Die Ionscher by Tschuli
Summary: "Es war eine ganz normale Routinemission. Der Planet war sehr heiß und als wir dort ankamen erreichte die Sonne gerade ihren höchsten Stand. Mckay war am meckern wie Sie sich sicher denken können. Wir beschlossen die Mission so schnell wie möglich hinter uns zu bringen und so entfernten wir uns rasch vom Gate um die Umgebung auszukundschaften."
Categories: Stargate Atlantis Characters: John Sheppard, Rodney McKay, Ronon Dex, Teyla Emmagan
Genre: Action, Character Death
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 5106 Read: 3071 Published: 17.02.11 Updated: 17.02.11
Story Notes:
Short-Cut: "Es war eine ganz normale Routinemission. Der Planet war sehr heiß und als wir dort ankamen erreichte die Sonne gerade ihren höchsten Stand. Mckay war am meckern wie Sie sich sicher denken können. Wir beschlossen die Mission so schnell wie möglich hinter uns zu bringen und so entfernten wir uns rasch vom Gate um die Umgebung auszukundschaften."
Spoiler: 2. Staffel
Charaktere: John, Teyla, Ronon, Rodney
Kategorie: Action, Character Death
Rating: R-16
Author's Note: -
Disclaimer: Stargate Atlantis und alle vorkommenden Charaktere sind Eigentum von MGM Television Entertainment.
Feedback: Sehr gerne. julia.hartlieb@hostprofis.at

1. Kapitel 1 by Tschuli

Kapitel 1 by Tschuli
Die Ionscher


Es ist finster. Alles ist schwarz. So schwarz.

Langsam lichtet sich der Nebel in seinem Kopf und er kommt wieder zu sich.
Was war passiert? Diese Frage spukt in seinem Kopf umher.
Er versucht sich aufzurichten doch kaum das er sich bewegt überkommt ihn eine Woge der Übelkeit und so lässt er sich stöhnend wieder zurücksinken.
"Colonel", begrüßt Teyla John erfreut über sein erwachen.
"Wie fühlen Sie sich? Ich habe mir schon Sorgen gemacht!"
"Ich spüre jeden einzelnen Knochen in meinen Körper und mein Knie schmerzt höllisch aber ansonsten gut.", erwidert er.
"Was ist passiert?" fragt Sheppard nach.
"Sie können sich an nichts mehr erinnern?", erwidert sie und als er verneinend den Kopf schüttelt setzt sie sich neben ihn und beginnt zu erzählen.

"Es war eine ganz normale Routinemission. Der Planet war sehr heiß und als wir dort ankamen erreichte die Sonne gerade ihren höchsten Stand. Mckay war am meckern wie Sie sich sicher denken können. Wir beschlossen die Mission so schnell wie möglich hinter uns zu bringen und so entfernten wir uns rasch vom Gate um die Umgebung auszukundschaften."

"Warum waren wir überhaupt auf den Planeten?", unterbricht John.

Teyla mustert ihn genau. Seine Stimme klingt ziemlich schwach und er sieht blass aus.
Seine Wunde am Bein hört einfach nicht auf zu bluten.
Er war sich offensichtlich der Schwere seiner Verletzung nicht bewusst und wenn es nach ihr geht könnte das auch noch eine Weile so bleiben. Das Wundfieber hat schon leicht eingesetzt und sie gab ihn noch drei Stunden bei vollem Bewusstsein. Innerhalb dieser Zeit muss Rodney etwas eingefallen sein um sie hier herauszuholen den ansonsten würde es für den Colonel kritisch werden.
Sie versucht ruhig zu bleiben und ihre Energie nicht an finstere Gedanken zu verschwenden, sondern ihre ganze Kraft darauf zu richten, John bei Bewusstsein zu halten. Je länger sie das schaffte, desto höher waren seine Überlebenschancen.
Sie musste es schaffen.

"Es gab Gerüchte über ein Volk das auf diesem Planeten lebt und im Besitz eines ZPM sein soll. Nun jedenfalls gab es in der näheren Umgebung keine Anzeichen für irgendwelche Zivilisation und so gaben Sie den Befehl, dass wir uns auf den Weg über die Hochebene machen sollen. Die Hochebene erstreckt sich einige Kilometer Richtung Süden und laut Mckay sollten wir dort das Volk finden, da er eine uns bekannte Energiesignatur empfing.
Wir marschierten über 3 Stunden durch das karge Felsenland bis wir schließlich das Ende erreichten, wo das Ödland der Hochebene zu weichen begann und wir auf fruchtbaren Boden trafen. Am Anfang nur ein paar vereinzelte Büsche und Bäume aber nach und nach wurde die Vegetation immer üppiger.
Schließlich erreichten wir einen Fluss, an dem wir beschlossen zu rasten da Mckay unbedingt seine Pause brauchte. Ich muss zugeben mich hat der lange Marsch auch ziemlich mitgenommen.
Langsam begann es zu dämmern. Die Tage auf diesem Planeten sind kurz. Die Nächte, wie wir später erfahren mussten, ziemlich lang und kalt.
Nun, da wir weit und breit nichts sehen konnten das auf Zivilisation hindeutete begaben wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Nachtlager.
Wir fanden eine ziemlich geschützte Stelle, von der aus wir ein wenig die Umgebung überblicken konnten.
Es war ein schöner Anblick.
Hinter uns lag die trockene Ebene, vor uns ein fruchtbarer bewaldeter Landstrich der durch den Fluss mit Leben versorgt wird. Über uns leuchtete der Himmel feuerrot und man konnte die Sonne hinter den Hügelkuppen in der Ferne untergehen sehen.
Nachdem die Sonne verschwunden war wurde es schnell kalt und Ronon zündete ein Feuer an. Wir saßen alle rund um die Feuerstelle und aßen unsere Rationen."

Sie richtet ihren Blick auf John. Er sieht gar nicht gut aus.
Sie erzählt nun schon seit fast einer Stunde.
Teyla richtet sich auf um Johns Wunde zu begutachten. Der Verband ist vollkommen durchgeblutet und so beschließt sie ihn zu wechseln. Vorsichtig entfernt sie den gebrauchten Stoff und beginnt den Neuen mit Desinfektionsmittel zu befeuchten. John beobachtet sie dabei.
"Wie schlimm ist es?", fragt er.
Teyla weiß nicht, was sie darauf erwidern soll. Es ist ziemlich schlimm, das wäre die Wahrheit und wenn sie die Blutung nicht endlich unter Kontrolle bekam könnte diese ganze Geschichte ziemlich bald ein jähes Ende finden.
"Das wird schon wieder, ich muss nur den Verband erneuern. Das könnte jetzt ein wenig brennen.", lügt sie. Und sie lügt in zweierlei Hinsicht, denn sie ist sich selbst nicht sicher ob er es schaffen wird und ein wenig brennen ist eine maßlose Untertreibung.
Als sie den frischen Verband um sein verletztes Bein legt zuckt er stöhnend vor Schmerzen zusammen.
Es tut ihr im Innersten weh ihn so leiden zu sehen und sie wünscht sich irgendwie seine Schmerzen lindern zu können.

Er hat die Augen geschlossen und lehnt gegen die kalte Wand der Höhle, in der sie gefangen sind. Teyla setzt sich wieder neben ihn, doch diesmal näher. Er öffnet die Augen. Sie kann sehen wie er versucht seine Schmerzen vor ihr zu verbergen, doch sie lässt sich davon nicht täuschen. Sie lehnt sich noch näher zu ihm und legt einen Arm um seine Schulter. Sein Fieber ist gestiegen und sie kann spüren wie er zittert. "Bitte Rodney, Ronon beeilt euch und lasst euch etwas einfallen.", denkt sie und blickt dabei Sehnsüchtig Richtung versperrten Ausgang.
"Wie ging es weiter?", bringt John hervor. Seine Stimme ist nicht mehr als ein Flüstern.

"Wir waren alle müde vom anstrengenden Marsch durch die Hochebene und so schliefen wir bald ein. Ronon übernahm die erste Wache.
Dann ging alles sehr schnell.
Ich hörte auf einmal laute Stimmen und als ich die Augen öffnete sah ich wie Ronon aufsprang und sich auf die Angreifer stürzte die wie aus dem Nichts zu kommen schienen.
Ich kam ihm schnell zu Hilfe und auch Sie und Rodney wehrten sich, doch wir waren Chancenlos gegenüber einer solchen Übermacht und so wurden wir überwältigt.
Sie banden uns die Handgelenke hinter dem Rücken zusammen, knebelte uns und wir würden durch den Wald getrieben. Unsere gesamte Ausrüstung wurde zurückgelassen."

"Wer waren diese Angreifer?", fragt Sheppard mühsam.

"Es war noch dunkel und eisig kalt als wir stoppten. Ich konnte nichts sehen außer den Umrissen von den mir am nächsten gelegenen Bäumen. Der Wald schluckte sämtliches Mondlicht. Ich frage mich immer noch wie die Ionscher, so nennt sich das Volk das uns überfallen hat, in dieser Dunkelheit so zielstrebig durch den Wald laufen konnten. Wir wurden unsanft auf den Boden gestoßen und an die nächsten Bäume gefesselt. Langsam setzte die Dämmerung ein und wir konnten erkennen dass sich über uns in den Kronen der Bäume eine Art Dorf befand.
Einer der Krieger verlangte unseren Anführer zu sprechen. Sie meldeten sich. Geschickt öffnete er den Knoten des Seiles, welches Sie an den Baum fesselte. Ihre Hände wurden ihnen wieder hinter dem Rücken zusammengebunden. Wir beobachteten wie zwei weitere Krieger hinzukamen. Das letzte was wir sahen bevor Sie in der Dunkelheit der Nacht verschwanden war wie Sie von den Kriegern hinauf in das Dorf geführt wurden. Etliche Stunden vergingen und ein neuer Tag war hereingebrochen als Sie zurückgebracht wurden. Unsanft wurden Sie gegen den Baum gestoßen und wieder daran gefesselt. Eine frische Platzwunde über dem rechten Auge zierte ihr Gesicht.
"Was ist passiert? Was wollten die von Ihnen? Warum halten die uns gefangen?", fragte Mckay Sie panisch. Sie kennen ihn ja. Seine Stimme überschlug sich beinahe beim Reden. Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen als ich sah wie Sie die Augen überdrehten. "Ganz langsam Rodney", antworteten Sie, "Es sieht folgendermaßen aus. Wir müssen etwas für dieses Volk holen. Genauer gesagt Teyla und ich müssen etwas holen. Sie und Ronon bleiben sozusagen als Pfand hier. Es handelt sich um ein Heiligtum der Ionscher, welches sich in den Bergen befindet. Ihnen selbst ist es verboten es zu holen und es ist ihnen auch gefährlich. Laut dem was sie mir erzählt haben beschützt ein uralter Zauber das Heiligtum. Und jetzt kommt erst der interessante Teil. Nach der Beschreibung dieses Dings könnte es glatt ein ZPM sein."
So kam es das wir von Rodney und Ronon getrennt wurden. Sie brachten uns bis zum Rand des Gebirges. Von dort aus mussten wir alleine zurechtkommen. Wir hatten 4 Tage Zeit um das Heiligtum zu beschaffen und hierher zurückzukehren.
Ich wusste dass Sie einen Plan hatten, wie Sie uns aus dieser Lage wieder rausbringen würden. Ich konnte es Ihnen ansehen.
Also begannen wir mit dem mühseligen Aufstieg. Immer tiefer drangen wir in das Gebirge vor und am Ende des ersten Tages waren wir schon am Grad des Berges angekommen. Von dort aus mussten wir einen schmalen Pfad folgen, der uns zu einem Weiher führte.
Dort angekommen füllten wir unsere Wasserflaschen auf. Es war ein schöner Ort. Auf drei Seiten wurde der Teich von hohen Felswänden umschlossen. Ein kleiner Wasserfall ergoss sich in diesen Teich. Irgendwo tief im inneren des Berges musste sich eine Quelle befinden. Die Gischt des herabfallenden Wasser leuchtete in allen Farben des Regenbogens als die Strahlen der tief stehenden Abendsonne es beleuchteten.
Wir errichteten dort unser Nachtlager. Bei Dunkelheit weiter ins Gebirge vorzudringen wäre zu gefährlich gewesen.

"Bisher klingt es so als wäre so ziemlich alles schief gegangen auf dieser Mission. Und irgendetwas sagt mir, wenn ich unsere jetzige Situation betrachte, dass es auch so mies weitergegangen ist.", wirft John ein.
"Nunja!", antwortet die junge Athosianerin und versucht dabei zu Lächeln, "Von nun an kann es hoffentlich nur noch aufwärts gehen."

"Als der nächste Tag graute zogen wir weiter. Wir fanden auch bald den Eingang. Es war ein kleiner Spalt im Felsen, gerade Breit genug damit sich eine Person durchzwängen konnte. Dorthinein fiel kein Tageslicht und da unsere ganze Ausrüstung zurückgelassen wurde mussten wir uns im Dunkeln vorantasten. Wir verbrachten fast drei Stunden auf den Knien kriechend, bis sich der Gang immer mehr verbreiterte und schließlich in einer riesigen Halle mündete. Als wir diese betraten gingen nach und nach in den Wänden eingelassene Lichter an. Der Anblick war wirklich atemberaubend. Der Aufbau und das Aussehen der Halle, sowie die Schriftzeichen die dort überall zu finden waren, ließen mich vermuten, das einst die Antiker dies geschaffen hatten. Unsere Schritte hallten von den Wänden wieder und erzeugten ein schauriges Echo. In der Mitte dieses Bauwerkes fanden wir das wonach wir suchten. Und es war tatsächlich ein ZPM. Es stand einfach so da. Ich kann mich noch an den Blick erinnern den sie mir zuwarfen. Vollkommen überrascht und unschlüssig darüber, was Sie davon halten sollten.
In der Zwischenzeit konnten sich Ronon und Rodney wohl irgendwie befreien und sich bis zum Jumper durchschlagen. Jedoch gelang es ihnen nicht Atlantis zu kontaktieren, da die Ionscher die Steuerungskristalle des DHT entfernt hatten."

"Warum sind sie nicht einfach mit dem Jumper zu uns geflogen und haben uns aufgelesen?", unterbricht Sheppard Teylas Erzählung.
"Ich glaube das war auch ihr Plan, doch die Umstände ließen es nicht zu. Die Stelle in der Geschichte kommt erst.", erklärt Teyla freundlich.
"Nun da bin ich ja mal gespannt.", gibt John zurück.

"Vorsichtig entfernten sie das ZPM von seinem eigentlichen Platz. Sie sahen irgendwie so aus als würden Sie darauf warten dass irgendetwas geschehen würde, doch es tat sich nichts. Bis plötzlich alle Lichter erloschen und ein unheimliches Grollen durch den Komplex hallte. Es fühlte sich an wie ein Erdbeben. So schnell wir konnten machten wir uns daran zu verschwinden. Doch es war zu spät. Zuerst bildeten sich kleine Risse in den Wänden, welche sich immer mehr vergrößerten. Unmengen an Wasser drangen aus ihnen. Sie gaben mir das ZPM und wir liefen zu dem Ausgang. Sie waren direkt hinter mir. Ein lautes Geräusch von brechendem Gestein übertönte alle anderen Klänge und ich konnte gerade noch sehen wie die rechte Seite der Halle einfach auseinander brach und das Wasser mit unbändiger Kraft die Hölle flutete. Ich spürte wie sie mich Richtung rettenden Ausgang stoßten. Im allerletzten Moment sprang ich in den Spalt aus dem wir gekommen waren. Die Flut erfasste mich und ich wurde nach draußen gespült. Sie waren nicht mehr hinter mir. Ich kam hart auf dem herumliegenden Geröll auf und verlor das Bewusstsein. Ich wusste nicht wie lange ich da so gelegen hatte, doch als ich erwachte stand die Sonne schon sehr tief. Panisch blickte ich mich nach Ihnen um, doch konnte ich Sie nirgends ausmachen. Ich dachte ich hätte Sie verloren. Immer noch floss Wasser aus dem Eingang.
Das ZPM immer noch in den Händen haltend versuchte ich aufzustehen. Bis auf das ich mich ein wenig wackelig auf den Beinen fühlte fehlte mir nichts. Von nun an auf mich alleine gestellt machte ich mich auf den Weg ins zurück ins Dorf."

Teyla stoppt ihre Erzählung. Ihre Hand liegt auf Johns Brustkorb. Sie kann seinen Herz schlagen spüren. Langsam, doch immer noch stark. Aber trotzdem sorgt die Athosianerin sich. Immer höher steigt die Temperatur des Soldaten. Ihr kommt es so vor als würde er glühen. Sein Atem geht stoßweise.
"John?", durchbricht ihre Stimme die Stille. Langsam öffnet er die Augen. "Bin immer noch da!", antwortet er mit brechender Stimme.
"Du bist also allein zurück ins Dorf gezogen?", redet der Colonel weiter und blickt die Frau ihm gegenüber erwartungsvoll an. Diese nickt nur und kuschelt sich näher zu ihm. Nun ruht ihr Kopf auf Johns Brust, wobei sie ihre Hände fest um ihn schlingt. Sie kann sich nicht erinnern ihm jemals so nahe gewesen zu sein. Müde schließt sie die Augen und lauscht einen Moment nur den Geräuschen der sie umgebenden Dunkelheit und den beständigen Herzschlag von John, um dann weiter mit der Geschichte fortzufahren.

"So machte ich mich nun alleine auf um ins Dorf zu gelangen. Ich wollte gerade über einige Felsbrocken klettern als sich vor mir der Jumper materialisierte. Rodney und Ronon blickten mir entgegen. Ich erklärte den Beiden schnell die Situation. Dank des Jumpers konnten wir den Berg nach Lebenszeichen scannen und wir fanden auch eines. Ihres. Schnell flogen wir zu der Stelle wo uns der Lebenszeichendetektor ihr Lebenszeichen anzeigte. Wir mussten den Jumper etwas Abseits landen und dann machten wir uns daran über Geröll hinweg zu ihrer Position vorzudringen. Die Anzeigen verrieten uns, dass Sie sich irgendwo in einer Höhle im Berg befanden. So begaben wir uns auf die Suche nach einem Eingang, den wir nach einiger Zeit auch fanden. Inmitten dieses Geröllfeldes befand sich ein dunkler Schacht der nach Rodneys Meinung direkt zu ihnen führt. Da ich von uns dreien die schmalste Statur hatte, wurde ich dazu auserkoren dort hinunterzuklettern. Ronon lief zurück zum Jumper um die dafür benötigten Materialien zu holen. Schnell war alles vorbereitet und ich machte mich an den Abstieg. Am Anfang erhellte noch das Tageslicht den Schacht ein wenig doch je tiefer ich kam desto dunkler wurde es. Nach einiger Zeit herrschte schließlich vollkommene Dunkelheit und ich konnte mich nur noch auf meinen Tastsinn verlassen. Nach etlichen Metern des Abstieges wurde das Gelände immer mehr Eben bis ich schließlich gehen konnte. Nun wagte ich mich immer weiter in das Innere des Berges vor. Langsam tastete ich mich an einer Wand vorwärts. Immer darauf gefasst das es plötzlich steil nach unten gehen könnte. Ein Blick auf meine Uhr verriet mir dass ich zirka einen halbe Stunde unterwegs war als auf einmal ein Dröhnen durch die Höhle hallte. Ich weiß noch immer nicht was oder wer dieses Dröhnen ausgelöst hat, jedoch brachte es den Schacht zum einstürzen. Ich konnte nur knapp den herabfallenden Gesteinsbrocken ausweichen. Nun war dieser Ausgang für mich also verschlossen. Ich beschloss deshalb einfach weiter nach ihnen zu suchen und hoffte Rodney und Ronon würden dieses Problem lösen können. Von irgendwo vor mir konnte ich ein Rauschen vernehmen und folgte diesem. Je weiter ich ging umso lauter wurde es bis ich schließlich vor einem, ich weiß es klingt unmöglich, doch es sah für mich aus wie ein Fluss stand. Ich folgte dem Fluss ein Stück, doch schon nach kurzer Zeit verschwand er im Felsmassiv. Und schließlich, nach einiger Zeit des Suchens und Umherirrens im Berg, fand ich Sie. Und nun sind wir hier. Verschüttet und im Berg eingeschlossen."

Sheppard nickt als Teyla mit ihrer Geschichte endet. Einige Detail ihrer Geschichte kehren verschwommen in sein Gedächtnis zurück, doch er kann nichts davon so richtig einordnen. So beschließt er dies einfach zu lassen und sich stattdessen darauf zu konzentrieren Teyla und sich hier herauszubekommen.

(Als Teyla den Schacht hinuntersteigt)

"Haben Sie das gehört?", fragt Rodney panisch als ein tiefes Grollen aus dem Schacht dringt. Unsicher blickt der Wissenschaftler zu Ronon, welcher nur mit den Schultern zuckt. Nur wenige Sekunden später fängt der Boden unter ihren Füßen an zu Beben und sie können beobachten wie der Schacht in sich zusammenfällt.
Beide begeben sich nun rennend zurück zum Jumper. Vielleicht können Sie von dort aus mehr für Teyla und den Colonel tun. Kaum berührt die Heckluke den Boden ist Rodney schon dabei das HOD (Head-up-display) aufzurufen.
"Gott sei dank!", seufzt er nur wenige Sekunden später, "Ich empfange beide Lebenszeichen."
Ronon, dem man sonst keine Gefühlsregung anmerken konnte atmet erleichtert aus.
"Was nun?", fragt der ehemalige Dromoys den Wissenschaftler. Der Angesprochene blickt einige Momente nur starr vor sich hin und Ronon geht schon bedrohlich auf ihn zu als Mckay plötzlich sein Pad schnappt und hastig damit beginnt irgendetwas einzutippen.
Ronon will ansetzten erneut zu fragen doch da hält Rodney seinen Finger in die Luft und unterbindet somit Rodneys Frage.
"Ich hab eine Idee!", verkündet Mckay euphorisch, "doch die Ausarbeitung könnte ein wenig Zeit in Anspruch nehmen."
Kurz nach dieser Ansage zieht Rodney sich in den Jumper zurück und arbeitet angestrengt an seinem Plan. Ronon hasst es untätig zu sein, doch diesmal muss er sich Wohl oder Übel seinem Schicksal fügen. Etliche Stunden vergehen und die Sonne wandert immer weiter, bis sie so tief steht das sie langsam hinter den Baumwipfeln verschwindet.
"Ich hab's!", ertönt der Freudenruf des Physikers aus dem Jumper. Mit wenigen Sätzen ist Ronon bei ihm. Fragend blickt er Mckay an und dieser versteht sofort. "Mein Plan sieht folgendermaßen aus. Ich habe es geschafft die Drohnen so zu programmieren das sie es schaffen das lose Geröll im Schacht zu zerstören, ohne dabei die Stabilität des Komplexes noch mehr zu schwächen oder ganz zum Einsturz zu bringen. Hoffe ich zumindest." Der letzte Satz lässt Ronon aufhorchen, doch ihnen bleibt nichts anderes übrig als es zu versuchen. So vertraut er Rodney und sie beginnen damit die Drohnen abzufeuern. Die erste verlässt hell leuchtend den Jumper und nur wenige Sekunden später ertönt der Klang einer Detonation. Gleich darauf folgen die nächsten Drohnen und bald ist der gesamte Schacht wieder frei. Rodney und Ronon blicken sich erleichtert an als sie über den Schacht gebeugt stehen.

John blickt sich um. Teyla ist vor 5 Minuten losgegangen um bei dem Fluss ihre Wasserflaschen zu füllen. Diese Gelegenheit wollte er nützen um aufzustehen. Mühsam winkelt er seine Beine an und drückt sich mit seiner gesamten noch verbleibenden Kraft gegen den Felsen. Zentimeter um Zentimeter kämpft er sich hoch bis er sich schließlich in eine aufrecht stehende Position bringt. Um sein verletztes Bein nicht unnötig zu belasten lehnt er noch immer gegen die Felswand hinter ihm. Gerade als er versuchen wollte einen Schritt zu gehen betritt Teyla die Höhle und sieht erschrocken zu ihm.
"Colonel! Sind Sie verrückt?", ruft sie ihm zu und ist mit wenigen Schritten bei ihm. John setzt ein unschuldiges Lächeln auf und versucht so cool wie möglich zu wirken. Teyla, die nun direkt vor ihm steht blickt ihm in die Augen. Sie kann darin Schmerzen erkennen, aber auch Entschlossenheit. So reicht sie ihm nur die Wasserflasche die dieser dankend annimmt. Er spürt wie das kalte Nass seine Kehle hinunterrinnt und wie gut es sich anfühlt. "Lassen sie uns mal sehen wie wir hier rauskommen.", gibt er gelassen von sich. Die junge Athosianerin ihm Gegenüber nickt nur. Vorsichtig stößt er sich von der Wand ab und zuckt sogleich zusammen. Sofort ist Teyla bei ihm und hält ihn fest. Langsam blickt er auf, in Teylas Gesicht welches nur wenige Zentimeter von seinem entfernt ist. Ihre Arme hat sie um seine Taille geschlungen und er genießt das Gefühl ihr so nahe zu sein. Es lässt ihn seine Schmerzen für diesen Zeitpunkt vergessen. Er kann nur an ihre schönen braunen Augen denken, ihn die er gerade blickt. Alles andere wird unwichtig und ihn überkommt der Drang sie zu küssen. Auch ihr scheint es nicht anders zu gehen. Langsam nähert er sich ihr noch mehr.
"Colonel Sheppard, können Sie mich hören?", unterbricht die Stimme des Wissenschaftlers die Beiden.
Sofort greift Teyla zu ihrem Funkgerät und löst somit die Umarmung. "Ja laut und deutlich Rodney.", antwortet Teyla bestimmt. "Okay, tut gut von ihnen zu hören. Wir haben sie ihn null-komma nichts da raus.", erwidert Rodney. Teyla nickt John zu und bedeutet diesem sich wieder zu setzten. Innerlich verfluchte John Rodney für die Unterbrechung. Etliche Stunden warten sie bereits hier unten auf ihre Rettung und gerade in diesem Moment musste der Kanadier sie unterbrechen. Sein Blick wandert zu Teyla die gerade damit beschäftigt ist ihre Sachen aufzuheben. Er konnte nicht die geringste Veränderung bei ihr bemerken. Wollte sie ihn etwa nicht küssen? Hatte er sich das alles nur eingebildet? Doch jäh wird er aus seinen Gedanken gerissen als er Rodney und Ronons Schritte vernimmt die zu ihrer Rettung kommen.


Epilog

Teyla betrat die Krankenstation, wie sie es schon viele Male zuvor getan hatte. Sie atmete den ihr wohlbekannten Geruch von Desinfektionsmitteln ein, den sie schon viele Male zuvor gerochen hatte. Doch etwas hatte sich seit ihrem letzten Besuch hier geändert. Nicht die Station hatte sich geändert, sondern Teyla. Eine Wärme erfüllte ihre Gedanken, wenn sie daran dachte warum sie heute die Krankenstation betrat. Immer wieder kreiste ihr der Moment auf den Planeten im Kopf herum.

John war nur wenige Zentimeter von ihr entfernt gewesen. Sie konnte seine Wärme spüren und auch das beständige Klopfen seines Herzens. Seine Augen strahlten trotz seiner Verletzung solch eine Entschlossenheit aus. Und sie glaubte noch etwas in seinen Augen erkennen zu können. War es Liebe? Damals beschloss sie alles auf eine Karte zu setzen und ihn zu küssen, doch der Funkspruch unterbrach sie jäh.

Immer wieder stellte sie sich die Frage, was gekommen wäre, wenn Rodney sie nicht unterbrochen hätte. Sie würde es wohl nie erfahren. Doch dieser eine intime Moment mit dem sonst so verschlossenen Soldaten, welcher sie hinter seine Fassade blicken ließ, ließ neue Hoffnung in ihr keimen. So hatte sie beschlossen John heute zu besuchen. Es war schon weit nach Mitternacht und sie wusste das die Besucherzeit schon längst vergangen war, doch war es die Beste Zeit für sie. Nachts herrschte hier kein reges Treiben sowie Tags über. Nachts konnte sie mit ihm alleine sein. Konnte ihr Vorhaben durchführen. Sie hatte durch gezielte, aber dennoch unauffällige Fragen von Jennifer in Erfahrung bringen können, dass der Zustand des Colonels stabil ist und er demnächst entlassen werden sollte.
Jedes noch so leise Geräusch meidend setzte sie ihren Weg fort. Schnell erreichte sie ihr Ziel. John lag noch wach in seinem Bett und als die Athosianerin sich näherte blickte er überrascht auf. Der Verwundete wollte gerade ansetzen etwas zu sagen als sie ihm mit einem Fingerzeichen gebot leise zu sein. Sie reichte ihm seine Uniform, die Teyla vorsorglich mitgebracht hatte. Als sie den verdutzten Ausdruck im Gesicht des Colonels sah musste sie lächeln. Doch, beschloss sie ihn aufzuklären.
Deshalb beugte sie sich ganz nah zu ihm herab und flüsterte ihn sein Ohr: "Haben sie Lust auf eine Überraschung?" Sie genoss den Augenblick John so nahe zu sein, seinen Atem in ihren Haaren fühlen zu können.
Sheppard, der langsam zu begreifen begann, schnappte sich die Sachen und zog sie über. Nun stand er fertig neben Teyla. "Ich liebe Überraschungen.", flüsterte er ihr zu.
Beide schlichen aus der Krankenstation, immer darauf bedacht, die sich im Dienst befindliche Schwester nicht aufmerksam zu machen. Erfolgreich schafften die Beiden die Flucht. Teyla übernahm von nun an die Führung. Sie musste noch in ihr Quartier die Sachen holen und John folgte ihr.
Gerade als sie die Tür zu ihren Gemächern öffnen wollte, umfasste John zärtlich ihre Taille. Überrascht drehte sie sich um und blickte direkt in Sheppards Gesicht, welches sich kaum einen Zentimeter von ihrem entfernt befand. Kaum hatte sie diesen Umstand realisiert spürte sie auch schon seine Lippen auf ihren Mund. Im ersten Moment war sie unfähig zu irgendeiner Reaktion. Zu gewaltig war die Flutwelle der Gefühle die über sie hereinstürmte. John hingegen wurde immer fordernder und drückte sie gegen die Türe. Als Teyla sich endlich aus ihrer Starre befreien konnte, hatte er es irgendwie geschafft die Tür zu öffnen und nun zog er sie mit in ihr Quartier. Er hielt sie immer noch umfasst und Teyla genoss das Gefühl seiner starken Arme, die sie festhielten. In seinen Blick konnte sie mehr sehen als tausend Worte ihr je sagen konnten. Teyla spürte wie ihr Herz immer schneller schlug. Sie verlor sich in seiner innigen Berührung und wie er sanft ihre Arme streichelte. Seit diesen einem Moment in der Höhle wusste sie das sie diesen Mann liebte. Hungrig nach mehr begann sie nun seinen Nacken hinab zu küssen und ließ ihre Hände über seine Brust wandern. Der Stoff der seine Haut von ihrer trennte wurde lästig und so zog sie ihm einfach sein Shirt aus. Kurz davon überrascht, blickte John sie an. Doch Teyla achtete nicht darauf sondern küsste ihn innig. Sie gab sich vollkommen diesem Kuss hin und dem Soldaten erging es nicht anders. Teyla zog ihn immer weiter Richtung Bett und als sie an dessen Kante angekommen waren ließen sie sich einfach darauf fallen. Sie schmiegte sich eng an ihn und lauschte einen Moment der Stille, die sie umgab. So lagen die Beiden nun nebeneinander in Bett und vergaßen die Welt um sie herum.

~

Ein Ende ist eine geschlossene Tür, die kein Mensch öffnen kann.
Ein Happyend gibt es nicht. Ich habe nie eines erlebt, das ein Gegenstück zu "Es war einmal" sein könnte.
Enden sind herzlos
Ende ist nur ein anderes Wort für Leb wohl

Diese Worte schrieb einst Stephen King in seiner dunklen Turm Saga.


Und daher warne ich nun alle die trotzdem an ein Happyend glauben nicht weiterzulesen. Behaltet euch diesen Moment, denn nichts ist so wie es scheint und der Schein kann oft trügen.


Und an alle die nun trotzdem weiterlesen, (hört ihr mich seufzen?) nun denn hier geht die Geschichte weiter.

~

Teyla erwacht, die Decke eng an ihrem Körper geschlungen. Einzelne Bilder aus ihrem Traum fluten ihren Kopf mit Bildern. Bildern von John. War es wirklich nur ein Traum? Alles schien so real, so greifbar, ihre Gefühle schienen so echt. Einen kurzen Moment hält sie inne um Realität von Scheinwelt zu trennen. Sie kann Tränen spüren, die in ihren Augen brennen. Sie weiß nicht dass sie überhaupt noch fähig ist zu weinen, nachdem sie so viele Stunden damit zugebracht hatte, bis sie schließlich der Schlaf übermannte. Nichts war so gelaufen wie es laufen hätte sollen.

Kurz nachdem Rodney und Ronon sie erreicht hatten, brach John zusammen. Teyla fühlte seinen Puls. Er war schwach und unregelmäßig. Das Team beeilte sich ihn zum Jumper zu schaffen. Schnell schloss sich die Heckluke und wir hoben ab. John lag im hinteren Teil, seine Stirn glänzte nass vom Schweiß. Teyla kniete bei ihm, strich ihm immer wieder sanft über den Arm, versuchte ihn bei Bewusstsein zu halten. Sie schafften es bis Atlantis und kaum waren sie gelandet stand ein Notfallteam bereit. Sofort eilte Jennifer zu ihnen. Alles ging schnell, doch Teyla kam es vor als würde es in Zeitlupe ablaufen. Sie sah die ganzen Gestalten, die um John standen. Sie sah wie Jennifer die Paddles auflud und John sich unter dem Stromschlag aufbäumte. Dieses elende Geräusch, dieser durchgehende Piepton, der von dem Monitor ihr gegenüber ausging, brannte sich in ihr Gedächtnis. Dieser Piepton, der angab dass das Herz des Colonels nicht mehr schlug, verfolgte sie auch Stunden nach den Geschehnissen. Jennifer tat alles was sie nur konnte um John wieder zurück zu den Lebenden zu holen, doch dies war ein aussichtloser Kampf den sie nach etlichen versuchen der Wiederbelebung verlor. Entsetzt blickte sie auf, direkt in die Augen der Teamangehörigen und schüttelte den Kopf. Teyla konnte nicht hier bleiben. Abrupt drehte sie sich um und rannte weg. Rannte soweit sie ihre Füße trugen, bis sie letztlich vor ihrem Quartier halt machte. Ihr Atem ging schnell und sie konnte ihre Lungen brennen fühlen, doch störte sie sich nicht daran. Sie ließ sich in ihr Bett fallen, nicht mehr fähig zu stehen. Tränen liefen über ihre Wangen. Sie war wütend, einfach nur wütend, auf sich und alle anderen. Warum? Warum hatte das nur geschehen müssen? Irgendwann, viele Stunden später versiegten ihre Tränen und sie schlief ein.

Nun sitzt sie hier allein mit nicht erfüllten Träumen und weint bitterlich.

ENDE
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