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Die andere Seite der Medaille von Christian

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Vorwort

Captain Milestone und Lieutenant Khesam werfen einen Blick hinter das Mysterium von Leben, Tod und Schicksal, was sich gleichermassen als Fluch und Segen erweist. Zugegebenermaßen eine ziemlich wirre Story, die ziemlich gut wiedergibt, wie ich mich gefühlt habe.
Kapitel Bemerkung: (c) www.stargate-atlantis-pandora.de
Die andere Seite der Medaille



Frühjahr 2003

Was passiert, wenn ein Mensch stirbt? Fällt sein Leib zu Boden und verdorrt, während seine Seele ins ewige Leben eingeht? Oder entschwindet er vollständig in die gedankenlose Vergessenheit, gefolgt von seinen Worten, Taten und Werken, so beeindruckend sie auch gewesen sein mögen? Oder geschieht etwas völlig anderes? Etwas so Unvorstellbares, dass es die menschliche Vorstellungskraft übersteigt? Das ist ein Mysterium, das man nur auf eine einzige Weise entschleiern kann - und der Preis dafür ist der Tod.

Captain James Milestone würde diesen letzten Weg gehen, ob er es wollte oder nicht. Niemand hatte ihn gefragt, ob er dazu bereit war. Niemand hatte sich seine Meinung darüber angehört, als der einzige US-Kampfpilot in die Geschichte einzugehen, der beim 1-Tage-Krieg über irakischem Luftraum abgeschossen wurde. Niemand hatte ihn gefragt, ob er es in Ordnung fand, dass nun diese drei stahlummantelten 7,62-Milimeter-Geschosse an strategisch günstigen Stellen in seinen Torso eindrangen und ihn zu einem langsamen Tod verdammten.

Auch Lieutenant Kahil Khesam würde den Weg zum letzten Mysterium antreten. Zwei Kugeln aus der Pistole des amerikanischen Piloten, den er in dieser alten Ruine aufgespürt hatte, trafen ihn an Schulter und Kehle und blutüberströmt brach er über seinem Feind zusammen. Auge in Auge lagen sie da und starben.

Es hatte nichts heroisches an sich. Der Verwesungsgeruch lockte bald die Aasfresser an, und während sich die Ratten an der saftigen Oberfläche bedienten, drangen die Insekten tief in die Leichname ein, um ihre Larven in das weiche, nährstoffreiche Fleisch zu legen. So profitierte das Leben schon seit Jahrmillionen vom Tode, und so würde es auch noch in fernster Zukunft über die Vergänglichkeit triumphieren.

Ein Jahr später sind nur noch verstaubte Knochen übrig. Das Leben hat sich ertragreichere Gründe gesucht.

Zehn Jahre später sind auch die Knochen zu Staub zerfallen.

Hundert Jahre später existiert nicht einmal mehr die Ruine, in der die Leichen lagen.

Tausend Jahre später sind die Nationen, die hier kämpften, nur noch eine verschwommene Erinnerung.

Zehntausend Jahre später haben die Menschen den Grund vergessen, aus dem man einen solchen Krieg führen sollte.

Hunderttausend Jahre später haben die Erben der Menschheit diesen Ort in einen Garten Eden verwandelt.

Eine Million Jahre später haben die Erben der Menschheit diesen Ort verlassen, um zu neuen Ufern aufzubrechen.

Zehn Millionen Jahre später haben drei nachfolgende Generationen von intelligenten Lebewesen diesen Planeten auf die selbe Weise bevölkert und hinter sich gelassen wie die Menschheit.

Hundert Millionen Jahre später erinnert nichts mehr an das Gründervolk, das diesen Planeten als erstes besiedelt hatte.

Eine Milliarde Jahre später gerät die Erde in Vergessenheit.

Zehn Milliarden Jahre später gerät die Sonne in Vergessenheit.

Hundert Milliarden Jahre später beginnt das Goldene Zeitalter des Universums.

Raum und Zeit beenden ihre Expansion und stürzen mit schrecklicher Plötzlichkeit auf die Gegenwart zurück.

+++

"Was ist los, Lieutenant?"

"Ich weiß es nicht. Vielleicht ist mir dieses schreckliche Soufflé auf den Magen geschlagen."

"Ein Alptraum?"

"Vielleicht. Kennen Sie das Gefühl, alles zu wissen ... einfach alles ... und dann wachen Sie auf?"

"Ich glaube ja. Es ist so ähnlich wie das Blitzen."

"Das Blitzen? Was soll das sein?"

"Das ist schwer zu beschreiben. Man liegt im Halbschlaf, kurz vor dem richtigen Schlafen, und dann - Peng! - ein Knacken und ein kurzer Blitz hinter den Augenlidern, so als hätte jemand im Raum kurz das Licht ein- und ausgeschaltet. Man öffnet die Augen, aber da ist nichts und niemand. Einfach unheimlich."

"Sie sind verrückt, Captain."

"Na und? Sie doch auch."

"Ach ja? Wollen Sie wissen, was ich geträumt habe? Ich hätte Sie erschossen!"

"Hm, vielleicht ist das ja ein unterdrückter Wunsch, der tief in Ihrem Innern brodelt?"

"Schon möglich. Aber in dem Traum haben Sie mich auch erschossen."

"Was? Etwa gleichzeitig?"

"Ja. Irre, nicht wahr?"

"Sie schlafen nicht etwa mit einer Pistole unter dem Kopfkissen? Das sorgt nämlich für schlechtes Karma! Außerdem könnte es Ihnen passieren, dass Sie schlafwandeln und mich aus Versehen erschießen. Wäre mir sehr unangenehm."

"Da kann ich Sie beruhigen. Ich mag Waffen nicht sonderlich. Schon gar nicht unter meinem Kopfkissen."

"Sie sind der beste Schütze in diesem Kommando und mögen Waffen nicht sonderlich? Das soll wohl ein Scherz sein."

"Kein Scherz. Wie Sie wissen, verbietet mir meine Religion eigentlich das Tragen von Waffen ..."

"Das letzte Mal als ich im Koran nachgelesen habe, stand da nichts von einem Waffen-Verbot."

"Sie haben ihre Hausaufgaben gemacht, was, Captain? Ja, sie haben recht, es gibt kein Waffen-Verbot. Aber die pazifistische Glaubensrichtung, der meine Familie folgt, legt es dennoch so aus, dass Waffen jeder Art unrein sind. Und deshalb ..."

"Aber Sie sind beim Militär, Khesam! Wieso haben Sie sich ausgerechnet für eine militärische Laufbahn entschieden?"

"Weil ich mein Land noch mehr liebe als meine Familie, und alles tun will, um es vor seinen Feinden zu schützen. Und damit meine ich nicht nur außerirdische Feinde, sondern auch irdische, wie zum Beispiel Ihre radikalen Christen."

"Ich bin kein Christ."

"Ich weiß. Aber in Ihrem Land leben viele Christen. Und bei den Worten, die die christlichen Religionsführer manchmal in den Mund nehmen, kann einem Angst und Bange werden."

"Wie gesagt: ich bin kein Christ. Aber ich kenne viele Christen, und die meisten davon sind ehrliche, rechtschaffene Leute, die ihrem einfachen Leben nachgehen und mit Radikalität nichts zu tun haben wollen."

"Natürlich. Aber Sie müssen zugeben, dass der christliche Glaube schon eine gewisse Aggressivität in sich trägt. Diese ganzen blutigen Rituale ..."

"Sie kennen meine Meinung dazu, Lieutenant: es spielt überhaupt keine Rolle, welcher Religion man anhängt - die Radikalität entspringt vor allem der Armut. Gäbe es zum Beispiel in Nordamerika den selben Wohlstand wie hier in der Arabischen Liga, dann wäre die Zahl der radikalen Christen deutlich niedriger."

"Ehrlich gesagt kann ich mir das nur schwer vorstellen."

"Ich weiß. Aber um das zu beweisen, sind wir ja hier."

"Aber Sie sagten doch, sie wären kein Christ, Captain!"

"Na und? Wenn es sein muss, werde ich zum Christentum konvertieren, wenn ich Ihnen dadurch beweisen kann, dass die Christen nicht beißen. Und jetzt versuchen Sie noch ein wenig Schlaf zu bekommen, damit Sie für die morgige Mission fit sind."

"Jawohl, Sir."

+++

Persönliches Tagebuch, Captain Milestone, SG-12
03-14-02

Hatte heute Nacht eine seltsame Begebenheit mit Lieutenant Khesam. Er berichtete mir von einem Traum, in dem wir uns gegenseitig erschießen. Erschreckende Übereinstimmung mit meinem eigenen Traum, aber ich habe ihm nichts davon erzählt. Auch nach zwei Monaten hier im Stargate-Zentrum bei An Najaf fühlt sich alles noch sehr seltsam und fremdartig an. Kawalsky und Carter scheint es ähnlich zu gehen. Wir sind für alle hier nur die "Nordamerikaner", und es fällt schwer, Freundschaften zu schließen. Auch Khesam war zunächst ziemlich reserviert, aber so allmählich beginnt er uns zu vertrauen. Er ist gegenüber fremden Kulturen sehr aufgeschlossen, und ich kann gut verstehen, warum er unserem Team als arabischer "Berater" zugeteilt wurde.

Manchmal erschreckt mich der Reichtum, von dem ich umgeben bin, und den die Araber als eine Selbstverständlichkeit betrachten. Und auch einem gewissen Neid kann ich mich nicht verwehren, wenn ich mir vor Augen halte, wie begünstigt dieses Land ist. Nicht nur ist dies ein Zentrum der Wissenschaft und Kunst (wobei ich von den millionenteuren Kuwait-Produktionen nicht wirklich überzeugt bin - es braucht mehr als teure Trickeffekte, um einen guten Film zu produzieren), dazu sitzen sie noch auf über fünfzig Prozent der irdischen Rohstoffvorkommen - einschließlich des kostbaren Naquadahs - und nicht zuletzt sind sie diejenigen, die das Tor gefunden und das Stargate-Projekt ins Leben gerufen haben. Bei den Kosten, mit denen das Projekt verbunden ist - jede einzelne Aktivierung des Tors kostet 100.000 Dinar! - sind sie allerdings auch die einzigen, die es langfristig finanzieren können.

Aber ich will mich nicht beschweren, denn immerhin erlauben sie uns, ein Team der Konföderation an der Erkundung des Stargate-Netzwerks teilhaben zu lassen, und das ist mehr als sie beispielsweise den Europäern zubilligen.

Der heutige Tag bringt für uns eine ganz besondere Ehre. Wir dürfen SG-1 auf den Planeten PY3411 begleiten, um die abtrünnige Goa'uld-Herrscherin Nurrti aufzuspüren und gefangen zu nehmen. Diese Mission ist nicht ohne Gefahren, aber wir sind bereit, unser bestes zu geben, um sie zum Erfolg zu führen.

+++

PY3411 - In der Zukunft

Die blau leuchtende Öffnung des Wurmlochs, das sie gerade durchschritten haben, schließt sich mit einem Zischen hinter ihnen, und die resolute Mit-Vierzigerin mit den Abzeichen eines Colonels der arabischen Armee wendet sich an Milestone: "Sie und ihr Team bleiben hier und bewachen das Tor, während wir versuchen, die Schlange aus ihrem Nest zu treiben. Wir bleiben in ständigem Funkkontakt. Stellen Sie die Zats auf Betäuben ein, wir wollen Nurrti schließlich lebendig in die Finger bekommen."

Milestone runzelt kurz die Stirn, salutiert dann aber: "Jawohl, Colonel!"

Falls Colonel Rhana Hussein das Zögern bemerkt hat, lässt sie es sich nicht anmerken. Gemeinsam mit Teal'c, Dr. Sventlana Markov und Jonas Quinn verlässt sie die Lichtung in Richtung Nurrtis Festung, während SG-12 zurück bleibt.

"Das ist nicht gerade das, was ich mir von dieser Mission versprochen habe", beschwert sich Lieutenant Kawalsky. Milestone wirft ihm nur einen Blick zu und nickt grimmig. "Ihr habt den Colonel gehört. Nehmt eure Positionen ein und scheut euch nicht davor, jede ungewöhnliche Entdeckung sofort zu melden."

Der Captain sieht zu, wie sich sein Team im Gelände verteilt, während er selbst direkt auf den Stufen zum Stargate Platz nimmt. Besonders Lieutenant Carter beobachtet er mit großer Besorgnis. Die sonst sehr viel lebhaftere Frau ist blass und wortkarg. Offenbar hat sie immer noch am Tod ihres Mannes zu knabbern, der bei einem Anschlag fanatischer Christen auf die arabische Botschaft in Richmond ums Leben gekommen ist - nach dem Krebstod ihres Vaters gleich der zweite Schicksalsschlag, der sie in kürzester Zeit heimgesucht hat. Er hat sie bereits gefragt, ob sie sich erst mal ein paar Monate beurlauben lassen wolle, um mit den Erlebnissen fertig zu werden, aber sie hat abgelehnt. Sie ist eine starke Frau, intelligent und mutig zugleich, die sich allen frauenfeindlichen Tendenzen des konföderierten Militärs zum Trotz ihren Offiziersposten erkämpft hat und trotzdem nur deshalb im SG-12-Team ist, weil die Araber auf mindestens eine Frau im Team bestanden haben. Würde sie im arabischen Militär dienen, wäre sie sicherlich schon Colonel, mindestens aber ein Major, und nun hat sie auch noch die beiden Männer verloren, die ihr am meisten bedeutet haben.

"Captain", dringt Khesams Stimme aus dem Funkgerät mitten hinein in die nachdenkliche Stimmung des Captains.

"Was gibt's?"

Als Antwort erhält Milestone nur Stillle, unterbrochen vom gelegentlichen statischen Rauschen des Funkgeräts.

"Lieutenant Khesam? Bericht!"

Keine Antwort. Milestone greift zu seinem Zat. "Kawalsky. Carter. Erhöhte Alarmbereitschaft!"

"Captain!", hört er nun Kawalsky. "Hier ist irgend etwas ..." Der Satz wird von einem entsetzlichen Schmerzensschrei unterbrochen, der nicht nur vom Funkgerät übertragen wird, sondern über die gesamte Lichtung hallt.

Carter kommt auf die Lichtung gerannt.

"Verdammt, Carter! Gehen Sie in Deckung!", ruft ihr Milestone zu, aber sie kommt weiter auf ihn zugerannt. Sie will ihm noch etwas zurufen, als sich irgendetwas etwas Unsichtbares auf sie wirft. Plötzlich ist da Blut, das ihr aus einer klaffenden Wunde an der Kehle spritzte. Die Zeit bremst immer stärker ab und hält schließlich ganz an. Das schreckensbleiche Gesicht von Carter scheint sich mit dem von Lieutenant Kehsam zu überdecken und direkt auf ihn zuzukommen, bis es vollständig mit seinem Blickfeld verschmilzt. Kaltes Entsetzen breitet sich in ihm aus und umklammert sein Herz mit eisigem Griff.

Dann ist der Moment vorüber. Carter sackt vor seinen Augen zusammen, und seine militärische Ausbildung lässt ihn keine Sekunde daran zweifeln, dass sie tot ist. Von Kehsam und Kawalsky ist ähnliches zu befürchten. Ohne eine weitere Emotion an Trauer zu verschenken, feuert Milestone mehrere Schüsse in Carters unmittelbare Umgebung ab, erzielt aber keinen Treffer. Sein Feind ist offenbar nicht nur unsichtbar, sondern auch äußerst geschickt.

Seine Sinne bis zum Äußersten gespannt, tritt er auf die Lichtung und achtet auf das weiche Laub des Bodens; daneben bleiben ihm nur sein Gehör und sein Gespür für abrupte Luftbewegungen - und natürlich sein Instinkt -, um den unsichtbaren Angreifer zu entdecken. Er wagt es nicht, sein Funkgerät zu aktivieren und den Colonel zu alarmieren, den dieser kurze Augenblick der Unaufmerksamkeit wäre sein sicherer Tod.

Sein Funkgerät knackt und er hört Colonel Husseins Stimme: "Captain, wie ist die Lage?"

Jetzt, genau jetzt muss der Angriff erfolgen! Milestone wirft sich auf den Boden und nur ein Rauschen über ihm zeigt ihm an, dass ihn der Angreifer verfehlt hat. Er schießt sofort mit seiner Zat in die ungefähre Richtung und brüllt gleichzeitig "Hinterhalt!" in sein Funkgerät. Es soll sein letztes Wort werden. Wieder bremst die Zeit ab, während sich die Klinge - sichtbar gemacht durch seinen offenbar erfolgreichen Zat-Schuss - unaufhaltsam auf sein Gesicht zu bewegt, immer langsamer und langsamer, und schließlich einen Zentimeter vor seinen Augen zum Stillstand kommt.

Wie viel Zeit vergeht, kann er unmöglich sagen. Zeit ist ein subjektives Empfinden, dass allein auf dem Erleben von Veränderungen basiert, aber es verändert sich nichts. Absolut nichts. Kein Geräusch, keine Bewegung, noch nicht einmal einen Herzschlag kann er spüren, und selbst seine Gedanken treten auf der Stelle, kreisen immerfort um die selbe Frage: Ist dies die Gedankenlosigkeit des Todes, eingefroren im letzten Augenblick seines Lebens?

"Eine sehr interessante Frage", merkt eine Stimme an. Sie gehört zu einem jungen Menschen mit mittellangen brauen Haaren und einer Brille, der nun in sein Gesichtsfeld tritt. Abgesehen von diesen unglaublichen Augen macht er einen völlig normalen Eindruck. Milestone hat ihn noch nie gesehen

"Sie fragen sich sicherlich, wer ich bin. Sie können mich Dr. Jackson nennen, ein sehr interessantes Anagram, wenn man bedenkt, was noch folgen wird."

"Ich weiß, Sie befinden sich in einer äußerst misslichen Lage. Würden Sie sich besser fühlen, wenn ich Ihnen sagte, dass dies alles nur Teil einer kuwaitischen Fernsehproduktion ist?"

"Ganz recht, Sie sind ein Nebendarsteller in einer Fernsehserie. Eine Fernsehserie, in der das amerikanische Team, wenn es denn mal an einer Mission teilnimmt, jedes Mal bis auf den letzten Mann ausgelöscht wird, während Colonel Hussein und SG-1 mit einer Schramme davonkommen. Finden Sie das nicht auch ziemlich ungerecht?"

"Ich kann Ihnen helfen. Das Rad der Zeit zurückdrehen. Das Drehbuch umschreiben. In die Realität eingreifen. Nennen Sie es, wie sie wollen. Es wird Ihnen die Chance geben, auch einmal der Held des Tages zu sein und - vor allem - am Leben zu bleiben."

"Ihr Team wird bei dieser Option natürlich ebenfalls mit dem Leben davon kommen. Na, ist das nichts?"

"Das dachte ich mir. Sehr gut, halten Sie sich fest!"

Wieder beenden Raum und Zeit ihre Expansion und stürzen mit schrecklicher Plötzlichkeit auf die Gegenwart zurück.

Ist dies die wirkliche Realität?

+++

Vor langer Zeit in einem fernen Universum

Rhana und Teal'c blickten sich durch die trennende Energiewand hinweg an. Es war ein schreckliches Gefühl, durch etwas Unsichtbares voneinander getrennt zu sein, fast so als gäbe es die Barriere nicht und die Trennung voneinander fände nur im Kopf statt.

"Es hat keinen Sinn, Teal'c", sagte sie mit ungewohnt zaghafter Stimme. "Am besten macht ihr euch auf eurer Seite auf die Suche nach einer Möglichkeit, das Kraftfeld zu unterbrechen, und wir tun das selbe hier auf unserer Seite."

Teal'c nickte langsam und wandte sich dann ab. Markov, Quinn und Kawalsky folgten ihm.

"Nun, SG-12", drehte sich Rhana um, und ihre Stimme hatte wieder den gewohnt harten Klang. "Es sieht ganz so aus, als müssten wir uns auf dieser Seite arrangieren."

"Sind Sie sicher, dass wir die Energiewand nicht vor Ort abschalten können?", fragte Carter.

"Ziemlich sicher." Der Blick des Colonels schien auf einen anderen Ort und eine andere Zeit gerichtet zu sein. "Wir haben einschlägige Erfahrungen mit diesen Wänden gemacht."

"Gab es darüber ein Memo?", wollte Milestone wissen.

"Nein. Kommen Sie, hier entlang."

Colonel Hussein führte sie durch die Gänge von Nurrtis unterirdischer Festung. Nachdem sie den unsichtbaren Assassinen ausgeschaltet hatten, waren sie auf keinen weiteren Widerstand gestoßen.

"Stellt sich die Frage, wie lange es noch so bleibt", murmelte Khesam.

"Bitte?"

"Ich frage mich, wo Nurrtis Leute uns auflauern werden. Der Unsichtbare kann nicht alles gewesen sein."

Ein Klopfen an der Wand neben ihnen unterbrach sie. Rasch gab Hussein einige Handzeichen. Khesam sicherte in die eine Richtung des Gangs, Carter in die andere, während der Colonel die Wand absuchte. Plötzlich glitt diese beiseite und helles Licht flutete aus dem dahinter liegenden Geheimraum in den Gang. Das Licht umspielte die Silhouette eines Mannes, der seine Waffe im Anschlag hielt.

"Wer zur Hölle seid ihr?", fragte Colonel Jack O'Neill.

+++

Nachdem sich die Wellen ein bisschen gelegt hatten, brannten Colonel Hussein eine Menge Fragen auf der Zunge: "Zunächst einmal: Was für eine Sprache ist das?"

"Das ist Englisch - die Sprache, die man in Nordamerika spricht", antwortete ihr Khesam. "Lassen Sie Milestone mit ihm sprechen. Er kann uns dann in kürzester Zeit berichten, womit wir es hier zu tun haben."

"Ich kann es mir selbst zusammenreimen", sagte Rhana zornig und deutete auf den Spiegel. "Das da ist ein Quantenspiegel - und er ist durch ihn hindurch in unser Universum gekommen. Und das bedeutet nichts als Ärger!" Wieder schien ihr Blick auf einen anderen Ort und eine andere Zeit gerichtet zu sein.

"Jawohl, M'am." Kesham hatte keine Ahnung, wovon sie sprach, aber sie schien nicht vorzuhaben, ihn darüber aufzuklären. Statt dessen bohrte sie weiter.

"Jeder außer mir scheint diesen Mann zu kennen. Was wissen Sie über ihn?"

"Nun, ich bin ihm nur einmal begegnet. Sein Name ist Jack O'Neill. Er war mit Lieutenant Carter verheiratet und arbeitete in unserer Botschaft in Richmond."

"Er hat nicht ihren Nachnamen angenommen?"

"Äh, nein, das ist in den Konföderierten Staaten nicht so üblich. Aber das Unheimliche an der ganzen Sache kommt noch: Er kam nämlich letzten Monat bei einem Bombenanschlag ums Leben!"

"Da kann ich Sie beruhigen, Khesam. Der Mann dort ist nicht der O'Neill den sie kennen. Er stammt aus einem anderen Universum. Gott allein weiß, welches Schicksal ihm dort widerfahren ist, aber üblicherweise braucht es einiges, um einen Menschen durch den Spiegel hindurch zu treiben. Haben Sie irgendwo ein Bediengerät gesehen? Es ist ungefähr faustgroß. Ich mag es nicht, dass dieser Spiegel die ganze Zeit über aktiviert ist."

"Sieht aus wie ein ganz normaler Spiegel."

"Ach ja? Dann schauen Sie doch mal hinein und versuchen Sie, ihr Spiegelbild zu finden. Aber berühren Sie das Ding auf keinen Fall!"

Khesam trat näher an den Spiegel heran. Dieser zeigte ein genaues Spiegelbild des Raums, in dem sie sich befanden, aber keine einzige Person war sichtbar, auch nicht er selbst, obwohl er direkt vor dem Spiegel stand. Dies war in der Tat kein normaler Spiegel!

Aber war dies die normale Realität? Diese Frage quälte Khesam schon die ganze Zeit, seitdem er diesen Traum gehabt hatte. Wann war das gewesen? Gestern? Vorgestern? Er wusste es nicht. Irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht! Und auf irgendeine unheimliche Weise hatte es etwas mit Captain Milestone zu tun.

+++

Milestone befand sich in einer unangenehmen Lage. Zum einen hatte er den Befehl, möglichst schnell aus O'Neill herauszubekommen, was ihn hierher verschlagen hatte, zum anderen hatte er vollstes Verständnis für Lieutenant Carter, die sich völlig hysterisch an ihren totgeglaubten Ehemann geklammert hatte. O'Neill machte einen relativ gefassten Eindruck, aber unter seiner Oberfläche schien es ebenfalls zu brodeln.

"Okay", versuchte es Milestone ein weiteres Mal, "Sie behaupten also, Colonel Jack O'Neill von der Airforce zu sein und dem Stargate-Kommando anzugehören?"

O'Neill nickte: "Ich war der kommandierende Offizier von SG-1." Seine Stimme bebte. "Ich komme durch diesen Spiegel dort und stamme eigentlich aus einer anderen Realität."

"Wie ist das möglich?"

"Da fragen Sie den Falschen! Tatsache ist, man berührt den Spiegel und gelangt so in ein anderes Universum. Mehr weiß ich auch nicht."

"Droht uns unmittelbare Gefahr durch Nurrti?"

"Ihnen? Ich glaube nicht. Sie ist viel zu sehr damit beschäftigt, meinen Leuten in der anderen Realität das Leben schwer zu machen."

Milestone hatte plötzlich das Gefühl, er würde knapp oberhalb seines Körpers schweben und die Szene von oben betrachten. All das hier kam ihm falsch vor, wie eine Illusion. Oder ein Alptraum. Aber er ließ sich nichts anmerken.

"Sie sagten, Sie wären der kommandierende Offizier von SG-1 *gewesen*. Wie darf ich das verstehen?"

"Sie sind alle tot."

"Ihr Team wurde getötet?"

"Nein, alle wurden getötet. Einfach alle. Wir sind die einzigen Überlebenden."

"Die einzigen Überlebenden? Wovon?"

"Von der Erde."

"Was???"

"Die Erde gehört der Geschichte an. Die Goa'uld - sie haben schließlich doch noch ihren Sieg davongetragen. Ich ... ich gehöre zu den Überlebenden des Alpha-Stützpunktes."

"Und von dort kommen Sie?"

"Ja. Durch den Spiegel. Auf der anderen Seite ist unser Alpha-Stützpunkt. Wir sind nur eine Handvoll Leute. Und leider mussten wir feststellen, dass sich unser Stützpunkt direkt über einer geheimen Festung von Nurrti befindet. Eine Nurrti, die wir für tot hielten."

"Was ist mit der Erde geschehen?"

"Die Goa'uld haben sie erobert."

"Die Goa'uld? Einfach so?"

"Nein, nicht einfach so. Wir haben gute Vorarbeit geleistet."

"Vorarbeit? Wie meinen Sie das, Jack?"

O'Neill blickte auf Carter hinab, die sich nur noch an ihm festhielt und sonst keinen Ton von sich gab. "Das ist eine lange Geschichte, Captain."

"Dann geben Sie mir die Kurzfassung!"

"Hm, na gut. Schließlich müssen Sie verhindern, dass in ihrer Realität etwas ähnliches passiert. Das meiste davon habe ich ohnehin nur aus zweiter Hand erfahren ...


... es begann alles mit dem Einmarsch in den Irak. Wir hatten nichts damit zu tun, waren viel zu beschäftigt, die Erde vor den Goa'uld zu schützen. Jedenfalls protestierte die ganze Welt gegen unseren Angriff, während unsere Regierung dagegen hielt, dass der Irak mit den Massenvernichtungswaffen in seinem Arsenal terroristische Aktivitäten unterstützt. Nun ja, so hieß es wenigstens im Fernsehen. Da unsere Regierung in enger Verbindung mit Senator Kinsey und dadurch wiederum mit dem NID steht, habe ich diesem Geschwätz nicht viel Glauben geschenkt, außerdem hatten wir so viel zu tun, dass wir uns um solche Dinge wenig geschert haben. Hätte ich gewusst, was noch passieren sollte, dann hätte ich vielleicht versucht, etwas zu unternehmen, aber was kann ein Einzelner da schon ausrichten?

Wie gesagt protestierte die ganze Welt gegen unser Vorgehen, und auch in unserem eigenen Land regte sich Widerspruch. Die Luft wurde sehr dünn für unsere Politiker. Und dann passierte alles Schlag auf Schlag.

In Berlin, der Hauptstadt des Protests gegen den Krieg, kam es zu einem schrecklichen Vorfall, bei dem Tausende ums Leben kamen. Die Presse berichtete zuerst von einem terroristischen Anschlag mit Milzbrand-Erregern, aber dann kam schnell heraus, dass es sich um einen anderen biologischen Kampfstoff handelte und alle Spuren in die USA führten. Mit einem Mal stand der NID im Mittelpunkt des Gesprächs. Neue Berichte kamen ans Tageslicht, über geheime Pläne der totalen globalen Kontrolle bis hin zu der Behauptung, der NID habe nicht nur von den Anschlägen des 11. Septembers gewusst, sondern diese sogar aktiv unterstützt. Was davon wahr ist und was falsch, habe ich nie erfahren.

Die Ereignisse überschlugen sich. Im einen Moment war noch von neuen Enthüllungen die Rede, im nächsten bereits von tumultartigen Zuständen in Washington. Die Regierung fiel wie ein Kartenhaus zusammen, aber die Leute im Hintergrund schienen sich nicht so einfach geschlagen geben zu wollen. Vielleicht hat auch irgendein NID-Kommandant die Nerven verloren.

Auf jeden Fall wurde ein weiterer Kampfstoff freigesetzt, diesmal direkt in Washington. Die amtliche Bezeichnung des Erregers habe ich vergessen, die Presse nannte ihn jedenfalls ‚Captain Chaos'. Der Name war Programm. Er ließ sich nicht eindämmen. Tausende starben, dann Millionen. Der Rest wurde durch das nachfolgende Chaos hinweggefegt. Die Asgard wandten sich von uns ab, und das kann ich auch gut verstehen. Kurz darauf rückten die Goa'uld ein und nahmen sich das, was übrig war.

Wir schafften es nur, ein paar Tausend Menschen durch das Tor zum Alpha-Stützpunkt zu bringen, bis es der Erreger geschafft hatte, ins Stargate-Zentrum einzudringen. Es erwischte Fraiser, Teal'c, Jonas … und schließlich auch Carter. Sie starben so schnell, dass ich mich noch nicht einmal von ihnen verabschieden konnte. Ich hatte nur die Wahl, gemeinsam mit ihnen zu sterben oder den Überlebenden beim Wiederaufbau zu helfen. Mein Leben jedoch war für immer vorbei.

Ich habe mir die ganzen Jahre etwas vorgemacht. Die Welt durch ein Stargate hindurch zu verteidigen, ist so als würde man an einem engen Gebirgspass stehen - ein einzelner Mann kann eine ganze Armee aufhalten. Aber die Welt vor sich selbst zu beschützen, das überstieg meine Kräfte. Ich habe versagt und alles verloren, dass mir jemals etwas bedeutet hat ...


... aber jetzt erscheint es mir so, als hätte Gott mir eine zweite Chance gegeben." Dankbar hielt Jack ‚seine' Samantha umschlungen und Captain Milestone erkannte, dass es trotz der gewaltigen Unterschiede ihrer Realitäten einige universelle Gemeinsamkeiten gab.

Aber war dies hier real? Die Frage war wie ein Virus, der sich in Milestones Gedanken festgesetzt hatte und immer wieder zum Vorschein kam, so sehr ihn sein mentales Immunsystem auch davor zu schützen versuchte. Und auf irgendeine Weise hing dieses Rätsel mit Lieutenant Khesam zusammen.

+++

"Ich habe vollstes Verständnis für Ihr Anliegen, Captain", sagte Colonel Hussein, nachdem Milestone Bericht erstattet hatte. "Diese Leute sind ihre Freunde, und natürlich wollen Sie ihnen helfen. Aber mit dieser Parallel-Universums-Geschichte herum zu hantieren, ist viel zu gefährlich. Deshalb haben wir den Spiegel, den wir vor Jahren fanden, auch zerstört. Aber das ist gar nicht der Punkt, auf den ich hinaus will."

"Und was für ein Punkt ist das?"

"Das weiß ich auch noch nicht so genau. Aber vielleicht komme ich darauf, wenn ich einfach weiter erzähle."

Milestone nickte verwirrt: "Okay ..."

"Also", fuhr Rhana fort, "dieses andere Universum erinnert mich sehr an die anderen Universen, mit denen wir in der Vergangenheit Kontakt hatten. Alle diese Universen haben eine wichtige Gemeinsamkeit: sie haben auf die eine oder andere Weise im Kampf gegen die Goa'uld versagt."

"Nun", sagte Milestone langsam. Er hatte eine Ahnung, worauf der Colonel hinaus wollte, und das gefiel ihm gar nicht. "Das Universum, aus dem Colonel O'Neill kommt, hat aber nicht gegen die Goa'uld versagt. Statt dessen kam es zu einer Katastrophe."

"Zu einer selbstverschuldeten Katastrophe!"

"Und das heißt ..."

"Das heißt, dass wir hier in einer funktionierenden Realität leben, während die andere ganz offensichtlich versagt hat. Unsere ist also die wichtigere Realität, die wir beschützen müssen. Für das andere Universum können wir nichts mehr tun."

"Das sehe ich nicht so. Ähm ... mit allem nötigen Respekt gesprochen, M'am."

"Wirklich? Vielleicht weil in dem anderen Universum ihre eigenen Leute das Stargate kontrollieren? Das wäre sicherlich sehr reizvoll für Sie, oder? Diese ewige Bevormundung durch uns muss Ihnen doch ganz schön auf den Wecker gehen, oder?"

"So ist es nicht, Colonel! Hm ... na gut, Sie haben recht, ein bisschen so ist schon."

"Aber offensichtlich sind ‚Ihre' Leute in ‚Ihrer' Realität nicht in der Lage gewesen, vernünftig mit der Macht umzugehen, die ihnen das Stargate in die Hand legte."

Milestone spürte einen Stich in der Magengegend, als er das hörte. Colonel Hussein hatte völlig recht mit Ihrer Behauptung. Das amerikanische Stargate-Projekt hatte versagt. Es war an seiner eigenen Regierung gescheitert. Milestone fühlte sich erbärmlich.

Rhana Hussein legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter: "Grämen Sie sich nicht, Captain. Es ist nicht Ihre Schuld. Und auch nicht die Schuld von Colonel O'Neill. Am besten zerstören wir diesen Spiegel und versuchen aus dieser Festung herauszukommen."

"Ich bin anderer Ansicht, M'am", meldete sich Khesam zu Wort.

"Lieutenant?"

"M'am, wir haben den Auftrag, Nurrti auszuschalten! Und Nurrti befindet sich auf der anderen Seite dieses Spiegels."

"Richtig. Und indem wir den Spiegel zerstören, verbannen wir sie für immer aus unserem Universum."

"Aber wir stellen nicht sicher, dass sie nicht doch eines Tages zurückkehrt. Außerdem liefern wir ihr eine junge, verwundbare Zivilisation mehr oder weniger schutzlos aus!"

"Haben Sie mir nicht zugehört, Khesam? Ich sagte doch schon, dass unsere Realität die einzige von Konsequenz ist."

"Das bestreite ich nicht."

"Was dann?"

"Wir haben es hier mit einer außergewöhnlichen Situation zu tun. Löst die Zerstörung des Spiegels das Problem? Ja. Aber tun wir auch das Richtige?"

"Das ist eine gute Frage", sagte eine Stimme hinter ihnen.

Mit gezückten Waffen wirbelten sie herum.

"Wer sind Sie? Und wo kommen Sie her?", fragte Rhana Hussein.

"Ich bin Daniel Jackson. Ich war schon immer hier. Sie sind es, die zu mir gekommen sind."

Mittellange braue Haare und eine Brille. Und diese Augen ...

"Ich kenne Sie", sagte Milestone.

"Das glaube ich kaum", antwortete Jackson.

"Ich bin Ihnen begegnet ... vor einiger Zeit."

Jackson musterte in amüsiert: "Dieser Mensch, dem sie begegnet sind ... hatte seine Haut einen bläulichen Schimmer?"

"Nein ... oder doch? Richtig! Ich erinnere mich. Es ist mir damals nicht aufgefallen."

"Dieser Mensch war nicht ich. Er hat ähnliche Ziele und Möglichkeiten, aber er ist fest davon überzeugt, dass das wichtigste im Leben die Liebe ist."

"Und das ist sie nicht?", fragte Khesam. Ihm fiel auf, dass sich der Raum verändert hatte und er und Captain Milestone die einzigen waren, die Daniel Jackson gegenüber standen.

"Nein. Das wichtigste ist der Frieden."

"Ich fühle mich nicht wohl", sagte Milestone. Khesam erging es nicht besser. Dieses Gefühl, in einem Alptraum gefangen zu sein, war wieder da.

"Es wird bald vorüber sein", beruhigte sie Jackson. "Sie müssen nur noch einen kleinen Moment aushalten."

"Welche Realität ist wahr?"

"Eine gute Frage, nicht wahr? Welche Realität ist die richtige ... nun, wenn Sie es mit zwei Realitäten zu tun haben, die Ihnen beide als real erscheinen, dann ist vielleicht keine von ihnen die richtige. Oder aber ... sie sind alle real. Aber selbst dann gibt es immer eine Realität, die wichtiger ist als alle anderen. Eine, in der unbedingt die richtigen Entscheidungen getroffen werden müssen. Alle anderen Realitäten sind nur Möglichkeiten, die uns blühen, wenn wir von dieser einen wichtigen abweichen."

"Ich würde dann gerne in diese wichtige Realität zurückkehren", sagte Khesam.

"Ja, dem kann ich mich nur anschließen", fügte Milestone hinzu.

+++

"Heute Abend unterzeichneten Präsident Milestone von den Vereinigten Staaten von Amerika und Präsident Khesam von der Vereinigten Arabischen Liga einen dauerhaften Friedensvertrag, der sich insbesondere um eine Beilegung des Streits um die Nutzung des Stargates dreht. Nachdem eine Einigung in den letzten Tagen als immer unwahrscheinlicher galt, haben beide Präsidenten nun völlig überraschend eine Kehrtwende eingeschlagen und kamen innerhalb weniger Stunden zu einem glücklichen Abschluss des Vertrags. Dieser sieht eine gemeinsame Nutzung des Stargates vor, um einen dauerhaften Schutz der Erde vor allen außerirdischen Aggressoren sicherzustellen. Welche Tragweite diese Entscheidung für die Entwicklung der Menschheit haben wird, lässt sich noch gar nicht absehen, aber aus der hocherfreuten Reaktion des Botschafters der Asgard lässt sich erahnen, dass wir damit einen ersten Schritt in die richtige Richtung getan haben.

Das war ein Kurzbericht von Jonas Quinn für CNN News. Ich gebe zurück in die angeschlossenen Funkhäuser."

ENDE
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