Süßer die Glocken nie klingen… by Nin
Summary: Die neue Turmuhr von Atlantis geht Elizabeth gehörig auf die Nerven.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Elizabeth Weir, Rodney McKay
Genre: Humor
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1412 Read: 3039 Published: 05.01.11 Updated: 05.01.11
Story Notes:
Short-Cut: Die neue Turmuhr von Atlantis geht Elizabeth gehörig auf die Nerven.
Spoiler: 2. Staffel
Charaktere: Weir, McKay
Kategorie: Humor
Rating: G-6
Author's Note: Es sollte eine Challenge-FF warden, doch es ging gehörig schief.
Widmung: An Kat, die grad an ihrer eigenen FF etwas verzweifelt *g*
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Gerne ^^ NinsM@gmx.de

1. Kapitel 1 by Nin

Kapitel 1 by Nin
Süßer die Glocken nie klingen…


Dong… Dong… Dong, erklang es und Elizabeth stöhnte frustriert auf. Seitdem die neue, atlantische Turmuhr installiert worden war, vermisste Elizabeth in regelmäßigen Abständen die Stille, die noch vorgestern den gesamten Tag angehalten und die nun ein jähes Ende gefunden hatte.
Irgendjemand hatte die glorreiche Idee gehabt, dass eine große Turmuhr samt altertümlicher Glocke doch ganz nett sei und die Idylle in Atlantis nur vergrößern würde. Der Vorschlag hatte Anklang gefunden, denn in Nullkommanichts war bei Stargate Command eine Anfrage eingegangen. Mit Erschrecken hatte sie feststellen müssen, dass sich diese schneller als alles Vorhergegangene durch den bürokratischen Papierkram gekämpft hatte, denn gestern nun war es soweit gewesen: Eine riesige Glocke, gegossen aus Messing, war mit einem Laster durch das Gate chauffiert worden. Elizabeth fragte sich mittlerweile sicher zum zehnten Male, wie man dieses Monstrum durch die engen Gänge des Stargate Centers transportiert hatte. Zu ihrem Leidwesen war sie nicht stecken geblieben, das verdeutlichten ihr die weiteren Dongs, die erklangen und die sie einfach wahnsinnig machten.
Sie wollte in der Nacht nicht jede halbe Stunde aufwachen, weil die Uhr dongte, sie wollte ihren morgendlichen Kaffee in Ruhe und ohne DONG einnehmen und vor allem wollte sie nachmittags effizient und ungestört ihre Berichte durchgehen.
Nur leider war dies nun nicht mehr möglich, da sie einen leichten Schlaf hatte und, wie sie erschreckt hatte feststellen müssen, eine leicht störbare Konzentration. Ein Dong und es war um ihren Lesefluss geschehen, so sehr sie auch dagegen ankämpfte. Es hatte seine Gründe, warum ihre Armbanduhr abends im Bad verschwand und warum statt einem herkömmlichen Wecker eine Funkuhr auf ihrem Nachtisch thronte, die die Uhrzeit an die Wand strahlte. Ein Hoch auf den Fortschritt und die Technologie.
Frustriert pfefferte sie das Pad auf ihren Schreibtisch und überlegte, wie sie die Glocke am besten wieder loswerden konnte. Sie fand Anklang bei der Bevölkerung von Atlantis, deswegen würde das ein nicht so leichtes Unterfangen werden, dennoch musste etwas geschehen. So konnte es einfach nicht weiter gehen. Eine Sabotage bei der Glocke würde auffallen, eine Änderung des Dong-Rhythmus ebenfalls, es musste also eine andere Lösung geben.
Mürrisch und durch das anhaltende Gedonge äußerst gereizt, stand sie auf und durchquerte den Kontrollraum in Richtung Transporter. Ihr Ziel lag ihr klar vor Augen: Das Labor von Rodney. Irgendeinen Vorschlag musste der Wissenschaftler ihr einfach unterbreiten.

Wie es schien, hatte dieser sie nicht erwartet, denn vor lauter Schreck hatte er sich den Kopf am Schreibtisch angeschlagen, unter dem er gekniet hatte.
"Tut mir Leid, Rodney", entschuldigte sie sich und kam dann zum Wesentlichen. "Ich habe ein Problem und brauche Ihre Hilfe", begann sie und Rodney wurde hellhörig. Probleme waren schließlich seine Spezialität.
"Was kann ich für Sie tun, Elizabeth?", fragte er und blickte sie mit vor Neugierde hochgezogenen Augenbrauen an.
"Schalten Sie die Glocke ab", verlangte sie und seine Kinnlade rutschte gen Boden.
"Die Glocke der Turmuhr?", hakte er sicherheitshalber noch einmal nach, es konnte ja sein, dass er sie falsch verstanden hatte.
"Genau, ich kann sie einfach nicht länger ertragen", offenbarte sie ihm und nur zu deutlich konnte man den gereizten Tonfalls aus ihrer Stimme heraushören.
"Ähm, meinen Sie nicht, dass das eine etwas zu… übereilte Reaktion wäre, Elizabeth? Sie ist doch gerade einmal zwei Tage da und den Leuten scheint sie zu gefallen", meinte Rodney und war noch immer etwas perplex. Er selbst ließ sich von den Dongs einlullen und außerdem wusste er so immer, auch ohne auf die Uhr zu schauen, dass eine halbe oder eine ganze Stunde vergangen war.
"Ich wache durch ihr Gedingdonge in der Nacht auf, ich kann meinen Kaffee nicht mehr ungestört genießen und nachmittags werde ich aus meiner Konzentration gerissen, wann immer ein Dong erklingt", versuchte sie ihm ihre Situation klarzumachen.
"Haben Sie schon probiert Ihre Ohren zuzuhalten, wenn sie anfängt?", fragte er und zuckte mit den Schultern. "Vielleicht haben Sie dann Ruhe", fügte er hinzu, als ihre Augen begannen regelrecht Funken zu schlagen.
"Ich kann mir schlecht die Ohren zuhalten, wenn ich schlafe oder wenn ich eine Tasse Kaffee, beziehungsweise ein Pad in der Hand habe. Ich will nur, dass dieses Dong aufhört", herrschte sie ihn an und er hob entschuldigend die Hände.
"Elizabeth, ich kann die Uhr nicht abstellen, verändern oder sonst etwas", sagte er und sie blickte ihn aus zusammengekniffenen Augen an.
"Warum?", wollte sie wissen und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Nun, weil sie… ganz praktisch ist", meinte er und blickte etwas unsicher auf den Boden. Diese Antwort würde ihr nicht gefallen, vielleicht sollte er die Schuld etwas von sich weisen. "Und weil sie den Leuten sehr gefällt", beeilte er sich hinzuzufügen, doch an ihrem mörderischen Blick änderte sich nichts mehr.
"Ist das so?!?", zischte sie ihm entgegen. "Ich finde sie nicht praktisch und mir gefällt sie auch nicht!"
"Vielleicht werden Sie sich daran gewöhnen", schlug er vor. "Mit der Zeit."
"Nein, das werde ich ganz sicher nicht. Ich möchte, dass Sie sich etwas einfallen lassen!", befahl sie, funkelte ihn noch einmal zornesrot an und verließ dann raschen Schrittes das Labor.
"… sicher…", murmelte Rodney und begann in Gedanken, Lösungen durchzugehen. Irgendetwas würde er schon finden, damit Elizabeth ihre Ruhe hatte und die Glocke weiterhin schlagen konnte.

Nach wie vor frustriert trommelte Elizabeth mit den Fingern auf ihrem Schreibtisch herum und bemühte sich, das Pad in einem Lesefluss durchzugehen, doch bereits drei Dong-Sessions hatten sie gestört und ihre Nerven waren gespannt. Sie hoffte, dass Rodney schnell eine Lösung finden würde, ansonsten würde sie eigenhändig den Turm hochklettern und die Glocke - mit was auch immer - in den Ozean befördern.
Ein Räuspern erklang und sie schaute auf. Zelenka stand vor ihrem Büro und hatte ein kleines Päckchen in der Hand.
"Was gibt es?", fragte sie und versuchte, ihrer Stimme einen freundlichen Klang zu geben.
"Ich soll Ihnen das von Rodney geben", begann Zelenka etwas zögerlich und sie runzelte die Stirn
"Warum ist er nicht selbst gekommen, um es mir zu überreichen?", wollte sie verwundert wissen.
"Es erschien ihm… ähm… sicherer", antwortete er nach wie vor zögerlich. "Und er hat viel Arbeit zu erledigen und die Zeit fehlte." Mit diesen Worten legte er das Päckchen vor ihr auf den Schreibtisch und schien es eilig zu haben, ihr Büro wieder zu verlassen.
Etwas aus dem Konzept gebracht zog sie das kleine Päckchen näher zu sich und musterte es. Es war in etwas so groß wie ein Pad und neugierig begann sie es zu öffnen. Warum ihr Rodney ein Päckchen schickte?
Die Antwort lag keine fünf Sekunden später vor ihr, zusammen mit einem kleinen Zettel, auf der man Rodneys Handschrift erkennen konnte.
Sie sind sehr hilfreich, Elizabeth. Mir haben sie schon oft gute Dienste geleistet. Sie sollten sie ausprobieren!
Mit den besten Empfehlungen,
Rodney


Mit zusammengebissenen Zähnen ließ sie den Zettel auf ihren Schreibtisch nieder fallen und hob mit den Fingerspitzen die besagten Gegenstände hoch, die eingepackt in ein noch kleineres, durchsichtiges Päckchen waren: Ohrstöpsel.
Ihre Mundwinkel zuckten und sie wusste nicht, ob sie in Lachen oder Weinen ausbrechen sollte. Das konnte er nicht ernst meinen? Das musste ein Witz sein! Wenn das Rodneys Lösungsvorschlag war, dann hatte der Wissenschaftler in seinem Ideenreichtum aber sehr nachgelassen.
Dong… Dong… Dong… erklang es und Elizabeth krallte die Ohrstöpsel in der Hand zusammen. Wie ihr diese Glocke auf die Nerven ging! Vielleicht sollte sie die Stöpsel einmal ausprobieren, überlegte sie und riss dann das Päckchen auf, um sich keine Sekunde später den ersten Ohrstöpsel ins Ohr zu drücken. Der zweite folgte zugleich und angestrengt horchte sie auf den nächsten Dong, der allerdings nicht mehr zu ihr durchdrang. Stille. Sie hörte nichts.
Unendliche Erleichterung durchdrang sie und seufzend ließ sie sich in ihren Sessel gleiten. Da stach ihr der Zettel von McKay noch einmal ins Auge, auf dessen Rückseite sie weitere Wörter erkennen konnte. Sie beugte sich vor und zupfte in zwischen drei Pads hervor, neugierig, was dort noch stand.
Es kann ja so einfach sein. Sie würde niemals zugeben, dass sie ihm dabei Recht gab.

ENDE
Diese Geschichte wurde archiviert am http://stargatefanfic.de/viewstory.php?sid=628