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Der Untergang von Atlantis / Verwehte Zeiten von Selana

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1. Kapitel: Die Ankunft


Ägypten
Tal der Könige
Gegenwart



Ein leichter Wind wehte über die Dünen und schüttete den mitführten Sand über den Ruinen aus und überzog alles mit einer weiteren feinen Staubschicht. Von seinem etwas erhöhten Platz auf dem kleinen Hügel, sah Jack O'Neill blinzelnd in die sengende Sonne und warf dann einen mißmutigen Blick auf die unter ihm liegende Ausgrabungsstätte. So hatte er sich die erste Woche seines dreiwöchigen Urlaubs nicht vorgestellt. Viel lieber würde er jetzt irgendwo an einem Strand im Schatten liegen, einen kühlen Drink schlürfen und ein spannendes Buch lesen. Stattdessen hatte er sich von Daniel überreden lassen, mit zu dieser sagenhaften Ausgrabungstätte in der Wüste von Ägypten zu fahren um Steine und alte Gemäuer freizulegen.
   Eigentlich hätte er es besser wissen müssen. O'Neill zog seine Mütze fester über die Augen, rückte die Sonnenbrille zurecht, und faßte einen Entschluß. Eine Woche Staub schlucken war genug. Morgen würde er abreisen und den Rest seines Urlaubs gemütlicher verbringen.
   Unten, in den schon freigelegten Ruinen der Ausgrabungsstätte, sah er Samantha Carter auftauchen und seine grimmige Miene wurde sofort freundlicher. Trotz der Entfernung war Carter ein erfreulicher Anblick.  Sam trug Shorts, ein knappes T'Shirt und zum Schutz gegen die Sonne einen großen breitrandigen Hut.
   Als sie O'Neill auf dem Hügel bemerkte, winkte sie ihm zu und rief: "Colonel, wir haben etwas gefunden! Daniel meint es sei sehr wichtig!"
   "Wichtig? Für wen?" brummte O'Neill vor sich hin und machte sich an den Abstieg. Sand und leichtes Geröll löste sich unter seinen Schritten, als er eilig den Hügel hinunterkletterte. "Wichtig oder nicht, Sam, morgen werde ich meine eigene Wege gehen und den Rest des Urlaubes am Wasser verbringen. Ich habe genug von Sand und Staub."
   Er grinste, als er Carter ansah. Eine leichte Staubschicht bedeckte ihr Gesicht und ihre Bekleidung sah auch nicht besser aus. Ihr Gesicht glühte vor Aufregung und sie schien seine letzten Worte nicht gehört zu haben.
   "Sie sehen entzückend aus, Carter." Er ließ ihre keine Zeit für eine Antwort, sondern sprach weiter: "Was hat Daniel nun gefunden?"
   "Ich zeige es Ihnen", entgegnete Sam eifrig. "Daniel meint es sei eine Grabkammer." Sie ging voran. Die meisten Funde, welche inzwischen schon freigelegt worden waren, lagen oberirdisch, doch vor kurzem hatten sie eine unterirdische Kammer entdeckt, als ein Arbeiter eingebrochen war. Um sicher nach unten zu gelangen, hatten die Archäologen eine lange Leiter in das Loch gesteckt und Carter kletterte ohne zu zögern nach unten. O'Neill wartete bis sie unten war und folgte ihr dann nicht ganz so begeistert.
   Das Gewölbe war leer und die Archäologen hofften, daß es sich dabei um die Vorkammer einer größeren Grabkammer handelte.
   "Hierher!" Daniels begeisterte Stimme rief aus dem Hintergrund. "Das mußt du dir unbedingt ansehen, Jack!"
   O'Neill folgte dem Klang von Daniels Stimme und sah auf eine vom Staub befreite Fläche in der größe einer Tür. Er sah Daniel an und zog fragend die Augenbraunen hoch. "Unnnnd?" er dehnte das Wort mit Absicht in die Länge.
   "Und? Was meinst du mit und?" tadelnd schüttelte Daniel den Kopf. "Erkennst du nicht die Bedeutung der Tür?"
   "Alles, was ich sehe, ist weiterer Staub und Dreck. Und eine unbedeutende Wandtür oder was immer das sein mag."
   "Unbedeutend? Jack!" Verständnislos blickte Daniel seinen Freund an. "Es kann ein großer und wichtiger Fund sein!"
   "Und was hast du davon? Einen weiteren uralten Körper ausgegraben? Vielleicht etwas Gold und einige Gegenstände für ein Museum? In meinen Augen ist das unbedeutend."
   "Du bist ein Ignorant ohne Verständnis für die Vergangenheit unseres Planeten", entrüstete sich Daniel. "Die Vergangenheit zu kennen bedeutet die Gegenwart zu verstehen. Wir...", aprupt wurde er von O´Neill unterbrochen.
   "Wir werden gar nichts weiter. Du kannst gerne den Rest deines Urlaubs im Staub verbringen. Ich werde morgen abreisen." O'Neill wandte sich an Teal'c, das letzte Mitglied von SG-1. Der Jaffa hatte bisher kein Wort gesagt. Er kniete am Boden vor der freigelegten Tür und studierte die darauf befindlichen Schriftzeichen.
   Jetzt sah er auf. In der Düsternis war sein dunkelhäutiges Gesicht kaum auszumachen. Nur das goldene Embleme mit der Schlange auf seiner Stirn war deutlich zu erkennen. Bei Anwesenheit von anderen Archäologen trug er auf dem Kopf einen Art Turban, doch heute waren sie alleine in der Ausgrabungsstätte.
    "Ihr irrt euch beide", erklärte er. "Der Fund ist wichtig, aber gleichzeitig anders als Daniel Jackson es meint. Dies ist kein Fund aus eurer Vergangenheit sondern ein Goa'uld-Artefakt."
    Bedeutungsvoll sahen sich die drei anderen an. O'Neill ging zu Teal'c hinüber. "Bist du dir sicher, mein Freund?"
   Der Jaffa nickte und kniete sich wieder hin. O'Neill machte es ihm nach. Teal'c zeigte auf einige Hieroglyhen am Boden der Tür. Mit seinem Zeigefinger fuhr er die Konturen entlang und befreite sie vom restlichen Staub. "Dies ist ein Goa'uld-Schriftzeichen."
   "Kannst du es lesen?"    "Es ist ein kaum noch gebräuchliches Zeichen für die Sonne und daneben..." Teal'cs Finger befreite ein weiteres Zeichen vom Staub.
   "Eine Schlange! Das gleiche Zeichen, daß du auf der Stirn trägst.
   Daniel stand hinter ihnen. "Ra und Apophis!"
   "Wollt ihr damit sagen, daß wir eine Hinterlassenschaft von Ra und Apophis ausgraben?" Carters Stimme hörte sich besorgt an.
   O'Neill sah auf. "Genau das will Teal'c damit sagen." Aufeinmal klang seine Stimme erwartungsvoll. Vergessen war, daß er vorgehabt hatte zu gehen.
   "Warte mal, Jack", jetzt sprach Daniel dagegen. "Weißt du was das bedeutet?"
   O'Neill nickte. "Wir müssen sehr vorsichtig sein."
   "Sollten wir nicht den General informieren?" wandte Carter ein.
   "Damit er gleich mit einer ganzen Armee anrückt? Die werden hier alles zerstören", protestierte Daniel.
   "Da sind noch mehr Zeichen, O'Neill", Teal'c hatte während ihres Gespräches weitergearbeitet.
   "Kannst du die Tür öffnen?" fragte O'Neill.
   Teal'c überlegte einen Moment und drückte dann auf verschiedene Zeichen. Zuerst geschah nichts, dann ertönte ein leises Summen.
   Die vier sahen sich an und wichen von der Tür weg. Mit einem dumpfen Laut verschwand diese seitlich in der Wand und gab eine Öffnung frei.
   Daniel wollte losstürmen, doch O'Neill hielt ihn am Arm fest: "Nicht, Danny! Du weist doch gar nicht, was dahinter lauert. Es könnten Fallen für Unvorsichtige wie dich aufgestellt sein."
   Daniel sah Jack an und meinte: "Etwa so, wie in den Indiana Jones-Filmen?"
   "Genau so", bestätigte O'Neill ernst. "Wir gehen es langsam und vorsichtig an oder gar nicht."
   Daniel machte eine umfassende Handbewegung und verbeugte sich: "Wie der Herr befiehlt. Du hast den Vortritt."
   Lächelnd ging O'Neill an Daniel vorbei. An der Seite von Teal'c machte er den ersten zögernden Schritt in den Raum hinein, bereit, jederzeit zurückzuspringen. Augenblicklich flammte ein schummriges Licht auf und beleuchtete den Raum ein wenig. O´Neill und Teal´c blieben wie angewurzelt stehen. "Wow! Seht euch das an!"
   Daniel hielt es nicht mehr aus und wollte an Jack vorbei in den Raum laufen, doch der Colonel hielt ihn am Ärmel fest und verhinderte so, daß er weiterging.
   Zuerst wollte Jackson protestieren, doch dann:  "Was ist das denn?"
   "Das ist keine Goa'uld-Technologie", erkannte Teal'c.
   "Aber die Zeichen an der Tür sind eindeutig Goa'uld. Das bedeutet..." Daniel vollendete den Satz nicht.
   Dafür sprach O'Neill weiter: "...das bedeutet, daß die Goa'ulds genauso wie wir heute, vor vielen Jahren diesen Raum entdeckt haben und ihn enträtseln wollten."
   "Vielleicht haben sie ihn enträtselt", gab Carter zu bedenken.
   "Ja, vielleicht, vielleicht aber auch nicht", meinte O'Neill und runzelte die Stirn. "Teal'c, hast du so etwas schon einmal gesehen?"
   Der Jaffa nickte: "Als ich noch  Apophis diente, fanden wir auf einer unbewohnten Welt ähnliches. Apophis versuchte hinter das Geheimnis zu kommen. Und ich hatte damals den Eindruck, daß er so einen Apperat schon einmal gesehen hatte."
   "Hat er es geschafft?" fragte O'Neill gespannt.
   "Nein, und aus Wut ließ er den Raum vernichten."
   "Typisch Goa'uld. Was sie nicht beherrschen können, vernichten sie", meinte Daniel.
   Ganz fasziniert sahen sie sich in dem Raum um. Die Luft war mit einem flimmernden Staub gefüllt, der im ganzen Raum schwebte und bei jedem Lichteinfall in einer anderen Farbe leuchtete. Die Wände waren kahl, nur in der Mitte stand ein großer durchsichtiger Kristall in Sechseckform, der mit  Instrumenten und fünf Sitzen ausgefüllt war.
   "Ist dieser Staub oder was immer es ist, für uns gefährlich?" fragte O'Neill besorgt.
   "Ich habe keine Ahnung", meinte Carter. "Wir sollten uns auf alle Fälle Atemmasken besorgen. Ich werde welche holen." Ohne ein weiteres Wort verschwand Sam und kam bald darauf mit den Masken zurück. Nachdem sie diese aufgesetzt hatten, wagten sie sich in den Raum hinein.
   "Was mag das sein?" fragte O'Neill, während er den Kristall umkreiste. Er trug zusätzlich eine Taschenlampe und jedesmal, wenn ein Lichtstrahl den Kristall traf, leuchtete dieser auf.
Sie fanden keine Öffnung und so auch keine Möglichkeit in das innere des Kristalles zu den Instumenten zu gelangen.
   "Apophis scheiterte beim Versuch den Kristall zu öffnen", erzählte Teal'c.
   "Mit anderen Worten - du hast keine Ahnung, was der Kristall für eine Bedeutung hat", bemerkte O'Neill.
   "Das ist korrekt", antwortete Teal'c knapp.
   "O'Neill blieb stehen und besah sich das innere des Kristalls näher. Von seinem Platz aus konnte er unbekannte Schriftzeichen erkennen. Die Schalensitze schienen für Menschen gemacht zu sein, wenn sie ihm auch etwas größer als normal vorkamen.
   Die nächsten Tage untersuchten sie und die restlichen Archäologen den Fund, doch genau wie Apophis erreichten sie nichts. Frustration zog auf, doch noch wollten sie nicht aufgeben. O´Neill hatte sich trotz Daniels Protest dazu entschlossen, General Hammond über ihren Fund zu informieren. Er hatte versprochen zu kommen, doch würde das noch etwas dauern, da sie erst die Genehmigung der ägyptischen Regierung einholen mußten. Doch in kürzester Zeit würde es hier von Soldaten der Amerikaner und der Ägypter nur so wimmeln.


Eine fantastische Entdeckung

Wie so oft in den letzten Tagen saß Daniel vor dem Kristall und studierte ihn. "Was verbirgst du vor uns? Was bist du? Wer hat dich erbaut?" Der Kristall antwortete natürlich nicht. Daniel stand auf und umrundete ihn erneut und machte sich Notizen. Dabei entfiel ihm sein Stift. Er beugte sich hinunter um ihn aufzuheben. In diesem Moment tauchten O'Neill, Carter und Teal'c im Eingang auf und Daniel warf einen Blick auf sie. Plötzlich rutschte er auf einer leichten Unebenheit aus und stürzte. Jackson ruderte mit den Armen um sich festzuhalten und schlug dabei mit der rechten Hand auf den Sockel, auf dem der Kristall stand.
   Daniel spürte eine leichte Erhebung unter der Hand und drückte beim Versuch sich festzuhalten, instinktiv, darauf. Ein Summen ertönte und der Kristall begann sich zu verändern. Die Sechseck-Form zog sich zusammen und verwandelte sich in eine Kugel und schließlich löste sich der Kristalll ganz auf. Gleichzeitig ertönten Worte in einer fremden Sprache. "Noak iie lian ak etak", glaubten sie zu verstehen.
   "Daniel! Was hast du gemacht? Und was bedeuteten die Worte?" fragte O'Neill beunruhigt.
   "Ich habe nichts getan", verteidigte sich Daniel. Seine Stimme klang dumpf durch die Atemmaske. "Nur auf diese Erhebung gedrückt, als ich mich festhalten wollte. Daraufhin hat sich die Umhüllung aufgelöst. Und die Worte verstehe ich nicht, Diese Sprache habe ich noch nie gehört."
   "Wieso habt ihr diese Erhebung bisher übersehen?" fragte O'Neill.
   Daniel zuckte mit den Achseln: "Ich weiß nicht. Vielleicht hat man es für unbedeutend gehalten oder nicht darauf geachtet."
   O'Neill blickte fasziniert auf die Anlage und die Sitze darum. Ohne die Umhüllung sah es aus, als schwebte alles frei im Raum.
   "Erinnert mich an eine dieser Schneekugeln", erklärte Carter, als sie beobachtete, wie der bunte Staub die Sitze und Instrumente umschwebte, sich seltsamerweise aber nicht auf den Gegenständen ablagerte.
   "Schneekugeln?" fragend sah O'Neill sie an.
   "Sie wissen schon, Colonel. Wenn sie die Glaskugeln auf den Kopf stellen und schütteln, fängt es im inneren an zu schneien."
   "Ach ja! Sie meinen diese kitschigen Andenkendinger."
   "Genau", Carter trat näher heran und betrachtete die Sitze aus der Nähe. "Mit etwas Anstrengung habe ich darin Platz", meinte sie und setzte sich hinein.
   "Carter! Was machen Sie da?" rief O'Neill.
   "Ich möchte die Anlage näher betrachten und das geht von den Sitzen aus am besten", erklärte Carter und beugte sich vor.
   O'Neill schüttelte angesichts des Leichtsinns den Kopf. "Wissenschaftler!" murmelte er vor sich hin.
   "Sagten Sie etwas, Colonel?" hörte man Carter fragen.
   "Nein, nein. Untersuchen Sie ruhig. Wir werden aufpassen. Haben Sie schon eine Analyse des Staubes in der Luft vorliegen?"
   "Ja, Sir! Er ist unschädlich für Menschen. Wir könnten eigentlich die hinderlichen Masken abnehmen. Doch wir..."
   Bevor Carter nochmals auf die Gefahren aufmerksam machen konnte, hatte O'Neill die Atemmaske schon abgelegt und Daniel tat es ihm gleich nach. Teal'c hatte keine getragen, denn sein Symbiont schützte ihn.
   Carter nahm zögernd die ihre ab. Die Luft roch schal und hatte einen ungewohnten Beigeschmack. "Ich hoffe nur, die Wisenschaftler haben sich nicht geirrt, Sir."
   "Wenn nicht, ist es jetzt schon zu spät", antwortete O`Neill trocken.
   "Beruhigend zu hören, Colonel", meinte Carter.
   O`Neill begab sich zu den beiden Wissenschaftlern. Er setzte sich in den dritten Sessel, während Teal'c aufmerksam beobachtend daneben stand.
   "Apophis ist also nicht so weit gekommen?" vergewisserte sich Daniel nochmals bei Teal'c.
   "Ja, er schaffte es nicht die Hülle zu entfernen, obwohl er alles versuchte."
   "Dann sind wir durch Daniels Ungeschicklichkeit schon etwas besser dran, als Freund Apophis", bemerkte Jack und erntete dafür ein empörten Blick von Daniel.
   "Und was genau ist das nun?" fragte O'Neill nach etwa einer halben Stunde. Er begann sich zu langweilen, während Daniel und Carter die Anlage neugierg untersuchten und lebhaft darüber diskutierten, was es sein könnte.
   "Was ist das für ein Zeichen?" Carter zeigte auf eine Darstellung, die sich von den anderen unterschied. "Dieses Symbol paßt nicht zu den übrigen."
   Daniel beugte sich vor um es besser betrachten zu können. "Es sieht aus wie eine Weltkugel."
   "Glaubst du?" Carter sah skeptisch aus. Sie fuhr mit dem Finger über das Symbol. Plötzlich fing das Symbol an zu leuchten und sich selbst in die Luft zu projezieren.
   "Löv ekalat lagur tia vez miat. Evak nagur Läv lagir." Die unbekannte Stimme war erneut zu hören, verstummte dann aber wieder.
   "Was geschieht da?" Carter wurde es mulmig zumute. Hoffentlich hatte sie nicht unbedarft etwas ausgelöst. Doch außer, daß die kleine Kugel anfing sich zu drehen, geschah nichts.
   "Es stellt ohne Zweifel eine Weltkugel dar", meinte Daniel. Er schien in keiner Weise beunruhigt zu sein, ganz im Gegensatz zu O´Neill, der daran dachte, die beiden Wissenschafter aus den Sesseln zu holen.
   "Die Kugel dreht sich entgegen dem Uhrzeigersinn", erkannte Carter. "Und sie stellt ohne Zweifel die Erde dar. Doch sieh dir das an." Sie zeigte auf eine Insel mitten im Atlantik.
   "Die gibt es nicht", meinte Daniel. "Also ist es doch nicht die Erde. Sonst stimmen aber alle Datails überein. Das hier ist z.B. der amerikanische Kontinent. Und das Europa." Er rieb sich über das Kinn. "Es könnte sein - nein, daß ist unmöglich."
   "Was meinst du? Laß dir doch nicht alles aus der Nase ziehen", warf O'Neill ein.
   "Ihr kennt doch sicher alle die Legende von Atlantis."
   "Nein, du scherzt", Carter sah Daniel ungläubig an. "Willst du sagen diese Insel ist Atlantis? Aber der Sage nach ging diese vor 10.000 Jahren unter."
   "Richtig, aber die Stelle stimmt. Nach einer weit verbreiteten Theorie lag Atlantis mitten im Atlantik, und die heutigen Azoren sollen die höchsten Spitzen der Berge von Atlantis sein."
   "Aber wie kommt eine Darstellung von Atlantis in eine ägyptische Ausgrabungsstätte?" fragte O'Neill.
   "Diese Ausgrabungsstätte könnte aus dieser Zeit stammen. Das würde aber bedeuten, daß die alten Atlanter Ägypten besuchten oder zumindest das Land, daß wir heute als Ägypten bezeichnen. Der Sage nach sollen die Atlanter eine hohe Zivilisation besessen haben. Eine, die sich mit unserer Zeit messen kann, vielleicht sogar unserer überlegen war", erklärte Daniel und konnte seinen Redefluß kaum bremsen. "Aber wahrscheinlich haben die unbekannten Erfinder der Anlage diese Darstellung der alten Erde geschaffen." Seine Finger fuhren über die Umrisse der unbekannten Insel auf der Projektion, die dicht vor seinem Kopf schwebte. Plötzlich gingen in dem Raum viele Lichter an und die äußere Tür schnappte zu.             Teal'c sprang hinzu, doch die Tür ließ sich nicht mehr öffnen.
   "Und was nun?" fragte O'Neill besorgt. "Was habt ihr angestellt?"
   "Nichts", verteidigte sich Daniel.
   Die Stimme ertönte erneut: "Si-va! Eak lotik Läv ub! Lagar felezatt Chotak sta."
   Die vier sahen sich an. Bevor die drei reagieren konnten, baute sich um die Schalensitze ein Feld auf und fesselte sie auf die Sitze und die Umhüllung begann sich, langsam diesmal, erneut aufzubauen. Bevor sie ganz geschlossen war, sprang Teal'c mit einen Satz auf einen der noch leeren Sitze. Der Sitz schien seine Anwesenheit zu registrieren, denn auch ihn umschloß ein Kraftfeld.
   Die unbekannte Stimme begann jetzt in gleichmäßigen Abständen zu sprechen: "Joll.., terok..., z"vo..., viet..., leva..., bja..., selav...!"
   "Das hört sich nach einem Countdown an", bemerkte Daniel.
   "Laa...!"
   "Ein Countdown von was?" fragte O'Neill.
   "Igatt...!"
   Daniel zuckte bedauernd mit den Achseln. "Wir sollten uns auf alles gefaßt machen und uns festhalten. Vielleicht dient das Feld um unsere Sitze auch zu unserem Schutz."
   "Leso..."
   "Sehr beruhigend", brummte O'Neill.
   "Gattie...!" Die Stimme schwieg und im gleichen Augenblick begannen die Partikel in der Luft im grellen Rot zu leuchten.
   Der Kristall fing an zu vibrieren. Die Kammer um sie herum verschwamm und das rote Leuchten verwandelte sich in ein blauweißes Licht. Sämtliche Partikel in der Luft zogen sich zusammen und bildeten einen um sich rotierenden Tunnel, in dessen Mittelpunkt sich der Kristall befand, in welchem sie eingeschlossen waren. Er hörte auf zu vibrieren. Im gleichen Augenblick setzte sich der Kristall raketengleich in Bewegung. Durch die hohe Beschleunigung wurden  die vier in ihre Sitze gepreßt. Ohne das Kraftfeld  wären sie zerquetscht worden. Die Instrumente um die Sitze wurden durchscheinend.
   Selbst seine Freunde sah O'Neill nur noch als undeutliche Schemen und er hatte das Gefühl mit hoher Geschwindigkeit durch einen Tunnel zu rasen.  Es ähnelte sehr einer Reise durch ein Sternentor. Er verlor sämtliches Zeitgefühl. Wie lange die rassante Fahrt gedauert hatte konnte er deshalb unmöglich sagen, doch plötzlich standen sie still. Die Staubpartikel zogen sich auseinander und verteilten sich über den ganzen Raum. Die blauweißen Partikel nahmen wieder die rote Farbe an und wurden schließlich farblos.
   "Ki-a liv tu! Si-va!" Wieder diese verdammte Stimme.
   Die daraufhin eintretende Stille war unheimlich und zerrte an Jacks Nerven. O'Neil sah Carter und Daniel an, die  seinem Blick schuldbewußt auswichen.
   "Was  war das gerade?" wagte O`Neill schließlich die Stille zu durchbrechen.
   "Keine Ahnung", antwortete Daniel.
   "Das solltet ihr aber besser wissen", O'Neill sah Teal'c an. "Teal'c?"
   "Das kenne ich auch nicht, O'Neill."
   Das Kraftfeld um sie herum erlosch und mit einem Satz sprang O'Neill aus seinem Sitz. Die anderen folgten etwas zögernder. Die Außentür öffnete sich wieder.
   "Das reicht! Ihr stellt sofort die Versuche ein, verstanden? Bevor wirklich noch etwas gefährliches passiert. Das ist ein Befehl", sagte O'Neill. "Und nun gehe ich nach oben, ich brauche etwas frische Luft." Er verließ die Kristall-Kammer und blieb wie erstarrt stehen. Das Loch in der Decke war verschwunden und die Kammer sah verändert aus. Zwar war sie immer noch leer, doch alles sah neu aus und machte den Eindruck,  als würden öfters  Leute ein und aus gehen. Und er sah weiter hinten eine Treppe, die zu einer kleinen Tür hinaufführte.
   Schnell eilte O'Neill die Stufen hinauf und näherte sich der Tür. Diese öffnete sich selbstständig vor ihm. Er trat hindurch und blieb überrascht stehen. Statt der erwarteten Wüste erblickte er einen Ozean. Sanfte Wellen schlugen gegen einen schneeweißen Strand und gegen die vielen Schiffe, die an dem großen Kai lagen - riesige Frachtschiffe, und etwas weiter weg, kleinere Segelschiffe und mehr oder wenig große Jachten. Fast jeder Ankerplatz war belegt.
   Die Stadt daneben war genauso beeindruckend wie der Hafen. Wolkenkratzer stand neben Wolkenkratzer, dazwischen kleinere Gebäude - fast hatte O'Neill den Eindruck sich in Los Angeles oder New York zu befinden. Auf den Straßen bewegten sich unzählige Bodenfahrzeuge und zwischen den Häusern kleine Luftfahrzeuge. Diese Gleiter und ein Blick  nach oben sagten O'Neill, daß er sich unmöglich auf der Erde befinden konnte. Der Himmel war nicht blau wie gewohnt sondern grün. Rechts, direkt an das Meer mündend, sah er einen hohen Kegelberg - ein erloschener Vulkan? Selbst die höchsten Gebäude der Stadt sahen neben dem majestätischen Berg winzig aus. O´Neill  stand im Eingang eines kleinen Gebäudes, daß erhöht über der Stadt stand und  ihm so einen Blick auf seine Umgebung erlaubte.
   Die beiden Wachposten neben der Tür des Gebäudes sahen ihn erstaunt an und einer herrschte ihn in einer unbekannten Sprache an. "esta laturi spesa cusa dialoao beta vellia murpi ellisan", oder so ähnlich, glaubte er zu verstehen. Die Wörter und die Ausprache hörten sich jedoch anders an, als die Sprache im Kristall-Raum.
   O'Neill antwortete bedauernd: "Tut mir leid, mein Freund, aber deine Sprache verstehe ich leider nicht. Wo bin ich hier überhaupt gelandet?" O'Neill hoffte, daß der Mann nicht feindlich gesinnt war.
   Der Mann musterte ihn von oben nach unten und holte schließlich ein kleines Gerät heraus, daß einem Handy ähnelte und sprach einige Worte hinein.
   "Schön!" sagte O'Neill laut. "Hol mir deinen Vorgesetzten her. Dann können wir uns vielleicht verständigen." Er sah zurück. Wo war nur Daniel? Wenn man ihn brauchte, war der Mann nicht da. Daniel hätte sich vielleicht verständigen können.
   O'Neill wandte seine Aufmerksamkeit wieder seiner näheren Umgebung zu. Eine große Treppe führte von dem Gebäude bis zum Hafen hinunter. Von unten stürmten jetzt Männer die Treppe hoch. Sie trugen uniformähnliche Bekleidung - eine schwarze Hose und schwarze Jacke, ein rotes Hemd und ein breiter Gürtel mit Taschen daran und rote Mützen auf dem Kopf.
   Der vordere Mann richtete einen Gegenstand auf O'Neill der nach einer Waffe aussah und herrschte in erneut in der unbekannten Sprache an. O´Neill versuchte keine verdächtige Bewegung zu machen. Der Mann sah ihn haßerfüllt an und gab seinen Leuten einen Wink. Bevor O'Neill reagieren konnte, wurde er gepackt und seine Hände mit Handschellen auf den Rücken gefesselt.
   "Heh! Was soll das? Laßt mich sofort frei ", er protestierte so laut, weil er hoffte Carter, Teal'c und Daniel würden ihn hören und dadurch gewarnt sein.
   Der Offizier sagte einige Worte in sein Handy und gleich darauf wimmelte es von Soldaten, die er in das Gebäude hineinschickte. Nur O´Neills Bewacher blieben bei dem Offizer zurück. Dieser überschüttete O´Neill erneut mit einem Wortschwall, von dem Jack nur ein Wort zu verstehen glaubte: "Goa'uld?" fragend sah er den Mann an.
   Über dessen Gesicht zog ein triumphierendes Lächeln und er nickte zustimmend. O'Neill begriff plötzlich, daß man ihn für einen Goa'uld hielt. "Nein!" widersprach er energisch und schüttelte den Kopf. "Ich bin kein Goa'uld. Die Goa'ulds sind unsere Feinde. Das alles ist ein großes Mißverständnis."
   Der Offizier sah ihn jetzt aufmerksamer an. Er hatte sich beruhigt und verstand genausowenig wie Jack ein Wort von dem, was der seltsame Fremde sagte. Ein Soldat erschien und sprach mit dem Offizier, der daraufhin wieder wütender auf O`Neill blickte. Er gab seinen Leuten einen Wink, woraufhin diese O'Neill zurück in das Gebäude zerrten.
   Der Rest von SG-1 schien sich der Verhaftung widersetzt zu haben und hatte sich verschanzt. Sie mußten Waffen von den Soldaten erbeutet haben und ließen keinen in den Raum mit der seltsamen Maschine hinein.
   Jack wurde nach vorne gebracht und fühlte eine Waffe an der Schläfe. Der Offizier rief mit lauter Stimme einige Worte. O'Neill sah Teal'c vorsichtig aus dem Raum spähen. Teal'c sah O´Neill als Gefangenen dort stehen und von der Waffe bedroht.  Sofort wich er in den Raum zurück.
   Augenblicke später hörte O'Neill Daniels Stimme: "Jack! Alles in Ordnung?"
   "Ja, noch!" antwortete O'Neill. Und mit lauter Stimme: "Kommt auf keinen Fall aus eurer Deckung!"
   Der Offizier hatte Jack genau beobachtet und begriffen, daß er seine Freunde gewarnt hatte. Ein Schlag traf O'Neill in den Magen und die Waffe drückte fester an seine Stirn.
   Der Offizier rief wieder etwas. O'Neill sah daraufhin Teal'c, Carter und Daniel mit erhobenen Händen aus dem Raum treten. Sie wollten ihren Freund nicht für ihre Sicherheit opfern.
   Teal'cs Anblick verursachte Aufsehen und O'Neill bemerkte, daß der Offizier nur mit Mühe seine Leute beruhigen konnte. Anscheinend waren die Jaffa bekannt und nicht sehr beliebt.
   Als sie ins Freie traten, blinzelten Carter und Daniel genauso überrascht wie vorher Jack in die grelle Sonne.  Es war furchtbar heiß, obwohl ein frischer Wind vom Wasser her wehte und den typischen Hafengeruch mit sich führte.
   "Sir, wo sind wir hier?" fragte Carter. Trotz ihrer Lage fühlte sie grenzenlose Neugierde aufsteigen.
   "Ohne Zweifel nicht mehr in Ägypten, Captain. Aber wo wir sind...?" O'Neill zuckte mit den Achseln. "Das sollten wir besser diese Leute hier fragen."
   Man führte sie die Treppe hinunter. Unten wartete ein autoähnliches, größeres Transportfahrzeug, daß jedoch keine Räder besaß und dicht über dem Boden schwebte.
   Carter sah es fasziniert an. "Es ist mit Antischwertkraft-Feldern ausgerüstet. So etwas gibt es noch nicht auf der Erde. Was immer die Maschine mit uns angestellt hat - Sir, sie muß uns  auf einen anderen Planeten versetzt haben."
   "Und anscheinend sind die Bewohner mit den Goa'ulds im Krieg", vermutete O'Neill.
   Der Hafen blieb schnell hinter ihnen zurück. Zwischen den Wolkenkratzern herrschte dichter Verkehr und viele Fußgänger bewegten auf den Gehsteigen. Die Menschen waren in Eile und machten besorgte Gesichter. Immer wieder warfen sie einen Blick in den Himmel, als erwarteten sie, daß von oben etwas schreckliches kam.
   "Diese Stadt könnte auf der Erde liegen", meinte Carter. "Ihre Technik ist sogar fortschrittlicher als die unsere."
   "Ja, und die Goa'ulds...", meinte Daniel. "...sie müssen diesen Planeten angreifen. Deshalb die Furcht dieser Leute."
   "Und als wir so unvermutet in dem Gebäude auftauchten, befürchteten sie eine Invasion der Außerirdischen", sagte O'Neill und warf einen Blick auf die Soldaten, die sie bewachten, aber sie nicht an einem Gespräch untereinander hinderten.
   Ihre Fahrt dauerte einige Minuten und endete in der Tiefgargage eines Hochhauses. Unter scharfer Bewachung wurden sie aus dem Wagen gezerrt und in einen Aufzug geführt, der sie einige Stockwerke nach oben brachte.
   O'Neill hoffte, das Mißverständnis bald aufgeklärt zu haben, schließlich waren sie alle keine Goa'ulds.
  In einer Krankenstation wurden sie nacheinander in irgendwelche medizinische Apperate eingeschlossen und untersucht. Teal'c hatte man gleich bei Ihrer Ankunft in dem Gebäude von ihnen getrennt und O'Neill machte sich Sorgen um seinen Freund. Anschließend brachte man jeden für sich in einen kleinen fensterlosen Raum, in dem nur ein Tisch und zwei Stühle standen.
   O'Neill blickte mißmutig vor sich hin. So hatte er sich seinen Urlaub nicht vorgestellt, zumal er noch nicht einmal wußte, was überhaupt mit ihnen geschehen war, und wo in aller Welt sie gelandet waren.
   Er blickte auf, als sich die Tür öffnete. Ein großer, gefährlich aussehender Mann betrat den Raum. Er war ganz in schwarz gekleidet und sein äußeres Erscheinungsbild trug noch zu seinem düsteren Anblick bei. Er hatte kurzgeschnittene schwarze Haare, dunkle Augen und eine Narbe quer über der rechten Wange. Der Mann machte den Eindruck immer das zu bekommen, was er haben wollte, egal wie.
   Wahrscheinlich schüchterte er die meisten Menschen alleine mit seinem Auftreten ein, nicht aber O'Neill. Ungerührt gab er den Blick aus den dunklen stechenden Augen zurück.
   Der Mann umkreiste O'Neill einmal, ohne ihn aus den Augen zu lassen und blieb schließlich auf der anderen Seite des Tisches stehen. Er setzte sich und schnippte mit den Fingern. Einer seiner Begleiter beeilte sich ein kleines Gerät auf den Tisch zu stellen und es einzuschalten.
   "Oranc kilas  len Talon marco, len oat tena", glaubte O'Neill zu verstehen. Und zum ersten Mal zeigte Jack Überraschung, als nur Sekunden später klar verständlich aus dem Gerät die Worte erklangen: "Mein Name ist Talon d'Marco und wer sind Sie?"
   "Ein Universal-Übersetzer?" fragte O'Neill überrascht. Er mußte einen Augenblick warten bis die Maschine die Worte übersetzte.
   Die Miene des anderen verdüsterte sich noch mehr: "Antworten Sie auf meine Frage."
   Der Colonel überlegte, daß das die beste Möglichkeit war, daß Mißverständnis aufzuklären und antwortete: "Mein Name ist Jack O'Neill und komme von einem anderen Planeten. Wo befinden wir uns hier?"
   Wieder übersetzte die Maschine, dann: "Ich bin derjenige, der die Fragen stellt. Woher kommen Sie?"
   "Zuerst muß ich etwas klarstellen. Das alles ist ein Mißverständnis. Was immer Sie auch von uns glauben, wir sind keine Spione der Goa'ulds." Ein Schlag in den Nacken warf O'Neill nach vorne. Sein Kopf schlug hart auf den Tisch. Jack richtete sich wieder auf und rieb sich die schmerzende Stirn.
   "Lügen Sie nicht und beantworten Sie meine Frage, Fremder. Wer sind Sie und woher kommen Sie? Sie sind keine Goa'ulds und doch  spionieren Sie für diese, wie der Jaffa in Ihrer Gesellschaft beweist. Ihr leugnen ist zwecklos."
   O'Neill entschloß sich die Wahrheit zu erzählen und begann mit der Ausgrabungsstätte und wie sie hier gelandet waren.
   Talon d'Marco hörte ungerührt zu. Keine Muskel regte sich in seinem Gesicht, als er sagte: "Und Sie hoffen wirklich, daß wir Ihnen diese fantastische Geschichte glauben?"
   "Aber sie haben diese Maschine doch sicher selbst gesehen. Der Ausgangspunkt befindet sich auf der Erde - und ich weiß selbst, wie sich unsere Geschichte anhört, aber es ist die Wahrheit."
   Talon richtete sich mit einem Ruck auf und blickte Jack wütend an. "Sie lügen! Sie sind Spione der Goa'uld!  Sie spionieren für Apophis und Ra, um auch noch die letzte unserer Städte zu vernichten. Aber das wird den Goa'ulds niemals gelingen."
   "Nein, Sie müssen mir einfach glauben. Ich sage die Wahrheit. Wir sind keine Spione. Teal'c, der Jaffa, ist unser Freund." O'Neill stutzte einen Moment. "Sagten Sie Ra?"
   Talon d'Marco nickte.
   "Aber Ra ist tot. Wir haben ihn getötet. Und Apophis versucht auch unseren Planeten zu vernichten. Bisher konnten wir ihm erfolgreich Widerstand leisten, aber..."
   "Genug der Lügen. Ra ist nicht tot. Meine Spione haben ihn vor einem Tag höchstlebendig gesehen. Sie können mir also nichts vormachen, versuchen Sie es erst gar nicht. Wir haben Mittel und Wege die Wahrheit aus Ihnen herauszubekommen. Gebt ihm die Droge. Sie werden uns die Wahrheit sagen. Leider sind  die Nebenwirkungen äußerst unangenehm, doch da Sie sich so uneinsichtig stellen..."
   Talons Begleiter hielten O´Neill fest, während ein anderer sich ihm mit einem pistolenähnlichen Gerät näherte. Sein rechter Ärmel wurde hochgezogen und die Spritze auf seinen rechten Arm gesetzt. Die Wirkung des Mittels setzte augenblicklich ein. O´Neill sah alles nur noch wie durch einen Schleier und die Stimmen der Menschen verzerrten sich, schließlich verlor er das Bewußtsein...

Das Erwachen war sehr unangenehm. O´Neill war schlecht und er hatte furchtbare Kopfschmerzen. Er war nicht in der Lage aufzustehen. Ein feuchtes Tuch legte sich auf seine Stirn und undeutlich erkannte er Carters Stimme. "Bleiben Sie ganz ruhig liegen, Colonel und trinken Sie das." Ein Gefäß wurde an seine Lippen gehalten und der Inhalt eingeflöst. "Es mildert die Nachwirkungen der Droge, wie man uns sagte. Schlafen Sie noch etwas, dann geht es Ihnen bald besser."
   Als er zum zweiten Mal erwachte, fühlte er sich schon bedeutend besser, doch noch immer bereitete es ihm Mühe nachzudenken und seine Gedanken zu klären. Was war mit ihm geschehen?
   Mit äußester Anstrengung gelang es O´Neill sich etwas auszurichten. Carter und Daniel lagen neben ihm auf weiteren Liegen und richteten sich auf, als sie sahen, daß er wach war.
   "Colonel?" fragte Carter besorgt. "Wie fühlen Sie sich?"
   "Etwas besser, glaube ich jedenfalls", antwortete er mühevoll. Er mußte sich auf jedes Wort konzentrieren, um es richtig auszusprechen. "Was ist passiert? Wie lange...?"
   "Man hat Sie unter Drogen gesetzt und verhört. Wir hatten mehr Glück und wurden nur stundenlang verhört. Schließlich sperrten sie Daniel und mich hier ein. Sie brachte man erst einen halben Tag später herein und Sie haben über vierundzwanzig Stunden geschlafen."
   "Vierundzwanzig Stunden?" O´Neill sah sich um. "Wo ist Teal´c?"
   Die beiden zuckten bedauernd die Schultern. "Auf unsere diesbezüglichen Fragen erhielten wir keine Auskunft. Wir machen uns große Sorgen um Teal´c."
   Daniel trat an seine Liege. "Du siehst furchtbar aus und solltest noch etwas schlafen."
   "Gibt es hier eine Waschgelegenheit?" stellte O´Neill die Gegenfrage. Er fand, daß er lange genug geschlafen hatte.
   Daniel nickte und zeigte auf eine Tür. Er half O´Neill beim Aufstehen und führte ihn zum Waschraum.  "Danke", meinte Jack schließlich. "Den Rest kann ich alleine. Ich bin schon ein großer Junge."
   Daniel grinste zurück. Wenn Jack schon wieder einen Spaß auf den Lippen hatte, mußte es ihm schon besser gehen.

weiter: Kapitel 2
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