Near Distance by suehsi
Summary: Er war so nah und ich einfach zu feige.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Elizabeth Weir, John Sheppard
Genre: Angst, Tragik, UST, Vignette
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1288 Read: 2655 Published: 19.12.10 Updated: 19.12.10
Story Notes:
Short-Cut: Er war so nah und ich einfach zu feige.

Spoiler: 2. Staffel

Charaktere: Sheppard/Weir

Kategorie: Angst, Tragik, UST, Vignette

Rating: G-6

Author's Note: Hab' ich am Pfadfinderlager geschrieben, deswegen auch die Idee vom Lagerfeuer und so ^^ Oh, und ich hab' mal versucht aus der Ich-Perspektive zu schreiben… gar nicht so einfach :P
Widmung: Für mich *selbst_flausch*

Disclaimer: MGM Television Entertainment

1. Kapitel 1 by suehsi

Kapitel 1 by suehsi
Near Distance


Ich bin gerade dabei, die letzten Missionsberichte durchzugehen, als John in mein Büro spaziert kommt. Ich weiß nicht, was er will, doch das Grinsen auf seinen Lippen verrät mir, dass es nichts Berufliches ist. Er hat wohl schon wieder einen neuen Witz in der Kantine aufgeschnappt und muss ihn mir sofort erzählen, was nicht unüblich ist.
"Hallo, Elizabeth!", sprudelt es dann aus ihm heraus. Das Grinsen immer größer werdend nimmt er schwungvoll auf der Kante meines Tisches Platz. Ich liebe es, wenn er mir so nah kommt, doch ich würde ihm das nie gestehen. Es hat etwas… Persönliches, was mich immer ganz nervös werden lässt.
"Guten Morgen, John!", erwidere ich und schiebe meinen Laptop zur Seite, um mich auf den Mann schief gegenüber von mir zu konzentrieren.
Gut, vielleicht konzentriere ich mich zu oft auf ihn, da er mir sehr gut gefällt, doch nun ist es notwendig ihm meine Aufmerksamkeit zu schenken.
"Ich hab' gerade mit Ronon und Teyla gesprochen und die meinten, dass sie gerne einen kleinen Campingtrip aufs Festland mit Freunden machen würden und da wollte ich Sie fragen, ob Sie nicht vielleicht mitkommen möchten?"
Campingtrip? Festland? Uff…
Als ich meinen Blick nachdenklich nach unten zu meinen Finger schwenke, fährt er fort: "Kommen Sie schon! Sie wissen genau, dass es Ihnen gut tun wird und dass Sie wollen!" Er sagt genau das, womit ich gerechnet habe und somit habe ich keine Ahnung, was ich erwidern soll. Er hat mit allem recht, es würde mir gut tun und mich von der Arbeit ablenken… doch… John wäre dabei.
Nicht dass dies ein Grund wäre, um nicht mitzukommen, eher im Gegenteil, dennoch… ständig neben ihm zu sein, bereitet mir ja in Besprechungen schon kleinere Schwierigkeiten. Ständig dieses Lächeln, diese schönen, grünen Augen und diese neckische Art…
"Ach, kommen Sie schon!" Und genau da ist das, dem ich nicht widerstehen kann. Der Blick, den er immer aufsetzt. Vielleicht hat er Recht, vielleicht tut es mir wirklich gut, wenn ich einmal paar Tage von meiner Arbeit Abstand gewinnen würde.
"Okay. Na schön. Ich komme mit!", quatsche ich plötzlich und bin überrascht über meine eigenen Worte. Ich weiß nicht, wie ich mich dazu so schnell entschlossen habe, doch nun habe ich schon zugesagt und John lächelt erfreut. Jedes Mal,wenn er diesen Gesichtsausdruck hat, würde ich am liebsten vor Glück in die Luft springen. Er erwärmt mein Herz wie kaum etwas zuvor, dennoch bin ich zu feige, um es ihm zu sagen.
Aber nun, da ich zu diesem Ausflug zugestimmt habe, könnten sich meine Karten für die Zukunft ändern. Wir könnten uns näher kommen, könnten gemeinsam einen abendlichen Spatziergang unternehmen, könnten uns küssen oder uns einfach nur in den Arm nehmen. Es gibt so vieles, was geschehen kann und ich bin froh darüber, dass meine Worte schneller waren als mein Verstand und eingewilligt haben.
"Toll. Dann sehen wir uns heute Abend!", meint er, ehe er mir den Rücken zukehrt und mein Büro verlässt. Mit einem etwas überdrehten und nervösen Gefühl lasse ich mich zurück in meinen Stuhl sinken und beginne mir den Abend auszumalen. Ich sehe ein Lagerfeuer und ruhige Gitarrenmusik vor mir. John hält mich liebevoll in seinen Armen und wiegt mich leicht hin und her, immer im Takt der Musik…
Ich atme erschrocken ein und aus, als plötzlich Rodney vor meinem Tisch steht und etwas über Naquada quatscht und mich somit aus meinen Gedanken reißt. Vielleicht sollte ich mich jetzt doch eher auf meine Arbeit konzentrieren, denn wie heißt es so schön sprichwörtlich? Erst die Arbeit und dann das Vergnügen.

--

Ich weiß nicht, warum ich wirklich mitgekommen bin, doch nun sitze ich hier, inmitten von bekannten Gesichtern und Geplauder. John hat gemeint, ich benötigte etwas Abwechslung, wobei er Recht hatte und ich es anfangs nicht hatte wahrhaben wollte, aber als er mich mit seinen wunderschönen, grünen Augen angesehen hat, hatte ich nicht mehr widerstehen können.
Eine Campingnacht am Festland klang verlockend und einmal ganz außergewöhnlich. Ich wusste, dass ich ständig seiner Gegenwart ausgesetzt sein würde, dennoch nahm ich es in Kauf. Ich dachte, es wäre kein Problem für mich, doch schließlich nahmen meine Gefühle für ihn überhand.
Ständig musste ich wissen, was er tat und am liebsten hätte ich ihn nicht aus den Augen gelassen, doch die Situation hatte es verlang und außerdem wäre es zu peinlich geworden, falls er es verstanden hätte.
Holz für den Abend musste gesammelt, sowie eine Feuergrube ausgehoben werden.
Diese Tätigkeiten trennten uns vorübergehend voneinander. Okay, um genau zu sein, gab es kein ‚Uns'. Es war eher: Er wurde von mir getrennt, doch es spielte keine Rolle. Meine Gefühle waren stets dieselben, also hatte sich nichts geändert.
Er sah mich nach wie vor nicht so, wie ich es mir so sehr gewünscht hatte. Gut, ich hatte ihm nie zugestanden, dass ich eine Schwäche für ihn hatte, doch ich hatte da die ganze Zeit dieses Gefühl.
Für John war ich nur eine gute Freundin, da war ich mir im Laufe des Tages sicher geworden. Er hatte mir nie ein Zeichen oder einen Blick gegeben, der die letzten Funken von Hoffnung in mir gerettet hätten. Er war nur so einfach wie immer.

Nun sitze ich hier, am Rande des Feuers, nur ein paar Menschen zwischen uns. So sehr wünsche ich mir, dass er mich in den Arm nehmen würde, doch John hat nur herumblödeln mit Teyla und Ronon im Sinn.
Er ist so nah und doch so fern im selben Augenblick, was mir das Herz beinahe zerreisen würde, wenn ich es nicht schon längst an ihn verloren hätte.
Er schien mir fast so, als hätte er mich ganz vergessen und irgendwie kann ich ihm das auch nicht verübeln.
Ich verhalte mich passiv. Bin nur ein Freund, da ich zu feige bin, ihm Anderes zu zeigen.
Oft zuvor hatte mir Carson ins Gewissen geredet, dass ich mehr tun konnte, doch der Schatten vor mir war zu groß, um ihn einfach zu überwinden.
Er weiß, was ich will und benötige und er sagte mir oft genug, dass ich alleine dafür verantwortlich bin, ob meine Träume in Erfüllung gehen werden oder nicht.
Ich gesteh mir ein, dass er mit allem Recht hat, dennoch verweigere ich einen Schritt nach vorne in Richtung Risiko zu gehen. Die Angst, verletzt und enttäuscht zu werden, ist einfach zu groß und wirkt wie ein unüberwindbares Hindernis. Es ist nicht so schlimm wie ich mir immer denke, doch in meinem Inneren gibt es so vieles was dagegen spricht. Es ist einfach zu viel, um es einfach zu ignorieren.
Bevor John nicht ein Zeichen gibt, werde ich auch nichts tun, und genau das ist das Problem. Ich bin eine erwachsene Frau, die vieles in ihrem Leben erreicht hat, eine Frau, die von vielen angesehen und geachtet wird, aber in punkto Liebe bin ich wie ein Teenager. Ängstlich und feige.
Ich kann einem Feind, der mit einer Waffe auf mich zielt, entgegentreten, doch dem Mann, an den ich mein Herz verschenkt habe, kann ich nicht in die Augen blicken.
Ich werde immer auf ein Zeichen warten, um auf ihn zugehen zu können und dieses Wissen belastet mich. Ich werde warten…
… und wenn es Jahre werden würden.

- Fin -
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