After the end by Cassie
Summary: Was geschieht mit seinen Freunden, nachdem er "gegangen" ist?
Categories: Stargate Atlantis Characters: Multi-Chara
Genre: Character Death, post-Epi, PoV
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1758 Read: 2229 Published: 14.02.11 Updated: 14.02.11
Story Notes:
Short-Cut: Was geschieht mit seinen Freunden, nachdem er "gegangen" ist?
Spoiler: 3x17 Sunday
Charaktere: Multi-Charakter
Kategorie: Character Death, Post-Epi, PoV
Rating: G-6
Author's Note: Die Frage ist doch gerechtfertigt, oder? Die Story rührt allerdings nur aus einem einzigen Bild, das ich gesehen habe. Seinen Namen habe ich mit Absicht nicht genannt, es ist einfach zu traurig, wenn er geht.
Widmung: An Kat - durch ihr Wallpaper bin ich auf eine Idee gekommen - allerdings nicht auf diese. Natürlich auch meinem BetaReader ;-)
Disclaimer: Stargate Atlantis und alle vorkommenden Charakter sind Eigentum von MGM Television Entertainment.
Feedback: Immer doch. - staratlant@yahoo.de

1. Kapitel 1 by Cassie

Kapitel 1 by Cassie
After the end


Langsam wanderte sein Blick über die Weite des Meeres und die Sonne streichelte sein Gesicht. Er war sich sicher: wenn er sie in dieser Höhe richtig spüren würde, würde sie ihn verbrennen, aber so ... so konnte sie ihm nichts mehr anhaben. Eine sanfte Brise zog auf und fuhr sanft durch die Pflanzen, die jemand auf den Balkon gestellt hatte. In Gedanken lächelte er. Es war so wunderschön hier.
Nachdenklich blickte er zu der Turmspitze, die den höchsten Punkt von Atlantis markierte. Sie reflektierte das intensive Sonnenlicht und verbreitete die Wärme über die ganze Stadt.
Er erinnerte sich daran, dass er manchmal einfach nur auf einen der Balkone gekommen war, um sich anzusehen, wie die Stadt mit Leben erfüllt wurde, wenn die Sonne ihre Spielchen mit ihr spielte. So lange war er nun an diesem Ort gewesen, so viele, mitunter sehr wundersame Dinge hatte er erlebt. Und nun war es vorbei. Schlicht und einfach vorbei.

Einen Monat war es fast nun schon her. Einen Monat, seit dem dieser schreckliche Tag ihr aller Leben verändert hatte. Damals, als alles danach aussah, als ob sie es doch fast schon geschafft hatten. Er wusste nicht mehr, wie genau es geschehen war, sondern er erinnerte sich nur noch an die Hitze, die seinen Körper umzingelt und schließlich überrannt hatte. Das war aber auch schon alles.
Es war jemand von den Anderen bei ihm gewesen, als er kurz danach wieder aufgewacht war und feststellen musste, dass er nun nicht mehr zu ihnen gehörte. Zu seinen Freunden. Er hatte gesehen, wie sehr sie gelitten hatten. Besonders einige seiner besten Freunde.

Er hatte Rodney gesehen, wie er in den Tagen danach einfach nur so in seinem Labor saß, ohne auch nur einen Gedanken an das ZPM, die Energieversorgung, oder ein anderes seiner zahlreichen Experimente zu verschwenden. Vor sich hinstarrend blieb er teilnahmslos Stunde um Stunde auf seinem Stuhl sitzen und rührte sich kaum.
Zwei Tage lang hatte er Essen verweigert, etwas, was bei ihm sonst für undenkbar galt. Und selbst nachdem er sich langsam wieder gefangen hatte, merkte man ihm an, dass ihm die Sache viel näher gegangen war, als es Rodney selbst oder ein anderer wohl vermutet hätte.
Er sah, welche Vorwürfe er sich gemacht hatte, weil er einfach nicht erkannt hatte, was genau der Auslöser gewesen war, obwohl er ihn doch direkt vor seiner Nase gehabt hatte. Selbst damals, als er mit der Antikerwaffe fast ein ganzes Sonnensystem in die Luft gejagt hatte, hatte er sich nicht so schuldig gefühlt.

Bei Ronon wusste er nicht genau, was dieser Hüne fühlte. Zugegeben, er hatte ihm mehr als einmal das Leben gerettet, dennoch blieb ihm das Innere des Satedaners verborgen.
Ronon hatte wie ein Verrückter trainiert, war dabei aber mitunter sehr unkonzentriert gewesen, sodass selbst Colonel Sheppard ihn einmal geschlagen hatte. Mit Teyla hatte er auch oft gesprochen. Zwar hatte sie meistens geredet und er einfach nur zugehört, aber man konnte ihm ansehen, dass ihm diese Gespräche ebenso halfen mit dem Erlebten fertig zu werden.

Er hatte gesehen, wie Teyla geweint hatte, still und heimlich. Zwar waren sie emotional nie sonderlich verbunden, aber deshalb war er dennoch ein Freund von ihr gewesen. Zugegeben, manchmal hatte sie andere Absichten als er gehabt.
Ihm fiel die Geschichte mit Charin wieder ein. Wie sehr hatte er ihren Mut bewundert, als sie die Entscheidung der alten Dame akzeptierte. Er hätte das nicht gekonnt. Es war nun mal nicht seine Art gewesen, einfach so aufzugeben. Sie fand ihre Stärke in Unterhaltungen mit Ronon und Kate Heightmeyer wieder.
Er wusste, dass Teyla nach dem Verlust ihrer Eltern auch wieder auf die Beine gekommen war. Sie hatte ihre gesamte Familie verloren und dennoch zweifelte er nicht daran, dass sie auch diesen Schmerz würde besiegen können. Denn Teyla war eine Kämpferin.

Die Militärsoldaten hatten ihn wie einen der ihren verabschiedet. Besonders konnte er sich an ein ganz bestimmtes Augenpaar erinnern. Sie hatte geweint. Und nicht nur im Verborgenen. Seinetwegen. Er hatte gewusst, dass sie beide etwas füreinander empfanden, spätestens seit der Sache mit Rodney, der ja in diesem Moment eigentlich gar nicht Rodney gewesen war. Und trotzdem hatte er nie den Mut aufbringen können, sie einmal direkt darauf anzusprechen. Nun war es zu spät und er bedauerte es zutiefst.

Selbst wenn er nach außen hin immer gefasst und aufbauend gewirkt hatte, so hatte er schließlich doch gesehen, dass tief im Inneren von Colonel John Sheppard ein leerer Platz aufgetaucht war. Er wusste, wie emotional John sein konnte und beinahe bedauerte er es etwas, dass Sheppard nicht mehr von dem preisgab, was er wirklich fühlte.
Er hatte eine wundervolle Ansprache gehalten, als sie sich von ihm verabschiedeten. Er war für alle ein Anlaufpunkt, hatte für alle beruhigende Worte gefunden und zeigte damit einmal mehr, was für ein großartiger Mann er war.
Nur einmal hatte er seine Gefühle nicht unter Kontrolle halten können und hemmungslos geweint. Allerdings nicht nur wegen ihm. Er dachte an die unzähligen Male, die sich John unter seine Obhut begeben musste und nicht immer war es ihm leicht gefallen, sein Gequengel zu ertragen. Er musste schmunzeln.
In dieser Hinsicht war John Sheppard wie ein kleines Kind. Wenn ihm etwas nicht passte, fing er an zu maulen. Er hatte gesehen, dass er noch öfter als sonst trainierte und dabei immer besser wurde. Also hatte sein Fortgang wenigstens einem auch etwas gebracht und er hinterließ nicht nur Trauer. Allerdings hätte er lieber darauf verzichtet, wenn er bedachte, wie viel Schmerz die Anderen seinetwegen nun ertragen mussten.

Bei diesem Wort musste er unwillkürlich an Elizabeth denken. Sie hatte es am Schlimmsten von allen getroffen. Und das hatte ihn, wenn er ehrlich war, ziemlich überrascht. Aber er meinte damit nicht ihre äußerlichen Verletzungen, die sie davongetragen hatte.
Zugegeben, es hatte am Anfang nicht gut ausgesehen. Sie war durch die Erschütterung gegen eine Wand geschleudert worden und hatte sich lebensgefährliche, innere Verletzungen zugezogen. Als John sie auf die Krankenstation getragen hatte wussten sie lange nicht, ob sie es schaffen würde, denn er konnte ihr ja nicht mehr helfen.
Sheppard hatte tagelang neben ihrem Bett gesessen. Vielleicht hatten die Worte, die er ihr sagte, schließlich dazu geführt, dass Elizabeth wieder aufgewacht war. Doch vielleicht war auch er es gewesen. Er hatte sie gesehen. Gesehen, wie unentschlossen sie gewesen war, ob sie in ihr Leben zurückzukehren, oder ob sie ebenfalls gehen sollte.
Er hatte ihr die Entscheidung überlassen und sie lediglich darauf hingewiesen, dass, wenn er die Wahl gehabt hätte, er sich zum Bleiben entschieden hätte. Aber als er sie dann die erste Zeit danach gesehen hatte, wusste er nicht, ob es die richtige Entscheidung gewesen war. In der ersten Zeit konnten es ihre Freunde noch darauf schieben, dass sie physisch noch nicht wieder ganz fit gewesen war, doch als ihr körperlich nichts mehr fehlte, änderte sich an ihrem Erscheinungsbild rein gar nichts.
Zugegeben, sie traf immer noch Entscheidungen, welche das Wohl von Atlantis betrafen und regelte auch die Entscheidung bezüglich des neuen Postens, der durch seinen Weggang ja nun wieder zu besetzen war. Aber er hatte auch dabei zugesehen, wie blass und abgemagert sie aussah, wie sie häufig in sich gekehrt war und sich aus dem öffentlichen Leben zurückzog, das sie früher so geliebt hatte. Dabei musste er an die Schachpartie gegen Caldwell denken, von der sie ihm erzählt hatte, als sie mal wieder die Datenbänke nach Wraithdaten durchgegangen waren.
So wollte er sie wieder sehen. Und nicht nur ihm schien es so zu gehen. Er hatte gesehen, wie sich seine Freunde zusammengesetzt hatten, um über das Problem Elizabeth zu sprechen. Schließlich wurde entschieden, dass John mit ihr sprechen sollte, weil er einfach am besten einen Draht zu ihr finden würde. John hatte ihr schon auf der Krankenstation mit seinen Besuchen geholfen, hatte ihr Kraft gegeben einen Schritt nach dem anderen auf dem Weg ihrer Gesundung zu gehen. Und als er sie schließlich an diesem einen Abend in ihrem Quartier aufsuchte, da brach alles aus ihr heraus.
Das war auch der Tag, an dem Sheppard seine Trauer nicht verbergen konnte und zusammen mit ihr weinte, als sie sich umarmten und sich Halt gaben. Nach diesem Zusammenbruch konnten jedoch alle sehen, dass es ihr langsam wieder besser ging.

Ihm selbst war ja nicht mal bewusst gewesen, wie viel Elizabeth ihre Freundschaft bedeutet hatte. Umso schwerer traf ihn jetzt der Gedanke, dass er ihr all diesen Kummer hätte ersparen können, wenn er ihr gesagt hätte, sie solle bei ihm bleiben und nicht zurückkehren. Dann aber hätten die Anderen einen noch größeren Verlust erlitten, als es jetzt schon der Fall war.

Er würde sie nie vergessen, auch wenn er bemerkte, dass das Leben auf Atlantis langsam wieder begann, bei allen seinen gewohnten Gang zu gehen. Sie hatten zusammen so viele Abenteuer erlebt, Schlachten geschlagen, verloren, gesiegt und überstanden, wenn man von diesem letzten Mal absah. Daran würde er sich immer erinnern.

Wehmütig sah er noch einmal zurück, zurück auf die Stadt, die das größte Abenteuer seines Lebens gewesen war. Sah noch ein letztes Mal, wie die Sonne der Stadt einen letzten Kuss gab, bevor sie am Morgen erneut zurückkehren und mit ihr spielen würde. Sah ein letztes Mal, wie Rodney und Radek miteinander wetteiferten, wie Ronon und Teyla trainierten und sich unerbittlich mit den Stöcken konfrontierten, sah, wie Laura Cadman einen Rahmen mit seinem Foto neben ihren Auszeichnungen befestigte und sah, wie John zu Elizabeth auf den Balkon trat, ihr seine Jacke über die Schultern legte, um gemeinsam dem Sonnenuntergang zuzusehen.

Schließlich wandte er sich um und betrachtete das, was jetzt vor ihm lag. Zugegeben, es würde nicht leicht für ihn werden. Doch mit dem Gedanken, auch in diesem Leben glücklich zu werden und seine Freunde irgendwann wieder zu sehen, ließ er die letzten Ängste los, die ihn noch an diesen Ort, sein altes Leben, gefesselt hatten und machte den ersten Schritt in eine ihm noch fremde und wundersame Welt, die doch soviel Neues für ihn bereit halten würde.

Und in diesem Moment konnten von Atlantis aus John und Elizabeth den neuen Stern am nachtblauen Himmel funkeln sehen.

Ende
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