If I Forget by Claire
Summary: Und wieder einmal saß sie hier - zwischen unangerührten Weingläsern und abkühlenden Essen - unwissend, ob Liz noch kommen würde.
Categories: Stargate Atlantis Characters: Elizabeth Weir, Kate Heightmeyer
Genre: Romance, Slash, Songfic
Challenges: Keine
Series: Keine
Chapters: 1 Completed: Ja Word count: 1694 Read: 2569 Published: 02.01.11 Updated: 02.01.11
Story Notes:
Short-Cut: Und wieder einmal saß sie hier - zwischen unangerührten Weingläsern und abkühlenden Essen - unwissend, ob Liz noch kommen würde.
Spoiler: 4x04 Doppelganger, 5x05 Ghost in the Machine
Charakter: Weir/Heightmeyer
Kategorie: Song-Fic, Romance
Rating: PG-13
Author's Note: 'If I forget' von Delta Goodrem
Widmung: -
Disclaimer: Stargate Atlantis und seine Charaktere gehören MGM Television.
Feedback: Gerne - Claire

1. Kapitel 1 by Claire

Kapitel 1 by Claire
IF I Forget


Nervös strich Kate sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, während sie erneut einen unsicheren Blick auf die Uhr warf. Viertel nach acht. Elizabeth hätte längst hier sein sollen, doch sie machte ihr keinen Vorwurf, dass dies nicht so war. Der sorgenvolle Blick der jungen Psychologin fiel auf den gedeckten Tisch mit der geblümten Tischdecke, die sie heute Morgen noch extra hatte waschen müssen, nur weil sie in ihrer Eile aus Versehen den Tee darüber verschüttet hatte. Natürlich, sie hätte auch einfach eine andere Tischdecke nehmen können, doch sie wusste, dass Elizabeth diese sehr gerne mochte und sie wollte ihr eine Freunde machen, wenn sie heute Abend irgendwann von ihrer Mission kam. Während sie begann, in Gedanken versunken, an ihrer Armbanduhr zu spielen, fragte sie sich, wann Elizabeth wohl kommen würde. Sie machte ihr keinen Vorwurf, doch sie machte sich Sorgen. Es geschah eigentlich eher selten, dass Elizabeth sich zu einem ihrer Dates verspätete und Kate wusste nur zu gut, wie gefährlich die Missionen waren, zu denen ihre Liebste aufbrach. Ja, es mochten nur Verhandlungen sein, doch es konnte so viel schief gehen. Schon so oft war etwas schief gegangen und sie wusste, dass so etwas jeden Tag wieder geschehen konnte. Unfälle, Überfälle - und noch viel schlimmere Dinge, über die sie nicht einmal nachdenken wollte.
Langsam schüttelte sie den Kopf. Sie sollte nicht über so etwas nachdenken. Elizabeth war wahrscheinlich schon wieder wohlbehalten auf dem Weg nach Hause… oder sie saß mit irgendwelchen wichtigen Leuten von anderen Planeten beim Abendessen. Kaum hörbar seufzte die Psychologin. Eigentlich gehörte dies genau zu der Sorte Gedanken, an welche sie nicht denken wollte. Eifersucht stieg in ihr hoch. Es war nicht fair, wenn irgendjemand nun mit ihr essen gehen durfte. Auch nicht, wenn es irgendwelcher Verhandlungen wegen sein mochte. Heute waren sie verabredet und es sollte ihr gemeinsamer Abend werden. Ihr gemeinsamer Abend… Kate seufzte erneut. Ja, sie mochten diesen Abend für sich zusammen geplant haben, doch noch war sie allein.

You're a million miles away,
Your voice, it speaks so painfully,
The path is never easy,
YOU gotta do what you've gotta do, I know,
In life we have to compromise,
The chaos of our choices,
And through every endevour,
I think of us forever,
So remember.


Sie wusste, wie wichtig Elizabeth ihre Arbeit war, sie selbst konnte dies gut nachempfinden. Doch der Unterschied war, dass sie immer zu ihren Verabredungen da war. Mit beinahe schon frustrierter Miene stützte sie den Kopf in die Hände und betrachtete das immer weiter abkühlende Essen. Bald würde es kalt sein… abgekühlt durch die Zeit, gegen die sie nichts tun konnte. Abgekühlt… genau so wie ihre Liebe? Im ersten Moment wollte sie entsetzt den Kopf schütteln und sich über diesen Gedanken zurechtweisen, doch dann bemerkte sie wie richtig dieser Verdacht eigentlich war.
Wie oft hatten sie sich in der letzten Zeit gesehen? Wie oft hatte sie Elizabeths weiche Lippen geküsst? Wie viel weniger war es gewesen, als in den davor verstrichenen Monaten? So oft war Elizabeths Arbeit wichtiger gewesen, als eine ihrer Verabredungen und Kate wurde das Gefühl nicht los, dass die junge Frau absichtlich länger bei Besprechungen und Verhandlungen blieb. Doch warum? Es sah Elizabeth nicht ähnlich ihr aus dem Weg zu gehen. Es gab keine andere, da war sie sich vollkommen sicher, doch das ungute Gefühl verließ sie trotzdem nicht. Es ging hier nicht um eine andere, die Elizabeth ihr möglicherweise vorzog… hier ging es nur um sie beide. Es lag an ihnen… und vielleicht sogar hauptsächlich an ihr, dass sie jetzt nicht hier war. Ja, meist war sie es, die erfolglos auf Elizabeth wartete… doch sie sagte nie etwas. Hatte sie der jungen Kommandantin jemals gezeigt, wie weh es ihr tat, alleine hier zu sitzen und nicht zu wissen, ob ihre Liebste noch kommen würde?

If I forget to say I love you,
It doesn't mean that I don't,
If I forget to say I miss you,
It doesn't mean that I,
It doesn't mean that I don't.


"Es tut mir Leid", sagte sie leise, auch wenn sie genau wusste, dass Elizabeth es nicht hören würde, sie war viel zu weit von ihr entfernt.
Vielleicht war es wirklich ihre Schuld. Ja, sie hatte ihr nie zeigen wollen, wie enttäuscht sie jedes Mal gewesen war, wenn Liz es nicht geschafft hatte. Stets hatte sie ein Lächeln aufgesetzt und mit den Schultern gezuckt, hatte ihr nie das Gefühl geben wollen, ein schlechtes Gewissen haben zu müssen. Möglicherweise war genau das ihr Fehler gewesen. Vielleicht hatte sie Elizabeth dadurch ein Gefühl gegeben, was diese nie hatte fühlen sollen; dass es ihr nichts ausmachte, dass sie nicht gekommen war. Es war nicht so! Wie oft hatte sie abends, wenn sie ganz allein auf ihrem Quartier gewesen war, allein mit dem kalten Essen und dem unangerührtem Wein, wie oft hatte sie dann geweint? Eingesperrt in der Leere eines Zimmers, die ihr zeigte, dass Elizabeth wieder einmal nicht gekommen war.
Doch Elizabeth hatte von keiner dieser Tränen jemals etwas erfahren, sie hatte nie gewusst, wie sehr es ihrer Freundin wehtat, dass sie nicht kommen konnte.

So much pressure haunts you now,
Tell me we can climb this too,
and Don't give up on what we have,
Cos I don't wanna live my life,
Without you,
Without you.


Gegen die Tränen ankämpfend schlug sie die Arme um die Knie. Warum hatte sie es Liz nie gesagt? Sie vermisste sie... jedes Mal, wenn sie auch nur ihr Quartier verließ. Selbst dann, wenn sie gemeinsam in einer Besprechung waren, weil sie dann genau wusste, dass sie all den andern etwas vorspielen musste, so tun, als wären sie nur Freunde. Die Entfernung, die dann zwischen ihnen gelegen hatte, war schmerzhaft, noch so viel größer als die körperliche Distanz trotzdem hatte sie nie etwas gesagt, hatte es einfach hingenommen, genauso, wie all die anderen Dinge, die ihr eigentlich gar nicht gefielen.
Und nun saß sie allein hier - wieder einmal. Langsam schüttelte sie den Kopf, Elizabeth sollte hier sein, hier, wo sie hingehörte. Ganz nah bei ihr, sodass sie jederzeit in der Lage war in ihren Armen zu versinken. Hatte sie alles falsch gemacht, in dem verzweifelten Versuch alles richtig zu machen? Sie wusste, wie wichtig Elizabeths Job war und sie hatte dies immer akzeptiert. Doch war genau das ihr Fehler gewesen? Hätte sie ihr zeigen müssen, dass sie nicht immer an zweiter Stelle stehen wollte?

If I forget to say I love you,
It doesn't mean that I don't,
If I forget to say I miss you,
It doesn't mean that I,
It doesn't mean that I don't,
It doesn't mean that I don't,
It doesn't mean that I don't,
It doesn't mean that I don't.


Hatte Liz bemerkt, dass es ihr nie etwas auszumachen schien, wenn eines ihrer Dates einfach so ausfiel, wenn sie den ganzen Tag auf etwas warten musste, was nicht kam? Es war doch nicht wirklich so... sie litt doch jedes Mal darunter, wenn sie wieder einmal - wie heute und wie all die Abende zuvor - allein hier saß... doch sie hatte es nie gesagt. Dachte Liz nun, dass es ihr möglicherweise tatsächlich gleichgültig war? Dass es ihr nichts ausmachte, wenn sie nicht kam? Dass sie ihr nichts bedeutete?
Wann hatte sie ihr zum letzten Mal gesagt, wie sehr sie sie liebte? Ja, sie selbst wusste es... doch wusste Liz es auch noch?
"Oh ... Liz, ich liebe dich doch ...", flüsterte sie verzweifelt. Wusste sie das denn nicht? Warum hatte sie es ihr so lange nicht mehr gesagt? Warum hatte sie immer stärker sein wollen, als sie es in Wahrheit war? Warum hatte sie Elizabeth ihre Tränen nicht gezeigt? Ja, sie hatte gedacht, dass die Tränen Liz wehtun würden... natürlich würden sie das, doch sie nicht zu sehen, tat ihr auch weh. Vielleicht noch viel mehr…
Tränen waren ein so deutliches Zeichen für Liebe. Ganz gleich, wen sie in ihrem Leben geliebt hatte, in keiner Beziehung war nicht einmal eine Träne geflossen. Tränen gehörten zur Liebe dazu. Und sie hätten ihr gezeigt, wie ernst sie es meinte und wie sehr sie sie vermisste.

If I forget to say I love you,
It doesn't mean that I don't,
If I forget to say I miss you,
It doesn't mean that I,
It doesn't mean that I don't,
It doesn't mean that I don't,
It doesn't mean that I don't


Kopfschüttelnd biss Kate sich auf die Lippe, während sie die Tränen nicht länger zurückhalten konnte. Warum musste sie auch alles falsch machen? Dabei liebte sie Liz doch und wollte sie nicht verlieren. Heute... heute würde sie hier sitzen bleiben, zwischen dem Rotwein und der geblümten Tischdecke und warten, bis Elizabeth von ihrer Mission zurückkam. Und sie würde ihre Tränen nicht verbergen, dieses Mal nicht. Dieses Mal würde sie vollkommen ehrlich sein und ihrer Geliebten zeigen, wie sehr sie sie liebte.
Sie hätte es schon so viele Male sagen können, sagen sollen... warum hatte sie es nicht getan? Langsam schloss die junge Psychologin die Augen, doch sie kämpfte nicht gegen die Tränen an, wollte den gedeckten Tisch nur nicht vor sich sehen - und sich wieder einmal fragen, wann Liz kommen würde.
"Ich vermisse dich doch, komm doch endlich nach Hause." Hilfesuchend sah sie auf. Mit verlaufender Wimperntusche und verschmierten Lippenstift. Wieder einmal hatte sie sich schön gemacht für Liz... und wieder einmal würde sie es nicht sehen. Vielleicht, weil sie absichtlich nicht kam, absichtlich länger bei diesen Verhandlungen blieb, weil sie tief in sich nicht länger wusste, ob Kate es noch ernst meinte. Vielleicht, weil sie genau solche Angst hatte, wie Kate selbst.

- Fin -
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