Sleep by Claire
Summary: Das Licht beleuchtete nur schwach einen reglos am Boden liegenden Körper. Er sah sich noch einmal um - unsicher, ob er alleine war - und kniete sich dann neben die junge Frau auf den Boden...
Categories: Stargate Atlantis Characters: Kate Heightmeyer, Michael
Genre: Hurt/Comfort, Romance
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 3364 Read: 2307 Published: 02.01.11 Updated: 02.01.11
Story Notes:
Short-Cut: Das Licht beleuchtete nur schwach einen reglos am Boden liegenden Körper. Er sah sich noch einmal um - unsicher, ob er alleine war - und kniete sich dann neben die junge Frau auf den Boden...
Spoiler: -
Charakter: Heightmeyer/Michael
Kategorie: Romance, Hurt/Comfort
Rating: PG-13
Author's Note: -
Widmung: -
Disclaimer: Stargate Atlantis und seine Charaktere gehören MGM Television.
Feedback: Gerne

1. Kapitel 1 by Claire

Kapitel 1 by Claire
Sleep


Zögernd betrat Michael den Raum. Das Licht beleuchtete nur schwach einen reglos am Boden liegenden Körper. Er sah sich noch einmal um - unsicher, ob er alleine war - und kniete sich dann neben die junge Frau auf den Boden. Rotes Haar floss über ihre Schultern. So rot, dass man die dunkle, verklebte Flüssigkeit an ihrem Haaransatz beinahe übersehen hätte. Vorsichtig strich er ihr darüber. Die Verletzung schien nicht schwer zu sein, trotzdem machte es ihn wütend.
Wer hatte es gewagt, ihr wehzutun? Er wusste, dass es besser war, dass er es nicht wusste. Sonst hätte er denjenigen auf der Stelle getötet. Niemand durfte ihr etwas tun. Liebevoll berührte er ihr Haar, ihre Wange.
Der Boden unter seinen Füßen war nass und eiskalt. Wie konnte irgendjemand sie einfach hier liegen lassen? Der Wraith schüttelte langsam den Kopf, bevor er seine Arme unter ihren Körper schob und sie hoch hob. Ganz leicht war sie. Ihr Kopf fiel gegen seine Schulter, doch sie wachte nicht auf. Er konnte ihren Atem an seinem Hals spüren. Warm im Vergleich zu den Temperaturen auf dem Schiff. Konnte ihn hören.
Ruhig. Gleichmäßig.
Ihr Herz schlug ganz nah an dem seinen, er konnte es fühlen. Es beruhigte ihn, sagte ihm, dass es ihr gut ging.
Er blieb stehen, als er Schritte hörte. Versteckt in einem Seitengang wartete er ab, bis es wieder still war, wusste, dass ihn hierbei niemand sehen durfte. Was war dieses Wesen, das er so sanft in seinen Armen hielt, schon für sie alle? Nahrung. Sie hatten kein Mitleid mit ihr, wussten doch eigentlich nichts über sie.
Doch für ihn war sie viel mehr. Er wäre lieber qualvoll gestorben, als sich sein Leben mit ihrem Tod zu erkaufen. Ihr Haar berührte sein Gesicht und er genoss es für einen Augenblick, ihren Duft wahrnehmen zu können. Wie lange war ihm das hier nicht vergönnt gewesen?
Doch er wusste, dass dies nicht so sein sollte … es hätte anders herum kommen sollen. Sie befand sich hier in viel zu großer Gefahr. Wäre er in die Gefangenschaft ihrer Kollegen gekommen, wäre sie in Sicherheit. Hier drohte ihr der Tod.
Verzweifelt sah Michael hinab auf ihren Körper. Sie wirkte so schwach, so verletzlich. Niemals … niemals würde er zulassen, dass irgendjemand ihr wehtat oder sich an ihr nährte. Allein der Gedanke war für ihn schrecklich. Er würde sie nicht verlieren.
Noch einen weiteren Moment wartete er, als es jedoch wieder still geworden war, wagte er es, sein Versteck zu verlassen. Wenn er alleine war, war er nie so vorsichtig, doch nun stand ihr Leben auf dem Spiel. Wenn man sie entdecken würde, dann würde man sie auf der Stelle töten. Oder sie irgendwo hinbringen, wo sie wieder zu Kräften kommen könnte, weit weg von ihm, nur um sie danach zu töten. Ihre einzige Überlebenschance lag in ihm. Er konnte sie verstecken, konnte sie von hier fort bringen.
Irgendwo anders hin.
Ihre Hand berührte sanft seine Schulter, hielt sich an dem Stoff seiner Kleidung fest, doch weiterhin wachte sie nicht auf. Fasziniert beobachtete er sie. So friedlich, wusste sie, in wessen Armen sie sich gerade befand? Er bezweifelte es.
Friedlich schlafend in den Armen des Feindes.

Hear your heartbeat
Beat a frantic pace
And it's not even seven AM
You're feeling the rush of anguish settling
You cannot help showing them in
Hurry up then
Or you'll fall behind and
They will take control of you

Er war kein Feind. Nur weil sie möglicherweise genau das in ihm sehen mochte, hieß das noch lange nicht, dass er ihr irgendetwas tun würde. Das konnte er doch gar nicht. Würde sie Angst haben, wenn sie aufwachte, wenn sie ihn erkannte?
Langsam öffnete er die Tür zu seinem Quartier, schloss sie wieder hinter sich. Wusste in diesem Moment, dass sie in Sicherheit war. Seine Kate. Liebevoll legte er sie hinab auf einen Tisch, strich ihr durch das Haar, ohne dass sie aufwachte. Dann wandte er sich um, nahm eine Decke, legte sie über etwas, was einem Bett wohl ihrer Meinung nahe kommen konnte. Es war hart und unbequem, deshalb polsterte er es mit einigen Decken, die er anderen Gefangenen abgenommen hatte. Erst als er fertig war, sah er sich wieder zu ihr um, doch die junge Psychologin schlief noch immer. Sanft hob er sie wieder hoch und legte sie in das Bett. Dann griff er nach einem Tuch, tauchte es in etwas Wasser und bemühte sich, das Blut aus ihrem Haar zu waschen.
Langsam öffnete sie die Augen, als sie das kühle Wasser auf ihrer Haut spürte, sah ihn an. Er konnte die Angst in ihren Augen lesen.
"Michael", flüsterte sie mit zitternder Stimme. Sie hatte ihn erkannt, das war ein gutes Zeichen. Vielleicht konnte er ihr so verständlich machen, dass er ihr nichts tun wollte.
"Sssh." Er legte einen Finger auf ihre Lippen. "Ich tue dir nichts, Kate. Du bist hier sicher."
Sie schüttelte leicht den Kopf. "Du … du wirst mich töten."
"Nein. Vertraue mir, es wird dir nichts passieren. Ich passe auf dich, ich beschützte dich vor den Wraith."
"Du bist ein Wraith", sagte sie, wich ein wenig vor ihm zurück. Ängstlich. Für einen Moment verspürte er das Verlangen, ihre Hand zu nehmen und sie festzuhalten, doch er tat es nicht, wusste, dass er ihr damit nur noch mehr Angst gemacht hätte.
"Ich tue dir nichts. Du musst mir vertrauen."
"Wie soll ich das können?"
"Genauso, wie ich dir vertraue. Du hast mich belogen, hast mir gesagt, dass ich ein Mensch wäre … und trotzdem vertraue ich dir."
"Was glaubst du denn, dass ich gegen dich tun könnte? Den anderen Wraith erzählen, dass du mich hier hergenommen hast? Dann würden die mich töten."
Michael nickte langsam. "Stimmt."
Einen Moment lang schwieg sie, atmete unruhig, während sie unschlüssig auf dem Bett saß. "Kann ich dir denn vertrauen?"
"Du kannst es versuchen … vielleicht verdiene ich es mir ja irgendwann." Vorsichtig berührte er ihre Verletzung. "Tut das noch weh?"
"Ein wenig."
"Dann lege dich wieder hin." Er legte seine Hand auf ihre Schulter, drückte sie mit sanfter Gewalt wieder hinab in die Kissen. Sie wehrte sich nicht dagegen, legte sich wieder hin. Sah ihn jedoch eine Weile lang an. Nachdenklich.

And you need to heal the hurt behind your eyes
Fickle words crowding your mind
So
Sleep, sugar, let your dreams flood in
Like waves of sweet fire, you're safe within
Sleep, sweetie, let your floods come rushing in
And carry you over to a new morning
Try as you might
You try to give it up

"Du solltest die Augen zumachen", sagte er leise. Seine Stimme war nur noch ein Flüstern. "Schlaf einfach ein."
Zögernd schloss sie die Augen und er saß einfach so nur auf der Bettkante und betrachtete sie. Lauschte ihrem ruhigem Atem. In gleichmäßigen Abständen berührte er warm seine Hand. Zeigte ihm, dass sie bald eingeschlafen war.
"Schlaf, Kate, schlaf." Sanft nahm er ihre Hand, hielt sie fest. Er konnte spüren, wie sie sich entspannte, ganz ruhig wurde. Wusste in diesem Augenblick, dass sie ihm vertraute. Zumindest für den Moment. Wenn es auch nur für ein paar Stunden sein mochte.
Liebevoll hob er sie etwas an, sodass sie sich gegen ihn lehnen konnte. Er nahm wieder das nasse Tuch in seine bleichen Hände, strich damit sanft über ihren Haaransatz, bis all das Blut verschwunden war. Dann legte er es weg, nahm eine Bürste und begann sanft ihr Haar zu kämmen. Ganz weich war es zwischen seinen rauen Fingern. Für eine Weile saß er einfach nur so da, hielt sie in seinen Armen. Genoss es, ihr nah sein zu können. Sie hatte keine Angst. Zumindest jetzt nicht. Er konnte es in ihrem Gesicht sehen.
Sie strahlte so viel Ruhe aus.
Für einen Moment schloss auch er die Augen, genauso wie sie. Doch es gelang ihm nicht, sich so sehr zu entspannen. Zu viele Dinge gab es, die ihm Sorgen machten. Er musste sie irgendwie von hier weg bringen. Irgendwann würde man sie entdecken. Irgendjemand, dem es auffallen würde, dass er sich seltsam verhielt, der vielleicht - aus welchem Grund auch immer - diesen Raum betreten würde.
Man würde sie beide töten. Doch wo sollte er sie hinbringen? Wie sollten sie von diesem Schiff kommen, ohne dass es jemanden auffallen würde? Konnte er sie überhaupt hier raus bringen? Und vor allem, was würde danach sein? Wo sollten sie denn hingehen? Atlantis? Dort würde man ihn niemals aufnehmen.
Ganz gleich, was sie versprechen würden, sie würden ihm wieder das Retrovirus verabreichen und versuchen, ihn zu einem von ihnen zu machen. Und das konnte er nicht zulassen. Dann würde er seine Erinnerungen verlieren.
Er würde Kate vergessen - und seine Gefühle für sie. Was war er denn noch ohne diese Erinnerungen? Die wenigen guten seit er in die Hände von Sheppards Team geraten war. Seit diesem Zeitpunkt hatte sich sein ganzes Leben vollkommen verändert. Plötzlich hatte er nirgendwo mehr hingehört.
Atlantis hatte in ihm immer einen Wraith gesehen - selbst dann, wenn er es selbst nicht geglaubt hatte. Und sein eigenes Volk … für sie war er kein Wraith mehr, sie sahen ihn nicht mehr als einen der ihren an. Er hatte eine Weile die Welt durch einen anderen Blickwinkel gesehen und diese Erinnerungen und Erfahrungen konnte er einfach nicht verdrängen.
Sie hatten ihn verändert. Er hatte die Angst gespürt. Die Angst in seinen Träumen. Angst vor den Wraith, seinem Volk. Doch diese Angst war etwas, was er immer wieder fühlte, wenn er nachts alleine war.
Sie war noch immer da. Und er fühlte sie - konnte sie nachempfinden in den Augen seiner Opfer. Die anderen hatten Recht - er war nicht mehr so wie sie. Doch war er kein Wraith mehr, nur weil er Mitleid hatte? Weil er es verabscheute, sich an Menschen nähren zu müssen?
Kate hätte diese Frage verneint, dessen war er sich vollkommen sicher. Und genau das war das Problem. Bei den Menschen fand er Verständnis - zumindest bei einigen.

Seems to be holding on fast
It's hand in your hand
A shadow over you
A beggar for soul in your face
Still it don't mater if you won't listen
If you won't let them follow you
You just need to heal
Make good all your lies
Move on and don't look behind

Für sie war es normal, dass nicht alle gleich waren. Ja, auch die einzelnen Wraith hatten Unterschiede, doch es gab niemanden, der wie er Mitleid mit seiner Nahrung hatte. Mitleid, dass ihn manchmal auch davon abhielt, sich zu nähren. Irgendwann würde dies auffallen. Irgendwann konnte er dies nicht mehr auf irgendwelche Ausreden schieben, irgendwann würden sie seine Angst sehen.
Die Menschen auf Atlantis würden dies anders sehen. Vielleicht mochte er Kate deswegen so gerne. Zumindest war dies womöglich einer von vielen Gründen. Sie sah sie Welt so vollkommen anders. In ihrem jungen Leben hatte sie schon so viele verschiedene Menschen gesehen, die alle so unterschiedlich waren, dass es für sie nicht verwunderlich sein würde, wenn er sich gegen seine Instinkte wehrte. In ihrer Welt gab es Leute, die bestimmte Dinge einfach nicht aßen. Doch er wusste, dass dies hier etwas anderes war. Er brauchte die Lebensenergie, um selbst am Leben zu bleiben.
Wieder fiel ihm das Retrovirius ein. Doch er verwarf diesen Gedanken. Es war keine Alternative. Und außerdem wollte er nicht darüber nachdenken. Es würde irgendeinen Weg geben, irgendetwas, was sie hier raus bringen konnte.
Irgendwo hin, an einen Ort, an dem man sie beide akzeptieren würde. Und doch - er wusste ganz genau, dass dies niemals funktionieren würde. Niemals würde es einen Menschen geben, der in ihm nicht ein Monster sehen würde. Nicht, solange er nicht einen Weg fand, ohne von Tod anderer zu leben.
Michael seufzte betrübt, wusste nur zu gut, wie aussichtslos ihre Situation war. Liebevoll strich er ihr über das hübsche Gesicht, versuchte für einen Moment, einfach nur zu vergessen.
Versuchte, an etwas zu glauben, an das er nicht glauben konnte.
Versuchte, auf eine Zukunft zu hoffen, die sich niemals erfüllen würde.
Versuchte, stark zu sein, obwohl er sich schon lange nicht mehr so füllte.
Kate kuschelte sich noch etwas enger an ihn, suchte im Schlaf nach seiner anderen Hand. Er wusste nicht, wovon sie nun träumte, doch es musste ein guter Traum sein … sie wirkte so glücklich, so weit weg von all dem Leid.
In einer anderen Welt, zumindest für eine Nacht, einer Welt, in der es all diese Sorgen nicht gab. In der sie nicht auf einem Wraithbasisschiff gefangen war. In der alles gut war, in der sie sich nicht davor fürchten musste, wieder aufzuwachen.
"Schlafe, Kate, schlafe", flüsterte er in ihr Haar, wusste, dass sie sich nun in Sicherheit befand. Wenn auch nur für eine kurze Zeit, so war sie doch in Sicherheit. Ganz weit weg von hier.
War das der Punkt, den er nicht akzeptieren wollte? Er wollte sie in Sicherheit wissen - und gleichzeitig wollte er auch bei ihr sein. Widersprachen sich seine Wünsche? War sie nicht durch ihn in Gefahr?

So
Sleep, sugar, let your dreams flood in
Like waves of sweet fire, you're safe within
Sleep, sweetie, let your floods come rushing in
And carry you over to a new morning
Day after day
Fickle visions messing with your head
Fickle, vicious

Und wenn es nicht er war, dann waren es die anderen Wraith. Die Wahrscheinlichkeit, dass man sie finden würde, weil sie bei ihm sein war, war doch viel größer, als dass man sie sonst entdecken würde. Doch konnte er sie gehen lassen?
Unbewusst hielt er sie noch ein wenig fester. Wie sollte er sie gehen lassen? Er musste bei ihr sein, um ständig zu wissen, dass es ihr gut ging. Und das konnte er nur, wenn er ständig bei ihr war - und genau das brachte sie doch in Gefahr.
Liebevoll spielten seine Finger mit einigen Strähnen ihres Haares. Er wollte nicht mehr daran denken, wollte genauso wie sie nun schlafen. So friedlich - frei von all den Gedanken, die ihn quälten. Am liebsten hätte er sie hier bei sich behalten, doch er wusste, dass dies viel zu gefährlich war.
Kate drehte sich in seinen Armen ein wenig, lehnte ihren Kopf auf seine Brust und er wusste, dass er diesen Moment mehr genießen sollte, vielleicht würde es nie wieder so kommen. Denn er wusste nur zu gut, dass morgen alles mögliche passieren konnte.
Vielleicht war dies ihre letzte Nacht, er konnte sie hier nicht beschützen, wäre den anderen Wraith unterlegen - und er wusste, dass es niemanden gab, er sich auf seine Seite stellen würde.
Wer auch? Sie vertrauten ihm doch alle nicht.
Erneut schloss Michael die Augen, legte seine Hände auf Kates Rücken, versuchte für einen Moment, all die Dinge zu vergessen, die ihn so sehr beschäftigen. Er wollte sie doch nur retten, wollte, dass es ihr gut ging. Irgendwo, weitab von der Gefahr, die hier auf sie lauerte. Und - dessen war er sich vollkommen sicher - früher oder später würde jemand sie finden. Also musste sie so schnell wie möglich von hier weg, doch wohin?
Atlantis? Wenn er sie dorthin zurückbrachte, würden sich ihre Wege trennen, doch es war eine Möglichkeit und er würde bereit sein, diesen Kompromiss einzugehen, wenn sie denn nur in Sicherheit war. Doch es musste doch auch noch etwas anderes geben! Irgendeinen Ausweg, irgendetwas, mit sie beide hier raus kamen. Denn, was hielt ihn denn noch hier? Ja, die Wraith würden es vielleicht nicht sagen, doch sie sahen ihn doch schon lange nicht mehr als einen der ihren - und mittlerweile hatte er auch aufgehört, sich selbst als einen von ihnen zu sehen.
Doch er war auch noch kein Mensch - dafür verachtete er das, was man ihm angetan hatte, zu sehr. Aber er war der Mann, der Kate liebte und der alles dafür aufgeben würde, um sie in Sicherheit zu bringen. Selbst sein eigenes Leben, wenn dies nötig werden würde.
Vielleicht gab es ja wirklich einen anderen Ort als Atlantis, an den sie gehen konnten. Irgendein Planet, wo sie sich ein neues Leben aufbauen konnten. Er schüttelte kaum merklich den Kopf. Er würde sich an irgendjemand nähren müssen - und damit würde Kate niemals klarkommen … und er selbst auch nicht.
Es würde einfach nicht das Leben sein, an das er dachte. Wollte er jetzt wirklich ein Mensch sein? Vielleicht ja, dann hätten sie beide doch eine Chance. So … würden sie glücklich werden.

Sleeping in your bed
Messing with your head
Fickle visions
Fickle, vicious:
Sleep, sugar, let your dreams flood in
Like waves of sweet fire, you're safe within

Kate riss ihn für einen Moment wieder aus den Gedanken und er war dankbar dafür. Er wünschte sich, dass er niemals damit begonnen hätte, über all dies nachzudenken, denn nun erkannte er mehr und mehr, wie aussichtslos ihre Situation eigentlich war. Sie kamen hier nicht beide raus.
Nicht gemeinsam - vielleicht allein schon aus dem einen Grund, dass er Angst hatte. Angst vor sich selbst. Was würde sein, wenn er sich irgendwann einmal nicht unter Kontrolle haben sollte?
Versuchte er so verzweifelt, sie vor anderen zu schützen und war es nachher er selbst, der ihr etwas tat? Er biss sich auf die Lippe. Niemals würde es etwas Schlimmeres für ihn geben, als die Möglichkeit, dass er ihr etwas tun könnte. Vielleicht sprach dies dafür, dass er sie retten sollte, weg von hier und wieder zurück nach Atlantis. Auch … wenn sie dort nicht unbedingt sicher war. Vielleicht konnte er ihr das Versprechen abnehmen, dass sie zurück auf die Erde ging.
Dort wäre sie weit, weit weg von alle dem hier.
Und er konnte von hier aus verhindern, dass die Wraith bis zu ihrem Planeten vordrangen. Auf diese Weise konnte er sie sowohl vor sich selbst als auch vor den anderen Wraith retten. Sie wäre in Sicherheit.
Trotzdem machte ihm diese Idee nicht glücklich, das würde sie nicht wirklich können. Ja, er würde … erleichtert sein, wenn sie sich außerhalb der Gefahren hier befand, doch wünschte er, dass er immer bei ihr sein konnte.
Immer, einfach so. Irgendwie.
Doch … es war unmöglich. Ging einfach nicht.
Traurig sah er sie an, strich ihr sanft über das Gesicht, wünschte, dass er wenigstens diesen einen Moment noch ein wenig verlängern könnte. Wie schön wäre es gewesen, wenn die Zeit nun einfach stehen geblieben wäre?
Hier, dann würde sie für immer in seinen Armen liegen. Er konnte ihren Duft für immer in seiner Nase riechen, konnte ihr Haar auf seiner Haut kitzeln spüren.
Für immer - und doch gehörte ihnen nur dieser eine Moment. Trotzdem würde es schon morgen zu Ende sein, weil er letztendlich vernünftig sein würde und sie in Sicherheit bringen musste, weil er niemals damit würde leben können, wenn sie sterben sollte.
Das konnte er einfach nicht.
Noch einmal schloss er die Augen, spürte, wie sie sich sanft an ihn schmiegte. Ein letztes Mal.

Sleep, sweetie, let your floods come rushing in
And carry you over to a new morning

- Fin -
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