Scho-ey by Claire
Summary: Auf einem von den Wraith bevölkerten Planeten findet das Team das Mädchen Scho-ey.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Multi-Chara, Own Character
Genre: Action
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 3 Completed: Ja Word count: 14398 Read: 15773 Published: 02.01.11 Updated: 02.01.11
Story Notes:
Short-Cut: Auf einem von den Wraith bevölkerten Planeten findet das Team das Mädchen Scho-ey.
Spoiler: 2x04 Duet, 2x13 Critical Mass
Charaktere: Multi-Charakter, OC
Kategorie: Action
Rating: PG-13
Author's Note: -
Widmung: -
Disclaimer: Stargate Atlantis und seine Charaktere gehören MGM Television
Feedback: cholena@coem.de

1. Kapitel 1 by Claire

2. Kapitel 2 by Claire

3. Kapitel 3 by Claire

Kapitel 1 by Claire
Scho-ey, Teil 1


Lt. Col. John Sheppard kam gerade in Begleitung des Wissenschaftlers Dr. McKay durchs Stargate zurück nach Atlantis. Dr. Elizabeth Weir kam auf sie zu geeilt.
"John, wir haben ein ernstes Problem", sagte sie und klang sehr besorgt.
"Guten Tag, was ist?", fragte Sheppard.
"Ronon und Teyla befinden sich auf einem Wraithplaneten und sind seid 3 Stunden überfällig!", erzählte Weir.
"Das ist nicht gut!", meinte Sheppard.
Dr. Weir nickte zustimmend. In diesem Moment kam Dr. Beckett auf sie zu.
"Elizabeth, ich bin fertig!", sagte er.
"Sehr gut!", gab Weir zurück, während Beckett ihr zwei kleine Spritzen in die Hand legte.
"Fertig womit?", wollte Sheppard wissen.
"Ein Retrovirus mit umgekehrter Funktion, als wir sie bisher hatten", erklärte Dr. Beckett.
"Wovon ich bisher noch nicht allzu viel halte. Es verwandelt Sie in Wraiths, was wenn Sie sich mitten in einem Wraithdorf zurückverwandeln?", gab Col. Steven Caldwell zu bedenken, der auf sie zukam.
"John und ich sind schon vorsichtig!", sagte Weir, die über die Bedenken von Col. Caldwell nicht gerade froh war. Beide waren in letzter Zeit nicht ein einziges Mal einer Meinung gewesen und hatten mehr Meinungsverschiedenheiten als alle anderen auf Atlantis. Ihrer Meinung nach musste er sich nicht einmischen.
"Moment mal! Habe ich das richtig verstanden? Wir zwei gehen zu den Wraith und das auch noch, wenn wir so aussehen wie die?" Sheppard sah seine Vorgesetzte an. "Das ist doch nicht Ihr Ernst!"
"Was, wenn Sie sich so benehmen wie Wraith? Allein dadurch, dass sie schon so aussehen, könnten Ronon und Teyla Sie angreifen!", meinte Caldwell.
"Col. Caldwell, wir wollen nur Ronon und Teyla holen, die sich vermutlich in den Händen der Wraith befinden!", gab Dr. Weir wütend zurück.
"Aber das wissen wir nicht! Vielleicht sind sie längst tot oder sie sind nicht einmal gefangen genommen worden!", schlug Caldwell vor und wirkte nun auch nicht mehr so ruhig wie am Anfang.
"Hey! Hört auf zu streiten!", meinte Dr. Beckett genervt. Doch keiner der Beiden achtete auf ihn.
"Das wissen wir erst, wenn wir sie gefunden haben!", entgegnete Dr. Weir.
"Oder wenn die Wraith Sie gefangen genommen haben!", erwiderte Caldwell.
"Wollt ihr vielleicht erst etwas essen gehen, es kann dauern, bis sie aufhören zu streiten! Und Colonel, falls Sie zu dieser Mission gehen, was ziemlich wahrscheinlich ist, weil Elizabeth Leiterin der Expedition ist, sollten Sie sich einen langen Umhang anziehen, die Wraith dort tun das anscheinend ebenfalls. Das haben Ronon und Teyla beim Funkkontakt gesagt", meinte Dr. Beckett. Er hatte in der letzten Zeit viel mit Dr. Weir zusammen gearbeitet und fast immer mitbekommen, wie sie sich mit Caldwell gestritten hatte.
Sheppard seufzte, packte Dr. Weir am Arm und drehte sie zu sich um. "Würden Sie zwei bitte aufhören sich wie kleine Kinder zu benehmen!", meinte er sichtlich genervt.
"Wir gehen auf diese Mission Col. Caldwell, ob Sie es wollen oder nicht und wir werden zurückkehren!" Mit diesen Worten drehte sich Dr. Weir um und verließ den Gateraum. "Wir starten in einer Stunde!"
"Das hoffe ich!", flüsterte Col. Caldwell, während auch die anderen den Stargateraum verließen.
Einige Minuten später kam Sheppard in Dr. Weirs Büro.
"Hallo, John!", sagte sie.
"Ich komme wegen der Mission!", erklärte er.
Sie nickte und sah ihn an. "Was ist damit? Wollen Sie nicht?", fragte sie.
"Nein, das ist es nicht. Ich wollte Ihnen eigentlich raten nicht mitzukommen!", sagte er.
"Warum? Zwei unserer Leute sind da draußen. Ich will Ihnen helfen!", sagte Dr. Weir.
"Das glaube ich nicht!", gestand Sheppard. Dr. Weir sah ihn erstaunt an.
"Ich glaube, dass Sie das nur tun, um besser zu sein als Col. Caldwell. Sie wissen selbst, dass sie eigentlich nicht die nötigen Qualifikationen haben, um auf solch eine Mission mitzukommen", behauptete Sheppard.
"Was?", fragte Dr. Weir verwundert über seine direkte Unterstellung. "Meinen Sie das wirklich?"
Sheppard nickte. "Sie Beide verstehen sich in letzter Zeit überhaupt nicht gut. Das war genauso als er nach Atlantis kam. Sie haben sich erst mit ihm verstanden, nachdem er einen Goa'uld Symbionten in seinem Körper trug und dieser Goa'uld die Stadt an die Wraith verraten hat. Und nun hassen Sie sich geradezu. Muss einer von Ihnen Schuldgefühle haben, damit Sie sich vertragen? Können Sie mir in die Augen sehen und sagen, dass sie sich dabei nicht gut fühlen würden?"
"Ich bin Ihnen darauf keine Antwort schuldig!", sagte Dr. Weir und drehte sich von ihm weg.
"Denken Sie mal drüber nach. Wir sehen uns dann nachher!" Sheppard verließ den Raum und ging in die Cafeteria. Wegen irgendetwas war Weir scheinbar ziemlich schlecht gelaunt.

***


Zu dieser Zeit war die Cafeteria fast völlig verlassen und nur Col. Caldwell saß alleine mit einem Kaffee da. Sheppard holte sich auch einen Kaffee und ging zu ihm.
"Darf ich mich setzen?", fragte er höflich. Caldwell nickte nur, sah aber nicht einmal auf. Sheppard setzte sich zu ihm. Er wusste nicht, wo genau er mit dem Thema anfangen sollte.
"Ich war gerade bei Dr. Weir, ich glaube sie war glücklich mich los zu sein. Sie ist sehr wütend auf Sie", erzählte Sheppard vorsichtig.
"Ich weiß. Ich habe uns schließlich an die Wraith verraten!", meinte Caldwell.
"Nein, dass haben Sie nicht, Colonel, das waren nicht Sie. Das war ein Goa'uldsymbiont", meinte Sheppard. "Und außerdem ist das 'ne Ewigkeit her!"
"Darf ich Ihnen eine Frage stellen? Wessen Finger waren es, die die Befehle dazu in den Computer eingaben?" Col. Caldwell sah Sheppard zum ersten Mal, seit er sich zu ihm gesetzt hatte, in die Augen. Sheppard antwortete nicht sofort.
"Und wessen Wille war das? Der des Goa'uld!", entgegnete er dann. "Was ist passiert? Ich meine, Sie und Elizabeth haben sich doch eine Zeit lang gut verstanden. Warum jetzt nicht mehr?"
Caldwell schüttelte nur den Kopf. "Kennen Sie eine Marie Lyan?", fragte er.
"Nicht das ich wüsste", meinte Sheppard.
"Sie verschwand vor zehn Jahren spurlos. Sie war Dr. Weirs Freundin", sagte er.
"Und was hat das mit Ihnen zu tun?", fragte Sheppard.
"Ich war bei der Arbeit und als ich zurückkehrte, habe ich die wichtigsten Personen in meinem Leben verloren", gab er zurück. Sheppard sah ihn verwirrt an.
"Meine Frau, Marie Lyan und meine Tochter!", erklärte er mit zitternder Stimme. Er verzog etwas unsicher das Gesicht. "Tut mir Leid", sagte er dann. "Wenn man alle verliert, die einem wichtig sind, gewöhnt man sich daran!"
"Und was hat Dr. Weir mit der ganzen Geschichte zu tun?", fragte Sheppard.
"Sie kannte mich eigentlich kaum, aber als Marie verschwand, gab sie mir die Schuld daran. Sie glaubt das... es meine Schuld war, dass Marie verschwand, sie denkt, dass...das ich sie enttäuscht hätte", sagte Caldwell und zuckte mit den Schultern. "Vielleicht sollte ich Atlantis einfach verlassen. Zuhause braucht man mich auch!"
"Man braucht Sie hier und auf der Daedalus!", protestierte Sheppard.
"In letzter Zeit sind viele Leute gestorben, die ich gut kannte, ich hätte bei ihnen sein sollen. Ich gehöre nicht hier her!", sagte Col. Caldwell. "Zumindest nicht nach Dr. Weirs Meinung!"
"Sie sollten sich wieder mit Dr. Weir vertragen!", erwiderte Sheppard.
"Wie denn? Sie hasst mich nach allem, was gesehen ist!", gab Caldwell zurück. Sheppard antwortete nicht. Er wusste nicht, warum Dr. Weir in letzter Zeit so verändert war. Seufzend stand er auf und wandte sich zum Gehen. Als er an Caldwell vorbei ging legte er ihm kurz die Hand auf die Schulter, dann verließ er die Cafeteria.

***


Eine halbe Stunde später stand Sheppard im Stargateraum, er trug wie Dr. Beckett ihm geraten hatte einen langen Mantel. Er hatte die Mission mit Weir noch einmal ausführlich besprochen und hoffte nun, dass alles gut ging.
Weir, ebenfalls in einen Mantel gekleidet, kam zusammen mit Beckett auf ihn zu. Der Arzt hielt die beiden Spritzen in den Händen und spritzte sowohl Weir als auch Sheppard die Flüssigkeit in den Arm. Sheppard musterte die Spritze etwas misstrauisch.
"Und die Verwandlung dauert..?", fragte er dann.
"24 Stunden!", antwortete Weir.
"Hoffendlich werde ich das nicht bereuen!", murmelte er und spürte ein leichtes Kribbeln auf der Haut, die sich langsam weiß-grünlich färbte. Sheppard folgte Weir durchs Stargate. Auf der anderen Seite verwandelten sie sich völlig in zwei Wraith.

***


Ronon und Teyla eilten in Richtung Stargate, bis Ronon Teyla plötzlich zu Boden warf und sich neben sie legte.
"Was ist?", fragte Teyla beunruhigt und versuchte die Gegend nach Wraith abzufühlen, doch erfolglos.
"Wraith, zwei!", antwortete Ronon leise.
"Ich fühle nichts", gab Teyla zweifelnd zurück.
"Dann sehen Sie mal zum Stargate!", meinte Ronon. Sie tat was er gesagt hatte und blickte zum Sternentor. Und tatsächlich - dort standen zwei Wraith. Teyla sah sie besorgt an.
"Was tun wir jetzt, sie stehen zwischen uns und dem Stargate?"
"Sie haben uns entdeckt!", flüsterte Ronon und zog sein Schwert.
Leise zog die junge Frau ein Messer und machte sich bereit von den Wraith angegriffen zu werden. Darauf mussten sie auch nicht allzu lange warten. Die beiden Wraith sprangen auf sie zu.
Das Wraithweibchen griff Teyla an und warf sie zu Boden, bevor sie überhaupt reagieren konnte. Ronon hielt dem anderen Wraith das Schwert an den Hals, als er Teyla seinen Namen rufen hörte. Er wandte sich um und sprang auf, um ihr zu helfen, doch der Wraith gegen den er eben noch gekämpft hatte, wollte ihn erneut angreifen. Allerdings versetzte Ronon ihm einen Kinnhaken und der Wraith lief davon, das Wraithweibchen folgte ihm.
"Alles in Ordnung?", fragte Ronon und sah Teyla besorgt an. Doch sie achtete gar nicht auf ihn und setzte sich auf. In den zitternden Fingern hielt sie ein Namensschild, wie man sie auf Atlantis benutzte.
"Das hier trug sie an ihrer Uniform!", flüsterte Teyla mit erstickter Stimme. Auf dem Schild standen die Wörter: DR. ELIZABETH WEIR.
"Sie glauben doch nicht, dass dieser Wraith Dr. Weir war oder dass sie Dr. Weir gefangen genommen hat?" Teyla klang sehr besorgt.
"Ich- Da war etwas!", sagte Ronon, er deutete auf den nahe liegenden Wald. Teyla sah zum Wald und richtete sich wieder auf. Dann sah auch sie eine Gestalt. Ohne ein Wort zu verlieren gingen sie in den Wald und folgten der Gestalt.

***


Dr. Beckett stand auf der Krankenstation und sortierte gerade einige Dokumente, als sein Blick auf zwei Spritzen auf seinem Schreibtisch fiel. Er nahm eine in die Hand.
"Oh, nein!", flüsterte er erschrocken.

***


Seit Ronon und Teyla die Gestalt am Waldrand gesehen hatten waren Stunden vergangen und keiner von beiden hatte eine Ahnung, wo das Stargate oder die gesuchte Gestalt war.
"Ich kann nicht mehr!", keuchte Teyla erschöpft und setzte sich an einen See. Ronon setzte sich neben sie.
"Glauben Sie, dass es wirklich Dr. Weir war?", fragte er.
"Ich weiß es nicht!", antwortete Teyla. "Finden wir wieder zurück?" Er antwortete nicht. "Irgendwie schön hier!", bemerkte Teyla und ließ ihre Füße langsam in den See gleiten.
"Ja, wenn man vergießt, dass es hier Wraith gibt", stimmte er ihr zu. Teyla begann langsam in dem See zu schwimmen.
"Ronon, kommen Sie doch!", bat sie lächelnd. Ronon seufzte und setzte sich an den Rand des Wassers.

***


Währendessen kamen Dr. McKay und Dr. Beckett zu Col. Caldwell, der gerade im Kontrollraum war.
"Colonel!", rief Dr. Beckett.
"Was ist, Doktor?", wollte Caldwell wissen.
"Ich fürchte wir haben ein Problem", sagte der Arzt und hielt die Spritzen, die auf seinem Schreibtisch gelegen hatten, hoch. "Ich habe Elizabeth und Col. Sheppard das noch nicht ganz fertige Retrovirus gegeben!", offenbarte er.
"Was unterscheidet den Retrovirus, den Col. Sheppard und Dr. Weir bekommen haben, mit dem, den sie hätten kriegen sollen?", fragte Col. Caldwell.
"Wir wissen nicht, wie lange die Verwandlung anhält und es beeinflusst ihr Bewusstsein. Wo immer sie da draußen auch sind, wenn sie auf Ronon und Teyla treffen sollten, besteht Grund zu der Annahme, dass sie sich von ihnen nähren könnten!", sagte Dr. McKay, in seinem Wer-ist-denn-so-doof-und-weiß-das-nicht- und Die-Welt-geht-gleich-unter Tonfall.
Caldwell hatte seinen Tonfall nicht überhört, ignorierte ihn aber. "Irgendeine Idee, was wir tun können?", fragte er.
"Vielleicht sollten wir ein weiteres Team schicken, um sie zu finden?", schlug Beckett vor.
"Wäre eine Möglichkeit, halte ich allerdings für gefährlich. Es wimmelt vor Wraith und wir wissen nicht, wo sich Col. Sheppard und Dr. Weir aufhalten. Ich halte ich es für eine bessere Idee, wenn ich mit der Daedalus hinfliege und den Planeten nach Lebenszeichen absuche. Damit wäre das Risiko, das uns die Wraith entdecken, kleiner!", erwiderte Caldwell.
"Gut, dann sehen wir uns, wenn Sie zurück sind!", sagte Dr. McKay und verließ den Gateraum.
"Wie lange dauert der Flug bis Wraithzina?", fragte Beckett. Wraithzina war der Name, den man dem Wraithplaneten gegeben hatte.
"1 Monat!", antwortete Caldwell.
"1 Monat, aber dann würden Sie ja erst in 2 Monaten zurückkehren!", meinte der Arzt. "Ich weiß, allerdings will ich Ihnen nicht verheimlichen, dass ich schon lange daran denke, Atlantis für immer zu verlassen!", meinte Caldwell.
,Rodney wird begeistert sein und Elizabeth auch', dachte Beckett. "Ich denke, das ist keine gute Idee", sagte er und wurde in diesem Moment auf die Krankenstation gerufen.

***


Ronon und Teyla standen im Wasser von Wraithzina, als sie plötzlich ein leises Knacken im Gebüsch hörten. Schnell sahen sie sich um, doch sie konnten nichts entdecken.
"Warten Sie hier!", flüsterte Ronon und schwamm unter Wasser an eine Stelle des Ufers, wo ein Gebüsch wuchs, hinter dem sie das Knacken der Zweige gehört hatten. Er schlich sich leise an die Stelle, wo das Geräusch hergekommen war.
Ein Mädchen saß da, vielleicht 8 Jahre alt, mit langem blonden Haar und versteckte sich. Ronon packte sie und hielt sie fest. Sie sah ihn verängstig an.
"Es ist nur ein Mädchen!", sagte Ronon zu Teyla, die nun auf sie zu kam.
"Lass mich los!", meinte das Mädchen.
"Lass sie los, Ronon!", sagte Teyla. Nachdem Ronon getan hatte, was sie wollte, sah sie das Mädchen an.
"Wie heißt du?", fragte Teyla.
"Scho-ey", flüsterte die Kleine. "Und du?"
"Teyla und das ist Ronon. Warum bist du hier?", erkundigte sie sich.
"Diese weißen Leute, mit den schrecklichen Stimmen und den spitzen Zähnen haben meine Familie getötet!", erzählte Scho-ey.
"Die Wraith?", wollte Teyla wissen. Das Mädchen nickte ängstlich. "Wo lebst du?" Teyla sprach mit beruhigender Stimme.
"Nicht weit weg vom Steinkreis!", sagte Scho-ey. "Ich zeig es euch!" Sie lief los.
"Wir sollten aufpassen, das wir nicht in eine Falle der Wraith laufen!", bemerkte Ronon. Teyla nickte und beide folgten dem Mädchen.

***


Dr. McKay und Dr. Beckett waren allein in einem Zimmer und arbeiteten an verschiedenen Sachen.
"2 Monate!", meinte Dr. McKay. Er schien sich darüber zu freuen, dass Col. Caldwell längere Zeit nicht da war.
"Wussten Sie, dass Col. Caldwell Atlantis vielleicht verlassen wird?", fragte Dr. Beckett, dem das alles scheinbar gar nicht gefiel.
"Wirklich? Also ich weiß nicht, was ich sagen soll!" Dr. Beckett konnte nicht sagen, ob Dr. McKay die Nachricht freute oder nicht.
"Ja, hat er mir selbst erzählt. Ich weiß ja, dass Sie sich mit ihm nicht allzu gut verstehen, aber ich denke, dass das eine falsche Entscheidung wäre. In letzter Zeit haben er und Elizabeth zwar viel gestritten, aber wir brauchen ihn!", meinte Beckett. McKay nickte stumm.
Lt. Laura Cadman betrat den Raum. "Guten Tag, Dr. Beckett, Tag Dr. McKay!", sagte sie.
"Hi!", erwiderten beide gleichzeitig.
"Kaffee?", fragte sie und hielt ihnen ein Tablett mit Kaffee hin.
"Danke!" Dr. Radek Zelenka betrat den Raum und nahm sich einen der Becher.
"Danke, Lieutenant!", sagte Beckett und nahm sich den anderen Becher. McKay warf Zelenka einen wütenden Blick zu, doch der achtete nicht auf ihn.
Cadman lächelte Beckett zu. "Kann ich noch etwas für Sie tun, Doktor?", fragte sie.
"Nein danke, Lieutenant!", sagte Dr. Beckett.
"Dann auf Wiedersehen!" Sie lächelte und verließ den Raum.
"Wiedersehen!", murmelten die drei nicht gerade einstimmig und Zelenka folgte ihr.
"Ich habe mich auch nicht gerade gut mit ihm verstanden!", bemerkt McKay, so als wäre ihr Gespräch nie unterbrochen worden.
"Mit wem haben Sie sich auch schon sehr gut verstanden?", fragte Beckett.
"Dr. McKay bitte in die Kommandozentrale!", sagte irgendjemand über Funk.
"Bin unterwegs!", antwortete Dr. McKay genervt und eilte in die Kommandozentrale.

***


"Was ist los", fragte er.
"Dieser Funkspruch kam gerade von der Daedalus!", sagte Anderson und drückte ein paar Knöpfe.
"Atlantis, hier die Daedalus, wir sind nicht weit gekommen und stehen unter Beschuss! Wir haben mehrere Wraithbasisschiffe entdeckt-" Im Hintergrund hörte man Explosionen "Wir-" Caldwells Stimme verstummte.
"Oh, nein!", ließ sich Dr. Zelenka vernehmen.
"Was ist?", fragte McKay und drehte sich halb zu ihm um.
"Ich habe sie auf dem Tiefraumscanner!" Er deutete auf einen Computer. Die Daedalus war von mindestens einem Dutzend Basisschiffe umzingelt.
"Das ist eine schlechte Nachricht!", sagte McKay. Er aktivierte ein Funkgerät. "McKay an Daedalus- bitte melden!" Keine Antwort. "Melden Sie sich, wenn Sie mich hören können!"
"Atlantis, hier Caldwell, die Daedalus ist schwer beschädigt… Okay, jetzt haben wir ein Problem!" Man hörte erneut Explosionen und Aufschreie.
"Colonel!", rief McKay und fünf Minuten später hatten alle das Gefühl, als wären Stunden vergangen, als sich die Stimme einer jungen Frau meldete.
"Hier ist Major Larissa Leika von der Daedalus, Wraith haben sich an Bord gebeamt!", sagte sie und klang sehr erschöpft.
"Major, wo sind Sie?", fragte McKay.
"Auf der Brücke!", sagte sie. "Wenn man das hier noch als Brücke bezeichnen kann!"
"Wie geht es der Besatzung?", wollte McKay wissen.
"Ich habe keine Ahnung, aber der Brückenbesatzung geht es auf jeden Fall nicht sehr gut. Die Wraith haben sie zwar nicht getötet, aber es sieht nicht gut aus!", sagte sie.
"Äh, ja", murmelte McKay. Dr. Zelenka fing plötzlich an Tschechisch zu meckern. Alle sahen zum Tiefraumscanner, auf dem gerade ein viereckiges Zeichen erschienen war. Es war sehr klein, doch plötzlich flog eine Schockwelle aus Energie aus dem Gerät und zerstörte die Basisschiffe.
"Major - wie hieß sie noch - wie auch immer, Larissa alles in Ordnung?", fragte McKay.
"Major Leika, ja hier ist alles in Ordnung, zumindest nicht schlimmer als eben und die Wraith sind fort, aber was war das?", gab Major Leika zurück.
"Wir wissen es nicht, aber die Wraithschiffe wurden vernichtet. Wir schicken ein paar Jumper, Sie können helfen das Schiff zu landen. McKay Ende", sagte er und sprach dann ins Funkgerät. "Carson, kommen Sie zu den Jumpern!"

***


"Ich hasse diese Nummern!", flüsterte Beckett. Er und McKay saßen an Bord eines Jumpers und flogen zur Daedalus.
McKay achtete nicht auf ihn und so landeten sie schweigend auf der Daedalus. Sie eilten zur Brücke, wo Major Leika neben Col. Caldwell saß. Sie sah auf, als McKay und Beckett auf sie zukamen. Beckett kniete sich neben sie, während McKay die Kontrollen überprüfte.
"Wie geht es ihm?", fragte der Arzt besorgt und widmete sich Caldwell.
"Nicht gut!", antwortete Major Leika.
"Rodney, wir müssen vermutlich die ganze Besatzung nach Atlantis bringen!", sagte Beckett, nachdem Berichte eingetroffen waren, laut denen alle bisher gefundenen Offiziere verletzt waren.
"Ich bin mit der Beamtechnik beschäftigt!", sagte er, als sie das Schiff nach Atlantis zurück geflogen hatten.
"Gut! Atlantis, hier Beckett, wir wollen die gesamte Besatzung der Daedalus rüber beamen! Sind Sie bereit?", fragte er.
"Daedalus, hier Lorne, wir sind bereit und die Krankenstation ist vorbereitet!", meldete Lorne.

***


Auf Wraithzina erreichten Scho-ey, Teyla und Ronon ein sehr gut getarntes Versteck. Sie traten ein und Scho-ey schloss die Tür hinter ihnen.
"Wer geht freiwillig auf diesen Planeten?", fragte das Mädchen und setzte sich auf einige Felle.
"Wie bist du hier her gekommen?", fragte Ronon.

Flashback von Scho-ey:
Auf einem fremden Planeten: Feuer zerstörte ein Dorf, Menschen wurden getötet, Wraith liefen überall herum. Ein kleines Mädchen versteckte sich weinend hinter einigen Strohballen, als ein Wraith sie entdeckte. Er hielt sie fest.
"Mum!", schrie das Mädchen, während der Wraith sie festhielt.
"Scho-ey!" Eine Frau lief auf sie zu und wurde ebenfalls gefangen genommen. Man brachte sie auf auf ein Raumschiff der Wraith, wo das Mädchen ängstlich auf dem Boden einer Zelle saß.
"Bringt alle vom Schiff!", rief ein Wraith. Als man sie vom Schiff brachte entdeckte die Kleine ihre Mutter.
"Mum!", rief sie und lief zu ihr. Ihre Mutter hob sie hoch und ihnen gelang die Flucht vom Schiff in die Wildnis Wraithzinas.
Flashback Ende

Scho-ey sah auf.
"Die Wraith entdeckten meine Mum irgendwann und haben sie getötet, seitdem bin ich allein. Ich habe gesehen, wie sich der Steinkreis aktiviert hat und dann habe ich euch getroffen!"
"Weißt du, wir sind hier, weil wir eine Mission hatten und feststellen sollten, ob hier wirklich Wraith leben und wie viele", erklärte Teyla. "Scho-ey, kommen hier oft Wraith durch den Steinkreis?"
"Nein, nie!", sagte das Mädchen.
"Ronon, das kann nur eines bedeuten; wir haben Dr. Weir und Col. Sheppard getroffen!" Ihre Stimme war von Angst erfüllt. Das Mädchen sah sie verständnislos an.
"Wer sind Dr. Weir und Col. Sheppard?", fragte sie.
"Also, sie sind unsere Freunde und haben die Gestalt von Wraith angenommen!", erklärte Teyla.
"Eure Freunde sind Wraith?", sie sprang auf und wich angstvoll zurück. Sie starrte Ronon und Teyla an. "Ihr seid Spione der Wraith? Nein, das kann ich nicht glauben!" Sie wich noch weiter zurück, als Teyla auf sie zukam.
"Nein, Scho-ey, unsere Freunde sind Menschen wie wir, aber wir haben einen..." Teyla begann dem Mädchen alles zu erklären.

***


"Okay, was ist mit der Daedalus?", fragte McKay.
Col. Caldwell, der immer noch ziemlich mitgenommen wirkte und eine Hand verbunden hatte, schüttelte den Kopf.
"Wir werden noch Wochen brauchen, um die Daedalus zu reparieren, wenn wir sie überhaupt wieder reparieren können!", sagte er.
"Was dann wohl heißt Ihr braucht meine Hilfe!", bemerkte McKay.
"Wie auch immer; da draußen sind immer noch 4 unserer Leute!", mischte sich Dr. Beckett ein, der offensichtlich keine Lust auf einen erneuten Streit zwischen zwei Kollegen hatte.
"Dann schicken wir ein Team", meldete Lt. Cadman sich zu Wort.

***


Mitten in der Nacht wachte Teyla auf und sah sich um. Scho-ey saß traurig auf ihrem Bett, sie schien zu weinen. Teyla stand auf und setzte sich zu dem Mädchen.
"Alles in Ordnung?", fragte sie.
"Ihr werdet gehen, wenn ihr eure Freunde wieder findet, oder?", fragte das Mädchen.
"Ja, natürlich!", gab Teyla zurück.
"Aber du lässt mich doch nicht hier, oder?" Sie sah verängstigt aus. Teyla schwieg lange.
"Uns wird schon etwas einfallen!"

***


Zwei Wraith liefen über die Felder. Das Wraithweibchen fiel zu Boden und wand sich vor Schmerzen. Der andere Wraith stand neben ihr. Einige Minuten später fiel auch er zu Boden. Ihre Haut nahm wieder einen normaleren Ton an und dann erkannte man Dr. Weir und Col. Sheppard, die sich wieder in sich selbst verwandelt hatten.
"Alles in Ordnung, Elizabeth?", fragte Sheppard.
"Nein, die Mission ist völlig schief gelaufen, ich habe Hunger und zwar nicht auf Lebensenergie, sondern auf etwas Vernünftiges und ich höre jetzt schon Caldwells ‚Ich habe es Ihnen ja gesagt'!", antwortete sie sehr schlecht gelaunt.
"Wir sollten zurück nach Atlantis gehen!", schlug Sheppard vor.
"Wir haben Ronon und Teyla angegriffen!", sagte Dr. Weir fassungslos, die ihm offensichtlich gar nicht zugehört hatte. Sie gingen los, auf der Suche nach dem Stargate.

***


Als Teyla am nächsten Morgen aufwachte war Scho-ey um 2 Jahre gealtert.
"Scho-ey, was denn mit dir passiert?", fragte Teyla.
"Dieser Planet ist gefährlich, jeder der sich 2 Jahre lang hier befindet wird jeden Monat 2 Jahre älter", erzählte sie.
"Ist das nicht unpraktisch für die Wraith? Ihre Gefangenen sterben doch viel schneller!", meinte Teyla.
"Nein, sie legen sich immer, wenn sie keine Gefangenen mehr haben, in einen langen Schlaf!", erzählte Scho-ey.
"Woher weißt du das?", fragte Ronon und klang nicht mehr misstrauisch.
"Auf dem Flug hier her hat ein anderer Gefangener es uns erzählt", erklärte die 10-Jährige. Plötzlich hörten sie erschrockene Aufschreie. Alle wandten sich zum Ausgang.
"War das Dr. Weir?", fragte Teyla verwundert. Ronon sah sie an.
"Könnte sein!", meinte er. "Warte hier, Kleines!", sagte er zu Scho-ey. Sie öffnete den Mund, um etwas zu antworten, doch Ronon und Teyla eilten schon davon. Das Mädchen blieb unter der von Pflanzen überdeckten Tür ihres Versteckes stehen.

***


Lt. Laura Cadman und einige andere Atlantisbewohner schlichen durch die Wälder. Es war gefährlich. Wraith waren in der Nähe. Die Gefahr kam immer näher. Plötzlich durchbrach ein Schrei die Stille.
"Wraith!", sagte Cadman.
Währendessen trafen Ronon und Teyla auf Dr. Weir und Col. Sheppard, die im Kampf mit einigen Wraith verstrickt waren. Doch scheinbar hatten sie kaum eine Chance gegen ihre Feinde. Ronon und Teyla halfen ihnen und mit ihrer Hilfe wurden die Wraith getötet. Plötzlich kam Lt. Cadman und ihr Team auf sie zu. Sie wirkten sehr erleichtert darüber, die Vermissten endlich gefunden zu haben.

***


Am Abend saßen alle in Scho-ey's Versteck.
Scho-ey verteilte etwas Essen und Trinken und setzte sich schließlich neben Lt. Cadman.
"Hi", sagte Cadman.
"Was heißt das?", wollte Scho-ey wissen.
"So etwas wie Hallo oder Guten Tag!", meinte Cadman.
"Na dann, hi!", erwiderte das Mädchen grinsend. Cadman lächelte.
"Und wie heißt du?", fragte sie.
"Scho-ey", sagte die Kleine. "Und du?"
"Laura, Laura Cadman, du kannst mich Laura nennen!", gab sie zurück.
"Werdet ihr bald wieder gehen?", fragte Scho-ey traurig.
"Na ja, wir müssen nach Hause!", erklärte Cadman. Scho-ey nickte und wandte sich ab.
"Scho-ey?", fragte sie. Das Mädchen wandte sich zu ihr um. Tränen schimmerten in ihren Augen.
"Lasst ihr mich allein?" Cadman sah sie an. "Ich lass' dich nicht allein, ich werde mit Dr. Weir reden!" Scho-ey lächelte.
"Du lässt mich nicht allein?", fragte sie.
"Nein!", erklärte Cadman.
"Bist du ab jetzt meine Mum, ich hab sonst niemanden?", fragte Scho-ey und Cadman überlegte. Sie hatte dieses Mädchen sofort ins Herz geschlossen, doch war sie schon bereit dafür Mutter genannt zu werden? Schließlich nickte sie.
"Okay, aber wenn ich deine Mum bin, musst du jetzt ins Bett gehen!", meinte sie lächelnd. Scho-ey überlegte einen Moment.
"Okay, Mum!" sagte sie dann und eilte zu ihrem Bett. Cadman folgte ihr und deckte sie zu.
"Willst du eine Gutenachtgeschichte hören?", fragte sie dann.
"Was ist das?", fragte Scho-ey.
"Na ja, da wo ich her komme, erzählen die Eltern den Kinder vorm Einschlafen manchmal Geschichten!", sagte sie.
"Was für Geschichten?", fragte das Mädchen.
"Oh, verschiedene, was willst du denn hören?", erkundigte Cadman sich.
"Ähm, eine Geschichte, die du, als du klein warst, gerne gehört hast!", sagte Scho-ey. "Okay", sagte Cadman und begann. "Es war einmal vor langer Zeit ein schönes Bauernmädchen..."
Als Scho-ey eingeschlafen war, hauchte Cadman ihr noch einen Kuss auf die Stirn und stand auf.
"Dr. Weir?" Sie ging vorsichtig auf die Kommandantin von Atlantis zu. Diese wandte sich um.
"Ja, Lieutenant?"
"Es geht um das Mädchen, sie sieht in mir so etwas wie eine Mutter und ich kann meine Tochter hier nicht zurücklassen!", sagte sie.
"Sie scheinen in dem Mädchen auch schon eine Tochter zu sehen", bemerkte Dr. Weir. Lt. Cadman nickte. "Sie ist ab jetzt meine Tochter!"
Dr. Weir nickte ebenfalls. "Und jetzt wollen Sie mich sicherlich bitten, sie nach Atlantis mitnehmen zu dürfen?", erwiderte sie.
"Ja, Ma'am!", gab Cadman zurück.
"Ein Kind in Atlantis?", fragte Weir.
"Bitte. Wenn ich sie nicht mitnehmen kann, bleibe ich hier!", meinte Cadman.
"Nehmen Sie sie mit!", sagte Weir dann und lächelte.
"Danke!", meinte Cadman.
"Ich hoffe Sie wissen, wie man Kinder großzieht!", sagte Dr. Weir.
Lt. Cadman grinste und eilte zu ihrer Tochter zurück.

***


Am nächsten Morgen hatten sie ihre Sachen gepackt und machten sich auf den Weg zum Sternentor. Schnee fiel vom Himmel und verhinderte ihnen eine klare Sicht. Es war bitterkalt. Scho-ey zitterte vor Kälte und umklammerte Lt. Cadmans Hand. Dr. Weir war die erste, die stolperte. Sheppard half ihr wieder auf.
"Wir sind fast da!", flüsterte Teyla.
"Gut, wählen Sie bitte Atlantis an!", befahl Dr. Weir. Auf Atlantis wartete man schon auf sie.
Col. Caldwell, Dr. Beckett und Dr. McKay standen vor ihnen.
"Wir dachten schon, dass wir sie nie wieder sehen!", meinte McKay.
"Carson, das Retrovirus war - war schrecklich!", sagte Weir.
"Tut mir Leid, ich habe die falschen Spritzen genommen, war keine Absicht!", erklärte Beckett.
"Wie auch immer, Scho-ey leidet an beschleunigtem Wachstum, tun Sie etwas!", bat Weir.
"Okay, kommen Sie erst mal alle mit auf die Krankenstation!", meinte Beckett.

***


Am nächsten Morgen saß Lt. Cadman auf der Krankenstation bei Scho-ey. Dr. Beckett kam auf sie zu.
"Gut, ich hab etwas, allerdings setzt die Wirkung dieses Medikamentes erst ein, wenn sie erneut um 2 Jahre gealtert ist", sagte er und verabreichte besagtes Medikament.
"Macht nichts, dann bin ich ja schon 12!", grinste Scho-ey.
"Scho-ey, hast du Hunger?", fragte Cadman. Das Mädchen nickte.
"Dr. Zelenka, bringen Sie Scho-ey bitte in die Kantine!", bat sie und Zelenka sah sie etwas verwirrt an, nahm das Mädchen an der Hand und führte sie weg. Lt. Cadman sah sich um. Sie waren allein.
"Carson, ich muss mit dir reden!", sagte sie.
"Was ist?", fragte Beckett.
"Seit ich Scho-ey getroffen habe, hat sich für mich vieles geändert, sie sieht in mir eine Mutter und ich in ihr meine Tochter. Carson, willst du immer noch mit mir zusammen sein, auch wenn ich jetzt...", begann sie, stoppte aber, da sie von Carson unterbrochen wurde.
"Wir eine Tochter haben, ich hoffe die Kleine ist einverstanden!", sagte er.
"Du hast nichts dagegen?", fragte Cadman.
"Nein, ich bin sogar dafür!", gab er zurück. Lt. Cadman umarmte ihm glücklich.
"Dann stellen wir ihr noch mal Daddy vor!", sagte sie.

***


Sheppard saß gerade mit Dr. Weir in der Cafeteria.
"Glauben Sie nicht, Sie haben etwas vergessen?", fragte Colonel Sheppard, der sie fragend ansah.
"Was meinen Sie?", wollte Weir wissen.
"Caldwell", flüsterte er.
"Oh", sagte sie und sah ihre Tasse an. Wie sollte sie sich bitte mit Caldwell vertragen, nachdem was zwischen ihnen in letzter Zeit passiert war? "Elizabeth?", fragte Sheppard.
"Ist ja gut, bin schon unterwegs!", zischte sie und stand auf. Sie ging zu seinem Büro und klopfte an. Caldwell bat sie ziemlich überrascht herein.
"Col. ich muss mit Ihnen sprechen, ich war in der letzten Zeit nicht fair Ihnen gegenüber. Und das war falsch. Und das tut mir Leid", sagte sie. Caldwell sah sie einige Sekunden verwundert an. Er schien sprachlos zu sein.
"Können Sie mir mein Verhalten Ihnen gegenüber verzeihen?", fragte sie. Er nickte immer noch verwundert über ihre Worte. "Ich sah in Ihnen den Grund, warum meine Freundin verschwand, aber niemand kann etwas dafür. Und am allerwenigsten Sie. Sie haben sie geliebt. Mir ist auf der Mission klar geworden, wahrscheinlich weil John es behauptet hat, dass ich nur ging, um zu beweisen, dass ich auch auf Missionen gehen kann. Sie gehen immer auf Missionen, während ich hier sitze und alle Leute irgendwo hinschicke. Ich wollte beweißen, dass ich das, was Sie können, schon lange kann. Allerdings bleibe ich wohl in Zukunft lieber hier und werde keine solch gefährlichen Missionen mehr antreten", fügte sie hinzu. "Und Colonel, ich glaube, das sie Marie mehr als nur glücklich gemacht haben, sie hätte Sie niemals freiwillig verlassen!" Er schwieg immer noch und Weir wurde etwas unsicher.
"Sie könnten auch mal antworten!", meinte sie deswegen.
"Um ehrlich zu sein, bin ich ziemlich sprachlos, Doktor", meinte er.
"Elizabeth", verbesserte sie ihn. "Wir können ja noch mal ganz von vorne anfangen, Colonel!", schlug sie vor. Er nickte.
"Steven!", verbesserte er sie dann. Sie grinste.
"Gut, hätten Sie Lust ein wenig zu trainieren?", fragte sie. Er nickte und beide verließen das Büro.
"Was ist eigentlich mit der Daedalus passiert?", fragte sie ihn auf dem Weg zum Trainingsraum. "Als ich sie gesehen habe, sah sie so... kaputt aus."
"Äh, es gab Kontakt mit Wraithschiffen", erklärte er. Sie nickte.
"Ja, Radek hat mir schon ein wenig erzählt", meinte sie, während sie den Trainingsraum betraten. "Allerdings hat er den Begriff Wraithschiffe ausgelassen!"

***


Zwei Monate später.
Das Zimmer, das von Lt. Cadmans Zimmer nur durch eine Tür getrennt war, war schön geschmückt. Luftballons, Geschenke, Luftschlangen und eine riesige Torte waren über das Zimmer verteilt.
Ronon, Weir, Sheppard, Caldwell, Zelenka, McKay, Teyla, Novak, Leika, Hermiot und Beckett saßen im Zimmer und warteten. Im Nebenzimmer stand Cadman und verband ihrer zwölfjährigen Tochter die Augen.
"Muss das sein?", fragte diese.
"Natürlich, Kleines. Es soll ja eine Überraschung werden!", antwortete Cadman.
"Na dann." Das Mädchen lächelte gespannt. Cadman nahm sie an die Hand und führte sie in den Nebenraum. Dann nahm sie ihr das Tuch von den Augen.
"Das ist dein neues Zimmer, Kleine!", sagte sie.
"Wow", flüsterte Scho-ey.
"Komm, setz dich, es gibt Geschenke", meinte Cadman anschließend, während alle lächelten. Ihre Tochter strahlte, überglücklich, dass sie nach all den einsamen und auch tragischen Jahren endlich wieder ein richtiges Zuhause hatte.


Weiter: Teil 2
Kapitel 2 by Claire
Scho-ey, Teil 2


Die Stadt Atlantis auf einem anderen Planeten befand sich gerade in der heißen Mittagszeit. Das riesige Raumschiff Daedalus stand auf seinem Platz auf Atlantis. Doch obwohl das Raumschiff da war, waren nur wenige Leute in der Stadt.
Eine Teenagerin, ungefähr 14 Jahre alt, lief fröhlich zu dem riesigen Raumschiff. Es war Scho-ey, die Adoptivtochter von Carson Beckett und Laura Cadman. Sheppards Team hatte sie auf einem Wraithplaneten gefunden. Sie warf ihr langes blondes Haar in den Nacken, als sie die Kommandozentrale des Schiffes betrat. Einige Leute arbeiteten dort. Ein Mann kam auf sie zu, der Kommandant der Daedalus. Col. Steven Caldwell.
"Willkommen zurück auf Atlantis, Col.!", sagte die Teenagerin.
"Hallo, Scho-ey!", meinte Col. Caldwell. "Ist hier alles in Ordnung?"
"Mein Zimmer ist aufgeräumt!", kicherte sie. "Aber wenn Sie damit fragen wollen, ob wir angegriffen wurden oder so, lautet die Antwort: negativ!" "Bei uns leider: positiv! Wo ist Dr. Weir?", fragte er.
"In ihrem Büro, glaube ich!", antwortete Scho-ey.
Caldwell lächelte. "Und was machst du so?", fragte er.
"Ich habe alle Funktionen der Daedalus auswendig gelernt!", sagte Scho-ey.
"Das konntest du aber schon, als ich das letzte Mal hier war!", stellte Caldwell fest.
"Stimmt", grinste sie. "Ich habe mit Dr. McKay den Aufbau eines ZPMs analysiert. Das ist ganz schön spannend."
"Hört sich nach einigen aufregenden Wochen an", bemerkte Caldwell.
Scho-ey nickte zustimmend. "Und was war so auf der Daedalus los? Wie seid ihr angegriffen worden?", fragte sie.
"Der Hyperantrieb hat versagt und als wir aus dem Hyperraum fielen, waren schon einige Wraithschiffe da!", erzählte Caldwell, während sie nach draußen wanderten. "Dann haben wir alle etwas herum geschossen. Die Daedalus war schon schwer beschädigt, als Hermiod es endlich geschafft hat, den Hyperantrieb zu reparieren. Glücklicherweise haben wir es scheinbar geschafft nach Atlantis zurückzukehren, ohne dass die Wraith uns gefolgt sind!" Inzwischen waren sie draußen angekommen.
Dr. Weir und Col. Sheppard kamen auf sie zu.
"Schön, dass Sie wieder auf Atlantis sind Col.!", sagte Dr. Weir. "Ich habe gehört ihr Schiff wurde angegriffen. Ich hoffe, Sie sind wohlauf", fügte sie hinzu.
"Es gibt durchaus einige Verletzte, aber Dr. Beckett kümmert sich schon um sie!", erzählte Col. Caldwell.
"Gut!", sagte Sheppard und sah sich um. "Das Wasser steht dieses Jahr unnatürlich hoch. Wir müssen aufpassen, dass-" In diesem Moment rutschte Sheppard aus und fiel ins blaue Wasser. Da er Dr. Weirs Hand fest hielt, fielen beide.
"- Dass wir nicht ausrutschen?", meinte Scho-ey.
Col. Caldwell seufzte und sprang mit einem Kopfsprung ebenfalls ins Wasser. Scho-ey grinste und sprang hinterher.
Dr. Weir schien sich so erschrocken zu haben, dass sie erst einmal nur versuchte an der Oberfläche zu bleiben, was ihr überhaupt nicht gelang. Und so rettete Caldwell sie vorm Ertrinken. Sie hielt sich an ihm fest und kam wieder zu Atem.
"Mensch, Doktor, wo haben Sie schwimmen gelernt?", fragte Caldwell, während er Dr. Weir fest hielt.
Sie schnappte nach Luft und antwortete aber nicht, klammerte sich nur an ihn, um nicht unter zu gehen.
Scho-ey lachte und spritzte Sheppard Wasser ins Gesicht.
"Col. Caldwell, ich bin mit dem Schadensbericht fertig!", rief nicht weit von ihnen entfernt Dr. Rodney McKay, dann entdeckte er die 4 im Wasser. "Was ist denn mit Ihnen passiert?"
"Elizabeth und ich mussten feststellen, dass es dieses Jahr sehr rutschig ist!", erzählte Sheppard.
"Ah", sagte Dr. McKay. "Und wie ist der Rest von Ihnen darein gekommen?"
"Irgendjemand muss mich doch retten!", meinte Dr. Weir. "Und Scho-ey konnte ja kaum am Rand stehen bleiben, oder?"
McKay sah sie verwundert an und warf dann einen Blick auf den Computer in seinen Händen, um Col. Caldwell das zu sagen, weswegen er eigentlich her gekommen war.
"Ich denke- nein, ich meine, ich weiß, dass die Daedalus schwer beschädigt ist!", berichtete er.
"Aber Sie können sie wieder reparieren, oder?", fragte Col. Caldwell besorgt und sah zu McKay hoch, während er immer noch Dr. Weir fest hielt.
"Sie wissen doch, wer vor Ihnen steht?", erkundigte sich McKay.
Col. Caldwell seufzte und antwortete lieber gar nicht erst. "Bekommen Sie die Daedalus wieder repariert oder nicht?", fragte er stattdessen.
"Ja, natürlich!", gab McKay genervt zurück.
"Ach, Rodney, könnten Sie mir mal hier raus helfen?", bat Sheppard, bevor Caldwell ein gepfeffertes "Wirklich?", entgegnen konnte.
McKay seufzte und reichte Sheppard eine Hand, mit der anderen Hand legte er den Computer weg. Doch als Sheppard seine Hand nahm, riss er McKay ins Wasser.
Scho-ey tauchte herum und sah sich Atlantis mal aus dem Wasser aus an. Sie tauchte wieder auf und schwamm um Dr. Weir und Col. Caldwell herum. Scho-ey tauchte wieder unter Wasser, um ihr Kichern zu ersticken. Caldwell warf einen Blick auf McKays Computer, um den Schadensbericht zu lesen.
Dr. Carson Beckett, Scho-eys Vater, kam auf sie zu. "Col. Caldwell, ich habe alle Verletzten auf die Krankenstation bringen lassen. Ich weiß, es ist ziemlich warm, aber ist das Wasser nicht etwas zu kalt?", erkundigte er sich.
"Komm doch rein, Dad!", meinte Scho-ey grinsend.
In diesem Moment kam Laura Cadman, Scho-eys Mutter, auf sie zu. "Scho-ey, ich muss mit dir reden. Was ist denn mit dir passiert?", fragte sie.
"Mum, bitte nicht jetzt!", meinte Scho-ey.
"Scho-ey, bitte es ist wichtig!", sagte Lt. Cadman und ihre Tochter kletterte seufzend aus dem Wasser. Auch Col. Caldwell verließ das Wasser wieder.

Scho-ey und Cadman gingen in ihr gemeinsames Quartier.
"Kleines, ich weiß, dass Dr. Weir dir lesen und schreiben beigebracht hat und dich jeden Tag unterrichtet, aber du solltest in eine richtig Schule gehen auf der Erde!", erzählte Cadman.
"Was? Mum, ich gehöre hier her. Und nirgendwo anders!", sagte die Teenagerin verwirrt. "Ich will nicht auf die Erde!"
"Scho-ey, du solltest aber auf eine richtige Schule gehen!", erwiderte die junge Frau.
"Mum, ich will nicht dahin!", sagte Scho-ey. "Ich lerne hier viel wichtigere Sachen als auf der Erde! Was soll ich denn damit anfangen, wenn ich das Alphabet rückwärts kann, wenn ich von Wraith angegriffen werde?"
"Scho-ey, ich weiß, es ist für dich nicht leicht auf der Erde zu leben, aber das muss sein", meinte Lt. Cadman. "Es wird besser so sein!"
"Warum?", fragte sie verständnislos. "Damit ich mit den Wraith auf Altägyptisch sprechen kann?"
"Scho-ey, bitte!", meinte Cadman verzweifelt.
Scho-ey stöhnte. "Wann werde ich weggeschickt?", fragte sie.
"In zwei Wochen durchs Stargate!", antwortete Cadman.
"Und wo bin ich, wenn ich keine Schule habe?", wollte sie wissen.
"In der Woche schläfst du in der Schule. Am Wochenende bist du bei Sam Carter. Und vielleicht nimmt sie dich mit zur Arbeit!", versuchte Cadman ihre nicht gerade begeisterte Tochter aufzumuntern.
"Sam Carter? Von SG-1?", fragte Scho-ey begeistert. "Wenigstens eine gute Nachricht!"
"Na, siehst du, so schlimm ist das nun auch wieder nicht!", sagte Dr. Beckett, der in der Tür stand, aufmunternd zu seiner Tochter.
"Ich habe ja sowieso keine Wahl!", gab Scho-ey zurück und ging in ihr Zimmer. Sie schloss die Tür hinter sich, dann stellte sie sich an die riesigen Fenster. Traurig sah sie nach draußen zu dem Ort, wo sie eben geschwommen war. Dr. Weir und Col. Sheppard patelten gemeinsam im Wasser herum. Col. Caldwell saß am Land. Dr. McKay schien ein wenig sauer auf Sheppard zu sein.
Voller Trauer betrachtete Scho-ey ihre Freunde. Sie hätte nie gedacht das sie einen von ihnen- geschweige denn alle, eine Zeit lang nicht sehen würde. Zwar sah sie Col. Caldwell nicht oft, aber sie wusste immer, wenn er mit der Daedalus zurückkam. Das stand längst in ihrem selbst gebastelten Atlantiscrewkalender. Sie war jetzt schon seit zwei Jahren auf Atlantis und nun schickten die beiden Leute, die ihr am wichtigsten waren, sie einfach so von hier weg? Zwar freute sie sich darauf Sam Carter kennen zu lernen, aber sie wollte nicht auf eine fremde Welt, in eine fremde Stadt, inmitten fremder Menschen.

Am nächsten Morgen betrat Col. Caldwell die Cafeteria und holte sich etwas zu essen. Dann entdeckte er Scho-ey und ging zu ihr. "Darf ich mich zu dir setzten?", fragte er. Sie nickte ohne aufzusehen.
Er setzte sich ihr gegenüber. "Na, nicht gut geschlafen?", wollte er freundlich wissen.
"Doch, aber ich... ich muss Atlantis verlassen", sagte sie und sah ihn immer noch nicht an.
"Was? Warum?" Col. Caldwell sie überrascht an.
"Mum und Dad schicken mich zur Erde, dort soll ich auf eine Schule gehen!", erzählte Scho-ey.
"Oh", er zögerte. "Scho-ey, was ist so schlecht daran zur Schule zu gehen?"
Scho-ey sah ihn mit einem bösem ,was-wohl?'-Blick an.
"Ist schon gut!", sagte Col. Caldwell schnell. "Ich bin auch zur Schule gegangen!"
"Verzeihen Sie meine Direktheit, aber Sie sind nicht außerirdisch. Ich werde niemandem die Wahrheit über mich erzählen können! Alle, außer Sam Carter, muss ich anlügen!", meinte Scho-ey und sah Caldwell jetzt die ganze Zeit an.
"Da hast du Recht. Aber du kommst doch sicherlich wieder?", erkundigte sich Col. Caldwell.
"In den Ferien, also 4x im Jahr!", sagte sie genervt.
"Scho-ey, ich sehe dich bestimmt öfter, wenn ich mit der Daedalus zur Erde fliege!", meinte Col. Caldwell.
"Wenn wir die ganzen Notfälle auf Atlantis, wo man Sie braucht und die Verzögerungen durch Wraithangriffe wegdenken, dann sehen wir uns öfter", gab sie zurück.
"Du klingst schon wie Dr. McKay!", erwiderte Col. Caldwell.
Scho-ey achtete nicht darauf.

***


2 Wochen später kam Scho-ey im irdischen Stargatecenter an. Sam Carter stand zusammen mit einigen anderen Leuten vor ihr.
Sam kam auf sie zu und nahm ihr die Tasche ab. "Hallo, Scho-ey!", sagte sie.
"Hi!", gab Scho-ey zurück. Sie sah sich um.
"Das ist Gen. Landry, das ist Daniel und das Vala", stellte Sam die Anderen vor. "Komm mit!"
Scho-ey folgte Sam nach draußen, wo ein Auto auf sie wartete. Sam legte Scho-eys Tasche in das Auto und half der Teenagerin dann hinein und kletterte selbst hinter's Steuer. Sie setzte sich neben Scho-ey, die einfach nur gegen die Wand starrte.
"Na, wie geht's?", fragte Sam, als sie losfuhren.
"Gut", murmelte sie.
"Du wirst schon sehen, die Erde ist wirklich sehr schön", meinte Sam.
"Ich will aber nicht hier bleiben", erzählte Scho-ey.
Sam legte einen Arm um Scho-ey. "Es wird dir schon gefallen. Und in den Ferien gehst du doch nach Atlantis!", tröstete sie.
"In den Ferien, das heißt 4x im Jahr", erklärte Scho-ey.
"Und am Wochenende bist du bei mir", sagte Sam.

Einige Zeit später erreichten sie Washington. Ganz in der Nähe des weißen Hauses gingen Sam und Scho-ey zu Fuß weiter.
"Ist das die Schule?", fragte Scho-ey und deutete aufs weiße Haus.
"Das ist das weiße Haus. Wir müssen erst zum Präsidenten! Er will dich sehen!", erklärte Sam.
Scho-ey nickte und sah sich um. "Hier sind sehr viele Leute!", seufzte sie traurig.
"Ja", sagte Sam grinsend. "Üben wir noch mal. Wo bist du geboren worden?"
"Ähm, in Wellington, Neuseeland, und meine Eltern haben mich vor zwei Jahren bei einer Neuseelandsreise kennen gelernt und aufgenommen!"
"Ganz in Ordnung!", sagte Sam seufzend.
"Tolle Geschichte!", murmelte Scho-ey ohne Sam anzusehen.
Man brachte sie zum Büro des Präsidenten. "Das Mädchen soll alleine gehen!", sagte einer der Männer, der sie zum Büro gebrachte hatte.
Scho-ey betrat alleine den Raum, der Präsident saß an seinem Schreibtisch und sah auf, als sie eintrat. "Setz dich!", sagte er und deutete auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch. Scho-ey setzte sich und sah den Präsidenten an. "Guten Tag, Scho-ey!", sagte der Präsident.
"Guten Tag!", flüsterte das Mädchen.
"Sie wissen, dass Sie niemandem etwas über das Stargate oder Ihre wirkliche Herkunft und die Arbeit auf Atlantis erzählen dürfen?", wollte er wissen.
Sie nickte erneut.
"Gut. Ich denke, dass Sie sich schnell an das Leben auf der Erde gewöhnen werden!", meinte der Präsident.
Sie nickte zustimmend.
"So, dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg in der Schule!", sagte er.
"Auf Wiedersehen!", sagte sie.
"Auf Wiedersehen!", erwiderte er.
Scho-ey verließ den Raum und ging wieder zu Sam.
"Na, soll ich dich jetzt zur Schule bringen?", fragte sie.
Scho-ey nickte und sie verließen das weiße Haus wieder.

Eine Stunde später erreichten sie die Schule.
"Wir sehen uns dann nächstes Wochenende, Kleines!", sagte Sam. "Tschüss, Scho-ey!"
"Tschüss, Sam!", verabschiedete sich die Teenagerin und eilte mit ihrer Tasche davon.
Sam sah ihr traurig nach. Dann stieg sie wieder ins Auto und fuhr davon.
Scho-ey betrat das Schulgebäude, wo bereits eine Lehrerin auf sie wartete.
"Du bist die Neue, oder?", fragte sie.
Scho-ey nickte.
"Wie heißt du?", wollte die Lehrerin wissen.
"Scho-ey Cadman!", antwortete sie.
"Ja, ich bin Frau Solin. Komme bitte mit!", sagte sie.
Scho-ey folgte ihr in einen Klassenraum; dort saßen 25 Kinder.
"Das ist Scho-ey Cadman. Sie ist neu hier in Washington und geht von jetzt an in diese Klasse!", stellte die Lehrerin fest. Die 25 Kinder schienen nicht gerade begeistert zu sein. "Setz dich doch neben Naajah!" Frau Solin deutete auf ein Mädchen in der letzten Reihe, mit langem schwarzen Haar, sonnengebräunter Haut und goldenen Ohrringen.
Scho-ey setzte sich neben das Mädchen.
"Gut, Naajah, ich denke du hättest nichts dagegen, wenn du dir dein Zimmer mit Scho-ey teilen würdest?", fragte Frau Solin.
"Ist in Ordnung!", meinte Naajah schüchtern.
"Na, dann wäre ja alles geregelt!", sagte die Lehrerin.

Am Nachmittag saßen Scho-ey und Naajah in ihrem Zimmer.
"Wo kommst du her?", wollte Naajah wissen.
"Aus Wellington. Und du?", meinte Scho-ey.
"Meine Mom kommt aus Indien und mein Dad aus Kalifornien, ich wurde hier geboren!", erzählte Naajah. "Sie arbeiten hier ganz in der Nähe in einem Restaurant. Und was machen deine Eltern?"
"Mein Dad kommt aus Schottland und ist Arzt, meine Mum ist Soldat, Sprengstoffexpertin und kann Stepptanzen. Ich sehe sie nur in den Ferien", erklärte Scho-ey.
"Und wo bist du am Wochenende?", fragte Naajah.
"Bei einer Freundin eines Freundes meiner Eltern!", sagte Scho-ey und dachte an Sam und McKay.
"Freundin? Ich hasse Rodney!", widersprach Sam, die in der Tür stand.
"Hi, Sam!", erwiderte Scho-ey. "Warum bist du hier?"
"Du hast das hier vergessen!", sagte Sam und reichte ihr eine Tasche. "Wir sehen uns dann am Wochenende!"
"Danke, Sam!", sagte Scho-ey.
"Tschüss, ihr zwei!", sagte Sam und ging.
"Tschüss", sagten die Mädchen.
Scho-ey öffnete die Tasche. Und holte einige Bücher heraus. Sie seufzte und legte die Bücher in das Regal neben ihrem Bett.
"Hast du Lust, das wir mal zu meinen Eltern gehen. Wir haben ja heute keinen Unterricht mehr und sie wollen dich bestimmt mal kennen lernen!", schlug Naajah vor.
Scho-ey nickte.
"Scho-ey, ist es schön in Neuseeland?", fragte Naajah, während sie das Schulgebäude langsam verließen und durch die Straßen gingen.
"Ja, und hier?", fragte Scho-ey zögernd.
"Ja, wenn du willst, zeige ich dir hier alles!", meinte Naajah. "Was möchtest du werden, wenn du erwachsen bist?"
"Oh, ich weiß nicht so genau, und du?", fragte sie.
"Köchin!", antwortete Naajah stolz. "Im Restaurant meiner Eltern!"
Sie erreichten ein schönes Restaurant und traten ein. Viele Leute saßen an den Tischen und aßen. Naajah führte ihre neue Freundin in den hinteren Teil des Hauses. "Mum!", rief sie und eine junge Frau drehte sich zu ihnen um. "Naajah, Mum ist in der Küche!", sagte sie.
"Danke, Natasha!", murmelte Naajah ihrer Schwester zu.
Die Mädchen gingen in die Küche und trafen auf eine Frau. "Hallo, Mum, das ist meine Freundin Scho-ey, sie ist neu hier!", stellte sie Scho-ey vor.
"Hallo, Schatz. Freut mich, dich kennen zu lernen, Scho-ey!", sagte Naajahs Mutter. "Ich bin Pooja!"
"Hallo!", erwiderte Scho-ey.
"Und, wie gefällt es dir hier?", fragte sie.
"Gut", meinte Scho-ey lächelnd.
"Habt ihr Hunger, das Schulessen war zu meiner Schulzeit wirklich das letzte, ich weiß ja nicht, ob es immer noch so ist, aber wenn...", meinte Pooja.
Natürlich war es das immer noch, zumindest größtenteils. Pooja servierte ihnen ein köstliches Mittagessen. Danach waren die Mädchen satt und es wurde auch Zeit ins Internat zurückzukehren. So verabschiedeten sie sich von Naajahs Eltern und verließen das Restaurant.
Naajah stellte einmal wieder viele Fragen.

***


Am nächsten Morgen saßen die Mädchen gut gelaunt im Klassenraum. Frau Solin unterrichtete sie gerade in Mathematik. Sie fragte zur Wiederholung die Schüler ab.
"7 mal 7 plus 23 durch 8, Naajah!", meinte sie.
Naajah, die von Mathe nichts verstand, sah ängstlich ihren Tisch an. "Äh,...", flüsterte sie.
"9!", flüsterte Scho-ey ihr zu.
Naajah wiederholte das Ergebnis.
"Sehr gut, Naajah!", meinte Frau Solin und wandte sie an einen anderen Schüler.
"Danke", flüsterte Naajah ihrer Freundin zu.

In der Pause verschwand Naajah kurzzeitig und kam dann mit zwei Bändern wieder.
"Guck mal!", meinte sie zu Scho-ey.
"Was ist das?", fragte sie.
"Das sind Freundschaftsbänder, die legen beste Freundinnen sich um den Arm!" Lächelnd band sie Scho-ey das eine Band um. Dann reichte sie ihr das andere.
Scho-ey strahlte und band ihrer Freundin das Band um. "Beste Freundinnen!", meinte sie.
"Beste Freundinnen", gab Naajah zurück.
Beide lächelten und schlenderten dann über den Schulhof.

Scho-ey saß bei Sam im Wohnzimmer und war mit den Hausaufgaben beschäftigt. Sie musste einen Aufsatz über ein Thema ihrer Wahl schreiben. Worüber war nur die Frage.
"Na, soll ich dir helfen?", fragte Sam und stellte eine Obstschale auf den Tisch.
"Mir fällt kein Aufsatzthema ein", sagte sie. "Worüber würdest du denn schreiben?"
"Ich?" Sam überlegte kurz. "Na ja, höchstwahrscheinlich über... Wurmlochphysik?"
Scho-ey seufzte. "Wir sollen das nicht in Physik machen!", sagte sie.
Sam zuckte mit den Schultern. "Dann schreib doch über den Untergang von Atlantis!"
"Das ist wieder untergegangen?", fragte Scho-ey erschrocken.
"Nein, nicht dein Atlantis, das andere, verschwundene auf der Erde...", meinte Sam.
"Ach das, lieber nicht", sagte sie.
Es klingelte an der Haustür. Die Vierzehnjährige eilte zu Tür und öffnete.
Dr. Daniel Jackson stand vor ihr. "Hi, Scho!", sagte er.
"Hi, Dr. Jackson", meinte sie. "Wenn Sie einen Aufsatz schreiben müssten, über was würden Sie dann schreiben?"
"Über Ra, Hathor oder so!", sagte er.
"Hi, Daniel", meinte Sam.
"Ist heute Abend schon wieder Teamabend?", fragte sie.
Sam und Daniel nickten.
In der letzten Zeit waren die so genannten Teamabende irgendwie mehr geworden. Scho-ey seufzte. Eigentlich mochte sie die Teamabende, doch auf Dauer konnten die SG-1-Geschichten, vor allem, wenn man jeden Missionsbericht auswendig kannte, doch etwas langweilig werden.

Eine halbe Stunde später kam Jack O'Neill.
"General O'Neill, worüber würden Sie einen Aufsatz schreiben, wenn Sie müssten?", fragte Scho-ey.
"Wenn ich müsste?" O'Neill überlegte. "Über's Angeln!"
Scho-ey nickte und eilte wieder zur Tür, denn Vala kam an. Auch sie wurde selbstverständlich gefragt.
"Oh, über's Thema ‚Wie erziehe ich meine eigensinnige Tochter nicht?'!", meinte sie.
Als nächstes kam Teal'c.
"Ich würde übers Torgolfen schreiben", sagte er.
Scho-ey nickte und öffnete Cameron Mitchell.
"Hi, Col. Mitchell, über was würden Sie einen Aufsatz schreiben?", fragte sie.
"Äh, das ist eine gute Frage, ich denke über eine F-302", sagte er.
Scho-ey seufzte.

Am nächsten Morgen in der Schule.
"Scho-ey, liest du bitte deinen Aufsatz vor?", fragte Frau Solin.
"Klar. Worüber schreibe ich einen Aufsatz? Die Frage stellte ich mir gestern. Als ich Sam fragte, worüber sie schreiben würde, sagte sie mir, sie würde über Wurmlochphysik schreiben. Das hielt ich für keine gute Idee. Daniel würde über Ra oder Hathor schreiben. Auch nicht mein Thema. Jack meinte er würde über's Angeln schreiben, doch das gefiel mir auch nicht, auch Valas Thema "Wie erziehe ich meine eigensinnige Tochter nicht" fand ich nicht so toll. Cam würde über irgendetwas Fliegendes, was mit F anfängt, schreiben und was immer das auch wieder ist, das ist mir erst recht zu langweilig. So fiel mir kein Thema ein und ich schrieb, worüber ich nicht schreiben wollte", las sie vor.
"Gute Idee", sagte Frau Solin lächelnd.

***


Es waren mittlerweile Herbstferien und zwar seit genau 3 Minuten. Scho-ey und Naajah standen auf dem Schulhof.
"Wann kommt deine Sam denn endlich?", fragte Naajah.
"Sam holt mich nicht ab", gab sie zurück.
"Wer dann?", wollte Naajah wissen.
"Freund meiner Eltern", sagte Scho-ey.
"Wie viele Freunde haben deine Eltern eigentlich?", erkundigte sie sich.
"OK, Arbeitskollege", erwiderte sie.
"Ich muss los, wir sehen uns, wenn ich aus der Karibik zurück bin", sagte Naajah und eilte zu ihren Eltern und Geschwistern.
Scho-ey winkte ihr nach und setzte sich dann auf ihren Koffer, in dem ihre Sachen waren, die sie im Internat brauchte.
Nach und nach wurden alle abgeholt.
"Die Daedalus kommt zu spät", flüsterte Scho-ey.
Nach einer halben Stunde fluchte sie genervt vor sich hin und aß ein Eis, das sie sich gekauft hatte. "Nie wieder werde ich zustimmen, dass Col. Caldwell mich abholt!", fauchte sie. "Die Daedalus wird schon wieder von irgendwelchen verdammten Wraith aufgehalten worden sein!"
"Scho-ey!", rief eine Stimme.
Sie wandte sich um. Eine ihrer Lehrerinnen, Frau McLyrin, kam auf sie zu. "Auf wen wartest du denn noch?", fragte sie.
"Auf den perfekten Arbeitskollegen meiner Eltern, der immer noch nicht da ist!", sagte Scho-ey. "Er kommt sonst fast nie zu spät!"
Plötzlich eilten zwei Leute auf den Platz.
"SCHO-EY!", rief eine Stimme.
"Mom, Dad!" Scho-ey eilte auf sie zu und ließ sich von ihnen umarmen. "Was macht ihr hier?" "Oh, Col. Caldwell konnte nicht kommen", erklärte Lt. Laura Cadman. "Carson, könntest du den Koffer nehmen?"
Zwei Minuten später saßen die drei im Auto.
"Die Daedalus ist irgendwo zwischen Atlantis und hier und versucht den Hyperantrieb zu reparieren!", sagte Dr. Carson Beckett. "Und ich muss nach Schottland in der ersten Ferienwoche!"
"Ja und ich besuche in der zweiten meine Eltern, also was machen wir mit dir?", fragte Cadman.
"Ich kenne niemanden, der sich nicht gefreut hat Enkelkinder zu haben!", meinte Scho-ey.
Cadman und Beckett tauschten einen Blick aus. "Gut, erst deine Mutter, dann meine Eltern!", sagte sie.
Er nickte.

Einige Stunden später erreichten sie Schottland.
"Regnet!", meinte Lt. Cadman, während sie das Flugzeug verließen.
"Es ist schön hier, Dad!", sagte Scho-ey.
Lt. Cadman nickte. "Da hat sie recht", stimmte sie zu. "OK, wo müssen wir jetzt hin, Liebling?"
"Kommt", meinte er.
Sie eilten durch den Regen in ein kleines Dorf.
"Schaut mal!", meinte Scho-ey und deutete auf einen Bonbonladen.
Beckett drückte ihr einige Geldstücke in die Hand. "Beeil dich!"
"Du wirkst nicht gutgelaunt", sagte seine Freundin, als das Mädchen im Laden verschwunden war.
"Versteh mich nicht falsch, ich finde es wunderbar mit euch den Urlaub bei meiner Mutter zu verbringen, nur ich weiß nicht, wie genau sie reagieren wird. Ich meine, ich hab ihr das schon über 2 Jahre verheimlicht! Sie kennt dich ja noch nicht mal!"
Lt. Cadman grinste und küsste ihn. "Wir schaffen das, Schatz!", meinte sie.
Scho-ey kam auf sie zu gelaufen. "Da bin ich wieder, gehen wir jetzt zu dir nach Hause, Dad?", fragte sie.
Dr. Beckett lächelte. "Ja, kommt", sagte er und sie eilten durch den Regen zum Bahnhof.

3 Stunden später erreichten sie gegen Abend ein Haus.
"Ist es das?", fragte Scho-ey.
Ihr Vater nickte. Lächelnd klingelte er.
Nach einigen Minuten öffnete eine ältere Dame ihnen. "Carson!", sagte sie und fiel ihm um den Hals.
"Guten Tag, Mum", sagte er.
"Freut mich, dass du mal wieder hier bist", sagte sie.
"Ich komme sooft, wie ich kann", erklärte er.
"Wen hast du denn da mitgebracht?", fragte Mrs. Beckett.
"Mum, das ist meine Freundin, Laura Cadman und unsere Adoptivtochter Scho-ey", sagte er.
Einige Sekunden sah Mrs. Beckett von einem zum anderen. "Warum hast du nie erzählt, Carson, das du vorhast ein Kind zu adoptieren?", fragte sie.
"Wir hatten nie über so etwas nachgedacht", meinte Dr. Beckett. "Na ja, bis sie vor über zwei Jahren plötzlich vor Laura stand!", sagte er.
"Zwei Jahre?" Mrs. Beckett sah sie immer noch überrascht an.
"Wie sie mich kennen gelernt haben, liegt unter der Geheimhaltungspflicht, deswegen haben meine Eltern gezögert es jemandem zu sagen, der nicht von dem ganzen Kram weiß, bei dem die arbeiten, aber jetzt haben sie es sich überlegt", meinte Scho-ey.
"Genau, Mum, es tut mir Leid, aber ich wusste nicht wie-", sagte er.
"Kommt rein", erwiderte sie und nahm Scho-ey in die Arme. "Ich wollte immer Enkelkinder!"
Alle gingen in das Wohnzimmer.

Scho-ey war mittlerweile wieder auf Atlantis.
"MOMMI!", rief sie.
"Ja, Spätzchen?", meinte Lt. Cadman.
"Ich schicke Naajah Post, aber was soll ich als Absender schreiben?", fragte sie. "Ich wollte schreiben 'Scho-ey Cadman, Atlantis, Athos, Pegasusgalaxis', aber das verstößt gegen die Geheimhaltungspflicht!", erklärte Scho-ey.
"Ja, das würde gegen die Geheimhaltungspflicht verstoßen", bemerkte Cadman.
"Schreib doch Sams Adresse", schlug sie vor. "Ich meine, sie ist dein Kindermädchen und dann bekommst du halt die Antwort, wenn du wieder bei Sam bist!", sagte sie.
"OK!", meinte Scho-ey.

Am Weihnachtsabend waren viele Leute versammelt und feierten.
Scho-ey spielte mit Dr. McKay Schach, mit selbst gebastelten Atlantis- und Wraithfiguren. McKay hatte die Wraith übernehmen müssen.
Col. Caldwell und Dr. Novak saßen neben ihnen und unterhielten sich auf Daedalusisch. Zumindest nannte Scho-ey die Mischung aus Technikgebrabbel und Daedalusberichten so.
"Colonel Caldwell?", fragte Scho-ey.
"Was, Scho-ey?", meinte dieser.
"Können Sie mir helfen, Dr. McKay darf nicht gewinnen", sagte sie.
"Dann hilft Novak mir aber", meinte Dr. McKay.
Novak grinste. "Gerne", sagte sie.
Caldwell nickte. "OK", erwiderte er.
"Wir spielen um etwas!", meinte McKay. "Wer verliert... muss einmal um Atlantis laufen!"
Novak starrte ihn an. "Sind Sie verrückt?"
"OK, wie im Sportunterricht. Die Ladies müssen drei Torraumrunden laufen!", sagte McKay.
"OK", meinten Novak und Scho-ey.
Infolgedessen gewannen Scho-ey und Caldwell haushoch und McKay, der so siegessicher gewesen war, musste mitsamt Novak die Wettschulden einlösen.
"Was grinst ihr zwei den eigentlich so?", fragte Sheppard, der sich zu Scho-ey und Caldwell gesellte.
"Wir haben gewonnen und Dr. McKay und Dr. Novak dürfen gleich ihre Wettschulden einlösen", erzählte Scho-ey.
"Was?", fragte Sheppard interessiert.
Die Nachricht, was McKay und Novak gleich tun durften, sprach sich in Sekundenschnelle herum und bald hatten sich alle versammelt, um sich das anzusehen.
Novak war schnell fertig mit Laufen und setzte sich zu Cadman und Scho-ey.
McKay brauchte etwas länger und als er endlich wieder da war, war er fix und fertig und die anderen hatten bereits damit begonnen, die Geschenke auszupacken.
Es war ein schöner Abend und Scho-ey war glücklich darüber, wenigstens diese speziellen Tage bei ihrer Familie verbringen zu können. Sie freute sich auf die Schule und die Erde, aber Atlantis war dennoch ihr Zuhause.


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Kapitel 3 by Claire
Scho-ey, Teil 3


Die warme Sommersonne schien auf den Schulhof des Akademiegebäudes. Die Absolventen der Air Force Akademie standen mit ihren Verwandten und Freunden herum und feierten. Sie hatten die Akademie beendet und vor ihnen lag ihr Berufsleben. Scho-ey Cadman stand etwas abseits und sah sich um. Sie strahlte, obwohl ihre Familie und Freunde nicht da waren. Plötzlich kam ein junger Mann auf sie zu.
"Darf ich Sie zu einem kleinen Getränk einladen?", fragte er.
"Sollte man sich nicht erst nach dem Namen eines Mädchens erkundigen, bevor man sie einlädt?", wollte sie wissen.
Er sah sie an. "Oh ja, wie heißen Sie?", erkundigte er sich und lief rot an.
"Scho-ey Cadman und Sie?", antwortete sie lächelnd.
"Jason Macen!", meinte er.
"Zu einem Kaffee sage ich nicht nein", meinte sie.
Beide hakten sich ein und gingen in das nur wenige Meter entfernte Dorf. Dort setzten sie sich in ein kleines Cafe und bestellten sich etwas zu trinken.
"Ihre-", begann Jason.
"Deine", verbesserte Scho-ey ihn.
"Deine Familie ist nicht hier?", fragte er.
"Nein, sie arbeiten sehr weit weg", meinte Scho-ey.
Plötzlich kam ein Mann auf sie zu. Colonel Steven Caldwell, der Kommandant des Raumschiffes Daedalus.
Zu ihrem 18. Geburtstag hatte die Atlantiscrew sie aufgefordert sie mit Vornamen anzusprechen. "Steven!", rief Scho-ey. "Übrigens gut zu sehen, dass es euch auch noch gibt. Ich hab meinen Abschluss mit einem Notendurchschnitt von 1,2 gemacht!", meinte sie. "Aber warum bist du hergekommen?", fragte sie.
"Könnte ich dich unter vier Augen sprechen? Du kennst die Geheimhaltungspflicht!", bat er.
"Seit ich 14 bin!", gab Scho-ey zurück. "Jason, ich komm gleich wieder!"
"Klar", meinte er lächelnd.
Scho-ey und Steven gingen zu einem etwas leereren Platz.
"Was ist Steven?", fragte sie.
"Meine kleine Schwester ist befördert worden auf die Daedalus. Das bedeutet, dass auf Atlantis eine Stelle frei ist. Elizabeth hat sie dir gegeben. Es sei denn du willst nicht!", meinte er.
Scho-ey starrte ihn an. "Steven, das ist doch nicht dein Ernst?" Sie strahlte übers ganze Gesicht.
"Ich denke mal du möchtest!", bemerkte er.
"Und ob! Sag Liz, dass ich komme!", meinte Scho-ey.
Steven nickte. "Mach ich. Gut, ich muss los!", sagte er.
"Grüß, meine Eltern und die Anderen!", bat Scho-ey.
"Mach ich", versprach er.
Sie umarmte ihn. "Viel Glück in den Sternen!"
"Dir auch", meinte er.
Scho-ey eilte davon und setzte sich wieder neben Jason.
"Wer war das?", fragte dieser.
"Colonel Steven Caldwell, Arbeitskollege meiner Eltern", sagte sie.
"Und was wollte er so Geheimes?", fragte Jason.
"Ich habe gerade eine Arbeitsstelle bekommen", meinte sie.
Jason sah sie überrascht an.
"Seine kleine Schwester ist befördert worden, sie brauchen einen Ersatz!" Scho-ey strahlte.
"Sehe ich dich dann?", fragte er leise und traurig.
Scho-ey wischte es das Lächeln vom Gesicht. "Nein, ich bin fast immer weg von hier!", flüsterte sie.
"Oh", meinte er.
"Jason, wir kennen uns seit 5 Minuten und okay, ich mag dich sehr, aber ich hab immer davon geträumt dort zu abreiten!", erklärte sie.
"Hast du nie von der Liebe auf den ersten Blick geträumt?", fragte er.
Scho-ey zuckte mit den Schultern. "Sollen wir nicht langsam anfangen?", fragte sie.
"Wenn ich dich nicht sehen kann?", wollte er wissen.
Sie nickte. "Ich muss dahin gehen", erklärte sie.
Jason nickte nachdenklich. "Wenn du meinst", sagte er. "Wie kann ich dich sehen?"
"Ich überlege mir was", sagte sie. "Viele Leute dort haben Familien weit fort von sich und Freunde. Ich hab die letzten 4 Jahre hier verbracht und meine Eltern kaum gesehen."

Am nächsten Morgen schlug Scho-ey gähnend die Augen auf und sah sich um. Erschrocken stellte die 19-Jährige fest, dass Jason Macen neben ihr lag. Ein Lächeln huschte über ihr Gesicht.
"Guten Morgen", flüsterte sie.
Jason schlug die Augen auf. "Scho-ey", sagte er.
"Ich glaub, dass war nicht nur ein Abend!", meinte sie. "Ich muss los, packen und Elizabeth erwartet mich!" Sie wollte so schnell wie möglich weg und den Abschied hinter sich bringen.

Eine halbe Stunde später stand sie den Tränen nahe im Stargatecenter.
"Auf Wiedersehen, Sam", meinte sie.
"Wiedersehen", erklärte Sam und Scho-ey ging durchs Sternentor.
Auf der anderen Seite erwartete man sie bereits.
"SCHO-EY!" Captain Laura Cadman fiel ihr um den Hals.
"Hi, Mom", meinte sie.
"Scho-ey." Dr. Carson Bekett umarmte seine Tochter.
"Hi, Dad, freut mich, euch zu sehen", sagte sie.
"Uns auch", meinte Dr. Rodney McKay.
Scho-ey löste sich von ihren Eltern. "Hat sich kaum verändert", bemerkte sie.
"Na ja, ich hab mal vorgeschlagen zu streichen, aber das hat niemandem gefallen", scherzte Rodney.
"Danke, Scho-ey, dafür, dass du meinen Posten übernimmst", meinte Major Leà Caldwell.
"Es ist wirklich schade, dass du gehst. Bist du dir auch sicher?", fragte Dr. Elizabeth Weir ihre beste Freundin.
"Ich will mit meinem Bruder zusammen arbeiten", erklärte Leá fest.
"Wer hätte das damals, als sie das erste Mal hier war, gedacht?", wollte Colonel John Sheppard grinsend wissen.
"Also, war wundervoll mit euch zusammen zu arbeiten", meinte Leà schmunzelnd.

***


Scho-ey war nun schon einige Monate bei der Arbeit und begleitete Rodney und Dr. Radek Zelenka zu einem Planeten mit Antikertechnologie.
Die beiden Wissenschaftler waren sich mal wieder über gar nichts einig und Scho-ey bewachte die Gegend belustigt grinsend.
"Das ist das Symbol für rechts", meinte Rodney.
"Links", erwiderte Radek.
"Ach Quatsch, Rechts", gab Rodney zurück.
Scho-ey lächelte nur und sah sich um. Ein Schatten fiel auf sie hinab und verwundert sah sie hinauf in den Himmel. Ein riesiges Schiff war über ihnen.
"Oh mein Gott", meinte sie. "Hey, Jungs, Rückzug zum Jumper!", rief sie.
Die drei liefen los und schlossen die Tür hinter sich, nachdem sie im Jumper angekommen waren.
"LOS!", rief Rodney zu dem Piloten. Sie hoben ab und flogen los.
Radek flüsterte etwas auf Tschechisch.
"Was?" Scho-ey wandte sich besorgt um.
"Das Schiff zerstört den Planeten!", sagte er fassungslos. "Alles wird vernichtet!"
"Rodney, wähl Atlantis an!", befahl Scho-ey.
Rodney tat wie geheißen und wenige Minuten später legten sie im Torraum eine Vollbremsung hin.
"Der ganze Planet wurde vernichtet", sagte Rodney. Sie saßen auf der Krankenstation und wurden untersucht.
"Was war das?", fragte Elizabeth.
"Ich hab keine Ahnung", sagte Scho-ey.
Dr. Beckett betrat den Raum und schien leicht verunsichert. Er wandte sich an Scho-ey und unterbrach die Unterhaltung über den zerstörten Planeten.
"Scho-ey, hast du einen Freund?", fragte er und war sich bewusst, dass ein Vater seine Tochter so etwas nicht vor versammelter Mannschaft fragen sollte, dennoch waren die Ergebnisse in seinen Händen nur allzu brisant.
"Dad!", meinte Scho-ey.
"Nein, das war eine ernst gemeinte Frage", verteidigte Beckett seine Worte.
"Ja, halbwegs. Ich denke, ich hab einen Freund", erklärte sie verwundert.
"Du bist nämlich schwanger", erklärte ihr Vater.
"Ich bin was?" Scho-ey sah ihn überrascht an.
Bevor sie etwas begreifen konnte, hatte ihre Mutter sie schon erfreut in die Arme geschlossen.

***


Scho-ey versuchte Jason erfolglos anzurufen, inzwischen war sie im 9. Monat.
"Ich erreiche ihn trotz des Wurmloches nicht", meinte sie.
"Du könntest mit der Daedalus zur Erde fliegen", bemerkte Dr. Weir.
"Werde ich hier nicht gebraucht?", wollte sie wissen.
"Du begleitest Wissenschaftsteams, wir senden im Moment keine fort von hier, wegen der Bedrohung dieser Wesen", sagte Dr. Weir.
"Gut, ich werde gehen", meinte sie.

***


Eine Woche später stand Scho-ey auf der Brücke der Daedalus.
"Wir hätten in Atlantis bleiben sollen", meinte Steven.
Scho-ey zuckte mit den Schultern. "Ich dachte deine Schwester wäre hier", meinte sie.
"War sie, ein paar Wochen. Sie und ihr Mann haben jetzt eine Tochter und sie kann leider nicht herkommen, um zu arbeiten", erklärte er.
"Wie alt ist ihre Tochter?", fragte Scho-ey interessiert.
"2 Monate, sie heißt Angelina", erzählte er.
"Sir, ich denke, wir haben ein Problem", meinte Dave Kleinman.
Steven und Scho-ey wandten sich um. "Was ist?"
"Ähm, Schiffe, nach der Beschreibung..." Weiter kam er nicht.
"Das sind die, die den Planeten zerstört haben", sagte Scho-ey erschrocken und legte die Hand auf ihren Bauch.

"Steven!", schrie sie.
Er wandte sich um. "HermioD, SCHILDE!"
Der Asgard schüttelte den Kopf. "Wir haben keine mehr!", antwortete er.
"Verdammt, so halten wir denen nie stand!", meinte Steven. "Haben wir noch irgendwas?"
"Kein Hyperantrieb, keine Schilde, keine F-302er, kaum noch Besatzung, keine Feuerungssysteme, sieht schlecht aus!", meinte Hermiot.
Scho-ey kroch zu einer jungen Frau, die auf dem Boden lag.
"Hey!" Sie betrachtete sie kritisch.
"Was ist mit ihr?", fragte Caldwell.
"Auf der Daedalus gibt es nur noch 3 Lebende!", flüsterte Sie.
"2", meinte Steven.
"Was?" Sie wandte sich um. Doch sie sah nichts mehr, alles explodierte und sie verlor das Bewusstsein.

Kopfschmerzen. Na toll. Sie wollte nicht aufwachen. Sie wollte keine Schmerzen fühlen. Sie wollte nichts mehr machen. Doch sie wachte trotzdem auf.
"Wo...wer...wie?" Das war alles, was sie über die Lippen brachte.
"Sie sind in Washington, in einem Krankenhaus. Ich bin Dr. Lois Martin und Sie sind Scho-ey Cadman, falls Sie es nicht wissen!", sagte eine weibliche Stimme neben ihr.
"Ich weiß, wer ich bin!", meinte sie und öffnete die Augen.
Grell und weiß. Alles. Zumindest fast alles. Eine junge Frau saß neben ihr. Ihre Mutter sollte neben ihr sitzen. Aber so wie sie sie kannte, durfte die Rodney mal wieder herumkommandieren.
"Wissen Sie auch, wie alt Sie sind?", fragte Dr. Bella.
"Wenn Sie mir sagen, welches Jahr wir haben!", gab Scho-ey sarkastisch zurück.
"Fünf Jahre sind vergangen, seit dem Kampf auf der Daedalus!", sagte sie.
"Moment mal!" Scho-ey saß plötzlich kerzengerade im Bett. "Nah dem Kampf.... gegen.. diese Allesvernichter?"
"Ja, Captain!", meinte sie.
"Ich bin nicht Captain!", sagte sie.
"Der Präsident hat Sie befördern lassen, während Sie im Koma sagen!", erklärte die Ärztin.
"Ich lag 5 Jahre im Koma?"
Sie nickte nur. "Der Präsident wird dich über alles aufklären, was in der Zwischenzeit passiert ist!", meinte sie. "Nächste Woche!"
"Was ist mit meinem Kind?", fragte Scho-ey und erinnerte sich nur allzu gut an ihren Babybauch. Sie war im 9. Monat schwanger gewesen bei dem Kampf.
Dr. Martin sah sie traurig an.
"Während Sie im Koma lagen, haben wir das Kind zur Welt gebracht, aber es ist gestorben", sagte sie.
Scho-ey schloss die Augen. Ihr Kind war tot.

***


"Steven!"
Er wandte sich um. "Hermiod, SCHILDE!"
Ein Kopfschütteln des Asgards.. "Wir haben keine mehr!" antwortete er.
"Verdammt, so halten wir denen nie stand!" meinte Steven. "Haben wir noch irgendwas?"
"Na ja, kein Hyperantrieb, keine Schilde, keine F-302er, kaum noch Besatzung, keine Feuerungssysteme, sieht schlecht aus!" meinte Hermiod.
Ich kroch zu einer jungen Frau, die auf dem Boden lag. "Hey!" Ich betrachtete sie kritisch.
"Was ist mit ihr?" fragte Caldwell.
"Auf der Daedalus gibt es nur noch 3 Lebende!" flüsterte ich.
"2."
"Was?" Ich wandte mich um. Doch ich sah nichts mehr, alles explodierte und ich verlor das Bewusstsein.


"Nein!" Sie wachte schweißgebadet auf. "Er meinte Hermiod, er ist nicht tot, ich weiß es, er kann nicht..."
"Ist ja gut, Sie haben nur geträumt!", sagte Dr. Martin.
"Nein, ich hab gesehen, was das letzte war, bevor ich..." Tränen rannen ihre Wangen hinab. Allerdings wusste sie, dass Hermiod tot war. Deswegen hatte Steven vor 5 Jahren gesagt, dass sie nur noch 2 waren. Er und ich.
"Hermiod ist tot, nicht wahr?", fragte sie Dr. Martin.
"Der Präsident wird Sie nachher über alles aufklären!", antwortete diese.
"Nachher?", wiederholte sie. Hatte sie nicht gerade noch von nächster Woche geredet?
"Schlafmütze, ziehen Sie sich lieber um!" Sie reichte ihr eine Uniform.
Scho-ey nickte nur.

20 Minuten später, nach einem knappen Frühstück, betrat sie in U.S. Air Force Uniform das Büro des Präsidenten.
"Captain..." Er wirkte überrascht. Sie nickte nur.
"Mr. Präsident!" Die junge Frau klang knapp und tonlos.
"Ja, ich hatte gehofft, dass Sie nicht in meiner Amtszeit aufwachen. Wie erklärt man jemandem etwas, was alles verändern wird?" Er sah sie traurig an.
"Wo ist meine Mutter?", fragte sie. "Und mein Vater?"
"Captain, Atlantis fiel vor 5 Jahren, parallel mit dem Angriff auf die Daedalus!", sagte er. "Es wurde vollständig zerstört, es gab keine Überlebenden!", meinte er und holte eine Liste aus der Tasche. "Hier, sie fielen alle im letzten Angriff vor der Zerstörung Atlantis'."
Scho-ey las die Liste:
Dr. Elizabeth Weir
Colonel John Sheppard
Teyla Emmagan
Ronon Dex
Dr. Rodney McKay
Dr. Radek Zelenka
Colonel Lorne
Captain Laura Cadman
Dr. Carson Beckett


Weiter konnte sie nicht lesen. Sie alle hatten ihre Kindheit ausgefüllt. Tränen stiegen in ihre Augen. Haltung war Scho-ey plötzlich egal, warum sollte man sich scheuen vor irgendjemandem zu weinen? Tränen rannen ihre Wangen hinab.
"Das gesamte Stargatekommando fiel bei einem Angriff auf den Cheyenne Mountain Berg."
"Wer?", fragte Scho-ey.
Er reichte ihr eine weitere Liste. "Das sind nur die wenigsten."
General Hank Landry
General George Hammond
General Jack O'Neill
General Samantha Carter
Dr. Daniel Jackson
Teal'c
Colonel Cameron Mitchell
Dr. Carolyn Lam-Mitchell
Vala Mal Doran
Sgt. Walter Hariman
Sgt. Siler


Sie wusste nicht, ob die Liste vor ihren Augen verschwamm, weil ihre Tränen auf sie hinabregneten, oder weil sie unter lauter Tränen nichts mehr sehen konnte.
"Captain...", begann er.
"Lebt überhaupt noch jemand, den ich kenne?", fragte sie ohne ihn ausreden zu lassen.
"Vermutlich nicht. Colonel Steven Caldwell und Hermiod wurden tot auf der Brücke der Daedalus gefunden, unter fielen anderen", sagte er.
"Was ist mit Stevens Schwester Leà?", wollte sie wissen. Es konnten doch nicht alle tot sein, die sie kannte.
"Sie starb mit ihrem Mann Malcolm Barrett und ihrer Tochter Angelina. Shaki Caldwell, die Tochter von Steven Caldwell, hat das nie erfahren. Sie, ihr Tok'rasymbiont und ein weiterer Tok'ra wurden von Attentätern getötet. Die Tok'ra wurden innerhalb von einer Woche vollständig vernichtet, kämpften vor ihrem Tod allerdings Seite an Seite mit den Goa'uld, um die schutzlosen Planeten zu beschützen!", meinte er. "Es gibt keine Symbionten mehr in der Galaxis. Die Tok'ra, die Goa'uld, die Jaffa und auch die Asgard wurden vernichtet."
"Ich hab noch nie schlechtere Nachrichten gehört!", sagte Scho-ey fassungslos.
"Jetzt herrscht Frieden!", gab er zurück, im Versuch sie zu trösten.
"Nicht für mich, für mich gibt es keinen Unterschied mehr zwischen Leben und Tod!" Ihre Stimme zitterte und Tränen, heiß wie Feuer, rollten über ihre Wangen.
"Was geschah auf der Daedalus?", fragte er.
"Ich will nicht darüber sprechen!", flüsterte sie. Nicht über Stevens und Hermiods Ende.
"Wir müssen es wissen und Sie sind die einzige Überlebende!", gab er zurück.
"Unsere Schilde waren weg, ebenso wie Waffen und Hyperantrieb und F-302er! Wir hatten nichts mehr. Und man hörte nicht auf, auf uns zu schießen. Hermiod hat alles asgardmögliche getan, aber wir hatten keine Chance. Alle anderen waren längst tot. Das letzte, was ich weiß ist, dass ich sagte, dass wir nur noch drei waren. Steven entgegnete daraufhin, dass wir nur noch 2 wären. Ich vermute, oder bin mir fast sicher, das Hermiod gestorben war. Dann sah ich Explosionen und wachte im Krankenhaus wieder auf!", sagte sie.
"Das ist alles?", fragte er.
Sie nickte nur. "Warum ausgerechnet ich?", fragte Scho-ey immer noch weinend.

***


Einige Tage später stand sie auf einem Friedhof, bei einem Grab. Ganz klein war es, ein paar Blumen waren vor langer Zeit einmal gepflanzt worden, aber das war lange her und Unkraut machte sich breit.
Sie sah den Namen an.
K a t h r y n C a d m a n
8 . A p r i l 2 0 1 1 - 8 . A p r i l 2 0 1 1
Ja, sie hätte ihre Tochter Kathryn genannt. Sie strich sanft über den Stein.
"Mommy liebt dich sehr!", flüsterte sie weinend.
"Das ist das erste Mal, dass jemand dieses Grab besucht", sagte eine Stimme. Sie wandte sich um. Ein Pastor stand hinter ihr.
"Wer hätte sie besuchen sollen?", fragte Scho-ey.
"Warum tun Sie es?", fragte er.
"Sie war meine Tochter", flüsterte sie.
"Ich hab dieses Mädchen vor 5 Jahren beerdigt, warum waren Sie nicht dort?", fragte er.
"Ich lag 5 Jahre im Koma, bin erst vor kurzem wieder aufgewacht", flüsterte sie. "Ich war mit ihr im 9. Monat schwanger, als ich ins Koma fiel, ich hab sie nie gesehen!"
Er seufzte. "Das tut mir Leid, ihr wird es im Himmel sicherlich gut ergehen", sagte er.
Leider war das für Scho-ey kaum ein Trost und sie sah sich weinend um. Ein anderer Grabstein stand nicht weit entfernt.
J a s o n M a c e n
"Nein", flüsterte sie. "Er kann nicht tot sein!"
"Sie kannten ihn?", fragte der Priester.
"Er war Kathryns Vater", schluchzend sank sie zu Boden.

Auch in den nächsten Tagen besuchte sie Friedhöfe, nahm von denen Abschied, die sie geliebt hatte. Oft gab es nur Gedenkstätten, weil es keine Leichen mehr gegeben hatte, durch die Zerstörung von Atlantis oder anderen Orten.
Sie seufzte. Hatte irgendetwas noch einen Sinn? Sie hatte alles verloren, ihre Familie, ihre Freunde und nicht zuletzt ihre Tochter und den Mann, den sie liebte.
Sie stand vor einem schönen Restaurant und trat schließlich ein.
"Guten Tag", sagte ein junger Mann.
"Guten Tag, gibt es hier eine Naajah?", fragte sie.
"Ja, die Chefin heißt so", meinte er.
"Ich muss sie sprechen", erklärte Scho-ey.
Naajah war ihre beste Freundin. Nein, eigentlich die beste Freundin eines Mädchens namens Scho-ey Cadman. Ein Mädchen, das gestorben war, auf der Brücke der Daedalus und durch eine Captain Scho-ey Cadman ersetzt worden war.
"Sie ist in der Küche", meinte er.
"Ich find hin", erklärte die junge Frau und eilte in die Küche.
Naajah hatte sich auch verändert, aber nicht viel. Sie wirkte noch ein kleines Stück größer und erwachsener.
"Naajah?", fragte sie.
Die junge Frau wandte sich um. "Ja?"
"Ich bin's", meinte Scho-ey.
"Wer?" Naajah sah die Frau an, die einmal ihre beste Freundin gewesen war und erkannte sie nicht.
"Scho-ey", sagte sie.
"Wirklich?" Naajah sah sie überrascht und verwundert an.
"Ich bin aufgewacht", meinte sie.
Naajah nickte. "Das sehe ich." Sie verließ schnell den Raum. Scho-ey folgte ihr in einen kleinen Raum.
"Warum bist du hergekommen?" fragte Naajah, fast weinend.
"Weil ich jemanden sehen wollte, den ich kenne und nicht tot ist", erklärte Scho-ey. "Und weil ich meine beste Freundin wieder sehen wollte!"
"Du hättest nicht kommen sollen, es war schlimm genug, dass du ins Koma gefallen bist, es ist zu viel Zeit vergangen, wir sollten nicht von vorne anfangen, das geht nicht, wir sind nicht mehr die Kinder, die wir damals waren!", sagte Naajah. "Wir sind erwachsen und ich hab dich vor 5 Jahren verloren!"
"Naajah, ich hab alles verloren, den Mann, den ich liebe, meine Tochter, meine Familie, Kollegen und Freunde. Ich kann meine beste Freundin nicht auch noch verlieren!", sagte Scho-ey.
"Dann geh' und denk du hättest mich nie verloren", schlug Naajah vor. "Bitte, ich habe es geschafft, deinen Verlust zu überwinden, geh' bitte!"

Scho-ey saß in ihrem Zimmer und las einen Bericht, wie man die Feinde hätte besiegen können. Sie seufzte.
"Ich dreh die Zeit zurück und rette die anderen!", meinte sie schließlich zu sich selbst. Schnell tat sie alles, was dafür nötig war und durchdachte ihr Pläne. Plötzlich klopfte es und Naajah betrat den Raum.
"Was willst du?", fragte Scho-ey.
"Mich entschuldigen", erklärte Naajah und strich sich nachdenklich die indische Robe zurecht. "Es war nicht wahr, was ich gesagt habe, ich wollte dich nicht noch mal verlieren. Du bist meine beste Freundin und das könnte ich nicht. Ich hab eingesehen, dass ich dich für immer verlieren würde durch das, was ich gesagt habe und das will ich nicht!"
Scho-ey lächelte und umarmte sie. "Ich will dich auch nicht verlieren!"
"Was tust du?", fragte Naajah und sah die Geräte auf dem Boden an. Schnell erklärte sie, was sie tun würde.
"Also schickst du ihnen eine Nachricht, was sie tun müssen, wenn sie auf diese Feinde treffen!", meinte Naajah.
"Genau. Man hat diese Wesen durch eine seltsame Waffe besiegen können und ich schick Atlantis nun die Bauanleitung", sagte Scho-ey.
Naajah nickte. "Scho-ey, bevor sich gleich alles ändert, will ich dass du weißt, dass du meine beste Freundin bist!"
"Das ist nett, mein Jüngeres Ich wird das auch wissen", sagte sie zuversichtlich.
"Pass auf dich auf!"
"Du auch und du bist eine gute Köchin!"
Naajah lächelte. "Danke!"
"Keine schlechte Technologie!", bemerkte Scho-ey. "Wir brauchen nicht mal mehr ein Stargate für meinen Plan!" Sie legte den kleinen Ordner auf das Gerät und stellte Ort und Zeit ein.

***


5 3/4 Jahre zuvor

Dr. McKay ging gerade in Richtung Kantine, als etwas auf ihn hinab flog. Wer wagte es denn ihn mit etwas zu bewerfen? Er sah sich um, doch da war niemand. Verwundert hob er den Ordner hoch und schlug ihn auf. Na mal sehen, wem er gehörte.

An das Atlantisteam,

vielleicht wundert ihr euch, wenn ihr diesen Ordner findet.
Ich muss euch warnen. Ich schicke euch diese Nach-
richt aus dem Jahre 2016. In dieser Welt gibt es euch
alle nicht mehr. Atlantis ist gefallen, genauso wie
die Daedalus und das SGC. Eigentlich lebt niemand
mehr, der je etwas mit dem Stargateprogramm zu
tun hatte. Ein Volk hat fast alles zerstört. Ich kann
nicht zulassen, dass all das passiert. So habe ich euch
das hier geschickt. Wenn ihr auf ein Volk trefft, das Planeten
einfach so auslöscht, dann solltet ihr sie mit der
Waffe besiegen, deren Bauanleitung hier drinsteht. Ich
denke, dass Rodney das auf alle Fälle hinbekommt,
zur Not kann er ja Sam um Hilfe bitten! War nur ein
Scherz, Rodney, nicht aufregen!
Scho-ey Cadman


Verwundert sah McKay auf und eilte dann in Dr. Weirs Büro.
"Rodney, was ist?", fragte sie verwundert.
"Wir werden angegriffen", sagte er. Sie sah sich erschrocken um.
"Nein, nicht jetzt. Brief aus der Zukunft, 2016, wenn wir nichts tun, wird Atlantis fallen!", meinte er. Dr. Weir las sich den Brief durch.
"Rodney, schnappen Sie sich Zelenka und ein paar andere Wissenschaftler, zur Not ruf ich Leà wieder her und bauen Sie diese Waffe. Scho-ey würde das nie aus Spaß schreiben!", meinte sie.

Einige Zeit später saßen Dr. Weir, McKay, Sheppard, Beckett und Cadman unten am Wasser.
"Wie schön, keine Gefahren mehr da oben!", meinte Dr. Weir. Sheppard grinste.
"Dr. Weir, können wir das Wurmloch schließen?", fragte jemand über Funk.
"NEIN!", rief Cadman, die mit der Erde telefonierte. "Nein, noch nicht", sagte sie.
"Wo ist eigentlich Caldwell?", wollte McKay wissen und sah zur Daedalus, die am Ostpier festgemacht hatte.
"Auf der Erde. Leà und ihr Mann haben jetzt eine Tochter, Angelina, aber da Leà das Zimmer blau gewollt hatte, ohne das Geschlecht zu kennen, hat sie ihn nun gebeten es doch rosa zu streichen!", sagte sie lächelnd.
"Kommt Major Caldwell eigentlich wieder nach Atlantis, oder arbeitet sie irgendwann wieder auf der Daedalus?", fragte McKay.
"Leà? Sie weiß es noch nicht so genau, erst mal will sie zuhause bleiben und-", begann Dr. Weir, wurde aber von Captain Cadman unterbrochen.
"Ich bin Großmutter, sie heißt Kathryn!", rief sie.
"Ach, du hast mit Scho-ey telefoniert!", sagte Dr. Beckett.
"Nein, mit unserem zukünftigen Schwiegersohn Jason!", meinte Cadman.
"Die beiden haben also Hochzeitspläne", stellte Sheppard fest.
"Ja, sie haben gebeten auf Atlantis zu heiraten, ich hab gesagt, dass das in Ordnung wäre!", erklärte Dr. Weir.

***


Einige Zeit später saß Scho-ey in ihrem Quartier in Atlantis und sah sich den Brief an, den sie selbst in der Zukunft geschrieben und zurückgeschickt hatte. Kathryn brabbelte auf dem Bett vor sich hin. Sie konnte zwar noch nicht sprechen, tat aber schon so.
"Das war nicht ich, das war jemand, der ich geworden wäre", stellte sie fest.
Ja, die junge Frau, die diesen Brief geschrieben hatte, war jemand anderes gewesen. Aber nicht mehr sie.
Kathryn machte sich mit einem Glucksgeräusch bemerkbar und Scho-ey legte den Brief weg.
Der Unterschied war, das sie glücklich war und alles hatte, was sie haben wollte. Eine Familie und den Job in Atlantis. Wobei sie auf das zweite vorübergehend verzichtet hatte.
"Wow das ist so wow!", meinte Jason.
"Sprich mal einen vernünftigen Satz, Schatz", bemerkte Scho-ey und nahm ihre Tochter auf die Arme.
"Ich bin auf einem anderen Planeten!", stellte Jason, der immer noch ganz aus dem Häuschen war, fest.
"Reg dich doch mal ab, ich hab nämlich vor hier zu wohnen!", sagte Scho-ey. "Oder irgendwo, wo es Meer und Sonne gibt."
"Nur weil Naajah nicht ganz so sehr durchdreht, darf ich nicht richtig durchdrehen?", meinte er.
"Naajah ist hier?", fragte sie überrascht.
"Ja, die haben sie als Köchin eingestellt!", klärte Jason sie auf und wusste, was diese Information für Scho-ey bedeutete.
"Ich liebe indische Küche!", sagte diese und strahlte. Nun hatte sie wirklich alles, was sie brauchte: Ihre Familie um sich herum, einen tollen Arbeitsplatz auf Atlantis und ihre beste Freundin, die nun das Team bekochen würde.

Ende
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