah nicht mehr grün sondern blau aus. Der Colonel begriff sofort, was das bedeutet. "Teal´c, der Schutzschild ist zusammengebrochen."
Teal´c sah nach vorne und erkannte, daß O´Neill recht hatte. Nicht weit voraus sahen sie die beiden Pyramiden-Schiffe, die ununterbrochen auf die Stadt feuerten. Und auf den Vulkan-Berg, der über der Stadt thronte.
"Was machen die da?" fragte Carter erstaunt darüber, weil die Goa´ulds auf den Berg feuerten.
O´Neill war einen Moment fassungslos, denn er begriff, was die Goa´ulds vor hatten. "Sie wollen den Vulkan zum Ausbruch bringen."
Carter hatte inzwischen die Luftzusammensetzung gemessen. "Sie verwenden Atombomben. Wenn der Vulkan ausbricht wird er zusammen mit den Atom-Explosionen die Insel vernichten", sagte Carter entsetzt.
"Ja, und somit werden wir Zeuge vom Untergang von Atlantis", meinte O´Neill.
Eine ungeheure Druckwelle erfaßte ihren Gleiter und ließ sie die Orientierung verlieren. Teal´c schaffte es den Gleiter wieder zu stabilisieren.
"Der Gleiter hat keinen Schaden erlitten", beruhigte Teal´c seine Passagiere.
"Was war das?" fragte O´Neill.
"Eine Atom-Explosion etwa zwanzig Kilometer entfernt", sagte Carter und zeigte nach vorne. Dort, in Richtung Berge, wo auch das Sternentor lag, bildete sich die bekannte Pilzwolke. Sie war nicht sehr groß, was sicher ein Grund war, daß ihr Gleiter die Druckwelle überstanden hatte.
"Was ist mit dem anderen Gleiter und den letzten Transportern?" fragte O´Neill.
"Ich sehe den anderen Gleiter", sagte einer der Wissenschaftler hinter ihm. "Er scheint wie wir Glück gehabt zu haben. Von den anderen Flugzeugen sehe ich jedoch nichts mehr."
Inzwischen hatten sie das Gebiet um das Sternentor erreicht, doch davon war nichts mehr übrig geblieben. Die Atom-Bombe hatte es vernichtet und mit ihm die letzten Transporter. Alle schwiegen bedrückt und schließlich hörten sie in ihren Kopfhörern Daniels Stimme: "Das Tor existiert nicht mehr. Und wir sollten verschwinden. Selbst die raumsichere Panzerung unserer Gleiter wird uns nicht mehr lange vor der radioaktiven Strahlung schützen."
Eine gewaltige Explosion hinter ihnen ließ sie zurückblicken. "Der Vulkan!" rief Carter. "Er bricht aus."
Aus dem Vulkankegel schoß in diesem Moment eine gewaltige Rauch- und Feuerwolke. Lava und Asche wurde bis hoch in die Stratossphäre geschleudert. Staub verteilte sich am Himmel und begann die Sonne zu verdunkeln. Die Auswirkungen würden auf der ganzen Erde zu spüren sein. Ein zweite, noch gewaltigere Explosion erfolgte und zerriß den Kegel des Vulkans. Feuerströme ergossen sich über die Flanken des Berges und vernichteten alles, was in ihrem Weg lag und erreichte Sekunden später die ersten Ausläufer der Stadt. Aber noch schlimmer war der Ascheregen, der sich über die Häuser senkte. Falls sich noch Menschen in der Stadt aufhielten, würden sie davon ersticken.
Teal´c und Shiron hatten ihre Gleiter in sichere Entfernung zurückgezogen und auch die Pyramiden-Schiffe verschwanden im Weltraum. Die beiden einzelnen Gleiter interessierten sie nicht. Vielleicht wurden sie auch für ihresgleichen gehalten.
Die Insassen der Gleiter beobachteten mit wachsendem Entsetzen den Untergang der Insel. Shirons Herz schnürte sich zusammen, als er zusehen mußte, wie seine geliebte Heimat unterging. An mehreren Stellen brach die Erde auf und goss weitere glutflüssige Lavaströme über das sterbende Land. Vom Meer her raste eine gigantische Flutwelle heran und überschwemmte alles Land. Das war der Untergang der Insel. Was bisher noch nicht von der Lava verschlungen worden war, wurde vom Wasser vernichtet. Mit einem letzten Aufbäumen versank die Insel im Meer. Ein mehrerer kilometerbreiter Strudel zeugte davon, wo bisher die Insel gelegen hatte. Wenn alles sich beruhigt hatte, würden höchstens noch die höchsten Berge als einsame Inseln aus dem Meer ragen. Ab diesem Moment waren Shiron und die fünf Wissenschaftler die einzigen noch lebenden Atlanter auf der Erde.
Einer der Wissenschafter war der erste, der das Schweigen brach. "Und was wird jetzt aus uns?"
Das brachte sie alle in die Wirklichkeit zurück. Altantis war untergegangen, doch sie lebten noch und viele Atlanter hatten sich auf den anderen Planeten retten können.
"Wir suchen die Zeitmaschine. Entweder kehren Sie mit uns in unsere Zeit zurück oder Sie gehen in Ihre Vergangenheit und versuchen dort ein neues Leben zu beginnen", schlug O´Neill vor.
"Mit dem Wissen, daß unsere Insel dem Tode geweiht ist?", fragte der Wissenschaftler verzweifelt.
"In einigen Milliarden Jahren wird unser ganzer Planet untergehen", sagte O´Neill. "Hindert uns das daran unser Leben zu leben? Sie haben die Wahl."
"Es gibt noch eine zweite Möglichkeit", mischte sich Daniel ein, der durch den Kopfhörer das Gespräch mitbekommen hatte. "Das Tor in der Antarkis."
"Du meinst, daß es das in dieser Zeit schon gibt?" fragte O´Neill skeptisch.
"Warum nicht? Ich habe die genauen Längen- und Breitengrade im Kopf. Ein Versuch schadet nicht."
"Nun gut, aber vorher suchen wir die Zeitstation in Ägypten. Dann entscheiden wir, was zu tun ist", bestimmte O´Neill.
Kurze Zeit später waren sie auf dem Weg nach Ägypten. In der Gegend der Zeitstation gab es keine menschlichen Siedlungen und hoffentlich auch keine Jaffa. Sie landeten die Gleiter, tarnten sie und machten sich anschließend auf die Suche. Mit Hilfe eines Suchgerätes aus atlantischer Technik konnten sie jeden Hohlraum im Wüstenboden entdecken. Trotzdem dauerte es einige Stunden bis sie die ersten brauchbaren Spuren fanden -  eine große Höhle im Wüstenboden. Sie begannen zu graben und stießen nach einiger Zeit auf festen Grund. Der Boden bestand auf einer Größe von zwanzig Metern aus einem Metall, dessen Ursprung nicht von der Erde stammte, denn die atlantischen Wissenschaftler kannten dieses Metall nicht. Das entdeckte künstliche Areal war von Felsen eingerahmt, und an einem entdeckten sie eine Stelle, die aus dem gleichen Material bestand wie der Boden - in einer Größe von einem Meter auf zwei Meter - eine Tür?
Nachdem sie die Stelle von Staub und Dreck befreit hatten stellten sie fest, daß es tatsächlich eine Tür sein mußte - verziert mit Symbolen, wie sie sie schon in der Station in der Zukunft und in Atlantis entdeckt hatten.
Daniel fuhr über einige Symbole und sprach: "Sesam öffne dich!"
O´Neill sah erstaunt, daß sie sich tatsächlich öffnete: "Woher wußtest du das?"
"Man muß die Symbole in der richtigen Reihenfolge drücken. Die Worte waren nur ein Scherz", erklärte Daniel lächelnd. "Das fanden wir in der Atlantis-Station heraus, während ihr damit beschäftigt wahrt Krieg zu spielen."
O´Neill ignorierte die letzten Worte und meinte: "Sehr gute Arbeit, Daniel und was nun?"
"Nun gehen wir nach Hause - hoffe ich zumindest."
"Du hoffst?"
"Das ist auch noch Fremdgebiet für mich. Aber wären die Jaffa nicht gekommen, hätte ich bestimmt auch den Rest noch herausgefunden. Sorgt ihr dafür, daß wir nicht gestört werden und wir sorgen dafür, daß wir nach Hause kommen", mit diesen Worten verschwand er im inneren der Anlage.
O´Neill sah ihm einen Augenblick kopfschüttelnd hinterher und beeilte sich dann ihm zu folgen. Wenig später standen sie vor dem Raum, welcher identisch war mit dem, den sie vor dem Zeitsprung betreten hatten. Sogar die Zeitmaschine stand dort.
Während die Wissenschaftlicher sich an die Arbeit machten, sicherten O´Neill, Teal´c und Shiron die Gegend. Es schien keine Jaffa in dieser Gegend zu geben, und so konnten sie die nächsten Tage ungestört arbeiten.
O´Neill saß am Fuße eines Felsens und blickte über die Wüste, als Daniel auftauchte. Die Sonne versank am Horizont und tauchte die Landschaft in ein blutrotes Licht.
Daniel setzte sich neben O´Neill und sah dem Schauspiel zu. Erst, als die Farben verblassten, wandte er sich an den Colonel. "Wir haben herausgefunden wie die Maschine bedient wird. Eigentlich könnten wir gleich nach Hause zurück."
"Das sagst du so einfach? " meinte O´Neill erleichtert. Doch dann sah er Daniels Gesicht: "Und was hindert uns daran?"
"Die Atlanter! Sie wollen zuerst das Antarktis-Tor suchen."
"Sind die verrückt? Wissen die nicht, wie gefährlich das sein kann?" schimpfte O´Neill.
"Doch, aber sie wollen zu ihren Familien zurückkehren. Genauso wie wir", meinte Daniel.
Eine Weile überlegte O´Neill, dann meinte er: "Nun gut, versuchen wir es. Wir kennen die Koordinaten. Dann sollten wir aber gleich starten und nicht noch lange überlegen."
"Die Wissenschaftler haben gehofft, daß du das sagst. Sie sind schon fertig."
Seufzend stand der Colonel auf und begab sich zu Teal´c und Shiron um sie zu informieren. Shiron hatte nichts dagegen, denn er vermißte seine Frau sehr und hoffte sie wiederzusehen. Nur wenig später starteten die Gleiter Richtung Antarktis.


Antarktis, einige Stunden später...


Der Flug mit den Todesgleitern dauerte nur kurze Zeit, doch inzwischen hatten die Goa´ulds ein dichtes Netz über die Erde gezogen. Sie duldeten keinen Feind auf der Erde mehr. Mit dem Untergang der Insel und der Flucht der letzten Atlanter in die neue Welt, lebten nur noch primitive Völker auf der Erde oder die Jaffa.
Als ihre beiden Gleiter entdeckt wurden und kein Erkennungs-Code abstrahlten, hatten die Patroillien-Schiffe das Feuer auf sie eröffnet. Es war ihnen nur die Flucht ins Eis geblieben. Das Sternentor oder auch die Zeitmaschine war damit in weite Ferne gerückt.
Shirons Gleiter war bei dem Kampf so beschädigt worden, daß er nur noch ein Wrack war. Die Insassen, bis auf einen der Wissenschafter, hatten den Gleiter noch rechtzeitig verlassen können, bevor dieser explodierte.
Danach waren sie losmarschiert. Hin und wieder mußten sie sich vor über sie hinwegfliegende Gleiter verstecken. Zum Schutz vor der eisigen Kälte trugen sie Isolier-Anzüge der Atlanter, die sowohl vor der Kälte, als auch vor Wärme schützen konnten. Außerdem verhinderte er, daß man ihre Körperwärme von oben entdecken konnte. Trotzdem fror O´Neill innerlich, denn soweit er blickte, sah er nur Eisberge und Schnee. Die Anzeigen seines Anzuges zeigten eine Außentemperatur von -50° Grad Celsius, und alleine der Gedanke daran ließ eisige Schauer über seinen Rücken laufen.
"Wie weit noch bis zu den Koordinaten?" fragte er Carter, die neben ihm ging. Es war fast unvorstellbar, daß hier einst grünes und blühendes Land gewesen war.
"Wir sind da, Sir", erwiderte Carter. "Irgendwo hier muß die Höhle mit dem Stargate sein."
"Wenn es in dieser Zeit auch da ist. Wir entdecken es erst in 10.000 Jahren, falls Sie das vergessen haben."
"Wie könnte ich das, Sir. Es hätte uns fast das Leben gekostet."
"Gut, daß Sie mich daran erinnern."  Er seufzte und blickte sich nach Daniel um. Sein Freund stand in der Nähe, zusammen mit den vier überlebenden Wissenschafftlern, und suchte mit einem Gerät die Gegend ab. Plötzlich blieb Daniel stehen und bückte sich. Einen Augenblick später war er und die Wissenschaftler verschwunden.
"Daniel scheint etwas gefunden zu haben", meinte O´Neill und ging zu dem Eisberg hinüber. Er entdeckte an der Stelle einen Gletscherspalt und folgte den Männern. Carter betrat hinter ihm die Höhle, in deren Mitte das Sternentor stand.
"Die Höhle ist viel größer, als ich sie in Erinnerung habe", stellte O´Neill fest.
"Das Eis hat sich in den vielen Jahren die Höhle zurückerobert", vermutete Carter. Sie ging zu den Wissenschaftlern und begann das Sternentor zu untersuchen.
O´Neill ging nach draußen und suchte Teal´c und Shiron. Die beiden standen in der Nähe und beobachteten die Gegend und den Himmel. "Etwas zu sehen?" fragte O´Neill den Jaffa.
Dieser schüttelte nur den Kopf und beruhigte O´Neill etwas. Doch seine innere Stimme warnte ihn. Alles ging zu einfach, doch andererseits - warum sollte nicht auch einmal etwas glatt gehen? Verluste und Katastrophen hatten sie schon genug hinter sich. "Die Eierköpfte haben das Sternentor gefunden. Ich hoffe nur, daß es auch funktioniert."
Teal´c sah O´Neill erstaunt an: "Eierköpfe? Was ist das für ein Wort, O´Neill?"
"Oh, das ist nur ein anderes Wort für Wissenschaftler", erklärte O´Neill grinsend.
"Du meinst ein Schimpfwort?"
"Nun, eigentlich schon", sagte O´Neill belustigt. Es war immer wieder amüsant Teal´c einige neue Begriffe beizubringen.
Die Geräusche eines sich einschaltenden Sternentores unterbrach O´Neills Unterrichtsstunde in Sprachlehre. Die drei liefen zu der Gletscherspalte zurück. Gerade, als sie ankamen baute sich das Tor auf.
"Es funktioniert!" rief ihm Daniel entgegen.
"Sehr schön", meinte O´Neill nicht ganz so begeistert, denn es würde nur die Wissenschaftler und Shiron nach Hause bringen, sie aber nicht.
Die Wissenschaftler verabschiedeten sich schnell von dem SG-1-Team und betraten die Rampe und verschwanden im Sternentor.
Shiron hatte es nicht ganz so eilig: "Warum kommt ihr nicht mit uns? Wir könnten euch gut gebrauchen. Talon wird noch Schwierigkeiten machen. Und es wird bestimmt schwierig werden zur Zeitmaschine zurückzukehren."
"Nein", O´Neill schüttelte den Kopf. "So wenig, wie ihr uns begleiten wolltet, wollen wir mit euch gehen. Auch wir möchten nach Hause, in unsere Zeit. Und mit Talon werdet ihr schon fertig. Cassian ist ein fähiger und gerechter König, und er hat den besten Berater und Freund, den man sich vorstellen kann."
Shiron umarmte O´Neill zum Abschied, dann Carter und Daniel. Teal´c schüttelte er die Hand, dann ging er die Rampe hoch: "Ich danke euch allen. Durch eure Hilfe wird mein Volk weiterbestehen. Wir werden euch nie vergessen. Kommt gut in eure Zeit zurück." Er drehte sich um und ging weiter. Dicht vor dem Wabern des Tores blieb er nochmals stehen und warf einen Blick zurück. Er hob die Hand: "Lebt wohl!"
Die vier erwiderten den Gruß und sahen zu, wie Shiron von dem Sternentor verschluckt wurde. Nur Sekunden später deaktivierte sich das Tor.
O´Neill starrte noch einen Augenblick auf die Stelle, wo sein Freund verschwunden war, dann drehte er sich entschlossen um: "Auf Leute! Laßt uns auch nach Hause gehen."
Sie gingen auf den Ausgang der Höhle zu - dicht neben O´Neill schlug der Strahl der Stabwaffe ein und brachte den Eingang der Höhle teilweise zum Einsturz. Nur ein Sprung zurück in die Höhle rettete sein Leben.
"Was war das?" fragte Carter erschrocken.
"Jaffa!" erklärte Teal´c.
"Woher kommen die so plötzlich?" fragte O´Neill wütend.
Teal´c kroch zum Ausgang und kam gleich wieder zurück. "Sie greifen an."
Jeder suchte sich eine Deckung und wartete. Die Jaffa stürmten in die Höhle, doch das SG-1-Teams erwiderte das Feuer und schlug den ersten Angriff zurück. Carter hatte Deckung hinter dem Navigations-Computer gesucht. Den zweiten Angriff wehrten sie auch leicht ab. Einer der Jaffa mit Schlangenhelm fiel direkt auf den Computer und sein Schuß aus der Stabwaffe fuhr in die Höhe und brachte die Decke zum Einsturz. Jaffa und Navigations-Computer wurden unter der Schneemasse begraben. Carter hatte sich in letzter Sekunde in Sicherheit bringen können.
Sie blickte erst nachdenklich auf den Schneehaufen, dann auf O´Neill: "Sir, ist das der gleiche Krieger, den wir in 10.000 Jahren ausgraben werden? Und ich frage mich - wenn ich auch vom Schnee begraben worden wäre, hätte ich mich dann auch ausgegraben?"
O´Neill sah sie überrascht an, zuckte aber dann mit den Achseln. "Das ist eine interessante Frage."
"Im Moment ist es draußen ruhig!" rief ihnen Teal´c zu, der wieder am Eingang lag. "Wir sollten den Ausbruch wagen."
Zusammen stürmten sie nach draußen. Es erfolgte kein neuer Angriff. Vielleicht waren es nur die wenigen Jaffa gewesen. Es stand auch nur ein Gleiter in der Nähe. Eine Patrouille vielleicht, die sie durch Zufall entdeckt hatte. Sie beschlossen nicht lange darüber nachzudenken, sondern den Gleiter zu nehmen. Kurz darauf waren sie unterwegs nach Ägypten. Über der Wüste verließ sie ihr Glück. Gleiter der Goa´ulds tauchten auf und eröffneten das Feuer auf sie.
"Woher wissen die, daß wir nicht zu ihnen gehören?" fragte O´Neill besorgt. Sein Gefühl hatte ihn nicht getäuscht - es ging nie glatt ab. Es war nur ein kurzer Kampf. Ihr Gleiter wurde getroffen und Teal´c blieb nichts anderes übrig, als eine Notlandung zu versuchen. In einem unübersichtlichen Felsengebiet schaffte Teal´c den Gleiter zu landen.
"Raus hier!" rief Teal´c. "Er explodiert gleich!"
In letzter Sekunde konnten sie sich in Sicherheit bringen. Hinter ihnen zerfiel der Gleiter in einer Reihe von kleinen Explosionen.
"Vielleicht denken die Jaffa, daß wir tot sind", hoffte O´Neill, als er von seinem Versteck in den Felsen sah, wie die Todes-Gleiter über der Absturzstelle kreisten und dann am Horizont verschwanden.
"Darauf würde ich nicht wetten", meinte Carter. "Wir verschwinden lieber von hier."
Dagegen hatte niemand etwas einzuwenden. Carter holte ihr Gerät aus einer Tasche und studierte es.
O´Neill beobachtete sie: "Wie weit, Captain, bis zu der Zeitmaschine?"
Carter sah deprimiert aus: "Etwa vierhundertdreißig Kilometer, Sir. Ich fürchte uns steht ein langer Fußmarsch bevor."
"Dann laßt uns gleich losmarschieren. Wir haben genug Notrationen in den Anzügen der Atlanter, aber das Wasser wird ein Problem werden", meinte O´Neill.
"Mit diesem fantastischen Gerät kann man auch Wasser aufspüren. Vielleicht finden wir unterwegs Wasserstellen", hoffte Carter.
"Ja, hoffen wir das", meinte O´Neill etwas skeptisch. "Aber wir schaffen das", machte er sich selbst Mut.


weiter: Kapitel 4
Du musst login (registrieren) um ein Review abzugeben.