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Geliebte von JolinarJackson

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Vorwort

Geschrieben für Challenge #021 – Ritual auf sgu_challenge . Inspiriert durch Kino #22 – Not just for posterity.
Geliebte


Sie war kein schlechter oder hinterhältiger Mensch, aber Stress war Gift den Körper und die Seele. Er fraß einen auf und auch die um einen herum. Lisa Park wusste das. Und sie wusste auch, dass – für sie – die beste Lösung gegen Stress Sex war. Schon im College hatte sie das festgestellt. Und da sie nie einen festen Freund gehabt hatte – eher Freunde mit Extras – hatte sie auch nie Hemmungen gehabt, sich Entspannung zu suchen, wo und wann sie wollte. Dann kam Gary und Lisa hatte sich das erste Mal verliebt. Dass sie ihn betrogen hatte, war nicht seine Schuld gewesen. Auch nicht ein Hinweis darauf, dass er ihr nichts bedeutete. Im Gegenteil. Er war ihr ein und alles. Aber Atlantis und dann Ikarus waren so weit weg von zu Hause. Der Stress wurde zu groß und Lisa gab nach. Die Soldaten, mit denen sie schlief, bedeuteten ihr nichts. Gary schon. Also hatte sie ihm alles gestanden, kurz nach ihrem zweiten Fehltritt auf der Ikarus. Gary war wütend gewesen, aber er hatte ihr verziehen und Lisa hatte sich fest vorgenommen, ihn nie wieder zu verletzen. Und doch war es passiert. Lisa wusste, es gab keine Entschuldigung. Sie war fest entschlossen, die Destiny als neutrale Zone anzusehen und Gary niemals zu erzählen, dass sie ihn erneut enttäuscht hatte. Ihr neues Leben – ihr treues Leben – würde anfangen, wenn sie nach Hause kam.

“Hey, TJ!“, grüßte sie und die Sanitäterin lächelte ihr zu. Es wirkte etwas gezwungen. “Alles klar?“, fragte Lisa.

TJs falsches Lächeln wurde breiter. “Klar.“

“Bist du sicher? Du bist in letzter Zeit etwas blass“, sagte Lisa.

TJ rieb sich die Stirn, dann blickte sie sich um, als wolle sie sichergehen, dass keiner sie hören konnte. “Okay, ich … hab's Chloe erzählt und Matt weiß es, aber ...“ Sie brach ab.

“Was?“, fragte Lisa besorgt. “Ich sag's niemandem“, versprach sie.

“Ich bin schwanger.“

Lisa lächelte freudig. “Wirklich?“ TJs kummervoller Blick rief ihr ihre Situation ins Gedächtnis – und was sie für ein Kind bedeuten konnte. “Oh!“, machte sie. Sie hätte TJ gern gratuliert, aber sie war sich nicht sicher, ob ihre Freundin sich freute. “Das ist doch toll“, sagte sie schließlich vorsichtig. “Ich meine, trotz … all dem. Das kriegen wir hin.“

TJ seufzte schwer.

“Wer ist der Vater?“, fragte Lisa neugierig. TJ konnte noch nicht lange schwanger sein, aber weder auf der Ikarus noch hier hatte Lisa mitbekommen, dass TJ einen Freund hatte. Die Sanitäterin senkte den Blick. Lisa vermutete, dass es einer der Soldaten war. TJs Reaktion verriet, dass sie eigentlich nicht über den Vater sprechen konnte. Beziehungen unter Soldaten waren nur ungern gesehen.

“TJ?“, fragte sie. Die junge Frau strich nervös ein paar Haarsträhnen aus der Stirn und Lisa sah erschrocken Tränen in ihren Augen. Sie legte eine Hand auf TJs Schulter. “Hey, es kann nicht so ...“

“Colonel Young.“

Lisa verstummte. Sie war überrascht. “Young? Aber ist er nicht ...“ Sie brach ab.

TJ nickte. “Es war dumm.“

Lisa strich sich die Haare hinter die Ohren. “Na ja ...“

“Nein. Es war dumm … und es ist vorbei.“

“Aber jetzt bist du schwanger.“

TJ nickte. Lisa legte einen Arm um ihre Schultern. “Das kriegen wir schon hin“, sagte sie und schenkte TJ ein beruhigendes Lächeln.



***



Als Lisa eine halbe Stunde später zu ihrem Quartier kam, hing eine Notiz von Eli an der Tür. Sie runzelte die Stirn. Eli und sie hatten für gewöhnlich nicht viel Kontakt. Sie steckte die Nachricht ein und ging zu seinem Quartier. Er saß vor der Kino-Kontrolleinheit und summte leise zu der Musik, die aus den Kopfhörern in seinen Ohren drang.

“Eli!“, sagte Lisa laut.

Er wandte sich ihr zu. “Hey!“, lächelte er und schaltete den iPod aus. Er stand auf und ging zu seinem Bett, wo der Laptop lag. “Ich habe die persönlichen Nachrichten der letzten Wochen auf den Laptop übertragen und eine Datei war über zwei Stunden lang. Ich habe sie mir nicht angesehen“, meinte er rasch, “nur kurz rein geguckt, um zu sehen, wessen Aufnahme es war.“

“Meine“, vermutete Lisa.

Eli nickte. “Ich wollte nur sichergehen, dass das so stimmt. Die meisten Nachrichten sind eine viertel Stunde lang.“ Er lächelte. “Du kannst das Kino öfter ausleihen. Du musst nicht alles in eine Nachricht packen.“

Lisa wurde etwas übel. Sie glaubte zu wissen, was passiert war. “Ich weiߓ, sagte sie mit einem gezwungenen Lächeln. “Da muss was schief gelaufen sein.“

Eli nickte. “Dachte ich mir. Soll ich es löschen?“

“Ja“, sagte Lisa rasch. Sie beobachtete, wie er den Beweis ihrer Untreue beseitigte. Niemand musste sehen, wie sie ihrem Freund schwor, sich zu bessern und dann mit einem der Airmans ins Bett ging. Eli reichte ihr ein Kino und eine Fernbedienung.

“Wie mache ich gleich noch mal Pause während einer Aufnahme?“ Ihr konnte derselbe Fehler nicht ein zweites Mal unterlaufen.

“Hier.“ Er deutete auf einen der Knöpfe und Lisa fiel auf, dass sie beim letzten Mal den falschen gedrückt hatte. Statt zu pausieren, hatte das Kino alles aufgezeichnet, was auf ihrem Bett passiert war. Zwei Stunden. Sie lächelte Eli dankbar zu und ging. Ihr schossen Tränen in die Augen. Eli hatte sich die Aufnahme nicht angesehen. Das war die Wahrheit, denn er hätte sicher anders reagiert, wenn es so gewesen wäre. Dennoch fühlte Lisa sich ertappt.

Dabei war sie kein schlechter Mensch. Sie konnte nur nicht mit Stress umgehen.

ENDE
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