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Am I still dreaming? von Anne

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Vorwort

Ich wurde durch eine traurige FF dazu inspiriert, diese hier zu schreiben. Es kam auf einmal über mich. Wenn ihr irgendetwas darüber sagen möchtet, dann könnt ihr mir gern Feedback geben! ;-) Mal sehen, vielleicht mach ich noch ne Fortsetzung, wenn ich lustig bin.
Am I still dreaming?


Jack stand vor seinem Schreibtisch. Sein Gesicht voller Erwartung. Voller Erwartung darüber, was der Archäologe dazu sagen würde. Was er denken würde, wenn er dies sieht.

„Du hast sie wirklich aufgehoben“, sprach der Wissenschaftler erstaunt.

„Warum nicht?!“, entgegnete Jack mit einem Lächeln.

„Nein, ich meine, du hast sie wirklich aufgehoben“, erklärte Daniel überrascht.

Das Lächeln auf Jacks Gesicht verharrte. Das war nicht ganz die Reaktion, die er erwartet hatte, doch es war ein Anfang.

„Ja, ich wollte sie aufheben, bis du wieder da bist. Ich konnte sie nicht so einfach irgendjemand anderem überlassen“, gestand der Colonel.

Wie lange hatte er auf diesen Moment gewartet!? Wie oft hatte er schon davon geträumt!? Und wie oft hatte er sich schon vorgenommen, sich endlich seine Gefühle einzugestehen und sie preiszugeben!?

Daniel nahm eines seiner Tagebücher aus dem Karton, der auf dem Tisch stand, in die Hand. Er öffnete es und durchblätterte die Seiten vorsichtig. Er fuhr in Gedanken versunken über die geschriebenen Worte.

So wie Jack es schon unzählige Male getan hatte. Nein, er hatte Daniels Tagebücher nicht gelesen, hatte sich nie getraut, die intimen Gedanken von Dr. Daniel Jackson zu lesen. Doch er hatte sie durchblättert, die Seiten, die Schrift mit seinen Fingern berührt, um die Gedanken seines Freundes zu spüren, ihn zu spüren, die Erinnerung zu spüren.

Er konnte Daniel das nicht erzählen. Konnte ihm nicht sagen, wie er in Gedanken an ihn versunken gewesen war und schließlich mit seinen Fingern auf den Seiten eingeschlafen war. Fast jeden Abend.

Lächelnd schloss der junge Mann das Buch wieder und nahm jetzt auch die anderen Sachen aus dem Karton. Es waren Bilder, Fotos und Kleidungsstücke von ihm.

Kleidungsstücke, die Jack nicht vermocht hatte zu waschen, um den Geruch von Daniel festzuhalten, ihn sich einprägen zu können, für den Fall, dass sein Freund nie wieder kommen würde. Es war ein Zeichen von Leben, ein Stück von Daniel. Vielleicht das einzige, was ihm noch geblieben war.

„Danke“, erwiderte Daniel mit einem scheuen Lächeln.

Es war eines dieser Lächeln, die Jacks Herz noch schneller schlugen ließen.

Alles was er in diesem Moment wollte, stand vor ihm. Und es war lebendig, aus Fleisch und Blut. Nicht irgendeine Erscheinung oder Einbildung.

Daniel schloss den Karton wieder und Jack war schon drauf und dran, in die Küche zu gehen und zwei Bier zu holen, als Daniel ihn in eine innige Umarmung zog.

Jack konnte die Wärme spüren, die von Daniel ausging, konnte das Leben spüren. Er tat es Daniel gleich und legte seine Hände auf den Rücken seines Freundes. Er schloss die Augen und genoss das Gefühl der Geborgenheit, welches er geglaubt hatte, nie wieder empfinden zu können.

Er spürte diese Hitze in seinen Augen und betete, dass seine Tränen nicht herauskommen würden.

Daniel lockerte seine Umarmung und auch Jack ließ ihn gehen, in der Angst, dass er ihn vielleicht etwas zu lange im Arm gehalten haben könnte.

Daniel erkannte die Röte in Jacks Augen.

„Jack, alles in Ordnung?“, fragte er besorgt und berührte den Arm seines Gegenübers.

„Sicher“, antwortete Jack mit einem überspielten Lächeln und verschwand fluchtartig in die Küche.

Er verfluchte sich selbst für sein abweisendes Verhalten, als er sich ein Bier aus dem Kühlschrank nahm.

Als er sich umdrehte, stand Daniel plötzlich vor ihm.

„Auch eins?“, fragte der Colonel und hielt seine Bierflasche hoch, bevor er sie öffnete und schließlich an ihr nippte.

Doch Daniel sah ihm nur durchdringend in die Augen, nahm ihm die Bierflasche aus der Hand und stellte sie auf den Küchentisch.

Er nahm Jacks Hand und hielt sie fest.

„Ich kann verstehen, wie du dich fühlen musst......“, erklärte Daniel, als sich sein Griff um Jacks Hand langsam lockerte, „..... Die ganze Zeit warst du allein und niemand konnte dich wirklich verstehen......“, jetzt „spielte“ er sanft mit Jacks Hand, „........Ich habe dich einfach so allein gelassen.........“, sein Blick wurde immer eindringlicher, „.....Doch jetzt bin ich wieder hier und ich verspreche dir.........“, seine blauen Augen so rein und unschuldig, „.......dass ich dich nie wieder verlassen werde“.

Jacks Herz tat so unendlich weh. Es schrie nach diesem Menschen, es schrie nach dieser Wärme, nach diesen Berührungen, es schrie nach Liebe.

Daniels Hand wanderte zu Jacks Wange. Die andere zu seinem Nacken. Die Zeit schien still zu stehen. Doch es war Jack egal. Was zählte war das hier und jetzt.

Seine Lippen suchten die Nähe, suchten die Wärme........und fanden sie im nächsten Augenblick.

Daniels Lippen waren so weich und wohltuend.

Zwischen ihnen Tränen, von denen keiner so richtig wusste, von wem sie kamen. Die Hauptsache war, dass sie da waren und die endlosen Stunden der Einsamkeit mit sich nahmen.



***



Jack öffnete die Augen. Ein Griff neben sich versicherte ihm, dass er allein war.

Er schloss die Augen und spürte die heißen Tränen auf seinen Wangen.

Es wäre auch zu schön gewesen, wenn es dieses Mal kein Traum gewesen wäre.

Der Schmerz in seinem Herzen wollte einfach nicht mehr aufhören zu stechen.

Wäre er doch nur nie wieder aufgewacht, so wäre er wenigstens glücklich gewesen.

Seine Seele sehnte sich nach dieser Nähe, die nur dieser bestimmte Mensch ihm geben konnte.

„Ich vermisse dich, Daniel“, flüsterte er und hielt das Kissen im Arm, mit der Hoffnung, dass er seinen Freund eines Tages wieder sehen würde und ihm sagen könnte, wie seine Gefühle für ihn aussehen.

Doch tief in seinem Inneren wusste er, dass er die Gelegenheit dazu wohl nur noch in seinen Träumen hatte.

Ende?
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