Stand my Ground by Claire
Summary: Plötzlich sah sie ein Bild vor sich, eines, welches sie zu vergessen
versucht hatte. Sie waren einander so nah gewesen, für einen einzigen
Moment. Einen Moment, in dem sie sich kurze Zeit beinahe sicher gewesen war,
dass er sie küssen würde. Und doch ... er hatte es nicht getan, weil er
wusste, dass sie dann nie wieder mit ihm reden würde…
Categories: Stargate SG-1, Stargate Atlantis Characters: Other Character, Samantha Carter (SG-1)
Genre: Crossover, Songfic, UST
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 2 Completed: Ja Word count: 3504 Read: 7648 Published: 02.01.11 Updated: 02.01.11
Story Notes:
Short-Cut: Plötzlich sah sie ein Bild vor sich, eines, welches sie zu vergessen versucht hatte. Sie waren einander so nah gewesen, für einen einzigen Moment. Einen Moment, in dem sie sich kurze Zeit beinahe sicher gewesen war, dass er sie küssen würde. Und doch ... er hatte es nicht getan, weil er wusste, dass sie dann nie wieder mit ihm reden würde…
Spoiler: 4.09 Miller's Crossing
Charakter: Carter, Malcolm Barrett
Kategorie: Song-Fic, UST
Rating: G-6
Author's Note: Stand my Ground - by Within Temptation
Widmung: -
Disclaimer: Stargate Atlantis und seine Charaktere gehören MGM Television.
Feedback: Gerne - Claire

1. Stand my Ground by Claire

2. Do you think...? by Claire

Stand my Ground by Claire
Stand my Ground


Mit nachdenklicher Miene setzte Sam sich auf. Es war mitten in der Nacht, die Dunkelheit hatte sich in ihrem Quartier ausgebreitet und noch schien kein erlösender Sonnenstrahl durch die halb geschlossene Jalousie. Es kam nicht häufig vor, dass sie nachts wach wurde. Meist nur dann, wenn ihr durch puren Zufall mitten in einem Traum eine Lösung auf irgendein Problem eingefallen war, an welchen sie am Vortag gearbeitet hatte.
Doch dieses Mal war es anders. Sie hatte von ihm geträumt. Es war so unerwartet gekommen, dass sie nicht die geringste Ahnung hatte, warum sie von ihm geträumt hatte. Vielleicht wollte ihr Unterbewusstsein sie darauf hinweisen, dass sie eigentlich ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber haben sollte. Vielleicht ... hatte sie das auch. Doch sie dachte nicht gerne über ihn nach. Einer der Vorteile in Atlantis zu leben war, dass die Chance hier auch nur irgendetwas von ihm zu hören, so klein war, dass sie nicht einmal darüber nachdachte.

I can feel you
when you stay low nothing happens
Does it feel right?


Und doch irgendwie hatte ihr Unterbewusstsein es geschafft, die Erinnerung an ihn wieder hervorzubringen. Auch wenn es ihr nicht sonderlich gefiel. Sie wollte nicht an ihn denken, weil sie wusste, dass er enttäuscht war, dass sie ihn enttäuscht hatte. Damals, als sie sich zur Midwaystation hatte versetzen lassen, hatte er mit ihr sprechen wollen. Eines Morgens hatte sie eine E-Mail von ihm auf ihrem Laptop gefunden. Ein Treffen, nichts weiter ... nur reden. Wie Freunde es so taten.
Doch sie wusste, was sie für ihn war, was er in ihr sah. Vielleicht gerade seinetwegen war sie sofort aufgebrochen und auch irgendwie erleichtert gewesen, als sie erfahren hatte, dass sie danach auf Atlantis arbeiten konnte. Selbstverständlich neben dem, in diesem Moment um einiges größerem Gefühl, dass sie nicht geeignet sein würde, Elizabeth Weirs Nachfolge anzutreten.
Doch ... wenn sie nun so darüber nachdachte, erschien es ihr falsch. Sie hätte antworten müssen. Es klang überhaupt nicht wie sie, seit wann lief sie einfach so davon?

Late at nightv things I thought I put behind me
haunt my mind


Sam seufzte betrübt. Was hatte er wohl gedacht, als sie ihm nicht geantwortet hatte? Er wusste doch, dass sie ihre Mails regelmäßig überprüfte, dass sie seine Mail gelesen haben musste. Er war sicherlich enttäuscht gewesen. Rodney hatte ihn vor kurzem erwähnt, nachdem er nach der Befreiung seiner Schwester wieder zurück nach Atlantis gekommen war. Ganz nebenbei ... doch es hätte sie beinahe aus der Fassung gebracht. Nur schwer hatte sie verbergen können, dass sie tief in sich ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber hatte.
Erneut versuchte sie, ihn aus ihrem Gedächtnis zu verbannen, wieder einzuschlafen ... doch es hatte keinen Sinn. Ob er ab und zu auch an sie dachte ... darüber nachdachte, warum sie ihm nicht zurückgeschrieben hatte?

I just know there's no escape now
once it sets it's eyes on you
but I won't run, have to stare it in the eye


Sie wusste, dass sie nicht wieder einschlafen würde, dass die Gedanken an ihn sie wenigstens heute Nacht wach halten würden. Und Morgen? Würde sie wieder von ihm träumen, wieder aufwachen und wach liegen? Langsam schlug sie die Decke zur Seite und verließ das Bett. Vielleicht ... vielleicht musste sie das alles ein für alle Male klären. Doch wie? Sollte sie ihm sagten, dass sie seine Gefühle nicht erwiderte und er mit einer anderen glücklich werden sollte? War das wirklich das, was er hören wollte? Das, was sie wollte, dass er hörte? Weder noch und dessen war sie sich bewusst.
Ohne das Licht anzuschalten, setzte sie sich vor ihren Laptop und schaltete diesen an. Wenn sie das hier jetzt nicht klärte, würde sie es vermutlich niemals tun und das war weder in seinem, noch in ihrem Interesse.

Stand my ground, I won't give in
No more denying, I gotta face it
Won't close my eyes and hide the truth inside
If I don't make it, someone else will
Stand My Ground


Ihre Finger flogen über die Tastatur ... doch sie löschte jeden Text wieder, den sie begonnen hatte. Sie konnte es nicht tun. Er hatte es nicht verdient, dass sie ihm einfach so per Mail sagte, dass es für sie keine gemeinsame Zukunft gab. Doch sie wollte es ihm auch gar nicht sagen. Was hatte ihr Vater noch einmal gesagt, vor all den Jahren? Sie sollte glücklich werden. Malcolm liebte sie ... und sie müsste keine Geheimnisse vor ihm haben, weil er ins Stargateprogramm eingeweiht war. Sie würden sicherlich ... glücklich werden. Erschüttert bemerkte sie, was sie da gerade dachte. Nie zuvor hatte sie ... über so etwas nachgedacht, zumindest nicht in Zusammenhang mit Malcolm Barrett. Dafür musste sie ihn schon lieben. Und das tat sie nicht, dessen war sie sich immer sicher gewesen. Doch ... war sie das nun auch noch? Sie wollte ihm keine Mail schreiben, in der sie ihm erklärte, dass es vorbei war, lange bevor es überhaupt begonnen hatte. Es würde ihn verletzen ... und das wollte sie auf keinen Fall.

It's all around
getting stronger, coming closer
into my world


Auf einmal ... hatte sie keine Ahnung mehr, warum sie überhaupt so sehr über ihn nachdachte, oder warum sie es nicht früher gemacht hatte. Sie hätte ihm früher antworten sollen, er hatte so viel für sie getan. Dinge, die er nicht hätte tun dürfen und mit denen er seinen Job aufs Spiel gesetzt hatte. Und sie war sich ziemlich sicher, dass er es nicht getan hätte, wenn Daniel oder Jack ihn darum gebeten hätte.
Plötzlich sah sie ein Bild vor sich, eines, welches sie zu vergessen versucht hatte. Sie waren einander so nah gewesen, für einen einzigen Moment. Einen Moment, in dem sie sich kurze Zeit beinahe sicher gewesen war, dass er sie küssen würde. Und doch ... er hatte es nicht getan, weil er wusste, dass sie dann nie wieder mit ihm reden würde. Sie hätte es nicht gewollt und war ihm dankbar, dass er die Explosion, die sie beide ziemlich nah aneinander gebracht hatte, nicht für seine Zwecke genutzt hatte.

I can feel
that it's time for me to face it
can I take it?


Ob er darüber nachgedacht hatte, sie zu küssen, wo sich ihm doch die einmalige Gelegenheit dazu bot? Er hatte es nicht getan, er war nie aufdringlich gewesen und doch hatte sie gewusst, dass sie ihn zurückstieß und ihn dadurch verletzte.
Es wurde Zeit ... nein, es war schon lange Zeit geworden, dass sie endlich damit aufhörte, sich endlich all dem stellte und die Geschichte klärte. Doch wie ... ohne ihn zu verletzten und vor allem in welche Richtung?
Sam schüttelte den Kopf. Sie dachte doch nicht ernsthaft darüber nach, oder?

Though this might just be the ending
of the life I held so dear
but I won't run, there's no turning back from here


Aber ... es wäre gut. Irgendwie. Es wäre schön, ein normales Leben, das würde Malcolm ihr sicherlich geben können. Ein normales Leben, wenn sie von der Arbeit nach Hause kam. Wie schön wäre es, irgendwann eine eigene Familie zu gründen.
Sam seufzte. Seit wann dachte sie über solche Dinge nach? Allerdings ... der Gedanke erschien schön, idyllisch. Erneut schüttelte sie den Kopf. Sie war doch so sicher gewesen, hatte ihm sogar gesagt, dass sie keine Zukunft haben würden, etwas, was ihn ganz offensichtlich nicht allzu sehr beeindruckt hatte. Es hatte nicht viele Dinge gegeben, die mit Liebe zu tun hatten und deren sie sich so sicher gewesen war. Und doch ... ihre Überzeugung schien verschwunden zu sein.

Stand my ground, I won't give in
No more denying, I gotta face it
Won't close my eyes and hide the truth inside
If I don't make it, someone else willv Stand My Ground


Ob er noch immer auf ihre Antwort wartete, noch hoffte, dass sie ihmantworten würde? Der Gedanke tat weh, längst hätte er mit einer anderen glücklich werden können. Eine, die ihn nicht so lange warten ließ, wie sie es tat. Doch ... wenn sie jetzt nicht mit ihm sprach, würde es diese andere Person irgendwann geben. Sie war sich nicht sicher, ob das Gefühl, das irgendwo tief in ihr auf kam, Eifersucht oder Hoffnung war. Doch wenn sie ehrlich war, wollte sie es auch gar nicht wissen. Sie musste mit ihm sprechen, war es ihm einfach schuldig. Für all die Dinge, die er für sie getan hatte ... und den Kuss, auf den er ihretwegen verzichtet hatte. Es machte keinen Sinn, sich weiterhin vorzumachen, dass sie nichts für ihn empfand. Er war ein wundervoller Mensch und vielleicht gerade die Art von Mann, die sie brauchte. Jemand, der ihre Arbeit verstand, sie schätzte und sie arbeiten ließ, aber dennoch immer bereit war, sie aus ihrer Arbeit zu befreien, wenn es einmal zu viel wurde, jemand, der das auch sah.

All I know for sure is I'm trying
I will always stand my ground


Wenn ... falls sie mit ihm sprechen würde ... Sam seufzte. Sie hatte ihn bereits verletzt, dessen war sie sich bewusst. Viel zu lange hatte sie ihn warten lassen. Doch sie würde es versuchen, versuchen mit ihm zu sprechen, ihm dadurch nicht wehzutun und diese Sache zu klären. In welche Richtung auch immer. Doch sie würde an ihren Argumenten festhalten ... solange es möglich war. Er würde mit ihr nicht glücklich werden ... sie war mit ihrem Job verheiratet und das würde sich nicht ändern. Wenn er damit würde leben können, hatten sie möglicherweise eine Chance. Wenn dies nicht der Fall war, hätten sie die Geschichte wenigstens aus der Welt geschafft.
Sie schüttelte leicht den Kopf. Kaum zu glauben, auf was für Ideen sie mitten in der Nacht kam.

Stand my ground, I won't give in (I won't give in)
I won't give up (I won't give up)
no more denying, I got to face it
won't close my eyes and hide the truth inside
if I don't make it, someone else will


Malcolm,
Ich habe deine Mail bekommen,
entschuldige, dass ich dir nicht früher geantwortet habe.
Ich melde mich bei dir,
wenn ich aus Atlantis zurück bin,
Samantha


Stand my ground, I won't give in
No more denying, I gotta face it
Won't close my eyes and hide the truth inside
If I don't make it, someone else will
Stand My Ground.


Sam seufzte. Sie würden sehen .... was passieren würde. Vielleicht würde er antworten, vielleicht auch nicht. Und sie war sich nicht sicher, ob sie hoffte, dass er antwortete. Es fühlte sich beinahe so an. Beinahe.

- Fortsetzung: Kapitel 2 -
Do you think...? by Claire
Author's Notes:
Short-Cut: In ihren Augen waren sie Freunde gewesen. Gute Freunde ... doch niemals mehr, auch nicht, obwohl sie immer gewusst hatte, dass er in ihr noch so viel mehr sah. Was brachte sie dazu, es plötzlich vollkommen anders zu sehen?
Author's Note: Song heißt 'Do you think.' und wurde von mir geschrieben :D
Widmung: Chaya.

Do you think...?


Genau zwei Wochen war es her, dass er ihre E-Mail erhalten hatte, mitten in der Nacht. Er war gerade von einer abgebrochenen Nachtschicht zurückgekommen, todmüde. Am nächsten Morgen war er sich vollkommen sicher gewesen, dass diese Mail nur in seinem Traum existiert hatte. Es war einfach zu schön gewesen, um wahr zu sein. Doch es war kein Traum gewesen und bisher war es ihm rätselhaft, wie sie auf die Idee gekommen war ihm eine solche Nachricht zu schicken, nach all dem, was gesehen war. Wie oft hatte er sie darum gebeten, etwas zusammen zu unternehmen. Ja, er mochte sie, er mochte sie wirklich, doch das hieß noch lange nicht, dass er sich über diese Mail freute. Natürlich, er hatte es getan, an jenem Morgen, an dem er hatte feststellen müssen, dass ihre geschriebenen Worte keinem Traum sondern der Wirklichkeit entsprungen waren. Doch heute war er sich da längst nicht mehr sicher.

Eigentlich hatte er ihre Worte schon im Laufe des Tages angezweifelt. Woher kam ihr plötzliche Sinneswandel? Wieso war sie mit einem Male nicht mehr abweisend? Gut, vielleicht war abweisend nicht das richtige Wort, sie war immer freundlich gewesen. Und genau das war es. In ihren Augen waren sie Freunde gewesen. Gute Freunde ... doch niemals mehr, auch nicht, obwohl sie immer gewusst hatte, dass er in ihr noch so viel mehr sah. Was brachte sie dazu, es plötzlich vollkommen anders zu sehen?

Do you think, I don't know who you are?
Do you think, I've forgotten that you pushed me away?
And do you really think,
I am still in love with you?


Malcolm seufzte. Er wusste nicht, ob es Schicksal gewesen war oder nur ein dummer Zufall, dass irgendjemand auf die Idee gekommen war, gerade ihn kurzzeitig nach Atlantis zu schicken. Zu Anfang war er glücklich gewesen, eine Chance zu bekommen, sie wieder zu sehen. Doch seine Freude war nicht von langer Dauer gewesen. Er kannte sie. Wie oft hatte sie ihm klar gemacht, dass es nichts gab, das sie verband ... als Freundschaft? Zumindest von ihrer Seite! Wieso sollte sich das einfach so ändern? Wieso sollte sich irgendetwas geändert haben?

Er schüttelte den Kopf, während die Sekunden verstrichen. Sekunden, die ihn von ihr trennten. Er hatte nicht auf ihre Mail geantwortet. Erst hatte er es in Betracht gezogen, doch dann hatte er sich eines Besseren besonnen.

Besaß er irgendetwas, das ihm die Sicherheit gab, dass sie es wirklich ernst meinte? Hatte sie ihm nicht bisher immer das Gegenteil bewiesen?

Don't know how to live without you,
but maybe it's better than with you.
Don't know how too love another one,
but I don't love you anymore.


Unruhig warf er einen Blick auf die Uhr und kam nicht umhin, wieder einmal zu bemerken, wie falsch es war, hierher gekommen zu sein. Es hätte sicherlich irgendeinen Weg gegeben, irgendeinen Grund, der es ihm ermöglicht hätte, nicht hierher zu kommen. Und es wäre besser gewesen, viel besser. Er wollte sie nicht sehen. Sie hatte keine weitere Mail geschickt, wenn sie es wirklich ernst meinte, dann hätte sie das getan.

Vielleicht meinte sie es auch gar nicht ernst. Obwohl ihm dieser Gedanke einen Stich ins Herz versetzte - den er sie nicht einmal selbst eingestehen würde - hoffte ein Teil von ihm, dass es so war. Er wusste nicht, warum sie ihre Meinung geändert hatte. Doch ... so sehr er in den vergangenen Wochen auch darüber nachgedacht hatte, es wollte ihm einfach ein sinnvoller Grund einfallen. Und ehrlich gesagt, hatte er Angst, dass sie es nicht ehrlich meinte. Es konnte tausend Möglichkeiten geben, warum sie diese Mail geschrieben hatte. Vielleicht hatten sie sich in tödlicher Gefahr befunden. Diese brachte Menschen ja bekannterweise auf so einige Ideen.

Es ging nicht darum, dass er ihr nicht vertraute ... eigentlich war sie eine der wenigen Menschen, denen er vertraute ... doch er wusste, dass sie möglicherweise Recht gehabt hatte; als Freunde waren sie besser aufgehoben.

Do you think, I need you?
Do you think, I can't live without you?
Do you think, I've waited for you?
Well, maybe you are wrong.


Er schüttelte leicht den Kopf. Ja, er hatte sich so oft gewünscht, dass sie ihre Meinung änderte ... doch das war lange her und mittlerweile hatte sich seine Meinung geändert. Nicht wirklich geändert ... er liebte sie noch immer ... aber er würde ihr ganz sicher nicht zeigen, dass dies so war, dass er auf sie gewartet hatte. All die Zeit über, eigentlich schon sicher, dass eine solche Mail niemals kommen würde, doch sie war gekommen. Und irgendwie ... war das nicht gut. Er hatte zu lange gewartet, ihr zu viele Chancen gegeben. Es reichte ... war schon längst zu viel. Viel zu viel. Er würde ihr noch eine Chance geben ... zu oft hatte sie seine Vorschläge abgelehnt und ihm klar gemacht, dass sie in ihm nicht mehr als einen Freund sah.

Wenn es wirklich nicht so war ... dann hatte sie so viele Chancen gehabt, ihm das mitzuteilen ... viel mehr als eine Mail aus einer anderen Galaxis.

Every day without you seems like a lost day,
But I won't get hurt again, not because of you.
I know that I miss you, but I'll never tell you.
Don't hurt me again.


Zu oft hatte sie ihm bewiesen, dass er auf etwas hoffte, das niemals eintreffen würde. Zu oft, als dass er ihr in diesem Punkt vertrauen würde. Sie liebte ihn nicht ... und genau das hatte sie gesagt. Er wusste, dass es keine Lüge gewesen war ... damals war er sich sicher gewesen und auch heute hatte sich daran nichts verändert.

Warum sollte sie damals gelogen haben? Er vertraute den Worten, die sie damals gesagt hatte, und ihrer Wahrheit. Doch er konnte nicht zwei Wahrheiten glauben. Und er würde sich nicht so einfach der Hoffnung hingeben, dass sie ihn liebte. Nicht noch einmal. Das hatte er schon einmal getan und damals hatte es sich als Fehler herausgestellt. Einen Fehler beging man nicht so einfach ein zweites Mal - nicht, wenn man es besser wusste. Und er wusste es besser, es hatte damals keinen Grund gegeben, ihn zu belügen. Ob es heute einen gab, wusste er nicht, doch das bedeutete noch lange nicht, dass er ihr glaubte.

Do you think, I've forgotten the pain?
Do you think, I've forgiven you?
Do you think, it doesn't hurt too feel your eyes on me?
Well, maybe you are blind. Maybe you don't see me fighting with myself.


Wie viele Minuten, Sekunden teilten sie noch von dem Anderen? Er wollte es gar nicht wissen. Er hatte nie Probleme damit gehabt, einen Menschen anzulügen und die meisten hatten es ihm abgekauft, es war Teil seines Jobs. Doch sie hatte nie zu denen gehört, die er belog. Er wusste nicht, ob sie es ihm glauben würde oder nicht, er hatte es nie ausprobiert.

Freunde belog man nicht ... und sie waren Freunde, zumindest hatte sie das gesagt. Ein weiterer Beweis für die Aufrichtigkeit ihrer Worte damals. Zum Teil war es ihm beinahe lieber, wenn ihre Mail gelogen gewesen war ... wenn alles, was darin stand ... für jemand ganz anderen bestimmt gewesen wäre. Natürlich, seine Liebe zu ihr war kein bisschen schwächer geworden. Doch er hatte nicht vor, sich erneut von ihr verletzten zu lassen. Sie hatte keine Ahnung, was ihre Worte in ihm ausgelöst hatten. Die Mail hatte all das wieder hervorgerufen. Hatte verhindert, dass er vergaß. Doch konnte er das überhaupt? Konnte er sie vergessen?

Deep in myself I can't hide,
But I can hide before you.
You will never know me.


Die Wahrheit war einfach, doch sie war nur für ihn bestimmt. Niemals würde er zulassen, dass sie erfahren würde, was in ihm vorging. Es war sein Geheimnis, etwas, dass niemand erfahren würde. Nicht einmal sie. Doch, ganz gleich, was er sich vorzumachen versuchte, er konnte nicht aufhören, sie zu lieben. Trotz des Schmerzes, den er durch sie erfahren hatte, trotz all der Zeit, war die Liebe nicht weniger geworden.

Erneut seufzte er leicht. Doch ... das würde sie niemals erfahren.
Nicht von ihm.

Do you think, I came here to see you?
Do you think, I am glad to see you?
Do you think, I'll give you another chance?
Well, maybe you're imagine I'm crazy and I'm still in love with you.
But you should now better.


Kurz, für nicht mehr als die Dauer eines Herzschlages, trafen sich ihre Blicke. Der Bruchteil einer Sekunde, die ihm unter die Haut ging. Er konnte nicht die in ihm aufkommenden Erinnerungen bekämpfen, sah sie für einen Moment ... ganz nah bei sich. Eine Erinnerung, die er längst hätte vergessen sollen. Doch er war nie dazu in der Lage gewesen. Vielleicht hatte er es auch nie gewollt.

Er wusste, wie schwach sein Versuch war, sich von ihr zu lösen, auch wenn er wusste, dass sie von ihrer Seite nichts wie Liebe verband. Oder?

In ihrem Blick lag etwas, das seinen Widerstand, den er die letzten Tage über aufgebaut hatte, beinahe zerbrechen ließ. Die Bitte um Verzeihung. Doch er wusste, dass er einen Fehler machte, den er nie wieder rückgängig machen konnte, wenn er ihr jetzt verzieh. Er wollte es einfach nicht. Er wollte nicht, dass sie ihm erneut weh tat. Sie hatte das zu oft, zu lange getan.

You should now that I won't trust you enough for telling the truth ...
even if I might be lovin' you.


- Ende -
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