Walk on the wild side by Curly
Summary: Neely ist neu auf Atlantis und verfällt sofort Sheppards Charme, der selbst zwar scheinbar nichts gegen ihre Avancen einzuwenden hat, sie aber dabei von einem Extrem in's nächste stößt.
Sie erlebt ihr eigenes kleines Abenteuer in einer völlig fremden Galaxie und hierbei stellt sich dem Leser die Frage mit welchen Problemen sie konfrontiert wird, was ihr alles in ihrem neuen Job widerfährt und inwieweit dabei überhaupt noch Zeit für Gefühle bleibt...
Categories: Stargate Atlantis Characters: John Sheppard, Multi-Chara, Own Character
Genre: Angst, Romance, Torture / Gewalt, Vignette
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 7528 Read: 2297 Published: 14.02.11 Updated: 14.02.11
Story Notes:
Short-Cut: Neely ist neu auf Atlantis und verfällt sofort Sheppards Charme, der selbst zwar scheinbar nichts gegen ihre Avancen einzuwenden hat, sie aber dabei von einem Extrem in's nächste stößt.
Sie erlebt ihr eigenes kleines Abenteuer in einer völlig fremden Galaxie und hierbei stellt sich dem Leser die Frage mit welchen Problemen sie konfrontiert wird, was ihr alles in ihrem neuen Job widerfährt und inwieweit dabei überhaupt noch Zeit für Gefühle bleibt...
Spoiler: 3x07 Common Ground
Charaktere: Sheppard/OC, Multi-Charakter
Kategorie: Angst, Romance, Torture, Vignette
Rating: R-16
Author's Note: -
Widmung: -
Disclaimer: Stargate Atlantis und alle vorkommenden Charaktere sind Eigentum von MGM Television Entertainment.
Feedback: Hinterlasst doch bitte einen Comment im Update oder bewertet die FF hier :)

1. Kapitel 1 by Curly

Kapitel 1 by Curly
Walk on the wild side… Teil 1


Ich bin jetzt bereits seit knapp drei Monaten auf Atlantis und muss gestehen, dass ich mich dort entgegen meiner eigenen Erwartung sehr wohl fühlte, woran eine bestimmte Person nicht ganz unschuldig ist…
Ich lag auf dem Bett in meinem Quartier und ließ meine Gedanken schweifen.

Flashback: Ich erinnere mich an den Tag, an dem ich in der Pegasusgalaxie ankam. Ich war mir bis zu meiner Abreise nicht wirklich sicher, ob ich das Richtige tat, doch eine solche Gelegenheit würde sich mir wohl kaum ein zweites Mal bieten.
Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch lief ich durch das Gate und fand mich kurz darauf in Atlantis wieder.
Dr. Elizabeth Weir, Leiterin dieser Basis, hieß mich herzlich vor Ort willkommen. Der erste Eindruck war wirklich überwältigend - schon allein der Gateraum übte eine große Faszination auf mich aus.
Ich hatte mich kaum umgesehen, da zitierte Dr. Weir auch schon einen dunkelhaarigen Mann in unsere Richtung.
"Colonel, hätten Sie kurz Zeit?" Mit den Worten "Das ist Neely Parker, die Neue in unserem Team und das ist John Sheppard, Kommandant des Militärs dieser Einrichtung", stellte sie uns gegenseitig vor.
"Freut mich", sagte ich, wobei ich ihn anlächelte.
"Die Freude ist ganz meinerseits", erwiderte er daraufhin. Weiter kamen wir allerdings nicht, weil einer der Mitarbeiter plötzlich Dr. Weir zu sich rief.
"Tut mir leid, aber die Pflicht ruft", entschuldigte sie sich. "Colonel, wären Sie vielleicht so nett und würden Mrs. Parker ein wenig herum führen?"
Dieser Bitte kam Sheppard offenbar gern nach und forderte mich freundlich auf ihm zu folgen. John zeigte mir bereitwillig die wichtigsten Bereiche der Stadt und ich kam fast gar nicht mehr aus dem Staunen heraus. Während unseres Rundgangs kamen wir u.a. an einem Raum vorbei, in dem eine Frau und ein Mann zusammen trainierten. Ich beobachtete die beiden, bzw. das Spektakel eine Weile und wurde neugierig.
"Was genau machen die zwei?", fragte ich nach.
"Das ist eine spezielle Form der Kampfkunst", klärte mich der Colonel auf. "Interessieren Sie sich denn für so etwas?", wollte er wissen.
"Ich hab mich auf der Erde eine Zeit lang damit beschäftigt und diese Art Sport auch selbst ausgeübt", antwortete ich.
"Dann sollten Sie mal mit Teyla trainieren, sie kann Ihnen trotz allem sicher noch eine Menge beibringen."
"Das wär toll - dann komm ich wenigstens nicht ganz aus der Übung und kann mich weiter verbessern."
"Wenn Sie möchten, spreche ich sie bei Gelegenheit mal darauf an", erwiderte John.
"Das wär sehr nett", sagte ich und ertappte mich erneut dabei, wie ich den Colonel anlächelte. Nachdem wir weitere Teile der Basis inspiziert hatten, führte mich John zu meinem Quartier.
"Ich hoffe Ihnen hat der kleine Rundgang gefallen?", erkundigte er sich.
"Auf jeden Fall", erwiderte ich, "Sie haben Ihre Aufgabe gut gemeistert."
"Da bin ich aber froh", sagte er mit einem Lächeln auf den Lippen. "Falls etwas sein sollte, finden Sie mich dort drüben", wobei er auf eine Tür am Ende des Korridors zeigte. "Kommen Sie erstmal allein zurecht?", fragte er. "Ich hab noch einiges zu erledigen."
"Ich denk schon", antwortete ich, woraufhin sich John von mir verabschiedete. Ich betrat meine Unterkunft und war gespannt was mich noch alles auf Atlantis erwarten würde.
Flashback Ende

Mir huschte ein Lächeln über's Gesicht, als mir diese erste Begegnung wieder in den Sinn kam. Der Colonel hatte mich vom ersten Moment an verzaubert, doch mir war bewusst, dass ich ihn mir schleunigst aus dem Kopf schlagen musste, was mir jedoch ziemlich schwer fallen sollte.

Flashback: Nachdem ich mich ein wenig eingelebt hatte und mit dem Ablauf auf Atlantis weitest gehend vertraut war, kam erneut die Rede auf ein Training, auf das Sheppard Teyla ansprechen wollte.
"Ich hab Teyla übrigens erzählt wie begeistert Sie vom Kampfsport sind und sie hat sich spontan dazu bereit erklärt mit Ihnen zu üben."
"Das ist ja fantastisch", antwortete ich begeistert.
"Sie erwartet Sie bereits gegen 15.00 Uhr im Trainingsraum", ergänzte Sheppard. Ich sah auf die Uhr und stellte fest, dass es schon kurz nach zwei war.
"Dann sollte ich mich wohl besser mal umziehen gehen." Ich stand auf und verabschiedete mich mit den Worten: "Danke, dass Sie ein gutes Wort für mich eingelegt haben."
"Das hab ich doch gern gemacht", sagte er lächelnd.
In meinem Sportoutfit machte ich mich anschließend auf den Weg zum Trainingsraum und fing an, mich mit ein wenig Stretching aufzuwärmen, bis Teyla zu mir stieß.
"Hallo Neely, es tut mir leid, aber ich hab bedauerlicherweise doch keine Zeit", meinte sie zu mir, woraufhin ich sie enttäuscht ansah. "Aber ich hab mich schon um Ersatz gekümmert und bin davon überzeugt, dass er mich ausgezeichnet vertritt."
"Ich hoffe das macht jetzt keine Umstände", hakte ich nach.
"Tut es nicht - ich bin mir sicher, dass John gern meinen Platz einnimmt." Kaum hatte ich realisiert, dass sie von Sheppard sprach, stand dieser auch schon vor mir und wollte wissen, ob wir anfangen können.
"Von mir aus kann's losgehen", sagte ich. Er zeigte mir zunächst wie man richtig mit den Stäben umging, demonstrierte wie man damit Gegner abwehrt und erklärte mir, worauf es dabei ankommt. Nachdem ich die Grundregeln soweit verstanden hatte, wollte John sehen, inwieweit ich diese praktisch umsetzen kann - er inszenierte einen Angriff, auf den ich entsprechend reagieren sollte. Das klappte die ersten Male auch ganz gut, doch dann war ich für einen Moment lang unaufmerksam und landete etwas unsanft auf dem Boden.
"Haben Sie sich wehgetan?"
"Ich glaub nicht, aber ich sollte wohl besser aufpassen." Er streckte mir seine Hand entgegen und zog mich hoch.
"Sie müssen unbedingt mehr auf Ihre Deckung und Beinarbeit achten, sonst passiert das wieder."
"Danke für den Tipp - ich werde es mir merken…" Es lag eindeutig an ihm, dass ich nicht konzentriert war, aber das konnte ich ihm schlecht sagen, also versuchte ich diese Tatsache möglichst gut zu überspielen. Als wir grad im Begriff waren weiter zu machen, platzte jedoch Ronon rein.
"Ich störe wirklich ungern, aber ich muss Ihnen Sheppard leider entführen", sagte er kurz und knapp.
"Dann war's das wohl für heute", ergänzte ich.
"Was halten Sie davon, wenn wir unser Training einfach ein anderes Mal fortsetzen?" warf John ein. Dem Vorschlag kam ich gern nach und nahm mir fest vor, mein Gefühlschaos bis dahin endlich in den Griff zu kriegen.
Flashback Ende

Ich war erneut am Schmunzeln, als mir diese Szenen durch den Kopf schwirrten. Im Moment verhielt sich alles relativ ruhig und von daher hatte ich genug Zeit, mich gedanklich nochmal in die Vergangenheit zu befördern…

Flashback: Irgendwann kam ich dann auch auf das Angebot von Sheppard zurück und verabredete mich mit ihm für eine weitere Sportstunde. Nach diversen Dehnübungen legten wir mit dem Programm los. Ich schlug mich diesmal relativ gut und der Colonel staunte nicht schlecht über meine Leistung.
"Haben Sie etwa heimlich geübt?" Das hatte ich in der Tat, doch das gab ich John gegenüber natürlich nicht zu.
"Ich bin halt ein Naturtalent", grinste ich.
"Wenn dem so ist, sollten wir weiter machen", meinte Sheppard.
"Von mir aus gern - dann zeigen Sie doch mal was Sie noch so drauf haben, Colonel", konterte ich.
"Genug mit der Förmlichkeit - nennen Sie mich doch einfach John." Ich war überrascht über diese Aussage, aber sicherlich nicht unglücklich.
"Okay, John, welche Tricks können Sie mir denn sonst noch beibringen?" Kaum hatte ich diese Frage gestellt, führte er mich weiter in die Kunst dieses Sports ein. Ich war froh, dass er spontan für Teyla eingesprungen war, die mich dennoch netterweise ab und zu nebenbei trainierte. Scheinbar wollte ich diesen Mann unbedingt beeindrucken, was mir auch relativ gut gelang, doch dann war ich wohl etwas zu unachtsam, denn ehe ich mich versah, hatte er mich überwältigt.
"Hatte ich Ihnen letztes Mal nicht etwas gesagt?" wollte er wissen, wobei er mich gegen die Wand gedrückt hielt. Es gab keine Chance mich aus seinem Griff zu befreien, also musste schleunigst eine glaubwürdige Ausrede her.
"Ich hab wohl nicht richtig aufgepasst", sagte ich kleinlaut - dass er mir dabei direkt in die Augen sah, machte die Situation nicht grad leichter.
"Es macht vielmehr den Anschein, dass Sie überhaupt nicht bei der Sache sind, erwiderte er daraufhin und kam mir ein Stück näher. "Wollen Sie mir nicht einfach mal verraten wer oder was sie abgelenkt hat?"
Ich stand völlig regungslos vor ihm - irgendwie war ich nicht in der Lage ihm darauf zu antworten und wollte gar nicht wissen was er jetzt von mir hielt. Plötzlich ließ Sheppard seinen Stab fallen und ich war mir sicher, dass er gleich wortlos den Raum verlassen würde, doch das tat er nicht.
John kam auf mich zu und schaute mich erneut fragend an, doch ich erwiderte nicht mehr als ein Lächeln. Wieder trafen sich unsere Blicke, doch diesmal näherte sich sein Gesicht langsam meinem, bis ich seine Lippen auf meinen spürte.
Im ersten Moment war ich total perplex, ließ mich aber dennoch bereitwillig auf diesen Kuss ein. Als er sich wieder von mir löste, war ich diejenige, die ihn jetzt ungläubig ansah. Nicht dass ich es nicht genossen hätte, doch ich begriff es nicht. Hatte er etwa auch etwas für mich übrig und verstand es genauso gut wie ich das zu verbergen? Oder war es doch nur eine Kurzschlusshandlung, die aus dem Augenblick heraus entstand?
Mir schossen auf einmal etliche Fragen durch den Kopf, auf die ich allein wohl keine Antwort fand. Ich hätte John darauf ansprechen sollen, doch ich hatte offensichtlich Angst davor.
"Ich muss los…", war alles was ich sagte, bevor ich ihn dort einfach stehen ließ.
Flashback Ende

Selbst heute ärgere ich mich noch über meine Reaktion. Diese Situation war so schön und schwierig zugleich, doch damit hatte sich die Angelegenheit natürlich nicht erledigt. Es wär auch viel zu leicht gewesen, mal eben vor seinen Problemen davonzulaufen…

Flashback: Ich lief gezielt zu meinem Quartier und war froh, als sich die Tür hinter mir geschlossen hatte. Was hatte ich mir bloß dabei gedacht? Man küsst seinen Vorgesetzten nicht! sagte ich zu mir selbst.
Ich sprang erstmal unter die Dusche, doch auch das half mir nicht meinen Kopf frei zu kriegen. Je mehr ich nachgrübelte, desto weniger kapierte ich das alles. Innerlich hoffte ich, dass John einfach hier auftauchen würde, doch diesen Wunsch verwarf ich sofort wieder. Mittlerweile war es kurz vor Mitternacht, doch ich war viel zu aufgewühlt, um schlafen zu gehen, also nahm ich mir meinen I-Pod und hoffte, dass ich mithilfe der Musik endlich abschalten konnte…
Auf einmal tippte mir jemand auf die Schulter, was mich regelrecht zusammenzucken ließ. Vor mir stand doch tatsächlich John.
"Sind Sie verrückt mich so zu erschrecken?", fragte ich vorwurfsvoll.
"Tut mir leid, aber Sie haben nicht auf das Türsignal reagiert", verteidigte er sich.
"Seien Sie lieber froh, dass ich Sie nicht für einen Eindringling gehalten hab", erwiderte ich. "Was machen sie eigentlich um diese Uhrzeit hier?"
"Ich glaub, Sie sind mir noch eine Erklärung schuldig", sagte er.
"Ich Ihnen? Wohl eher Sie mir", meinte ich energisch.
"Von mir aus auch wir uns gegenseitig. Wieso sind Sie einfach abgehauen?" wollte er wissen.
"Was glauben Sie wohl warum - Sie sind doch derjenige, der mich so überrumpelt hat."
"Darf ich?" fragte er und deutete auf das Bett. Ich nickte und er setzte sich neben mich.
"Das war wirklich nicht meine Absicht."
"Mehr fällt Ihnen dazu nicht ein?", hakte ich nach.
"Wie wär's, wenn Sie mir erstmal erzählen, wieso Sie beim Training überhaupt so abwesend waren." Ich wich seinem Blick aus, denn ich fühlte mich ertappt und hatte keine Ahnung, was ich dazu sagen sollte.
John blieb das natürlich nicht verborgen und er hob sanft mein Kinn an, so dass ich ihn ansehen musste.
"Also was war nun der Grund dafür?" Jetzt konnte ich wohl keinen großen Bogen mehr um die Wahrheit machen - ich sah ihn an und sagte: "Sie sind schuld daran."
Eine Weile herrschte Stille - "Das sollte aber kein Vorwurf sein", ergänzte ich und vertraute darauf, dass das die Situation wieder auflockerte.
"Das hab ich auch nicht als solchen aufgefasst", antwortete Sheppard. Er griff nach meiner Hand und hielt sie fest, wobei er mich lächelnd ansah.
"Ich fand das vorhin sehr schön mit dir." Kaum hatte er das zu mir gesagt, stand er auf und ließ mich mit den Worten "Gute Nacht" allein zurück. Jetzt war ich endgültig total durcheinander.
Flashback Ende

Der Besuch von John hatte mich komplett aus der Bahn geworfen. Mir war längst klar, dass ich mehr für ihn empfand, doch jetzt sah es danach aus, als ob ich ihm auch nicht gleichgültig sei.
Wieso hätte er sonst sagen sollen, dass es ihm gefallen hat? Dafür gab es eigentlich keine andere Erklärung. Mir blieb also nichts weiter übrig, als erstmal abzuwarten, ob er sich mir gegenüber irgendwie dazu äußert…

Flashback: In den nächsten Tagen wartete ich darauf jedoch vergeblich. Wir waren zwar gemeinsam auf Missionen unterwegs, doch John ließ sich natürlich nichts anmerken. Ich verhielt mich ebenso diszipliniert - immerhin stand ich unter seinem Kommando und dabei wurde mir wieder schmerzlich bewusst, dass es für uns sowieso keine Zukunft gab.
Ich wusste zwar nicht mal was in Sheppard vorging, aber das war in Anbetracht der Sachlage sowieso egal. Kurz bevor unser Einsatz beendet war, tauchten ganz plötzlich und unerwartet Wraith auf. Rodney war der Weg zum Stargate versperrt und Ronon sowie Teyla standen unter Beschuss.
"Helfen Sie McKay, ich geb Ihnen Deckung", wies mich John an. Als ich fast bei Dr. McKay angekommen war, wurde Sheppard jedoch auf einmal von einem Blaster getroffen und fiel regungslos zu Boden.
Schlagartig drehte ich mich um und feuerte auf den Wraith, der den Schuss zuvor abgegeben hatte, rannte dann zurück zu John und rief Rodney zu Atlantis anzuwählen. Aufgrund der Energieladung, die ihn erfasst hatte, war sein Körper kurzzeitig gelähmt - ich kniete mich zu ihm und meinte "Das wird schon wieder".
Er nickte bloß und zwang sich dabei zu einem minimalen Lächeln. Mittlerweile hatte sich auch das Wurmloch aufgebaut und McKay sowie Teyla liefen auf direktem Weg hindurch, während mich Ronon dabei unterstützte Sheppard auf die Beine zu helfen.
Wieder zurück auf Atlantis, ging es direkt zur Einsatzbesprechung, um Dr. Weir alle Einzelheiten zu berichten. Nachdem das erledigt war, zog ich mich in mein kleines Reich zurück und ließ die Mission noch mal Revue passieren - ich war wirklich froh, dass Sheppard nichts weiter passiert war…
Flashback Ende

Walk on the wild side… Teil 2
Fkashback: Erschöpft lag ich in meinem Bett, doch ich kam partout nicht zur Ruhe, also stand ich auf und beschloss kurz frische Luft zu schnappen… Es war zwar relativ kühl, aber es tat gut sich ein wenig die Beine zu vertreten... Ich stand gedankenverloren an einer Balustrade gelehnt, bis ich auf einmal eine Stimme vernahm.
"Kannst Du auch nicht schlafen?" Ich drehte mich um und hinter mir stand kein geringerer als der Colonel.
"Ich hab irgendwie kein Auge zugekriegt, obwohl ich total müde bin", antwortete ich. Dabei fiel mir auf, dass er mich erneut geduzt hatte, was unserem Gespräch etwas Persönliches verlieh. Wir unterhielten uns über die letzten Tage und die damit verbundenen Ereignisse, allerdings kam keine Rede auf den Kuss oder seinen damit verbundenen Besuch bei mir und ansprechen wollte ich ihn darauf auch nicht.
Wahrscheinlich musste er in all das für sich selbst erstmal Ordnung bringen - das redete ich mir zumindest ein. Mittlerweile ging die niedrige Temperatur nicht mehr ganz spurlos an mir vorbei und mir war ziemlich kalt.
"Du frierst ja", stellte John überraschend fest.
"Ich hätte mich wohl dicker anziehen sollen", sagte ich zitternd. Ohne eine Sekunde zu zögern, zog er seine Jacke aus und legte sie mir um.
"Danke das ist sehr lieb von Dir", erwiderte ich, wobei mir auffiel, dass auch ich inzwischen Du zu ihm sagte, wogegen er scheinbar nichts einzuwenden hatte. Irgendwie wurde mir aber trotz Jacke nicht wärmer, was von meinem Gegenüber nicht lang unbemerkt blieb und ich wollte schon vorschlagen wieder rein zu gehen, als John mich ganz unerwartet zu sich zog.
"Ist das besser so?" erkundigte er sich.
"Das ist sogar viel besser", meinte ich. Ich empfand es als sehr schön in seinen Armen und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln - dass dieses im Gegenzug mit einem zärtlichen Kuss belohnt wird, hätte ich sicherlich nicht erwartet. Als sich unsere Lippen trafen, war es wieder da - dieses Kribbeln im Bauch und das Gefühl von Geborgenheit. Ich genoss ihn ausgiebig diesen Moment, doch nichts hält für ewig. Als er sich wieder von mir löste, sah ich ihn mit großen Augen an, doch John blieb undurchschaubar.
"Wir sollten besser schlafen gehen", sagte er zu mir.
"Ist das alles was Dir dazu einfällt?" fragte ich verständnislos.
"Was meinst Du?" wollte er wissen.
"Die Frage war hoffentlich nicht ernst gemeint", erwiderte ich. "Nach dem ersten Kuss kommst Du zu mir, lässt mich dann einfach stehen und küsst mich jetzt ungeniert wieder. Erklär mir das bitte mal", forderte ich ihn auf.
Er sah bedrückt nach unten. "Ich wünschte das könnte ich, aber ich weiß selbst nicht, was mit mir los ist", entgegnete er.
"Ich mag es nicht, wenn man mit mir spielt", sagte ich energisch. Ich warf ihm seine Jacke zu und rannte weg, denn ich wollte auf keinen Fall, dass er meine Tränen sieht…
Flashback Ende

Ich weiß noch genau, wie traurig und verletzt ich damals war. Ich lag die ganze Nacht wach und suchte vergeblich nach dem Grund für sein Verhalten. Wollte er etwa doch nur seinen Spaß und ich passte zufällig genau in sein Beuteschema? Oder war er ganz einfach zu feige sich seine Gefühle einzugestehen?
Es gab unzählige Möglichkeiten, doch woran es genau lag, wusste letztlich nur John allein…

Flashback: In den nächsten Tagen bzw. Wochen ging ich John so gut es ging aus dem Weg. Seinen Versuch auf mich zuzugehen, blockte ich allerdings ab - er sollte merken, dass seine Art mir gegenüber alles andere als okay war. Wahrscheinlich wusste er das schon längst, aber ich ließ ihn trotzdem zappeln, denn meiner Ansicht nach hatte er eine kleine Lektion verdient.
Trotz unserer Differenzen ließ es sich natürlich nicht vermeiden, dass wir immer wieder aufeinander trafen - schließlich waren wir Teil des gleichen Teams und somit gemeinsam für Missionen eingeteilt -> unser Einsatz auf P3X-677 verlief zunächst planmäßig, doch dann gerieten wir in einen Hinterhalt. Man hatte uns komplett umzingelt - lediglich Ronon war es rechtzeitig gelungen, sich in Sicherheit zu bringen. Ich war davon überzeugt, dass er sich versteckt hielt, um uns im Notfall zu helfen, doch die Angreifer waren eindeutig in der Überzahl. Sheppard, McKay, Major Lorne und ich waren grad im Begriff unsere Waffen niederzulegen, als es in unmittelbarer Nähe zu einer leichten Explosion kam. Dieses Ablenkungsmanöver war unsere Chance - wir zogen unsere Handwaffen und setzten die Fremden durch gezielte Betäubungsschüsse außer Gefecht. Trotz unserer überraschenden Gegenwehr blieben wir dennoch in der Minderheit und plötzlich durchfuhr meinen Arm ein heftiger Schmerz und ich brach zusammen. Das einzige was ich noch mitbekam war, wie John meinen Namen rief - dann wurde es ganz still…

Als ich langsam wieder zu mir kam, befand ich mich auf der Krankenstation - ich war mit irgendwelchen Apparaten verkabelt und hing an einem Tropf. Mühsam öffnete ich die Augen und sah Dr. Beckett vor mir.
"Wie schön, Sie sind wach. Wie fühlen Sie sich?"
"Ehrlich gesagt ging`s mir schon mal besser", antwortete ich.
"Das glaub ich Ihnen gern", sagte Carson. "Das ist auch nicht verwunderlich so kurz nach einer Schussverletzung." Ich sah ihn erstaunt an. "Sie hatten Glück, dass es sich dabei lediglich um einen Streifschuss handelte und Sie dank ihrer Kollegen schnell versorgt waren, allerdings waren Sie ziemlich lang bewusstlos."
"Das erklärt dann wohl auch meinen Filmriss", meinte ich.
"Sie sind hier in guten Händen und der Colonel hat pausenlos an ihrem Bett gewacht", sagte Beckett.
"Sheppard war die ganze Zeit hier?" fragte ich verwundert.
"Das war er in der Tat - er ist keinen Moment von Ihrer Seite gewichen. Sie sollten etwas schlafen - Sie müssen sich noch schonen." Mit diesen Worten verschwand Carson. Wie sollte ich mich bitte ausruhen, nachdem was er mir grad erzählt hat, fragte ich mich. John hatte scheinbar die ganze Nacht bei mir verbracht, doch irgendwie passte das alles nicht zusammen. Ich war total verwirrt, aber auch geschmeichelt und dennoch nicht sicher, ob ich ihn überhaupt sehen wollte, nachdem was zuvor war…
Genau diese Situation trat jedoch am Tag darauf ein - Beckett kam zu mir und meinte: "Sie haben Besuch - Colonel Sheppard wartet draußen."
"Schicken Sie ihn wieder weg", bat ich Carson.
"Ich soll was?" fragte der Doktor ungläubig. "Sind Sie sicher?"
"Das bin ich", garantierte ich ihm, "ich will im Moment niemanden sehen. Sie haben doch selbst gesagt, dass ich noch Ruhe brauch."
"Dann muss ich ihm das jetzt wohl irgendwie beibringen", sagte Beckett und ging raus zu Sheppard… Mein Zustand besserte sich stetig und der Doc war optimistisch, mich am Tag darauf entlassen zu können. Ich war froh darüber, vor allem aufgrund der Tatsache, dass ich hier nur schlecht schlief.
Wieder lag ich unruhig im Krankenbett, als ich auf einmal Schritte hörte. Wer zum Kuckuck sollte um diese Zeit noch hier unterwegs sein? Die Antwort auf die Frage bekam ich prompt - plötzlich stand nämlich Sheppard vor mir.
"Was willst Du hier?" erkundigte ich mich.
"Nenn` es meinetwegen nächtliche Entführung", grinste er. Ich sah ihn entgeistert an. "Das ist doch jetzt hoffentlich nicht Dein Ernst."
"Ich mach` keine Scherze", antwortete er entschieden. "Vertrau mir einfach - wenigstens dieses eine Mal." Er sah mich erwartungsvoll an und irgendwie konnte ich nicht anders, als mich seinem Wunsch zu beugen.
"Ich komm schon freiwillig mit", sagte ich, "aber wo krieg ich jetzt was zum anziehen her?"
"Nichts leichter als das", meinte er, und hielt mir etwas von meinen Klamotten hin.
"Du hast wohl an alles gedacht?", fragte ich schmunzelnd.
"Ich bin bloß gut vorbereitet."
"Wärst Du so lieb und drehst Dich kurz um?" Ich zog mich also schnell um und war gespannt, was er vorhatte.
"Hast Du Dir auch überlegt, was passiert, wenn das jemand mitbekommt?", wollte ich wissen.
"Wenn ich ehrlich bin, hab ich diesen Fall gar nicht bedacht", gab er zu. "Uns sollte also besser keiner erwischen…"

John nahm mich an der Hand und lief mit mir nach draußen - er führte mich zu einer der Veranden und bat mich kurz davor die Augen zu schließen.
"Was soll das denn werden?"
"Lass Dich einfach überraschen." Ich klammerte mich an ihm fest, denn ich hatte keinen blassen Schimmer, was er im Schilde führte. "Jetzt kannst Du die Augen wieder aufmachen" - was ich dann sah, war einfach unglaublich. Er hatte eine Art kleine Wohlfühloase gezaubert und zusätzlich überall Kerzen aufgestellt.
"Du bist wahnsinnig, John", sagte ich überwältigt.
"Wahnsinnig verrückt nach Dir", antwortete er. Ich sah ihn erstaunt an, während er sich hinsetzte und mich mit sich zog.
"Sag das noch mal", drängte ich ihn.
"Ich bin verrückt nach Dir", wiederholte er seinen Satz. "Ich war so ein Idiot Neely", gab er offen zu. "Seit unserem ersten Kuss krieg ich Dich nicht mehr aus meinem Kopf und ich Trottel lass Dich einfach stehen." Ich hörte ihm aufmerksam zu und konnte kaum glauben, was er mir hier grad offenbarte.
"Als Du verletzt wurdest, hatte ich eine Wahnsinnsangst um Dich. Ich saß die ganze Nacht an Deinem Bett und kam mir so unglaublich hilflos vor. Ich hab mich ständig gefragt, ob ich etwas falsch gemacht hab oder wie es überhaupt dazu kam", sagte er verzweifelt.
"Es war nicht Deine Schuld, unterbrach ich ihn, also hör auf damit. Die Sache ist glimpflich ausgegangen und mir geht`s wieder gut", redete ich auf ihn ein. Bevor er sich allerdings erneut Vorwürfe machen konnte, küsste ich ihn einfach, was liebevoll von ihm erwidert wurde.
"Ich hab auch die ganze Zeit an Dich gedacht", lächelte ich ihn an. "Ich hab ständig versucht meine Gefühle zu unterdrücken, weil ich überzeugt war, dass eine Bindung zwischen uns vollkommen aussichtslos ist - geschafft hab ich es dennoch nicht."
"Offiziell mag das nicht erlaubt sein, aber ich hab mich in Dich verliebt, Neely und mich hindert sicher keinerlei Vorschrift daran mit Dir zusammen zu sein."
"Du weißt gar nicht, wie glücklich Du mich machst", sagte ich.
"Doch das weiß ich - Du tust schließlich das gleiche mit mir." Ich kuschelte mich ganz eng an ihn und wir beobachteten gemeinsam die Sterne. Wir vergaßen alles um uns herum, dabei scheinbar auch die Zeit, denn so langsam wurde es hell. Ich sah John panisch an.
"Ich muss schleunigst zurück, bevor doch noch jemandem auffällt, dass ich weg war."
"Du hast Recht, auch wenn ich Dich nur ungern gehen lasse."
"Carson hat gemeint, dass ich heut sowieso entlassen werde." Dieser Satz zauberte sofort ein Lächeln in Sheppards Gesicht. John beseitigte schnell alle Spuren unseres kleinen Ausflugs und half mir dann hoch. Scheinbar stand ich etwas zu schnell auf, denn mir wurde kurz schwarz vor Augen, doch John fing mich geistesgegenwärtig auf.
"Alles okay mit Dir? Du bist auf einmal ganz blass", meinte er besorgt.
"Es geht schon - mein Kreislauf spielt bloß noch nicht ganz mit."
"Das ist doch kein Wunder - Du hast die letzten Tage ausschließlich liegend verbracht. Komm her und halt Dich fest - ich trag Dich." Widerstandslos legte ich meine Arme um ihn und John hob mich sachte hoch.

Auf der Krankenstation angelangt, legte er mich vorsichtig in mein Bett und deckte mich fürsorglich zu. Grad noch rechtzeitig, wie wir feststellten, denn kaum war ich wieder an meinem Platz, tauchte auch schon Dr. Beckett auf.
"Wie ich sehe werden Sie gut umsorgt", lächelte er.
"Ich war der Meinung, dass ich lang genug ausgespannt hab", klärte ich den Doktor auf.
"Ich muss Sie trotzdem bitten draußen zu warten", forderte er Sheppard auf. "Nach den abschließenden Tests können Sie sie von mir aus mitnehmen." "Ich bin gleich wieder da", sagte John lächelnd. Ich hielt ihn noch kurz fest.
"Dankeschön für das Kidnapping heut Nacht", flüsterte ich ihm in's Ohr.
"War mir ein Vergnügen", entgegnete er daraufhin und ging raus. Carson untersuchte mich noch kurz und erklärte mich für gesund, wenn auch noch nicht für arbeitstauglich.
"Seien Sie die nächsten Tage aber vorsichtig, der Arm darf noch nicht wieder voll belastet werden."
"Ich pass schon auf", versprach ich ihm und lief glücklich zu John, der mich ganz unüberlegt in den Arm nahm.
"Das war ganz schön fahrlässig, Colonel", zog ich ihn auf, obwohl ich selbst wusste, dass niemand in der Nähe war.
"Ich bring Dich erstmal in Dein Quartier und bleib noch etwas bei Dir, wenn Du willst."
"Da fragst Du noch? Klar will ich das - ich bin doch froh, wenn Du bei mir bist. Außerdem wird das zukünftig einer der wenigen Orte sein, an dem wir uns privat bzw. ungestört treffen können."
"Damit liegst Du nicht ganz falsch - wir sollten unsere Beziehung zumindest vorerst besser geheim halten…"
Flashback Ende

John und ich hatten tatsächlich zueinander gefunden, doch ein Manko blieb - niemand durfte etwas davon wissen. Doch dieser Umstand war mir egal gewesen, schließlich war ich bis über beide Ohren verliebt. Die nächsten Tage waren für mich allerdings verdammt hart - während John auf Expeditionen unterwegs war, saß ich dagegen ziemlich untätig auf Atlantis rum. Mir fiel langsam aber sicher die Decke auf den Kopf, doch der Heilungsprozess ließ sich auch durch meine Ungeduld nicht beschleunigen. Selbst Dr. Zelenkas lieb gemeinter Versuch, mir die Zeit zu vertreiben, indem er mich in seinen Aufgabenbereich mit einbezog, half nur geringfügig… Nachdem ich erneut bei Dr. Beckett war und er mich wieder für einsatzfähig befand, führte mich mein erster Weg direkt zu Teyla.

Flashback: "Hätten Sie eventuell Zeit mit mir zu trainieren?", fragte ich sie.
"Hallo Neely", begrüßte sie mich. "Dürfen Sie das denn schon?"
"Ich war grad bei Carson und er hat gesagt, dass ich wieder voll belastbar bin."
"Wenn das so ist, dann lassen Sie uns gehen", antwortete sie. Ich folgte ihr in den Trainingsraum, wo wir unser übliches Programm vollzogen, wenn auch mit gewisser Vorsicht. Scheinbar wollte Teyla auf Nummer sicher gehen, dass ich mich nicht versehentlich an meinem grad erst verheilten Arm verletzte. Der Sport tat mir richtig gut, doch ich war viel zu schnell ausgepowert.
"Wenn Sie wollen, treffen wir uns gleich morgen wieder", schlug Teyla vor. "Sie sollten nichts überstürzen und nicht zuviel auf einmal wollen."
"Sie haben recht", gab ich zu, auch wenn ich lieber früher als später wieder topfit wär.
"Das wird schon", ermunterte sie mich. "Aber Sie dürfen nichts erzwingen." Ich war überrascht, wie sehr die Zwangspause meine Kondition beeinträchtigt hatte, doch ich tat alles dafür das schleunigst zu ändern. Ich trainierte fortan täglich um wieder in Form zu kommen, schließlich wollte ich möglichst bald wieder an Reisen durch das Gate teilnehmen… Ich joggte grad eine Runde, als mir John über den Weg lief.
"Meinst Du nicht, dass Du es ein wenig übertreibst?", fragte er mich.
"Ich bin bloß ehrgeizig", verteidigte ich mich. "Außerdem muss ich leistungsfähig genug sein, bevor ich wieder mit auf Mission kann. Diese Bedingung hat mir Dr. Weir nun mal gestellt und die will ich so schnell wie möglich erfüllen."
"Sie hat zwar vorausgesetzt, dass Du topfit sein musst, aber keiner verlangt, dass Du Dich völlig verausgabst", sagte er dynamisch.
"Vielleicht hab ich mir wirklich zuviel zugemutet", erkannte ich an. "Was hältst Du davon, wenn Du ab jetzt mit mir trainierst?", schlug ich vor. "Dann hast Du ein Auge auf mich und berichtest Elizabeth gleich nebenbei von meinen Fortschritten."
"Ganz schön clever", schmunzelte er.
"War das etwa ein ja?", wollte ich wissen.
"Du weißt doch selbst, dass ich Deiner Idee grad zugestimmt hab", lächelte er. "Nicht weglaufen. Ich bin gleich wieder da… Lust auf eine Runde?" fragte mich John und hielt mir die Kampfstöcke hin.
"Klar hab ich Lust", antwortete ich.
"Dann komm mit." Er nahm meine Hand und lief mit mir zu einer Plattform, wo er fleißig mit mir übte, auch wenn er es langsam anging. Ich hielt mich auch brav an das Tempo, was er vorgab - er meinte es schließlich nur gut mit mir. Sein Einfall zur Abwechslung mal draußen Sport zu treiben bewährte sich auch, bis plötzlich ein Regenschauer über uns herein brach. Innerhalb weniger Sekunden waren wir klitschnass und kamen mit entsprechend durchnässter Kleidung in der Stadt an, wobei uns Dr. McKay begegnete.
"Sie hätten durchaus auch hier duschen können", sagte er schadenfroh.
"Typisch Rodney - amüsiert sich auf Kosten anderer", sagte Sheppard verärgert.
"Lass ihm doch seinen Spaß", entgegnete ich. Er hätte ihm sicher gern die Meinung gesagt, doch McKay hatte sich schon aus dem Staub gemacht. "Ich geh mir mal etwas Trockenes anziehen", meinte ich, doch John hielt mich fest. Ohne zu fragen zog er mich mit in sein Quartier, was ich ohne weiteres zuließ. Nachdem er die Tür verriegelt hatte, kam er auf mich zu und küsste mich leidenschaftlich. Ich ließ mich bereitwillig darauf ein und genoss seine Zärtlichkeiten ausgiebig - allein schon weil diese Momente viel zu selten waren. Wie von selbst wanderten Johns Hände unter mein Top, um mich im nächsten Augenblick davon zu befreien. Er strich mir sanft über den Rücken, während er seine Küsse gekonnt fortsetzte. Fast schon selbstverständlich zog auch ich ihm sein Shirt aus und ließ meine Finger über seinen Oberkörper gleiten. Irgendwann lagen dann unsere ganzen nassen Klamotten verstreut auf dem Boden und wir in seinem Bett,, wobei es zwischen uns gewaltig knisterte. Was dann geschah, muss ich wohl kaum weiter erläutern…
Flashback Ende

Ich erinner` mich noch genau daran - zu diesem Zeitpunkt war ich unendlich glücklich und vergaß dabei sogar, dass ich noch immer nicht im Einsatz war. Dieser Umstand nagte an mir und das fiel auch John auf, woraufhin er mir versprach, schnellst möglich mit Elizabeth zu reden, um sie zu bitten, mich wieder zum Dienst antreten zu lassen. Zufrieden kuschelte ich mich an ihn und verbrachte die ganze Nacht bei ihm, wobei wir ausnahmsweise sogar jegliches Risiko außer Acht ließen. Zwei weitere Tage vergingen, die ich ausschließlich auf Atlantis verbrachte, doch dann durfte ich endlich wieder mit auf Mission. Was dann allerdings während dieser Expedition vorfiel, entwickelte sich für mich persönlich zum absoluten Höllentrip…

Walk on the wild side… Teil 3
Flashback:
Lieutenant Miller hatte einen Kommunikationscode von den mit der Erde verbündeten Genii aufgefangen und Dr. Weir entschied sich spontan Sheppards Team darauf anzusetzen.
Wir machten uns also auf den Weg zu diesem abgelegenen Planeten, doch irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl dabei. Wie sich kurz darauf herausstellte, hatte mich mein Instinkt nicht getrügt - das dort vereinbarte Treffen erwies sich als getürkt. Während McKay umgehend Atlantis anwählte, waren Ronon, John und ich damit beschäftigt, das auf uns errichtete Feuer zu erwidern. Als sich das Wurmloch etabliert hatte, gab Teyla per Funk durch, dass wir unter Beschuss stehen und sofort zurückkehren.
Rodney lief als erstes hindurch, gefolgt von Ronon und Teyla - als John und ich fast das Tor erreicht hatten, wurde er jedoch plötzlich schlagartig davon weggerissen. Geistesgegenwärtig drehte ich mich um und lief zu ihm, um zu sehen was passiert war, doch statt mich helfen zu lassen, schickte er mich weg.
"Ich geh nicht ohne Dich", sagte ich verzweifelt.
"Du musst - das ist eine Falle", sagte er energisch.
"Ich kann nicht", meinte ich.
"Doch Du kannst - lauf endlich, das ist ein Befehl!" Ich sah ihn an und war den Tränen nah.
"Ich liebe Dich", rief ich ihm noch zu, bevor auch ich durch das Gate verschwand. Auf Atlantis angelangt, schloss es sich direkt hinter mir, was natürlich Fragen mit sich zog.
"Wo ist Colonel Sheppard?", wollte Dr. Weir wissen.
"Man hat ihn gefangen genommen", antwortete ich.
"Wie bitte?", fragte Elizabeth ungläubig.
"Das war alles nur inszeniert", sagte ich wütend. "Man hat uns absichtlich dorthin gelockt."
"Ich glaub ich weiß auch, wer dahinter steckt", mischte sich Ronon ein. "Diese Aktion spricht doch wohl eindeutig für Kolya."
"Ist das nicht der Kerl, der aus der Führungsspitze seines Volkes verbannt wurde?" hakte ich nach.
"Genau den meine ich", bestätigte Ronon.
"Was hat er bloß vor?", dachte ich laut. "Ich hab keine Ahnung, aber gute Absichten hat er bestimmt nicht." Uns blieb vorerst also nichts anderes übrig als abzuwarten…

Etwa eine Stunde später wurden wir endlich angefunkt und Ronons Befürchtungen bestätigt: Tatsächlich steckte Kolya dahinter. Wie sich im Lauf des Gesprächs herausstellte, hatte er eine Splittergruppe gegründet, durch die es ihm überhaupt erst möglich war unser Team anzugreifen.
Mittlerweile war auch Ladon Radim auf Atlantis eingetroffen. Aufgrund der Annahme, dass Kolya mit Sheppards Entführung zu tun hatte, nahm Elizabeth Kontakt zum neuen Führer der Genii auf, um ihn um Hilfe zu bitten.
Radim erklärte sich sofort dazu bereit, uns bei der Befreiung des Colonels zu unterstützen. Es stellte sich jedoch immer noch die Frage, worauf Kolya eigentlich aus war, doch die Antwort ließ nicht lang auf sich warten. Inzwischen hatte er Dr. Weir erneut kontaktiert und seine Forderungen gestellt -> man solle ihm Ladon ausliefern, damit er ihn von einem gefangenen Wraith töten lassen kann - andernfalls muss Sheppard sterben.
Ich starrte entsetzt auf den Bildschirm, auf dem eben noch John zu sehen war. Bevor Elizabeth allerdings zu Wort kam, kehrte der Suchtrupp vom besagten Planeten zurück.
"Konnten Sie etwas vor Ort ausrichten?", fragte sie.
"Wir haben nichts gefunden", antwortete Johnson. "Sie müssen Sheppard woanders hingebracht haben."
"Danke Major", sagte sie geknickt. Mir war bewusst, dass sie diese Erpressung in ein moralisches Dilemma stürzt - als Vertreter der Erde war sie dazu verpflichtet nicht mit Terroristen zu verhandeln - dass sie damit Johns Leben riskierte, belastete sie umso mehr.
Nach einer dreiviertel Stunde war die Bedenkzeit um und Kolya meldete sich erneut, um zu erfahren, wie sich Dr. Weir entschieden hatte.
"Tut mir leid, aber wir werden nicht auf Ihre Forderungen eingehen", erklärte sie ihm.
"Vielleicht sollte ich Ihnen besser zeigen, dass ich es ernst meine", erwiderte er. Er ging zur Seite, so dass John zu sehen war - er war geknebelt und gefesselt. Ein Trupp Genii kam mit dem Wraith dazu, den sie dort in einem Verlies festhielten.
"Nimm ihm die Ketten ab", befahl Kolya und sah dann die Kreatur an.
"Er gehört Dir" - kaum hatte er das gesagt, begann der Wraith sich unverzüglich an Sheppard zu nähren. Mit den Worten "Das ist genug" unterbrach Kolya den Prozess wieder. "Vielleicht denken Sie jetzt noch mal über Ihre Antwort nach", sagte er hämisch. "Ich melde mich in einer halben Stunde wieder."
Für eine Weile herrschte Stille, bis Elizabeth die Crew anwies, mit allen Mitteln in Erfahrung zu bringen, wo sich Colonel Sheppard befand. Uns blieb nicht viel Zeit das herauszufinden, bevor sich Kolya erneut darauf berief, ihm Radim zu übergeben. Das Team gab sein Bestes, um seinen Standort zu bestimmen, doch dreißig Minuten reichten grad mal aus, um zwei der in Frage kommenden Planeten abzusuchen. Nachdem die Frist verstrichen war, nahm Kolya wieder Verbindung zu uns auf.
"Haben Sie Ihre Meinung derweil geändert?", wollte er wissen.
"Ich bleibe dabei", sagte sie bestimmt. "Wir lassen uns auf keinerlei terroristische Akte ein."
"Wenn das Ihr letztes Wort ist, wünsche ich Ihnen gute Unterhaltung beim zweiten Gang." Er ließ den Wraith erneut auf Sheppard los, wenn auch nur kurz, doch auf Dauer ging das nicht gut.
"Ich gebe Ihnen eine weitere Chance Dr. Weir", meinte er zynisch. "Noch sind Sie in der Lage sein Leben zu retten." Es war qualvoll mit ansehen zu müssen, wie dieses Biest ihm seine Lebensenergie aussaugte und das war für mich eindeutig zuviel.
"Das können Sie nicht zulassen", sagte ich aufgebracht.
"Mir bleibt keine andere Wahl", sagte Elizabeth bedrückt. "Unsere einzige Option besteht darin ihn zu finden, bevor es zu spät ist", erklärte sie mir. "Ist Ihnen eigentlich klar, dass Sie damit sein Todesurteil aussprechen?", fuhr ich sie an. "Sie opfern sein Leben, um Ladon zu verschonen - als ob es das wert ist", schrie ich und verließ den Raum.

In meinem Quartier ließ ich mich weinend aufs Bett fallen. Wieso tat sie das? fragte ich mich. Sie konnte doch nicht bewilligen, dass der Wraith ihn einfach umbringt, doch ich war machtlos. Dr. Weir hatte das Sagen und fällte somit auch das Urteil. Plötzlich ertönte das Türsignal.
"Ich bin`s, Ronon, darf ich reinkommen?" Ich kam seiner Bitte, wenn auch etwas widerwillig, nach - ggf. war es sogar besser, dass ich jetzt nicht allein war.
"Hat sich Kolya schon wieder gemeldet?"
"Noch nicht, aber das wird er sicher bald. Ich verstehe, dass Sie wütend sind, dennoch war das etwas heftig eben", sagte er.
"Ich hab bloß meine Meinung gesagt und daran ist wohl kaum etwas falsch", verteidigte ich mich.
"Das ist richtig, aber Sie haben ziemlich emotional gehandelt - etwas zu sehr, wenn Sie mich fragen." Ich sah ihn verzweifelt an, wobei erneut Tränen über mein Gesicht liefen.
"Sie weinen ja", stellte er überrascht fest und nahm mich ohne groß zu überlegen in den Arm, wobei er beruhigend auf mich einredete. Mir erschien das alles so aussichtslos, sodass ich Ronon, ohne weiter nachzudenken, einfach mein Herz ausschüttete.
Ich erklärte ihm den Grund für meine Reaktion und vertraute ihm an, dass John und ich zusammen waren. Er sah mich erstaunt an und versuchte erneut mir Mut zu machen.
"Wenn Sie ehrlich sind, wissen Sie genauso gut wie ich, dass er das vermutlich, wenn überhaupt, nur noch einmal durchsteht", sagte ich. "John ist stark und hält sicher viel aus, aber das hilft ihm dabei doch auch nicht."
"Ich würde gern behaupten, dass Sie falsch liegen, aber das kann ich nicht."
"Ist schon gut Ronon", meinte ich. "Das weiß ich selbst."
"Ich mach mich mal auf den Rückweg - kommen Sie mit?"
"Nein lieber nicht - Ich kann und will mir diesen Anblick nicht noch mal antun."
"Das kann ich gut nachvollziehen - ich überleg mir eine Entschuldigung für Sie", sagte er verständnisvoll.
"Sie behalten das doch für sich, oder?"
"Ich bewahre Ihr Geheimnis natürlich, das verspreche ich."
"Danke, Ronon", war alles, was ich noch sagen konnte, bevor er verschwand. Kaum war er weg, beschlich mich wieder dieses Gefühl von Hoffnungslosigkeit. John und ich hatten uns doch grad erst unsere Liebe gestanden und jetzt sollte das alles vorbei sein? Zerstört durch Rachsucht, die nicht mal auf uns gerichtet war. Er war nur Mittel zum Zweck und dieser Umstand machte mich noch wütender.
Jeder auf dieser Basis wusste, dass er voraussichtlich keinem weiteren Angriff mehr standhielt, doch niemand unternahm etwas dagegen. Wieso warf Dr. Weir nicht ausnahmsweise mal alle Regeln über Bord? Ihr bester Mann wurde irgendwo da draußen gefoltert, doch sie sah dabei nur tatenlos zu. Ich fühlte mich völlig kraftlos, was wohl mit dazu beitrug, dass ich irgendwann vor Erschöpfung einschlief.

Auf einmal spürte ich, wie jemand an mir rüttelte.
"Wachen Sie auf, Neely!" Ich öffnete die Augen und sah Ronon vor mir.
"Was ist los? Wie spät ist es?", fragte ich hektisch. Ich sah auf die Uhr und stellte fest, dass mehrere Stunden vergangen waren. "Wissen Sie mittlerweile, wo John ist?", wollte ich wissen.
"Sie sollten mitkommen" - mehr sagte er nicht. Wieso beantwortete er nicht einfach meine Frage? Wohin sollte ich ihm überhaupt folgen? Er hätte mir doch sagen können, wenn sie seine Leiche gefunden hätten oder immer noch vergeblich auf der Suche nach ihm sind. Die Wahrheit erfuhr ich sowieso früher oder später und schonend würde sie wahrscheinlich ohnehin nicht ausfallen. Meine Gedanken fuhren Achterbahn und ich konnte nichts mehr wirklich ordnen. "Verraten Sie mir endlich was passiert ist - verdammt noch mal reden Sie mit mir!", forderte ich ihn auf, doch Ronon schwieg. Statt sich mit mir zu unterhalten, packte er mich einfach am Arm und zog mich in einen Raum. Bevor ich allerdings erneut protestieren konnte, hielt er mir einen Finger auf den Mund.
"Seien Sie still und hören Sie auf sich so anzustellen, wies er mich zurecht, drehen Sie sich lieber mal um." Ich kam seiner Aufforderung nach und traute meinen Augen nicht: Vor mir stand Sheppard - gesund und munter.
"Oh mein Gott, John, Du lebst", sagte ich fassungslos und erleichtert zugleich. Ohne zu Zögern lief ich zu ihm und ließ mich in seine Arme fallen, bevor er mich zärtlich küsste.
"Wie ist das möglich?" fragte ich verwundert.
"Die Wraith stecken noch voller Geheimnisse - derjenige, der mir das Leben genommen hat, hat es mir auch wieder geschenkt", sagte er. "Die Details erklär ich Dir später." Ich sah ihn glücklich an und war einfach nur froh, dass ich ihn wieder hatte. Es war unglaublich, dass er ausgerechnet in unserem größten Feind einen Verbündeten gefunden hatte, wenn auch nur für dieses eine Mal, aber das war mir in Anbetracht der Tatsache, dass John unversehrt zurück gekehrt war, auch ziemlich egal. Dank Ronon blieb uns noch etwas Zeit für uns und ich hoffte inständig, dass ich nicht noch mal derart um die Liebe meines Lebens bangen muss…
Flashback Ende

ENDE
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