Duet Round 2: How to get, what you want by Cliff
Summary: Nach den Ereignissen von Duet ist Rodney nicht mehr er selbst. Kann ihm sein neuer Kollege helfen?
Categories: Stargate Atlantis Characters: Multi-Chara, Own Character, Rodney McKay
Genre: Angst, Friendship, Humor, Slash
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 9376 Read: 3154 Published: 18.01.11 Updated: 18.01.11
Story Notes:
Short-Cut: Nach den Ereignissen von Duet ist Rodney nicht mehr er selbst. Kann ihm sein neuer Kollege helfen?
Spoiler: 2x04 Duet
Charaktere: McKay, Multi-Charakter, OC
Kategorie: Angst, Friendship, Humor, Slash
Rating: PG-13
Authors Note: Ich wollte schon immer einmal in einer FF vorkommen und es hat riesig Spaß gemacht, sie zu schreiben. :D
Widmung: Zur Abwechslung mal für meinen Schatz *knutscha*. Ich liebe dich Markus. Außerdem noch an Martin Gero für die Folge Duet.
Disclaimer: Alles gehört MGM Television Entertainment außer Dr. Daniel Farnham und Lt. Markus Baldwin XD
Feedback: freierjack@hotmail.com

1. Kapitel 1 by Cliff

Kapitel 1 by Cliff
Duet Round 2: How to get, what you want


Schaltkreise, Subroutinen und Aktivierungssequenzen. Sie waren überall. Dr. Rodney McKay arbeitete jetzt schon Tage lang um diesen Vorfall zu vergessen. Ein Vorfall, der ihm zunächst peinlich gewesen war, der aber auch Gefühle in ihm geweckt hatte, vor denen es sich jetzt zu verstecken galt. Sie waren für ihn nicht normal und besonders hier in Atlantis nicht angebracht. Die Arbeit lenkte ihn wenigstens ab und ließ ihn in seine Welt, die meist nur aus bloßen Analysen von Daten bestand, driften.
Am liebsten würde er keine Pause machen und bis zu seinem Lebensende forschen, doch er musste essen, trinken, schlafen (obwohl er dagegen ankämpfte, da er die Träume als unangenehm empfand)…
"Rodney?"
Und wieder entdeckte er in der Datenbank der Antiker ein interessantes Detail.
"Dr. McKay?"
Seine Augenlieder waren schwer und sie fielen kurz zu.
"Rodney!"
Er zuckte zusammen und drehte sich zur Tür. Vor ihm standen Dr. Zelenka und ein anderer Wissenschaftler, den er aber nicht kannte.
"Guten Abend", sprach Rodney und drehte sich wieder zu dem Bildschirm.
"Sie meinen wohl ‚Guten Morgen', Dr. McKay", informierte ihn der unbekannte Wissenschaftler grinsend. Er hatte schwarzes, gegeltes Haar, war recht jung und groß- schon fast ein Riese. Außerdem hatte er einen sauber getrimmten Bart um seinen Mund, der allerdings braun war, was darauf schließen ließ, dass seine schwarzen Haare gefärbt waren und seine Statur war nicht gerade durchtrainiert, sondern erinnerte eher an die von Dr. McKay oder von Dr. Beckett.
"Wie ‚Morgen'?" Rodney betrachtete sofort seine Armbanduhr. Er hatte es einmal wieder geschafft, eine ganze Nacht durchzuarbeiten.
"Rodney, Sie sollten schlafen gehen und zwar sofort, oder ich werde Dr. Weir informieren", meinte Radek und begab sich zusammen mit seinem Begleiter zu einem der Laptops.
"Das würden Sie nicht tun." Rodneys Stimme klang herausfordernd.
"Sie haben Recht. Ich schwärze nicht gerne meine Vorgesetzten an, aber ich schleife Freunde höchstpersönlich in ihr Quartier." Radek lächelte ein wenig und dann fiel sein Blick auf seine Begleitung. "Aber bevor Sie gehen, möchte ich Ihnen noch unseren neuen Kollegen vorstellen. Das ist Dr. Daniel Farnham."
"Sehr erfreut", sprach Dr. Farnham und reichte McKay seine Hand.
"Ebenso. Auf gute Zusammenarbeit." Rodney nahm die Geste an, schüttelte die Hand des Wissenschaftlers und wendete sich dann wieder seinem Bildschirm zu.
"Rodney!" Radek sah leicht genervt zu seinem Vorgesetzten und zeigte mit einem Finger auf die Tür.
OK, er hatte es zumindest versucht. "Na schön. Aber ich bin bald wieder da. Ich halte nur ein Nickerchen."
"Langsam mache ich mir Sorgen. Haben Sie Probleme beim Einschlafen? Wenn ja, könnte Dr. Beckett vielleicht helfen", meinte Radek in einem besorgten Tonfall.
"Nein!", schrie Rodney plötzlich. "Ich meine, nein, ist nicht nötig. Ich werde jetzt gehen." Daraufhin verließ Rodney das Labor und machte sich auf zu seinem Quartier.
"Was war denn das gerade für eine Aktion?", fragte Dr. Farnham und Radek zuckte nur mit den Schultern.
"Denken Sie sich nichts dabei. Rodney hat manchmal ein paar Tage, wo er durch den Wind ist. Nur merkwürdigerweise ist er jetzt schon fast eine Woche in diesem Zustand. Aber wie ich ihn kenne, wird er sich bald schon wieder fangen."

Das Bett fühlte sich für Rodney an, wie eine Wohltat. Eigentlich wollte er nur so da liegen und ewig gegen den Schlaf ankämpfen, aber er war sich sicher, dass dies nicht möglich war. Und tatsächlich holte ihn die Müdigkeit ein und er fiel in einen unruhigen Schlaf. Die Träume waren so intensiv wie eh und je. Er hatte sie schon seit mehr als einer Woche, seit dem einen Vorfall. Die Person, die er ständig sah, strahlte eine enorme Anziehungskraft aus und so sehr er sich im wachen Zustand dagegen wehren konnte, so hilflos war er in seinen Träumen.
In eben diesen Träumen berührte er die Person überall, fühlte die weiche Haut und ihre Lippen auf seinen. Es war erregend und zugleich so fremd für ihn.

Vier Stunden später erwachte Rodney und wälzte sich unruhig hin und her. Die Bilder verfolgten ihn und geisterten wieder in seinem Kopf herum. Er musste sich dringend ablenken, weswegen er aufstand, zu seinem Schreibtisch ging und eine Schublade öffnete. Wenig später hielt er ein Foto in der Hand, auf dem eine Frau zu sehen war. Sie hatte kurzes blondes Haar, so wie er es eigentlich mochte. Es war Lt. Colonel Samantha Carter, die er bewunderte. Sie hatte viel für die Menschheit geleistet und bis vor kurzem dachte Rodney, das sie ‚die Eine' für ihn ist. Aber seine Träume sagten etwas anderes und das machte ihm Angst. Augenblicklich sah er die andere Person wieder in seinen Gedanken. Er musste arbeiten und zwar sofort. Rodney stürmte aus seinem Quartier und machte sich auf den Weg zu dem Labor.

"Daniel, haben Sie schon die Berechnungen fertig?", fragte Radek und der andere Wissenschaftler nickte.
"Ich schicke Sie Ihnen. Einen Moment." Der Wissenschaftler tippte schnell etwas in seinen Laptop und schickte Dr. Zelenka die Daten. Dr. Farnham fand diese Arbeit sehr interessant. So viel Unbekanntes, das man entdecken konnte.
In diesem Moment betrat Rodney das Labor mit einem Becher Kaffee in der Hand. "Guten Morgen", sprach er und schaltete seinen Laptop an. Während der PC hochfuhr begann er in seinen Akten zu stöbern.
"Guten Morgen. Sie sind aber früh dran. Sie hätten länger schlafen sollen", meinte Radek und schüttelte ein wenig den Kopf.
"Vier Stunden reichen. Mehr brauche ich heute nicht."
Daniel sah seinen Vorgesetzten von der Seite an. Irgendwie bekam er das Gefühl nicht los, dass dieser Mann ein paar Probleme hatte und dass er dringend Hilfe brauchte.
"Wie Sie meinen. Dann können Sie ja auch an dem Training teilnehmen", meinte Radek ohne sich von der Arbeit abzuwenden.
"Training? Welches Training?" Rodney wusste absolut nicht worüber Radek sprach und sah seinen Kollegen nur fragend an.
"Das Training mit der P-90, was für heute Nachmittag von Colonel Sheppard angesetzt wurde. Dieses Mal sind wir dran, zusammen mit einigen Ärzten."
"Ist die Teilnahme Pflicht?", fragte Dr. Farnham und nahm so eine Frage von Rodney vorweg.
"Ja. Ich persönlich halte es für eine gute Idee", antwortete Dr. Zelenka, woraufhin Rodney nur genervt den Kopf schüttelte. Noch schlimmer konnte der Tag wohl kaum werden.

Und wie er sich geirrt hatte. Die Zusammensetzung der Gruppe war seiner Meinung nach katastrophal. Neben ihm und Dr. Zelenka waren in dem Trainingsraum Einige aus seinem Wissenschaftsteam, wie zum Beispiel Dr. Katie Brown, aber nicht Dr. Farnham, Dr. Beckett, mit einigen aus dessem Ärzteteam und zu allem Überfluss noch Lt. Laura Cadman. Sein Magen verkrampfte sich, denn wieder war die Person anwesend, die er am liebsten eine Weile nicht sehen wollte. Er versuchte sich vorzustellen, wie die Person sich veränderte und zartere Formen annahm, blond wurde und mit der Stimme von Colonel Carter sprach, aber sein Gehirn protestierte und sagte ihm als Dank, dass die Person, so wie sie momentan war, perfekt aussah.
"Schön, dass Sie gekommen sind. Colonel Sheppard hat mich gebeten, das Training durchzuführen. Insgesamt werden Sie drei Unterrichtsstunden absolvieren. Die nächsten Beiden werden in den nächsten Wochen folgen", sprach Laura Cadman und begann eine Mappe zu öffnen. "Ich muss nur schnell einen Anwesenheitscheck machen. Die meisten von Ihnen kenne ich ja, nur sind auch neue Mitglieder der Expedition bei dem Training eingeteilt."
Laura ließ ihren Blick über den Zettel fliegen und hakte erstmal die Namen der Personen ab, die sie kannte und deren Besitzer auch anwesend waren. Bei einem Namen blieb sie aber hängen. "Rodney? Dr. McKay? Ah da, schön, das Sie da sind." Laura lächelte Rodney zu.
Dieser hob seine Hand, woraufhin sich alle zu dem Wissenschaftler umdrehten. Er saß in einer Ecke auf einem Stuhl, wo ihn Laura erst nicht sehen konnte.
Laura nickte und bestätigte die Anwesenheit von Dr. McKay. Danach begann sie die Namen der neuen Expeditionsmitglieder vorzulesen. "Dr. Adams…Dr. Cornelius…" "Rodney, was sitzen Sie hier in der Ecke?", fragte Dr. Brown, trat auf den Wissenschaftler zu und lächelte ihn an.
"Ich bin nur ein wenig müde. Außerdem kann ich mit einer P-90 schießen und frage mich daher, was das soll."
"Vielleicht denkt Colonel Sheppard da anders. Kommen Sie, Wir gehen zu den Anderen." Katie reichte dem Wissenschaftler eine Hand und ging mit ihm zu ihren Arbeitskollegen und Freunden.
"Dr. Armstrong?", fragte Laura.
"Anwesend", rief ein etwas älterer Arzt.
"Dr. Farnham?...Dr. Farnham?"
Alle sahen sich um. Dr. Daniel Farnham war nicht anwesend.
"Weiß jemand, wo Dr. Farnham ist?", fragte Laura Cadman in die Runde.
"Nein, aber ich habe ihn heute Morgen gesehen und er sagte, dass er kommen wollte", informierte Radek den Lieutenant.
"Na schön. Machen wir erstmal weiter. Dr. Stevens...?"
Rodney stand zusammen mit Katie bei Radek und sah stumm aus dem Fenster des Raumes. In diesem Moment kam ihm der Gedanke, dass er doch hätte mehr schlafen sollen.
"Erde an Rodney. Bitte melden."
"Was?...Oh Carson. Hallo."
"Was ist los, Rodney?", fragte der Arzt und musterte das verschlafene Gesicht seines Gegenübers etwas genauer.
"Nichts, Carson. Hab' nur wenig geschlafen", antworte Dr. McKay und begann zu Laura zu sehen.
"Ja und das ist noch untertrieben. Wissen Sie, Dr. Beckett, Rodney schläft seit Tagen schlecht", informierte Radek den Arzt.
"Rodney, fehlt Ihnen etwas?"
"Nein. Alles bestens, und jetzt sollten wir lieber Laura… Entschuldigung, Lt. Cadman zusehen." Rodney mied die besorgten Blicke seiner Freunde und konzentrierte sich nun auf Laura, die mit einem Vortrag über die Reinigung der P-90 begann. Anschließend erklärte sie, wie man die Waffe nachlud und entsicherte.
Einige Minuten später begannen die ersten Personen auf die Zielattrappen zu feuern. In diesem Moment erkannte Rodney, dass Laura noch viel mit dieser Gruppe zu tun haben würde.
Endlich war er selbst an der Reihe und er war froh darüber, denn wenn er jetzt zeigte, was er konnte, dann bräuchte er vielleicht das nächste Mal nicht dabei sein. McKay entsicherte die Waffe und legte an. Einen Augenblick später begutachtete Laura die Zielattrappe von Rodney. Die Schüsse hatten alle getroffen. Zwar waren alle in der Bauchregion der Figur angesiedelt, aber sie wären trotzdem tödlich gewesen.
"Nicht schlecht. Ich glaube Sie brauchen heute nicht mehr schießen. Aber bitte bleiben Sie noch hier. Später werde ich ein paar Lektionen geben, die Sie auch gebrauchen könnten." Laura lächelte und strich mit einer Hand über Rodneys Schulter.
Der Wissenschaftler nickte und begab sich wieder zu seinem Stuhl in der Ecke des Raumes.
In diesem Moment öffnete sich die Tür zu dem Trainingsraum und Dr. Farnham trat ein.
"Ich bin zu spät. Bitte entschuldigen Sie."
"Darf ich fragen, wer Sie sind?" Laura nahm wieder ihre Liste in die Hand.
"Dr. Daniel Farnham."
"Nun Doktor, das Meiste haben Sie verpasst. Sie werden wohl demnächst bei einer anderen Gruppe mitmachen müssen. Ich werde Sie allerdings bei Dr. Weir melden müssen, da dieses Training eine Anweisung war."
"Das verstehe ich natürlich, aber es gibt vielleicht eine Möglichkeit, um Sie umzustimmen, sodass sie mich nicht melden,…" Daniel blinzelte und sah zu dem Namensschild auf Lauras Uniform. " …Lt. Cadman."
"Ich wüsste nicht welche", entgegnete Laura diese.
"Geben Sie mir bitte eine P-90."
"Wie bitte?", fragte Lt. Cadman verwirrt.
"Geben Sie mir eine Waffe."
Laura schüttelte den Kopf und reichte ihm eine P-90.
Dieser nahm die Waffe an, lud sie, entsicherte sie und nahm einen festen Stand vor der Schießanlage ein. Schüsse hallten wieder durch den Raum und als es still wurde, staunte jeder über das Ergebnis. Die Schüsse hatten präzise den Kopf der Figur getroffen, mit nur ein wenig Abstand zu den anderen Löchern, so dass es wie ein großes Loch aussah.
"Wow, ich meine wunderbar. OK, ich glaube, ich brauche Sie doch nicht melden. Bitte setzten Sie sich und warten ab, bis die Anderen fertig sind."
Daniel folgte der Anweisung von Laura und setzte sich neben Rodney in die Ecke. Er hatte ein Buch mitgebracht und begann nun zu lesen.
"Nicht schlecht, Dr. Farnham. Wo haben Sie so schießen gelernt?", fragte Rodney, der genauso überrascht war, wie die Anderen im Raum.
"Mein Freund hat es mir beigebracht", antwortete Daniel geistesabwesend, während er in seinem Buch las.
"Ihr Freund?" Rodneys Augen weiteten sich erstaunt. Daniel schreckte auf und sah zu dem Wissenschaftler. "Entschuldigen Sie, ich war abgelenkt. Ich meinte ein Freund hat mir das beigebracht. Er ist im Militär und konnte mir schon Einiges beibringen."
Rodney nickte. "Ach so. Verstehe." Nein, so wirklich verstand er immer noch nicht. Seit wann unterrichteten Leute vom Militär freiwillig Zivilisten, beziehungsweise ließen sich Zivilisten freiwillig trainieren? Rodney vergrub die Frage in seinen Gedanken und sah wieder zur Anlage. Vor ihr standen nun Carson und Katie. Carson stellte sich gar nicht mal schlecht an, nur Katie brauchte Hilfe von Laura. Rodney blickte jetzt wieder verträumt zu der einen Person. Er konnte sich nicht dagegen wehren, was ihn beinahe verrückt werden ließ. Was Rodney jedoch nicht bemerkte, war, dass Daniel seinem Blick folgte und erkannte, wer die Person war.
"Sind Sie beide ein Paar, Dr. McKay?", fragte Daniel plötzlich.
Rodney riss den Kopf herum. "Was?"
"Sie haben gerade so in…"
"Hören Sie, ich habe Sie genau verstanden. Nein, aber das geht Sie auch nichts an", entfuhr es ein wenig schnell aus Rodneys Mund.
"Tut mir Leid. War nur so ein Gedanke."
"Ja, und zwar ein ziemlich Mieser, wenn ich das so sagen darf."

Am nächsten Tag war Rodney einmal wieder als Erster im Labor. Radek und Daniel wunderten sich nicht und gingen deswegen still zu ihren Computern.
Rodney indessen, vertiefte sich immer mehr in seine Arbeit. Weitere Träume hatten ihm gezeigt, dass er langsam dabei war, sich die neuen und verwirrenden Gefühle einzugestehen. Auch wenn es hieß, Samantha dafür aufzugeben.
"Wie lange haben Sie geschlafen, Dr. McKay?", fragte Dr. Farnham, während er einen Kristall der Antiker in der Hand drehte.
"Eine sehr gute Frage, Daniel", stimmte Radek ihm zu.
"Sie werden es nicht glauben. Diesmal die ganze Nacht", antwortete Rodney nicht ganz wahrheitsgemäß, denn er hatte lange Zeit wach im Bett gelegen und nachgedacht, was mit ihm los war.
"So sehen Sie aber nicht aus", entgegnete Daniel und grinste, bevor er mit einer Frage das Thema wechselte. "Haben wir irgendwo Kabel, mit denen man Zugriff auf solche Speicherkristalle nehmen kann?"
"Ja, im Lagerraum etwas weiter im Gang hinunter", antwortete Radek.
"Dann werde ich mich dort einmal umsehen", sprach Daniel und verließ daraufhin das Labor.

Es dauerte eine Weile, bis Rodney und Radek bemerkten, dass Daniel eigentlich schon wieder zurück sein müsste.
"Ob etwas mit ihm geschehen ist, oder er sich einfach verlaufen hat?" Radek klang besorgt.
"Ich werde ihn suchen gehen, mein Kaffee ist alle und so kann ich gleich Neuen holen gehen", sprach Rodney, stand auf und begab sich in Richtung Lagerraum.
Die Gänge von Atlantis waren wie immer recht kühl, was Rodney gar nicht mochte und den Wunsch in ihm weckte, wieder in sein Bett zu liegen, aber jetzt galt es erst einmal noch den Grünschnabel zu finden.
Als er endlich an dem Lagerraum ankam, vernahm er ein leichtes Poltern. Rodney lauschte an der Tür, konnte aber nichts weiter hören. Der Wissenschaftler hatte sich gerade dazu entschlossen, zu der Steuertafel zu greifen, hielt dann aber inne, als er Stimmen vernahm.
"Markus, bitte nicht hier."
"Wieso nicht? Hast du Angst erwischt zu werden?"
Rodney verzog das Gesicht, er erkannte eine der beiden Stimmen und Daniel schien anscheinend dort drin zu sein. Er überwand sich und betätigte einen Knopf, woraufhin sich die Tür öffnete und ihm anschließend der Atem stockte. Vor ihm standen Dr. Farnham und ein Lieutenant, den er nicht kannte und blickten ihn entsetzt an. Rodney hatte gesehen, wie Daniel von dem Soldaten an die Wand gedrückt und leidenschaftlich geküsst worden war.
"Bitte…Bitte entschuldigen Sie", brabbelte Rodney und machte auf dem Absatz kehrt. "Scheint so, als müssten wir doch warten", meinte der Soldat und schritt ein paar Zentimeter von Daniel weg.
"Scheint so. Bitte entschuldige mich, Markus." Daniel stürmte aus dem Raum und begann Rodney zu folgen.
"Dr. McKay! Bitte warten Sie!"
Rodney blieb stehen und drehte sich langsam zu seinem Kollegen um, schwieg aber weiterhin.
"Entschuldigen Sie, falls es Ihnen peinlich sein sollte, was Sie da eben gesehen haben."
"Mir peinlich? Nein, ist es nicht. Ich will nur damit nichts zu tun haben." Rodney blickte sein Gegenüber, ohne eine Miene zu verziehen, an. Dr. McKays Gesicht zeigte eine gespielte Gleichgültigkeit.
"Gut, gut. Nochmals Entschuldigung für die Unannehmlichkeit." Daniel senkte seinen Blick beschämt auf den Boden und machte sich wieder auf den Weg zum Labor. Er war gerade an Rodney vorbei gegangen, als dieser ihn aufhielt.
"Dr. Farnham, bitte warten Sie", bat der Wissenschaftler ohne sich umzudrehen.
"Ja?"
"Ich könnte von Ihnen einen Rat gebrauchen." McKay biss sich auf die Zunge. War er womöglich dabei, einen Fehler zu machen?
"Worum geht es?", fragte Daniel und drehte sich überrascht um.
"Ich möchte nicht hier darüber reden. Haben Sie heute Abend Zeit?"
"Ja, sicher."
"Gut ich werde in Ihrem Quartier vorbei schauen."
Rodney schritt daraufhin los und ließ einen verdutzten Daniel zurück. So eine Reaktion von dem wissenschaftlichen Leiter von Atlantis hatte er nicht erwartet. Aber insgeheim wusste er schon, warum er ihn sprechen wollte. Es hatte sicherlich etwas mit dem Chefarzt der Expedition zu tun.

Als Rodney vor dem Quartier von Dr. Farnham stand, zitterte er wie Espenlaub. Er wusste immer noch nicht genau, ob dies eine gute Idee war, immerhin würde dieser Schritt in das Quartier, möglicherweise sein Leben verändern. Rodney wendete sich von der Tür ab und wollte schon los laufen, allerdings konnte er es nicht. Irgendetwas hielt ihn zurück, somit drehte sich der Wissenschaftler wieder zur Tür und klopfte schnell an, damit er es sich nicht noch einmal anders überlegen konnte.
Einige Sekunden später öffnete sich auch schon die Tür und Dr. Farnham stand mit Freizeitkleidung vor ihm.
"Dr. McKay, guten Abend."
"Guten Abend."
"Kommen Sie doch herein", bat Daniel und machte eine einladende Geste.
Rodney trat ein und bemerkte sofort, dass das Quartier erst vor kurzem bezogen worden war. Es standen noch einige Kartons in der Gegend herum und Bücher waren auf einem Stuhl verstreut.
"Bitte setzen Sie sich doch. Möchten Sie irgendetwas trinken?", fragte Dr. Farnham und deutete auf die Sitzecke.
"Nein, danke. Ich bin nicht durstig", lehnte Rodney ab und setzte sich auf die Couch. Daniel setzte sich Rodney gegenüber und wartete jetzt auf das, was kommen würde. Doch Dr. McKay schwieg und war anscheinend zu schüchtern.
"Sie wollten mit mir reden?", durchbrach Daniel die Stille und lehnte sich zurück.
"Ja, ja. Das wollte…" Rodney verstummte, denn die Tür zum Bad öffnete sich und ein Mann trat ins Zimmer. Es war der Lieutenant von Vorhin. Der Soldat war etwas kleiner als Daniel, hatte auch schwarze Haare und schien ein wenig älter zu sein.
Daniel bemerkte sofort den entsetzten Blick von Rodney und begann dann den Satz von Rodney zu wiederholen und zu beenden. "Das wollten Sie."
Rodney wurde aus seiner Starre gerissen und blickte Daniel finster an. "Was soll das? Ich wollte alleine mit Ihnen reden."
"Ich versichere Ihnen, Lt. Baldwin wird nicht stören. Im Gegenteil, er wird sogar dazu beitragen können, schließlich betrifft das Gespräch ja Ihre Neigungen. Oder habe ich es falsch interpretiert?"
Rodney war total geschockt. War es so offensichtlich gewesen? Der Lieutenant setzte sich neben Daniel und alle schwiegen kurz.
"Ich bin übrigens Markus", stellte sich der Soldat schließlich vor und reichte Rodney die Hand, die aber nur zögerlich angenommen wurde. "Nicht so schüchtern, Dr. McKay. Habt ihr Wissenschaftler eigentlich immer so einen schwachen Händedruck?"
Markus schrie kurz auf, als er einen Schlag auf seiner Schulter spürte.
"Markus, bitte! Das hier ist sicherlich schwer genug für ihn." Dr. Farnham funkelte Lt. Baldwin von der Seite böse an.
Rodney begutachtete misstrauisch das Geschehen. Diese zwei Männer vor ihm verhielten sich ganz normal, sie waren wie Freunde und nichts deutete daraufhin, dass sie sich in ungestörten Momenten küssten, geschweige denn noch mehr miteinander anstellten. Schließlich sah der Wissenschaftler, dass Markus nach dem Schlag lächelte und wie der Soldat die Hand von Dr. Farnham in die Seine nahm.
"War… war es so…", stammelte Rodney plötzlich peinlich berührt und das Paar schaute zu ihm herüber.
"…offensichtlich? Ja, dass war es. Zwar nicht für die heterosexuellen Mitglieder der Expedition, aber für uns schon", erklärte Daniel in einem ruhigen Ton. Rodney antworte nicht, sondern rieb sich das Gesicht mit den Händen.
"Aber ich muss zugeben, Dr. McKay, Sie haben Geschmack." Markus grinste zu dem Wissenschaftler herüber. "Wie hieß der Arzt noch gleich? Hilf mir Schatz."
Daniel verdrehte die Augen, beantworte aber die Frage. "Dr. Corson Beckett."
"Carson. Er heißt Carson", sprach Rodney schnell ein wenig vorwurfsvoll und bemerkte, wie Daniel und Markus ihn angrinsten.
"Was?", fragte Rodney perplex.
"Nur ein Test. Also ist es wirklich der Arzt", brachte es Dr. Farnham auf den Punkt.
"Wie? Sie wussten gar nicht, dass ich etwas für Carson empfinde?"
"Nein, eigentlich wusste ich noch nicht einmal genau, ob Sie schwul sind. Ihre Aussagen und Ihr Verhalten haben es mir gerade gezeigt und meinen Verdacht bestätigt."
Rodney öffnete ein paar Mal seinen Mund, um mit einer Antwort zu beginnen, aber es drang kein Ton heraus. Schließlich ließ er den Kopf hängen und sah zu Boden.
"Dr. McKay? Alles in Ordnung?", fragte Daniel zögerlich.
"Ich… ich weiß nicht mehr, wer oder was ich bin. Diese Gefühle sind so verwirrend."
Daniels Gesicht zeigte nun klar seine Besorgnis und er stand auf. Er ging um den kleinen Tisch herum und setzte sich neben McKay, der begann jetzt wieder vom Boden auf zu sehen.
"Versuchen Sie, die Gefühle zu beschreiben. Ich werde versuchen, sie zu deuten", bot Dr. Farnham an und lächelte.
Rodney versuchte kurz einen Ansatz eines Lächelns, der aber nur in eine nervöse Zuckung seiner Gesichtsmuskulatur überging. Schließlich fing er an zu reden und schüttete seinen zukünftigen neuen Freunden sein Herz aus.
"Eigentlich liebte ich ja immer eine Frau. Sie heißt Samantha Carter. Ich dachte, sie wäre die Person, mit der ich meinen Lebensabend verbringen möchte, aber anscheinend habe ich falsch gelegen."
"Sie finden Dr. Beckett anziehender", sprach Dr. Farnham und wartete auf die Reaktion.
"Ja, oh Gott, ja. Und seitdem ich das erkannt habe, ist allein die Vorstellung, mit einer Frau zusammen zu sein, abstrakt. Als hätte sich mein gesamter Geschmack verändert."
"Das ist nichts Ungewöhnliches. Viele Männer erkennen erst spät ihre wahren Wünsche. Dabei waren diese Männer meistens schon immer schwul, aber sie haben es halt erst später realisiert." Daniel lächelte und strich mit einer Hand über Rodneys Rücken, da er merkte, dass dieser mit den Tränen kämpfte.
"Was soll ich jetzt machen?", fragte er und eine Träne rollte seine Wange hinab.
"Weiter leben, und unter leben meine ich auch lieben."
Rodney lachte leise und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Ich werde bestimmt nicht zu Carson gehen und sagen ‚Hey hier bin ich und ich liebe dich'. Das wäre verrückt. Carson steht auf Frauen."
"Woher wollen Sie das wissen?", fragte Daniel. "Wir wussten es ja auch nicht von Ihnen. Ein Versuch ist es doch Wert, meinen Sie nicht auch?"
Rodney überlegte. Es stimmte vielleicht, aber das Ganze war doch ein wenig beängstigend.
"Vielleicht, aber ich werde erst einmal Zeit brauchen, um mit mir ins Reine zu kommen."
Daniel lächelte, stand auf und setzte sich wieder neben Markus. "Natürlich. Ich meinte auch nicht damit, dass sie sofort zu Dr. Beckett stürmen und ihn küssen sollen. Verbringen Sie Zeit mit ihm, versuchen Sie, einige Zeichen zu entdecken und sagen Sie ihm nur, was Sie empfinden, wenn Sie sich sicher sind, dass ihre Freundschaft nicht auf dem Spiel steht."
Rodney lächelte, aber es hielt nicht lange an. "Was ist mit den Anderen auf Atlantis? Ich habe Angst vor den Reaktionen."
"Nun, wie Sie sehen, weiß noch keiner außer Ihnen von uns, was aber nur an meiner Verbindung zum Militär liegt. Wenn es nicht so wäre, hätten Daniel und ich nie ein Geheimnis daraus gemacht. Klar, es gibt immer Leute, die gegen Homosexualität sind, wie das gesamte Militär, aber es gibt auch mindestens genau so viele tolerante Personen. Außerdem brauchen Sie es ja nicht gleich jedem sagen. Es reicht, wenn Freunde es wissen, so ist es auch bei uns", sprach Markus und lächelte kurz zu seinem Freund. "Und Sie sind Zivilist, genau wie Dr. Beckett. Sie haben noch weniger Probleme mit dem Coming Out, als ich es habe."
Rodney nickte, diese Worte machten ihm wahrlich Mut.
"Ich glaube, es ist Zeit für ein Bier. Wollt ihr auch eines?", fragte Daniel glücklich und die Anderen stimmten zu. Der Wissenschaftler erhob sich und ging zum Kühlschrank.
Lt. Baldwin lächelte McKay zu und fragte ihn schließlich etwas, da er ziemlich neugierig war. "Was finden Sie an Dr. Beckett interessant? Sind's die Augen? Oder vielleicht doch der Hintern?"
Rodney blickte mit großen Augen zu dem Mann, bemerkte aber plötzlich, wie er begann zu lächeln. Es war ein befreiendes Lächeln.

Am nächsten Morgen war Rodney auf dem Weg zur Krankenstation. So gut wie in dieser Nacht, hatte er noch nie geschlafen. Er wusste, dass er sich verändert hatte und dass sein Leben sich von nun an verändern würde. Auf halbem Wege kam er schließlich an dem Labor der Botaniker vorbei und eine sanfte Frauenstimme hielt ihn auf, weiter zu gehen.
"Rodney?"
Der Wissenschaftler drehte sich um und entdeckte Katie, die langsam auf ihn zukam.
"Guten Morgen, Katie."
"Wie geht es Ihnen?"
"Gut, sehr gut. Mir ging es noch nie besser", antwortete Rodney und lächelte fröhlich.
"Haben Sie vielleicht heute Abend Zeit? Ich würde gerne zusammen mit Ihnen essen."
Diese Frage überraschte Rodney nicht wirklich. Er, nein, Lt. Cadman hatte Katie geküsst und so war es offensichtlich, dass Katie in ihn verliebt war. Nur, was sollte er jetzt tun? Sollte er ihr Angebot ausschlagen und mit ihr Schluss machen? Es wäre das Beste, aber es würde schwer werden.
"Katie, hör zu. Ich kann mich nicht mehr mit dir treffen." Dr. Browns Augen weiteten sich und sie sah bestürzt zu Boden. "Aber wieso?"
"Katie, du weißt doch genauso wie ich, dass ich dich nicht geküsst habe. Das war Lt. Cadman. Außerdem bin ich nicht mehr der, für den du mich hältst."
Rodney hob mit einer Hand den Kopf von Katie ein wenig an, sodass sie ihn wieder ansehen musste. "Vielleicht könnten wir Freunde bleiben."
Katie lächelte krampfhaft. "Vielleicht. Ich muss jetzt arbeiten. Entschuldigen Sie mich, Dr. McKay."
Mit diesen Worten begab sich Katie in ihr Labor und Rodney ließ die Schultern hängen. Diese Worte klangen nicht nach Freundschaft. Für einen kurzen Moment, war Rodney gewillt zurück zu laufen und sich zu entschuldigen, aber er wusste, dass dies wohl nichts bringen würde, weswegen er seinen Weg fortsetzte und schließlich die Krankenstation erreichte.
"Carson?", rief er einmal durch den Raum, da der Arzt nicht zu sehen war und ging dann weiter in die Station hinein. Es war absolut niemand zu sehen.
Doch dann trat Dr. Beckett aus seinem Büro und lächelte.
"Morgen, Rodney. Bitte setzen Sie sich. Ich bin gleich bei Ihnen."
Rodney wünschte auch einen guten Morgen, machte aber keine Anstalten, sich auf das angebotene Bett zu setzen. "Ich bin nicht krank, Carson."
Der Arzt sah verwundert zu dem Wissenschaftler herüber und nickte. "Darf ich fragen, was ich dann für Sie tun kann?"
‚Mir sagen, dass du mich liebst', dachte der Wissenschaftler, als er seinem Gegenüber in die Augen sah, sprach dann aber natürlich etwas anderes aus.
"Ich wollte fragen, ob Sie mit mir heute Abend einen Film angucken wollen. Ich habe einige DVDs und ich dachte mir, da wir uns schon einige Zeit kennen, können wir auch einmal etwas zusammen unternehmen.
Der Arzt lächelte und ging dann zu seinem Labortisch."Es tut mir Leid. Heute Abend habe ich keine Zeit, aber wenn Sie morgen Zeit hätten, würde ich Ihr Angebot gerne annehmen."
"Oh, ja natürlich. Dann morgen." Rodney lächelte auch ein wenig und folgte Carson zu dem Labortisch, wo allerlei Medikamente und Chemikalien standen.
"Wie läuft es mit Ihnen und Lt. Cadman?", fragte Rodney schließlich.
Carson hielt mit seiner Arbeit inne und begann wieder zu lächeln. "Ich muss sagen, dass es voran geht. Deswegen kann ich mich auch heute Abend nicht mit Ihnen treffen. Laura und ich haben unser erstes Date."
Rodneys Gesicht verfinsterte sich schlagartig, aber er rang sich ein Lächeln ab, was sogar ein wenig schmerzte.
"Tatsächlich? Da freue ich mich aber für Sie", log Rodney schnell.
Carson lächelte noch mehr, drehte sich um und bückte sich, um in einem Schrank nach Laborgeräte zu suchen. Rodney sah nun direkt auf den Hintern des Arztes und er musste sofort an die Worte von Lt. Baldwin denken. ‚Was finden Sie an Dr. Beckett interessant? Sind's die Augen? Oder vielleicht doch der Hintern?'
Er konnte diese Fragen nur mit Ja und Ja!!! beantworten.

Am Nachmittag öffnete Rodney die Tür zu einem Trainingsraum und sah, wie Daniel zu Boden geworfen wurde.
"Hallo, die Herren", grüßte er Markus und Daniel, der von seinem Freund jetzt auf die Beine gezogen wurde.
"Hallo, Rodney."
"Hi."
Rodney setzte sich auf eine Bank und betrachtete seine Freunde beim trainieren, was aber eher nach einer wüsten Prügelei aussah. Trotzdem schafften sie es, sich mit ihm zu unterhalten.
"Und, wie… ist es gelaufen? Was hat Carson gesagt?", fragte Daniel und wich einem Tritt von Markus aus.
"Er geht heute Abend mit Cadman aus", antwortete Rodney in einem traurigen Tonfall.
"Keine Sorge, das hat nicht unbedingt etwas zu bedeuten", sprach Lt. Baldwin und wurde von Daniel umgeworfen, woraufhin er kurz aufstöhnte.
"Ganz genau", stimmte Dr. Farnham zu und reichte Markus seine Hand.
"Er sagte, dass es mit ihm und Laura voran geht", sprach Rodney. "Wisst ihr, ich glaube er ist wirklich nur an Frauen interessiert."
"Das kannst du nicht so genau wissen. Es gibt auch etwas, das nennt sich Bisexualität. Nicht aufgeben. Ich hoffe, du hast ihn für einen anderen Tag zum Filmeabend eingeladen", tröstete ihn Daniel und kam zusammen mit Markus nun zu Rodney, um sich beidseitig von ihm auf der Bank nieder zu lassen.
"Ja. Er hat den morgigen Tag vorgeschlagen. Anscheinend möchte auch er unsere Freundschaft ausbauen."
"Siehst du, der erste Schritt ist getan. Zwar gibt es keine Erfolgsgarantie, aber du wirst wenigstens deine Freundschaft zu Dr. Beckett festigen können", sprach Markus und nahm einen Schluck Wasser.
Rodney hoffte es sehr, denn er mochte Carson mehr als alles andere. Es war nicht nur das Aussehen des Arztes sondern auch seine Freundlichkeit und Intelligenz die er bewunderte. Der morgige Tag würde vielleicht mehr bringen, nur sah er ihm mit großer Nervosität entgegen.

"Was für ein herrliches Wetter. Haben Sie Beide heute etwas Bestimmtes vor?", fragte Radek, während er einen Speicherkristall an die Systeme anschloss.
"Ich werde es mir wohl mit einem Buch gemütlich machen, und Sie, Dr. McKay?" Daniels Stimme klang sehr unschuldig, denn er wusste ja von Rodneys Plänen.
"Ich werde heute alles für einen Filmeabend vorbereiten müssen", antwortete Rodney, ohne sich großartig von der Arbeit abzuwenden.
"Einen Filmeabend? Mit wem, wenn ich fragen darf?" Radek war anscheinend wieder in dem Small Talk-Modus.
"Mit Carson. Nichts Besonderes."
"Ahh, ein typischer Männerabend also. Früher in Tschechien, haben wir immer mit mindestens 10 Leuten irgendwelche Filme gesehen."
Daniel wusste genau, worauf Dr. Zelenka anspielte. Doch wenn er hoffte, von Rodney eingeladen zu werden, würde er enttäuscht werden. Und tatsächlich ging Rodney nicht weiter auf den Kommentar ein, was Dr. Farnham ein Grinsen entlockte.

Spät am Abend schaute Rodney auf seine Uhr. Carson verspätete sich, was eigentlich ungewöhnlich für den Arzt war.
Alles war für den Filmabend vorbereitet, da Carson zum ersten Mal in dem Quartier sein würde, hatte Rodney alles zu Recht gemacht. Er hatte aufgeräumt, die Bilder, die zur Stärkung seines Egos da waren, abgehängt und den Laptop aufgestellt. Jetzt fehlte eigentlich nur noch die eine Person.
Rodney war aufgeregt. Noch nie war er zusammen mit Carson länger als ein paar Minuten alleine in einem Raum gewesen. Über was sollten sie sich nur unterhalten? Was für Gesprächsthemen mochte Carson? Wie verhielt sich der Arzt in einer privaten Atmosphäre?
Das Klopfen an der Tür riss Rodney aus seinen Gedanken. Schnell öffnete er sie und lächelte Dr. Beckett zu, der vor der Tür stand.
"Guten Abend, Carson."
"Guten Abend. Entschuldigen Sie, dass ich mich verspätet habe. In der Krankenstation ging es drunter und drüber."
"Kein Problem. Aber vielleicht sollten wir jetzt die höfliche Anrede weg lassen?"
Um Carsons Lippen bildete sich ein Lächeln und der Arzt nickte kurz. "Aye, ich glaube, das wäre das Beste."
Die Männer machten sich auf den Weg zur Sitzecke und genossen den Film. Sie hatten sich für "Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs" entschieden, auch wenn er ein wenig zu lang dauerte. Als der Film in der Nacht endete, begannen die Männer damit, über alles Mögliche zu reden.
"Aye, in Schottland ist die Landschaft wunderschön. Viele Flüsse, Seen und Hügel."
"Klingt ganz nach meiner Heimat." Rodney nahm ein paar Cracker. Es lief wirklich besser, als er gedacht hatte.
"Es ist schon spät. Schätze, ich werde jetzt gehen", sprach Carson mit einem Blick auf die Uhr.
"Natürlich, es hat Spaß gemacht."
"Ja, das hat es. Wir sehen uns dann morgen bei der Besprechung."
In diesem Moment kam Rodney wieder die nächste Außenmission in den Sinn. Angeblich sollten auch Botaniker und Ärzte die Teams begleiten.
"Bist du auch dabei?", fragte Rodney, während sie zur Tür gingen.
"Aye, ich soll die Heilwirkung einiger Pflanzen untersuchen. Laura und Katie kommen übrigens auch mit. Da fällt mir ein, wie läuft es mit Katie?"
"Wir treffen uns nicht mehr. Es lief alles nicht so, wie es sollte." Zwar sagte Rodney die Wahrheit, aber den genauen Grund bekam er natürlich nicht über die Lippen und da sie schon dabei waren, über ihr verkümmertes Liebesleben zu sprechen, konnte Rodney auch gleich noch einmal nachhaken, wie es zwischen Laura und dem Arzt lief.
"Und wie ergeht es dir und Laura?"
"Meine Meinung über sie hat sich nicht geändert. Sie ist wirklich bezaubernd. Gestern haben wir die ganze Zeit über uns geredet. Ein gelungenes Date, anders kann man es nicht nennen."
Für Rodney war es so, als hätte ihn der Blitz getroffen, aber er ließ sich nichts anmerken. Die beiden Männer verabschiedeten sich und als die Tür sich wieder schloss, lehnte sich Rodney sofort an die Wand und rutschte an ihr seufzend hinunter, bis er saß. Er saß lange an dieser Stelle, bis er sich doch noch aufraffte und sich bis zur Couch kämpfte. Er war so müde, dass er auch gleich auf ihr einschlief, mit dem verbleibenden Geruch von Carsons Aftershave in der Nase.

"Nun, Sie wissen, was ihre Instruktionen sind. Dann wünsche ich viel Erfolg", sprach Dr. Weir.
In dem Besprechungsraum ertönte jetzt das Geräusch von rückenden Stühlen. Das Team um Colonel Sheppard, sowie Dr. Weir und Dr. Beckett, machten sich auf den Weg nach draußen. Rodney war nicht klar, warum auch Astrophysiker mit auf die Mission gehen sollten, da eigentlich nur Pflanzen untersucht wurden. Wahrscheinlich war es nur eine glorreiche Idee von Elizabeth, um einigen Wissenschaftlern einmal Auslauf zu gönnen.
Wenig später stand der Trupp vor dem Gate. Laura, Katie und Radek waren ebenfalls anwesend und, was Rodney positiv überraschte, auch Dr. Farnham und Lt. Baldwin. Der Rest der Missionsmitglieder waren neue Wissenschaftler und Soldaten von der Erde und so kannte Rodney sie kaum, beziehungsweise gar nicht.
Nach einer Weile öffnete sich endlich das Tor und die Mitglieder der Expedition traten hindurch.

"Also irgendwie ist das merkwürdig", bemerkte Colonel John Sheppard und deutete zu der kleinen Gruppe, bestehend aus Dr. McKay, Dr. Farnham und Lt. Baldwin, die lachend etwas Abseits der Anderen gingen. Alle Mitglieder waren auf dem Weg zu dem Ort, wo man die Pflanzen gefunden hatte.
"Vielleicht möchte er nur neue Freunde finden", meinte Teyla und zuckte mit den Schultern.
Ronon konnte sich ein leises Lachen nicht verkneifen und so setzte das unvollständige Team den Weg an der Spitze der großen Gruppe fort.

"Diese Waffen sind schwer", keuchte Dr. Brown und Carson, Radek und Laura sahen sie belustigt an. Jeder ausgebildete Wissenschaftler und Arzt, hatte auf Anweisung von Dr. Weir eine P-90 bekommen. Sicherlich noch ein kleiner Trick, um den Stubenhockern ein wenig den Alltag von den Soldaten zu zeigen.
"Seht euch McKay an", sprach Laura und alle sahen zu dem Wissenschaftler hinüber.
"Ist das nicht dieser Dr. Farnham? Und wer ist dieser Soldat?", fragte Carson verwundert.
"Ja, das ist Dr. Daniel Farnham. Den Soldaten kenne ich auch nicht", antwortete Radek. "Ich kenne ihn. Er heißt Lt. Markus Baldwin und ist ein sehr aufgeweckter Kerl. Aus ihm kann einmal etwas werden", informierte Laura und fuhr fort. "Was mich nur wundert, ist, warum verstehen sie sich so gut? Und seit wann redet Rodney öfters mit Soldaten?"
Keiner hatte darauf eine Antwort, es war ein sehr ungewöhnliches Verhalten für Rodney.
"Ist auch egal. Konzentrieren wir uns lieber auf etwas anderes." Jeder bemerkte den aggressiven Tonfall von Katie und nur Carson wusste, warum dem so war.
"Katie, was ist los?", fragte Laura besorgt.
"Nichts, nichts", kam schnell die Antwort.
Cadman verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. Carson bemerkte dies, beugte sich zu Laura hinüber und senkte die Stimme. "Rodney und Katie treffen sich nicht mehr. Kann sein, dass sie sauer auf ihn ist."
Laura nickte verständnisvoll und die vier Personen beobachteten daraufhin weiter die drei Männer, genau wie Rodneys Teamkollegen, wobei jeder mit anderen Gefühlen Rodney betrachtete. Hass war genauso anwesend, wie Belustigung und Freude über seine neue Art, auf Personen zuzugehen.

"Der war gut!" Rodney lachte lauthals los, sodass ihm beinahe sogar Tränen über das Gesicht liefen. "Ich wusste gar nicht, dass es Witze über Heterosexuelle gibt und um ehrlich zu sein, bis vor kurzem hätte ich den auch nicht verstanden."
Daniel nickte und lächelte Rodney zu. "Denkst du, wir lassen die geschmacklosen Witze auf uns beruhen? Es ist ein wenig wie ein kleiner Krieg. Wer kann über die andere Seite des Ufers besser lachen?"
Daniel und Markus waren in Rodneys Augen wie zwei verspielte Kinder und obwohl er Kinder hasste, war er überglücklich, die Zeit mit seinen neuen Freunden verbringen zu dürfen.
"Hey, Rodney. Wie war eigentlich der Filmeabend?", fragte Markus wie immer neugierig und Rodneys fröhliches Gesicht verfinsterte sich.
"Eigentlich ganz gut, wenn man es als Männerabend betrachtet. Sonst habe ich nichts weiter erfahren. Carson ist wirklich hetero." Rodney verstummte und auch seine Freunde sagten kein weiteres Wort.
Rodney tat Daniel Leid, er kannte das Gefühl, in jemand anderes verliebt zu sein und diese Gefühle nicht erwidert zu bekommen.

Die nächsten zwei Stunden verbrachten die Missionsmitglieder bei einer kleinen Höhle, wobei Astrophysiker und Soldaten in der Gegend herum standen und die Ärzte und Botaniker die, angeblich mit Heilkräften ausgestatteten, Pflanzen untersuchten.
"Hallo, Rodney. Neue Freunde?" Rodney zuckte zusammen, als er Lauras Stimme vernahm. Der Lieutenant kam zusammen mit Radek auf ihn zu und deutete auf Dr. Farnham und Lt. Baldwin.
"Ja, ja. Stört dich das etwa?", antwortete Rodney schroff.
Daniel sah Markus schnell mit einem Blick an, der sagte, dass Ärger im Anmarsch war.
"Wieso so abweisend? Darf ich mich nicht einmal mehr zu euch gesellen?"
"Ja, natürlich", antwortete Markus schnell und stupste Rodney in die Seite, damit er seinen Mund, der bereits zu einer Antwort geöffnet gewesen war, wieder schloss.
"Irgendwie ist das totaler Zeitverschwendung. Ich könnte mir Besseres vorstellen", sprach Radek übermüdet vor Langeweile und lehnte sich an einen großen Felsen.
"Da stimme ich Ihnen zu, Radek." Daniel war froh, dass Radek ein anders Thema einschlug.
Rodney betrachtete derweil Laura und machte sich seine Gedanken über sie. ‚Was kann er nur an dieser dummen Soldatin finden? Sie sprengt zwar alles Mögliche in die Luft, aber sicherlich kann Sie nicht gescheit einen Lichtschalter betätigen, geschweige denn einen Videorekorder programmieren.'
"Rodney?"
Dr. McKay schreckte auf. Er hatte Laura anscheinend zu lange angestarrt und das hatte sie bemerkt.
"Ja?"
"Ist etwas mit dir nicht in Ordnung?", fragte die Soldatin besorgt.
"Mir geht es gut und warum versuchst du dich eigentlich immer, in mein Leben einzumischen? Kannst du nicht einfach wieder zur Erde fliegen?"
In diesem Moment realisierte Rodney, dass er geschrieen hatte. Zurück nehmen konnte und wollte er es aber nicht und so entfernte er sich schnell von der Gruppe.
"W…Was?" Lt. Cadman hatte vor Schreck die Augen geöffnet und jedes andere Missionsmitglied sah nun dem Wissenschaftler hinterher.
"Markus, warte hier", sprach Daniel, berührte kurz seinen Freund sanft an der Schulter und hastete hinter Rodney her.

"Rodney, bleib stehen! Ich sagte, bleib stehen!"
Doch Rodney wäre noch meilenweit gelaufen, wenn er nicht gestolpert und zu Boden gefallen wäre.
"Ich helfe dir. Nimm meine Hand."
Rodney nahm die Hand des Wissenschaftlers dankend an und Dr. Farnham sah, wie Tränen Rodneys Wangen hinunter liefen.
"Ich will so nicht mehr fühlen, Daniel. Ich kann das nicht ertragen."
"Aber du musst es durchstehen. Du musst los lassen können."
"Aber das kann ich nicht!"
Kaum hatte Rodney dies ausgesprochen, schnellte eine Faust auf sein Gesicht zu und traf ihn seitlich, woraufhin er stolperte, nach hinten fiel und auf dem Gesäß landete.
Daniel funkelte Rodney böse von oben an.
"Jetzt hör mir zu! Wir haben es schwerer einen Partner zu finden und daran wird sich nie etwas ändern! Carson ist höchstwahrscheinlich hetero und daran lässt sich auch nichts ändern! Lass endlich los und blicke in die Zukunft!"
Daniels Stimme beruhigte sich wieder ein wenig. "Irgendwann wirst auch du den Richtigen finden. Vertrau mir einfach… und du wirst dich gleich bei Lt. Cadman entschuldigen. Sie ist zwar eine dumme Pute, aber sie verdient jetzt deine Entschuldigung."
Rodney war in der Zwischenzeit wieder aufgestanden und nickte, während er seine Wange rieb.
"Ich hoffe, du hast Recht, was die Zukunft angeht." Auf seinem Gesicht machte sich ein kleines Lächeln bemerkbar, was Daniel sehr glücklich machte.
Rodney war zwar ein Nervenbündel, aber mittlerweile schien er sein wahres Ich zu zeigen.

Plötzlich krachte es in der Ferne und Schreie ertönten. Rodney und Daniel blickten sofort in Richtung Höhle. Die letzten Flammen einer Explosion waren gerade dabei sich aufzulösen und der Rest der Missionsmitglieder stürmte auf die beiden Wissenschaftler zu. Dann hallten auch schon die ersten summenden Geräusche zweier Wraith-Darts zu den beiden Männern. Dr. McKay und Dr. Farnham reagierten schnell und begannen zum Gate zu laufen. Sie waren näher daran und konnten den Wahlprozess beginnen, bevor die Gruppe eintraf.
Rodney und Daniel hörten das ohrenbetäubende Summen, blickten aber nicht zurück, aus Angst, dass sie dadurch langsamer werden würden.
Nach beinahe einer Unendlichkeit erreichte Rodney das DHD und wählte das Tor in Atlantis an. Weitere Schreie ließen die Wissenschaftler nun zurück sehen. Rodneys Team bildete den Abschluss der flüchtenden Menschenmasse und gab ab und an Schüsse ab. Kurz vor ihnen liefen Radek, Katie, Laura, Markus und Carson und feuerten ebenfalls dann und wann eine Salve ab.
Mit einem Rauschen öffnete sich schließlich das Gate und die ersten Personen sprangen hindurch. Währenddessen begannen die zwei Jäger einen erneuten Anflug auf die Gruppe.
"McKay! Gehen Sie!", schrie Sheppard und feuerte auf einen der ankommenden Darts.
"Nein, ich bleibe hier!"
Weitere Geschosse schlugen ein und Dreck und Staub wirbelten durch die Luft. Als Rodney wieder sehen konnte, bemerkte er, wer noch alles auf dem Planeten war. John, Teyla und Ronon feuerten immer noch, Radek und Katie wurden von Carson und Laura beschützt, als sie auf der Flucht waren und einige Meter entfernt lag ein bewusstloser Soldat.
"Markus!", schrie Dr. Farnham und rannte dicht gefolgt von McKay los, an der kleinen Gruppe, bestehend aus Dr. Brown, Dr. Zelenka, Lt. Cadman und Dr. Beckett, vorbei und geradewegs auf seinen Freund zu.
"Hey, steh auf Liebling", bat Daniel und kniete sich nieder, um Lt. Baldwin auf den Rücken zu drehen.
Rodney traf einen Augenblick später ein und betrachtete das Gesicht des Soldaten, der aussah, als würde er schlafen.
"Lebt er?", fragte McKay und tastete schnell den sehr schwachen Puls, da Daniel zu aufgelöst war. "Wir brauchen Hilfe!"
AR-1 sah sofort zu McKay, Baldwin und Farnham herüber und wunderte sich, dass sie noch nicht in Atlantis waren, doch dann erkannte es den Gesundheitszustand von Markus.
"Dr. Beckett! Notfall!", rief Teyla zum Gate herüber und Katie, Radek, Laura und Carson stoppten, kurz bevor sie hindurch schritten. Die vier Personen schauten zu den drei Männern.
Ohne zu Überlegen stürmte Carson wieder los und auch Laura ließ nicht lange auf sich warten. Radek und Katie beobachteten aber die Situation vom Gate aus. Ihnen war es zu gefährlich und die Angst ließ sie still stehen.
John Teyla und Ronon versuchten ihr Bestes um die Jäger zu verscheuchen. Tatsächlich ließ der ständige Beschuss die Wraith Ausweichmanöver fliegen.
"Bitte rede mit mir Markus", flehte Daniel und tätschelte eine Wange des Soldaten.
"Lasst mich sehen", sprach Carson, der gerade eingetroffen war und Rodney zog Daniel unsanft weg, bevor er wieder begann zu feuern und sein Team zu unterstützen. Kurz nach Beckett kam auch Laura hinzu und eröffnete ebenfalls das Feuer.
"Er muss nach Atlantis!", rief Carson und sofort eilte Ronon herbei und packte zusammen mit Rodney den Lieutenant. AR-1 und der Rest machte sich sofort auf den Weg zum Stargate und nur mit knapper Not entkamen sie dem nächsten Beschuss.

Drei Wochen. Eine lange Zeit. Diese Zeit war nach der eigentlich ungefährlichen Mission vergangen. Viel hatte sich verändert. Dank Lauras und Katies Pokerabenden hatte sich die Beziehung zwischen Daniel und Markus rasend schnell herum gesprochen. Laura war da natürlich die Hauptverantwortliche. Sie war es, die Daniels verzweifelten Blick gesehen und ihre Schlüsse daraus gezogen hatte.
Die Gerüchteküche brodelte auch um Rodney, denn schließlich hatte man gesehen, dass er sich gut mit dem Pärchen verstand. Doch ihm machte es nichts aus. Er zerstreute die aufkommenden Gerüchte meist schnell, indem er ein paar Mal von Colonel Samantha Carter schwärmte.
Jetzt stand er hier an diesem Abend und blickte traurig in die Krankenstation hinein. Von weitem sah Rodney an einem Vorhang den Schemen von Daniel, der an Markus' Krankenbett saß und dessen Hand hielt. Markus lag im Koma.
Carson konnte nichts für ihn tun und jetzt blieb nur die Hoffnung, dass der Soldat bald aufwachen würde.
"So spät noch wach?", fragte ein Mann hinter Rodney.
Er drehte sich in die Richtung aus der die Stimme gekommen war und erblickte Carson, der lächelte.
"Ja, ja. Ich wollte nach den Beiden sehen."
"Eure Freundschaft scheint ziemlich eng zu sein, wenn du meist genauso lange hier bist, wie Dr. Farnham."
"Weißt du, Carson, sie sind richtige Freunde und deswegen ist das selbstverständlich."
"Das stimmt. Dr. Farnham trauert sehr um seinen Freund. Er scheint ihn wirklich zu lieben."
Rodney nickte und sah wieder zu den Männern herüber. "Ja, das tut er."
"Mich wundert es ein wenig, dass du mit einem homosexuellen Pärchen deine Zeit verbringst."
Rodney grinste leicht. "Ist es denn wichtig, welche sexuelle Orientierung deine Freunde haben? Am Ende zählt doch nur die Freundschaft an sich."
Carson nickte und sah jetzt auch wieder zu den Männern. "Du hast Recht… Vielleicht sollten wir jetzt schlafen gehen. Ich werde Dr. Farnham wieder einmal ein Bett hier in der Krankenstation anbieten."
"Das wird das Beste sein. Gute Nacht, Carson."
"Gute Nacht."
Daraufhin verließ Rodney die Krankenstation und machte sich auf den Weg zu seinem Quartier, um einen erneuten unruhigen Schlaf anzutreten.

"Neeein!"
Rodney schnellte in die Höhe, fasste sich mit einer Hand an den Kopf und wischte den Schweiß von der Stirn. Es war spät am Morgen und Rodney wunderte sich, dass er überhaupt eingeschlafen war. Er hatte es anscheinend doch irgendwie geschafft. Die Albträume waren aber intensiv gewesen und zeigten Carson, wie er statt Markus getroffen wurde.
Langsam aber sicher normalisierte sich seine Atmung und er betrachtete seine Umgebung von seinem Bett aus. Alles schien ruhig und friedlich. Nur der Wecker und die sich darauf befindliche Uhrzeit machten ihm Sorgen. Anscheinend hatte er das heutige Meeting verpasst. Seufzend schüttelte Rodney seinen Kopf. Jetzt konnte er eh nichts mehr daran ändern.
Mit einem Anflug von überschüssiger Energie stand Rodney auf und zog sich an. Vielleicht konnte er einen seiner Teammitglieder fragen, was alles besprochen worden war.
Kurz bevor Rodney den Raum verließ, fiel ihm ein weißer Umschlag auf, der auf seinem Tisch im Wohnzimmer lag und irgendwie fehl am Platz schien.
"Wo kommt der denn her?", fragte sich Rodney verwundert und setzte sich auf die Couch, um den Umschlag zu öffnen. In ihm befand sich ein ordentlich gefalteter, handschriftlicher Brief. Mit einem Runzeln auf der Stirn entfaltete Rodney ihn und begann zu lesen.

Lieber Rodney,
wenn du das hier liest, befinde ich mich bereits mit Markus an Bord der Daedalus, um zurück zur Erde zu fliegen, da er dort eine bessere Versorgung bekommen kann.
Es tut mir Leid, dass ich in dein Quartier eingebrochen bin, aber ich konnte dir den Brief nicht selbst überreichen und dir persönlich lebe wohl sagen, konnte ich auch nicht. Der Grund dafür ist wahrscheinlich meine Trauer um Markus. Ich kann die Nähe von Menschen zurzeit nicht ertragen, auch wenn sie so nett sind wie du es bist.
Ich weiß nicht, was die Zukunft bringen wird. Vielleicht werde ich für immer an Markus Bett sitzen. Oder ich werde irgendwann über den Verlust hinweg kommen und wieder beginnen zu leben. Möglicherweise dann alleine oder sogar mit einem anderen Mann, was ich aber nicht glaube. Am liebsten würde ich die letzten drei Wochen vergessen und ungeschehen machen. Entschuldige die paar Flecken auf dem Brief, aber mir fällt es schwer über dieses Thema zu schreiben, was meine Tränen bezeugen.
Deswegen werde ich wohl lieber das Thema wechseln, in der Hoffnung, dass es mir dadurch etwas besser geht.
Ich muss mich entschuldigen, dass ich dich jetzt, in einer deiner schwersten Phasen vor dem Coming Out, alleine lasse. Ich weiß, dass du dich immer noch minderwertig fühlst und dir noch nicht richtig eingestanden hast, was du bist. Aber bitte denk daran, dass es nicht schlimm ist und du ein fröhliches Leben verdienst. Ergreife das Glück beim Schopfe und sei fröhlich. Lebe auch für mich, denn mein Leben liegt bewusstlos in einem viel zu unbequemen Krankenhausbett.
Ich hoffe, dass wir weiterhin Briefkontakt halten können, denn ich möchte dich als Freund nicht auch noch verlieren.
Bis bald, Rodney und versuche über Carson hinweg zu kommen.
In Liebe,
Daniel Farnham


Rodney schluchzte und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. Er weinte nicht, weil er jetzt alleine war, nein, vielmehr weinte er für Daniel, da es ihm anscheinend sehr schlecht ging. Der Brief lag nun vergessen auf dem Tisch und Rodney versuchte, sich zu beruhigen. Mit einem Drang sich abzulenken, machte er sich auf den Weg zur Kantine. Er war sich zwar sicher, dass er nicht viel herunter bekommen würde, aber sein Hunger trieb ihn voran. Der Weg zur Kantine kam ihm dieses Mal dreimal so lange vor. Rodney erwartete nicht, dass sich jemand um diese Uhrzeit in der Kantine aufhielt, denn es war Arbeitszeit und doch vernahm er ein paar vertraute Stimmen.
"Ich werde mir noch etwas Müsli holen. Willst du auch etwas, Carson?", fragte eine Frau.
"Nein danke, Laura. Ich bin satt", antwortete Carson mit gewohnt schottischem Akzent, der Rodney zum schmelzen bringen konnte.
Langsam ging er durch die Tür und sah gerade noch, wie Lt. Cadman in den benachbarten Raum ging, um sich ihr Müsli zu holen.
Er blickte zu Carson, der ein Buch las und ihm den Rücken zugewandt hatte. Rodney war kurz davor ihn anzusprechen, doch er konnte es nicht. Carson war mit Laura hier und sie trafen sich in letzter Zeit ziemlich oft. Rodney schüttelte den Kopf, sah Carson ein letztes Mal an und verließ dann schnell die Kantine. Er hatte sich damit abgefunden, dass er Carson nicht haben konnte. Jetzt wünschte er sich, dass Carson mit Laura glücklich werden würde.
Was Rodney die ganze Zeit nicht gesehen hatte, waren die zwei Personen, die an einem Tisch etwas weiter entfernt in einer Ecke gesessen und die ihn und seine liebestrunkenen Blicken bemerkt hatten.

Am Abend war Rodney auf dem Weg in sein Quartier. Er hatte das gesamte Labor für sich alleine gehabt, da Samstag war und die Mitglieder der Expedition eigentlich nur vormittags arbeiteten. Rodney hingegen wollte keine Pause machen, sondern den Schmerz mit Gleichungen wegspülen.
Jetzt sehnte er sich aber nach seinem Bett, obwohl er nicht wirklich müde war. Die Tür öffnete sich zischend und Rodney trat ein. Sofort strömte ein Gemisch aus verschiedenen Gerüchen in seine Nase und Kerzenlicht ließ ihn kurz blinzeln, da er eigentlich so schummriges Licht nicht gewohnt war.
"Hallo, Rodney. Da sind Sie ja endlich", rief Radek von dem Esstisch herüber.
Auch Katie war anwesend und hantierte zusammen mit Radek an der Dekoration des Tisches. Dekoration des Esstisches?
"Was ist denn hier los?", fragte Rodney verwirrt und ging zu den Beiden unangemeldeten Besuchern herüber, wobei ihm der Einfall kam, dass sein Zimmer wohl eine bessere Sicherung bräuchte.
"Wir bereiten nur ein Essen vor", erklärte Dr. Brown und stellte ein prachtvolles Gericht, was ganz nach Coq au vin aussah, auf den Tisch.
"Für wen soll das sein?", fragte Rodney, immer noch schockiert über den Anblick des Tisches.
"Für uns drei und Carson", antwortete Radek prompt und platzierte das Besteck.
"Aber es ist nur Besteck für zwei Personen da", sprach Rodney und zeigte auf die Hände seines Kollegen.
"Ach tatsächlich?" Plötzlich piepte Katies Armbanduhr.
"Ich muss ins Labor, um ein paar Testergebnisse zu notieren", entschuldigte sie sich.
Aber sie ging nicht aus dem Quartier, sondern schaute zu Radek. Dieser kramte in seiner Tasche und holte seinen Pieper heraus.
"Oh, anscheinend ein Notfall im Labor. Ich muss auch los."
"Aber…?", sprach Rodney und hielt einen Finger hoch, als würde er sich melden.
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