The broken Bow by DraQla
Summary: Manchmal fehlt einem etwas, damit eine Melodie vertraut klingt.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Radek Zelenka
Genre: Character Death, Slash, Torture / Gewalt, Vignette
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 828 Read: 2652 Published: 16.02.11 Updated: 16.02.11
Story Notes:
Short-Cut: Manchmal fehlt einem etwas, damit eine Melodie vertraut klingt.
Spoiler: -
Charaktere: Zelenka
Kategorie: Character Death, Slash, Torture, Vignette
Rating: PG-13
Author's Note: Manchmal fühle ich mich auch so, als ob der Bogen zerbrochen wäre…
Widmung: Never give up! Zwei spezielle Personen...
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1. Kapitel 1 by DraQla

Kapitel 1 by DraQla
The broken Bow


Es ist leer in unserem Quartier. Leer und Kalt.
Da liegt noch sein Geigenkasten. Einen persönlichen Gegenstand erlaubten sie uns, abgesehen von ein wenig Kleidung und den nötigsten Toilettensachen.
Und er hatte das Instrument seiner Kindheit und Jugend mitgebracht.
Langsam klappe ich den Deckel hoch und betrachte das alte Instrument.
Der Bogen ist schon vor einiger Zeit zerbrochen.
Seitdem hatte er experimentiert, versucht, einen neuen Bogen zu basteln. Irgendwo liegen hier auch noch seine Versuche herum.
Zärtlich streiche ich über den schlanken Geigenhals, das glatte Holz.
Ich erinnere mich an wundervolle Abende… an denen er mir Melodien seiner Heimat vorspielte. An denen wir zusammen auf dem Sofa lagen und uns irgendwas erzählten….
Er sprach Gälisch, ich sprach Tschechisch. Keiner verstand den Anderen, aber es hatte sich so gut angefühlt bei ihm zu liegen, seiner Stimme zu lauschen und ihm dann irgendwas in meiner Muttersprache zu erzählen.
Er hatte Angst gehabt seine Identität zu verlieren. Und dann hatte er Morag alles beigebracht, was er als Kind selbst gelernt hatte.
Sie teilten die Leidenschaft für Musik. Mit mir verbindet sie ein gewisses Interesse für alles Technische.
Ich hatte meine Bedenken, unserer Adoptivtochter dreisprachig zu erziehen, aber Carson versicherte mir, dass es genug Kinder in seiner Heimat gäbe, die mit zwei Sprachen aufwuchsen. Und dass es ihr ja nicht schaden könnte.
Und so hatten sich die gälischen Gespräche in unserem Haushalt vermehrt.
Ich spreche die Sprache nicht. Ich verstehe ein paar Worte, nach 18 Jahren ist das auch unvermeidbar. Aber mehr kann ich eben auch nicht.
Genauso wie er nur ein paar Worte Tschechisch verstand. Das Nötigste eben, die Flüche und die Liebesschwüre.

Ich seufze. Es tut weh. Aber im Moment gibt es anderes zu tun. Langsam gehe ich auf die tiefschwarze Tür zu und klopfe. "Morag? Kleines?"
"Ich bin nicht da!", kommt die trotzige Antwort. "Geh weg!"
Vorsichtig öffne ich die Türe und betrete Morags Reich.
Klamotten und Blätter liegen auf dem Boden herum und Morag selbst sitzt auf ihrem Bett, ihre leicht türkise Haut bleich. Sie trauert.
"Kleines! Bist du okay?"
"Er… das ist einfach unfair! Sonst… die…"
Ich lasse mich auf dem Bett nieder. "Es ist nicht leicht für uns… für keinen von uns! Komm her, Kleines!"
Sie wirft sich mir um den Hals und schluchzt. "Aber… die Guten sterben doch nie! Gute Menschen…"
"Ich weiß! Aber diesmal… es hat Dad trotzdem erwischt…"
"Papa!", schluchzt sie und krallt sich fester an mich. "Es tut so weh! Ich vermisse ihn so sehr!"
"Ich auch!", murmle ich und spüre die Tränen in meine Augen steigen.
Da geht die Türe auf und Kamilla schaut ins Zimmer.
"Papa? Wo ist Daddy?", fragt sie.
Ich schlucke hart. Es klingt so unschuldig aus ihrem Mund. "Kamilla, wartest du ein bisschen, dann erkläre ich es dir noch mal, ja?"
Sie nickt und purpurne Haarsträhnen fallen in ihr Kindergesicht und dann verlässt sie das Zimmer wieder.
"Das ist unfair!", murmelt Morag gegen meine Schulter.
"Sie ist erst vier. Sie versteht das noch nicht! Du bist immerhin schon zehn Jahre älter!"
Morag schluchzt. "Ich will es auch nicht verstehen! Es tut so weh!"
"So… so hart es auch klingt… der Schmerz… hält ihn in unseren Herzen am Leben. Wir werden ihn nie vergessen und das ist gut so. Morag, wir dürfen ihn, oder was er uns beigebracht hat, nie vergessen!"
Sie nickt, ihre silbernen Augen von Tränen verschleiert und ihre Haare zerzaust. "Okay."
"Okay! Dann werde ich jetzt… mit Kamilla reden."
Die Tränen brennen noch immer in meinen Augen, doch bisher hatten sie noch keine Gelegenheit zu fallen.

Im Wohnzimmer finde ich Kamilla, zusammengekauert auf dem Sofa, sie schluchzt.
"Ich kann Daddy nicht finden!", jammert sie leise. "Daddy kommt nicht wieder!" Ich höre Morag hinter mir das Zimmer betreten.
"Kamilla? Oh, Kamilla!" Mir bleibt nichts weiter, als mich hinzusetzen und sie in meine Arme zu ziehen. "Maus… oh, es tut mir ja so Leid… ja, Daddy kommt nicht wieder!" "Wo ist Daddy?"
"Daddy… Daddy ist bei seinen Vorfahren. Er ist im Himmel." Ich sehe auf. "Morag, komm her!", bitte ich und strecke einen Arm aus.

Doch Morag sieht sich stumm um, nimmt dann die Geige und beginnt eine Melodie zu zupfen.
Und dann werden meine Wangen plötzlich sehr feucht. Tränen suchen sich ihren Weg von meinen Augen über meine Nase und Wangen zu meinem Kinn.
Ich kenne das Lied. Mist covered Mountains.
Carson hat es früher oft für mich gespielt. Aber das war noch bevor der Bogen kaputt ging. Es klang damals so anders. Weich, melancholischer.
Morags Version ist klarer, härter, schärfer.

Ich umarme Kamilla fester. Das Leben muss für uns weitergehen… es wird weitergehen, so wie die Melodie weiter geht.

Doch der Bogen ist zerbrochen.

The End
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