Night by Nin
Summary: John streift nachts durch die Korridore von Atlantis.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Elizabeth Weir, John Sheppard
Genre: Friendship
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1188 Read: 2023 Published: 05.01.11 Updated: 05.01.11
Story Notes:
Short-Cut: John streift nachts durch die Korridore von Atlantis.
Spoiler: -
Charaktere: Sheppard, Weir
Kategorie: Friendship
Rating: G-6
Author's Note: -
Widmung: An Bales; danke für den schönen Abend!
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Gerne - NinsM@gmx.de

1. Kapitel 1 by Nin

Kapitel 1 by Nin
Night


Müde dreinblickend bahnte sich John seinen Weg durch die dunklen Korridore von Atlantis. Es war Nacht, in etwa 03.00 Uhr und die nicht benutzen Bereiche der Stadt wurden von der Dunkelheit umhüllt.
John genoss die Stille und Ruhe, die Atlantis bei Nacht inne hatte und bog um die nächste Ecke. Er mochte es während später Stunde ziellos durch die Stadt zu laufen, seinen Gedanken freien Lauf zu lassen und Niemandem zu begegnen. Er konnte abschalten, den Tag noch einmal Revue passieren lassen und anschließend ins Bett gehen und schlafen, ohne sich noch stundenlang schlaflos hin und her zu werfen.
Wohin der Weg ihn führen würde, wusste John nicht. Er lief einfach los, nicht sicher, an welcher Stelle der Stadt er schlussendlich angelangen würde. Mittlerweile fand er sich Nachts rechts gut in Atlantis zurecht, nichtsdestotrotz würde er die Stellen, zu denen er sich in später Stunde begab, tagsüber wahrscheinlich nicht finden. Zumal ihm bei Tage auch die Zeit fehlte, stundenlang durch die Stadt zu streifen, ohne bestimmtes Ziel.
Der Korridor nahm ein Ende und John erinnerte sich, dass er nun die Wahl zwischen einem Balkon oder einem weiteren Korridor hatte. Unschlüssig blieb er bei dem Wegzweig stehen und entschied sich für den Balkon. Etwas frische Luft würde ihm gut tun, eventuell seine müden Gehirnzellen etwas aufwecken und er könnte seinen nächtlichen Spaziergang noch erweitern.
John begab sich in Richtung Balkon und blieb dann ruckartig stehen, als er einen Schatten entdeckte. Dieser stand draußen, von der Dunkelheit umhüllt und schien wie er den gleichen Gedanken gehabt zu haben; die kühle Luft der Nacht zu genießen. Er überlegte, ob er der Person Gesellschaft leisten sollte und entschied sich schließlich dafür. Es kam nicht oft vor, dass er nachts jemandem über den Weg lief und schon gar nicht so weit entfernt vom Zentrum der Stadt. Langsam näherte er sich dem Balkon, blieb bei der Tür stehen und räusperte sich, um sich anzumelden und nicht urplötzlich aus der Dunkelheit zu erscheinen.
Die Person drehte sich ruckartig herum und John erkannte Elizabeth, deren Augen geweitet waren; offenbar hatte er sie erschreckt.
"Entschuldigung, ich wollte Sie nicht erschrecken", sagte er und die Anspannung wich aus ihrem Körper, als sie erkannte, wen sie vor sich hatte.
"Schon in Ordnung", winkte sie ab und schenkte ihm ein Lächeln. "Ich habe es einfach nicht erwartet, mitten in der Nacht jemandem zu begegnen."
John erwiderte ihr Lächeln und trat zu ihr. Es war nicht so kalt wie er erwartet hatte, der Frühling kam und mit ihm die lauen Nächte.
"Ich war auch überrascht, als ich hier draußen einen Schatten stehen gesehen habe. Normalerweise laufe ich hier niemandem über den Weg", stimmte er ihr zu und sie drehte sich wieder in Richtung Balkongeländer, um dort ihre Arme abzustützen und in die Nacht zu schauen.
"Es ist ein ganzes Stück von den Quartieren entfernt", meinte sie und er nickte.
"Scheinbar hatten sie den gleichen Gedanken wie ich", sagte er und stellte sich neben sie, ließ seinen Blick ebenfalls durch die Dunkelheit gleiten. Er mochte die Nacht, man war in gewissem Sinne anonymer als bei Tage und er musste nicht durchgehenden den starken Soldaten mimen. Elizabeth ging es wahrscheinlich ebenso.
"Ziellos durch die Stadt laufen und schauen, wohin der Weg mich führt", erklärte sie und John fuhr fort: "Die Nacht genießen und den Gedanken freien Lauf lassen."
Elizabeth lächelte und drehte den Kopf zu ihm. "Genau. Danach anschließend wieder ins Quartier gehen."
"Und versuchen zu schlafen", setzte John erneut ihren Satz fort und konnte sich ein leichtes Lachen nicht verkneifen. Sie hatten mit der Zeit bereits viele Gemeinsamkeiten entdeckt, doch es wurden immer mehr und die Tatsache, dass sie nachts wohl genauso unruhig war wie er machte sie ihm nur noch sympathischer.
"Sind Sie jede Nacht unterwegs?", fragte er und sie seufzte leise.
"Fast. Und Sie?"
"So gut wie immer. Komisch, dass wir uns bisher noch nie über den Weg gelaufen sind", meinte er nachdenklich und sie senkte den Blick, beobachtete die Wellen, die in der Schwärze undeutlich dem Lauf der Gezeiten folgten.
"Atlantis ist eine große Stadt", sagte sie und beließ es dabei, es war Erklärung genug. Die Wahrscheinlichkeit, dass man sich bei Nacht, um etwa 03.00 Uhr morgens und in einem Teil der Stadt, der nicht bewohnt wurde, über den Weg lief, war nunmals einfach gering.
Ein Schweigen entstand und beide starrten auf die Weite des Ozeans. John spürte, wie die Müdigkeit sich seiner annahm und auch Elizabeth schien die laue Luft der Nacht zu ermüden. Sie blinzelte mehrfach, um die Augen offen halten zu können und atmete tief durch.
Ein stundenlanger Spaziergang durch die Stadt forderte immer wieder seinen Tribut und es war genau das, was John gewollt hatte. Er wollte müde werden, um anschließend gut schlafen zu können.
"Sie müssen öfters an die frische Luft", erklang Elizabeths Stimme und er verstand nicht, auf was sie ihre Worte bezog. Die Dunkelheit und die beruhigenden Geräusche der Wellen hatten ihn eingelullt. Er machte ein fragendes Geräusch und blickte sie an.
"Dadurch werden Sie schneller müde und müssen nicht so lange durch die Gänge von Atlantis laufen", erklärte sie und drehte den Kopf mit einem kleinen Lächeln zu ihm um. "Schließlich brauchen auch Sie einige Stunden Schlaf."
Das Lächeln erschien nun auch auf seinem Gesicht und ein Gefühl der Verbundenheit mit ihr durchströmte ihn.
"Ich werde es mir merken", antwortete er und schwieg dann.
Elizabeth richtete sich auf und umschloss das Geländer des Balkons mit den Händen.
"Bei mir wirkt es immer Wunder", sagte sie und unterdrückte ein Gähnen. "Ich hoffe, bei Ihnen auch. Ich werde ins Quartier zurückgehen, gute Nacht, John."
"Ich denke, mir reicht es für heute auch", sagte er und blinzelte die Müdigkeit beiseite. "Ich werd' den Korridor nehmen, der durch die Kantine führt."
Ein kleines Lächeln erschien auf Elizabeths Gesicht und war genauso schnell wieder verschwunden wie es erschienen war. Sie schätzten die Gesellschaft des Anderen, doch nun, mitten in der Nacht, wollten sie beide alleine sein und die Stille genießen.
Sie wollte ebenso wie er den Weg zurück in Ruhe absolvieren und war froh, nun keine Worte finden zu müssen, um dieses Verlangen zu erklären.
"Ich nehme den, der direkt zu den Quartieren führt", meinte sie und er nickte, froh, dass sie ihn kommentarlos verstand.
"Gute Nacht", sagte er und sie blieb bei der Balkontüre noch einmal kurz stehen. "Vielleicht laufen wir uns ja bald wieder über den Weg." Sie trat durch die Türe und verschmolz mit der Dunkelheit, er konnte sie nicht mehr erkennen.
Die Müdigkeit kam erneut in ihm hoch, es wurde Zeit, dass er sich auf den Weg zurück in sein Quartier machte. Der Schlaf rief nach ihm.

ENDE
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