Die Vergessenen by Rody
Summary: Auf einem Erkundungsausflug wird Rodney entführt. Sheppards Team stößt bei der Suche nach McKay auf eine längst vergessene Spezies: die Mylaner.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Multi-Chara
Genre: Angst, Character Death, Friendship
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 5056 Read: 2288 Published: 17.02.11 Updated: 17.02.11
Story Notes:
Short-Cut: Auf einem Erkundungsausflug wird Rodney entführt. Sheppards Team stößt bei der Suche nach McKay auf eine längst vergessene Spezies: die Mylaner.
Spoiler: 2. Staffel
Charaker: Multi-Charakter
Kategorie: Angst, Character Death, Friendship
Rating: PG-13
Author's Note: -
Widmung: -
Disclaimer: Alle Rechte gehören MGM Television Entertainment. Nur die Mylaner gehören mir.

1. Kapitel 1 by Rody

Kapitel 1 by Rody
Die Vergessenen


Rodney saß auf seinem Balkon und beobachtete den Sonnenaufgang. Es war ein schöner Morgen.
Er konnte Vögel zwitschern hören, welche vom Festland her geflogen waren und sich ein Nest auf Atlantis gebaut hatten. Dies war ein Anzeichen dafür, dass es nun bald wieder Sommer werden würde.
Er mochte es, morgens schon früh aufzustehen, um den Sonnenaufgang zu beobachten. Es beruhigte ihn.
Doch an diesem Morgen war etwas anders.
Er konnte nicht sagen, was es war, aber er spürte es. Irgendwas Schreckliches würde passieren.
Für solche Dinge hatte er ein gutes Gespür.
Rodney dachte zwar, die Wraith würden angreifen, doch das, was in den nächsten Tagen geschehen würde, sollte noch grausiger sein.

Gerade, als das letzte Rot vom Himmel gewichen war, ging sein Funkgerät an.
"Dr. McKay", meldete sich Dr. Weir, "wo bleiben Sie denn? Wir warten wegen dem Meeting auf Sie."
Das Meeting. Das hatte er total vergessen. Es sollte um die bevorstehende Mission nach M5A-743 gehen.
Über diesen Planeten stand nicht viel in der Antikerdatenbank.
Es sollte ein schöner Planet sein, welcher drei Monde besaß und eine Temperatur von genau 19,5° C hatte.
Rodney zog sich seine Jacke an und machte sich auf den Weg zum Konferenzraum.
Alle saßen dort schon ungeduldig, als auch endlich McKay eintraf.


"Na endlich", beschwerte sich John, "ich dachte schon, Sie wollen gar nicht mehr kommen."
"Ja, wäre vielleicht besser gewesen", entgegnete Rodney und wendete dann sich an Doktor Weir, "tut mir Leid, aber mein Wecker ist kaputt", log er.
Er wollte nicht zugeben, dass er das Meeting schon wieder vergessen hatte.
Von den letzten 10 hatte er nur an 2 gedacht. Er war in letzter Zeit einfach zu beschäftigt damit, aus dem ZPM mehr Energie zu bekommen.
"Dann reparieren Sie ihn doch", ärgerte John ihn weiter, doch bevor Rodney etwas erwidern konnte, ging Elizabeth dazwischen.
"Meine Herren! Bitte lassen Sie uns das schnell hinter uns bringen, damit Sie endlich los können."
"Ja, gut", stimmte McKay zu und begann mit seinen Ausführungen, "also, wie Sie alle wissen, wissen wir nicht viel über diesen Planeten."
"Schön zu wissen, was wir nicht wissen", warf Sheppard ein, doch Rodney ignoriert ihn einfach und fuhr fort, "alles was wir wissen, ist, dass er drei Monde hat und eine konstante Temperatur von 19,5°C besitzt."
"Feinde?", erkundigt sich Ronon.
"Nicht, dass wir wüssten und nein, Colonel, wir wissen auch nicht, ob es Freunde oder sonstige Monster dort gibt."
"Also, was wissen wir denn jetzt?", fragt Dr. Weir verwirrt.
"Im Grunde nichts."
"Okay. Dieses Meeting ist sinnlos. Wir können noch Stunden damit verbringen, aufzuzählen, was wir nicht wissen und was dort sein könnte. Wir wäre es, wenn wir einfach los gehen würden, um es herauszufinden?"
"John hat Recht. Sie haben grünes Licht."
"Danke. Also los. Auf geht's."

M5A-743 war ein ruhiger Planet mit viel Wald. Die Mission verlief wie geplant ruhig, bis sie sich auf den Rückweg machen wollten.
Carson erkundigte sich grade bei McKay, wie es um die Energieversorgung stünde, als ein Pfeil angeflogen kam und Teylas Bein traf.
"Runter", schrie Sheppard panisch und fing mit seiner M-16 an um sich zu schießen.
Doch die Angreifer waren in der Überzahl. Sie näherten sich immer mehr, bis sie auf einmal von allen Seiten angriffen.
Sheppard half Teyla, weil sie sich wegen dem Pfeil im Bein nicht mehr so gut verteidigen konnte.
Ronon schlug sich mit drei Angreifern gleichzeitig herum und die Doktoren Beckett und McKay versuchten sich gemeinsam gegen einen der Gegner zu verteidigen, was ihnen aber nicht gelang.

McKay bekam einen Schlag auf den Kopf und verlor das Bewusstsein.
Beckett wurde mit einem Messer bedroht. Ronon wollte ihm zu helfen, achtete dabei aber leider nicht darauf, dass sich ein Angreifer von hinten näherte und ihm ohne Vorwarnung ein Messer in den Rücken rammte. Er ging sofort zu Boden und verlor auch das Bewusstsein.

Beckett schloss schon mit seinem Leben ab.
Er machte sich auf dem Schmerz gefasst und erwartete jeden Moment den Todesstoß des Feindes, doch stattdessen ertönte eine seltsame Stimme.
"Wir haben weswegen wir hier sind. Zurück nach Myl."
Sofort verschwanden die Angreifer im Wald.
Carsons erster Gedanke nach dem Kampf war wie es Ronon ging.

Ronon hatte noch leichten Puls, doch seine Atmung war nur noch sehr schwach.
"Wir müssen ihn sofort nach Atlantis bringen, Colonel."
"Natürlich, Doktor. Ich nehme Ronon. Teyla, können Sie laufen?"
"Es wird schon gehen, Colonel", erwiderte sie mit schmerzverzerrtem Gesicht.
"Gut. Beckett, schnappen Sie sich Rodney und dann nichts wie weg hier", befahl Sheppard.
"Äh... Colonel?", rief Carson mit verwirrter Stimme, "wo ist Rodney?"
"Er ist nicht mehr hier", stellte Teyla fest, "ich sage es ja nur ungern, aber einer der Angreifer sagte doch, sie hätten weswegen sie gekommen seien. Was ist wenn, sie McKay wollten?"
"Möglich. Aber wieso?", wunderte sich der Colonel.
"Colonel, wir müssen Ronon nach Atlantis bringen. Sofort."
"Okay. Abmarsch."


"Dr. Weir", ertönt die Stimme des Sergeant, "ein einkommendes Wurmloch."
"Gibt es einen ID-Code?", erkundigt sich die Leiterin der Atlantis-Expedition.
"Moment... es ist Sheppards Team."
"Lassen Sie sie durch."

Dr. Weir begab sich nach unten, um Sheppards Team zu begrüßen, als sich ihr ein schreckliches Bild bot.
Teyla kam mit blutüberströmten Bein wieder, wodurch sie am Hinken war.
John und Carson trugen Ronon hinein, der offensichtlich bewusstlos war und ein Schwert im Rücken stecken hatte.
"Was ist passiert?", keuchte sie atemlos. Dann schloss sich das Stargate hinter Beckett und ihre Verwunderung wurde noch größer.
"Wo ist McKay?"
"Später, Elizabeth. Wir müssen Ronon zur Krankenstation bringen", rief John.
"Und Teyla auch", ergänzte Carson.

Sie ging ihnen aus dem Weg und folgte ihnen, mit einigem Abstand, auf die Krankenstation.
Da sie dort aber nichts tun konnte und nur im Weg stand, befahl sie Sheppard und seinem Team so bald wie möglich in ihr Büro zu kommen, um Bericht zu erstatten.


Nachdem Ronon stabilisiert worden war und man Teylas Bein verbunden hatte, begaben sich Sheppard, Teyla und Carson in Weirs Büro.
"Also, Colonel, was ist auf dem Planeten passiert? Und wo ist McKay?"
"Wir wissen es nicht."
"Sie wissen es nicht?", staunte Elizabeth ungläubig, "was ist denn geschehen?"
"Wir waren auf dem Rückweg, als wir angegriffen worden sind."
"Wissen Sie wenigstens, wer das war?", erkundigte sich Weir.
"Nein."
"Teyla, kannten Sie das Volk?"
Langsam fragte sie sich, ob ihr überhaupt einer sagen konnte, was geschehen war.
"Nein. Auch mir war es unbekannt, aber einer der Angreifer sagte etwas wie: "‚Zurück nach Myl.' - Vielleicht steht darüber etwas in den Datenbanken."
"Ich werde Zelenka darauf ansetzen. Kann einer von Ihnen die Angreifer beschreiben?"
"Sie waren dunkel", berichtete Teyla und Sheppard ergänzte: "Sie hatten keine richtige, menschliche Form. Sie waren wie... wie... Dunkelheit, nur in menschlicher Form."
"Aber Sie sagten doch, sie hätten keine menschliche Form. Wie konnten sie dann die Form eines Menschen haben?"
Langsam verstand Elizabeth überhaupt nichts mehr.

"Diese Wesen hatten zwei Arme und Beine, aber keine richtige Form. Fast als wären es nur Schatten", versuchte Beckett zu erklären.
"Das klingt unheimlich. Und was ist jetzt mit McKay passiert?"
"Als die Wesen verschwunden waren, war auch Rodney weg. Sie haben ihn wahrscheinlich mitgenommen", teilte Teyla mit.
"Aber wieso?"
"Wir wissen es nicht."


Plötzlich bekam Beckett einen Notruf aus der Krankenstation. Er rannte sofort los.
Ronons Herz hatte aufgehört zu schlagen. Verzweifelt versuchte Carson ihn wieder zu beleben, doch nach einigen Minuten, die allen wie Stunden vorkamen, gaben die Ärzte auf. Sie schafften es nicht, Ronon wiederzubeleben. Betroffen blickten alle auf Ronons leblosen Körper. Ein paar Tränen rannen Elizabeths Wangen entlang. Auf der ganzen Krankenstation herrschte eine bedrückende Stimmung. Keiner sagte etwas. Alle trauerten leise um ihren verstorbenen Freund.
So endete einer der bisher schlimmsten Tage auf Atlantis.
Doch nicht alle schliefen in dieser Nacht.
Zelenka und einige andere Wissenschaftler suchten die ganze Nacht in der Antikerdatenbank nach einem Ort mit dem Namen Myl.

Am nächsten Morgen platzte ein übernächtigter Radek in Weirs Büro, wedelte mit einigen Unterlagen und rannte den Baum, der neben der Tür stand um.
"Ich habe was gefunden", rief er, während er versuchte, den Baum wieder hinzustellen.
"Das war aber wahrscheinlich nicht Ihr Bett", entgegnet John, der sich gerade mit Elizabeth unterhalten hatte.
"Sehr witzig. Nein, ich habe etwas über Myl in der Datenbank gefunden."
"Wirklich?", fragte Weir erstaunt.
"Den Unterlagen, die ich gefunden habe, zufolge, war Myl der Planet, auf dem die Mylaner gelebt haben. Sie waren ein fortschrittliches Volk, das versuchte aufzusteigen, doch es nicht richtig schaffte."
"Was ist aus ihnen geworden?", erkundigt sich John neugierig.
"Das stand dort nicht."
Das war ja mal wieder klar. Wenn heute noch irgendwer sagen würde, dass man nichts wüsste, würde er bestimmt noch jemanden umbringen.
"Gute Arbeit, Doktor. Legen Sie sich jetzt lieber schlafen, bevor Sie noch andere Pflanzen über den Haufen rennen."
"Sehr gerne, Dr. Weir."
Und auf der Stelle verschwand er, nur um gegen den nächsten Wissenschaftler, der ihm entgegen kam, zu rennen.


Rodney erwachte in einem dunklen Raum.
Er war alleine in einem kleinen Zimmer. Er lag auf dem Boden, doch er fühlte sich nicht hart an. Nein, er war sogar ausgesprochen weich.
Wo war er? Wie kam er hier her?

Langsam setze Rodney sich auf und tastete an der Wand entlang. Er versuchte ein Fenster oder eine Tür zu finden, doch dort war nichts, nicht mal ein Lichtschalter.
Rodney wollte gerade überlegen, ob man irgendwie Licht machen könnte, als plötzlich das Licht von alleine anging. Erschrocken sprang er zur Seite und schaute sich nervös im um.
Niemand war zu sehen. Rodney stand noch immer alleine in diesem Raum ohne Fenster und Türen.
Es musste irgendwo eine Tür geben. Wie war er sonst hier hineingelangt?
Kaum hatte er das gedacht, ging wie von Geisterhand eine Luke in der Wand auf.
Als Rodney sich der Luke näherte, bemerkte er, dass es eine Tür war. Aber auch dieses Mal war niemand zu sehen.

Er nutzte den Umstand, dass niemand zu sehen war und lief einige leere Gänge entlang. Nach einer Weile, in der er von langsamen Schritttempo auf ein beinahe rennendes Tempo beschleunigt hatte, gelangte er zu einem Fenster.
Neugierig hielt er an und schaute hinaus, um zu sehen, wo er überhaupt war.
Die Sonne stand hoch am Himmel, woraus Rodney schlussfolgerte, dass es Mittag sein musste. Er befand sich in einem hohen Gebäude.
Dem höchsten der Stadt, soweit er sehen konnte. Die Stadt hatte Ähnlichkeit mit Atlantis. Sie war zwar nicht so aufgebaut wie Atlantis, hatte aber vom Aussehen her Ähnlichkeiten. Auch die Technologie war der, der Antiker sehr ähnlich.

Auf einmal bemerkte er einen dunklen Schatten, der sich in der Glasscheibe spiegelte. Vorsichtig drehte er sich um und hätte beinahe einen Herzinfarkt bekommen. Vor ihm stand ein durchsichtiger Mann.
"Bitte folgen Sie mir", sagte die Person mit freundlicher Stimme.
"Haben Sie mich hier hergebracht?" motzte McKay ihn wütend an.
"Magnus wird Ihnen alle Fragen beantworten."
Doch Rodney dachte nicht daran, mit der Person mitzugehen.
Mit voller Kraft warf er sich gegen sein Gegenüber, um diesen zu überrumpeln, doch anstatt ihn zu Boden zu reißen, fiel er mit voller Wucht einfach durch die Person hindurch.
"Was?", keuchte er und versuchte langsam wieder aufzustehen.
"Bitte folgen Sie mir", bat die Person erneut und diesmal folgte Rodney der Aufforderung.


Carson lag auf seinem Bett. Tränen rannen seine Backen entlang und fielen auf sein Kissen.
Ronon war tot. Er konnte es noch immer nicht fassen. Er hatte in Ronon immer so eine Art Freund gesehen. Aber nun war er tot.
Auch wenn er genau wusste, dass es nicht seine Schuld war, so hatte er doch Schuldgefühle, dass er ihn nicht hatte retten können. Ronon war vor seinen Augen gestorben und er als Arzt hatte es nicht geschafft, ihn zu retten.
Voller Trauer wälzte er sich nun schon seit Stunden im Bett, doch er konnte keinen Schlaf finden.
Vielleicht sollte er mal zu Heightmeyer gehen. Wenn Rodney Probleme hatte, ging er auch immer zu ihr. Ihm half es anscheinend, mit jemanden zu reden. Vielleicht sollte er es auch mal versuchen.
Nachdem Carsons Tränen versiegt waren, schlief er auch endlich ein, doch in seinem Traum sah er Ronon immer und immer wieder sterben.
Es war derselbe Albtraum, der ihn auch tagsüber verfolgte.


Dr. Weir stellte unterdessen ein Rettungsteam für Rodney zusammen.
Da Sheppard kein Team mehr hatte, das er hätte nehmen können, wies sie ihm Major Lorne und Sergeant Bates zu.
Teyla hatte eigentlich auch mitgewollt, aber nicht gedurft, weil ihr Bein noch zu stark verletzt war.

"Also gut meine Herren", ergriff Elizabeth das Wort, "dies wird in erster Linie eine Erkundungsmission. Also ballern Sie nicht alles klein, wenn Sie auf der Suche nach McKay sind. Erst wenn Sie ihn oder seine Entführer finden, wird es eine Rettungsmission."
"Dürfen wir dann alles klein ballern?", fragte Major Lorne und er und Bates fingen an zu lachen.
"Nein, Major. Erst wenn ich Ihnen den Befehl dazu gebe", scherzte John und meinte zu Elizabeth, "das werde ich natürlich nicht machen. Wahrscheinlich."
Daraufhin fingen alle an zu lachen.
"Meine Herren! Darf ich Sie daran erinnern, dass es hier darum geht, Rodney zu finden."
"Ich dachte, dies wird eine Erkundungsmission", warf Bates ein.
"Eine Erkundungsmission, um Rodney zu finden", erklärte Weir genervt.
"Haben wir ja verstanden. Dürfen wir jetzt endlich los?"
"Meinetwegen. Dann gehen Sie endlich los. Und finden Sie McKay."

Rodney stand in einer großen Halle. Die Person, die ihn hier her gebracht hatte, war nicht mehr da.
Auch sonst war niemand im Raum zu sehen. Er stand ganz alleine und wartete auf Magnus oder wie auch immer die Person hieß, die ihm alles erklären würde.
Nach einer Ewigkeit des Wartens, ging eine Tür auf und eine weitere Person betrat den Raum. Auch sie schien durchsichtig zu sein, als wäre sie nur ein Geist. Vielleicht waren die Personen hier ja wirklich nur Geister?
McKay durchfuhr ein Schauer bei diesem Gedanken.

"Ich bin Magnus", stellte sich die Person vor.
"Was mache ich hier?", fragte Rodney sofort, ohne sich vorzustellen.
"Ich habe Sie hier herbringen lassen."
"Sie haben mein Team angegriffen!", stellte Rodney sauer fest.
"Es war notwendig, um Sie hier herzubekommen."
"Wieso haben Sie nicht einfach gefragt?", wundert sich der Wissenschaftler.
"Sie hätten ablehnen können."
"Oh, natürlich. Deswegen ist es sicherer, mich zu entführen."
"Jawohl."
"Und wieso? Wenn ich fragen darf."
"Damit Sie hier herkommen."
"Nein! Ich meinte, wieso ich hier herkommen sollte."
War dieser Magnus wirklich so dumm oder tat er nur so?

"Nun, das ist eine lange Geschichte", meinte Magnus.
"Oh, ich habe Zeit. Ist ja nicht so, als könnte ich hier weg."
"Mein Volk, die Mylaner, lebten einst in Frieden mit den Antikern. Doch hat sich unser Volk eines Tages von ihnen getrennt, um das Leben dem Aufstieg zu widmen", berichtete das Gespenst.
"Sehr interessant. Und was hat das mit mir zu tun?"
"Meinem Volk gelang nach langer Zeit der Aufstieg, doch wollten wir uns nicht an die ‚Regel der Nichteinmischung' halten. Da unsere Kräfte aber denen der Antikern unterlegen waren, haben sie uns zur Strafe zu dem gemacht, was wir jetzt sind. Und Sie, Dr. McKay, sind der Einzige, der uns helfen kann."

"Wieso ich? Und was genau sind Sie jetzt?"
"Wir wurden zu einem Leben zwischen dem Aufstieg und dem menschlichen Dasein verdammt. Tagsüber sind wir Gespenster, durchsichtig und unfähig, Dinge zu berühren. Nachts jedoch sind wir formlose Wesen. Wir sind wie schwarze Schatten, doch in dieser Form sind wir in der Lage, Dinge zu berühren."
"Aber wieso ich?", fragte Rodney erneut und diesmal etwas genervt.
"Weil Sie das Gen haben, um die Maschine zu bedienen, die einige Antiker heimlich gebaut haben, um uns zu helfen."

"Viele auf Atlantis haben das Gen. Wieso ausgerechnet ich?"
"Nun, es ist so, dass wir versucht haben, die Maschine manuell zu bedienen. Dabei ist uns ein Fehler unterlaufen. Die Maschine benötigt nun ein spezielles Gen, um aktiviert zu werden."
"Und mein Gen ist ein besonderes?"
"Oh ja. Ihr Gen ist mutiert, nachdem Sie es künstlich zugeführt bekommen haben."
"Ist das denn gefährlich?"
"Nein, vermutlich nicht."
"Woher wissen Sie überhaupt so viel über mich. Wie ich zu meinem Gen gekommen bin, wie ich heiße..."
"Da wir nachts keine richtige Form haben, konnten wir euch besuchen und beobachten."
"Deswegen habt ihr auch erst auf dem Rückweg angegriffen. Vorher konntet ihr nicht, weil es noch nicht dunkel war."
"Richtig, Dr. McKay. Sie verstehen schnell."


Carson stand vor Heightmeyers Tür, zögerte aber, sie zu öffnen.
Sollte er wirklich mit Heightmeyer reden? JA!
Langsam berührte er den Türöffner und die Tür glitt auf.
"Ah, Doktor Beckett, wie schön Sie auch mal hier zu sehen. Was kann ich für Sie tun?"
"Nun ja", zögerte Carson, "ich wollte mit Ihnen reden."
"Worüber?"
"Seit Ronons Tod mache ich mir schwere Vorwürfe."
"Das ist verständlich. Sie, als sein Freund und Arzt, muss er sehr bedrücken, dass Sie ihm nicht helfen konnten. Aber glauben Sie mir, wenn ich ihnen sage, dass es nicht Ihre Schuld war."
"So fühlt es sich aber an."
"Das kann ich gut verstehen. Auch Doktor Weir und einige Andere von Ronons Freunden waren schon hier, um mit mir über seinen Tod zu sprechen. Erzählen Sie mir einfach, was Sie so beschäftigt."
Carson fing an zu berichten. Er erzählte und erzählte und als er nach einigen Stunden fertig war, fühlte er sich viel besser.
Er half wirklich über seine Probleme zu sprechen.


Sheppards Team gelangte auf einen seltsamen Planeten. Über der Sonne hingen dunkle Wolken. Alles war grau und unheimlich - selbst die Vögel sahen unheimlich aus. Wie bösartige Kreaturen, die nur darauf warteten, Sheppards Team zu fressen.
Das Gate stand am Rande eines Waldes, auf einer Klippe. Hinter dem Gate fiel der Berg steil ab und unten war das Meer zu sehen, welches gefährliche Wellen in der Brandung schlug.
"Also schön. Bates, Sie sichern das Tor. Lorne und ich werden uns mal in der Umgebung umsehen."
"Jawohl, Sir! Äh... Sir?"
"Was ist denn noch, Sergeant?"
"Sehen Sie doch selbst", stotterte Bates panisch, "das Stargate ist nicht mehr da."
"Wie?"
Sheppard drehte sich um und ihn traf der Schlag. Das Stargate, das vor einigen Sekunden noch hinter ihm gestanden hatte, war nicht mehr da.
"Okay. Na dann wollen wir uns doch mal gemeinsam nach dem Gate umgucken. Es kann ja schließlich nicht verschwunden sein."


McKay wurde in einen Raum gebracht, in dem eine riesige Maschine stand.
"Dies", erklärte Magnus, "ist die Maschine, von der ich sprach."
"WOW! Wie funktioniert sie?"
"Das wissen wir nicht."
"Na schön. Und was muss ich jetzt tun, damit Sie mich wieder nach Hause lassen?"
"Das wissen wir auch nicht."
"Wissen Sie überhaupt etwas über dieses Ding?"
"Nun ja... nichts Wissenswertes."
"Wusste ich es doch."
"Wie?"
"Schon gut. Gibt es so was wie eine Gebrauchsanweisung zu diesem Ding?"
"Ja, aber keiner hier war in der Lage, sie zu lesen."
"Zeigen Sie mal her."

Rodney wurde die Bedienungsanleitung ausgehändigt und er begann sie zu entziffern.
"Und? Können Sie das lesen?"
"Hmm... ja. Zumindest teilweise. Wieso können Sie das denn nicht lesen? Ich dachte, Sie hätten lange Zeit mit den Antikern zusammen gelebt."
"Das stimmt schon, nur haben wir vergessen, wie man deren Sprache liest. Was müssen Sie denn nun tun?"
"Die Anleitung bis zum Schluss lesen."
"Wie lange wird das etwa dauern?"
"Ich würde mal sagen... bis ich fertig bin."
"Und kann ich Ihnen dabei behilflich sein?"
"Ja."
"Und wie?"
"Hören Sie auf, mich mit lauter dämlichen Fragen zu nerven."
"Aber natürlich."


"Und Major? Irgendwelche Hinweise auf das Gate?"
"Nein, Sir! Und bei Ihnen?"
"Nein, nichts. Bates hat auch nichts."
"Es kann doch nicht weg sein", murmelt Lorne vor sich hin.
"Da haben Sie Recht, aber hat das auch mal jemand dem Stargate gesagt?"
"Wie bitte, Bates?", fragt Sheppard verwirrt.
"Ach, nichts. Vergessen Sie es einfach, Sir."
Das Team stand noch eine Weile ratlos auf der Klippe, bevor sie beschlossen den Wald zu durchqueren, um nach Eingeborenen zu suchen.


Nach einer Weile, hatte McKay es geschafft, alles zu übersetzen.
Er wünschte sich aber, er hätte es nicht getan. Die Anweisungen besagten, dass er, wenn er die Maschine aktivieren würde, sterben würde.
Panisch blickte er sich um.
Er war bestimmt nicht bereit zu sterben, nur damit diese Wesen aufsteigen konnten. Aber was sollte er tun? Fliehen war unmöglich. Obwohl... wieso? Er müsste nur bis zum nächsten Tag warten, dann könnten sie ihn nicht aufhalten.

So machte er es dann auch.
Er behauptete er müsste noch das Ende übersetzen, wäre dafür aber zu müde.
Man gab ihm, so wie er gehofft hatte, ein Zimmer zum Schlafen.
Früh am Morgen machte er sich auf den Weg, um zu verschwinden.
Da er aber nicht wusste, wo das Stargate lag, rannte er einfach los, in der Hoffnung es zu finden.
Die Wesen, die ihn aufhalten wollten, scheiterten, weil er einfach durch sie durch rannte.
Von der Angst angetrieben, er könnte das Gate nicht finden, bevor es wieder dunkel wurde, rannte er durch den Wald. Stundenlang lief er ohne Pause, als er auf einmal ein Lagerfeuer erblickte. Vorsichtig schlich er sich näher heran, um zu sehen, wer dort war. Verlaufen hatte er sich ja eh schon bereits.


Sheppard und sein Team beschlossen, als es dunkel wurde, ein Lager zu machen, um im Wald zu übernachten.
Mit der Wache wechselten sie sich die ganze Nacht über immer wieder ab.

Als es hell wurde, was auf diesem Planeten sehr früh der Fall war, trat Lorne seine letzte Wache an.
Alles verlief ruhig, bis er nach einigen Stunden ein Knacken im Wald hörte. Das Knacken stammte aber nicht von einem Tier.
Sofort weckte er die Anderen auf. Als das Knacken immer näher kam, beschlossen sie sich lieber erst zu verstecken. Sie stellten sich hinter nahestehende Bäume und warteten ab.
Sie mussten auch nicht lange warten, bis eine Person sich an das Lager heranschlich.


McKay sah, dass das Lager verlassen worden war. Da das Feuer aber noch brannte, mussten die Wesen, die hier gewesen waren, noch in der Nähe sein.


Als die Person ziemlich mittig stand, gab Sheppard seinen Leuten ein Zeichen, sodass er, Bates und Lorne aus ihren Verstecken sprangen und die Person, mit gezogenen Waffen, umzingelten.


Er wollte grade weitergehen, als er eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahrnahm. Schneller als er reagieren konnte, war er plötzlich von allen Seiten umzingelt. Verzweifelt dachte er nach, wie er wieder fliehen konnte, als er bemerkte, dass das nicht Mylaner waren, sondern Sheppard, Lorne und Bates.

"Was machen Sie denn hier?", fragte Rodney erstaunt.
"Sie suchen."
"Ehrlich? Wie kommen Sie überhaupt hier her?"
"Wie wohl?", erkundigt sich John und verdreht die Augen, "durchs Stargate natürlich."
"Sie wissen, wo es ist? Na dann, nichts wie los."
"Wir wussten es mal."
"WAS? Sie haben ein Stargate verloren?"
"Nicht direkt. Als wir angekommen waren, befahl der Colonel Bates auf das Gate zu achten, doch dann war es weg."
"Soll das etwa heißen, dass ich daran schuld bin, dass es nun weg ist?", beschwerte sich Bates.
"Ruhe", ging Sheppard dazwischen, "niemand ist daran schuld. Zumindest keiner von uns. Wahrscheinlich waren es die Mylaner."

"Oh. Und wie kommen wir dann hier weg?"
"Keine Ahnung. Wieso hat man Sie überhaupt entführt? Und wie haben Sie es geschafft zu fliehen?"
McKay begann zu berichten, was geschehen war. Als er fertig war, konnte man eine Mischung aus Unglauben und Verzweiflung auf den Gesichtern der Anderen sehen.
"Das heißt also, dass die Mylaner uns das Gate erst wieder geben werden, wenn Sie Ihnen geholfen haben?", fragt Bates ungläubig.
"Sie haben es erfasst", ertönte auf einmal Magnus' Stimme, hinter ihnen.

"Vergessen Sie es. Die Deadalus wird kommen und nach uns suchen, wenn wir nicht bald zurückkommen."
"Glauben Sie mir, Colonel, man wird Sie hier nicht finden. Dieser Planet wird von einem Schutzschild abgeschirmt. Ihre Freunde werden hier keine Lebenszeichen aufspüren können."
"Ich mache es", schrie McKay auf einmal.
"Was? Rodney, sind Sie noch ganz klar im Kopf? Wenn Sie denen helfen, sterben Sie."
"Ich weiß, John, aber sonst werden Sie und die Anderen nie nach Atlantis zurückkehren können."
"Ich habe da mal eine Frage, Leute", mischt sich Lorne ein, "können wir McKay nicht einfach wiederbeleben, wenn er gestorben ist?"
"Öh... warum eigentlich nicht?", stellt John verdattert fest.
"Tja, das müsste möglich sein", überlegte McKay.
"Lorne, Sie sind ein Genie. Aber haben Sie einen Defibrillator hier?"
"Nein, Sir. Wir können doch einen von Atlantis her holen."
"Natürlich, Major, wenn Sie ein Stargate haben. Falls Sie es vergessen haben, das Stargate ist verschwunden."
"Magnus", wandte sich McKay an Magnus, "wenn ich Ihnen helfe, lassen Sie uns dann vorher Beckett hier herholen?"
"Na gut", stimmt Magnus zu, "Sheppard darf gehen. Der Rest bleibt als Geiseln hier."


Dr. Weir saß in ihrem Büro. Sie machte sich Sorgen, weil Sheppards Team schon seit einer Stunde überfällig war. Sie hatte bereits versucht, das Stargate von Atlantis aus anzuwählen, doch das hatte nicht funktioniert. Verzweifelt lief sie in den Gateraum und wollte das Tor erneut anwählen lassen, als das Gate von außen aktiviert wurde.
"Es ist Sheppards ID-Code", stellte einer der Sergeants fest.
"Lassen Sie sie rein."
Sofort ging Elizabeth ihnen entgegen, um zu erfahren, was vorgefallen war.
"Colonel, wo ist der Rest Ihres Teams?
"Lange Geschichte. Kommen Sie mit. Ich erzähle Ihnen alles bei Beckett."
"Was hat denn Carson mit der ganzen Sache zu tun?"
"Ich werde es Ihnen nachher erzählen. Wir haben nicht viel Zeit."

Als sie auf der Krankenstation ankamen, sahen sie auch gleich Carson, der am Sortieren einiger Unterlagen war.
John berichtete, was vorgefallen war, während Beckett schon einmal seine Sachen zusammensammelte.
"Haben Sie alles, Doc?"
"Mal sehen. Defi, Strom. Ja, ich denke, ich habe alles."
"Sie denken? Doktor, wir haben nur einen Versuch, Rodney wiederzubeleben. Sie sollten also alles, was sie brauchen, dabei haben."
"Hören Sie, John, ich weiß nicht, ob ich ihn überhaupt retten kann. Wenn es möglich ist, ihn zu retten, dann habe ich alles dabei."
"Na schön. Dann mal los."


"Colonel Sheppard, da sind Sie ja wieder", begrüßte Magnus ihn und führte ihn zu der Maschine, wo schon der Rest seines Teams auf ihn wartete. Carson legte seine Sachen schon mal in Reichweite und versuchte Rodney Mut zuzureden.
"Sind Sie soweit?"
"Dumme Frage. Natürlich nicht. Aber habe ich eine Wahl?"
"Ich habe alles aufgebaut. Wenn Sie dann so weit sind, können wir beginnen."
"Ja, sicher."

Vorsichtig hielt Rodney seine Hände auf die Konsolen und konzentrierte sich darauf, das Gerät zu aktivieren, als ein heller Lichtschein den ganzen Raum durchflutete.
Es war eine Welle von Energie, die gewaltiger war als alles, was je einer von ihnen gesehen hatten.
Dann kehrte wieder eine normale Helligkeit ein.
Rodney stand noch einige Sekunden an der Konsole, bevor er umkippte.
Er war gestorben.

Sofort tat Carson alles, was in seiner Macht stand, um Rodney zu retten, doch es gelang ihm nicht. Rodneys Herz fing nicht wieder an zu schlagen.
"Sie müssen doch was tun können", schrie John panisch, "er kann doch nicht tot sein. Sie müssen ihn doch retten können."
Das konnte doch nicht wahr sein. Der klügste Kopf von Atlantis konnte doch nicht einfach sterben. Nein, er durfte nicht. Er würde doch noch gebraucht werden.
"Es tut mir Leid, Colonel", sagte Carson betrübt und packte seine Sachen wieder ein, "ich kann nichts mehr für ihn tun."
Sie wollten schon wieder gehen, als Magnus, der nun aufgestiegen war, über McKay erschien und ihm seine Hand auf den Kopf legte.

"Du hast mir und meinen ganzen Volk geholfen. Dafür werde ich dir helfen."
Auf einmal fing Rodney wieder zu atmen an und setzte sich benommen auf.
"Rodney? Ist alles in Ordnung?"
"Nein! Ich bin gerade gestorben. Mir geht es nicht gut. Wie würden Sie sich denn fühlen, wenn Sie von den Toten wieder auferstehen?"
"Na los, lassen Sie uns zurück nach Atlantis gehen."
"Gerne."

"Sagen Sie mal. Wie war es eigentlich, tot zu sein?", erkundigt sich Lorne auf dem Rückweg.
McKay wählte das Tor an und wendete sich an Lorne: "Ich würde sagen: Der Tod ist ziemlich langweilig."
Dann drehte er sich um und trat durchs Stargate, zurück nach Atlantis. Endlich wieder in Sicherheit. Nie wieder würde er einen Planeten mit drei Monden betreten, soviel stand für ihn nun fest.

Am nächsten Tag versammelten sich alle Freunde von Ronon auf dem Festland, um dem Krieger die letzte Ehre zu erweisen. Ronons Körper wurde langsam ins Grad hinab gelassen, während die Soldaten salutierten und drei Ehrenschüsse abfeuerten, wie es bei Militärbegräbnissen üblich war. Dann stellte sich Carson vor das aufgebaute Pult und begann mit der Grabrede.
"Er... war...", begann er stotternd, doch ihm fehlten die Worte.
"Ein großartiger Kämpfer und ein guter Freund", redete Rodney weiter und stellte sich zu Carson.
Auch John stellte sich hinzu. "Er war einer der besten und stärksten Menschen, die ich je gesehen habe."
"Er hat wegen den Wraith viel durchmachen müssen, doch er hat nie aufgegeben", ergänzte Teyla
Elizabeth ging zu Ronons Grab, legte eine Blume auf den Sargdeckel und flüsterte: "Möge er in Frieden ruhen."
Die Anderen legten nun auch einige Blumen auf das Grab und John stellte noch eine kleine, amerikanische Flagge neben das Grab, das Zeichen eines Heldenbegräbnisses.

THE END
Diese Geschichte wurde archiviert am http://stargatefanfic.de/viewstory.php?sid=834