Pfoten im Schnee by SkyFire
Summary: John, Rodney und Ronon machen einen Ausflug in die Welt der Schlittenhunde.
Categories: Stargate Atlantis Characters: John Sheppard, Own Character, Rodney McKay, Ronon Dex
Genre: Friendship, Humor
2011: Wintersport-Challenge, Challenges: 2011: Wintersport-Challenge
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1671 Read: 2462 Published: 13.03.11 Updated: 13.03.11
Story Notes:
Short-Cut: John, Rodney und Ronon machen einen Ausflug in die Welt der Schlittenhunde.
Spoiler: keine
Charaktere: John, Rodney, Ronon
Kategorie: Humor, Friendship
Rating: G-6
Author's Note: Mein Beitrag zur Wintersport-Challenge
Widmung: -
Disclaimer: Stargate Atlantis und alle vorkommenden Charaktere sind Eigentum von MGM Television Entertainment.
Feedback: jederzeit gerne! SkyFire

1. Kapitel 1 by SkyFire

Kapitel 1 by SkyFire
PFOTEN IM SCHNEE


„Du hast WAS!?“ Rodney starrte John etwas entgeistert an.
Dieser grinste nur breit, vergewisserte sich, dass auch Ronon ihm zuhörte, und wiederholte, was er soeben gesagt hatte: „Ich habe für uns für das kommende Wochenende eine Hundeschlittentour gebucht. Ich dachte, wo wir nun schon mal wieder hier in der Antarktis sind, könnten wir uns an unseren freien Tagen mal mit dem traditionellen Fortbewegungsmittel der Inuits befassen.“ In der Annahme, dass er etwas absolut Cooles für sich und seine Freunde organisiert hatte, sah er siegessicher vom einen zum anderen.
Rodney rang die Hände: „Also, ich weiß nicht ..., das ist bestimmt furchtbar kalt, und so Hunde sind doch ziemlich unberechenbar ...“
Ronon spielte scheinheilig mit seinem Stunner. „Kann man Hunde essen? Vielleicht sollten wir Jagd auf sie machen, anstatt uns von ihnen ziehen zu lassen.“
John warf dem Satedaner einen vernichtenden Blick zu. „Ach kommt schon, Leute! Das wird bestimmt total lustig!“
John ließ sich nicht von seiner Idee abbringen und so kam es, dass sie sich ein paar Tage später in einem kleinen, schneeversunkenen Dorf wiederfanden, wo es augenscheinlich viel mehr Hunde als Menschen gab. Der Lärm, den die Vierbeiner bei der Ankunft der Besucher veranstalteten, war ohrenbetäubend. Rodney schüttelte den Kopf. Und an so was sollte man Spaß haben?
John führte sie zu einer Blockhütte, vor der mehr als zwei Dutzend prächtiger Schlittenhunde an ihren Ketten lagen. „Stake-out“, wie John seinen beiden Begleitern erklärte. „Ah, und das muss der Musher sein, der mit uns die Tour machen wird!“, meinte er mit Blick auf einen kleinen, dick eingemummelten Einheimischen.
„Musher?“, fragte Ronon verständnislos. „Was ist das?“
„Ein Schlittenhundeführer“, gab John so lässig zurück als wäre es das Selbstverständlichste der Welt, dass man das wusste.
„Sicher, dass du so was noch nie gemacht hast?“, wollte Rodney wissen.
„Ganz sicher. Aber im Gegensatz zu euch habe ich mir etwas Grundwissen angelesen.“
Der Musher begrüßte die dreiköpfige Gruppe gutgelaunt und stellte ihnen dann stolz jeden seiner Hunde einzeln vor.
Rodney schwirrte schon bald der Kopf vor lauter Namen. Er war sicher, dass er keinen einzigen davon behalten würde.
Als nächstes erläuterte der Musher eifrig die Grundbegriffe des Schlittenhundesports, Richtungskommandos und Gespannformen. „Wir werden die Hunde paarweise hintereinander einspannen – das geht mit zwei, vier, sechs, acht und mehr Hunden. Da Sie alle noch Anfänger auf dem Gebiet sind, würde ich vorschlagen, wir fangen mit Vierergespannen an ...“
„Ich nehme acht“, war Ronon selbstsicher ein. „Je mehr Power, desto besser!“
Der Musher zog amüsiert eine Augenbraue hoch. „Ganz wie Sie wünschen. – Und wie viele Hundestärken wollen Sie?“, wandte er sich an Rodney und John.
„Wie wär’s mit sechs?“, meinte John, noch ehe Rodney protestieren konnte.
„Okay, dann gehe ich mal die X-Backs holen!“, rief der Musher fröhlich und verschwand in einem Schuppen.
X-Back – war zum Teufel sollte das nun schon wieder sein? Ein seltenes Rückenleiden? John bemerkte Rodneys irritierten Blick und klärte ihn schnell auf: „X-Backs sind spezielle Zuggeschirre für den Schlittenhundesport.“
„Ah.“ Rodney ging Sheppards Besserwisserei allmählich auf den Keks.
Kurz darauf schleppte der Musher jede Menge dieser komischen X-Backs an, nur um gleich darauf wieder in dem Schuppen zu verschwinden und nacheinander vier schmucke Hundeschlitten zu Tage zu fördern.
„So, nun teile ich Ihnen Ihre Hunde zu und zeige Ihnen, wie man die Geschirre anlegt. Unter meinen Hunden finden Sie Alaskan Huskys, reinrassige Siberian Huskys und Grönlandhunde. Für Sie“, er wies auf Ronon, „nehmen wir Bruce und Tucker als Lead Dogs, und dann noch Jake, Grace, Nanouk ...“
Als alle Hunde zugeteilt waren, ging es ans Anschirren und sofort war unter den Hunden die Hölle los. Sie bellten, jaulten, heulten was das Zeug hielt und zerrten ungeduldig an ihren Ketten. Rodney unterdrückte den Impuls, sich bei dem Lärm die Ohren zuzuhalten, und näherte sich einer hübschen rot-weißen Husky-Hündin – Rose, erinnerte er sich wage – sie eine seiner Leithunde werden sollte. Das Anlegen dieses Krummrückengeschirrs erwies sich als nicht ganz einfach bei den herumzappelnden Hunden; auch Ronon und John hatten da so ihre Probleme.
„Uha!“, machte Rodney und plumpste rücklings in den Schnee, als Rose ihm mit ihrer feuchten Zunge übers Gesicht wischte.
Es dauerte eine ganze Weile, bis sie alle vier Gespanne startklar hatten, und selbst John fragte sich zwischendurch, ob das alles wirklich so lustig werden würde, wie er sich das vorgestellt hatte.
Endlich war es soweit und jeder stand auf den Kufen seines Schlittens mit jeweils sechs bzw. acht zeternden Hunden davor. Ronon hatte eine Lederpeitsche an seinem Schlitten entdeckt und machte sie los. Nach dieser Anstrengung beim Anspannen war es höchste Zeit für etwas Speed.
„Nicht ...“, warnte der Musher. Aber zu spät.
„Hühja!“ Ronon schwang die Peitsche über den Köpfen der Tiere durch die Luft und diese starteten sofort voll durch. Ronon, der mit der Wucht des Starts nicht gerechnet hatte, segelte prompt von den Kufen seines Schlittens und landete unsanft im Schnee. Verdattert sah er seinem Gespann nach, das immer weiter Richtung Horizont entschwand.
„Ich habe Ihnen ja gesagt, dass acht Hund nicht ohne sind!“ Der Musher kugelte sich auf seinem Schlitten fast vor Lachen und auch John und Rodney konnten sich nicht zurückhalten. Der Anblick war einfach zu köstlich gewesen.
„Na los, hüpfen Sie rauf! Gehen wir Ihr Gespann suchen!“ Ronon kletterte etwas beschämt zu dem Musher auf den Schlitten und gleich darauf waren sie auch schon unterwegs.
Rodney und John hatten aus Ronons Missgeschick gelernt und wappneten sich gegen den Ruck des Starts, wodurch es ihnen gelang, sich – wenngleich auch etwas wacklig – auf den Kufen zu halten.
„Wow!“, stieß John hervor als seine sechs vierbeinigen Athleten ihn durch den Schnee zogen.
Allmählich ebbte das Geheule und Gejaule ab und bald darauf herrschte Stille. Nur das Hecheln der Hunde, deren Atem in weißen Wölkchen gen Himmel stieg, das Schaben der Kufen im Schnee und das Trappeln der eifrigen Hundepfoten war noch zu hören. Um sie herum war nichts als Weite – Schnee, soweit das Auge reichte. Himmel und Erde schienen am Horizont miteinander zu verschmelzen. Unzählige kräftige Pfoten pflügten durch den Schnee und ließen ihn wie winzige glitzernde Diamanten durch die Luft stieben.
John drehte sich zu Rodney um. Dieser grinste breit. „Das ist cool!“ John grinste zurück. „Hab ich doch gleich gesagt!“
Nach etwa einer Stunde stießen sie auf Ronons verlorenes Gespann. Die Hunde hatten sich in den Zugleinen verheddert, so dass sie schließlich nicht mehr weiter konnten. Zu flauschigen Fellkugeln zusammengerollt hatten sie sich im Schnee zu einem Nickerchen niedergelassen. Als die anderen Gespanne näher kamen, sprangen sie auf und begrüßten sie freudig.
Es war Zeit für eine kleine Pause. Nachdem die Tiere versorgt waren zauberte der Musher eine Thermoskanne mit heißem Kaffee und eine Packung Kekse aus seinem Schlittensack hervor. Umgeben von der weißen Einöde ließen sich alle die wohlverdiente Stärkung schmecken.
Ronon hatte ein Einsehen und ließ sich vom Musher sein Sechsergespann geben, während dieser die acht Hunde übernahm.
Der Rest der Tour verlief ohne Zwischenfälle. Die drei Freunde bekamen immer mehr ein Gespür für ihre Schlitten und die Hunde davor und in ausgelassener Stimmung genossen sie dieses außergewöhnliche Erlebnis.
Das Highlight dieser Tour sollte ein kleines Rennen über die letzten Kilometer zurück zum Dorf werden.
Rodney frage sich, ob es ihm auch gelingen würde, sein Gespann wieder zu bremsen, wenn es in voller Fahrt war.
„Keine Angst, die Hunde werden von selbst stehen bleiben, wenn sie zu Hause sind“, versicherte ihm der Musher.
Ein scharfes „Go!“ und ab ging die Post. Johns Hunde starten einen Tick später als die anderen, so dass der Schnee, den diese aufwirbelten, ihm ins Gesicht stob und ihm für ein paar Augenblicke die Sicht nahm.
Das Rennen war atemberaubend. Die Freunde feuerten ihre Gespanne mit lauten Rufen an, die – ganz und gar in ihrem Element – nur so über den Schnee zu fliegen schienen.
Ja, Fliegen ... John dachte, dass er zum ersten Mal in seinem Leben etwas gefunden hatte, dass sich mit dem, was er sonst am liebsten tat, vergleichen ließ. Er grinste glücklich bis über beide Ohren, während der eisige Fahrtwind in sein Gesicht peitschte. Eventuell würde ihm das Grinsen einfrieren, dachte er, aber das würde sich schon wieder richten lassen.
Die ersten Häuser des Dorfes rückten rasch näher. John sah sich schon als Sieger, als ein anderes Gespann ihn auf den letzten Metern überholte. Rodney! Der war doch unterwegs hinter ihm zurückgefallen ... Ronon und der Musher erreichten fast zeitgleich mit John das Dorf.
Triumphierend lachte Rodney seinen Freunde entgegen: „Tja, die Wissenschaft hat mal wieder gesiegt! Ich habe unterwegs ausgerechnet, wie ich die Kräfte der Hunde einteilen muss, damit sie am Schluss noch genug Speed für das Finish haben ...“
John schlug die Hände vors Gesicht und schüttelte den Kopf. Das war so typisch!
Beim Ausspannen und Versorgen der Hunde wandte John sich an seine Begleiter: „Und, das war doch toll, oder!?“ Rodney nickte begeistert und kraulte Rose, die er inzwischen richtig ins Herz geschlossen hatte.
Ronon zuckte die Schultern. „Ja, war ganz nett.“ Aber John sah das Leuchten in seinen Augen und wusste, dass auch er diesen Spaß voll und ganz genossen hatte.
In der gemütlichen Blockhütte des Mushers ließen sie diesen aufregenden Tag bei einem prasselnden Feuer und heißem Kaffee in lustiger Runde auskingen.
Und alle freuten sich schon auf den morgigen Tag, wenn sie noch einmal mit den Gespannen rausfahren und der Musik zahlloser Pfoten im Schnee lauschen würden.

- Ende –
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