Ein Teil von ihr by Trista
Summary: Ein Teil von ihr war noch immer da. Tief in ihr.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Elizabeth Weir, John Sheppard, Kate Heightmeyer
Genre: Angst, post-Epi, UST
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 3 Completed: Ja Word count: 3005 Read: 15834 Published: 04.01.11 Updated: 04.01.11
Story Notes:
Short-Cut: Ein Teil von ihr war noch immer da. Tief in ihr.
Spoiler: 2x16 The Long Goodbye
Charaktere: Weir
Kategorie: Angst, Post-Epi, UST
Rating: R-16
Author's Note: Mein Versuch, meine Muse zu überlisten.
Widmung: -
Disclaimer: Alle Charaktere und Orte gehören MGM Television Entertainment. Ich spiele lediglich ein wenig mit ihnen.
Feedback: Sehr gerne gesehen!

1. Ein Teil von ihr by Trista

2. Ruhelos by Trista

3. Trost by Trista

Ein Teil von ihr by Trista
Ein Teil von ihr


Langsam schlich sie um die nächste Ecke, spähte vorsichtig in die Dunkelheit und stoppte ihren Schritt.
Dort war es. Ihr Opfer.
Blutdurst durchströmte ihre Adern und das Adrenalin schärfte ihre Sinne.
Gott, wie sehr sie dieses Gefühl liebte!
Sie hatte Macht. Die Macht, ein Leben auszulöschen. Hier und jetzt.
Ihre Hand begann vor Vorfreude zu zittern und ihre schlanken Finger schlossen sich fester um den Griff des Messers.
Ihre Beine trugen sie vorwärts, zu ihrem Opfer.
Er wusste gar nicht, was auf ihn zukam, hörte sie nicht einmal.
Das war Macht!
Langsam hob sie ihren rechten Arm und die Klinge ihres Messers reflektierte für den Bruchteil einer Sekunde das Licht der Schreibtischlampe.
Doch er merkte es nicht.
Er hatte keine Ahnung, dass sein Leben in wenigen Sekunden enden würde.
Ihre linke Hand griff in das unkontrollierbare Haar ihres Opfers und riss den Kopf des überraschten Mannes zurück. Im selben Moment durchschnitt die Klinge die weiche Haut der Kehle von John Sheppard.


Schweißgebadet wachte sie auf und sah sich um.
Ihr Quartier sah aus wie immer. Im Halbdunkel konnte sie ihren Schreibtisch erkennen, auf dem sich Bücher stapelten. Sie sah ihre Uniformjacke, die sie am Abend vor lauter Müdigkeit achtlos über den Stuhl geworfen hatte.
Mit zitternden Händen rieb sie sich über ihr Gesicht. "Ganz ruhig, Elizabeth. Es war nur ein Traum. Nur ein Traum."
Sie stand auf und ging ins Badezimmer, wo sie das kalte Wasser aufdrehte.
Das Gesicht, das ihr aus dem Spiegel entgegen blickte, schien ihr fremd zu sein. Die Haut blass, die Augen blutunterlaufen und leer.
Was war nur los mit ihr? Wieso träumte sie Nacht für Nacht davon, zu töten? Ihn zu töten? Wieso gerade ihn?
Weil er Thalan in sich getragen hatte.
Sie hatte mit Dr. Heightmeyer gesprochen, die sie natürlich beruhigen wollte. Es wäre natürlich nach dem Trauma, das sie durch die feindliche Übernahme ihres Körper durch Phoebus davongetragen hatte.
Dennoch fühlte sie sich schrecklich.
John Sheppard war ein wichtiger Teil ihres Lebens. Wichtiger, als sie sich tagsüber eingestehen konnte und wollte.
Sie liebte ihn.
Und doch träumte sie Nacht für Nacht davon, sein Leben zu beenden. Und was noch schlimmer war: In ihren Träumen spürte sie Genugtuung und Freude daran!

Unter Schmerzen und Krämpfen hatte Phoebus Elizabeths Körper verlassen. Doch ein Teil von ihr war noch immer da. Tief in ihr.

Fortsetzung: Ruhelos
Ruhelos by Trista
Author's Notes:
Short-Cut: Von allen Träumen, die sie bisher gehabt hatte, empfand sie diesen als den schlimmsten.
Charaktere: Weir, Sheppard, Heightmeyer
Kategorie: Angst, Post-Epi, UST
Author's Note: Wenn die Muse mir treu bleibt, gibt es noch weitere Fortsetzungen, denn zuende ist das hier noch keineswegs *G*
Widmung: Für alle, die sich direkt oder indirekt eine Fortsetzung gewünscht haben.

Ruhelos
Kate Heightmeyer betrachtete Dr. Weir aufmerksam, die in ihrem Behandlungsraum unruhig auf und ab lief und dabei ihre Hände rieb.
"Ist es immer derselbe Traum?", fragte Kate, nachdem Dr. Weir einige Minuten schweigend umher gelaufen war.
Nun blieb sie stehen und richtete ihre müden und gleichzeitig ruhelosen Augen auf die Psychologin. Dann schüttelte sie den Kopf. "Nein, es sind immer ganz verschiedene Szenarien." Sie setzte sich in den Sessel und strich sich eine widerspenstige Locke aus dem Gesicht. Dann stand sie wieder auf. "Das macht mich noch verrückt! Wie soll ich weiterhin diese Stadt leiten, wenn ich Nacht für Nacht davon träume, John umzubringen?"
Dr. Heightmeyer lächelte sanft. "Jeder von uns trägt eine dunkle Seite in sich. Eine Seite, die gewaltätig ist. Die meisten Menschen haben diese Seite im Griff, andere bemerken sie gar nicht. Wieder andere leben sie aus", begann sie mit freundlicher Stimme. "Sie sagten selber, dass Phoebus voller Hass war. Voller Hass gegen ihren Feind. Sie hätte alles getan, um diesen Krieg im Namen ihres Volkes zu gewinnen."
Elizabeth nickte und setzte sich wieder.
"Diese Erfahrung muss überwältigend gewesen sein. Es fällt mir schwer, es mir auch nur vorzustellen." Kate beobachtete aufmerksam Elizabeths Reaktion. "In Ihren Träumen verarbeiten sie das Trauma, das sie dadurch erlitten haben. Immerhin wurde ihr Geist zur Seite gedrängt und Ihr Körper gegen Ihren Willen in Besitz genommen. Sie hatten keine Chance, irgend etwas dagegen zu unternehmen."
"Und deswegen träume ich davon, auf bestialische Art und Weise zu morden?", fragte Elizabeth skeptisch.
Kate musste lächeln und schüttelte den Kopf. "Die Menschen verarbeiten ihre Traumata auf die verschiedensten Weisen. Ich denke, ich werde Dr. Beckett anweisen, Ihnen ein leichtes Schlafmittel zu geben."
Dr. Weir nickte und stand auf. "Es würde mir gut tun, mal eine Nacht durchzuschlafen."
Kate Heightmeyer ging zu Elizabeth und drückte ihr sanft die Hand, bevor die Leiterin den Raum verließ.

***

Elizabeth setzte sich auf die Kante ihres Bettes und drehte die einzelne Tablette zwischen ihren Fingern.
Dr. Heightmeyer hatte Carson nur gesagt, dass Dr. Weir nicht gut genug schlief, erwähnte die Alpträume aber nicht.
Elizabeth war ihr sehr dankbar dafür. Sie wollte einfach nicht, dass diese Sache allgemein bekannt werden würde.
Wahrscheinlich hatte Kate Recht, es würde bald vorbeigehen. Zumindest hoffte sie das. Wie sollte sie nur weiterhin ihren Job erledigen, wenn das nicht bald aufhören würde?
Seufzend nahm sie das Glas Wasser, das auf ihrem Nachttisch stand und schluckte das Schlafmittel herunter. Dann lehnte sie sich zurück und kuschelte sich in ihre Decke.
Das wenige Licht, das durch das Fenster hineinsickerte, zauberte Lichtreflexe an die Decke. Elizabeth starrte sie an, versuchte Muster zu sehen, zählte die Sekunden, bis diese ihre Form änderten. Nach einiger Zeit gestand sie sich ein, dass sie alles tat, um nicht einschlafen zu müssen.
Sie hatte zuviel Angst vor ihren Träumen.
Irgendwann jedoch siegte ihre Müdigkeit und das Medikament zeigte seine Wirkung. Sie glitt in einen tiefen Schlaf hinüber.

Ihr Körper spannte sich an, als sie durch die dunklen Gänge der Stadt schlich. Ihre nackten Füße verursachten keinen Laut.
Vor sich sah sie eine vertraute Silhouette und sie schlich sich näher heran.
Plötzlich blieb der Schatten stehen und wandte den Kopf ein wenig und legte ihn leicht schief. Ihr entging die Anspannung nicht, die durch seinen Körper glitt.
Er hatte sie bemerkt.
Ein Grinsen stahl sich auf ihr Gesicht. So war es noch besser, als aus dem Hinterhalt.
Sie nahm ihre Hand, die das Messer hielt, hinter ihren Rücken und trat näher.
"So spät noch wach?", fragte sie laut in die dunkle Stille.
"Ich konnte nicht schlafen", sagte John und drehte sich zu ihr herum. "Was ist mit Ihnen?"
"So ziemlich dasselbe", gab sie lächelnd zu.
John schenkte ihr eines dieser Lächeln, die seit jeher ihr Innerstes zu schmelzen vermochten.
"Kommen Sie, Elizabeth. Gehen wir ein Stück", lud er sie ein.
"Gerne", erwiderte sie mit einem Lächeln und gemeinsam gingen sie Seite an Seite durch die schlafende Stadt.
Sie fand sich auf ihrem Balkon wieder. Jenem, den sie ganz zu Anfang entdeckt hatten und der seither ihnen beiden vorbehalten war.
Eine leichte Brise wehte den salzigen Geschmack des Meeres herbei. Elizabeth atmete tief durch. Das Messer, das unter ihrer Jacke in ihrem Hosenbund steckte, hatte sie beinahe vergessen, als John einen Arm um ihre Schultern legte.
Instinktiv kuschelte sie sich enger an den warmen Körper neben sich und genoß diese Nähe. Leise seufzte sie auf und sah nach oben, in Johns grünbraune Augen.
Als seine Lippen ihre sanft berührten, klammerte sich ihre Hand um den Griff ihres Messers.
Der Kuss wurde intensiver und entlockte Elizabeth leise Seufzer.
Ein Jammer, dass sie ihn nicht länger genießen konnte. Eine Nacht mit ihm zu verbringen, wäre sicherlich interessant.
Doch das konnte sie nicht zulassen. Er war der Feind. Der Letzte seiner Art. Wäre er tot, hätte ihr geliebtes Volk endlich gewonnen!
Die Klinge blitzte auf.
Elizabeth lachte laut auf, als sich ein überraschter und gleichzeitig schockierter Ausdruck auf John Sheppards Gesicht schlich.
Sie sah mit Genugtuung zu, wie das Leben aus diesen treuen, grünbraun Augen wich und der Colonel leblos in sich zusammen sackte.


"NEIN!"
Ihr Schrei hallte von den stillen Wänden wider und sie glaubte, nur das Rauschen ihres Blutes und das gewaltsame Schlagen ihres Herzens gegen ihren Brustkorb wäre noch lauter.
Mit zitternden Händen griff sie zum Glas auf ihrem Nachttisch und verschüttete einen Teil des Wassers, als sie versuchte, zu trinken.
Nur langsam beruhigte sie sich wieder.
Von allen Träumen, die sie bisher gehabt hatte, empfand sie diesen als den schlimmsten.
Sie stellte das Glas zurück und rieb sich über das Gesicht. Die Uhr zeigte zwei Uhr nachts an.
Sie wusste, schlafen würde sie nun nicht mehr können und der Schock über den Traum hatte dafür gesorgt, dass sie hellwach war.
Ruckartig stand sie auf und ging unter die Dusche. Das heiße Wasser beruhigte sie ein wenig, soweit, dass ihre Hände nicht mehr so stark zitterten und sich ihr Herzschlag langsam beruhigte.
Die innere Ruhelosigkeit jedoch konnte sie nicht loswerden.
Schließlich gab sie auf und zog sich an. Ein Spaziergang wäre vielleicht genau das Richtige.

Die Ruhe in den Gängen stand in völligem Widerspruch zu ihrer inneren Ruhelosigkeit. Dennoch lief sie weiter, ohne Ziel, einfach um des Laufens Willen.
"So spät noch wach?"
Elizabeth schrie leise auf und sprang einen Schritt zur Seite. Sie drehte sich herum und erkannte John Sheppard, der wie aus dem Nichts plötzlich hinter ihr stand.
"Colonel! Sie haben mich zu Tode erschreckt!"
"Tut mir Leid, das wollte ich nicht", entschuldigte er sich und schenkte ihr dann ein Lächeln. "Was machen Sie noch so spät?"
"Das könnte ich Sie auch fragen", meinte Dr. Weir, ohne auf die Frage einzugehen.
John lachte und nickte schließlich. "Kommen Sie. Gehen wir ein Stück."
Elizabeth nickte. "Einverstanden."
Ihre Ruhelosigkeit verdrängend, ging sie Seite an Seite mit John durch die Gänge.
Sie bemerkte gar nicht, wie John sie zielstrebig durch das Labyrinth der Stadt führte, bis sie schließlich auf ihrem Balkon waren.
Sie lächelte. Er schien wirklich zu spüren, wie durcheinander sie war und tat mal wieder etwas, von dem er wusste, dass es ihr gut tat.
Der Mond spiegelte sich auf der ruhigen Wasseroberfläche. Alleine dieser Anblick beruhigte ihre Nerven ein wenig.
Der sanfte Wind war kühl und Elizabeth fröstelte ein wenig. Sie hatte versäumt, sich eine Jacke überzuziehen und nur im Shirt wurde ihr langsam kalt.
John rückte näher und legte seinen Arm um ihre Schultern. Die Wärme, die er ausstrahlte, trug dazu bei, dass sie endgültig zur Ruhe kam. Langsam rückte sie etwas näher und lehnte sich leicht gegen ihn.
Als er den Druck seiner Hand leicht erhöhte, sah sie auf und ihre grünen Augen trafen auf seine grünbraunen.
Vollkommen gefangen von seinem Blick konnte sie sich nicht rühren, als er seinen Kopf senkte und ihr mit jeder Sekunde näher kam.
Verzaubert von diesem Augenblick schloss sie ihre Augen in freudiger Erwartung dessen, was gleich kommen würde.
Plötzlich versteifte sie sich und die Bilder ihres Traumes kehrten mit voller Macht zurück.
Sie konnte das Messer spüren, das sie im Traum in ihrer Hand gehalten hatte, obwohl sie keines bei sich trug. Sie konnte den Blutdurst in ihren Adern spüren, den Drang, ihn zu töten.
Gewaltsam stieß sie ihn weg, noch bevor sich ihre Lippen trafen, und rannte los.
John blinzelte einige Male. Elizabeth war so schnell verschwunden, dass er ein paar Sekunden brauchte, um zu realisieren, was soeben geschehen war.
Vollkommen verwirrt starrte er auf die Tür, die sich zischend schloss, und fragte sich, was er falsch gemacht hatte.

Fortsetzung: Trost
Trost by Trista
Author's Notes:
Short-Cut:"Sie... Ich... Ein Teil von ihr ist noch da, tief in mir. Ich kann sie hören, in meinen Träumen..."
Author's Note: Dies ist nun der dritte und wohl auch letzte Teil
Widmung: Allen Sparky-Verrückten

Trost


Vollkommen außer Atem erreichte Elizabeth ihr Quartier.
Sie wollte allein sein, musste allein sein.
Ihr ganzer Körper zitterte und Elizabeth erkannte, dass sie die Verzweiflung nicht mehr lange würde zurückhalten können.
Die ersten Tränen fielen lautlos. Sie zwang sich, tief durchzuatmen, aber es gelang ihr nicht. Schließlich gab sie auf und ließ zu, dass ihre angestauten Gefühle hervorbrachen.
Langsam sank sie zu Boden, bis sie gegen die Wand gelehnt kauerte und den Kopf in ihren Armen vergrub.
Sie war vollkommen in sich gekehrt, so bemerkte sie nicht, wie sich die Tür öffnete und John den Raum betrat.
Verzweifelte Schluchzer lösten sich aus ihrer Kehle und die Tränen wollten einfach nicht versiegen.
Sie schrak auf, als sich ein Arm um ihre Schultern legte.
John hatte sich neben sie gesetzt und zog sie in seine Arme. Elizabeth ließ es geschehen. Sie fühlte sich so allein, so verletzlich, so verzweifelt und seine Nähe half ihr.
Langsam löste sie sich aus ihrer kauernden Haltung und legte ihre Arme um seinen Hals. John ließ zu, dass sie sich geradezu an ihn klammerte und er spürte, dass sie genau das brauchte. Seine Arme legten sich um ihre Taille und zogen sie fest an sich.
Während er mit kreisenden Bewegungen über ihren Rücken fuhr, hörte ihr Körper langsam auf zu zittern, bis sie ganz ruhig in seinen Armen lag.
"Sie lässt nicht zu, dass ich frei bin", sagte sie leise, beinahe unhörbar.
"Wer?", fragte John verwirrt.
"Phoebus", kam leise die Antwort.
John runzelte die Stirn. Der Vorfall mit Thalan und Phoebus lag nun Wochen zurück. Er hatte nicht gewusst, dass sie noch immer darunter litt. Er war nicht sonderlich gut darin zuzuhören, aber Elizabeth schien reden zu wollen.
"Inwiefern?", wagte er zu fragen.
Langsam löste sie sich aus seinen Armen und rieb sich über ihr tränennasses Gesicht. Sie hatte den ersten Schritt getan und nun war es sinnlos, einen Rückzieher zu machen.
"Sie... Ich... Ein Teil von ihr ist noch da, tief in mir. Ich kann sie hören, in meinen Träumen..."
Er versteifte sich bei ihren Worten. Er wusste, wie sie sich fühlte. Die ersten Tage nach diesem Zwischenfall hatte auch er das Gefühl gehabt, noch nicht wieder ganz er selber zu sein. Teilweise hatte er sogar gezögert einen Stift in die Hand zu nehmen, weil er sich nicht sicher war, ob er Rechts- oder Linkshänder war. Doch das war vorüber gegangen und nach ein paar Wochen war nichts mehr von Thalan vorhanden. Nichts, außer seinen Erinnerungen.
"Was tut sie in Ihren Träumen, Elizabeth?"
"Nicht sie... Ich... Ich töte..." Sie brach ab und stand auf, dann drehte sie John den Rücken zu. Sie hatte angefangen, ja. Aber auszusprechen, was sie träumte... Und das noch John gegenüber... Niemals hätte sie gedacht, dass das so schwierig sein würde.
"Elizabeth!", ermutigte er sie ein wenig zu energisch.
"Ich töte Sie. Jede Nacht, wieder und wieder", sagte sie leise, mit noch immer ihm zugewandten Rücken.
John erstarrte bei ihren Worten. Langsam ging er auf sie zu, stoppte dann aber.
Er war einfach nur schlecht in so etwas und wusste nicht so recht, was er nun tun sollte, was sie von ihm erwartete.
Schließlich überwand er sich. Immerhin war es Elizabeth, die vor ihm stand und sie war ihm zu wichtig, um seinem Drang, vor solchen Situationen zu fliehen, nachzugeben. Sanft legte er ihr die Hand auf die Schulter. "Elizabeth, sehen Sie mich an", bat er mit leiser Stimme.
Als sie nicht reagierte verstärkte er den Druck seiner Hand und fasste sie mit der anderen am Arm. Sanft, aber dennoch bestimmt, zwang er sie sich umzudrehen.
Ihre Augen wirkten müde, viel erschöpfter als er sie jemals gesehen hatte.
Er drängte sie zurück, bis er sie auf das Bett setzen konnte, was sie widerstandslos geschehen ließ.
"Haben Sie mit Dr. Heightmeyer darüber gesprochen?", fragte er, da ihm nichts anderes einfiel.
Elizabeth seufzte. "Stundenlang, aber es ändert sich einfach nichts. Ich habe diese Träume noch immer. Und vorhin... auf dem Balkon... Es erinnerte mich an einen dieser Träume... Oh Gott, John, es tut mir so leid!"
"Hey, ist schon in Ordnung", sagte er mit einem warmen Lächeln. Dann runzelte er die Stirn. "Moment, Sie haben davon geträumt mich zu küssen?", fragte er mit einem plötzlichen Grinsen, was ihm von Elizabeth nur einen halbherzig bösen Blick einbrachte.
"John..."
Er hob abwehrend die Hände. "Ich bin auch nur ein Kerl. Und wenn zufällig die hübscheste Frau in zwei Galaxien davon träumt, mich zu küssen, darf ich mich auch freuen", grinste er fröhlich.
Nun konnte auch Elizabeth ein Lächeln nicht mehr unterdrücken.
Sanft fuhr John mit seinem Finger über ihre Lippen. "Na bitte, ein Lächeln." Doch dann wurde er wieder ernst. "Geht es Ihnen ein wenig besser?"
"Nicht viel", sagte sie leise. "Aber ein wenig", fügte sie hinzu, als sie Johns Blick bemerkte. "Danke."
"Ich bin nicht sonderlich gut in so was", gab er zu und sah plötzlich ziemlich unbeholfen aus.
Elizabeth schüttelte den Kopf. "Im Gegenteil. Allein, dass Sie hier sind hilft schon."
"Dann bleibe ich wohl besser, mh?"
Kaum sichtbar nickte sie und ließ sich in seine Arme ziehen. Langsam lehnte er sich zurück, sodass er auf dem Rücken lag und sie mit dem Kopf an seiner Schulter. Den Arm hatte er um sie gelegt und hielt sie einfach nur fest.
Langsam entspannte sich Elizabeth und gab sich der Wärme, die in ihr aufstieg vollends hin.
"Versuchen Sie zu schlafen, Elizabeth. Wenn Sie schlecht träumen, werde ich da sein", versprach er leise und sie glaubte ihm.
Johns Hand zog kreisende Bewegungen auf ihrem Rücken, die sie noch mehr entspannten.
Sie hatte Angst davor einzuschlafen, Angst davor zu träumen. Doch die Müdigkeit, die ihren Körper in einer eiskalten Umklammerung gefangen hielt, siegte schließlich.
Johns Nähe und ihr Geständnis ihm gegenüber schienen den Bann zu brechen und in dieser Nacht schlief sie, ohne zu träumen.

- Ende-
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