Der Kuss by Trista
Summary: "Bestimmt sind Sie auch der Ansicht, dass der Papierkram in diesem Fall ein Albtraum wird", meinte Colonel Caldwell. "Besonders dieser Kuss", fügte er noch grinsend hinzu und verließ die Krankenstation.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Elizabeth Weir, John Sheppard
Genre: post-Epi, Romance
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1786 Read: 3098 Published: 04.01.11 Updated: 04.01.11
Story Notes:
Short-Cut: "Bestimmt sind Sie auch der Ansicht, dass der Papierkram in diesem Fall ein Albtraum wird", meinte Colonel Caldwell. "Besonders dieser Kuss", fügte er noch grinsend hinzu und verließ die Krankenstation.
Spoiler: 2x01 The Siege III, 2x16 The Long Goodbye
Charaktere: Sheppard/Weir
Kategorie: Post-Epi, Romance
Rating: PG-13
Author's Note: Dies ist zwar nicht meine erste FanFic, aber die erste zu SGA, sozusagen eine Premiere *G*
Widmung: Ich widme die FF den Machern dieser großartigen Seite, auf der ich endlich gefunden habe, nach dem ich gesucht hatte.
Disclaimer: Alle Charaktere und Orte gehören MGM Television Entertainment. Ich spiele lediglich ein wenig mit ihnen.
Feedback: Sehr gerne gesehen!

1. Kapitel 1 by Trista

Kapitel 1 by Trista
Der Kuss


"Bestimmt sind Sie auch der Ansicht, dass der Papierkram in diesem Fall ein Albtraum wird", meinte Colonel Caldwell. "Besonders dieser Kuss", fügte er noch grinsend hinzu und verließ die Krankenstation.
Während John Sheppard grinsend in seinem Krankenbett saß, wäre Elizabeth Weir am liebsten im Erdboden versunken.
Noch Stunden zuvor waren beide von fremden Wesen besetzt gewesen.
Lt. Colonel Sheppard hatte während einer Mission mit Teyla, Ronon und Dr. McKay zwei Rettungskapseln gefunden.
In deren Inneren hatten sich zwei menschliche Körper befunden und als Dr. Weir der einen zu nahe gekommen war, hatte die Kapsel das in ihr gespeicherte Bewusstsein auf die Leiterin der Atlantis-Expedition übertragen.
Der Name der Frau, die Elizabeth nun beherrscht hatte, war Phoebus gewesen. Sie schaffte es, John und den Rest der Atlantis-Expedition davon zu überzeugen, dass ihr Ehemann in der zweiten Kapsel liegen würde und sie sich von ihm verabschieden wollte.
Colonel Caldwell war die ganze Zeit dagegen gewesen und es gab auch Anzeichen, dass Phoebus vielleicht nicht so ehrlich war, wie alle vermutet hatten und doch stimmten alle zu. Immerhin würde die Aufprägung nur wenige Stunden bis maximal einen Tag andauern.
So kam es, dass John Sheppard ebenfalls geprägt wurde, mit dem Bewusstsein von Thalan, dem Mann, der in der zweiten Kapsel gelegen hatte.
Die nächsten Stunden zeigten die nackte Wahrheit.
Phoebus und Thalan jagten sich quer durch die Stadt, in dem Bestreben, sich gegenseitig zu töten. Sie waren Feinde und kämpften einen längst vergessenen Krieg weiter, in den nun auch die Stadt hinein gezogen wurde.

Jetzt, viele Stunden später, lagen sowohl Dr. Weir, als auch Lt. Colonel John Sheppard auf der Krankenstation, wieder vollkommen sie selbst.
John sah auf und drehte den Kopf ein wenig, um Elizabeth ansehen zu können.
Diese hatte den Kopf gedreht und musterte scheinbar interessiert die Wandverkleidung der Krankenstation. Doch er konnte einen Teil ihrer Wange sehen und erkannte die leichte Röte in ihrem Gesicht.
Während der Aufprägung hatten sie beide vielleicht nicht die Kontrolle über ihre Körper gehabt, doch sie hatten alles, was geschehen war, bewusst miterlebt. Auch den Kuss.
Elizabeth versuchte alles, um nicht daran denken zu müssen. Denn jedes Mal, wenn sie das tat, überzog wieder diese verräterische Röte ihr Gesicht. Nur wieso? Sie war es nicht gewesen, die John geküsst hatte. Phoebus hatte Thalan geküsst. Und doch war ihr die Sache irgendwie…. unangenehm. Konnte es daran liegen, dass das das Einzige gewesen war, das sie genossen hatte?
Ja, sie hatte es genossen, ihn zu küssen. Viel mehr als sie sich selber zugestehen wollte.
Sie spürte Johns Blick auf sich ruhen und hatte den Wunsch, die Stille in der Krankenstation irgendwie zu durchbrechen. Nur fiel ihr absolut nichts ein, was sie hätte sagen können.
John schmunzelte und widmete seine Aufmerksamkeit wieder dem Gerät in seiner Hand, ohne jedoch darauf zu achten, was er dort eigentlich tat.
Auch seine Gedanken schwirrten nur um den einen Kuss, den er bewusst erlebt hatte.
Schon seit Langem war sie für ihn mehr gewesen, als nur die Leiterin der Expedition und damit seine Vorgesetzte. Nur was? Eine Freundin? Ja, vielleicht. Und doch war da noch mehr.
Seine Gedanken gingen weiter zurück.
Er stand wieder auf der Brücke der Daedalus, die noch gerade rechtzeitig gekommen war, um Atlantis vor dem Angriff der Wraith zu retten.
Das Erdenschiff hatte es geschafft, das letzte, verbliebene Basisschiff zu zerstören. Doch der Feind, der damals schon die Antiker in die Knie gezwungen hatte, wollte nicht aufgeben. Sie starteten einen ballistischen Angriff, flogen mit ihren Jägern direkt auf Atlantis zu, in dem Bestreben, die Stadt zu zerstören und die Menschen endlich aus dem Weg zu räumen. Denn nur sie standen zwischen ihnen und neuen Weidegründen.
Der Kontakt brach ab und in diesen schrecklichen Sekunden, ehe die Meldung kam, dass Rodney im letzten Moment den Schild hatte aktivieren können und Atlantis für diesen Moment sicher war, hatte Panik sein Innerstes ergriffen.
In diesen Momenten hatte er kaum daran gedacht, was mit dem Verlust von Atlantis verbunden war. Was, wenn Elizabeth tot war? Wenn er sie verloren hatte?
Damals war es ihm bewusst geworden, doch er hatte geschwiegen und würde es weiterhin tun, wie er sich geschworen hatte.
"Vielleicht sollten wir darüber reden?", hörte er sie schließlich leise fragen.
"Reden? Worüber?"
"Sie wissen schon…"
"Nein, weiß ich nicht", stellte er sich absichtlich dumm. Eigentlich wollte er nicht über den Kuss reden. Es war zu gefährlich, viel zu gefährlich.
Dr. Weir drehte ihren Kopf und sah John direkt an. Sie war wieder in ihrer Rolle der Leiterin dieser Expedition, was ihr Sicherheit gab. Dahinter konnte sie professionell sein.
"Colonel, dieser Kuss könnte für Verwirrung sorgen", stellte sie dann fest, doch es war nicht klar, ob sie ihre eigene oder die ihrer Mitarbeiter meinte.
"Das waren nicht wir", wehrte sich John und Liz musste ihm zustimmen.
Wieder breitete sich Stille zwischen Ihnen aus.
"Sie küssen gut", hörte sich John sagen und kniff die Augen zusammen. In seinem Inneren schalt er sich einen Narren. Wieso hatte er das nur gesagt?
Die bekannte Röte stieg wieder in Elizabeth Wangen. "Nun… danke...", sagte sie leise und wandte ihr Gesicht wieder ab, damit er es nicht sehen konnte.
Aus ihren Augenwinkeln nahm sie eine Bewegung wahr und atmete erleichtert auf, als sie Dr. Beckett erkannte, der auf sie zukam.
Sein typisches Lächeln lag auf seinem Gesicht. "Wie geht es Ihnen beiden?", fragte er sie.
"Viel zu gut, um hier zu bleiben", meinte John sofort.
Auf der Krankenstation zu liegen, war nicht gerade ein Zeitvertreib, dem er gerne frönte. Nicht einmal, wenn Elizabeth im Bett neben ihm lag.
Dr. Weir nickte zustimmend.
"Ich muss Sie noch unter Beobachtung halten, um sicher zu gehen, dass Ihre… Bewohner wirklich fort sind", erklärte der Arzt und sah beide bedauernd an.

Einen Tag später war es dann endlich vorbei und beide durften die Krankenstation verlassen. Allerdings nur unter der Voraussetzung, dass sie ihren Dienst erst in frühestens drei Tagen wieder aufnahmen.
Dr. Weir gefiel das überhaupt nicht. In ihrem Büro stapelte sich die Arbeit, das wusste sie jetzt schon.
Aber statt diesen Berg Arbeit zu verkleinern, war sie gezwungen, nichts zu tun.
Nun spazierte sie durch die Stadt. Etwas, wozu sie sonst nur sehr selten die Zeit fand.
Ihre Gedanken schweiften ab, zu John. Wahrscheinlich würde er in seinem Quartier sein und sich ein Footballspiel ansehen.
Sie schmunzelte. Jedes Mitglied der Expedition durfte einen persönlichen Gegenstand. Dass sich John damals für die Aufzeichnungen von Footballspielen entschieden hatte, sah ihm mehr als ähnlich.
"So alleine hier?"
Elizabeth zuckte zusammen. "J-John, was machen Sie denn hier?"
"Dasselbe, wie Sie. Ich langweile mich", grinste er schelmisch.
"Ich langweile mich nicht!", wehrte sie sich, musste aber genauso grinsen. Er hatte Recht, sie langweilte sich wirklich.
"Dann tun wir jetzt etwas dagegen", meinte er.
"Ach, und was?"
"Wir zeigen, dass wir uns nicht länger umbringen wollen und sehen uns einen Film an. Was halten Sie davon?"
"Einen Film ansehen?", fragte sie verwundert.
John nickte, nahm sie kurzerhand am Arm und zog sie einfach mit sich.

"Okay, Sie haben die Wahl", meinte er und hielt ihr drei DVDs hin. Interessiert nahm sie diese und sah sie durch.
Harry und Sally… Keine gute Idee, wie sie fand. Ein Film über eine Freundschaft zwischen Mann und Frau, aus der mehr wurde.
Sie schob die DVD zur Seite und legte sie unter die anderen.
Die Mumie… Wieder landete die DVD unter dem Stapel.
Die letzte DVD war also ihre einzige Hoffnung. Matrix… Ja, das war gut. Sie gab ihm die DVD.
Nickend wandte er sich um und kurz darauf startete der Film.
John setzte sich neben sie und hielt ihr die Schüssel Popcorn hin, aus der sie sich eine Handvoll nahm.
Obwohl sie den Film wirklich mochte, fiel es ihr denkbar schwer, sich darauf zu konzentrieren. Ihr ganzer Körper war angespannt, spürte sie doch Johns Nähe mehr als ihr lieb war.
Er saß direkt neben ihr. Sie musste sich nur ein klein wenig zur Seite beugen und sie würde in seinen Armen liegen.
Heftig schüttelte Elizabeth den Kopf. Nein, an so etwas durfte sie nicht einmal denken! Und doch war die Versuchung so stark, dass sie nervös mit ihren Fingern auf ihrem Oberschenkel zu trommeln begann.
Johns Hand legte sich auf ihre. "Das macht mich nervös", sagte er und warf ihr einen kurzen Blick zu. Elizabeth zog die Hand zurück, etwas zu schnell für seinen Geschmack.
Die Stirn runzelnd betrachtete er sie, wie sie sich etwas Popcorn nahm.
"Alles in Ordnung, Elizabeth?", fragte er sie besorgt.
Ob alles in Ordnung ist? Nichts ist in Ordnung! Ich sitze hier mit dem Kommandanten des militärischen Kontingents auf Atlantis und denke an nichts Anderes, als…
Sie schüttelte den Kopf. "Ja, alles in Ordnung."
Johns Blick ruhte weiterhin auf ihr. Der Bildschirm zauberte ein verführerisches Spiel aus Licht und Schatten auf ihre ebenmäßigen Züge.
Nur ein kleines Stück…
Ging es ihr wie ihm? War sie deswegen nervös? Er wünschte es sich, aber er wusste es eben nicht genau.
Elizabeth drehte ihren Kopf, sah ihn direkt an. Normal wäre er ihrem Blick ausgewichen, aber der Zauber dieses Momentes hielt ihn davon ab.
Ihr Körper begann zu zittern, was sie nicht verhindern konnte.
"John… Ich…", begann sie, doch er legte seinen Zeigefinger auf ihre Lippen, was sie verstummen ließ.
"Pst, sag jetzt nichts", raunte er leise.
Sein Finger strich von ihren Lippen über ihre Wange, während sich sein Gesicht dem Ihren näherte.
Jetzt oder nie….
Sanft berührten sich ihre Lippen.
Er zog sich zurück und sah sie an.
Ihre Augen waren geschlossen. Langsam öffneten sie sich und sahen ihn mit einer Mischung aus Verwunderung und etwas, das er nicht benennen konnte, an. Er suchte nach etwas, irgendetwas. Einem Anhaltspunkt.
War es falsch gewesen, sie zu küssen? Sollte er es noch einmal tun?
Ihre Augen verrieten ihm nichts und so wartete er.
Nach einer unendlich wirkenden Sekunde lächelte sie und schloss erneut die Augen.
Lächelnd legte er seine Hand auf ihre Hüfte und zog sie an sich, um ihre Lippen erneut mit einem Kuss zu verschließen.
Der Film war vergessen.
Nur noch John und Elizabeth zählten, die sich sanft und vorsichtig küssten, sich gegenseitig erkundeten und die Nähe des Anderen genossen.

Ende
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