Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft by Ziyal
Summary: Kavanaugh erlebt eine Ãœberraschung.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Other Character
Genre: Friendship, Humor, X-Mas
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 898 Read: 2291 Published: 20.10.11 Updated: 20.10.11
Story Notes:
Ich mache keinen Profit, sondern erlaube mir nur einen Spaß
AN: Geschrieben für den Adventskalender 2006 des www.fanficparadies.de und den Prompt #17 „Weihnachten“ der ff25-2 Challenge. Meinen Dank an Simone fürs Beta.

1. Kapitel 1 by Ziyal

Kapitel 1 by Ziyal
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft


Weihnachten. Das Fest, dem er immer mit Unbehagen entgegen geschaut hatte. Zu viel heile Welt, die es nicht gab, aber von allen gespielt wurden, weil es ja an Weihnachten so sein muss. Ätzend. Trotzdem hatte er die Weihnachtstage bei seiner Mutter immer genossen - auch wenn er niemals zugäbe, dass es so war. Zumindest bei Muttern war die Welt wirklich noch in Ordnung. Doch jetzt war er weit weg von zuhause, umgeben von Menschen, die weder ihn noch seine Arbeit zu schätzen wussten, geschweige denn ihm Sympathie entgegenbrachten. Langsam verstand er die Leute, die sich an Weihnachten umbrachten. Nicht, dass er selbst einen solchen Schritt in Erwägung zog. Er hatte sich das Abenteuer Pegasus lediglich ein bisschen anders vorgestellt, auf einen neuen Anfang gehofft.


Als Dr. Calvin Kavanaugh am Weihnachtsmorgen die Tür zu seinem Quartier öffnete, wäre er fast über das kleine Paket gestolpert, welches direkt davor lag. Verdutzt bückte er sich und hob es auf. Eine kleine Karte steckte unter dem Geschenkband. Er nahm sie heraus und drehte sie herum.
„Eine kleine Aufmerksamkeit. Frohe Weihnachten, die Weihnachtselfe“ stand auf der Rückseite. Kavanaugh wusste nicht so recht, was er davon halten sollte. Es gab eigentlich niemanden in der Stadt, der ihm freiwillig ein Geschenk machte, dessen war er sich sicher.
Er hob das Paket auf und betrachtete es von allen Seiten. Es sah völlig normal aus. Dann stutzte er und hielt das Paket vorsichtig an sein Ohr. Er lauschte. Dann schüttelte er den Kopf und lauschte noch einmal. Tatsächlich! Aus dem Inneren ertönte ein leises Ticken.


Eine Bombe!

Sofort merkte er, wie sich kalter Schweiß auf seiner Stirn bildete und seine Hände begannen leicht zu zittern. Eine Panikattacke bahnte sich an – genau das, was ihm gerade noch gefehlt hatte. Er versuchte, sich auf das Problem zu konzentrieren, fokussiert zu bleiben, half sicherlich, nicht panisch zu werden. Was sollte er jetzt machen? Eigentlich blieb da nur eine Entschärfung oder eine kontrollierte Detonation. Aber sie hatten kein Sprengkommando mitgenommen. Was konnte er jetzt noch tun?

Er eilte zurück in sein Quartier und schnappte sich seine Digitalkamera. Er fotografierte und filmte das Paket (man sollte auch das Ticken hören), um einen Beweis zu haben, dass es in Atlantis einen Saboteur gab.
Dann schnappte er sich das Paket und verließ im Laufschritt sein Quartier.

Während Kavanaugh die Flure entlang lief, um den Nordpier zu erreichen, kamen ihm Zweifel. Was, wenn es sich gar nicht um eine echte Bombe handelte, sondern nur um einen miesen Scherz seiner verhassten Kollegen? Es war bekannt, dass er in Panik geriet, wenn Sprengstoff im Spiel war, das stand auch in seiner Personalakte. McKay, das Ekel, musste diese Tatsache erfreut zur Kenntnis genommen haben, denn sie machte ihn zu einer hervorragenden Zielscheibe. Kavanaugh begann, sich in diesen Gedanken hineinzusteigern.

Eine kleine Aufmerksamkeit, ha! Sehr komisch. Das sah seinen ignoranten, selbstbezogenen und inkompetenten Kollegen ähnlich. Sie hatten es ja schon von Anfang an auf ihn abgesehen, kaum dass sie die Stadt betreten hatten.

Er sah sie förmlich vor sich, wie sie einen Plan ausheckten, um ihn zu vergraulen, allen voran dieses Aas McKay und sein Klon Zelenka: „Wie werden wir Kavanaugh los in vier Schritten. Schritt 1: allgemeines Mobbing, Schritt 2: der Lächerlichkeit preisgeben. Schritt 3: Ignoranz, Schritt 4: in die Paranoia treiben.“
Ja, bei Schritt 4 waren sie jetzt wohl angekommen. Aber das wollte er sich nicht gefallen lassen. So schnell gab er nicht auf! Es brauchte schon mehr als eine Bombenattrappe vor seinem Quartier, bevor ein Calvin Kavanaugh aufgab!
Er zog noch einmal kurz in Erwägung, dass es sich auch um eine echte Bombe handeln könnte, aber wie auch immer der Fall gelagert war, er musste das Ding schnellstmöglich loswerden.

Nach wenigen Minuten hatte er den Nordpier erreicht und warf das Paket in hohem Bogen ins Meer.

„So schnell werdet ihr mich nicht los, ihr feigen Ärsche!“, rief er grimmig in den Wind und schaute zufrieden zu, wie das Päckchen langsam im Meer versank.


***


Auf dem Weg zum Labor lief ihm Peter Grodin über den Weg. Der Brite war immer recht freundlich zu ihm gewesen, daher ließ sich Kavanaugh zu einem kurzen Kopfnicken herab.

„Frohe Weihnachten, Dr. Kavanaugh“, rief er ihm fröhlich entgegen.

„Na, hoffentlich haben wenigstens Sie ein fröhliches Weihnachtsfest“, gab Kavanaugh lakonisch zurück.

„Was ist Ihnen denn über die Leber gelaufen?“, erkundigte sich Grodin.

„Ach, ich will nicht drüber sprechen, dann ärgere ich mich nur wieder“, gab der Wissenschaftler zurück.

„Na, dann hoffe ich mal, dass das Geschenk von Miko Sie ein wenig aufheitert“, bemerkte Grodin heiter.

„Geschenk von Miko?“, fragte Kavanaugh irritiert.

„Ich hatte ihr versprochen, dass ich nichts sage. Aber da ich mich nun schon verplappert habe…“ Grodin zwinkerte ihm zu, „Sie hat mitbekommen, dass Ihr Wecker kaputt gegangen ist und hat einen neuen für Sie organisiert.“

Alle Farbe wich aus Kavanaughs Gesicht.

„Ist alles okay?“, fragte Grodin ein bisschen besorgt, aber Kavanaugh hörte ihm gar nicht mehr zu, sondern drehte sich auf dem Absatz um und rannte den Gang hinunter, den er gekommen war.

Grodin schüttelte den Kopf, als er sich wieder auf den Weg Richtung Kontrollraum machte. Manche Menschen wussten kleine Geschenke einfach nicht zu würdigen.

--Ende--
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