What I want by suehsi
Summary: Spannt Rodney John die Frau aus?
Categories: Stargate Atlantis Characters: Carson Beckett, Elizabeth Weir, John Sheppard, Rodney McKay
Genre: post-Epi, Romance
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 4365 Read: 2998 Published: 19.12.10 Updated: 19.12.10
Story Notes:
Short-Cut: Spannt Rodney John die Frau aus?

Spoiler: 2x16 The Long Goodbye

Charaktere: Sheppard/Weir, McKay/Weir, McKay/Female, Beckett

Kategorie: Post-Epi, Romance

Rating: PG-13

Author's Note: Nach dem peinlichen Kuss des Colonels, drehen sich Elizabeths Gedanken nur noch um John. Dennoch verabredet sie sich mit Rodney zum Essen und lässt zu, dass dieser ihr "verfällt". Doch Elizabeth verfolgt ganz andere Ziele… >> ACHTUNG: MEINE ERSTE FF!!
Disclaimer: MGM Television Entertainment

1. Kapitel 1 by suehsi

Kapitel 1 by suehsi
What I want


Es war ihr peinlich gewesen, was der Colonel gerade neben ihr und Sheppard in der Krankenstation gesagt hatte, überaus peinlich!
Im ersten Moment war sie glücklich, wieder sie selbst zu sein und nicht mehr die Außerirdische, die ihren Ehemann beseitigen wollte. Doch nun würde sie liebend gern mit jeder Person auf der Station Körper und Geist tauschen, um John nicht in die Augen sehen zu müssen. Geküsst hatte sie ihn, vor allen seinen Teammitgliedern. Die Worte des Colonels waren ihr das Unangenehmste, was ihr seit langem widerfahren war.
Sie blickte kurz zu John, der sie nur verdutzt ansah und sich schnell wieder seinem Organizer widmete. Es schien fast so, als ob er nicht gehört hatte, was der Colonel gerade gesagt hatte.
Elizabeth wäre es am liebsten gewesen, wenn sie die gleiche Reaktion wie der Colonel zeigen könnte, doch das konnte sie nicht. Ihr Gesicht wurde rot und sie rutschte weiter unter die Decke ihres Krankenbettes, obwohl sie gewusst hatte, was vorgefallen war. Sie war nicht sie selbst gewesen und doch konnte sie sich an alles erinnern. Doch nun beschäftigten sie quälende Fragen. Was würden bloß die Anderen von ihr halten? Eine Diplomatin, die ihren ranghöchsten Militärbeamten küsste!?
Es lief ihr ein unangenehmes Gefühl über den Rücken, als sie daran dachte, was für Gerüchte um sie und den Colonel entstehen würden. Es waren aber nicht nur die Gerüchte, die ihr dieses Gefühl verliehen, sondern auch die Vorstellung daran, was Rodney dazu sagen würde. Sie schätzte seine Meinung, doch bei dem Gedanken daran, wie er reagieren würde, stockte ihr der Atem. Würde er sich über die Beiden lustig machen und Gerüchte verbreiten oder würde er ihr einen Vortrag über Führungsqualitäten halten?
Carson und Ronon betraten den Raum und rissen sie aus ihren Gedanken, als Carson fragte: "Geht es Ihnen gut, meine Liebe? Sie sehen so blass aus?"
Elizabeth sah ihn an und versuchte, ein Lächeln herbei zu zaubern, als sie antwortete: "Es geht mir gut. Danke!" Ronon grinste sie nur an und erneut wurde sie ein wenig rot im Gesicht. Ihre Worte klangen nicht sehr überzeugend, doch die beiden wussten, was sie beschäftigte und widmeten sich deshalb dem Colonel.
Stunden vergingen, bis Carson die Testergebnisse brachte und ihnen mitteilte, dass sie endlich die Krankenstation verlassen durften. Elizabeth war froh darüber, denn die Stille, welche zwischen ihr und dem Colonel geherrscht hatte, hätte sie nicht länger ausgehalten.

-xxxx-

Tage vergingen, in denen sie kaum ein Wort mit John wechselte. Es war ihr aber nach wie vor unangenehm. Es schien ihr fast so, als ob es Sheppard nichts ausmachen würde, dass sie kein Wort mit ihm sprach.
Als sie Tags darauf ihr Büro betrat, fiel ihr Blick sofort auf ihren Schreibtisch, wo eine rote Rose lag. Verwirrt trat sie zum Tisch und sah nach, ob nicht irgendwo ein Zettel lag, auf dem eine Nachricht stand. Es gab keinen Zettel, der ihr verraten hätte, woher diese Rose stammte. Sie nahm die Rose in die Hand und setzte sich.
Vorsicht drehte sie die zarte Blume und bewunderte ihre Schönheit.
*Von wem mag die wohl sein?*
Ihre Gedanken kreisten um die Ereignisse der letzten Tage, doch ihr fiel nichts ein, was sie mit der Rose in Verbindung bringen konnte. Es gab kein Kompliment, kein Lächeln und vor allem keine nette Geste.
Sie war so in ihre Gedanken vertieft, dass sie gar nicht bemerkte, dass Rodney ihr Büro betreten hatte. Erst nachdem er mehrmals geräuspert hatte, fiel er ihr auf.
"Sie träumen wohl von Ihrem Colonel?", meinte Rodney spöttisch.
Elizabeth sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an und antwortete kühl: "Und Sie sind schon wieder eifersüchtig auf ihn!"
Sie ließ die Rose schnell verschwinden, um sich Rodney zu widmen.
Beide grinsten sich an und Rodney setzte sich zu ihr an den Tisch. Er erzählte ihr von seinen neuen Plänen wie er den UGA-Transformator, welchen er erst vor kurzem in einem Labor entdeckt hatte, einsetzten könnte. Doch es schien sie nicht wirklich zu interessieren.
"Elizabeth, haben Sie mir überhaupt zugehört?", gab Rodney verärgert von sich.
"Natürlich, Rodney! Sie haben davon geredet, wie sie den UAG-Generator einsetzen könnten!"
Er sah sie mit bösem Blick an: "UGA-TRANSFORMATOR! Elizabeth, was ist los mit Ihnen? Sie scheinen mir heute so unkonzentriert!"
"Rodney, haben Sie vielleicht eine Ahnung, wie es Sheppard geht? Ich habe schon lange nichts mehr von ihm gehört in letzter Zeit", erwiderte sie.
"Wenn Sie es nicht wissen, woher soll ich es dann wissen?"
Sie bemerkte seinen beleidigten Unterton. Er war verärgert, weil sie eher an John dachte und nicht an den aufregenden Transformator.
"Sie scheinen in letzter Zeit nicht viel miteinander zu reden?", wurde sie von Rodney gefragt.
"Ja! Er geht mir eher aus dem Weg als nett zu lächeln und zu grüßen!"
"Wahrscheinlich wegen des ‚leidenschaftlichen' Kusses, den Sie ihm verpasst haben!", murmelte er vor sich hin und lächelte.
"Das sagen ausgerechnet Sie, der Mann, der die meisten ‚Liebesprobleme' auf dieser Basis hat!"
Sie grinste und ließ sich in ihren Stuhl zurückfallen.
"Haha! Nur weil ich nicht ganz so schnell rangehe wie Sie...!", erwiderte er.
Rodney wusste, dass der Kuss Elizabeth noch immer beschäftigte, genauso wie sie wusste, dass Rodney neulich eine Abfuhr von einer jungen Ärztin namens Alice bekommen hatte. Er mochte Alice, außerdem war er sich sicher, dass Alice ihm nur aus ‚versehen' einen Korb verpasst hatte.
"Hören Sie, Elizabeth! Ich weiß, es kling jetzt vielleicht eigenartig, aber wie wäre es, wenn wir uns gegenseitig weiterhelfen?"
Sie zog interessiert die Augenbraue nach oben und lehnte ihre Ellenbogen gegen den Tisch.
"Wie meinen Sie das?"
"Nun ja… Ich finde für Sie heraus, ob Sie der Colonel mag und Sie helfen mir Alice zurück zu gewinnen!"
Er war von seinem Vorschlag sehr überzeugt und wartete gespannt auf eine Antwort. Elizabeth zögerte einen Moment.
"Na schön! Und wie machen wir das?"
"Wie wär's wenn wir…", er überlegte, wobei er die Stirn runzelte, "… wenn Sie mich zum Essen einladen?"
"Ich soll Sie einladen? Ist das nicht normalerweise die Aufgabe des Mannes?"
"Doch, aber da es mein brillanter Vorschlag war, laden Sie mich ein!"
Elizabeth war sich nicht sicher, ob das eine gute Idee war, dennoch willigte Sie ein.
"Schön, dann sehen wir uns heute Abend!"
Rodney stand auf und wollte gerade durch die Tür huschen, als ihn Elizabeth zurückhielt.
"Ach, Rodney, bevor Sie gehen, wollte ich nur noch sagen, dass Sie nicht vergessen sollen, es auch Colonel Sheppard zu erzählen!"
Er drehte sich kurz um und antwortete: "Natürlich nicht!"
Dann verließ er ihr Büro mit einem zufriedenen Lächeln.
Elizabeth ließ sich in ihren Sessel zurück sinken und atmete tief durch.
Rodney zum Essen einladen, Alice und John eifersüchtig machen… Was war denn auf einmal los, dass sie von McKays Idee so begeistert war? Zuerst hatte sie sich den Kopf darüber zerbrochen, dass ihr und Sheppard ein Verhältnis unterstellt werden könnte und nun wollte sie ihn mit Rodney eifersüchtig machen. Sie war sich sicher, dass sie in der letzen Zeit nicht ganz bei Sinnen war und doch willigte sie ein.
Es war ihr bewusst, dass nun alle auf sie und Rodney blicken würden und dass es hinter ihrem Rücken heimliche Tuschelein geben würde, doch dieses Risiko ging sie, um Johns Willen, ein.
Sie hatte Angst davor, ihm ihre Liebe zu offenbaren und dennoch wollte sie um ihn kämpfen. Klar, er machte schnell mit jeder hübschen Frau herum und er befolgte einige ihrer Befehle nicht und doch hatte er etwas, was ihn so attraktiv machte. Liz wusste nicht was es war, dass ihn so interessant machte. Hätte sie in seiner Gegenwart nicht auch dieses Gefühl, würde sie behaupten, dass alle Frauen nur auf ihn standen, weil er unheimlich gut aussah. Doch es war mehr als das. Bei dem Gedanken daran, was John von ihr nach dieser Aktion halten würde, lief es ihr ein unwohles Gefühl über den Rücken. Sie und Rodney. Würde er ihr das überhaupt abnehmen? Sie und ein Kerl, der gar nicht ihrem Typ entsprach. (Er so egoistisch, selbstsicher und arrogant und sie so zart, mitfühlend und verständnisvoll.)

-xxxx-

John stemmte gerade Gewichte, als Rodney durch die Tür in den Fitnessraum hereingeschossen kam.
"Raten Sie mal!", forderte er den Colonel auf. "Raten Sie mal, was ich heute Abend mache!"
Sheppard, der noch immer trainierte, antwortete spöttisch: "Ich schätze, Sie werden alleine in Ihrem Quartier sitzen und darauf warten, dass jemand kommt, um Sie aus Ihrem öden Leben zu befreien!"
"Sehr witzig, Colonel!", entgegnete er ihm leicht sauer. "Aber heute Abend habe ich etwas Besseres vor! Und zwar werde ich mit Elizabeth den Abend verbringen, wir haben nämlich ein Rendezvous!"
John sah ihn mit weit geöffneten Augen erschrocken an. Was wollte Elizabeth denn mit Rodney? Rodney konnte gar kein Date mit Weir haben, weil sie… doch sie konnte!
John wurde klar, dass die Blicke und das Lächeln, welche sie ihm zuwarf, gar nichts bedeuten mussten! Hatte er sich diese nur eingebildet oder waren sie vielleicht sogar für Rodney bestimmt gewesen?
Er wurde sauer und erwiderte beleidigt: " Schön für Sie! Ich hoffe, Sie verbringen einen angenehmen Abend!"
Er schmiss die Hanteln nieder und verließ schleunigst den Raum. Stock wütend lief er in sein Quartier, wo er sich aufs Bett warf.
Auch wenn er es sich nie richtig hatte eingestehen wollen, so wusste er doch, dass er etwas für Elizabeth empfand. Auch wenn sie seit dem Vorfall kaum ein Wort miteinander gesprochen hatten, ging sie ihm nicht mehr aus dem Kopf. Tagsüber beobachtete er sie und nachts träumte er von ihr. Er hatte sich sogar vorgenommen, ihr zu gestehen, was sie ihm bedeutete, doch nun, da sie mit Rodney ihre Zeit verbrachte, war es sinnlos es ihr zu sagen.
Sheppard traute Rodney in diesem Moment sogar zu, dass er, um Weir zu schmeicheln, behaupten würde, die Rose auf dem Tisch sei von ihm gewesen. Doch das war sie nicht. Sie war von John.

-xxxx-

Rodney blickte noch einmal in den Spiegel, fuhr sich durch die Haare und hoffte, dass er diesen Abend nicht vermasseln und die vereinbarte Aktion nicht auffliegen lassen würde. Er nahm den Strauß Blumen in die Hand, richtete nochmals sein Hemd und ging zu Elizabeths Quartier.
Nervös klopfte er and die Tür. Diese öffnete sich rasch und ihm blieb die Luft weg, als er Elizabeth sah. Sie trug ein hellblaues Kleid, welches ihr bis zum Knie reichte. Es war trägerlos und passte ihr wie angegossen. Dazu trug sie weiße High Heels. Sie sah so umwerfend aus, dass Rodney einmal tief durchatmen musste, um wieder klar denken zu können, obwohl er eigentlich in Alice verliebt war.
Er wirkte sehr nervös, als er ihr den Strauß überreichte und stotternd sage: "Die... die sind für Sie!"
In diesem Moment zweifelte er daran, ob das mit dem Date eine so gute Idee gewesen war. Mit einem Lächeln nahm sie die Blumen entgegen und bat ihn einzutreten. Sie hatte selbst gekocht. Rodney setzte sich an den schön gedeckten Tisch und trank erst einen Schluck Wein, um etwas lockerer zu werden. Es war ein wunderschöner Abend: Kerzenlicht, Gelächter und zwei Menschen, die offensichtlich verliebt waren…

Nicht weit entfernt lag der Colonel auf seinem Bett und hoffte, dass Rodney ihn nur auf den Arm genommen hatte. Elizabeth und Rodney, das war das Letzte, was er sich vorstellen wollte und konnte. Er bereute es, ihr nicht von Anfang gesagt zu haben, was er für sie empfand. Seine Gedanken und Vorstellungen trieben ihn fast in den Wahnsinn und er beschloss, sich unter Leute zu mischen, um Elizabeth für einen Moment zu vergessen.

Weir schlug Rodney, der bis jetzt nur von seinem gescheiterten Date mit Alice erzählt hatte, vor, einen Spatziergang durch die Stadt zu unternehmen. Sie wollte dies nicht, damit sie von allen gesehen wurden, sondern sie wollte weitere Alice-Stunden vermeiden.
"Wie Sie wollen, Elizabeth!", erwiderte Rodney.
Er war froh, dass sie das vorgeschlagen hatte, denn so konnte er allen zeigen, dass es wahr war, was er herumerzählt hatte. Außerdem wusste er, dass seine Liebe gerade Dienst hatte.
Rodney genoss die Blicke der Anderen. Gerade in dem Moment als Alice denselben Raum betrat wie die Beiden, wandte sich Rodney Elizabeth zu.
"Wollen wir uns vielleicht den Sonnenuntergang auf der Terrasse ansehen?", wollte er wissen.
Er wusste genau, dass Alice das treffen würde und scheute sich deshalb nicht davor, Elizabeth zärtlich in den Arm zu nehmen.
"Gern!", erwiderte Elizabeth mit hochgezogener Augenbraue und einem Lächeln.
Sie hatte den Grund für seine Zärtlichkeit bemerkt und stieg deshalb auf sein Angebot ein. Der jungen Ärztin war es anzusehen, dass ihr Rodney doch nicht so egal war, wie sie vorgegeben hatte und sie verließ deshalb mit gesenktem Blick den Raum. Für Rodney war es eine Genugtuung.

Eine Weile standen sie nun schon auf der Terrasse, ohne ein Wort zu sagen. Rodney kämpfte die ganze Zeit mit dem Wunsch, zu der jungen Ärztin zu gehen und ihr zu sagen, wie sehr er sie mochte. Elizabeth dachte hingegen immer noch an John, dem sie noch immer nicht begegnet waren.

Währenddessen war Sheppard auf dem Weg zur Terrasse, weil er hoffte, dort die Ruhe zu finden, die er benötigte. Er liebte die Terrasse, weil er dort viel Zeit mit Liz verbracht hatte. Seine Gedanken kreisten immer noch um sie und er hoffte, diese Gedanken so schnell wie möglich los zu werden.

Da die Türe zur Terrasse mit einem Sensor ausgestattet war, der die Tür öffnete, wenn jemand vorbeiging, konnte Elizabeth erkennen, dass Sheppard auf dem Weg zu ihnen war.
"John kommt gleich auf die Terrasse. Was sollen wir tun?", fragte sie verunsichert den Wissenschaftler, der sie verdutzt ansah.
"Keine Ahnung…"
"Schnell, Rodney, lassen Sie sich was einfallen!", forderte Liz ihn auf.
Rodney wusste nicht, was er tun sollte, denn sie überforderte ihn.
Er konnte nichts mehr verlieren und deshalb ging er mit einem Kopf so weit nach vor, bis sich ihre Lippen berührten. Rodney zog sie dabei an sich und küsste sie stürmisch.
Elizabeth erwiderte seinen Kuss nicht, verweigerte ihn aber auch nicht. Da sie so überrascht war, ließ sie die Augen offen und blinzelte an Rodneys Gesicht vorbei, wobei sie John erblickte.
Dieser stand wie angewurzelt da. Den Mund geöffnet und mit schockiertem Gesichtsausdruck. Für einen Moment sahen sie sich tief in die Augen. Elizabeth wollte in diesem Moment Rodneys Kuss abwehren, doch John kehrte ihr den Rücken und lief davon. Weir wollte ihm nachlaufen, doch Rodney hatte sie so nah an sich herangezogen, dass sie sich schwer tat, den Kuss zu beenden.
Anfangs war es ihr peinlich gewesen, ihn geküsst zu haben und jetzt wünschte sie sich nichts mehr, als dass der Mann, der sie gerade küsste, John wäre. Rodney löste endlich den Kuss und Elizabeth atmete erst einmal tief durch.

Sie sah ihm in die Augen und das Einzige, was aus ihrem Mund kam, war: "Rodney, finden Sie nicht, dass das etwas zu VIEL war?"
"SIE wollten doch, dass ich etwas tue!", entgegnete er ihr, als er mit den Händen in der Luft herumfuchtelte.
"Schon gut, Rodney! Jetzt beruhigen Sie sich!"
Mehr gab es dazu nicht zu sagen und Liz ging in ihr Quartier, wo sie sich umzog und sich aufs Bett warf.
Rodney hingegen eilte auf die Krankenstation, wo er Alice alles erklärte und um ein zweites Date bat, was sie ihm auf gewährte.

Elizabeth lag auf ihrem Bett und versuchte sich über das, was gerade geschehen war, klar zu werden. Sie ärgerte sich über das, was geschehen war. Für einen Moment wünschte sie sich sogar, dass sie niemals auf Rodneys Idee eingestiegen wäre.
Was hatte sie erwartet? Hätte er ihr um den Hals fallen und ihr sagen sollten, dass er sie lieben würde? Sie ärgerte sich über ihre eigene Dummheit.

Nicht weit entfernt eilte John durch die Gänge von Atlantis. Er war auf dem Weg zum Trainingsraum, wo er auf Teyla und Ronon traf.
"Was ist denn mit Ihnen los, Colonel?" fragte Teyla.
"Nichts! Haben Sie etwas Lust zu kämpften?", antwortete John in einem unzufriedenen Ton.
"Wie Sie wollen!"
Beide schnappten sich Stöcke und nahmen ihre Startposition ein. Sheppard war ziemlich unkonzentriert und Teyla verpasste ihm deshalb einige schmerzhafte Hiebe.
Was er vorher gesehen hatte, hatte ihn ziemlich berührt und nun brauchte er etwas Ablenkung. Eine Trainingsstunde mit Teyla war da genau das Richtige.
"Sind Sie unkonzentriert oder haben Sie das Kämpfen verlernt?", meinte Ronon, der zusah, mit einem Grinsen.
"Keines von beiden! Hab' nur lange nicht mehr trainiert!", erwiderte Sheppard, während er wieder gegen Teyla verlor.
Der Kampf dauerte nicht lange und John kehrte in sein Quartier zurück.

-xxxx-

Am nächsten Morgen war Johns erster Weg zur Krankenstation. Er hatte vom gestrigen Kampf einige Schrammen davongetragen, die sich Carson ansehen sollte.
"Guten Morgen, Colonel! Was kann ich für Sie tun?"
"Na ja, ich habe mit Teyla gestern trainiert und da hab' ich ein paar Kratzer abbekommen!"
"Lassen Sie mal sehen!"
John hatte am ganzen Körper verteilt mehrere blaue, angeschwollene und schmerzende Flecken.
"Das sieht nicht gut aus! Ich rate Ihnen mehrmals täglich Eis aufzulegen. Außerdem gebe ich Ihnen eine Creme, mit der sie sich zweimal pro Tag einschmieren sollten! Das dürfte helfen!"
Als Carson den Satz beendet hatte, stürmte Elizabeth durch die Tür herein. Sie hatte starke Kopfschmerzen und benötigte daher unbedingt Tabletten, da sie in 5 Minuten ein Meeting mit einem Team hatte.
"Guten Morgen, Cars… John? Was machen Sie denn hier? Sollten Sie nicht mit Rodney und Zelenka auf dem Festland sein?"
Sie hatte Recht, das sollte er! Er hatte es völlig vergessen und er musste sich schnell eine Ausrede einfallen lassen.
"Ja… Ich wollte mir nur noch von Carson eine Creme geben lassen und dann mit den Beiden hinüber fliegen!"
Für einen Moment herrschte Stille. Sie sahen sich tief in die Augen und John beschlich ein Gefühl, das ihm sagte, er solle jetzt gehen. Er verließ also den Raum und ließ Elizabeth und Carson, ohne ein Wort zu sagen, stehen.

-xxxx-

Der Tag auf dem Festland verlief nicht wie geplant. McKay und Zelenka wollten Steine untersuchen, die einen relativ hohen Energiewert ausstrahlten. Dass Sheppard aber aufgrund des Antikergens die Strahlung der Steine nicht aushielt und wie eine Klappbox zusammenfiel, war nicht vorgesehen.
Da McKay den Jumper ebenfalls fliegen konnte, war es ihnen jedenfalls möglich gewesen, zurück nach Atlantis zu fliegen und Sheppard in die Krankenstation zu verlagern, wo ihn Carson sofort untersuchte.

"Wie geht es ihm?", fragte Weir neugierig, als sie die Station betrat.
"Soweit geht es ihm gut! Die Kombination aus Gen und Stein hat eine erhöhte Gehirnaktivität herbeigerufen, die nach einiger Zeit zur Bewusstlosigkeit geführt hat! Ich habe ihm jetzt ein Mittel gegeben, das die Gehirnaktivität senkt. Er wird bald wieder ansprechbar sein!", erklärte ihr Beckett. "Ich bitte Sie, meine Liebe, gehen Sie jetzt! Der Colonel benötigt Ruhe und Sie auch. Es war ein anstrengender Tag für ihn!"
Elizabeth nickte bloß und kehrte in ihr Büro, wo sie sich setzte und ihre Ellenbogen am Tisch abstützte.
Dann begannen ihre Gedanken wieder um John zu kreisen. Sie erinnerte sich daran, was er nicht schon alles für sie getan hatte und doch hatte es nie eine Andeutung seinerseits gegeben, dass sie ihm mehr bedeutete als eine Freundin. Sie dachte auch an die wunderschönen Stunden, die sie gemeinsam auf dem Balkon verbracht hatten. Gelacht und gestritten hatten sie und doch liebte sie ihn. Sie liebte einen Soldaten, der jede Gelegenheit nutzte, um mit einer Frau herumzumachen.
Sie drehte ihren Kopf und ihr Blick fiel auf die Rose, die noch immer auf ihrem Tisch lag. Ihr Herz wünschte sich, dass sie von Sheppard war. Dies redete ihr aber ihr Kopf wieder aus.

-xxxx-

Nach einer Ewigkeit in ihrem Büro war Elizabeths erster Weg wieder auf die Krankenstation, wo sie einen munteren, aber noch sehr beleidigten Colonel vorfand.
"John, wie geht es Ihnen?", fragte sie in einem erzwungen freundlichen Ton.
"Es ging mir schon besser, danke!" Seine Stimme klang etwas schnippisch. "Und wie geht es Ihnen und Rodney?"
"John, ich und Rodney… wir sind nicht..."
"Klar, verstehe! Sie sind nicht...!", murmelte er vor sich hin.
"JOHN! - Hören Sie, es ist nicht so wie Sie denken!"
Er blickte Liz fragen an, antwortete aber nicht. Carson betrat den das Zimmer.
"Oh, Elizabeth! Tut mir Leid, wenn ich Sie beide störe, aber ich würde den Colonel gern noch einmal untersuchen. Dann darf er die Krankenstation verlassen!"
"Gut! John, ich bitte Sie, nachher zu mir ins Büro zu kommen!"
Sheppard nickte nur und wandte sich Beckett zu.

-xxxx-

Sie brauchte frische Luft und war deshalb auf die Terrasse gegangen.
In ihrem Kopf spielte es schon wieder einmal verrückt. Zuerst schämte sie sich für den Kuss, dann küsste sie Rodney und nun wollte sie John sagen, dass sie ihn liebte! Nach dem, was alles geschehen war, würde er sie sicher für verrückt erklären.
Als sie sich gegen das Geländer lehnte, ging hinter ihr die Tür auf und Sheppard betrat die Terrasse. Im Kontrollraum hatte ihm jemand gesagt, dass sie sich auf dem Balkon befand.
Elizabeth hatte gehört, dass jemand gekommen war. Sie drehte sich jedoch nicht um, um nachzusehen, wer es war. Sie wollte nur alleine sein. Alleine mit ihren Gedanken.
Sheppard stand circa 2 Meter hinter ihr und überlegte sich, was er sagen sollte. Er setzte mehrmals an, doch er brachte keinen Ton heraus. Er kämpfte mit sich und der Vorstellung von Elizabeth und Rodney.
Schließlich überwand er sich und meinte: "Sie wollten mich sehen!?"
*John*, schoss es ihr durch den Kopf, doch sie blieb wie angewurzelt stehen, ihr Blick immer noch aufs Meer gerichtet. John trat vorsichtig näher und stellte sich neben sie ans Geländer.
"Sie wollten vorher noch etwas sagen!?"
"Ja! Hören Sie, John, es mag vielleicht so ausgesehen haben, dass ich und Rodney… aber es ist nicht so wie Sie denken!"
"Ach, nein? Ich finde bei einem Kuss kann man nicht viel falsch verstehen!"
"Doch, John!"
Sie wurde nervös und begann mit ihren Fingern zu spielen.
"Ich… Elizabeth, da gibt es etwas, was ich Ihnen sagen wollte. Ich…"
Er war eifersüchtig auf Rodney gewesen, doch das konnte er ihr doch nicht sagen. Aber er musste. Doch wie würde sie reagieren? Tausend Möglichkeiten fielen ihm ein, was sie sagen und tun könnte. Das Einzige, was ihm nicht einfiel, waren die richtigen Worte.
Gespannt sah sie ihn an und wartete auf den Rest seines Satzes.
Würde er noch länger in diese wunderschönen grünen Augen sehen und nichts sagen, würde er bestimmt eine große Dummheit begehen.
"Colonel, was wollten Sie gerade sagen?"
Alleine der Blick, mit dem sie ihn ansah, brachte ihn fast so weit, dass ihn sein Mut verließ.
Trotzdem versuchte er nicht wie ein Idiot dazustehen und begann erneut: "Ich… Liz, ich liebe dich!"
Sie war so überrascht über die Worte, die aus seinem Mund kamen, dass sie sich am Geländer festhalten musste.
Er realisierte gar nicht, dass er von SIE auf DU und von Elizabeth auf Liz gewechselt hatte.
Einen Moment standen beide nur da und starrten sich an. Beide wurde die Stille schnell unangenehm. Elizabeth, die von seinen Worten überwältig war, schlug innerliche Saltos.
Es wurde John allmählich klar, dass er sich gerade zum größten Affen der Nation machte und wollte das Gespräch so schnell wie möglich beenden.
"Es tut mir Leid, dass ich Sie damit belästigt habe!"
Er sah ihr nochmals in die Augen, drehte sich um und wollte die Terrasse verlassen.
Elizabeth wollte ihn aufhalten, da sie auch noch etwas zu sagen hatte, brachte aber nur ein überwältigtes "John" heraus. Sheppard blieb stehen und drehte sich langsam zu ihr um.
"Rodney und ich haben nichts miteinander! Das war alles nur ein Missverständnis!"
Sheppard schritt auf sie zu, fuchtelte mit seiner Hand durch die Luft und rief mit bissiger, lauter Stimmer: "Ein Essen, ein Abend, ein Kuss… was ist daran bitte ein Missverständnis!?"
Er kam sich leicht auf den Arm genommen vor, denn das gestern war offensichtlich gewesen.
"Rodney hat mich nur geküsst, weil… ich weiß, es hat nicht gerade harmlos ausgesehen, aber...", erklärte sie ihm. "Ich liebe ihn nicht, John!"
Sheppard stand ihr nur verwirrt gegenüber.
"Aber wieso dann das Essen und…?", fragte er mit lauter Stimme.
"Deinetwegen, John!", erwiderte sie laut und sah ihn an.
"Meinetwegen?", wiederholte er ungläubig.
"John, ich dachte, ich bin dir egal und wollte dich damit eifersüchtig machen!", sagte sie verzweifelt.
John fiel ein Stein vom Herz, als er das vernahm.
"Oh, Mann…", flüsterte er leise. "Ich bin so ein Idiot! Ich dachte die ganze Zeit, dass du Rodney liebst!"
Er sah sie an. Elizabeth lächelte nur.
"Das mit dem Eifersüchtigmachen hast du geschafft. Ich dachte, mir zerreißt es das Herz, als ich euch sah!"
Sein Gesichtsaudruck wurde freundlicher, bis er schließlich lächelte. Er zögerte nicht lange und küsste sie leidenschaftlich. Zu seiner Freude erwiderte sie seinen Kuss. Nun hatte jeder das was er wollte. Rodney bekam ein neues Date mit Alice und Elizabeth… Sie hatte John!

Ende
Diese Geschichte wurde archiviert am http://stargatefanfic.de/viewstory.php?sid=77