The Beauty and the Beast by Claire
Summary: Michael macht bekanntschaft mit Weihnachten...
Categories: Stargate Atlantis Characters: Kate Heightmeyer, Michael
Genre: Hurt/Comfort, Romance, X-Mas
2009: Weihnachtschallenge, Challenges: 2009: Weihnachtschallenge
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 2190 Read: 2514 Published: 02.01.11 Updated: 02.01.11
Story Notes:
Short-Cut: Michael macht bekanntschaft mit Weihnachten...
Spoiler: -
Charakter: Kate Heightmeyer/Michael Kenmore Kategorie: Hurt, Romance
Rating: G-6
Author's Note: Song: “Beauty and the beast“ von Celine Dion
Widmung: -
Disclaimer: Stargate Atlantis und seine Charaktere gehören MGM Television.
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1. Kapitel 1 by Claire

Kapitel 1 by Claire
The Beauty and the Beast


Mit einem beinahe verträumten Lächeln sah Kate sich in ihrem Quartier um. So weihnachtlich wie sie es von zu Hause, gewohnt war, sah es hier wirklich nicht aus, doch sie war auf dem besten Weg, das Beste daraus zu machen. Teyla hatte ihr vom Festland ein paar Zweige mitgebracht, die denen einer Tanne wenigstens ähnlich sahen, und sie hatte die letzten Stunden damit verbracht, diese nun mit roten Bändern zu schmücken und in ihrem Zimmer zu verteilen. Der Duft von warmem Kakao und Zimt verteilte sich langsam, als sie hörte, wie jemand den Türsummer betätigte. Verwundert stellte sie die Thermoskanne mit Kakao auf den Tisch, auf welchem bereits ein notdürftig hergerichtetes Adventsgesteck stand, und eilte zur Tür.
Überrascht hielt sie inne, als sie ihren Besucher erkannte. Michael. Ihr Lächeln wurde etwas unsicherer, doch sie machte ein paar Schritte zurück und ließ ihn eintreten. „Was kann ich für Sie tun, Michael?“, fragte sie, versuchte, ihn so normal zu behandeln, wie alle anderen. Noch immer fiel ihr dies ab und an schwer, wusste sie doch genau, wer er in Wirklichkeit war.
Der junge Mann zuckte unschlüssig mit den Schultern, wartete, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, und sah sich dann verwundert um. „Was ist das?“, fragte er schließlich und legte die Stirn leicht in Falten.
„Setzen Sie sich doch“, bat Kate und deutete auf die Couch. „Möchten Sie etwas trinken? Ich habe Kakao gekocht.“
„Gerne, was immer das auch ist.“ Er lächelte, setzte sich und nahm das Adventsgesteck in Augenschein, an dem bereits zwei Kerzen entzündet worden waren.
Sie nahm zwei Becher aus dem Regal, bevor sie sich zu ihm setzte und ihnen beiden etwas einschenkte „Bald ist Weihnachten“, sagte sie langsam. „Bei … zu Hause auf der Erde ist es üblich, dass wir in der Zeit vor Weihnachten Kerzen anzünden. An den vier Sonntagen vor Weihnachten.“
Michael nickte langsam. „Weihnachten?“ Plötzlich bemerkte er die Aufschrift auf dem Becher, den Kate ihm gegeben hatte. „Merry … X-mas?“
„Ja. Viele wünschen sich so ein schönes Weihnachtsfest.“
„Und ihr bastelt Weihnachten so etwas?“, fragte er, während er einen der Zweige hoch hob.
„Unter anderem. Man schenkt sich gegenseitig etwas. Ist mit der Familie zusammen.“
„Aber Sie sind hier … und nicht bei ihrer Familie.“ Er wirkte beinahe mitfühlend. „Ob meine Eltern … sich wünschen würden, dass ich bei ihnen wäre?“
Kate schwieg einen Moment, mit der Frage hatte sie nicht gerechnet. „Ich denke schon, aber sie wissen … dass sie nicht kommen können. Und … ich bin mir sicher, dass sie unheimlich stolz auf Sie sind, für das, was Sie hier tun.“ Auf einmal hatte sie Tränen in den Augen, sah betroffen zu Boden. Sie wollte ihn nicht belügen. Und trotzdem blieb ihr immer und immer wieder nichts anderes übrig.
„Sind Ihre Eltern auch auf der Erde? Ihre Familie?“
Sie nickte, während sie daran dachte, wie ihre Eltern und Geschwister dieses Jahr alleine um den riesigen Tannenbaum herum saßen, wie sie ohne sie Weihnachtslieder mit ihren beiden Nichten und ihrem Neffen sangen. Es waren Dinge, die sie hier in Atlantis bei all den anderen Problemen so gut verdrängen konnte. Doch manchmal … wie auch jetzt … blieb ihr nichts anderes übrig, als daran zu denken, auch wenn sie es eigentlich gar nicht wollte.

Tale as old as time
True as it can be
Barely even friends
Then somebody bends
Unexpectedly


„Tut mir Leid… ich wollte nicht ...“, begann Michael unsicher. Erst jetzt merkte sie, dass eine Träne ihre Wange hinab gelaufen war. Unbeholfen wischte sie sie weg.
„Es … es ist schon gut. Sie können nichts dafür. Manchmal … wünschte ich einfach, ich könnte jetzt zu Hause sein. Bei meiner Familie.“
Michael schwieg einen Moment. „Ich verstehe Sie. Irgendwie. Ich glaube … ich wäre jetzt auch gerne zu Hause. Bei meiner Familie. Ich weiß, ich kann mich nicht an sie erinnern. Aber ich bin mir sicher, dass ich Weihnachten gemocht habe.“ Er wirkte beinahe unsicher, während er sie ansah. „Vielleicht … könnten Sie mir ja … zeigen, wie Weihnachten geht. Ich könnte Ihnen helfen … diese Sachen zu basteln.“
Überrascht betrachtete sie ihn, hatte dies nun wirklich als letztes erwartet. Ein Wraith, der mit ihr zusammen Zeit verbringen wollte, der ihr helfen wollte. Vielleicht … war er ja gar nicht in erster Linie ein Wraith … sondern jemand … der seinen Platz suchte. Der nicht wusste, wo er wirklich hingehörte. Langsam nickte sie. „Ja … gerne.“ Noch immer wusste sie nicht, wie sie genau über ihn denken sollte. Am Anfang hatte sie Angst vor ihm gehabt … doch dies war schon lange nicht mehr so. Vielleicht hatte sie vor dem Fremden Angst gehabt – doch mittlerweile hatte sie erkennen müssen, dass es leichter war, ihn nicht zu kennen. „Gerne … wenn es Ihnen nichts ausmacht.“
Michael schüttelte schnell den Kopf. „Nein, natürlich nicht.“ Er nahm noch einen Schluck aus seinem Becher, stellte diesen dann zurück auf den Tisch und sah sie fragend an. „Also, womit fangen wir an?“
Sie wandte sich um und nahm einige Zweige aus einem Karton, in dem alle möglichen Dinge lagen, die sie noch nicht verbastelt hatte. „Wir könnten noch ein Adventsgesteck basteln. Für Ihr Zimmer.“
„Macht man das bei uns so?“, fragte er.
Lächelnd nickte sie. „Ja. Ich hab noch ein paar Kerzen. Dann können Sie an den nächsten beiden Sonntagen auch noch eine anzünden.“ Sie suchte vier Kerzen aus dem Karton heraus und legte sie auf den Tisch. „Also … wir brauchen jetzt noch einen Teller.“
Langsam beugte Michael sich hinab, um ebenfalls einen Blick in den Karton zu werfen. „Sowas, wie das da?“, fragte er und deutete auf ein rundes silbernes Tablett mit erhöhtem Rand.
„Das geht auch.“
„Und was soll ich jetzt machen?“, fragte er, während er das Tablett vor sich platzierte. „Einfach die Kerzen draufstellen?“
„Genau … und dann können wir es noch ein bisschen verzieren. Ich habe … hier noch ein paar Zweige und Nüsse.“ Lächelnd betrachtete sie Michael, während dieser die angebotenen Verzierungen vorsichtig auf den Teller legte. Schweigend beobachtete die junge Psychologin ihn, während er die Nüsse mit konzentrierter Miene auf die tannenähnlichen Zweige legte, sie wieder wegnahm, um sie anschließend an anderer Stelle zu platzieren. Als er mit dem Ergebnis zufrieden zu sein schien, nahm er eine Kerze nach der anderen, schob die Zweige langsam so hin, dass die Kerzen ein wenig Platz fanden. Dabei achtete er sorgsam darauf, dass die Zweige den Kerzen nicht so nahe kamen.
Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen und irgendetwas daran faszinierte sie. Er hatte sich in ihren Augen so sehr verändert, ihre Ansicht veränderte sich noch immer. Längst konnte sie in ihm nicht mehr einen Wraith sehen.
Unterschied er sich eigentlich in irgendeiner Weise von ihnen?

Just a little change
Small to say the least
Both a little scared
Neither one prepared
Beauty and the Beast


Dann sah er plötzlich auf, doch sein Blick war weit weg. Versunken in Gedanken. „Ich wünschte, ich könnte mich erinnern. Ich wünschte … ich könnte Ihnen jetzt erzählen, wie wir zu Hause all diese Sachen gemacht habe. Wie ich sie mit meinen Eltern tat, als ich noch ein Kind war. Aber ich … da ist gar nichts. Keine Erinnerung. Gar nichts. So, als hätte ich diese Vergangenheit nie erlebt. Als hätte ich niemals gelebt.“
Sanft legte sie ihre Hand auf seinen Arm. „Es tut mir Leid, Michael. Ich wünschte, ich könnte Ihnen … irgendwie helfen.“
Er wich ihrem Blick aus. „Nein … ist schon gut … das hier ist … es lenkt ab von all den Dingen, die ich nicht verstehe.“
„Was meinen Sie?“
„Die Alpträume … die Art, wie einige Leute mich manchmal ansehen, wie sie mit mir sprechen. So, als wüssten sie mehr über mich … als ich selbst.“ Eine schmale Falte hatte sich zwischen seinen Augen gebildet. „Manchmal habe ich Angst davor, mich zu erinnern. Weil … ich nicht weiß … ob … weil ich nicht weiß, ob da nicht auch etwas ist, an das ich mich vielleicht nicht erinnern will. Etwas, das andere bereits wissen.“
„Michael“, sagte sie langsam, nahm instinktiv seine Hand. „Natürlich gibt es Dinge, die andere über Sie wissen. Die Sie über sich selbst nicht wissen. Und ein Gedächtnis vergisst nicht einfach. Erinnerungen werden durch schlimme, schreckliche Erlebnisse verdrängt. Und all diese Leute – mich eingeschlossen – Michael … wir wollen doch eigentlich gar nicht wissen, was der Grund für ihre Amnesie ist. Weil, was immer ihnen während ihrer Gefangenschaft passiert ist, es muss schrecklich gewesen sein.“
Er nickte leicht, wirkte in sich gekehrt und schloss dann für einen Moment die Augen. „Was haben die mit mir gemacht?“
„Ich weiß es nicht“, flüsterte Kate und sie war glücklich, dass Michael die Tränen, mit denen sie kämpfte, nicht sehen konnte. Nach allem, was sie heute gesehen hatte, fiel es ihr immer schwerer, ihn zu belügen. Sie wollte es nicht … und doch … war die Wahrheit denn besser?
Momentan sah er die Wraith – und damit auch das Wesen, das in seinem Inneren noch immer verborgen war – als Feinde an, vor denen er sogar genauso wie sie Angst hatte, die ihm irgendetwas angetan hatten. Eigentlich jedoch war es anders herum. Sie, sie hier waren es gewesen, die ihm das alles angetan hatten. Sie hatten ihm mit seinen Erinnerungen auch sein Leben genommen.
„Was … was machen wir noch so zu Weihnachten?“, fragte Michael, schien sich wieder gefasst zu haben und nun das Thema wechseln zu wollen. Etwas, was ihr mehr als nur recht war. Über jedes Thema sprach sie nun lieber als über dies hier.
„Verschiedene Dinge. Aber … früher …“ Sie schüttelte leicht den Kopf. „Nein, ist nicht so wichtig.“
„Erzählen Sie schon. Was denn?“
Kate seufzte leicht, doch der interessierte Blick in den Augen des jungen Mannes, der eben noch so niedergeschlagen gewesen war, freute sie und sie wollte ihn nicht schon wieder traurig sehen. Genauso wenig, wie sie erneut über all das sprechen wollte, was sie über ihn wusste – und er nicht. „Also … wir haben getanzt.“
Michael sah sie überrascht an. „Getanzt?“

Finding you can change
Learning you were wrong
Certain as the sun
Rising in the east
Tale as old as time
Song as old as rhyme
Beauty and the Beast


„Ja. Aber … wie gesagt. Es ist nicht wichtig und die wenigsten tun es zu Weihnachten. Außerdem ist es sehr lange her.“ Sie spürte, wie Röte ihr ins Gesicht stieg. Nie hatte sie gut tanzen können und eigentlich wollte sie sich nicht an all jene Abende erinnern.
„Können Sie tanzen?“
„Nein“, sagte sie schnell. Offensichtlich jedoch so schnell, dass Michael es ihr nicht glaubte.
„Ach kommen Sie!“ Er lachte und schüttelte leicht den Kopf. „Sie können tanzen.“
„Ich kann Tanzpartnern auf die Schuhe treten und das ist aber auch alles.“
„Meine Schuhe werden das aushalten und meine Füße auch“, sagte er lächelnd, richtete sich auf und hielt ihr einen Arm hin.
„Sie können doch gar nicht tanzen.“
Er sah sie bittend an, zuckte leicht mit den Schultern. „Ich kann es ja lernen.“
„Ja, aber nicht von mir!“
„Bitte, Doktor. Die ganze Zeit … denke ich an das, was möglicherweise mal gewesen ist. Wie die anderen mit mir umgehen und all das. Aber hier … gerade jetzt … denke ich an viel schönere Dinge. Bitte. Ich will nicht immer nur an … all das denken. Vielleicht kann ich mich nie wieder erinnern. Dann ist es doch gut, wenn ich einige Dinge schon wieder kann.“
Kate betrachtete ihn nachdenklich. „Ich kann nicht gut tanzen.“
„Verlangt ja niemand von Ihnen. Nur ein bisschen.“ Noch immer hielt er ihr seine Hand entgegen und schließlich nickte sie kaum merklich, wenn auch etwas unsicher und ergriff seine Hand. Langsam stand sie auf und folgte ihm in die Mitte des Raumes. „Also, was muss ich tun?“
Lächelnd nahm sie seine Hände, legte eine davon auf ihren Rücken, die andere hielt sie fest. „Also, wenn Sie das wirklich lernen wollen …“ Noch immer konnte sie es nicht wirklich glauben. Sie war gerade dabei, einem Wraith tanzen bei zu bringen.
Nein … es war so einfach. Er war nicht einfach nur ein Wraith. Er wollte sie nicht töten, keinen von ihnen. Er war ihr auf vieler Weise wirklich ähnlich. Auch wenn es ihr immer noch schwerfiel, dies zu glauben.
„Also … Sie müssen führen. Also … machen Sie einen Schritt nach vorne, ich folge ihn. Sie beginnen mit dem rechten Fuß.“
Michael nickte leicht und auf seinen Lippen lag ein Lächeln, als ihnen beiden die ersten Schritte gelangen. „So schlecht tanzen Sie doch gar nicht.“
Kopfschüttelnd sah ihn an. „Das war ein Schritt.“

Tale as old as time
Song as old as rhyme
Beauty and the Beast



Ende
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