Apology

Sie musste sich bei ihm entschuldigen, auch wenn sie es nicht hätte verhindern können. Phoebus hatte die Macht über ihren Körper gehabt, hatte John geküsst, Caldwell, Beckett und McKay betäubt, Lorne niedergeschlagen und Ronon niedergeschossen. Eine Liste von Verletzten war wie ein Schatten an ihr gehaftet und Ronons Verletzung stand nach wie vor ganz oben. Beckett Notoperation fand schließlich im Dunkeln statt, mit einer Taschenlampe als rettendes Licht.
Obwohl sie nichts hatte machen können, fühlte sie sich schuldig und wollte sich bei Ronon dafür entschuldigen.
Nervös klopfte sie an die Türe und trat dann in das Zimmer, in dem Ronon lag. Er sah blass und müde aus, strahlte nicht mehr die unerschütterliche Kraft aus, die man sonst immer in seiner Nähe verspürte.
Leise schloss sie die Tür und drehte sich herum, nur um zu entdecken, dass Ronons Blick bereits auf ihr lag.
"Hallo", sagte sie und trat zu ihm.
"Hallo", grüßte er zurück und Elizabeth wusste, dass es nicht einfach werden würde. Ronon sprach nie viel, es war schwer eine Unterhaltung mit ihm zu führen, doch sie musste es versuchen.
"Wie geht es Ihnen?", fragte sie und ließ den Blick erneut über ihn gleiten.
"Beckett sagt, ich werde wieder gesund", antwortete er und sah an sich herab.
Sie neigte leicht den Kopf, wusste, dass die Verletzung gut behandelt worden war.
"Ronon, ich wollte mich dafür entschuldigen." Elizabeth deutete auf den Verband, der sich deutlich unter seinem Hemd abzeichnete.
Er nickte, musterte sie und schwieg, was sie zum Anlass nahm, fragend eine Augenbraue nach oben zu ziehen. Sie hatte gewusst, dass es schwer werden würde.
"Sie konnten nichts dafür, Sie hatten keine Kontrolle über das, was Sie taten", meinte er und sie war erleichtert, dass sie nicht wieder diejenige war, die das Gespräch führen musste.
"Ich weiß, aber ich möchte mich dennoch dafür entschuldigen", wiederholte sie.
"Es war das erste Mal, dass ich von so einer Art von Waffe getroffen wurde… Sie waren gut", sagte er und warf ihr einen schrägen Blick zu.
"Ich war gut?", fragte sie und zog andeutungsweise eine Augenbraue nach oben.
Sie machte gerade den Mund auf, um weiter zu sprechen, doch Ronon kam ihr zuvor.
"Phoebus war gut", verbesserte er sich und ließ seinen Blick auf ihr ruhen.
Sie nickte, zufriedener mit dieser Aussage und ein kleines Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht.
"Sie könnten ebenfalls so gut werden", meinte er und dieses Mal zog Elizabeth die Augenbraue vollends hoch. "Mit etwas Training."
Elizabeth Lächeln wechselte in ein leicht gequältes, doch sie verstand den Wink und ergriff die Hand, die er verbal ausgestreckt hatte.
"Sie bieten mir Training an?", fragte sie und eines dieser pantherähnlichen Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, ließ ihn nicht mehr ganz so erschöpft aussehen.
"Wenn Sie wollen", antwortete er schließlich mit einem Nicken und sie kniff leicht die Augen zusammen, als sie darüber nachdachte. Bis jetzt hatten sie und Ronon keinen Draht zueinander finden können. Ihre Beziehung war von Missverständnissen geprägt gewesen und ein gemeinsames Training, beziehungsweise der Versuch, könnte eben dieses Missverstehen ausräumen.
"Sobald Sie wieder fit sind und Beckett Ihnen die Erlaubnis erteilt hat", stimmte sie zu und Ronon schenkte ihr einen herausfordernden Blick.
"Ich freue mich darauf", meinte er und sie nickte, froh, dass ihre Entschuldigung gut angenommen worden war und er nicht so schweigsam wie sonst gewesen war.
"Ich mich auch. Vielleicht erreiche ich eines Tages Phoebus' Level", meinte sie nachdenklich und nickte ihm zu. "Gute Besserung", fügte sie hinzu und drehte sich herum, bereit das Zimmer wieder zu verlassen.
"Danke… Erreichen können Sie es und ich werde Ihnen dabei helfen… solange Sie am Ende nicht wieder die Waffe gegen mich richten."

~ Fin ~