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Frank und Freddy - Deadly Force von Christian

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Kapitel 5 - Engel der Dunkelheit


Der blaue Sog griff nach Frank und zog ihn durch die Unendlichkeit. Er spürte, wie ihm der Boden unter den Füßen weggerissen wurde und fühlte sich gleich darauf von Milliarden eiskalter Staubpartikel durchbohrt. Es war wie Sterben, nur wunderschön. Er mußte es wissen, schließlich war er bereits tot. Er war gestorben und nun raste er durch einen Tunnel aus Licht in das nächste Leben, zu seiner Göttin des Todes, seinem strahlend schönen Engel der Dunkelheit.

Er trat durch die Oberfläche, wie ein Fisch die Wasseroberfläche durchdringt, um in ein Element überzuwechseln, das ihm feindlich gesonnen ist; voller Vertrauen in die Schwerkraft, ihn beizeiten in die sichere Geborgenheit zurückzuholen. Doch hier gab es keine Schwerkraft mehr, noch noch einen seltsamen Magnetismus, der seinen ganz eigenen, widernatürlichen Gesetzen gehorchte.

Eine Halle bot sich ihm dar, deren Wände kilometerhoch zur Decke anzusteigen schienen, durchbrochen nur von gewaltigen Fenstern aus blauem Glas, hinter denen sich eine tintige Schwärze abzeichnete, die nur dann und wann von einem gleißenden Blitz durchdrungen wurde. In einem dieser Blitze erblickte er ihre Gestalt am Fenster stehen. Einsam. Bleich. Gottesgleich. Langsam aber doch unaufhaltsam näherte er sich seinem Schicksal, während das bläuliche Schimmern des Sternentores hinter ihm erlosch.

Wie in einem Traum bewegte er sich auf sie zu, und sie wandte sich wissend lächelnd zu ihm um. In ihren Augen lag eine Kraft und Entschlossenheit, die er noch nie gesehen hatte. War sie Mensch?

Langsam trat sie an ihn heran, ganz nahe, und die Zeit kam knirrschend zum Stehen. Wolken rasten über die Zitadelle hinweg. Licht und Dunkelheit. Leben und Tod. Alles verschmolz miteinander und zog ihn in ihre Umarmung. "Begehrst du mich?" fragte sie, und wußte bereits die Antwort.

"Was ist mit den anderen?" Seine Stimme klang kratzig, unrein. Als ob seine Stimmbänder wüßten, daß kein Laut mehr aus dieser Kehle dringen dürfte.

"Tod. Vernichtet. Vergangen. Vorbei." Sie lächelte noch immer. Ein trauriges Lächeln, daß sich über alle Ungerechtigkeit, alles Leid des Universums hinwegsetzte. Das Lächeln einer explodierenden Supernova, die voller Kraft sich nicht bewußt ist, daß sie Vernichtung bringt und gleichzeitig neues Leben, Bewußtsein, Verstand verheißt. Das Lächeln einer Existenz, die sich über den Tod aller Dinge hinwegsetzt und wahrhaftig ewig währt. Frank war gefangen in diesem Lächeln und fühlte sich wie jemand, der nach langer Wanderschaft endlich nach Hause kommt.

Dann stieß sie ihn fauchend von sich. Von titanischen Kräften getrieben stürzte Frank zu Boden - und erkannten den Grund ihres Zorns.

"Freddy!"

Der Korporal stand dort in Begleitung zweier schwerbewaffneter SG-Teams. Seine Uniform war sauber und sein Gesicht zeigte kein Anzeichen untoter Blässe mehr. Trotzdem stand die Trauer in seinen Augen, als er sich dem am Boden liegenden Sergeant zuwandte: "Es tut mir leid, Sarge. Aber sie ist der Auslöser des Übels."

"Nein!" stieß Frank hervor, aber er wußte zugleich, daß Freddy recht hatte. Es war wie das Erwachen aus einem stundenlangen Alptraum, wenn sich die Fäden des Unrealen entwinden und die festen Formen der Realität Gestalt annehmen. Der Sturm aus feurigen Kugeln, der die Göttin der Finsternis einhüllte, wurde zu etwas sehr handfestem, und als es vorüber war, fühlte er Erleichterung, die einen Kern aus Traurigkeit umgab, den er fortan mit sich tragen sollte. Trauer um den blonden Major Doktor, der dem Engel der Dunkelheit erlegen war.

Mühsam richtete sich Frank auf. Freddy eilte herbei und stützte ihn.

"Was geschieht nun?"

"Wir haben ein Gegenmittel, Sarge."

"Wirklich?"

"Es tut höllisch weh, aber ich wollte es dir nicht vorenthalten."

"Danke."

"Gern geschehen."

"Nein, wirklich. Danke, daß du gekommen bist, um mich zu retten."

"Du sahst ganz glücklich aus mit ihr."

"Das war kein Glück. Das war ... etwas anderes." Frank lächelte wehmütig. "Schätze, wir haben überlebt. Keine Atombombe."

"Keine Atombombe. Aber auch kein Happy End."

"Happy Ends sind für Weicheier."

ENDE
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