Pure Energy by Chirocco
Summary: Schritte. Seine Schritte. Rodney lief. Nein, er rannte. Rannte um sein Leben. Keuchender Atem. Rasender Puls. Ein endloser, weißer Tunnel. Und dann... Dann war plötzlich alles verschwunden.
Categories: Stargate Atlantis Characters: John Sheppard, Radek Zelenka, Rodney McKay, Ronon Dex
Genre: Angst, Character Death
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1740 Read: 1890 Published: 14.02.11 Updated: 14.02.11
Story Notes:
Short-Cut: Schritte. Seine Schritte. Rodney lief. Nein, er rannte. Rannte um sein Leben. Keuchender Atem. Rasender Puls. Ein endloser, weißer Tunnel. Und dann... Dann war plötzlich alles verschwunden.
Spoiler: 2. Staffel
Charaktere: McKay, Ronon, Sheppard, Zelenka
Kategorie: Angst, Character Death
Rating: PG-13
Author's Note: -
Widmung: -
Disclaimer: Stargate Atlantis und alle vorkommenden Charaktere sind Eigentum von MGM Television Entertainment.
Feedback: Gerne! Chirocco1@yahoo.de

1. Kapitel 1 by Chirocco

Kapitel 1 by Chirocco
Pure Energy


1. Darkness

Dunkelheit.
Colonel John Sheppard hatte noch nie in einer so vollkommenen Finsternis gestanden.
Das M.A.L.P. hatte zwar angezeigt, dass es hier um Lichtquellen eher schlecht stand, aber so etwas hatte er nun auch wieder nicht erwartet. Nicht einmal die Hand vor Augen konnte man sehen. John tastete den Lauf seiner Waffe ab, bis er den Schalter für die darauf befindliche Lampe fand.
Ein schmaler Lichtkegel in dem der Staub tanzte. Verloren in der Dunkelheit.
Weitere Lichter tauchten neben ihm auf. Sein Team.
Fahl erleuchteten die Lichter die Gesichter ihrer Besitzer.
John zählte instinktiv die Lichter durch. Da fehlte doch Jemand. Verdammt.
"Welcher Idiot von einem Ingenieur hat sich bitte dieses Patent mit den Lampen einfallen lassen?!?", erklang eine Stimme aus dem Nichts. Rodney McKays Stimme.
"Wer bitte bringt einen Schalter so an, dass man ihn nicht findet, wenn man ihn wirklich dringend braucht?!?"
Als wäre der Wutausbruch des Wissenschaftlers ein Kommando gewesen, richteten sich sämtliche Lichtquellen auf Rodney.
Ein leises Klicken. Ein weiterer Lichtkegel suchte seinen Weg durch die Finsternis.
"Hm. Als erstes sollten wir einmal den Lichtschalter finden. Diese Dunkelheit ist ja nicht zum Aushalten." Ohne ein Wort des Dankes machte Rodney einige Schritte in den Raum hinein, blieb jedoch nach wenigen Schritten wieder stehen. Dieser Raum musste riesig sein. Sein Licht verlor sich immer noch im Dunkeln. Rodney fühlte Kälte in seinem Inneren aufsteigen. Panik.
Was, wenn diese Schatten etwas verbargen? Etwas, das lauerte. Etwas, das nur auf sie wartete.
"Vi-vielleicht sollte lieber jemand anderes vorgehen. Ronon? Sheppard?"
Ein amüsiertes Lachen. Ronons Lachen. Irgendwo hinter ihm.
"Daran müssen wir wohl noch arbeiten", sagte Ronon und schlug dem Wissenschaftler aufmunternd auf die Schulter. Die Geste hatte jedoch genau den gegenteiligen Effekt. Rodney fuhr unter Ronons Hand mit einem panischen Schrei zusammen.
Ein Klappern. Rodney hatte vor Schreck die Waffe fallen gelassen. Er schaute zum Boden.
Die Waffe war verschwunden. Verschlungen von der Dunkelheit. Das Licht war erloschen.
"Aha!" Dem Ausruf folgte gleißende Helligkeit.
"Sieht aus, als hätte ich gerade den Lichtschalter gefunden", ertönte Johns Stimme von irgendwo rechts.

2. Into the light

"Erstaunlich. Die Anlage scheint noch so gut wie intakt zu sein", stellte Radek Zelenka überrascht fest. Er war vor wenigen Stunden mit dem Rest des wissenschaftlichen Teams eingetroffen.
"Und? Wissen sie schon, was es ist?", fragte John, der gerade den Raum betreten hatte.
"Nun ja, es scheint sich hier um eine Art Teilchenbeschleuniger zu handeln", beantwortete Rodney schnell die Frage, damit ihm niemand zuvor kommen konnte.
"Eine Waffe gegen die Wraith?", fragte Ronon, der neben John stand und die Wissenschaftler kritisch beäugte Diese Art von Einsätzen gehörte eindeutig ganz und gar nicht zu seinen Favoriten. Hier gab es für ihn nichts zu tun. Zudem fühlte er sich in der Gesellschaft so vieler Gelehrter immer irgendwie fehl am Platz.
"Nein, es handelt sich um ein Gerät zur Erforschung..."
"Von Subatomaren Teilchen", beendete Rodney den Satz, den Radek begonnen hatte, was ihm einen bitterbösen Blick seines Kollegen einbrachte. Dies ignorierend fuhr Rodney mit der Erklärung fort, bis er seinerseits von Radek unterbrochen wurde. Dieser führte den Vortrag nun seinerseits, Rodneys empörten Blick ignorierend, weiter.
Ronon und John warfen sich einen schmunzelnden Blick zu. Sie verstanden zwar weiniger als die Hälfte von dem, was Radek und Rodney ihnen zu erklären versuchten, aber es war immer wieder amüsant, das Konkurrenzgehabe der beiden Wissenschaftler zu beobachten. Auch die anderen Forscher hatten einer nach dem anderen die Arbeit niedergelegt und beobachteten nun teils schmunzelnd, teils breit grinsend, wie die Beiden versuchten, sich gegenseitig die Show zu stehlen.
"...scheint den Bewohner dieses Planeten diese Forschung extrem wichtig gewesen zu sein", beendete Rodney den Vortrag.
"Wie kommen Sie darauf?", fragte John, der bei Rodneys letztem Satz hellhörig geworden war.
"Nun ja, wie es scheint, haben die Bewohner dieser Welt fast ihre gesamten Ressourcen in diese Anlage gesteckt."
"Dieser Beschleuniger ist wesentlich fortschrittlicher als die bei uns auf der Erde", fügte Rodney noch schnell hinzu.
"Irgendetwas müssen sie entdeckt haben. Etwas, das es ihnen wert war, alles was sie hatten, in seine Erforschung zu investieren", meldete sich nun wieder Radek zu Wort.
"Leider wurden alle Forschungsergebnisse gründlich gelöscht."
"Wer auch immer hier geforscht hatte, wollte wohl sicher gehen, dass niemand die Experimente nachvollziehen kann."
"Aber Sie können trotzdem herausfinden, was die hier entdeckt haben." Das war mehr eine Feststellung als eine Frage, die John in den Raum warf, nachdem Rodney geendet hatte. Er kannte seine Genies. Und er hatte vollstes Vertrauen in ihre Fähigkeiten.
"Nun ja, geben Sie uns noch ein bisschen Zeit die Maschinen und Messgeräte besser zu verstehen..."
"Dann können wir den Versuch einfach wiederholen", beendete Rodney den Satz seines Kollegen.

~


Ein bisschen später hallten allarmierende Rufe durch die Flure der unterirdischen Forschungsstation. Der Schall bahnte sich seinen Weg durch den Komplex. Durch den Schlafraum, den John und Ronon gefunden hatten. An die Ohren der beiden, die auch im Schlaf immer wach waren.
Sofort saßen sie senkrecht in ihren Betten. Die Waffe im Anschlag. Bereit das Leben ihres Teams mit dem ihren zu verteidigen.
Dann platze auch schon Rodney aufgeregt gestikulierend herein.
"Wir - haben - es - geschafft!", japste der Wissenschafter.
"Dank meinem genialen Köpfchen ist es uns gelungen, die Anlage wieder voll funktionstüchtig zu machen."
Als von den beiden Angesprochenen keine Reaktion kam fuhr Rodney leicht verunsichert fort: "Ich dachte es würde Sie vielleicht interessieren. Radek und das Team checken noch einmal alles durch und dann steht einer Wiederholung des Experiments quasi nichts mehr im Wege."

~


"Ich habe gehört, hier gibt's gleich was interessantes zu sehen", sagte John, während er gemeinsam mit Ronon und Rodney das Labor betrat.
"Nun, wir werden Sie wohl noch ein wenig auf die Folter spannen müssen", entschuldigte sich Radek.
"Wir haben einige Unregelmäßigkeiten bei zwei Sensoren festgestellt. Wahrscheinlich haben sich die Kontakte mit der Zeit gelöst. Wir sind gerade dabei alles zu prüfen. Bisher haben wir allerdings noch nichts gefunden."
"Haben Sie die Kontakte im Beschleuniger schon überprüft?", fragte Rodney seinen Kollegen.
"Nein."
"Hmm. Wenn Sie mich nicht hätten."
"Falls Sie denken, das hätte ich vergessen, - Das habe ich nicht. Das wäre das nächste gewesen, was wir überprüft hätten. Außerdem, wieso rechtfertige ich mich überhaupt vor Ihnen? Sie sind schließlich nicht mein Vorgesetzter", empörte sich Radek. Was fiel Doktor McKay eigentlich ein? Sicher, es war nicht leicht mit seinem Kollegen und er wusste, dass dieser tief in seinem Inneren eigentlich ein wirklich netter Kerl war, auf den man sich immer verlassen konnte, wenn es drauf an kam. Doch dies war gerade wieder einer der Momente, in denen er ihm am liebsten den Hals umgedreht hätte.
"Dann werde ich das erledigen. Wir wollen schließlich irgendwann fertig werden."
Zu Rodneys Glück konnten Blicke nicht töten, denn in Radeks Augen funkelte der Zorn. John und Ronon machten sich innerlich schon bereit in eine Prügelei einschreiten zu müssen, doch Radek beließ es dabei, einige Beschimpfungen auf Tschechisch zu murmeln, während er sich abwandte. Jedenfalls vermutete John, dass es sich um Beschimpfungen handelte, da er kein Tschechisch sprach, der Tonfall jedoch Bände sprach.
Rodney hatte inzwischen den Zugang zur Beschleunigerröhre geöffnet. Gleißendes Licht schlug ihm entgegen.
Es dauerte einige Sekunden, bis er seine Verwunderung darüber überwunden hatte und seine Augen sich an die ungewöhnliche Helligkeit gewöhnt hatten.
Dann verschwand Rodney im Licht.

3. Pure energy

"Gut, noch etwa 25 Meter. Die übernächste Sensorengruppe müsste es sein", informierte der technische Assistent Rodney. John hatte sich zu ihm gesellt und blickte ihm interessiert über die Schulter. Er hatte die Hoffnung, das es sich um eine Anti-Wraith-Waffe handelte noch nicht aufgegeben und wenn er recht hatte, sollte er auf jeden Fall wenigstens grob wissen, wie man sie bediente.
Während er im Kopf seine Schlüsse zog, welches Messgerät wofür zuständig war fiel ihm etwas ins Auge. Hatte sich der Energieverbrauch im Tunnel seit dem letzten Hinsehen vor ca. einer halben Minute verdoppelt?
Als John bemerkte, dass er sich keineswegs getäuscht hatte und die Energie weiter anstieg machte er den technischen Assistenten darauf aufmerksam.
"So, die richtige... - Oh mein Gott."
John beobachtete, wie jegliche Farbe aus dem Gesicht seines Gegenübers verschwand.
"Doktor McKay! Verlassen Sie sofort den Beschleuniger!!! Doktor Zelenka! Ich brauche hier Hilfe!!! Schnell!!!"
"Was... - Oh mein Gott", entfuhr es dem herbeigeeilten Radek.
"Könnte mich vielleicht jemand aufklären, was hier los ist?!?", fragte John und aus dem Head-Set des technischen Assistenten klang fast synchron die gleiche Frage von Rodney.
"Irgendetwas hat den Beschleuniger aktiviert..." Radeck wurde von dem Schrillen eines einsetzenden Alarmtons unterbrochen.
Schritte. Seine Schritte. Rodney lief. Nein, er rannte. Rannte um sein Leben.
"Die Tür schließt sich." Sheppards Stimme in seinem Ohr. Fast übertönt vom dem Alarm. Schrill und laut.
Stimmen in seinem Ohr. Viele Stimmen. Sie schreien ihn an. Wollen, dass er schneller läuft. Aber konnte nicht schneller.
Keuchender Atem. Rasender Puls.
Ein endloser, weißer Tunnel.
Und dann... Dann war plötzlich alles verschwunden.

~


Nach wenigen Sekunden war der Spuk vorbei. Die Bilder der Kameras stabilisierten sich wieder. Und der Energieverbrauch der Beschleunigerröhre sank wieder auf den normalen Stand.
Keiner konnte sich bewegen. Sie alle starrten wie gebannt auf die Bildschirme vor sich. Sie konnten nicht glauben, was soeben passiert war. Wollten es nicht.
Es war die Hoffnung, die sie fesselte. Die irrationale Hoffnung, dass Rodney nicht fort war. Dass sie ihn nur gerade nicht sehen konnten. Das er sich in einem toten Winkel befand. Oder in einem Bereich, in dem die Kamera ausgefallen war.
Es war die Hoffnung, dass er gleich ein in das Sichtfeld einer der Kameras treten würde.
Es war die Hoffnung, dass sie gleich seine Stimme in ihren Head-Sets hören würden.
Doch dann trat schließlich die Vernunft an die Stelle der Hoffnung.
Rodney würde nicht wiederkommen. Wie auch? Der Beschleuniger war tatsächlich viel fortschrittlicher, als die, die es auf der Erde gab.
Milliarden Atome waren gleichzeitig mit annähernd 99 prozentiger Lichtgeschwindigkeit auf Rodneys Körper geprallt.
Hatten alles zerlegt, worauf sie getroffen waren.
Hatten ihn umgewandelt.
In pure Energie.

ENDE
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