Private Negotiations by anja25ive
Summary: 5 Jahre sind vergangen, nachdem Elizabeth Atlantis verlassen hat. Jetzt kehrt sie zurück zu Stargate Command, um wichtige Verhandlungen zu leiten…
Categories: Stargate SG-1, Stargate Atlantis Characters: Elizabeth Weir, John Sheppard
Genre: Crossover, General, Romance
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 4 Completed: Ja Word count: 8485 Read: 21996 Published: 19.12.10 Updated: 19.12.10
Story Notes:
Author's Note: Was passiert, wenn man entspannt in der Wanne liegt und drüber nachdenkt, wie man Jemandem eine John/Elizabeth FF schreiben kann und dabei gleich noch eine Challenge abdeckt? Dann entsteht eine SGA FF, die irgendwie in der Zukunft spielt und jede Menge - vielleicht verrückter - Veränderungen aufweist :D

Spoiler: 2. Staffel (SGA), 9. Staffel (SG-1)







1. Kapitel 1 by anja25ive

2. Kapitel 2 by anja25ive

3. Kapitel 3 by anja25ive

4. Kapitel 4 by anja25ive

Kapitel 1 by anja25ive
Seit zehn Minuten saß sie in ihrem Auto und starrte auf die Armatur ihres Wagens. Seit zehn Minuten stand sie hier in Parkebene Fünf des Stargate Command und versuchte dieses seltsame Gefühl von Fremde und Aufregung in sich in den Griff zu bekommen.
Wieso fühlte sie sich überhaupt so seltsam? Sie war nicht das erste Mal bei Stargate Command, sie würde nicht zum ersten Mal eine wichtige Verhandlung führen, aber sie war zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder an diesem Ort.
Hier in den Cheyenne Mountains, hier in Cleveland. Das war ein Stück ihrer Vergangenheit, eine Vergangenheit, die so viel in ihrem Leben geprägt hatte, die soviel in ihrem Leben verändert hatte. Aber es war Vergangenheit und das hier war die Gegenwart, die sie mit all ihrer Professionalität bestreiten würde.
Noch einmal warf Elizabeth Weir einen Blick in den Rückspiegel, lächelte sich selbst an und schob eine braune Strähne, die sich aus ihrer hochgesteckten Frisur gelöst hatte, zurück an ihren Platz.
Das seltsame Gefühl blieb, als sie aus ihrem Wagen stieg, ihre Tasche über die Schulter warf und zum Fahrstuhl lief. Es waren nur fünf Jahre vergangen, fünf Jahre, in denen sie alle Ereignisse verarbeitet hatte, fünf Jahre in denen sie angefangen hatte, das Leben wieder zu genießen.
Sie straffte ihre Schultern, verschränkte die Arme vor ihrer Brust und konzentrierte sich auf die Anzeige, die langsam die Etagen hinunterzählte, bis der Fahrstuhl endlich zum Halten kam und die Tür sich vor ihr aufschob.
"Ich freue mich Sie wieder zu sehen, Dr. Weir", ertönte die noch immer vertraute Stimme von General Landry. "Willkommen beim Stargate Command."
"Ich freue mich ebenfalls", erwiderte Elizabeth mit einem Lächeln, trat aus dem Fahrstuhl und reichte ihm die Hand.
"Es tut mir leid, Sie bereits wieder allein zu lassen, aber ich muss noch eine dringende Angelegenheit erledigen, bevor die Verhandlungen beginnen können", erklärte General Landry und schenkte Elizabeth ein entschuldigendes Lächeln. "Sie finden den Weg allein?"
Elizabeth nickte.
"Sicher."
Sie lächelte erneut, als Landry sich mit einem kurzen Nicken verabschiedete und sie sich selbst überließ.
Alles war so vertraut, alles war noch immer so aufregend und faszinierend und dennoch wurde sie dieses befremdliche Gefühl in ihrem Inneren nicht los. Vielleicht lag es daran, was ihr passiert war, dass diese dramatischen Ereignisse, dass der Kampf um ihr Leben, sie all das hier mit anderen Augen sehen ließ. Leise stieß sie den Atem aus und ging die ersten Schritte.
Nichts hatte sich scheinbar verändert und dennoch war so vieles anders. Mehr als ein Dutzend Berichte hatte sie gelesen, um sich auf diese Verhandlungen vorzubereiten und immer wieder hatte sie Passagen mehrmals gelesen, weil sie nicht glauben konnte, dass diese Dinge wirklich passiert waren.
Soviel war anders geworden, so dass sie manchmal annahm sie würde träumen. Aber die Geschäftigkeit in den Gängen von Stargate Command, das Hallen ihrer Absätze durch die Gänge und die bekannten Gesichter, die ihr zunickten, waren Realität.
Sie war wirklich wieder zurück und würde eine der wichtigsten Verhandlung führen, die zwei Galaxien zusammenbringen sollte.
Und ebenso war es Realität, dass sie jetzt, ein paar Schritte von der Tür entfernt, erstarrte und sich ihr Blick auf den Mann heftete, der gegen den Tisch lehnte und vollkommen vertieft mit seiner PSP (Playstation Portable) spielte.
Sie konnte nicht verhindern, dass sich ein kleines Schmunzeln auf ihre Lippen schlich.
Scheinbar gab es ein paar Dinge, die sich nicht verändert hatten und dennoch kam er ihr ebenso fremd vor. Seit fünf Jahren hatte sie ihn, John Sheppard, nicht mehr gesehen und sie selbst wusste nicht einmal mehr warum.
Vielleicht lag es an den Dingen, die geschehen waren. Vielleicht lag es an den Worten, die er gesagt hatte. Jetzt war er hier und nahm an den Verhandlungen teil. Wieso war sie so überrascht darüber? Schließlich leitete er jetzt Atlantis.
Schließlich hatte er einen erheblichen Anteil daran, dass diese Verhandlungen jetzt stattfanden. John Sheppard in seiner Gala-Uniform zu sehen, war ein ungewohntes Bild.
Zumindest war es ein ungewohntes Bild, als sie miteinander gearbeitet hatten. Erneut stieß sie leise ihren Atem aus, als sie die wenigen grauen Haare in seinem noch immer vollkommen verwuschelten Haar entdeckte, das ihm immer etwas von der Seriosität nahm, die er ausstrahlen konnte.
Dann zuckte Elizabeth zusammen, als jemand in ihr Blickfeld rückte, den sie hier nicht erwartet hatte.
"John Sheppard", drang Michaels Stimme in ihr Ohr, als dieser sich ihm näherte und scheinbar regungslos vor ihm stehen blieb.
"Ja", erwiderte John, ohne von seiner PSP aufzusehen.
"Ladon Radim von den Genii wird in wenigen Minuten erwartet", erklärte Michael und verschränkte die Arme hinter seinem Rücken.
"Verdammt", entfuhr es John, als er das Spiel auf seiner PSP verloren hatte und die kleine Konsole in eine seiner Taschen schob. Als er aufsah, bemerkte er den fragenden Blick von Michael.
"Das Spiel."
Er deutete mit einer Handbewegung auf die Konsole, die er weggesteckt hatte und wusste im selben Moment, dass Michael ihn weiterhin so fragend ansehen würde. Schließlich verschränkte er die Arme vor seiner Brust und wechselte das Thema.
"Sind die Anderen bereits da?", fragte er schließlich und lehnte sich noch lässiger gegen den Tisch.
"Sie werden noch erwartet", antwortete Michael und blieb weiterhin scheinbar regungslos stehen.
Es war seltsam ihn hier zu sehen. Es war so seltsam zu wissen, dass Michael ein Teil von Johns Team war und es war so seltsam, dass dieser ihm vertraute.
Überhaupt war Michaels Anwesenheit im Staragte Command etwas, dass Elizabeth mehr als nur staunen lassen hatte, als sie sich in die Berichte gelesen hatte.
Michael war verändert. Noch immer sah man gewissen Wraithzüge in seinem Gesicht, noch immer besaß seine Stimme diesen leicht verzerrten Ton und dennoch besaß er ebenso menschliche Züge. Die Tatsache war merkwürdig, dass sich einige Wraith zusammengeschlossen hatten, um diese Veränderung zu durchlaufen und Michael war ein wichtiges Verbindungsglied.
Soviel hatte sich in den fünf Jahren verändert, soviel, dass sich Elizabeth immer fremder in diesen Räumen vorkam. Je länger sie John Sheppard beobachtete, umso stärker schien das Gefühl in ihrem Innern zu werden. Nicht er wirkte fehl am Platz.
Nicht er wirkte wie ein Fremder, der nach Jahren zurückgekehrt war. Er gehörte hier an diesen Ort. Er gehörte nach Atlantis.
"Dr. Weir!", ertönte die Stimme von General Landry und Elizabeth zuckte zusammen. "Treten Sie ein."
Sie fühlte sich ertappt, als John seinen Blick auf sie richtete und sie mit seinen grünen Augen fixierte. Eine leichte Röte schlich sich auf ihre Wangen, als sie mit einem Lächeln versuchte die Situation zu überspielen und sich von General Landry in den Konferenzraum führen ließ.
"Dr. Weir", erklang Johns Stimme und er klang viel reservierter, als sie es erwartet hatte.
"Es freut mich, Sie wieder zu sehen, Colonel Sheppard", erwiderte Elizabeth mit einem Lächeln und streckte ihm die Hand entgegen.
Sie fühlte sich unwohl. Johns Nähe ließ sie sich unwohl fühlen, weil ihr sein Gesicht ebenfalls fremd geworden war. Sie konnte darin nicht mehr lesen, konnte nicht mehr erkennen, was wirklich in ihm vorging und so sehr sie es hasste es zuzugeben, musste sie sich eingestehen, dass es sie sehr verunsicherte.
Ebenso hasste sie die Tatsache, dass sie sein jungenhaftes, charmantes Lächeln vermisste. Sie vermisste die kleine Witze und scherzhaften Bemerkungen und sie vermisste seinen unerschütterlichen Glauben daran, dass alles gut ausgehen würde.
Etwas, was sie jetzt gebrauchen könnte. Sie brauchte jemanden, der ihr sagte, dass sie die Verhandlungen erfolgreich führen würde. Doch sie war allein auf sich gestellt und John Sheppard schien plötzlich ein vollkommen anderer zu sein.
"Dr. Weir", erklang erneut ihr Name und sie senkte ihre Hand, bevor John sie entgegen nehmen konnte, als sie sich umdrehte.
"Ich hatte nicht erwartet, Sie jemals wieder zu sehen", sprach Ladon Radim weiter, als er den Konferenzraum mit zwei weiteren Genii betrat und sie freundlich anlächelte.
"Ich hatte ebenfalls nicht damit gerechnet", erwiderte sie und warf einen Blick auf die Abgesandten jeglicher Regierungen, die am Stargate Programm beteiligt waren und ebenfalls eintraten, um ihre Plätze einzunehmen.
"Ich hoffe, Sie sind damit zufrieden, dass man mich gewählt hat", sprach Elizabeth weiter und stellte ihre Tasche, auf den ihr zugewiesenen Platz in der Mitte das großen Tisches, ab.
"Ich habe Sie schon immer respektiert und schätze Sie, Dr. Weir", antwortete Ladon Radim lächelnd und ließ sich auf seinem Stuhl nieder.
"Danke", erwiderte Elizabeth und schob sich eine nicht vorhandene Strähne aus dem Gesicht. Sie war angespannt, noch nie war sie so angespannt vor einer Verhandlung gewesen und Elizabeth wusste, dass es nicht die Verhandlung selbst war.
Es war die Umgebung, es war der Ort, es waren die alten Erinnerungen, es war er. So sehr es ihr auch widerstrebte, sie musste zugeben, dass es an John lag, dass ihre Unsicherheit scheinbar ins Unermessliche wuchs.
Wie schaffte er das nur? Wie schaffte er es, sie nach all den Jahren so aus dem Gleichgewicht zu bringen? Für ein paar Augenblicke schloss Elizabeth ihre Augen und versuchte sich wieder zu sammeln. Es gab keinen Grund an sich zu zweifeln.
Es gab keinen Grund diese Unsicherheit zu zulassen. Sie wusste, wie man Verhandlungen führte. Sie wusste, wie man zwei Parteien auf einen gemeinsamen Pfad führte und sie wusste, wie man Verhandlungen zu einem gelungen Abschluss brachte.
Auf nichts anderes, als darauf, musste sie sich konzentrieren. Sie öffnete wieder die Augen und blickte in die erwartungsvollen Gesichter der Anwesenden. Die Vertreter der Länder warteten darauf einen Stapel von Unterlagen als Argumente vorzubringen, Ladon Radim schloss sich noch einmal mit seinen Begleitern kurz, während General Landry ihr mit einem Nicken bestätigte, dass sie beginnen konnte, wenn sie so weit war.
John Sheppard saß scheinbar vollkommen ungerührt von der Wichtigkeit dieser Verhandlung ihr gegenüber auf einem Stuhl und spielte mit einem Kugelschreiber, während Michael regungslos hinter ihm Position bezogen hatte.
Noch einmal holte sie tief Luft, bevor sie die Verhandlung eröffnete.
"Herzlich Willkommen…", begann Elizabeth und sie war froh, dass sie bereits die ihr so vertraute Routine einhüllte und sie sich voll und ganz auf das konzentrieren konnte, wozu man sie gerufen hatte.

Kapitel 2 by anja25ive
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Sie hatte sich kaum verändert, vielleicht waren ihre Haare länger, vielleicht hatte ihre Haut einen leicht bronzenen Ton bekommen, aber sie war noch immer Dr. Elizabeth Weir.
Die Frau, die selbstbewusst, engagiert und immer mit einem offenen Ohr für andere ihre Arbeit tat. Und sie war noch immer die schöne Frau, die er in Erinnerung hatte. Ihre grünen Augen strahlten und konnten ihn immer noch ansehen, als wäre er der einzige Mann in einer Galaxie.
John Sheppard war dieser kleine Moment nicht entgangen, als sich ihre Blicke getroffen hatten, als General Landry verraten hatte, dass sie bereits anwesend war. Ihm war ebenfalls nicht diese Unsicherheit, dieses leichte Gefühl von Unwohlsein entgangen, das sie plötzlich umhüllt hatte, als sie ihm gegenüber stand.
Noch immer konnte er in ihren Augen lesen, erkannte an den kaum merklichen Gesichtsregungen ihren Gemütszustand. Es überraschte ihn selbst, dass er nach fünf Jahren noch immer in der Lage dazu war, dass er sie nach fünf Jahren noch immer so gut kannte.
Genauso hatte ihn seine Reaktion auf dieses Wiedersehen überrascht. Seit er wusste, dass sie diese Verhandlungen leiten würde, hatte er sich ihr Aufeinandertreffen mehr als ein dutzend Mal vorgestellt, doch nichts hatte ihn darauf vorbereiten können.
Nichts hatte ihn darauf vorbereiten können, dass sein Herz für einen Augenblick stehen geblieben war, nichts hatte ihn darauf vorbereitet, dass er für einen Moment die Luft angehalten hatte und nichts hatte ihn darauf vorbereiten können, dass er nichts anderes wollte, als einfach davon zu laufen.
John hatte geglaubt, dass fünf Jahre genug waren, um alles hinter sich zu lassen, um es verarbeitet zu haben, doch als sie wieder vor ihm stand, schienen die Erinnerung so frisch zu sein, als wäre alles erst vor ein paar Stunden passiert.
Er verfluchte sich selbst dafür, dass er so kalt gewesen war, dass er nicht einmal in der Lage gewesen war ein einfaches Lächeln auf seine Lippen zu zaubern.
Es war fünf Jahre her, sie beide hatten ihr Leben weitergelebt, sie waren beide erwachsen, sie beide waren hier, weil sie ihren Job taten, dann sollte er auch in der Lage sein, alles beiseite zu schieben und der John Sheppard zu sein, der er war.
Aber es fiel so schwer, es fiel so schwer, weil sie es war, weil sie Elizabeth Weir war.
Er unterdrückte einen lauten Seufzer und richtete seine volle Aufmerksamkeit wieder auf die Verhandlungen, die bereits mehrer Stunden überschritten hatten und scheinbar in einer Sackgasse angelangt waren.
"Die Genii sind nicht das einzige Volk mit einer Vergangenheit, auf die man nicht stolz sein kann. Einige Ihrer Völker haben ebenfalls eine Vergangenheit, auf die Wenige stolz sind, doch auch ihnen vertraut man wieder. Sollen wir ein Leben lang für das büßen, was unsere Vorfahren getan haben?", erklang Ladons Stimme, die vor ein paar Minuten noch gelassener geklungen hatte.
"Sehen Sie sich in diesem Raum um. Selbst ein Wraith hat das Vertrauen von Stargate Command erlangt."
Ladon lehnte sich mit einem lauten Ausatmen in seinem Stuhl zurück und warf Michael einen kurzen Blick zu, als dieser ihn fixierte.
"Hey! Die Genii waren wirklich wie die Pest. Besonders Kolya", machte sich nun zum ersten Mal auch John bemerkbar und erntete einen überraschten Blick von Elizabeth, die ihren Versuch zu intervenieren abbrach und John das Wort überließ.
"Vielen Dank", antwortete Ladon mit leicht sarkastischem Unterton und erntete nur ein typisches John Sheppard Grinsen.
"Aber …", fuhr John schließlich fort und richtete seinen Blick auf die Anderen. "Die Genii und ganz besonders Ladon haben in den letzten Jahren bewiesen, dass sie ein vertrauenswürdiger und zuverlässiger Verbündeter sind.
Sie haben uns mehr als einmal im Kampf gegen die Wraith, als auch gegen die Replikatoren geholfen. Ladon hat auch ohne zu zögern sein Leben riskiert, als einer der ersten Priore versucht hat, die Athosianer zu unterwerfen. Es gibt keinen Besseren für die 'Galaxy Alliance'."
"Wir brauchen einen starken Partner wie die Genii", übernahm Elizabeth wieder das Wort, als scheinbar niemand etwas auf John erwidern wollte.
"Die Ori sind besiegt, aber es gibt immer noch genügend von ihnen, die den Glauben verbreiten wollen. Ohne die Genii werden wir kaum eine weitere Galaxie kontrollieren können."
Noch immer sahen die Vertreter der Länder sie skeptisch an und schienen noch immer nicht davon überzeugt zu sein, dass es nötig war, in der Pegasus Galaxie einen Verbündeten zu haben.
"Ich schlage vor, wir machen eine Pause. Ziehen Sie sich für zwei Stunden zurück, um in Ruhe über den bisherigen Verlauf nachzudenken", schlug Elizabeth schließlich vor und bevor General Landry sein Einverständnis mit einem Nicken geben konnte, war John bereits von seinem Stuhl aufgesprungen.
"Danke", erklang seine Stimme, die die Erleichterung nicht verstecken konnte. "Ich geh' mir die Beine vertreten." Er lächelte kurz in die Runde, bevor er, gefolgt von Michael, den Konferenzraum verließ.

"Hier. Es sieht so aus, als könntest du einen Kaffee gebrauchen", ertönte Johns Stimme und Elizabeth zuckte zusammen. Zu vertieft war sie in ihre Mitschriften gewesen, als zu hören, dass er den Raum wieder betreten hatte und ihr eine Tasse mit frischem Kaffee entgegenstreckte.
Erstaunt sah sie ihn an, als sie sich in ihrem Stuhl zurücklehnte und die Tassen entgegennahm.
"Danke", antworte Elizabeth und versuchte zu verstehen, was ihn so plötzlich verändert hatte.
Jetzt war er wieder der John, den sie kannte. Mit diesem kleinen frechen Lächeln auf den Lippen, dem schelmischen Ausdruck in den Augen und dieser lockeren Art, die jedem das Gefühl vermittelte, dass man sich bei ihm wohlfühlen konnte.
Hatte er vielleicht einfach diese Zeit gebraucht, um sich an sie zu gewöhnen? Das war immer noch John Sheppard.
Man konnte ihn in einen Käfig voller Schlangen werfen und er würde keine Sekunde brauchen, um sich in der Situation zu Recht zu finden. Elizabeth konnte sich noch so viele Gedanken darüber machen, sie wusste, warum John sie so distanziert begrüßt hatte, warum diese plötzliche Kälte zwischen ihnen aufgetaucht war. Sie verdrängte es nur, wie sie es all die Jahre verdrängt hatte.
Schließlich griff sie nach der Tasse, lächelte und nahm dankbar einen Schluck. Der Kaffee war genau richtig. Sie wusste, dass die Verhandlungen sich nicht an diesem einen Tag zu Ende führen lassen würden.
Die Delegationen der einzelnen Länder waren zu sehr auf die Vergangenheit der Genii fixiert und befürchteten wohl immer noch, dass die freien Wraith nur falsches Spiel spielten, um sich wirklich auf eine Allianz mit der Pegasus Galaxie einzulassen. Elizabeth unterrückte einen lauten Seufzer, als sie sich zurücklehnte, über ihren Nacken strich und einen Schluck vom Kaffee nahm.
"Du machst deinen Job gut", sprach John schließlich weiter, lehnte sich neben ihr gegen die Tischkante und verschränkte die Arme vor seiner Brust. "Sie werden schon noch verstehen, dass diese Allianz wichtig ist."
Erneut lächelte Elizabeth, als sie aufsah und ihre Blicke sich abermals direkt trafen. Vielleicht benahm er sich jetzt wie der John, den sie kannte, aber in seinen Augen konnte sie noch immer nichts lesen.
Sie waren verschlossen, gaben keinen Blick auf das frei, was er wirklich dachte oder fühlte. Hatte sie ihn soweit gebracht? Oder waren es vielleicht doch die Dinge, die in den letzten fünf Jahren geschehen waren?
Vielleicht war es eine Mischung aus beidem, aber egal, was Elizabeth auch tat, wie sehr sie ihre Gedanken versuchte in eine andere Richtung zu lenken, sie konnte sich nicht von dem Gefühl befreien, dass sie der Grund war.
Sie sollte ihn einfach darauf ansprechen, diese merkwürdige Distanz zwischen ihnen beiseite schieben und ihm ein paar Erklärungen geben. Vielleicht fühlte sie sich dann auch nicht mehr so fremd in dieser eigentlich so vertrauten Umgebung.
Noch einmal nippte sie an ihrem Kaffee, bevor sie leise Luft holte, die Tasse vor sich auf den Tisch stellte und ihn für ein paar Sekunden nur ansah, bevor sie die richtigen Worte gefunden hatte.
"John, ich…", begann sie, doch bevor sie auch nur eine weitere Silbe formulieren konnte, hob John seine Hand und unterbrach ihren Versuch.
"Nicht!", war alles, was er von sich gab, bevor sich seine Gesichtszüge wieder verhärteten und er sich aus ihrer Nähe entfernte.
Elizabeth bereute es, den Mund geöffnet zu haben in der Sekunde, als die Distanziertheit ihn wieder einhüllte.
Vielleicht hätte sie schweigen sollen, vielleicht hätte sie einfach vergessen sollen, was geschehen war und sein unausgesprochenes Angebot annehmen sollen - dort weitermachen, bevor ihrer beider Leben sich so verändert hatte. Doch sie konnte es nicht einfach vergessen, konnte nicht einfach so tun, als wäre nichts geschehen.
Vielleicht würden sie nach diesen Verhandlungen noch öfters aufeinander treffen und Elizabeth war sich sicher, dass sie auf Dauer nicht diese Fremde, diese Kälte ertragen konnte und wollte. Sie musste es klären, musste ein paar Dinge aus dem Weg räumen, vielleicht war auch sie dann endlich in der Lage endgültig alles hinter sich zu lassen.
"John…", setzte sie erneut an, doch er ignorierte sie, erwiderte nicht einmal ihren Blick. "John, wir…"
"Die Verhandlungen können weitergehen", durchbrach Michaels eigentümliche Stimme die Spannung im Konferenzraum und Elizabeth hätte beinahe geflucht, doch stattdessen setzte sie ihr professionelles Lächeln auf und nickte Michael freundlich zu.
Vielleicht sollte es einfach nicht sein. Vielleicht sollte sie so weiterleben wie bisher und jetzt einfach ihren Job machen, die Verhandlungen leiten, um sie zu einem zufrieden stellenden Abschluss zu bringen. Nicht mehr und nicht weniger.
Sie schob sich eine gelöste Strähne hinter ihr Ohr, lächelte allen Teilnehmern, die wieder Platz genommen hatten, zu, straffte ihre Schultern und fuhr fort.

John war erleichtert, als Elizabeth am späten Abend beschloss, die Verhandlungen am nächsten Tag weiterzuführen.
Er mochte es nicht all zu lang irgendwo untätig herumzusitzen und Argumenten zu lauschen, die er nicht teilte. Immer wieder hatte er seinen Standpunkt deutlich gemacht, hatte den Abgesandten vermittelt, dass Ladon Radim und die Genii die Pegasus Galaxie noch sicherer machen würden.
Er vertraute ihm, sie hatten schon oft miteinander gearbeitet und egal, wie schwierig die Vergangenheit zwischen ihnen gewesen war, heute war davon nichts mehr zu spüren. Doch die Abgesandten würden wohl noch Tage brauchen, um das zu verstehen.
Und dann war da noch Elizabeth. Die Frau, die er fünf Jahre lang nicht aus dem Kopf bekommen hatte, egal was er versucht hatte, egal was er sich alles eingeredet hatte und jetzt war sie wieder aufgetaucht und er verfluchte sich selbst dafür, dass er es nicht einfach hinter sich lassen konnte.
Er musste nur ihre wundervollen grünen Augen sehen und schon waren sie wieder da, die Erinnerungen, die Bilder, die Ereignisse dieser einen Nacht, dieser einen Nacht, die ihn nicht mehr losgelassen hatte.
Knirschend presste er seine Zähne zusammen, als er ohne Elizabeth noch einmal anzusehen den Konferenzraum verließ und nichts anderes wollte, als endlich Stargate Command für ein paar Stunden zu verlassen.
"Du bist wütend, Sheppard", ertönte Michaels Stimme hinter ihm und John rollte mit den Augen. Er hatte gehofft Michael mitzunehmen, würde ihm solche Gespräche und Bemerkungen ersparen.
"Ich bin nicht wütend", widersprach John und rief den Fahrstuhl, als er vor ihm zum Stehen kam.
"Ich habe nur den ganzen Tag mit diesen Bürokraten in einem Raum verbracht."
"Wut macht dich schwach, Sheppard", sprach Michael weiter, als würde er den gereizten Unterton von John nicht hören. "Du solltest darüber sprechen. Du wirst Dr. Weir nicht aus dem Weg gehen können."
John rollte erneut mit den Augen und stieß gepresst seinen Atem aus, als sich die Fahrstuhltür vor ihm auftat und er eintrat.
"Du verbringst zuviel Zeit mit Teyla", erwiderte John und drückte den Knopf, der sie beide zu seinem Wagen brachte. In diesem Moment bedauerte er es Michael angeboten zu haben, für die Dauer des Aufenthalts auf der Erde, mit ihm in seinem Appartement zu bleiben. Er hatte es für eine gute Idee gehalten, ihn ein bisschen näher in das menschliche Leben zu integrieren. In diesem Moment hielt er es für eine unglaublich dumme Idee.
"Deine Wut trübt dein Urteilsvermögen", fuhr Michael ungerührt fort, als er regungslos neben John stand und auf die Tür starrte. "Ich erkenne deutlich eine emotionale Bindung zu Dr. Weir. Du solltest …"
"MICHAEL!!!", erhob sich Johns Stimme, die mehr als deutlich machte, dass er dieses Thema längst abgehakt hatte und auf keinen Fall dazu bereit war, weiterhin darüber zu reden. Michael legte den Kopf ein Stück zur Seite und sah ihn für einen Moment nur an, bevor er wieder regungslos die Tür anstarrte.

Kapitel 3 by anja25ive
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"Cameron Mitchell", machte sich Michael bemerkbar und im selben Moment zuckte Cameron zusammen.
"Herrgott", fluchte dieser, atmete einmal tief ein und wandte sich dem Wraith zu, der sich so lautlos an ihn herangeschlichen hatte.
"Anklopfen oder ein leises Räuspern hilft, dass sich einige von uns nicht irgendwann zu Tode erschrecken."
Michaels Gesicht zeigte keinerlei Regung, etwas, an das sich Cameron, in der kurzen Zeit in der er hier war, noch immer nicht gewöhnt hatte.
"Was gibt es?", fragte er schließlich, als Michael weiterhin schweigend vor ihm stand und scheinbar nur auf eine Aufforderung wartete, sein Anliegen endlich vorzutragen.
"Lade Sheppard zu einem Essen ein", erklärte Michael kurz, drückte Cameron einen Zettel in die Hand und war bereits wieder auf dem Weg.
Mit einem Stirnrunzeln nahm Cameron den Zettel entgegen und die Fragezeichen über seinem Kopf wurden immer größer.
"Woah… hey…", gab dieser schließlich von sich, setzte sich in Bewegung und hielt Michael auf, bevor dieser endgültig verschwinden konnte. "Was soll das? Wieso soll ich Sheppard zu einem Essen einladen und wieso überhaupt…?"
"Sheppard und Dr. Weir müssen einige Dinge klären, zu denen sie freiwillig nicht bereit sind", antwortete Michael und verschwand endgültig, während Cameron noch immer nicht wirklich im Klaren darüber war, was er wirklich vorhatte, aber er würde dem Wraith den Gefallen tun.

"Daniel Jackson", sagte Michael, als er das Büro von Daniel betrat und nur ein 'mm' von ihm als Antwort bekam.
"Laden Sie Dr. Weir zu einem Essen ein", trug Michael sein Anliegen vor, legte einen Zettel auf das Buch, dass Daniel gerade durchging und wollte auch aus seinem Büro verschwinden, als dieser endlich von dem Text aufsah, den er bearbeitete und auf den Zettel starrte.
"Was soll ich?", hakte er nach und sah den Wraith fragend an.
"Laden Sie Dr. Weir zu einem Essen ein", wiederholte dieser klar und deutlich, was er wollte und sah für einen Moment aus, als würde er nicht verstehen, warum keiner seine einfache Bitte auf Anhieb verstand.
"Wieso sollte ich Elizabeth zu einem Essen einladen?", fragte Daniel, schob seine Brille zu Recht und zog seine Augenbrauen zusammen.
"Vala Mal Doran hielt es für eine ausgezeichnete Idee", erklärte Michael und verschränkte die Hände hinter seinem Rücken, weil er erwartete, dass Daniel ihm noch mehr Fragen stellen würde.
"Vala!", wiederholte Dr. Jackson den Namen, als würde er sofort Unheil verbreiten.
"Warum wundert es mich nicht, dass meine Frau da ihre Finger im Spiel hat", sagte er mehr zu sich selbst, als er sich fahrig durch sein kurzes Haar fuhr und eine weitere Frage stellte. "Und wieso hält Vala es für eine ausgezeichnete Idee?"
"Sheppard und Dr. Weir gehören zusammen."
"Ah ja…", war alles, was Daniel von sich gab, als Michael sich abwandte und sein Büro verließ. "Dann lade ich Dr. Weir zum Essen ein", gab er dem Gefallen nach und widmete sich wieder seiner Arbeit.

Noch einmal holte Elizabeth tief Luft, als sie einen Blick in den Spiegel im Eingangsbereich des Restaurants warf. Sie fühlte sich unwohl, obwohl es absolut keinen Grund dazu gab. Das hier war nur ein Essen unter alten Freunden. Ein paar Stunden in alten Erinnerungen schwelgen und den Abend einfach genießen.
Aber wie konnte sie die alten Erinnerungen genießen, wenn sie so von einem Ereignis geprägt waren? Wenn er sich immer wieder in ihre Gedanken schlich und ihr ihre plötzliche Einsamkeit bewusst wurde?
So schwer es ihr auch fiel es sich einzugestehen, aber sie war einsam. Sie war selbst einsam, als sie mit Mike zusammen war.
Wie hätte sie bloß den stundenlangen Avancen dieses Mannes widerstehen sollen?
Immer wieder hatte er sie angerufen, immer wieder hatte er sie um ein Date gebeten und schließlich hatte sie nachgegeben. Seine Nähe hatte sie sich besser fühlen lassen, hatte sie sich weniger einsam fühlen lassen.
Er hatte sogar wegen ihr Atlantis verlassen, er hatte sie gefragt, ob sie ihn heiraten wollte und Elizabeth hatte angenommen. Sie hatte angenommen, weil sie noch weiter dem entkommen wollte, was sie einfach nicht losließ.
Doch am Ende hatte sie Mike nur verletzt, hatte ihm kurz vor der Hochzeit die Wahrheit gesagt, hatte ihm gesagt, dass sie ihn nicht liebte. Es hatte ihm das Herz gebrochen. Sie hatte den verletzten Ausdruck in seinen Augen nicht vergessen, aber sie wollte keine Ehe auf einer Lüge aufbauen, sie wollte ihn nicht heiraten, nur weil sie vor etwas davonlief, dem sie sich bis heute nicht stellen konnte.
Erneut holte sie tief Luft, als sie sich selbst anlächelte, ihren Blick von dem Spiegel abwandte und sich nach ihren Freunden umsah, doch sie sah nur John, der allein an einem Tisch saß und abwesend mit dem Glas in seiner Hand spielte.
"Wo sind die Anderen?", fragte sie, als sie sich verwirrt umsah und außerdem noch feststellte, dass John an einem Tisch für zwei Personen saß.
"Nicht hier", antwortete John und zog eine Karte unter seiner Serviette hervor.
Fragend zog Elizabeth ihre Augenbraun zusammen und griff nach der Karte, die John ihr entgegenstreckte.
"Wir wünschen Euch einen romantischen Abend. Nutzt die Chance. Vala", las Elizabeth laut vor und auf einmal wurde die Anspannung in ihrem Körper noch größer.
Kein Essen unter Freunden. Kein Essen, bei dem sie sich auf etwas anderes konzentrieren konnte. Nur John. Nur der Mann, der sie ansah, als würde er am liebsten aus ihrer Nähe verschwinden.
Und sie konnte es verstehen. Es war so schwer mit ihm allein zu sein. Es war so schwer nicht daran zu denken, was geschehen war, wenn sie in seine grünen Augen sah.
Egal, wie verschlossen sie waren. Egal, wie wenig er von sich selbst preisgab, sie kannte den Grund für diese Kälte. Sie unterdrückte ein Seufzen, als sie die Karte zurück auf den Tisch legte und überlegte, ob sie sich setzen sollte oder nicht.
"Ich hatte davon keine Ahnung. Daniel hat mich gebeten zu diesem Essen unter Freunden zu kommen."
"Ich verschwinde wieder", erwiderte John und war sich bewusst, dass seine Stimme viel zu harsch klang.
Es war wie ein Automatismus, der sich einfach einschaltete, sobald er in ihrer Nähe war. Es war albern, es war kindisch, es war absolut unnötig, aber er konnte es einfach nicht abstellen. Es war diese tiefe Verletzbarkeit in seinem Inneren, die er sich in den letzten fünf Jahren nicht eingestehen hatte wollen.
Diese Verletzbarkeit, die er tief in sich vergraben und die ihn so verschlossen gemacht hatte. Vielleicht war er auch ein Feigling, dass er sich ihr einfach nicht stellte, aber er wollte keine halben Erklärungen, er wollte keine Worte, die ihm nur das sagten, was er selbst bereits wusste.
Er legte ein paar Dollarscheine auf den Tisch, trank den letzten Schluck seines Wassers und machte sich auf den Weg zum Ausgang, als er Elizabeth' Hand auf seinem linken Oberarm spürte.
"John", erklang ihre Stimme und der leise, bittende Ton war nicht zu überhören.
"Können wir keinen Abend zu zweit verbringen? Ungezwungen. Irgendwo. Einfach nur reden." Ihre grünen Augen suchten seinen Blick, versuchten ihm verständlich zu machen, dass sie nicht mehr wollte. Vielleicht wollte sie mehr, aber sie war nicht bereit sich das einzugestehen.
In diesem Moment gestand sich Elizabeth nur ein, dass sie nicht allein sein wollte. Sie wollte nicht einen weiteren Abend allein zu Hause auf ihrer Couch verbringen und irgendwelche Berichte lesen. Sie wollte nicht allein sein und an ihn denken. In diesem Moment wollte sie mit ihm den Abend verbringen - nichts anderes.
Wie konnte er nein sagen? Wie konnte er sie jetzt hier so stehen lassen? John Sheppard konnte es nicht. Egal, wie weh alles getan hatte.
Egal, wie sehr er immer wieder gehofft hatte, dass alles anders verlaufen wäre, jetzt, wo er hier vor hier stand, in ihre Augen sah, wurde ihm bewusst, dass er noch so weit weg laufen konnte, er würde sich nirgends so wohl fühlen, wie in ihre Nähe. Ein leises Seufzen rann über seine Lippen, bevor er schließlich zustimmte.
"Einverstanden, aber ich will kein Wort darüber verlieren."
Elizabeth nickte zustimmend. Wenn das die einzige Bedingung war, um mit ihm einen Abend zu verbringen, dann würde sie ihm diese gern erfüllen. Mit Erleichterung erwiderte sie das kleine Lächeln, das über Johns Lippen glitt.
Als sie sich umdrehte, um zu dem bereits reservierten Tisch zu gehen, hielt sie plötzlich mitten in der Bewegung inne.
"Wo willst du hin? Ich dachte, wir essen hier?", fragte sie mit einem Stirnrunzeln, als John auf dem Weg war das Restaurant zu verlassen.
"Ich habe einen gemütlicheren Platz im Sinn", antwortete er, öffnete die Tür und wartete darauf, dass Elizabeth ihm endlich folgte.

"Und Rodney stand wirklich kurz davor die Stammesführerin zu heiraten???", lachte Elizabeth, als sie sich die Finger ableckte und nach einem weiteren Stück der leckeren Shrimps griff.
"Er hatte ihr Leben gerettet und ihre Gesetze sagten, dass derjenige, der ihr Leben retten würde, sie zur Frau nehmen muss", erwiderte John und warf einen kurzen Blick auf den Monitor, der einen Football Klassiker zeigte.
"Es war ja nicht so, als wäre sie hässlich gewesen und jeder aus dem Stamm hat ihn angebetet. Eigentlich der perfekte Ort für Rodney."
"Und so was hat er abgelehnt?", kicherte Elizabeth, als sie sich ihre Finger an der Serviette abwischte und einen Schluck von ihrem Bier nahm.
"Ich glaube, die Tatsache, dass er jede Menge Kinder in mitten des Dorfes hätte zeugen müssen, hat ihn abgeschreckt." Noch immer musste John lachen, als er an den vollkommen entsetzten Gesichtsausdruck von Rodney dachte. Noch nie in seinem Leben hatte er McKay so schnell laufen sehen, um einen Planeten zu verlassen.
"Und er hat Kate wirklich danach gefragt, ob sie ihn heiraten will?", hakte Elizabeth nach und lehnte sich zurück. Das hier war ein wirklich entspannter Abend. John hatte sie in einen kleinen Football Pub geführt.
Diese rustikale, gemütliche Atmosphäre, mit den vielen kleinen Fanartikeln und Trophäen an den Wänden und dem Gemurmel der Gäste über das Spiel, das gerade über den Monitor lief, ließ sich Elizabeth wirklich wohlfühlen.
Noch nie hatte sie sich so entspannt und willkommen gefühlt, seit sie die Verhandlungen für das Stargate, Command begonnen hatte. Sie hatte Johns Gesellschaft vermisst. Sie konnte es nicht mehr leugnen, jetzt wo sie ein par Stunden mit ihm hier gesessen hatte und seinen Anekdoten aus Atlantis gelauscht hatte. Ein bisschen Wehmut hatte sich auch in sie geschlichen. Atlantis war für drei Jahre ihre Heimat gewesen.
Rodney, Teyla, Ronon, ein Teil ihrer Familie und John, jemand auf den sie sich immer hatte verlassen können, dem sie blind vertraute, der sie beschützte , den sie …. So weit war sie nicht, um das zuzugeben. So weit konnte sie nicht gehen.
"Ich hab versucht ihr Rodney auszureden, aber sie will nicht auf mich hören", antwortete John mit seinem typischen Grinsen und warf einen Blick auf seine Uhr. Es war spät, vielleicht war es schon zu spät, um morgen einen weiteren Tag voller Verhandlungen und endlosen Diskussionen über das Für und Wieder, ob man die Genii in die Allianz aufnehmen sollte, zu überstehen.
"Ja, wir sollten alle ins Bett", sagte Elizabeth, als sie seine Geste wahrnahm. "Ich brauche einen klaren und ausgeschlafenen Kopf, wenn ich die Verhandlungen endlich beenden will."
Sie lächelte und zog ihr Portemonnaie aus der Tasche, als sie ihren Teil des Essens bezahlen wollte. Doch John hob die Hand und hielt sie davon ab.
"Ich lade dich ein." Er lächelte kurz auf, bevor er ein paar Scheine auf den Tisch legte, aufstand und Elizabeth die Hand reichte, um ihr ebenfalls aufzuhelfen.
"Danke", erwiderte sie und kaum berührten sich ihre Hände, erstarrte sie für einen Augenblick. Wie hatte sie nur vergessen können, wie er sich anfühlte?
Sein fester, bestimmter Handgriff. Hände, die sich nach Arbeit anfühlten und dennoch gleichzeitig so sanft sein konnten. Ein kleiner, warmer Schauer rann über ihren Rücken, als er ihre Hand für einen Augenblick länger hielt, als es nötig war und alles, was sie sich wünschte war, dass er sie niemals wieder losließ.
Sie musste es ihm erklären. Sie war es ihm schuldig. Sie war es ihm schuldig zu erklären, warum die Dinge so geschehen waren. Er musste ihr einfach zuhören, für diesen einen Augenblick, musste er ihr einfach zuhören.
"John …", begann sie beinah zögerlich, als die kühle Abendluft ihr eine kleine Gänsehaut über den Körper jagte. "… ich muss mit dir …."
"Nein!", erwiderte John bestimmt und seine Stimme hatte wieder diesen harschen Ton angenommen.
"John! Es ist mir wichtig!", fuhr sie fort und griff nach seinem Arm, als er sich abwenden wollte, um zu verschwinden.
"Ich will nicht darüber sprechen", fuhr er sie an und er wusste, dass er sich wie ein kleines Kind anhörte, das schmollte, aber er wollte sich dem nicht stellen, wollte alles dort lassen, wo er es vor einiger Zeit tief vergraben hatte.
"Wir können nicht so weiter machen. Wir sind zwei erwachsene Menschen. Wir sollten in der Lage sein, darüber zu sprechen."
"Es ist nicht wichtig." Noch immer klang seine Stimme harsch und sein Gesicht hatte diese harten Züge angenommen, die sie nur allzu gut kannte. "Irgendwann werden diese gottverdammten Verhandlungen vorbei sein, dann bin ich wieder in Atlantis und wir werden uns die nächsten fünf Jahre nicht wieder sehen."
Diese Bemerkung hatte sie getroffen und zum ersten Mal war ihr wirklich bewusst, wie sehr sie John verletzt hatte und wie wenig sie sich im Klaren darüber gewesen war, wie tief es ihn wirklich verletzt hatte.
"Was soll ich tun, John? Was soll ich tun, damit du mir für ein paar Minuten zuhörst?", fragte sie ihn schließlich und sie hoffte, dass sie sich nicht so verzweifelt anhörte, wie sie sich fühlte. Sie hatte viele Kämpfe ausgetragen, sie hatte viele Verhandlungen geleitet, aber diese hier, diese ganz eigene, private Verhandlung ließ sie verzweifeln.
"Ignorier es doch einfach, wie du alles andere ignoriert hast. Du hast ja fünf Jahre Übung darin."
John war wütend. Er war wütend auf sie. Er war wütend auf sich. Er war wütend auf alles, was geschehen war und so sehr er es auch hasste, dass er jetzt damit nicht umgehen konnte, er konnte es einfach nicht abstellen. Sie wühlte seine Gefühle so auf.
Sie ließ ihn nicht mehr klar denken und sich auf das konzentrieren, was eigentlich wichtig war.
"John, bitte!", war alles was Elizabeth von sich gab, als sie seinen Blick suchte und hoffte, dass er einfach sagte, was wirklich in ihm vorging.
Für einen kurzen Augenblick sah er sie einfach nur an, stieß einen Seufzer aus und fuhr sich durch sein Haar.
"Ich will die Wahrheit, Elizabeth", sagte er schließlich und sah in ihre überraschten, grünen Augen.
"Ich will keine Erklärungen, die mir sagen du wolltest nicht zurück nach Atlantis. Ich will nicht hören, dass ein Leben ohne Atlantis für dich besser ist. Ich will nicht hören, dass du alles hinter dir lassen wolltest. Das sind alles leere Worte." Er schwieg für einen Moment und sah sie an, bevor er fortfuhr. "Ich will einfach nur die Wahrheit."
Schweigen. Angespanntes Schweigen herrschte zwischen ihnen. Sie sollte etwas sagen. Elizabeth sollte ihm das geben, was er sich so sehr wünschte, doch alles was sie tat war schweigen. Einfach nur schweigen.
Wieso konnte sie es ihm nicht einfach sagen? Es klang so einfach in ihrem Kopf. Es fühlte sich so leicht an in ihrem Kopf, aber die Realität war anders. Die Realität war das hier. Er. Sie. Das Jetzt und Hier. Und ihre verdammte Angst. Ihre verdammte Angst wirklich das zuzugeben, was in ihr vorging, was all die Jahre in ihr vorging.
"Wir sollten es so lassen, wie es ist", durchbrach John schließlich die Stille und hoffte, dass sie den traurigen Unterton in seiner Stimme nicht vernahm.
Er versuchte zu lächeln, versuchte so zu tun, als hätte es diesen endgültigen Schlussstrich gerade nicht gegeben, als er kurz die Hand hob, sich verabschiedete und ohne ein weiteres Wort verschwand.

Kapitel 4 by anja25ive
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Seit Stunden saß Elizabeth auf ihrem Bett und starrte die Wand an. Seit Stunden saß sie hier und konnte kein Auge zu tun. Jedes Wort, das er gesagt hatte, war so wahr gewesen.
All diese Dinge hatte sie ihm sagen wollen, all diese Dinge hätten das erklären sollen, was sie durchgemacht hatte, doch sie aus seinem Mund zu hören, ließen sie leer und bedeutungslos erklingen.
Es waren fadenscheinige Ausreden. Ausreden, die sie sich all die Jahre über zu Recht gelegt hatte, um zu verleugnen, was die wahren Gründe waren. Diese Gründe, vor denen sie vor fünf Jahren davon gelaufen war. So weit sie konnte. So weit sie ihre Füße trugen.
Doch selbst eine andere Galaxie hatten sie nicht verdrängen können. Jetzt war sie mit ihnen konfrontiert worden, in einer geballten Macht, die sie aus dem Gleichgewicht brachte. Er brachte sie aus dem Gleichgewicht. John Sheppard brachte sie aus dem Gleichgewicht.
Wütend über sich selbst warf sie ein Kopfkissen gegen die Wand und verfluchte sich erneut dafür, dass sie so ein Feigling war. Was hatte sie zu verlieren? Was konnte ihr passieren, was sie nicht bereits schon erlebt hatte? Was zum Teufel? Soviel und nichts.
Mit einem energischen Ausatmen schob sie sich aus den Laken, griff nach der Strickjacke, zog sie sich über und suchte nach ihren Autoschlüsseln. Sie würde zu ihm fahren. Jetzt. Sofort. Bevor der Mut sie wieder verlassen würde. Bevor ihr Kopf wieder zu viele Gedanken zuließ, die ihr bewusst machten, was wirklich in ihr vorging.

Zögerlich klopfte sie an seine Tür, die Unsicherheit vertreibend, die sich langsam ihren Rücken nach oben schlich. Wenn er nicht in der nächsten Sekunde aufmachen würde, würde sie wieder gehen, würde sie alles vergessen, würde sie alles endgültig hinter sich lassen. Gerade als sie sich abwenden wollte, öffnete ihr Michael die Tür.
"Dr. Weir", erklang seine Stimme und wenn er überrascht über ihr Erscheinen war, dann ließ er es sich nicht anmerken.
"Ich möchte zu John", erklärte sie und als er ihr zunickte, betrat sie die Wohnung.
Die Anspannung nahm nicht ab, als Michael sie stehen ließ, um John zu holen. Vielleicht war es doch keine gute Idee, vielleicht war es einfach nicht mehr nötig nach den Worten, die er gesagt hatte. Vielleicht … vielleicht machte sie sich auch einfach zu viele Gedanken.
"Ich bin nicht da", riss Johns Stimme sie aus den Gedanken, als Michael ihr wieder gegenüber trat und wie immer vollkommen ungerührt von den Dingen war, die um ihn herum passierten. "Er wartet auf dich, Dr. Weir."
Skeptisch sah sie ihn an. Johns Worte waren deutlich gewesen. Er wollte sie hier nicht sehen, er wollte nicht mit ihr reden, aber Elizabeth würde es jetzt zu Ende bringen. Sie war nicht mitten in der Nacht aufgestanden, um ihm jetzt nicht die Wahrheit zu sagen, um wieder davonzulaufen, um die Angst wieder gewinnen zu lassen. Sie nickte Michael kurz zu, als sie ihre Schultern straffte und ungebeten in Johns Schlafzimmer trat.
"John…", machte sie sich bemerkbar, als sie ihn auf seinem kleinen Balkon entdeckte.
Er drehte sich nur um und sah sie an. Stumme Blicke, die ihr alles sagten und sie dennoch nicht davon abhielten, ihm endlich die Antworten zu geben, nach denen er sich sehnte.
"Du wolltest die Wahrheit?", kam sie direkt zum Punkt und trat einen Schritt näher. "Ich hatte Angst, John. Ich hatte furchtbare Angst."
Kaum waren die Worte über ihre Lippen, kamen die Erinnerungen zurück. Diese dunkle laute Nacht, in der sie beinah ihr Leben verloren hätte. Sie waren über sie hergefallen, wollten Rache nehmen für dass, was die Antiker ihnen einst angetan hatten.
Überall waren die Replikatoren, töteten jeden, der ihnen in den Weg kam, zeigten keine Gnade. Sie war um ihr Leben gerannt, als die Explosion sie aus dem Turm zog und sie einfach nur fiel und fiel.
"Ich hatte geglaubt alles zu verlieren, was mir jemals wichtig war. Ich wollte kein Leben, gefesselt an ein Bett. Ich wollte kein Leben, abhängig von Anderen. Als ich es wieder hatte, hatte ich Angst es zu verlieren, hatte ich Angst zurückzukehren."
"Wieso hast du es nicht gesagt?", durchbrach John das Schweigen, das nach ihren Worten entstanden war. "Wieso hast du kein einziges Wort gesagt? Wieso hast du nicht auf eine meiner Nachrichten geantwortet?"
"Ich hatte Angst dich zu verlieren, John", sagte sie leise, weil sie ihrer eigenen Stimme nicht traute.
"Ich brauche dich, Elizabeth. Ich brauch dich so sehr", hallten seine Worte durch ihren Kopf, die Worte, die sie nicht vergessen hatte, genauso wie diesen verzweifelten Blick in seinen Augen, als sie um ihr Bewusstsein kämpfte, als er ihre Hand loslassen musste, als man sie zurück zur Erde brachte.
"Waren die Worte wahr, John?"
Sie brauchte die Bestätigung, sie brauchte das Wissen, um nicht gänzlich den Halt zu verlieren, um endlich zu wissen, ob diese Gefühle tief in ihrem Inneren nicht vergebens waren, dass sie nicht allein damit war.
Er hörte das leise Flehen in ihrer Stimme, er sah die stumme Bitte in ihren Augen, doch er konnte ihr diese Antwort nicht geben, weil er selbst ein Feigling war, weil er selbst zu lange gebraucht hatte, um all das hinter sich zu lassen.
Es war zu spät für sie beide. Fünf Jahre hatten viel verändert, fünf Jahre hatten ihn verändert und er wollte niemand an sich heranlassen, wollte niemand so nah an sich heranlassen, wie sie es vor all den Jahren gewesen war. Er wollte nicht noch einmal den Schmerz spüren, er wollte nicht mit der ständigen Angst leben, sie verlieren zu können.
"Nein", sagte er und machte die Lüge zur Wahrheit, machte ihren enttäuschten Blick zur Wahrheit, warf ihren ganzen Mut auf den Boden und trat ihn mit seinen Füßen. Er wollte etwas anderes sagen, er wollte so vieles, aber in diesem Moment fehlte ihm die Courage, die Elizabeth hatte aufbringen können.
"Okay", sagte sie leise und zog sich zurück, zog sich von dieser Kälte zurück, die sie plötzlich umfing. Sie konnte nichts mehr sagen, konnte nicht weiter darum kämpfen, was sie bereits vor Jahren verloren hatte.
Ohne ihn noch einmal anzusehen verschwand sie - verschwand aus seinem Zimmer, aus seiner Wohnung und vielleicht auch aus seinem Leben.

+++

Sie waren vorbei. Die Verhandlungen waren vorbei und die Genii gehörten von nun an der 'Galaxy Alliance' an. Elizabeth hatte die Verhandlung zur Zufriedenheit aller Seiten zu Ende gebracht und war erleichtert, dass sie diesen Teil der Vergangenheit wieder hinter sich lassen konnte.
Zu viel war geschehen, zuviel hatte sie aufgewühlt, zuviel das sie erst wieder verarbeiten musste. Mit einem erleichternden Ausatmen warf sie ihre Tasche auf den Beifahrersitz und wollte sich auf dem Fahrersitz niederlassen, als Camerons Stimme sie aufhielt.
"Elizabeth, warten Sie."
"Cameron?"
Sie wandte sich zu ihm und sah ihn fragend an.
"Michael hat mich gebeten, Ihnen eine Nachricht zu überbringen. Ich habe ihn zwar wieder nicht wirklich verstanden, aber vielleicht wissen Sie, was damit gemeint ist", erklärte dieser, runzelte kurz die Stirn und fuhr schließlich fort, als Elizabeth ihn erwartungsvoll ansah.
"Er hat nicht die Wahrheit gesagt. Das ist alles, was ich Ihnen sagen soll. Er hat nicht die Wahrheit gesagt."
Und kaum hatte sie Camerons Worte wahrgenommen rannte Elizabeth davon, rannte so schnell sie konnte in den Stargateraum. Sie wusste, dass er in wenigen Minuten zurück in Atlantis sein würde.
Sie wusste, dass sie in wenigen Minuten nicht mehr die Chance dazu haben würde, ihm diese so wichtige eine Frage noch einmal zu stellen. Sie spürte, wie ihr Herz schneller schlug, wie es in einem ungleichmäßigen Rhythmus schlug, wie ihr Puls raste und wie ihre Beine sie immer schneller trugen.
"Ich muss da rein, es ist wichtig", schrie sie einem der Wachen zu, der ihr Dank ihres Sicherheitsstatus ohne Bedenken die Tür öffnete.
"John", rief sie, als sie sah, wie er bereits die Rampe nach oben ging und kurz davor war in das blau schimmerndeWurmloch zu verschwinden.
"John!", rief sie erneut, als sie atemlos davor stehen blieb und ihn ansah, als er sich umdrehte.
"Waren die Worte wahr?", fragte sie erneut und die Anspannung in ihrem Körper ließ sie fast schreien. Wenn sie jetzt erneut ein 'nein' erhielt, dann würde es ihr endgültig das Herz brechen.
"Waren die Worte damals wahr, die du zu mir gesagt hast?", wiederholte sie die Frage, als er scheinbar vollkommen erstarrt auf der Rampe stehen geblieben war und sie einfach nur anstarrte.
"Colonel Sheppard", drang Walters Stimme in die Halle. "Sie werden in Atlantis erwartet."
Aus seiner Erstarrung gerissen, wandte sich John zu Michael, der hinter ihm stehen geblieben war und darauf wartete, dass sie endlich zurückkehrten.
"Ich muss hier noch etwas erledigen", erklärte John und drückte ihm einen Koffer in die Hand. "Ronon und Teyla haben weiterhin das Kommando, egal was Rodney erzählt. Ich melde mich, wenn ich zurückkehre."
Michael nickte und verschwand in der blauen Masse. Keine Sekunde später schloss sich das Stargate und John lief die Rampe hinunter, bis ihn nur noch ein Atemzug von Elizabeth trennte.
"Waren die Worte wahr?", wiederholte sie noch einmal ihre Frage und ihre Stimme war nur noch ein zartes Flüstern.
"Jedes einzelne", antwortete John, bevor sich seine Hände um ihr Gesicht legten und seine Lippen die ihren eroberten. In diesem Augenblick war sich Elizabeth dessen sicher, was sie all die Jahre verdrängt hatte.
Sie gehörte an seine Seite. Sie brauchte ihn. Sie wollte nicht mehr ohne ihn sein und mit einem erleichterten Seufzer sank sie gegen ihn.
Es kam ihr wie eine Ewigkeit vor, als er sich von ihren Lippen löste und sie die Süße seines Kusses wieder aufgeben musste. Noch immer hielt er ihr Gesicht umschlossen, als hätte er Angst, dass sie davon laufen könnte, als hätte er Angst, dass er davon laufen könnte.
"Sind sie immer noch wahr?", brachte Elizabeth leise hervor, obwohl sie die Antwort schon kannte, obwohl sie die Antwort in ihren eigenen Armen hielt.
"Ich brauche dich, Elizabeth. Ich brauche dich so sehr", wiederholte John die Worte von damals, bevor er sie wieder küsste und sich schwor, sie nie wieder von sich zu stoßen, sie nie wieder aus den Händen zu lassen - sie für immer zu lieben.

Ende
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