Rodney und die Sache mit Weihnachten by Pandora
Summary: Weihnachten steht vor der Tür und man schmückt Atlantis weihnachtlich. Doch dies führt zu einem übermäßigen Energieverbrauch. Rodney ist nicht begeistert und reagiert dementsprechend. John versucht ihn zu beruhigen und sie haben ein romantisches Dinner.
Categories: Stargate Atlantis Characters: John Sheppard, Rodney McKay
Genre: Friendship, pre-Slash, X-Mas
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 3079 Read: 3225 Published: 19.12.10 Updated: 19.12.10

1. Rodney und die Sache mit Weihnachten by Pandora

Rodney und die Sache mit Weihnachten by Pandora
Nach einer ruhigen Nacht regte sich wieder Leben auf Atlantis. Die Nachtschicht übergab die Arbeit an die nächste Schicht und auch Doktor Zelenka nahm seinen Dienst im Techniklabor auf. Er öffnete die Tür und fand Rodney schlafend neben seinem Rechner vor. Leise ging er auf den Schlafenden zu und berührte ihn vorsichtig an der Schulter.

"Rodney."

Doch der reagierte nicht. Also versuchte er es erneut.

"Rodney!"

Er schüttelte ihn etwas stärker an der Schulter.

Überrascht blickte Rodney auf. "Was? Was ist los?" Er setzte sich auf.

"Haben Sie die Nacht durchgearbeitet?", fragte Doktor Zelenka erstaunt.

"Ja. Wie spät ist es denn?", fragte Rodney gähnend und begann, unverzüglich erneut die Zahlen auf dem Rechner zu überprüfen.

"7 Uhr."

"Ich muss das hier noch überprüfen", murmelte er und hatte sich bereits wieder in seine Arbeit vertieft.

"Unmöglicher Sturrkopf! Wäre es nicht besser Sie würden ins Bett gehen?", platzte es aus Doktor Zelenka heraus.

Perplex schaute Rodney von seinem Rechner auf. "Sie sehen doch, dass ich hier noch wichtige Daten zu prüfen habe", antwortete Rodney. "Wie soll ich da schlafen?"

"Entweder Sie gehen freiwillig oder…" Radek trat einen Schritt näher, selbst erschrocken über seinen Mut.

"Oder?", fragte Rodney erstaunt.

"…ich bitte Colonel Sheppard, Sie in Ihr Quartier zu begleiten", beantwortete Radek die Frage und hielt Rodneys Starren stand.

Rodney überlegte kurz "Ich finde mein Quartier schon allein und benötige keine Hilfe", reagierte Rodney beleidigt, stand auf und verließ das Labor, ohne Zelenka eines weiteren Blickes zu würdigen.

"Was bildet der Kerl sich eigentlich ein", brummte Rodney und schäumte vor Wut, während er sich auf den Weg in sein Quartier machte. "Dem sage ich jetzt die Meinung", dachte er, drehte sich um und betrat erneut das Labor.

"Was erlauben Sie …", Rodney hielt inne und blickte sich um. Zelenka war nicht mehr im Labor. Den Zettel am zweiten Rechner mit der Aufschrift - 7:30 Uhr Gateraum für alle - hatte er dabei überlesen.

Rodneys Aufmerksamkeit war vielmehr auf die Daten im Rechner gerichtet und ließ ihn seine Wut vergessen.

"Doktor McKay", rief eine Stimme und ein blonder Haarschopf blickte in das Labor.

"Ja", antwortete Rodney ohne von den Anzeigen wegzusehen.

"Kommen Sie nicht mit in den Gateraum?"

"Gateraum? Warum?", fragte Rodney und schaute Lieutenant Cadman erstaunt an.

"Na die Versammlung um 7:30 Uhr, es wurde ein Rundschreiben ausgehängt", erwiderte die junge Frau.

"Ach ja, die hatte ich vergessen", rechtfertigte sich Rodney.

Elizabeth Weir hatte für 7:30 Uhr eine kurze Versammlung einberufen. Alle Mitglieder von Atlantis waren in den Gateraum gebeten worden. Rodney hatte keine Zeit für derlei Versammlungen und fragte sich die ganze Zeit, was nun schon wieder so wichtig war, um alle Arbeiten ruhen zu lassen.

"Verdammt!", fluchte Rodney "als wenn es nicht wichtigere Dinge gibt. Noch dazu zu dieser unchristlichen Zeit. Wieso, musste sie eine Versammlung um diese Zeit abhalten?"

"Was schimpfst du so?", fragte John.

"Warum zum Teufel musst du mich immer so erschrecken?" Abrupt drehte sich Rodney um und fixierte Sheppard mit einem bösen Blick. "Kannst du dich nicht wenigstens ankündigen oder musst du dich immer so anschleichen?"

"Anschleichen?", erstaunt schaute John Rodney an. "Ich habe mich nicht angeschlichen. Du warst schließlich laut genug, man hat dich auf dem Gang gehört. Vielleicht solltest du deine Schimpftiraden etwas leiser gestalten, dann würdest du dich nicht laufend erschrecken."

"Danke, nun liegt es also an mir?", antwortete Rodney erbost.

"Beruhig dich wieder. Du hattest wohl eine lange Nacht?"

"Ja und Zelenka…", begann Rodney, sprach den Gedanken aber nicht aus.

"Was ist mit Doktor Zelenka?", wollte John wissen.

"Nichts", erwiderte Rodney.

"Hat er dich geweckt?"

"Wie kommst du darauf?", antwortete Rodney sichtlich verstört. "Hat der Kerl doch seine Klappe nicht halten können und ist gleich zu John gerannt", überlegte Rodney kurz und blickte John fragend an.

John lächelte. "Radek hat nichts erzählt. Aber ich kenne dich. Du arbeitest die ganze Nacht und bist nicht zum ersten Male vor dem Rechner eingeschlafen."

"Ich habe schließlich auch genug Arbeit am Hals und jeder will was von mir", reagierte Rodney erbost.

"Beruhig dich wieder. Es war nicht so gemeint", reagierte John nun auch etwas verärgert und drehte sich um, um Rodney allein mit seiner Wut zu lassen.

"Was wolltest du eigentlich?", rief er John hinterher.

"Die Versammlung fängt gleich an und dann wollte ich dich fragen, ob wir beide heute Abend zusammen essen. Aber wenn du keine Zeit hast, dann verschieben wir die Sache auf einen späteren Zeitpunkt."

"Nein, warte", entgegnete Rodney, presste seinen Laptop fest an sich und rannte John hinterher.

"Wann?", rief Rodney.

"Nach deiner Schicht, ist ein guter Zeitpunkt", beantwortete John Rodney Frage.

"Ich habe heute eigentlich frei", erwiderte Rodney.

"Noch besser", antwortete John und lächelte Rodney an.

******

7:30 Uhr - Gateraum

Rodney und John waren fast die letzten, die den Gateraum betraten. Es waren bereits viele Mitglieder der Atlantisstation anwesend. John sah Elizabeth, Teyla und Ronon, nickte Rodney kurz zu und ging zu den dreien.

"Na toll, ich schufte die ganze Nacht und dann muss ich auch noch stehen. Ich hoffe, die Versammlung dauert nicht so lange, ich will nur noch unter die Dusche und endlich ins Bett. Ich merke meine Füße jetzt schon nicht mehr."

Er blickte sich im Saal um. Ihm war gar nicht bewusst, dass es so viele Menschen waren, die hier in Atlantis ihre Arbeit taten und viele kannte er noch nicht einmal. Er hatte noch nie so viele auf einem Haufen gesehen.

Alle sprachen durcheinander und warteten darauf, welche Neuigkeiten nun wieder ihren Alltag durcheinander bringen würden. Rodney beobachtete John, der offensichtlich ein wichtiges Gespräch mit Elizabeth, Teyla und Ronon führte.

"Was hecken die nun wieder aus?", überlegte Rodney und versuchte irgendwie anhand ihrer Gesten herauszubekommen, über was sie sprachen. Keine Chance, dafür waren sie einfach zu weit entfernt. Rodney musste sich genauso wie alle anderen in Geduld fassen. Eine Sache, die er überhaupt nicht mochte. Ungeduldig wippte er hin und her, bis endlich Doktor Weir das Wort ergriff.

"Okay, dann können wir beginnen", unterbrach sie die lauten Gespräche der Anwesenden. Alle Blicke richteten sich auf sie, gespannt was da kommt.

"Ein weiteres Jahr neigt sich seinem Ende zu …", begann sie zu sprechen "… und Weihnachten steht vor der Tür. Ich weiß, es ist noch etwas Zeit und ich will auch nicht lange drum herum reden, aber ich bitte alle, sich ein paar Gedanken für eine Weihnachtsfeier zu machen. Für die Vorbereitung sind alle Vorschläge gefragt. Colonel Sheppard und Teyla haben auf dem Festland einen geeigneten Baum gefunden, der in etwa einer Tanne von der Erde ähnelt. Nun muss er nur noch geschmückt werden."

"Lametta haben sie nicht gleich mitgebracht?", fragte Rodney mehr ironisch als ernsthaft gemeint. "Das hat er also gemacht. Mir hat er erzählt, er wäre auf einer wichtigen Mission gewesen."

"Nein, leider nicht, Rodney. Er steht noch im Jumperhangar und sieht noch nicht wie ein Weihnachtsbaum aus. Vielleicht hat ja jemand ein paar Ideen, wie man ihn schmücken könnte. Gleichzeitig sucht unser Kantinenpersonal Rezepte für Weihnachtsgebäck. Wer also etwas beitragen kann, sollte dies bitte tun."

Lautes Raunen ging durch die Anwesenden. Doktor Weir beruhigte mit einer Handbewegung die Menschen. Rodney verdrehte die Augen "Wieder so ein Fest. Ich hasse solche Festivitäten. Es sind doch auch nur ganz normale Tage", reagierte er laut und schaute sich erschrocken um. Viele Augenpaare waren plötzlich auf ihn gerichtet. Unschuldig hob er seine Schultern: "Ich meine ja nur."

Elizabeth lächelte und sprach weiter: "Wir möchten den Menschen, die in Atlantis arbeiten und leben, ein paar besinnliche Tage bescheren. Einige haben das Glück, diese Tage mit ihren Familien auf der Erde zu begehen, andere müssen leider auf Atlantis bleiben und werden Weihnachten hier verbringen. Dann ist da auf dem Festland auch noch Teylas Volk. Ich …"

Rodney hob die Hand, um sich bemerkbar zu machen. Elizabeth nickte und gab Rodney zu verstehen, dass er jetzt sprechen konnte.

"Was haben die Menschen auf dem Festland mit Weihnachten zu tun?", fragte er.

Elizabeth blickte in die Runde "Einiges!"

"Und was?", fragte Rodney weiter.

"Rodney! Wenn Sie mich aussprechen lassen würden, dann könnte ich erklären, was ich meine."

"Schon gut! Entschuldigung!", antwortete Rodney, verschränkte die Arme vor der Brust und hörte weiter zu.

"Wie wir alle wissen, sind auch viele Kinder unter Teylas Volk. Die haben noch nie einen Weihnachtsbaum, geschweige denn einen Weihnachtsmann gesehen. Ich glaube, sie wissen noch nicht einmal was Weihnachten ist."

"Woher auch?", antwortete Rodney "Wie sollen sie unsere Bräuche kennen?"

"Dann sollten wir sie ihnen zeigen und mit den Kindern fangen wir an", beantwortete Doktor Weir Rodneys Einwand.

Rodney schüttelte mit dem Kopf "Auf welche blöde Ideen doch die Menschen kommen, wenn es um bestimmte Feiertage geht." Er musste an die verkorksten Weihnachten in seiner Kindheit denken. Der Weihnachtsmann erfüllt Wünsche hatte man ihm gesagt - so ein Quatsch. Seine wurden nie erfüllt und für ihn war damals Weihnachten gestorben. Später hatte er diese Tage mit Arbeiten verbracht und nun sollte hier in Atlantis das so genannte "Fest der Liebe" gefeiert werden. "Ich habe einfach keine Zeit dafür", dachte er und verließ den Konferenzraum.

Eine Hand hielt ihn am Arm fest. Rodney drehte sich um. John stand plötzlich neben ihm. "Wo willst du hin?", fragte er.

"Ich hab die ganze Nacht gearbeitet, wie du weißt und möchte jetzt einfach nur noch ins Bett. Außerdem habe ich keine Zeit, mich mit solchen Kleinigkeiten zu beschäftigen. Dafür sollten wir doch andere Leute haben", beantwortete er Johns Frage.

"Kleinigkeiten? Weihnachten ist doch keine Kleinigkeit."
"Für mich schon", antwortete Rodney trotzig.

"Schon gut. Wir sprechen heute Abend weiter." John kannte Rodneys ablehnende Haltung was Feierlichkeiten betraf. Er sprach nicht viel über seine Kindheit und solange Rodney nicht allein davon anfing, würde er auch nicht weiter fragen.

"19 Uhr bei mir?", fragte er, während Rodney bereits auf den Weg in sein Quartier war.

"Ja", antwortete Rodney knapp.

******

Endlich! Rodney genoss das heiße Wasser, das auf seinen Rücken prasselte. Er schloss die Augen und ließ es über seinen Körper laufen. Seine Gedanken an Weihnachten und Familie ließen in erschauern. Streitereien der Eltern und das Gefühl er wäre Schuld an allem, machten ihm in der Kindheit das Leben schwer. Familie? Welche Familie? Jeannie hatte er schon ewig nicht mehr gesehen und die Feiertage würde er so wie immer verbringen. Allein und in seine Arbeit vertieft.

Rodney drehte das Wasser ab, griff nach dem Handtuch und trocknete sich ab. Er zog sich frische Kleidung an, nahm sich eine technische Zeitschrift vom Tisch und legte sich auf sein Bett. Doch es dauerte nicht lange bis ihn der Schlaf übermannte.

******

Energisches Klopfen an der Tür ließ Rodney hochschrecken. Benommen schaute er auf die Uhr, sie zeigte 16:30 Uhr an. "Ja", brummte er noch verschlafen und fragte was los wäre.

"Kommen Sie bitte in den Kontrollraum, es gibt ein paar Probleme", antwortete eine Stimme vor der Tür.

Langsam erhob er sich aus dem Bett "Was ist denn nun schon wieder? Können die denn nichts allein?", dachte er während er sich anzog und schlaftrunken aus seinem Quartier in Richtung Kontrollraum ging. Das geschäftige Treiben auf den Fluren der Station bemerkte er dabei eher nebensächlich. "Offensichtlich hat der eine oder andere doch Weihnachtssachen von der Erde im Gepäck gehabt." Rodney beobachtete eher mit Unverständnis, wie einige Mitglieder der Technik weihnachtliche Girlanden anbrachten. Der Geruch von Zimt und einigen anderen Gewürzen, die er nicht näher definieren konnte, zog durch die Gänge der Station. Im Kommandobereich angekommen, bemerkte er bereits die Kerzen und den weihnachtlichen Schmuck überall.

"Übertreiben Sie nicht etwas?", erkundigte sich Rodney genervt. Die junge Technikerin sah kurz auf und lächelte. "Nein, ich denke nicht" und dekorierte weiter.

"Was gibt's?", wollte er von Doktor Zelenka wissen, der offensichtlich ein Problem mit dem Computer hatte.

"Wir haben Schwankungen im Energievolumen festgestellt und können bisher die Ursache nicht finden."

Rodney blickte auf die leuchtenden Girlanden, die Weihnachtsbaumbeleuchtung und die diversen kleinen blinkenden Teile, die auf der ganzen Station verteilt waren.

"Ach wirklich?", antwortete er sarkastisch.

"Könnte es eventuell an den vielen Extraenergiefressern liegen, die den derzeitigen Energieverbrauch in die Höhe treiben?", fragte Rodney wütend und machte eine ausladende Geste.

"Sinnlos! Einfach nur sinnlos dieser Energieverbrauch. Wie wäre es denn, wenn wir ein Schild anbringen - Wraith, kommt vorbei. Atlantis feiert Weihnachten. Den Weg weist euch die hell erleuchtete Stadt", kommentierte Rodney leicht genervt und tippte einige Zahlen in den Computer, um festzustellen in welchem Umfang sich die Energieschwankungen bewegten.

"Muss denn jeder Bereich der Stadt mit weihnachtlichem Dekor voll gepackt werden?", schimpfte er weiter und bemerkte den ungläubigen Blick der jungen Frau nicht.

"Weihnachten ist doch etwas Besonderes. Was ist Ihnen denn über die Leber gelaufen?", fragte sie.

"Für mich ist Weihnachten nichts Besonderes", reagierte er patzig und widmete sich weiter den Anzeigen auf dem Bildschirm.

Doktor Zelenka blicke die junge Technikerin an und machte eine unschuldige Kopfbewegung.

"Das ist schade. Den Kindern wird es gefallen", antwortete sie traurig und packte ihre Sachen ein.

Rodney schüttelte den Kopf "Soviel Aufwand für ein paar Rotznasen."

"Was meinen Sie mit Rotznasen?", fragte eine Stimme hinter ihm. Rodney drehte sich um. Doktor Weir stand hinter ihm und blickte ihn interessiert an.

"Na, ich meine, es sollte nicht zu einem Energiekollaps kommen", erwiderte Rodney schnippisch. "Nur um Atlantis in ein Weihnachtsparadies zu verwandeln", sprach er weiter und widmete sich wieder den Energiewerten.

"Sie haben ja Recht", antwortete Elizabeth "wir sollten die Dekoration auf den Gateraum und die Kantine beschränken. Aber die Menschen geben sich viel Mühe, um eine weihnachtliche Stimmung zu zaubern."

Rodney verstand dennoch den Aufwand nicht. "Deswegen sollte aber die Sicherheit der Stadt nicht darunter leiden, sonst könnten einige unserer wichtigsten Sicherheitseinrichtungen ausfallen und das wollen wir doch nicht", erwiderte er und rechnete weiter.

"Es sind einfach zu viele Girlanden, Lämpchen und anderer Blödsinn, der hier herumhängt", schimpfte Rodney auf Elizabeth ein. "Kann man die Sache nicht etwas dezenter gestalten? Oder muss Atlantis wie ein Weihnachtsbaum erstrahlen? Ich denke, wir sind bestimmt selbst von der Erde aus zu sehen, soviel Lichter sind hier im Einsatz. Was ist mit der…?"

"Rodney! Sehen kann man dich nicht, aber man hört dich überall auf der Station."

John war inzwischen in den Kommandobereich gekommen und sah den flehentlichen Ausdruck in Elizabeths Gesicht.

"Ich glaube, wir sind verabredet." Er zog Rodney unter Protest von der Computeranlage weg. "Radek wird den Rest auch ohne dich hinbekommen", meinte er und schaute zu Elizabeth, die dankbar nickte.

"Wir werden die Weihnachtsdekoration nur auf den Gateraum und die Kantine beschränken", rief sie den beiden Männern hinterher und atmete tief durch.

"Tun Sie das, Elizabeth, bevor wir alle im Dunklen stehen", rief Rodney noch.

"Er kann es nicht lassen. Das letzten Wort hat unser Genie." Elizabeth lächelte leicht säuerlich Radek an "Ja, das hat er", entgegnete er und Elizabeth verließ den Kommandobereich.

******

"Sag mal, musst du eigentlich immer allen die Hölle heiß machen?", fragte John leise während sie gemeinsam durch die Gänge von Atlantis gingen.

"Wieso? Hast du gesehen, in welchen Lichterwald sie die gesamte Station verwandelt haben?"

"Ja, habe ich", erwiderte John "Und ich gestehe dir auch zu, dass Elizabeth ein wenig über das Ziel hinausgeschossen ist. Aber man kann so etwas auch anders klären und muss deswegen nicht die halbe Basis zusammen schreien, Rodney."

"Mich macht es wahnsinnig, wenn sie alle schreien - Hilfe, die Energie wird knapp, und machen die nächste Lichterkette an", gestikulierte Rodney mit weit ausladenden Handbewegungen "Und dann, wenn sie kein warmes Wasser mehr haben, weil die Energie ja in der Weihnachtsbeleuchtung steckt, schreien: Hilfe, Rodney, alles läuft aus dem Ruder."

John konnte Rodney nur zu gut verstehen, denn genauso lief es immer ab. Die Leute hatten sich inzwischen viel zu sehr daran gewöhnt, dass Rodney doch noch eine Lösung fand und übersahen dabei völlig, dass auch Rodney mal am Ende seiner Kräfte anlangen konnte. Dann war es schade, wenn er sie auf so eine Lappalie wie Weihnachtsbeleuchtung verschwenden musste.

Er beschloss Rodney so gut es ging abzulenken und wenn Elizabeth Wort hielt, würde die Dekoration wohl wieder auf ein erträgliches Mal geschrumpft sein, wenn er das nächste Mal sein Quartier verließ. So lächelte John verführerisch und flüsterte Rodney ins Ohr: "Wir wissen doch, dass du der Beste bist und nun komm. Ich habe Hunger und das Essen wird kalt."

John öffnete die Tür zu seinem Quartier und schob Rodney sanft hinein. Auf dem Tisch standen zwei Teller, Gläser, eine Flasche Burgunder und auf einem Tablett kleine Häppchen. Rodney lächelte "Bist du sicher, dass wir beide heute ein Date haben?"

"Ja", antwortete John und schob Rodney zum Tisch.

"Okay, vielleicht hätte ich das kleine Schwarze anziehen sollen", merkte Rodney mit einem Hauch Ironie an.

John hob die Augenbrauen. "Ich stelle mir gerade vor, wie du darin aussehen würdest." Er trat hinter Rodney. Seine Hände umfassten Rodneys Hüfte und zogen ihn eng an sicher heran.

"Unmöglich, kann ich dir versichern", antwortete Rodney und lehnte sich zurück.

"Dann muss es eben so gehen", erwiderte John lächelnd.

"Ich glaube, dieses Jahr werde ich Weihnachten nicht allein feiern", sagte Rodney leise.

"Ich denke, du magst kein Weihnachten", forschte John, während seine Hände unter Rodneys Shirt langsam nach oben gingen.

Rodney schloss seine Augen und genoss die Berührungen. Als Johns kundige Hände all die Stellen aufsuchten, an denen er alles um sich herum vergaß, durchzuckte es ihn wie einen Blitz. Sein Herzschlag erhöhte sich und das Atmen fiel ihm schwer. Doch es war eine angenehme Art der Atemlosigkeit.

"Na ja…", versuchte Rodney zu antworten, doch die Berührungen Johns machten es ihm nicht leicht. "Ich hatte bisher keinen Grund, Weihnachten zu mögen", antwortete Rodney schwer atmend.

"Dann solltest du dich besser daran gewöhnen", erwiderte John.

Ende
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