Losing The War by Kat
Summary: Liebe war ein Schlachtfeld - im wahrsten Sinne des Wortes. Und es sah fast so aus, als hätten Michael und sie den Krieg verloren.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Elizabeth Weir, John Sheppard, Other Character
Genre: Angst, Character Death, Friendship, PoV, UST, Vignette
Challenges: Keine
Series: Long Way
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1335 Read: 3109 Published: 05.01.11 Updated: 05.01.11
Story Notes:
Short-Cut: Liebe war ein Schlachtfeld - im wahrsten Sinne des Wortes. Und es sah fast so aus, als hätten Michael und sie den Krieg verloren.
Fortsetzung von: "Long Way" von Nin, "Acceptance" von Kat, "Aftereffect" von Nin
Spoiler: 1x07 Poisoning The Well, 2x18 Michael
Charaktere: Weir, Sheppard, Landry
Kategorie: Angst, Character Death, Friendship, PoV, UST, Vignette
Rating: PG-13
Author's Note: Den Teil wollte ich schon seit Monaten schreiben, aber erst jetzt hat mich die Muse geküsst.
Ja, ich weiß, dass ich im letzten Teil Perspektive und Zeit wechsele; es schien irgendwie viel passender :D
Widmung: Für Nin & Anyana - ich bin Realist, ihr dürft es aber gerne verkitschen :P
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Unbedingt :D

1. Kapitel 1 by Kat

Kapitel 1 by Kat
Losing The War


"Sie gehen?"

Was für eine blöde Frage! Sie warf ihm einen wütenden Blick zu und nickte dann in Richtung des Stargates, das ein Wurmloch zur Erde geöffnet hatte.

"Ja", erwiderte sie knapp und John musterte sie skeptisch.

"Die Mitteilung muss ich verpasst haben", stellte er zynisch fest und es war deutlich in seinem Gesicht abzulesen, dass sie ihn verletzt hatte.

Elizabeth rollte innerlich mit den Augen und zuckte äußerlich mit den Schultern.

"Es gab keine", erklärte sie knapp und sah dann wieder zum Stargate. "Ich dachte, ich gehe, bevor man mich rausschmeißt."

"Sie glauben, dass Sie Ihren Posten verlieren?", fragte er und sie gab ein Schnauben von sich.

"Dass ist keine Glaubensfrage, John, das ist eine Tatsache", erwiderte sie schnippisch. "Ich weiß, dass Dr. Heightmeyer keinen sehr schmeichelhaften Bericht über mich abgegeben hat."

"Es ist ihr Job Leute zu beurteilen", meinte John ruhig und Elizabeth schenkte ihm ein kleines Lächeln.

"Ich nehme es ihr auch nicht übel", antwortete sie und seufzte. "Ich gehe nur lieber, bevor ich dazu gezwungen werde, John."

Er nickte und berührte sie dann kurz an der Seite. "Tut mir Leid."

Elizabeth zuckte mit den Schultern und sah zum blauleuchtenden Ereignishorizont.

"Richten Sie den Anderen schöne Grüße aus und übermitteln Sie bitte meine Entschuldigung, dass ich mich nicht persönlich verabschiedet habe", meinte sie und er nickte, ohne nach dem Grund zu fragen. "Auf Wiedersehen."

Sie lächelte kurz und lief dann raschen Schrittes die Treppe hinunter in den Gateraum.

Es würde kein Wiedersehen geben. Wenn sie durch den Ereignishorizont ging, war dieses Kapitel ihres Lebens und alles mit ihm verbundene für immer verschlossen. Man würde sie nicht mehr nach Atlantis zurück lassen und ob John oder einer der Anderen sie jemals besuchen kommen würde, war fraglich.

Ihre Beziehung zu Michael hatte so ziemlich alles zerstört, was sie jemals besessen hatte. Freundschaften, ihre Arbeit, ihr Leben... und doch bereute sie es nicht. Noch nicht. Vielleicht würde es anders aussehen, wenn sie im SGC angekommen war, Michael in die Augen blickte und feststellte, dass er nicht mehr der war, den sie gezwungenermaßen auf die Erde gelassen hatte.

Sie blieb vor dem Ereignishorizont stehen und sah sich um. Rodney stand oben mit John am Geländer und den Gesten nach zu urteilen, regte er sich über irgendetwas auf; sie konnte sich denken über was.
Mit einem leisen Seufzen machte sie einen Schritt nach vorne.

~Å~

"Dr. Weir", begrüßte sie General Landry, als sie im Stargate Center von der Rampe trat. "Freut mich, Sie wieder auf der Erde begrüßen zu dürfen."

Oh ja. Sie konnte sich vorstellen, wie sehr er sich freute, sie von allem abgezogen zu haben, wo sie irgendwie Schaden verursachen konnte. Und wo zur Hölle war eigentlich General O'Neill, mit ihm hatte sie auch noch ein Hühnchen zu rupfen?

"Ich möchte gerne zu Michael", erklärte sie mit einem gespielt freundlichem Lächeln und das Gesicht des Generals erkaltete urplötzlich.

"Sie sind gerade erst angekommen, Doktor", erwiderte er und sie warf ihm einen durchdringenden Blick zu.

"Ich würde ihn trotzdem gerne sofort sehen, wenn das möglich ist, General", meinte sie und spürte, wie ein mulmiges Gefühl in ihr aufstieg. "Oder gibt es ein Problem?"

Landry wurde unruhig, sie spürte es. Offenbar gab es etwas, das sie nicht unbedingt oder nicht gleich erfahren sollte und sie bekam Angst. Was auch immer mit Michael passiert war, es würde ihr mit Sicherheit nicht gefallen.

"Nein... Doktor", erwiderte er zögernd. "Ich würde nur gern mit Ihnen reden, bevor-"

"Wie geht es ihm?", unterbrach sie ihn und der Blick, der den General traf, war stechend.

Landry presste die Lippen nervös aufeinander, während er ihr den Vortritt ließ, als sie aus dem Gateraum gingen.

"General?", hakte sie nach und nach einer Biegung blieb er stehen.

"Leider... gab es einen kleinen Zwischenfall, Dr. Weir", erklärte er nervös und hielt dann inne.

"Einen kleinen Zwischenfall?", fragte sie und sah, wie auch die letzten Überbleibsel ihrer verwüsteten, kleinen Welt ins Wanken gerieten.

Liebe war ein Schlachtfeld - im wahrsten Sinne des Wortes. Und es sah fast so aus, als hätten Michael und sie den Krieg verloren.

"Michael entwickelte eine allergische Reaktion gegen...", begann er, brach dann jedoch ab und schien zu beschließen, dass er ihr doch nicht sagen wollte, gegen was Michael allergisch reagiert hatte. "Die Ärzte versuchten ihm zu helfen, allerdings... ist uns die Physiologie der Wraith immer noch weitestgehend unbekannt und obwohl wir alles taten, was in unserer Macht stand-"

"Auf was hat er allergisch reagiert?", wurde er von Elizabeth unterbrochen und ihre Stimme war eisig.

"Sie erinnern sich doch mit Sicherheit an den Impfstoff, den die Hoffaner zusammen mit Dr. Beckett entwickelt haben?", erwiderte Landry und Elizabeths Augen weiteten sich erschrocken. "Wir haben versucht ihn zu perfektionieren."

"Perfektionieren?" Sie sah ihn fassungslos an. "Er beschützt das Opfer und tötet den Wraith, was gibt es da für Sie noch zu perfektionieren?" Ihre Stimme war aufgebracht, fast hysterisch. "Sie haben ihn umgebracht, General!"

"Es war ein... Unfall, Doktor", versuchte Landry sich zu verteidigen. "Wir-"

"Ein Unfall?!", wiederholte sie und ihre Stimme hallte viel zu laut durch den Betonkorridor. "Sie wussten, was mit dem Wraith geschehen ist, an dem der Impfstoff getestet worden ist! Sie wussten, dass es ihn töten würde!"

Sie sah, wie Landry die Lippen zusammenpresste und senkte fassungslos den Kopf, versuchte sich wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Hier war sie also. Ihr Leben - ein einziges, wackeliges Kartenhaus - in sich zusammengefallen und im Feuer der Hölle verbrannt. Sie machte sich noch nicht einmal mehr die Mühe sich zu fragen, warum es ausgerechnet sie getroffen hatte.

"Ich möchte zu ihm", sagte sie schließlich leise und Landry schüttelte andeutungsweise den Kopf.

"Doktor-", wollte er etwas dagegen einwenden, doch Elizabeth unterbrach ihn erneut.

"Ich möchte zu ihm", wiederholte sie und betonte jedes einzelne Wort.

Landry seufzte schließlich und gab nach.

"Wie Sie wollen, Doktor", erwiderte er und setzte sich wieder in Bewegung.

~Å~

Weiß. Das ist das erste, was mir auffällt. Während das Totenkleid eines Menschen oftmals leicht bläulich ist, ist Michaels schneeweiß. Vielleicht nicht ganz weiß, ganz helles Grün trifft es auch.

Seine Augen sind geschlossen und er sieht aus, als würde er schlafen. Es wirkt unnatürlich auf mich. Michael hat selten geschlafen, er hat erzählt, dass Wraith eigentlich keinen Schlaf benötigen. Ich erinnere mich daran, dass ich daraufhin scherzhaft meinte, dass das ihren Hunger erklären würde. Er hat gelächelt, eines dieser geheimnisvollen, unergründlichen Lächeln.

Meine Hand streicht zärtlich über seine Wange. Sie ist kalt. Das ist nichts Ungewöhnliches; aufgrund der Käferanteile der Wraith-DNA, liegt seine Körpertemperatur unter der eines Menschen, aber trotzdem... seine Haut ist eisig - ich ziehe meine Hand zurück.

Sie haben ihn umgebracht. Diese Bastarde haben ihn getötet. Sie haben ihn als Versuchskaninchen missbraucht und es hat ihn das Leben gekostet.
War es nicht von Anfang an klar, dass es so enden würde? Wusste ich nicht, dass es nicht gut gehen, kein Happy End für uns geben würde?

Ich drehe mich um, sehe zu Landry, der hinter der Glasscheibe wartet, mich mitleidig ansieht. Er bemitleidet mich nicht, weil ich den Mann verloren habe, den ich liebe, sondern weil ich überhaupt erst so schwach war, mich in ihn zu verlieben. In einen Wraith, wie unprofessionell.

Was spielt es noch für eine Rolle? Es ist ohnehin vorbei. Schutt und Asche ist alles, was noch übrig ist. Ein Berg von Scherben und ich sitze oben drauf. Die Prinzessin auf dem Scherbenhaufen - das wäre doch ein tolles Märchen gewesen, eines, das Kindern gleich beibringt, wie das Leben läuft.

Fin
Fortsetzung: "Resort" von Nin
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