Vereint

Elizabeth öffnete die Augen und drehte sich um. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. Dort standen sie und blickten sie an. Dutzende von Stuhlreihen mit einem Gang in der Mitte. Am Ende ein weißer Torbogen, geschmückt mit kleinen, weißen, sternenförmigen Blüten. Auch die Lehnen der Stühle waren mit Blüten und weißen Bändern geschmückt. Ihr stiegen vor lauter Schönheit Tränen in die Augen. Die Athosianer hatten wirklich ganze Arbeit geleistet.

Von den Stühlen erhoben sich nun alle in freudiger Erwartung. Sie hatten sich in Schale geworfen. Anzüge, Kleider und hier und da eine Ausgehuniform. Alles nur für ihren großen Tag. Sie drehte sich leicht herum und legte ihren Arm auf den von Colonel Caldwell. Dieser lächelte sie an. Leise erklang Musik und sie schritten gemächlich den Gang entlang. Vorbei an Carson und Kate, die zusammen standen. Eine Haarsträne fiel ihr ins Gesicht und ihr langes Kleid wiegte leicht hin und her. Sie hielt den Blumenstrauß fast krampfhaft fest, da ihre Nervosität mit jedem weiteren Schritt stieg. Weiter vorne standen Rodney, Ronon und Teyla.

Und nun konnte sie auch ihn sehen. Dort stand er, mit seinem Sheppard-Lächeln und in Uniform. Auf sie wartend. Nur auf sie. Colonel Caldwell übergab Elizabeth an John und gesellte sich zu den anderen. Die Trauung begann. Doch Elizabeth hörte schon bald gar nicht mehr zu, sondern verlor sich in Johns Augen. Ihre Gedanken schweiften ab.

Vor über sieben Jahren waren sie durch das Tor geschritten, um Atlantis zu erforschen und mitten in einen unbarmherzigen Krieg gestolpert, viele Male dem Tod nur knapp entkommen. Zu John hatte sich ein Band der Freundschaft aufgebaut, aus dem langsam Liebe geworden war. Doch es hatte gedauert, bis sie sich ihre Liebe gestanden hatten. Damals vor fast zwei Jahren auf "ihrem" Balkon.
Und nun standen sie hier an dem Ort, wo John sie vor einem halben Jahr gefragt hatte, ob sie seine Frau werden wolle. Mit dem Ring in der Hand und vor ihr kniend. Es war ein warmer Frühlingstag gewesen und sie waren an ihrem freien Tag für ein Picknick, mit einem Puddle Jumper hinaus zum Festland geflogen.

Mit einem Lächeln kehrte Elizabeth zurück in die Gegenwart, und bejahte die Frage, ob sie John heiraten wolle, ebenso wie John, ohne zu zögern. John beugte sich zu ihr herunter und küsste sie, so wie damals. Etwas unbeholfen und schüchtern, doch voller Leidenschaft. Er nahm ihren Arm und führte sie durch den Mittelgang vorbei an den anderen, die applaudierten.
Major Lorne, der etwas abseits stand, gibt aus seiner P 90 drei Schüsse ab.

Zusammen gehen sie zur großen Lichtung, wo extra für heute mehrere Zelte aufgestellt worden waren. Unter einem Zelt steht eine lange Tafel, an die sich nun alle setzen. Rodney, der zu aller Überraschung von John gefragt worden war, ob er sein Trauzeuge sein wolle, hielt seine Rede. Eine typische Rodney Rede. Lang, sachlich und mit vielen Gesten unterstrichen. Danach stießen sie an.
"Auf Elisabeth und John". Es wurde gelacht und getrunken. John warf ihr tiefe, warme Blicke zu. Als es langsam Nachmittag wurde, versammelten sie sich um die Tanzfläche, John und Liz tanzten den ersten Tanz. Wieder glitten ihre Gedanken ab und sie verlor sich abermals in seinen Augen.

Ja, und wie sie aufgeflogen waren. Sie wurden immer noch rot bei den Gedanken daran. Rodney hatte sie erwischt, als sie gerade auf ihrem "Balkon" in einen langen Kuss vertieft waren. Doch er hatte still gehalten, bis sie beide ihre Beziehung selbst bekannt gemacht hatten. Morgens waren sie zusammen zum Frühstück gegangen, nichts Ungewöhnliches an sich, doch Hand in Hand zogen sie viele Blicke auf sich und als John sich dann noch mit einem sehr langen Kuss von ihr verabschiedet hatte, standen viele Münder offen. Rodney war sehr erleichtert, dass er nun nicht mehr schweigen musste, da ihm dies sehr schwer gefallen war.
Carson hatte ihre Beziehung mit einem Lächeln quittiert. Auch Teyla und Ronon akzeptierten sie. Caldwell zog erst die Augenbrauen hoch und fing dann an, zu grinsen.
Doch es gab auch die anderen, die ihre Beziehung mit bösen Blicken begegneten. Vor allen Dingen aus dem SGC kam Protest. Wie könnten sie nur! Sie bekamen Mahnungen und unschicke Briefe. Doch sie ließen sich nicht beirren. Und so legte sich der Sturm.

Und jetzt waren sie hier. Vereint. Um sie herum ihre "Familie". Sollte da doch kommen wer wolle. Sie würden es schaffen, wie sie schon so vieles geschafft hatten.

Sie blickte hoch zu ihm und sah, dass er sie beobachtete. Sie lächelte ihm zu und er erwiderte es. Sie lehnte sich an ihn und so glitten sie weiter über die Tanzfläche.

The End