Fitness Coaching (for beginners) by Anyana, Xily
Summary: Der neue Fitnesstrainer bringt auf Atlantis einiges gehörig durcheinander. Wie wohl die Reaktionen der männlichen Bevölkerung auf das neue Fitnessprogramm sein werden?
Categories: Stargate Atlantis Characters: John Sheppard, Multi-Chara, Own Character, Rodney McKay, Ronon Dex
Genre: Humor, PwP
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 3550 Read: 3234 Published: 04.01.11 Updated: 04.01.11
Story Notes:
Short-Cut: Der neue Fitnesstrainer bringt auf Atlantis einiges gehörig durcheinander. Wie wohl die Reaktionen der männlichen Bevölkerung auf das neue Fitnessprogramm sein werden?
Spoiler: 2. Staffel
Charaktere: Sheppard, McKay, Ronon, Multi-Charakter
Kategorie: Humor
Rating: PG-13
Authors' Notes: Zu allererst sei gesagt, dass wie absolut nichts! gegen Franzosen und Schwule haben! Es hat sich so ergeben und wir wollen damit niemanden auf die Füße treten und auch niemanden verletzen! Das wäre nicht unsere Absicht! Desweiteren finden wir es gut!, wenn Männer diese Art von Sport machen, daher soll sich auch keiner der Männer auf dem Cover angegriffen fühlen! Die FF setzt an Xilys FanFic ‚ Searching for' an, bei der nach einem Fitnesstrainer gesucht wird. Nya…was sollen wir da noch sagen, wir haben ihn gefunden *g*
Widmung: An Sühsi…unser Schnuffelchen, danke für das Wochenende. An Inspiration hat es ja nicht gemangelt *g*
Disclaimer: MGM Television Entertainment
Feedback: Gerne: Feff@gmx.de oder an rowanneskywalker@gmx.de

1. Kapitel 1 by Anyana

Kapitel 1 by Anyana
Fitness Coaching (for beginners)


Ein gut gelaunter John Sheppard betrat nach einer angenehmen Nacht den Gateraum und zog die Augenbrauen nach oben, als er Elizabeth inmitten des Raumes vor dem Stargate stehen sah.
Irritiert kam er näher, da er von einer geplanten Stargate Aktivierung nichts mitbekommen hatte und doch stand ein etwas ungewöhnlicher Mann neben Elizabeth.
John wusste nicht genau, wie er die Haare und die gewöhnungsbedürftige Kleidung des Mannes in Einklang bringen sollte, aber trotzdem kam er näher und lächelte Elizabeth grüßend an.
"Guten Morgen", meinte er und nickte auch dem Mann neben ihr zu. Im selben Moment betraten Ronon und Rodney den Raum und liefen in Richtung der kleinen Gruppe.
John konnte auf ihren Gesichtern ebenfalls die Verwirrung sehen, als sie den Neuankömmling bemerkten.
"Wie schön, jetzt, da Sie vollständig sind, darf ich Ihnen unser neues Mitglied vorstellen?!", meinte Elizabeth und deutete auf den Mann neben ihr.
"Hallo", kam es von dem eben Erwähnten und John, Rodney und auch Ronon zogen die Augenbraue nach oben, als ihnen ein französischer Akzent entgegenschwebte mit einem gewissen Touch, den keiner der drei näher beschreiben wollte.
"Isch bin Jean-Marie Delafleur. Ihr neuer Fitnesstrainer."
Elizabeth wusste nicht genau, ob einer ihrer Gegenüber jemals die Kinnlade wieder nach oben bekommen würde und sie musste hüsteln, um ihr aufkeimendes Lachen zu unterdrücken.
Alle drei Angesprochenen starrten den neuen Fitnesstrainer mit einer Mischung aus Unglauben und Erschrecken an.
Sie wussten einfach nicht, was schlimmer war: die aufgegelten Haare oder die eng anliegende und somit Figurbetonende Kleidung, die in Farben gehalten war, die keiner der Dreien auch nur anfassen würde. Wahrscheinlich war es aber einfach nur die weiblich angehauchte Körperhaltung, die alle in ihren Grundelementen erschütterte.
Elizabeth hatte im Endeffekt selbst nicht gewusst, wer nach Atlantis kommen würde, aber nachdem die Männer auf einen Coach bestanden hatten, konnten sie ihn jetzt schlecht wieder nach Hause schicken.
Jean-Marie Delafleur war eine Art für sich, aber ihr war er sofort sympathisch gewesen.
Nachdem jedoch der erschrockene Blick aus keinem Augenpaar der Männer weichen wollte, nahm sie an, dass dies bei ihnen noch etwas dauern würde.
"Mister Delafleur wird sich mit Ihnen zusammensetzen und einen Fitness- und Ernährungsplan aufstellen. So, wie Sie es sich gewünscht haben", erklärte Elizabeth und verließ mit einem schnellen Nicken und einem unterdrückten Grinsen den Raum.
Rodney drehte sich keine Sekunde später zu seinen Kollegen und fragte: "Ernährungsplan? Was für ein Ernährungsplan? Hat sie gerade wirklich Ernährungsplan gesagt?"
John schluckte kurz, bevor er endlich den Blick von Mister Delafleur abwenden konnte und Rodney ansah.
"Wir haben vor Elizabeth die Bitte geäußert und sie wurde uns augenscheinlich erfüllt", sagte er und deutete mit einem dezenten Nicken in Richtung des Neuankömmlings.
"Wie schön für Sie, aber ich brauche keinen Ernährungsplan", brauste Rodney auf und wollte schon umdrehen, als der neue Coach sich bewegte und Rodney in seiner Bewegung erstarrte, als er sah, wie weiblich sich dieser Typ tatsächlich bewegte.
"Also isch bin der Ansischt, dass Sie durschaus ein kleines bischchen Sport vertragen könnten."
Rodney stand immer noch wie eine Salzsäule erstarrt da und versuchte die vielen sch in seinen Kopf zu kriegen.
"Was ich vertragen kann, entscheide ich immer noch selbst", meinte er, nachdem er endlich seine Stimme wieder gefunden hatte.
"Rodney…", kam es nun von John, der ihn beinahe schon flehentlich ansah. "Sie können uns doch nicht alleine lassen."
Ronon schien seine Verblüffung nun auch endlich abgelegt zu haben, da er neben John trat und Rodney mit einem Blick musterte, der nichts Gutes verhieß, wenn er sich nun aus dem Staub machen sollte.
Im selben Moment fiel der Blick des Fitness Trainers auf Ronon und mit einem bewundernden Augenaufschlag glitt sein Blick über dessen muskulösen Körper.
"Sehen Sie, Dr. McKay, das ischt mein Ziel. Sehen Sie sisch diesen Praschtkörper an", begann er begeistert und ignorierte dabei Ronons angewiderten Blick völlig.
"Da läscht sisch nischts mehr verbessern", fügte er beinahe enttäuscht hinzu.
Ronon schien erleichtert über diese Aussage, da es ja bedeutete, dass er an diesem Was-auch-immer-Programm nicht teilnehmen musste.
"Aber stählen kann man diesen Körper nosch. Das wird eine 'erausforderung."
Pures Entsetzen spiegelte sich auf Ronons Gesicht wider und nur mit Mühe konnte er sich zurückhalten.
John fand endlich den Mut einen Schritt vorzutreten und mit aller Kraft fragte er: "Wann geht's los?"
Er wusste gut genug, dass sie es so gewollt hatten und nur weil diese Person vor ihm etwas anders war, musste er sich wohl oder übel seinem Schicksal beugen.
"Isch erwarte Sie in dreißisch Minuten im Fitnessraum. Und zie'en Sie sisch was Bequemes an. Bis später." Mit einer eleganten Drehung plus Handbewegung verließ er Hüftwackelnd den Raum und ließ drei völlig entsetzte Männer zurück.

Elizabeth genoss gerade ihre dritte Tasse Kaffee, als ein hektischer John Sheppard ihr Büro stürmte, gefolgt von Rodney und Ronon.
"Was kann ich für Sie tun?", fragte sie unschuldig, obwohl sie bereits ahnte, was die drei bei ihr wollten.
"Was soll das?", fragte John und sah sie entsetzt an.
"Sie wollten einen Fitness Coach, Colonel."
"Aber einen männlichen und keinen, von dessen Klamotten mir die Augen wehtun."
Rodney und Ronon nickten im Einklang und sie seufzte.
"Nicht ich habe die Auswahl getroffen. Finden Sie sich damit ab. Wer weiß, vielleicht macht es Ihnen ja Spaß, dieses Fitnessprogramm mitzumachen."
"Ja und was machen wir dort? Aerobic und Pilates? Oder bald auch Schwangerschaftsgymnastik?"
Alle drei sahen nach wie vor bis in ihre Grundmauern erschüttert aus und Elizabeth hatte Mitleid, aber sie wollte Delafleur nicht bereits nach seinem ersten Tag nach Hause schicken, nur weil ihre männlichen Offiziere mit dessen Art nicht klar kamen.
"Tut mir sehr leid, aber da kann ich nichts machen", sagte sie daher und widmete sich wieder ihrer Tasse Kaffee, was die Männer dazu nutzten, um resignierend den Raum zu verlassen.

John hatte bereits gedacht, dass er das Schlimmste hinter sich hatte, aber als er als erster im Fitnessraum ankam, erwartete ihn dort ein bunt gekleideter Jean-Marie Delafleur.
Für das folgende Fitnesstraining hatte sich dieser in einen eleganten Sportanzug geworfen, der aus einer knallengen Leggins und einem Muscle-Shirt bestand.
Tief durchatmend widerstand er der Versuchung an der Türe umzudrehen und in sein Quartier zu flüchten.
Vielleicht hatte Elizabeth ja sogar Recht und es würde interessant werden. Sie sollten ihm zumindest eine Chance geben.
"Oh, Monsieur Sheppard, wie schön, dass Sie schon da sind. Pünktlisch auf die Minute."
John nickte nur und atmete erleichtert aus, als sich hinter ihm die Türe öffnete und er Rodney und Ronon eintreten sah.
Auch die beiden blieben einen Moment völlig entsetzt an der Türe stehen, als sie den interessanten Kleidungsstil bemerkten.
"Ah, wie schön. Nun sind wir komplett."
"Ja wie? Sind wir etwas die einzigen?", fragte Rodney sofort und es erschien ein panischer Ausdruck in seinem Gesicht.
"Non non non, Sie sind die ersten, die mein Programm durschlaufen dürfen", antwortete der Franzose freudestrahlend und Rodney zwang sich, zumindest ein kleines Lächeln auf sein Gesicht zu bekommen, was alles andere als einfach war.
"Isch würde vorschlagen, wir beginnen nun mit dem Programm."
Es folgte ein einstimmiges Nicken, was blieb ihnen auch sonst übrig?
"Ge'en wir an den Spiegel, damit Sie sisch dabei beobaschten können. Beginnen wir mit einem leischten Aufwärmtraining."
Widerwillig stellten sie sich alle an den soeben angeordneten Platz und John brach beinahe zusammen, als tatsächlich hippe Musik begann und er sich nicht einmal vorstellen wollte, was nun kommen würde.
"Wir laufen auf der Stelle. Et un…. et deux…. et trois…. Nischt naschlaschen. Et quatre… et cinq…. et six… et sept … et huit. Superb."
Er drehte sich zu seinen Mitgliedern und lief weiterhin auf der Stelle.
"Wir laufen weiter, aber atmen tief in den Bausch. Superb. Jetzt nehmen wir nosch die Arme dazu. Jaaa, so ischt es rischtig."
Er begann wieder zu zählen und John wagte es nicht einmal, einen Blick in den Spiegel zu werfen, da er nicht wusste, ob er den Anblick ertragen würde.
Er sah Ronon an, dass dieser bereits mehr als genug hatte, aber mit einem warnenden Blick konnte er den Satedaner an Ort und Stelle halten.
McKay sagte nichts, was nur daran lag, dass er bereits außer Atem war.
Zwanzig Minuten und zig Wiederholungen der französischen Zahlen später waren auch John und Ronon leicht außer Atem, während Rodney bereits halbtot am Boden lag und heftig nach Luft schnappte und sich aufrappelte, als die Musik leiser wurde.
Er fiel beinahe aus lauter Dankbarkeit auf den Boden zurück, als Delafleur sich umdrehte und verkündete; "Superb. Isch bin stolz auf Sie. Nun folgt ein leischtes Entschpannungsprogramm."
Rodney japste wie ein Fisch auf dem Trockenen und stützte seine Arme auf den Knien ab.
"Wir stellen uns wieder vor den Spiegel und beginnen, unsere 'üften zu kreisen."
Es folgte ein weiterer Blick völliger Verwirrung und Delafleur machte zur Verdeutlichung eine Bewegung vor.
Rodney sah aus, als würde er sofort die Flucht ergreifen und auch Ronon schien schon auf halben Weg zur Türe zu sein, als John seinen restlichen Mut zusammen und auf den kleinen Franzosen zuging.
Nun folgten auch Ronon und Rodney und stellten sich dazu, obwohl keiner von ihnen begeistert aussah.
"Ich bin sicher, wir können auf die Entspannung verzichten", meinte John und unternahm einen Versuch, um diesem Horrorszenario zu entgegen.
"Dafür bin ich auch", murmelte Rodney und hob die Hand.
"Aber aber, Monsieur Sheppard und Dr. McKay. Die Entschpannung ischt der wischtigste Teil des ganzen Programms."
Er drehte sich wieder herum und begann die Hüften zu kreisen.
"Nun aber los, Monsieurs. Zeigen Sie mir, was Sie können."
John versuchte es, aber seine Hüften nahmen keinerlei Reiz an und so war es eher eine abgehackte Bewegung, als eine harmonische.
"Jaaa, Dr. McKay, Sie sind ein Naturtalent", rief der kleine Franzose aus und Rodney lief puterrot an.
Dann wandte sich Delafleur an Ronon und schüttelte den Kopf. "Aber aber…was soll dasch denn sein?"
Beherzt griff er nach den Hüften des Satedaners und versuchte die Bewegung zu unterstützen.
Ronon knurrte und keine Sekunde später war er aus der Türe. John sah diesen Zeitpunkt ebenfalls für geeignet an und verschwand schnellstmöglich aus dem Raum.
Zurück blieb ein Rodney McKay, der sich nun allein in der Gegenwart eines Hüftewackelnden Franzosen befand.

*-*-*


"Isch kann so nischt arbeiten, Dr. Weir. Das sind keine Bedingungen für misch. Das ischt schlischt unmöglisch."
Elizabeth nickte immer wieder, während Jean-Marie Delafleur sein Leid klagte und ihr bis ins kleinste Detail beschrieb, wie sich ihre männlichen Offiziere verhielten.
"Mister Delafleur. Ich kenne meine Mitarbeiter und sie setzen sich engagiert für etwas ein, wenn sie davon überzeugt sind. Vielleicht benötigt es nur noch ein klein wenig Zeit."
"Glauben Sie?" Delafleur schien bereits völlig verzweifelt zu sein. Anscheinend kam es nicht oft vor, dass sein Programm mit solch einer Schmach abgeschmettert wurde.
"Aber sicher. Sie brauchen nur den richtigen Anreiz und am besten sagen Sie ihnen schon jetzt, wann das nächste Training ansteht."
Delafleur brummte nur und Elizabeth hatte im Endeffekt bereits mit so etwas gerechnet.
Sicher, die weibliche Bevölkerung würde begeistert von ihm sein, aber letztendlich war er von den Männern herbeordert worden und sein Programm traf dort nicht den ersehnten Geschmack.
Vielleicht hatte John mit seiner Äußerung über Aerobic, Pilates und Schwangerschaftsgymnastik doch noch Recht.
"Sie denken also, isch sollte es weiter versuschen?", kam die zaghafte Frage ihres Gegenübers.
"Natürlich und greifen Sie durch."
Sie lächelte ihm mit einem Lächeln zu, von dem sie hoffte, dass es hoffnungsvoll aussah und war erleichtert, als er mit einem Nicken den Raum verließ.

"Der Kerl hat sie doch nicht alle", jammerte McKay, als John sich neben ihn auf den Stuhl fallen ließ.
"Mit tut alles weh", setzte er sein Leid fort und biss zur Ablenkung in sein großes Käse-Schinken-Sandwich mit doppelter Portion Mayonnaise.
"Sie sind halt nichts gewohnt", hielt John dagegen, obwohl er dem Wissenschaftler zustimmen musste. Das Programm war alles andere als das, was er sich unter einem Fitness Training vorgestellt hatte und er versuchte, die Erinnerungen daran zu verdrängen.
"Ich gehe da nicht wieder hin", meinte Rodney und blickte irritiert auf, als ihm sein Sandwich aus der Hand gerissen wurde.
"Das ischt nischts für Sie, Dr. McKay. Nehmen sie dasch", sprach Delafleur und drückte Rodney eine große Karotte in die Hand, bevor er mit einem wackelnden Gang die Kantine verließ.
"Wa…was…?" Rodney fand seine Sprache nicht wieder und starrte nur auf die Karotte in seiner Hand, die soeben sein geliebtes Sandwich ersetzt hatte.
"Nun ja…guten Appetit", meinte John amüsiert und genoss Rodneys ungläubige Miene.
"Ich gehe da nie wieder hin", murmelte Rodney und biss vor lauter Frustration tatsächlich in die Karotte.

*-*-*


Die Tage gingen ineinander über und jedes Mal kamen die drei Männer schwerfälliger zum Training und Rodney sprach inzwischen kaum noch ein Wort mit seinen Kollegen, nachdem diese ihn jedes Mal aufs Neue zwangen, an dem Programm teilzuhaben.
"So…'eute maschen wir eine Übung für die gesamte Körperschpannung."

"'eute ge'en wir in das Schwimmbad und maschen Wassergymnastik."

"'aben Sie schon einmal etwas von dem Gruß an die Sonne ge'ört? Es ge'ört zum Tai-Chi und ischt 'ervorragend für die Aufwärmung."

"Kennen Sie diesen Igelball? Wir werden uns nascher damit gegenseitisch massieren."

"Wir bilden 'eute Zweiergruppen und Sie dürfen sisch 'inter ihren Partner setzen und die 'ände auf seinen Bausch legen. Es folgt eine Atemübung zum Öffnen des Bruschtraumes."

"In der 'eutigen Stunde kommen Übungen zum Bausch-Beine-Popo stärken. Sie wollen dosch einen knackischen Körper 'aben."

*-*-*


Zwei Wochen später
Wie in all den letzten Tagen hatten sie sich auch heute schlechtgelaunt und unmotiviert zu dritt in dem Raum eingefunden und warteten auf das Programm, das heute auf sie zukommen würde.
Rodney blickte John und Ronon - wie jedes Mal - hasserfüllt an, da die beiden nicht locker gelassen hatten und so stand er mal wieder hier und durfte seit zwei Wochen nur noch Obst und Gemüse essen.
Zwar hatte er zugegebenermaßen tatsächlich zwei Kilo abgenommen, aber die Schufterei war ihm zuwider und vor allem der Verzicht auf seine geliebten Sandwichs war eine Qual für ihn.
Er stellte sich auf das Schlimmste ein, als Jean-Marie Delafleur den Raum betrat und wie üblich seine hautengen und figurbetonenden Sportklamotten trug.
Wenn sie nur seine Figur betonen würden, aber sie betonen noch ganz andere Sachen, dachte Rodney und schloss resignierend die Augen.
Er hatte es nicht gewagt zu fragen, wie lange dieses Sportprogramm noch laufen würde, da er die Antwort eigentlich auch lieber gar nicht wissen wollte.
Inzwischen beteiligte sich fast die gesamte Bevölkerung an den Fitness Programmen des Sport-Gurus, aber vorzugsweise die Frauen, während die Männer sich noch dezent im Hintergrund hielten.
Sie mussten sich lediglich daran beteiligen, da John und Ronon auf die wahnwitzige Idee gekommen waren, dass ein Fitness Coach nicht schaden konnte. Er sah das anders, aber trotzdem stand er immer wieder hier und musste diese Torturen mitmachen.
Wenn ich mich auch nur heraus halten könnte, dachte Rodney seufzend, als Delafleur näher kam und sich wieder vor den Spiegel stellte.
"So, 'erzlisch Willkommen, meine 'erren. Wir beginnen 'eute mit Pilates."
Die drei Männer waren inzwischen so weit, dass sie nichts mehr erschüttern konnte. Aber John und Rodney wussten sehr genau, was Pilates war und auf der Erde gab es sicherlich einige Männer, die das mitmachten, aber keiner von Beiden war besonders angetan davon.
Zum Glück verfügte Ronon nicht über das Wissen und so stand er relativ ruhig da und wartete, was nun schon wieder kommen würde.
"Meine 'erren, Sie dürfen sisch auf die dort liegenden Matten legen und dann beginnen wir mit dem Aufwärmtraining." Er deutete auf drei pinkfarbene Matten, die hinter den Männern auf dem Boden lag und keiner sah besonders erpicht aus, sich auf solch eine zu legen.
"Aber aber…bitte etwas plötzlisch."
Ein resignierender Seufzer ging durch die Truppe und wenn auch widerwillig legte sich jeder auf die Matte.
Auch Delafleur ließ sich auf seiner Matte nieder und drehte sich auf den Rücken.
"Sie dürfen die Beine anstellen und sisch mit den Armen und Füßen von der Unterlage 'oschdrücken und das Becken Rischtung Decke strecken."
Es folgte eine Demonstration des eben erwähnten und John, Rodney und Ronon sahen sich einen Moment fassungslos an.
Sie hatten die letzten zwei Wochen einiges mitgemacht, aber diese Übung überspannte so langsam den Bogen ihrer Geduld.
"Und jetzt sind Sie dran, meine 'erren." Delafleur stand auf und beobachte genau, was die kleine Gruppe dort zelebrierte.
"Aber aber…da geht nosch etwas mehr."
Er ging neben John auf die Knie und dieser blickte schon beinahe angstvoll hoch, als er keine Sekunde später die Hände des kleinen Franzosen an seinen Hüften spürte.
"Und 'osch und runter und 'osch und runter…jaaa…superb…Sie maschen das wundervoll."
John fand keine Worte mehr, aber er spürte, dass das jetzt eindeutig genug war. Die letzten zwei Wochen reichten und hatten ihre Spuren hinterlassen und ohne große Vorankündigung stieß er Delafleur von sich und stand auf.
"Ihnen mag das gefallen, aber ich mache da nicht mehr mit." Mit diesen Worten ging er zielstrebig in Richtung Türe und Ronon und Rodney ließen sich das nicht zweimal sagen und folgten in Sekundenschnelle.
Zurück blieb wieder einmal nur Delafleur, der nicht wusste, was gerade passiert war.
"So kann isch nicht arbeiten!"

*-*-*


"Isch kündige. Isch kann unter solschen Bedingungen nischt arbeiten."
Elizabeth saß hinter ihrem Schreibtisch und wusste nicht genau, was den Franzosen zu solch einer Entrüstung getrieben hatte, aber sie konnte es schon beinahe ahnen.
"Was ist denn vorgefallen, Mister Delafleur?", fragte sie daher und bat ihn mit einer Handbewegung sich zu setzen.
Er war allerdings viel zu aufgeregt und lief vor ihrem Schreibtisch hin und her.
"Die drei 'erren wollen einfasch nischt mitmaschen und 'aben kein Interesse an meinem Programm. Sie sind vollkommen fehl am Platz und unter solschen Bedingungen kann isch nischt arbeiten!", wiederholte er und Elizabeth nickte nur.
"Nun, Mister Delafleur. Ich bitte die drei zu entschuldigen, aber sie sind so ein Programm nicht gewöhnt. Mit der Zeit wird das sicher kommen."
"Non non, das wird nischt kommen. Sie wissen das einfasch nischt zu schätzen."
"Aber mit den Frauen funktioniert es doch gut, oder?", erkundigte sich Elizabeth, da sie in diesem Bereich noch keine gegenteiligen Meinungen gehört hatte.
"Die Madames sind superb. Aber die 'erren fordern meine gesamte Kraft."
Elizabeth seufzte innerlich. Sie hatte schon erwartet, dass es nicht einfach werden würde, da die Drei nun mal absolut nichts mit dem Programm anfangen konnten, aber da der Wunsch nach einem Fitness Coach von ihnen gekommen war, konnte sie nicht zulassen, dass ausgerechnet sie sich vor dem Training drückten.
"Wie sieht es denn mit der restlichen männlichen Bevölkerung aus?"
"Die ischt kein bischchen besser!", stieß er aus und warf die Hände in die Höhe.
"Meine Übungen sind nischt nur für grandes Madames, sondern ausch für die Männer. Wenn sisch aber die Hälfte der Bevölkerung nischt anschließt, dann sind das Bedingungen, die nischt akzeptabel sind."
Elizabeth nickte und wollte noch etwas sagen, als er nur die Hand hob und sich mit einem "Non, isch kündige!" umdrehte und hocherhobenen Hauptes den Raum verließ.

*-*-*


Wenige Tage später fanden sich John, Rodney und Ronon nach dem Frühstück wieder im Gateraum ein und alle blieben erstarrt stehen, als sie sahen, dass neben Elizabeth eine fremde Person stand.
Sie hatten wieder nichts von einer Gateaktivierung gewusst und nur widerstrebend näherten sie sich den beiden, da die Erlebnisse der letzten Wochen immer noch schwer auf ihnen lasteten.
"Guten Morgen", grüßte John vorsichtig und musterte den Neuankömmling.
Keine gegelten Haare, keine bunte Kleidung und keine figurbetonenden Shirts. Ein gutes Zeichen.
"Guten Morgen, meine Herren. Darf ich Ihnen ihren neuen Fitness Trainer vorstellen?", fragte Elizabeth und deutete auf den Mann an ihrer Seite.
Ein Déjà-Vu überkam die drei und alle standen steif an ihrem Platz und es kam keine Erwiderung, so dass der Neuankömmling selbst sich zu Wort meldete.
"Meine Name ist Rob Taylor. Mein Programm besteht aus Aerobic, Pilates und Schwangerschaftsgymnastik, aber…"
Er stockte, als seine Gegenüber ihn geschockt anblickten und sich dann ohne ein Wort zu äußern umdrehten und fluchtartig den Raum verließen.
"…aber das war doch nur ein Scherz."

- Fin -
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